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Leseprobe-Soap-Fever

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ich. Bevor sie auf den Auslöser drücken konnte, ging ich<br />

zur Seite. »Stopp, so nicht! Zieh erst deine Schuhe aus.«<br />

»Meine Schuhe?« Sie sah ungläubig auf ihre Füße.<br />

»Glaubst du, ich merke nicht, was du mit diesen<br />

Dingern bezweckst? Ich mag ja klein sein, aber größer als<br />

du bin ich noch allemal.« Plötzlich kehrte meine Wut mit<br />

voller Wucht zurück und ich baute mich mit<br />

verschränkten Armen vor ihr auf. »Ist es eigentlich ein<br />

gutes Gefühl, anderen Menschen diese Fragen zu<br />

stellen? Menschen, die keine Lust haben, mit dir zu<br />

reden und dazu gezwungen werden?«<br />

Sie senkte den Blick und schüttelte unmerklich den<br />

Kopf. Eine einzelne Träne löste sich aus ihrem<br />

Augenwinkel und floss ihre Wange hinunter. In diesem<br />

Moment wirkte sie klein und verloren. Sie erinnerte<br />

mich an meine Schwester Lara, als die sich einmal das<br />

Knie aufgeschlagen hatte. Ich konnte Mädchen noch nie<br />

weinen sehen. Bevor es noch schlimmer wurde, stellte<br />

ich mich neben die Reporterin und ließ sie ihr<br />

verdammtes Selfie schießen. Sie bedankte sich und ging.<br />

An der Tür drehte sie sich noch einmal um. »Es tut mir<br />

leid«, sagte sie leise.<br />

Ich setzte mich auf meine alte Ledercouch und legte<br />

den Kopf in die Hände. Rocky sprang mir auf den Schoß,<br />

um gestreichelt zu werden. Gedankenverloren kraulte<br />

ich seinen Bauch. Obwohl ich mich endlich an Diana<br />

gerächt hatte, fühlte ich mich mies. Es an dieser jungen<br />

Reporterin auszulassen, war ein Fehler gewesen. Das<br />

merkte ich jetzt.

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