Nachbericht zum Auftritt im Kubana/Siegburg - Kick Management

General Anzeiger Online - Druckansicht http://www.general-anzeiger-bonn.de/print.php?k=loka&itemid=10001&d...
www.general-anzeiger-bonn.de
Lokales
>> Region
Jürgen Zeltinger heizt im Siegburger Kubana
tüchtig ein
Der "Asi mit Niwoh" rockt und schwitzt
Von Ingo Eisner
Siegburg. "Mallorca, Sommer, Sonne, Herzinfarkt" schallt
es aus dem Kubana am Samstagabend. Auf der Bühne des
Live-Clubs an der Zeithstraße: Jürgen Zeltinger und Band.
Dreieinhalb Zentner Lebendgewicht schwitzen und rackern,
als gäbe es kein morgen.
Die 60-jährige Ikone des Kölner Straßen-Rocks gibt alles und beweist dem
Publikum, dass er noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Mehr als zwei
Stunden lang lebt dieser Mann Rock'n'Roll und entführt das Publikum da hin,
wo diese Musikform unverschnörkelt und wenig kunstvoll, dafür aber direkt und
roh ist.
Er hat viele Spitznamen, dieser Jürgen Zeltinger. "De Plaat" in Anspielung auf
seine Glatze oder "Der Chef", was etwas über seine Autorität aussagen soll.
Zeltinger ist Kult, auch noch nach 30 Jahren. Das war im Kubana klar zu
spüren. Textfest sang das Publikum die alten Gassenhauer wie "Asi mit Niwoh"
oder "Schleimig" des Kölner Kultmusikers mit, der 1979 die "Zeltingerband" ins
Leben rief.
An Weiberfastnacht 1979 gab die Band im Kölner Nachtclub Roxy ihr erstes
Konzert. Die Band kam so gut an, dass an den verbleibenden Karnevalstagen
19 weitere Auftritte folgten. Im August 1979 erschien mit "Live im Roxy" der
Mitschnitt dieser Konzerte als erstes Zeltinger-Album.
Produzent war Conny Plank. Um die räumlichen Umstände des Auftritts, die
heutzutage keine Nachwuchsband mehr als Proberaum akzeptieren würde,
ranken sich Legenden. "Eine Kneipe so groß wie ein Wohnzimmer, nur stand in
der Mitte noch 'ne Theke", erinnerte sich Zeltinger unlängst in einem Interview.
"Das Schlagzeug war im Damenklo aufgebaut, der Bass war in der
Herrentoilette untergebracht, weil absolut kein Platz da war", sagte der
60-Jährige. Mit "Live im Roxy" begründete Zeltinger seinen Ruf für dampfende
Rock'n'Roll-Shows ohne Schnörkel. "De Plaat" hatte Erfolg und schuf mit
"Müngersdorfer Stadion", einer kölschen Version eines Ramones-Songs, eine
wahre Punkrock-Hymne.
In den 80er Jahren trat die Band, damals noch mit dem in diesem Jahr
1 von 2 07.12.2009 16:46

General Anzeiger Online - Druckansicht http://www.general-anzeiger-bonn.de/print.php?k=loka&itemid=10001&d...
verstorbenen Gitarristen Alex Parche, im Vorprogramm von Motörhead, Bob
Geldofs "Boomtown Rats", Tina Turner und Joe Cocker auf. Alben wie
"Schleimig" und "Der Chef" festigten seinen Ruf als Vertreter des Straßen-
Rockers mit derben Texten.
Nach seinem Album "Solo Plaat" und der Auflösung der Zeltinger-Band 1994
wurde es ruhig um den Chef. Seit ein paar Jahren ist er mit neuer Band
allerdings wieder unterwegs und begeistert vor allem mit Live-Auftritten das
Publikum. So wie am Samstag im Kubana. Die Auftritte im kleineren Rahmen
bereiten Zeltinger viel Spaß. "Das Publikum in den Clubs erkennt einfach, ob
du gut bist, oder nicht", sagt Zeltinger. Mit Schlagzeuger Robbie Vondenhoff,
den Gitarristen Stephan Neumeier und Volker Voigt sowie dem Bassisten T.S.
Crusoe heizte Zeltinger seinen Fans jedenfalls tüchtig ein.
Ans Aufhören denkt "De Plaat" derweil nicht. "Es ist erst dann zu Ende, wenn
Schluss ist. Solange mein Hirn und mein Körper mitmachen, ist das okay", sagt
Zeltinger.
Artikel vom 30.11.2009
Artikel bookmarken bei...
2 von 2 07.12.2009 16:46