Regenbogenfamilien - Lesben- und Schwulenverband Berlin ...
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Das Lebensumfeld von <strong>Regenbogenfamilien</strong><br />
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Das Lebensumfeld von <strong>Regenbogenfamilien</strong><br />
Kinder aus <strong>Regenbogenfamilien</strong> gehen in die Kindertagesstätte, in die Schule, zum Sportverein oder in die<br />
Musikschule. Sie haben Großeltern, Tanten, Onkel, Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Nachbarn. Ihre Eltern arbeiten im Büro,<br />
im Krankenhaus, auf der Polizeistation, wo auch immer. Sie engagieren sich in Vereinen, als Elternsprecher,<br />
müssen Behörden aufsuchen <strong>und</strong> haben ihre Hobbys. Für jede Familie ist es wichtig, dass sie in ihrem<br />
Umfeld respektiert <strong>und</strong> anerkannt wird, um selbstbewusst <strong>und</strong> „normal“ ihren Familienentwurf leben zu<br />
können. Leider stoßen <strong>Regenbogenfamilien</strong> nicht immer <strong>und</strong> überall auf Respekt <strong>und</strong> Akzeptanz. Überkommene<br />
Vorstellungen von Moral, Religiosität <strong>und</strong> von „Normalität“ sind oft die Ursache dafür, dass<br />
homosexuelle Menschen <strong>und</strong> ihre Lebensformen abgelehnt werden. Nicht selten zeigt sich diese Ablehnung<br />
bereits in der eigenen Familie, zu Diskriminierungen kommt es aber auch in der Nachbarschaft, am<br />
Arbeitsplatz, bei Behörden usw. Wie andere Menschen brauchen auch <strong>Lesben</strong>, Schwule <strong>und</strong> ihre Kinder<br />
ein offenes <strong>und</strong> tolerantes Lebensumfeld, das sie so akzeptiert, wie sie sind. Um dies zu gewährleisten,<br />
bedarf es gemeinsamer Anstrengungen von Politik <strong>und</strong> Gesellschaft. Alltäglicher Diskriminierung muss offensiv<br />
entgegengetreten, rechtliche Benachteiligungen müssen zügig abgebaut werden.<br />
Die Situation in Kindertagesstätten <strong>und</strong> Schulen<br />
Homosexualität ist ein Thema, welches in unseren Bildungseinrichtungen häufig gemieden wird. Lehrer <strong>und</strong><br />
Erzieher werden in ihrer Ausbildung nur unzureichend auf das Thema vorbereitet <strong>und</strong> meiden die<br />
Auseinandersetzung damit in den meisten Fällen. Lesbische <strong>und</strong> schwule Eltern können diese Aufgabe nicht<br />
übernehmen <strong>und</strong> müssen darauf hoffen, dass ihnen Offenheit <strong>und</strong> Akzeptanz entgegengebracht wird.<br />
Gerade für die jüngeren Kinder ist es wichtig, dass Eltern aus <strong>Regenbogenfamilien</strong> möglichst offen mit<br />
ihrer Lebenssituation <strong>und</strong> Familienform umgehen, damit Lügen <strong>und</strong> Tuscheleien vermieden werden <strong>und</strong><br />
die Kinder frei von ihrer Familie erzählen können. Ein offenes Gespräch zwischen Eltern, Erziehern oder<br />
Lehrern kann viel bewirken. Lehrmaterialien <strong>und</strong> Kinderbücher, in denen anderes als die übliche Mutter-<br />
Vater-Kind-Familie thematisiert wird, gibt es nur wenige. So auch zu <strong>Regenbogenfamilien</strong>. Im Literaturverzeichnis<br />
auf Seite 18 wird auf eine Auswahl hingewiesen.<br />
Öffentliche Verwaltung <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />
<strong>Regenbogenfamilien</strong> sind ein Teil dieser Gesellschaft <strong>und</strong> leben in ihr. Wie andere Familien auch sind sie<br />
manchmal auf helfende, beratende <strong>und</strong> begleitende Personen in der Verwaltung, in Bildungseinrichtungen<br />
oder bei Anbietern von Dienstleistungen angewiesen. Die gesellschaftliche <strong>und</strong> rechtliche Stellung von<br />
<strong>Regenbogenfamilien</strong> macht es notwendig, dass Multiplikatoren, die in diesen Bereichen arbeiten, besonders<br />
sensibilisiert sind für diese Familienform, damit es zu keinen Diskriminierungen <strong>und</strong> Stigmatisierungen von lesbischen<br />
<strong>und</strong> schwulen Eltern <strong>und</strong> ihren Kindern kommt. Der <strong>Lesben</strong>- <strong>und</strong> <strong>Schwulenverband</strong> <strong>Berlin</strong>-Brandenburg<br />
(LSVD) e.V. bietet aus diesem Gr<strong>und</strong> Multiplikatorenfortbildungen <strong>und</strong> Aufklärungsveranstaltungen an.<br />
Nahes soziales Umfeld<br />
Auch für <strong>Regenbogenfamilien</strong> ist es wichtig, dass sie über ein intaktes soziales Umfeld verfügen, das sie<br />
stützt. In <strong>Berlin</strong> gibt es die Initiative lesbischer <strong>und</strong> schwuler Eltern (ILSE) <strong>Berlin</strong>-Brandenburg, die durch<br />
ihre Vernetzungsarbeit <strong>und</strong> Aktivitäten <strong>Regenbogenfamilien</strong> Halt <strong>und</strong> Stärke im Alltag gibt. Ziel ist es, lesbischen<br />
<strong>und</strong> schwulen Eltern zu zeigen, dass sie nicht allein sind <strong>und</strong> ihnen die Möglichkeit zu geben,<br />
sich kennen zu lernen, Fre<strong>und</strong>schaften zu schließen, gemeinsame Freizeitaktivitäten zu planen <strong>und</strong> sich<br />
für die Anerkennung von <strong>Regenbogenfamilien</strong> zu engagieren. Dieser Zusammenhalt hilft Eltern wie Kindern,<br />
den Alltag selbstbewusst <strong>und</strong> gestärkt zu bewältigen. Die Initiative lesbischer <strong>und</strong> schwuler Eltern ist in<br />
Regionalgruppen in weiteren B<strong>und</strong>esländern organisiert. Weitere Informationen unter: www.ilse.lsvd.de