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Bd. 02 - 1897

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376 Das Hospiz am grossen St. Bernhard.<br />

erreicht. Von hier aus lohnt sich die Besteigung des Mont<br />

Velan, eine äusserst dankbare Parthie, auch für weniger geübte<br />

Bergsteiger. Mit gutem Führer ist der aussichtsreichste<br />

Punkt in 6—7 Stunden zu erreichen. (Wer vom Hospü sich<br />

nicht nach Italien wendet, unternimmt die Tour auf dem Rückwege<br />

und geht, um nicht denselben Weg zweimal zu machen,<br />

vom Mont Velan über den Valscroy-Gletscher durch das Valscroy-Thal<br />

hinunter nach Bourg St. Pierre.) In »Ueber Eis und<br />

Schnee« schreibt G, Studer: »Die zierliche, ihre nächsten Umgebungen<br />

dominirende Schneekuppe liegt mitten zwischen zwei<br />

mächtigen Gebirgsgruppen, welche' dem Rundgemälde den erhebensten<br />

Charakter verleihen. Es ist einerseits die Montblanc-<br />

Kette, die in ihrer ganzen Ausdehnung den westlichen Horizont<br />

umfasst, und andererseits das Massiv des Monte-Rosa mit dem<br />

Kern der poenninischen Alpen, der sich in dem östlichen<br />

Nachbar des Mont-Velan, dem Grand-Combin zu einer wunderbar<br />

schönen Gestalt aufgipfelt. Im Süden ist die schimmernde<br />

Reihe der Grajischen Alpen ausgebreitet und zwischen diesen<br />

und den Ausläufern des Monte - Rosa - Massivs verliert sich der<br />

Blick in der dunklen Ebene Piemonts, die von dem Zuge der<br />

Apenninen begrenzt wird, während man vom höchsten Gipfelpunkte<br />

nur wenige Schritte gegen Süden vorzuschreiten hat,<br />

um sein Auge auf den Thürmen und Dächern der alten Stadt<br />

Aosta ruhen zu lassen. Aber im Panorama vom Mont-Velan<br />

berühren der Norden und Süden sich. Kehrt der Schauende<br />

von jenem Blick sich um, so fällt sein Blick auf die ernsten<br />

Gestalten der Berner Alpen, auf das blaue Becken des Leman,<br />

auf die grünen Höhen des Waadtlandes, auf die langgezogene<br />

Linie des Jura und selbst die fernen Vogesen vermögen noch<br />

hervorzuschauen.« — Der Bewohner des Flachlandes steht in<br />

geradezu starrer Entzückung über die ihresgleichen kaum<br />

findende Erhabenheit des grossartigen Panoramas. — Nun zurück<br />

nach Cantine de Proz. Winzig nimmt sich dieses Schutzund<br />

Wirthshaus in dem nun überwältigend wirkenden Hochgebirge,<br />

dessen Riesen sich enger und enger aneinander schliessen,<br />

aus. Ueber dem Plan de Proz, der Ende Juli-August mit einer<br />

herrlichen Alpenflora sich schmückt, beginnt der gefahrvolle, in<br />

Wildheit trotzende Pas de Marengo. Nach einer Stunde kommen

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