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Bd. 02 - 1897

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Ausstellung assistirte, herbeigeführt. Im Hintergrunde des Bildes<br />

stellt Herr Schmidbauer, der Besitzer des Zwingers »Munichia«.<br />

Der Ausstellung zu Innsbruck im Süden folgte rasch eine<br />

solche im Norden und zwar wiederum in Berlin (8.—2l. Sept.),<br />

das in diesem Jahre zwei Ausstellungen hatte, um sich jedenfalls<br />

von dieser Strapaze einige Jahre lang auszuruhen. Unternehmer<br />

war der Verein »Hektor-Berlin.« Zu 630 Hunden stellten die<br />

St. Bernhardshunde 79, welche Zahl noch weit höher hätte sein<br />

können, wenn man einen beliebteren Richter aufgestellt gehabt<br />

hätte. Die interessanteste Klasse war zweifellos die langhaarige<br />

Siegerklasse, in welcher 5 bekannte Sieger und zwar »Barry-Saulgaull«,<br />

Hector-Glockner«, Barry von Berg«, »Umberto« und »Barry-<br />

Saulgau I« standen, die in genannter Reihenfolge placirt wurden.<br />

Dass die offenen Klassen in Qualität nachstanden, lässt sich schon<br />

daraus entnehmen, dass der III. Preis-Gewinner der Siegerklasse<br />

in der offenen Klasse für Hunde über 3 Jahre den I. Preis erhielt,<br />

während in der offenen Klasse für Hunde unter 3 Jahren ein<br />

I. Preis nicht vergeben wurde. Wir möchten bei dieser Gelegenheit<br />

eine unrichtige Klassenbezeichnung rügen. Die Klassen für<br />

Hunde über und unter 3 Jahre sind nicht offene Klassen, zumal,<br />

wenn man Sieger ausschliesst, das sind Altersklassen. Die<br />

offenen Klassen heissen so, weil sie ohne jeden Ausschluss<br />

allen Hunden offen stehen, und das ist's auch, was ihren<br />

Werth ausmacht. Möge unser Klub immer daran festhalten,<br />

die offenen Klassen nach keiner Richtung zu begrenzen; wer da<br />

nicht mitkonkurriren will, kann ja in die Siegerklasse, Alters-,<br />

Begrenzte und Neulings-Klasse melden.<br />

Die offene Klasse der Hündinnen ist gleichfalls nach Alter<br />

getheilt, so dass in zwei offenen Klassen nur 7 Hunde stehen.<br />

I. Preis erhalten »Hertha v. Meckelfeld« und »Nora v. Meckelfeld«,<br />

beide gute Hündinnen, aber keine mit einer »Rhona-<br />

Panaria« oder »Ida v. Wittelsbach« zu vergleichen.<br />

Die Kurzhaarigen stehen in Qualität erheblich nach. In<br />

der offenen Klasse über 3 Jahre steht »Force« allein und erhält<br />

I. Preis, den er nicht ganz verdient hat. Was hilft der schöne<br />

Kopf, wenn es in der Front sowohl als in der Hinterhand fehlt ?<br />

Unter den jungen Rüden ist ein I. Preis nicht vergeben, obschon<br />

der »Porthos«-Sohn »Conradin«, sowohl als König's »Sultan«<br />

1896.<br />

einen solchen gerechtfertigt hätten. Unter den kurzhaarigen<br />

Hündinnen, die in Qualität höher stehen, sind die beiden Münchener<br />

Zuchtprodukte, »Prinzess«, I. Preis und »Jura«, II. Preis, die<br />

besten aber auch Schmidt's »Reseda«, Züchter Schinle, verdient<br />

volle Beachtung. In der Jugendklasse fehlt ein Name ersten<br />

Ranges.<br />

Kaum waren 3 Wochen seit der Innsbrucker Ausstellung<br />

verflossen, da hält der St. Bernhardsklub vom 26.—29. September<br />

eine zweite Internationale Ausstellung selbstständig ab, eine<br />

Leistung die kein anderer Klub, geschweige denn ein Spezialklub,<br />

nachzumachen vermöchte. Die zweite Ausstellung ergibt<br />

die stattliche Zahl von 900 Meldungen, von welchen genau 100<br />

auf St. Bernhardshunde fallen; die Langhaarigen übertrafen die<br />

Kurzhaarigen um 7 Vertreter. Von den zum ersten Male in<br />

Bayern auf Anregung durch unseren Klub verliehenen Staats-<br />

Medaillen des Kgl. Ministeriums des Innern wurden für St. Bernhardshunde<br />

3 Medaillen vergeben und zwar an die Herren<br />

Jörin-Gerber, Gg. Schmidbauer und Kohler-Grütter für züchterische<br />

Leistungen. Selbstverständlich brachte eine Ausstellung zu Ende<br />

des Jahres nicht viel Neues. Unter den kurzhaarigen Rüden<br />

siegen »Munichia-Bayard«, »Apollo von Hirslanden«, Besitzer<br />

Lennertz, und »Munichia-Montblanc« ; unter den Hündinnen die<br />

bekannte »Munichia-Grete« und die schöne, weissrothe »Munichia-<br />

Countess«, I. Preis, Besitzerin Frau Bankier Lang, II. Preis<br />

»Munichia-Senta.« Die Langhaarigen bringen Hervorragendes<br />

in »Munichia-Barry-Frauenfeld«, den Hospiztypus zeigenden<br />

»Hector von Berg«, sowie des ersteren stattliche Tochter »Ida von<br />

Wittelsbach«. Eine wundervolle Kollektion stellt Herr Jörin<br />

in »Hannibal v. H.«, I. Preis, »Isolde v. H.«, »Sokrates v. H.«;<br />

während Champion »Daniel« zwar gemeldet war, aber leider<br />

fehlte. Von Neulingen wären noch »Mentor von Arth« und »Mira<br />

von Brück« hervorzuheben, während der Stern der Novizen<br />

Jörin's »Sokrates«, der noch nicht ein Jahr alt, selbst »Barry-<br />

Frauenfeld« gefährlich zu werden droht, war. Aus Holland hatte<br />

sich »Leon I von Biel«, der ausserordentlich gefiel, obschon er<br />

auf einer holländischen Ausstellung unter englischem Richter nur<br />

L. E. erhalten hatte, eingefunden und erhielt drei I. Preise.<br />

Den Abschluss der Ausstellungen des Jahres 1896 bildete<br />

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