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Newsletter - Klinikum Darmstadt

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<strong>Newsletter</strong><br />

für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte<br />

Ausgabe 4/2006<br />

Editorial<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

der Magistrat der Stadt <strong>Darmstadt</strong> hat Herrn Privatdozenten<br />

Dr. Sven Ackermann, derzeit leitender Oberarzt<br />

der Frauenklinik des Universitätsklinikums Erlangen (Direktor:<br />

Professor Dr. M.W. Beckmann) als Nachfolger<br />

von Herrn Prof. Dr. Gerhard Leyendecker zum neuen Direktor<br />

der Frauenklinik des <strong>Klinikum</strong>s <strong>Darmstadt</strong> gewählt.<br />

Herr Privatdozent Dr. Ackermann hat die Anerkennung<br />

der Schwerpunktbezeichnungen "Gynäkologische Onkologie",<br />

"Geburtshilfe und Perinatalmedizin" und die fakultative<br />

Weiterbildung „Operative Gynäkologie". Er ist Prüfer<br />

der bayerischen Landesärztekammer für den<br />

Schwerpunkt „Gynäkologische Onkologie".<br />

Wesentliche Schwerpunkte von Herrn Kollegen Ackermann<br />

sind die laparaskopischen onkologischen Operationen<br />

und die Perinatalmedizin. Der neue Direktor der<br />

Frauenklinik wird daher den onkologischen Schwerpunkt<br />

des <strong>Klinikum</strong>s <strong>Darmstadt</strong> und das Perinatalzentrum im<br />

<strong>Klinikum</strong> <strong>Darmstadt</strong> wesentlich bereichern.<br />

Führungswechsel in der Frauenklinik<br />

Zum Jahreswechsel tritt Prof. Dr. med. Gerhard Leyendecker,<br />

Direktor der Frauenklinik des <strong>Klinikum</strong>s <strong>Darmstadt</strong>,<br />

in den Ruhestand. Am 15. November hat der Magistrat<br />

der Stadt <strong>Darmstadt</strong> Priv. Doz. Dr. med. Sven<br />

Ackermann aus Erlangen zu seinem Nachfolger bestimmt.<br />

Wenn Prof. Dr. med. Gerhard Leyendecker am 31. Dezember<br />

als Direktor der Frauenklinik in den Ruhestand<br />

tritt, ist das kein Abschied von der Medizin. Er wird seine<br />

berufliche Tätigkeit in einer eigenen Kinderwunschpraxis<br />

in <strong>Darmstadt</strong> fortsetzen. Dem <strong>Klinikum</strong> bleibt er über einen<br />

Kooperationsvertrag verbunden.<br />

Prof. Leyendecker leitet die Frauenklinik seit 1984. Als<br />

Direktor übernahm er die Strukturprinzipien, die er während<br />

seiner Zeit an der Universitätsfrauenklinik Bonn<br />

kennen- und schätzen gelernt hatte: Die drei Säulen der<br />

Frauenheilkunde – der operative, der geburtshilfliche und<br />

der reproduktionsmedizinische Teil des Faches – müssen<br />

kompetent vertreten werden.<br />

Zunächst führte er die Brustchirurgie unter Einschluss<br />

der plastischen Operationen ein und baute den Bereich<br />

weiter auf. Neue Entwicklungen, wie das brusterhaltende<br />

Operieren und die selektive Entfernung des Wächterlymphknotens,<br />

wurden rasch in das Brustkrebs-<br />

Behandlungskonzept übernommen. Leyendecker legte<br />

damit die Grundlagen dafür, dass die Frauenklinik in<br />

<strong>Darmstadt</strong> heute Koordinationskrankenhaus des Süd-<br />

Was die In-vitro-Fertilisation betrifft, freue ich mich besonders,<br />

Ihnen mitteilen zu können, dass Prof. Leyendecker<br />

eine ambulante Kinderwunsch-Praxis in <strong>Darmstadt</strong><br />

eröffnet und im Rahmen eines Kooperationsvertrages mit<br />

seinem Nachfolger bzw. dem <strong>Klinikum</strong> <strong>Darmstadt</strong> zusammenarbeiten<br />

wird.<br />

Herr Kollege Ackermann wird der Darmstädter Ärzteschaft<br />

nach seinem Amtsantritt am 1.1.2007 ausführlich<br />

vorgestellt werden. Die Direktoren des <strong>Klinikum</strong>s <strong>Darmstadt</strong><br />

freuen sich sehr auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />

mit ihm.<br />

Mit besten kollegialen Grüßen<br />

Prof. Dr. med. Gerhard Mall<br />

Leitender Ärztlicher Direktor<br />

hessischen Brustkompetenzzentrums im Disease Management<br />

Programm Brustkrebs und Referenzklinik für das<br />

Brustkrebsscreening ist.<br />

Der zweite Schwerpunkt ist die prospektive Geburthilfe,<br />

denn: „Von Komplikationen ist nur derjenige überrascht,<br />

der sie vorher nicht bedacht hat“, so Leyendecker. Durch<br />

die mittlerweile sehr hoch entwickelte Ultraschalldiagnostik<br />

lassen sich bereits sehr früh Einblicke in eine bestehende<br />

Schwangerschaft gewinnen. Bis heute ist es für<br />

Leyendecker ein Muss, dass ein hervorragender Pränataldiagnostiker<br />

zum Team seiner Klinik gehört.<br />

1997 gelang es Leyendecker, das Südhessische Perinatalzentrum<br />

in der Frauenklinik zu realisieren: Im Gebäude<br />

der Frauenklinik wird die neonatologische Intensivstation<br />

der Darmstädter Kinderkliniken Prinzessin Margret untergebracht<br />

und bildet gemeinsam mit der Frauenklinik<br />

den Kern des Mutter-Kind-Zentrums.<br />

Als Leyendecker 1984 nach <strong>Darmstadt</strong> kam, gehörte<br />

auch der Aufbau eines Kinderwunschzentrums zu seinen<br />

Aufgaben. Schnell stellte er das Team aus Ärzten, Biologen<br />

und technischen Assistentinnen zusammen und bereits<br />

1986 kommt es zur ersten Schwangerschaft durch<br />

In-vitro-Fertilisation. Seine Arbeitsgruppe zählt mit zu den<br />

bekanntesten Deutschlands. Bis heute sind es etwa<br />

5.000 Kinder, die Dank der Darmstädter Reproduktionsmediziner<br />

geboren wurden.<br />

1


Die Beschäftigung mit der Reproduktionsmedizin hat<br />

auch zu einer Ausweitung der operativen Tätigkeit geführt.<br />

Hierzu gehören z.B. die erweiterten Operationen<br />

bei Endometriose. Die Darmstädter Frauenklinik ist eins<br />

der wenigen „Endometriosezentren“ in Deutschland.<br />

Auch die organerhaltende operative Behandlung von<br />

Myomen der Gebärmutter hat die Darmstädter Frauenklinik<br />

weit über <strong>Darmstadt</strong> hinaus bekannt gemacht. Damit<br />

hat Leyendecker einen Paradigmenwechsel mit eingeleitet,<br />

nämlich Frauen, auch wenn sie keinen Kinderwunsch<br />

mehr haben, – wenn möglich – die Gebärmutter<br />

zu erhalten.<br />

Neben seiner Arbeit als Kliniker hat Leyendecker sich<br />

immer auch sehr erfolgreich wissenschaftlich betätigt.<br />

Tagesklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie ist eröffnet<br />

Am 01. November hat die neu eingerichtete Abteilung<br />

für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am<br />

<strong>Klinikum</strong> <strong>Darmstadt</strong> ihre Arbeit aufgenommen. Die Abteilung<br />

ist zunächst als Tagesklinik organisiert und verfügt<br />

über zehn Plätze. Die Zuweisung in die Tagesklinik erfolgt<br />

entweder durch den niedergelassenen Haus-<br />

/Facharzt (geplante Aufnahme) oder als Übernahme aus<br />

einer somatischen Abteilung. Das Behandlungsspektrum<br />

reicht von organischen Erkrankungen mit psychischer<br />

Komorbidität, somatoformen/funktionellen Krankheitsbildern<br />

bis zu Angststörungen und depressiven Störungen.<br />

Insbesondere, wenn frühere Belastungen und Traumatisierungen<br />

für die Entstehung der Erkrankung mitverantwortlich<br />

sind, ist eine Aufnahme indiziert.<br />

Der neu geschaffene Bereich ist organisatorisch Teil des<br />

Instituts für Radioonkologie und Strahlentherapie (Direktor:<br />

Prof. Dr. Bernd Kober). Fachlich eigenständig wird er<br />

Seine Publikationsliste umfasst mehr als 150 Beiträge in<br />

hochrangigen wissenschaftlichen Journalen, außerdem<br />

trägt er den Schoeller-Junkmann-Preis der Deutschen<br />

Gesellschaft für Endokrinologie und den Preis der Deutschen<br />

Therapiewoche. Den Weg von der wissenschaftlichen<br />

Idee bis zum medizinisch anwendbaren Produkt<br />

beschritten zu haben, betrachtet Leyendecker als eines<br />

der beglückendsten Erlebnisse in seinem beruflichen Leben<br />

als Wissenschaftler und Arzt.<br />

Prof. Leyendeckers Nachfolger wird Priv. Doz. Dr. Sven<br />

Ackermann aus Erlangen. Ihn stellen wir in der nächsten<br />

Ausgabe dieses <strong>Newsletter</strong>s ausführlich vor.<br />

geleitet von Dr. Alexandra Mihm, die auch für den Bereich<br />

Psychoonkologie verantwortlich zeichnet. Mittelfristig<br />

ist geplant, das Angebot der Abteilung um einen vollstationären<br />

Bereich zu erweitern. Zum Team gehören<br />

neben der Leiterin, die Fachärztin für Innere Medizin und<br />

Psychotherapeutische Medizin ist, ein Facharzt für Psychosomatische<br />

Medizin und Psychotherapie, ein weiterer<br />

Arzt, eine Bewegungs- und eine Gestaltungstherapeutin<br />

sowie Pflegekräfte.<br />

Am 14. Dezember wird Bürgermeister und Klinikdezernent<br />

Wolfgang Glenz die Tagesklinik dem Fachpublikum<br />

im Rahmen einer Feierstunde vorstellen. Anschließend<br />

stehen Fachvorträge auf dem Programm. Interessierte<br />

Ärzte sind zu dieser Veranstaltung, die um 14.00 beginnt,<br />

herzlich in die Tagesklinik auf dem Eberstädter Klinikgelände<br />

eingeladen.<br />

Hochmoderne Angiographieanlage bietet Vorteile bei Chemoembolisation der Leber<br />

Seit September ist im Institut für Diagnostische und Interventionelle<br />

Radiologie (Direktor Prof. Dr. Peter Huppert)<br />

eine neue Angiographieanlage der Fa. Siemens<br />

(AXIOM Artis dTA) in Betrieb.<br />

An diesem Arbeitsplatz werden digitale Substraktionsangiographien<br />

(DAS) und damit verbundene interventionellradiologische<br />

Behandlungen vorgenommen. Die Anlage<br />

gehört zur neuesten Generation von Angiograpiegeräten,<br />

die seit etwa 1,5 Jahren in Deutschland und international<br />

im klinischen Einsatz sind und bei denen der bisher übliche<br />

Röntgenbildverstärker durch einen digitalen Detektor<br />

ersetzt wurde. Die daraus resultierende primär digitale<br />

Aufnahmetechnik ergibt für Gefäßdiagnostik und interventionelle<br />

Therapie mehrere Verbesserungen: höherwertige<br />

Bildqualität, geringere Strahlenexposition, digitale<br />

Bildnachverarbeitung, digitale Bildspeicherung. Für die<br />

Untersuchung und Behandlung von Patienten mit Gefäßerkrankungen<br />

ergeben sich somit unmittelbare Vorteile.<br />

Eine weitere Innovation ist der Hybridcharakter dieser<br />

Anlage: Dank der digitalen Aufnahmeeigenschaften des<br />

Detektors können neben angiographischen Aufnahmen<br />

auch computertomographische Bilder erzeugt werden.<br />

Hierzu wird mit dem Detektor eine Rotationsbewegung<br />

ausgeführt. Aus den dabei gewonnenen digitalen Bildern<br />

werden durch elektronische Nachverarbeitung computertomographische<br />

Schnittbilder rekonstruiert. Hieraus ergeben<br />

sich u.a. nutzbringende Anwendungsmöglichkeiten<br />

bei der Behandlung von Tumorerkrankungen der Leber<br />

mittels Chemoembolisation, einem der Schwerpunkte<br />

des Institutes: Im ersten Schritt wird angiographisch der<br />

2


Katheter in dem vermuteten Gefäß platziert, im zweiten<br />

Schritt wird mit Hilfe einer CT-Aufnahme mit Kontrastmittelgabe<br />

über den Katheter geprüft, ob der Tumor auch<br />

vollständig erfasst wird. Danach kann in gleicher oder<br />

ggf. geänderter Position die Gabe der Medikamente erfolgen.<br />

Dieses spezielle CT- Verfahren (bei Siemens Dyna-CT<br />

genannt) wurde im Institut inzwischen bei mehreren<br />

Patienten mit Lebertumoren und -metastasen erfolgreich<br />

eingesetzt.<br />

Deutschlandweit sind gegenwärtig zehn vergleichbare<br />

Siemens-Anlagen mit Dyna-CT Technologie installiert.<br />

Für Patienten mit Lebertumoren und Lebermetastasen,<br />

für die eine Behandlung mittels Chemoembolisation in<br />

Betracht kommt, ergibt sich durch den Einsatz ein deutlicher<br />

untersuchungstechnischer Vorteil. Im gesamten<br />

südhessischen Raum (einschließlich der Unikliniken in<br />

Mainz und Frankfurt) gibt es kein vergleichbares Gerät.<br />

Am 20.10. 2006 wurde im Institut der 3. Workshop<br />

„Chemoembolisation von Lebertumoren“ durchgeführt,<br />

an dem Ärzte aus verschiedenen Bundesländern teilnahmen.<br />

Die neue Technologie Dyna-CT’s wurde dabei<br />

erfolgreich eingesetzt.<br />

Molekularpathologische Diagnostik bei chronischen lymphatischen Leukämien (CLL) zur Verbesserung<br />

der individuellen Therapieindikation<br />

Das Institut für Pathologie des <strong>Klinikum</strong>s <strong>Darmstadt</strong> hat<br />

in Ergänzung zur konventionellen histopathologischen<br />

Diagnostik mit Immunhistologie zusätzlich molekularpathologische<br />

Verfahren eingeführt, die bei chronisch<br />

lymphatischer Leukämie und anderen malignen Erkrankungen<br />

für die Therapie wichtig sind.<br />

Auch heute noch beruht die Krebsdiagnostik auf der pathohistologischen<br />

Beurteilung des Krebsgewebes am<br />

Mikroskop. Bei hämatologischen und lymphoproliferativen<br />

Erkrankungen sind in der Regel ergänzende immunhistochemische<br />

Techniken für die Diagnostik erforderlich,<br />

die seit 15 Jahren Standard in der Pathologie sind. Trotz<br />

standardisierter Krebsdiagnosen beobachtet man aber<br />

immer wieder ganz unterschiedliche Verläufe der Erkrankungen.<br />

Bei der chronischen lymphatischen Leukämie beispielsweise<br />

sind Verläufe zwischen drei Jahren und mehreren<br />

Jahrzehnten bekannt, erst kürzlich wurde im <strong>Klinikum</strong><br />

<strong>Darmstadt</strong> ein Fall von chronischer lymphatischer Leukämie<br />

gesehen, der schon im Jahr 1968 von Professor<br />

Gross in Köln diagnostiziert worden war.<br />

Mittels der im Institut für Pathologie etablierten Technik<br />

der Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH) lassen sich<br />

durch Darstellung bestimmter Genabschnitte auf den<br />

einzelnen Chromosomen definierte somatische Mutationen<br />

der neoplastischen Lymphozyten nachweisen. Es<br />

konnte gezeigt werden, dass diese Veränderungen des<br />

Genoms unabhängig von Morphologie und Immunprofil<br />

Grundsteinlegung für den Neubau der Medizinischen Kliniken<br />

Rund ein halbes Jahr nach der Wiederaufnahme der Arbeiten<br />

am Neubau der Medizinischen Kliniken des <strong>Klinikum</strong>s<br />

<strong>Darmstadt</strong> konnte Klinikdezernent Wolfgang Glenz<br />

am 20. November in Anwesenheit der hessischen Sozialministerin<br />

Silke Lautenschläger den Grundstein legen.<br />

der neoplastischen Lymphozyten eine enge Korrelation<br />

mit der klinischen Aggressivität der CLL aufweisen.<br />

In der folgenden Tabelle erkennt man die Korrelation molekulargenetischer<br />

Veränderungen wie Chromosomenverluste<br />

(-) und Trisomien mit den mittleren Überlebensraten<br />

bei chronischer lymphatischer Leukämie.<br />

Kategorie der chromsomalen<br />

Aberration bei CLL<br />

Mittlere Überlebensrate<br />

in Monaten<br />

17p- 32 Monate<br />

11q- ohne 17p- 79 Monate<br />

Trisomie 12 ohne 11q- oder 114 Monate<br />

17p-<br />

Normaler Karyotyp 111 Monate<br />

13q- als einzige Abnormität 133 Monate<br />

Andere Abnormitäten<br />

Nach: Dohner et al., NEJM 2000<br />

Diese FISH-gestützte molekularpathologische Subklassifikation<br />

erlaubt es dem klinischen Onkologen, die Indikation<br />

zur Chemotherapie auf einer differenzierteren<br />

Grundlage zu stellen, als es bisher möglich war.<br />

Auch bei anderen Neoplasien wie beispielsweise dem<br />

Plasmozytom wird die FISH-Technik im Institut für Pathologie<br />

eingesetzt, um die Prognose besser abschätzen zu<br />

können. In beiden Fällen zeigt sich die künftige neue<br />

Aufgabe der Pathologie, zusätzlich zur Krebsdiagnostik<br />

auch Therapie relevante Prognosefaktoren zu bestimmen.<br />

Mit dem Neubau werden die fünf Medizinischen Kliniken<br />

des <strong>Klinikum</strong>s <strong>Darmstadt</strong> in einem Gebäude zusammen<br />

geführt. Das Gebäude wird zehn Stationen mit insgesamt<br />

268 stationären Betten einschließlich einer internistischen<br />

Intensivstation, sowie zehn teilstationäre Betten<br />

3


und Funktionsabteilungen beinhalten. Die Patientenzimmer<br />

sind überwiegend als Zwei-Bett-Zimmer angelegt.<br />

Die Gesamtbauzeit wird von jetzt an voraussichtlich noch<br />

etwa zwei Jahre betragen, so dass mit der Fertigstellung<br />

Ende 2008 gerechnet werden kann.<br />

Zusammenführung der Medizinischen Kliniken<br />

Das medizinische Leistungsspektrum des <strong>Klinikum</strong>s<br />

<strong>Darmstadt</strong> ergibt sich aus den diagnostischen und therapeutischen<br />

Angeboten seiner insgesamt 18 Kliniken und<br />

Institute, die derzeit auf zwei Standorte – Innenstadt und<br />

10.000ste Katheter-Angioplastie durchgeführt<br />

Vergangene Woche wurde im Herzkatheter-Labor (HKL)<br />

der Medizinischen Klinik I die 10.000ste Koronarangioplastie<br />

durchgeführt. Das HKL wurde im August 1990<br />

eröffnet, ein Jahr später bereits die erste Koronarangioplastie<br />

durchgeführt. Waren es im ersten Jahr des Bestehens<br />

110 Eingriffe im Jahr, so war die Tendenz ständig<br />

steigend bis auf rund 850 pro Jahr in 2004. Seit<br />

Amtsantritt von Prof. Dr. Gerald Werner als Direktor der<br />

Klinik konnte die Zahl weiter gesteigert werden bis auf<br />

etwa 1080 Angioplastien in 2006. Hinzu kommen zusätzliche<br />

Eingriffe wie Mitralklappensprengungen, PFO-<br />

Verschlüsse und elektrophysiologische Untersuchungen<br />

und Ablationen.<br />

Neben den klassischen Einsatzgebieten der Angioplastie<br />

– akuter Myokardinfarkt, instabile und stabile Angina –<br />

Direktor der Augenklinik erhält außerplanmäßige Professur<br />

Am 04. September 2006 hat die Universität Rostock den<br />

Direktor der Augenklinik des <strong>Klinikum</strong>s <strong>Darmstadt</strong>, Dr.<br />

Karl-Heinz-Emmerich, zum außerplanmäßigen Professor<br />

Personalia<br />

In der Urologischen Klinik (Direktor Prof. Dr. Stephan Peter)<br />

wurde zum 1. November 2006 Priv. Doz. Dr. Stephan<br />

Bross als weiterer habilitierter Oberarzt eingestellt. Dr.<br />

Bross ist an der Universitätsklinik in Mannheim ausgebildet<br />

worden und hat in den letzten Monaten in den SLK-<br />

Kliniken in Heilbronn gearbeitet. Seine Arbeitsschwerpunkte<br />

sind Blasenentleerungsstörungen und Inkontinenzbehandlungen.<br />

Zum Leitenden Oberarzt und ständigen Vertreter des Direktors<br />

der Urologischen Klinik wurde Priv. Doz. Dr. Detlef<br />

Rohde bestellt.<br />

Eberstadt – verteilt sind. Von den fünf Medizinischen Kliniken<br />

befinden sich vier (Kardiologie, Gastroenterologie,<br />

Nephrologie und Onkologie) bereits in der Innenstadt, die<br />

Medizinische Klinik IV (Angiologie) in Eberstadt. Diese<br />

wird im ersten Quartal 2007 in die Grafenstraße umziehen,<br />

allerdings werden die fünf Einrichtungen nach wie<br />

vor über verschiedene Gebäude verteilt sein. Mit der Fertigstellung<br />

des Neubaus können dann alle fünf Kliniken<br />

des Schwerpunktes Innere Medizin in einem hochmodernen<br />

Klinikbau unter einem Dach zusammen arbeiten.<br />

wurden in den letzten beiden Jahren durch den Einsatz<br />

von Medikamenten-freisetzenden Stents die Behandlung<br />

auf schwere Mehrgefäßverengungen ausgedehnt. Damit<br />

steht nun auch in Fällen, wo früher nur die Bypass-<br />

Operation in Frage kam, eine Behandlungsalternative zur<br />

Verfügung. Die Langzeiterfolgsrate, die man durch die<br />

Medikamente-freisetzenden Stents erreicht, ist der der<br />

Bypassoperation mindestens gleichwertig. Vor allem die<br />

auch international anerkannte große Erfahrung und hohe<br />

Erfolgsrate bei langjährig verschlossenen Gefäßen führt<br />

heute Patienten auch außerhalb Hessens ins <strong>Klinikum</strong><br />

<strong>Darmstadt</strong>. Im ablaufenden Jahr wurden mehr als 100<br />

solcher chronischer Gefäßverschlüsse behandelt..<br />

ernannt. Prof. Emmerich leitet die Augenklinik seit 1991.<br />

Seine Habilitation erfolgte 1989 an der Universität Münster/Westfalen.<br />

Am Institut für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin<br />

und Schmerztherapie (Direktor Prof. Dr. Martin Welte)<br />

gibt es zwei neue Fachärztinnen: Dr. Ulrike Kreuzig und<br />

Julia Wäßle haben im August bzw. im Oktober die Facharztprüfung<br />

vor der LÄK Hessen bestanden. Beide werden<br />

zur weiteren Spezialisierung am Institut bleiben.<br />

Frau Dr. Kreuzig hat den Schwerpunkt Anästhesie und<br />

Intensivmedizin, Frau Wäßle Anästhesie und Schmerztherapie.<br />

4


Das Portrait: Die Medizinische Klinik III – Nieren-, Hochdruck- und Rheumaerkrankungen<br />

Die Medizinische Klinik III vertritt am <strong>Klinikum</strong> <strong>Darmstadt</strong><br />

die Schwerpunkte Nieren-, Hochdruck- und<br />

Rheumaerkrankungen. Das Spektrum umfasst die<br />

Abklärung von Nieren- und Hochdruckkrankheiten in<br />

allen Stadien, die Diagnostik von Rheuma- und immunologischen<br />

Systemerkrankungen sowie die<br />

Durchführung aller Nierenersatzverfahren bei chronischem<br />

und akutem Nierenversagen. Die interdisziplinäre<br />

Arbeitsweise besitzt einen hohen Stellenwert<br />

besonders bei Systemerkrankungen. Patienten mit<br />

akutem Nierenversagen werden auch in Kooperation<br />

mit den verschiedenen Intensivstationen des <strong>Klinikum</strong>s<br />

interdisziplinär betreut.<br />

Besondere Versorgungsschwerpunkte<br />

Die Medizinische Klinik III ist in der Region Südhessen<br />

der klinische Schwerpunkt zur Versorgung von Patienten<br />

mit Nieren- und Hochdruckerkrankungen. Unabhängig<br />

von dieser definierten Rolle erfüllt sie weitere besondere<br />

Aufgaben:<br />

Diagnostik von Nierenerkrankungen<br />

Die zentrale Kompetenz der Medizinischen Klinik III ist<br />

die Abklärung von Nierenerkrankungen. Urinanalyse,<br />

Nierenhistologie und Duplexsonographie sind die wesentlichen<br />

„Bausteine“, die zusammen mit den Laboranalysen<br />

im Serum eine nahezu vollständige Diagnosesicherung<br />

der Erkrankung der Nieren gewährleisten. Die Kooperation<br />

mit dem Institut für Pathologie (Direktor Prof.<br />

Dr. Gerhard Mall) führte im vergangenen Jahr in 50 Fällen<br />

zu einer histopathologischen Diagnose. Durch gezielte<br />

Pharmakotherapie konnte bei einer Vielzahl von Patienten<br />

eine Heilung erreicht werden oder zumindest die<br />

Progression einer Nierenerkrankung (zur Dialysepflichtigkeit)<br />

verhindert werden.<br />

Die Abklärung (und Therapie) der Nierenarterienstenose<br />

hat einen besonderen Stellenwert im diagnostischen und<br />

therapeutischen Spektrum der Klinik: Bei unklarer Nierenfunktionsverschlechterung<br />

und/oder schwer kontrollierbarer<br />

Hypertonie ist die Duplexsonographie unverzichtbar.<br />

In enger Zusammenarbeit mit dem Institut für<br />

Diagnostische und Interventionelle Radiologie (Direktor<br />

Prof. Dr. Peter Huppert) wird die Entscheidung zur Angiographie<br />

und interventionellen Therapie getroffen. Die<br />

PTA der Nierenarterien (meist Stentangioplastien) wurde<br />

im vergangenen Jahr 36 mal durchgeführt. Die detaillierten<br />

Dokumentationen und Nachuntersuchungen lassen<br />

auf ein interessantes Ergebnis hoffen, das in Kürze erwartet<br />

wird.<br />

Dialysezugänge<br />

Sowohl Peritonealdialyse als auch Hämodialyse erfordern<br />

einen Zugang, der eine ausreichende Blutreinigung<br />

harnpflichtiger Substanzen gewährleistet.<br />

Vorhofkatheter<br />

Der Vorhofkatheter gewinnt an Bedeutung, weil die Gefäßverhältnisse<br />

der Dialysepatienten problematisch sind,<br />

die zunehmend älter und komorbider werden. Initial war<br />

der weithin bekannte „Demerskatheter“ als Übergangsverfahren<br />

von dem gleichnamigen Oberarzt der Medizinischen<br />

Klinik III in <strong>Darmstadt</strong> etabliert worden. Heute wird<br />

der weiterentwickelte und oft doppelläufige Verweilkatheter<br />

von den Mitarbeitern der Medizinischen Klinik III auch<br />

ambulant implantiert. Wartezeiten sind so auf wenige<br />

Tage geschrumpft.<br />

Shuntfunktionsdiagnostik<br />

Der intakte Gefäßzugang aus den körpereigenen Gefäßen<br />

ist für Hämodialysepatienten die beste Voraussetzung<br />

für die Durchführung der lebenserhaltenden Therapie.<br />

Eine konsequente Diagnostik der Shuntfunktion<br />

vermeidet akute Problemsituationen und gewährleistet<br />

eine optimale Funktion. Die Medizinische Klinik III führt<br />

regelmäßig ein klinisches Screening durch und verfügt<br />

über eine exzellente apparative Diagnostik des arteriovenösen<br />

Gefäßzugangs (Transonic), die sie auch für Patienten<br />

aus ambulanten Einrichtungen vorhält.<br />

Peritonealdialyse<br />

Wie neuere Untersuchungen zeigen, ist die Peritonealdialyse<br />

ein unverzichtbarer und integrativer Bestandteil der<br />

Nierenersatztherapie. Die Medizinische Klinik III hat sich<br />

mittlerweile zum Kooperationszentrum für Peritonealdialyse<br />

entwickelt. Dies zeigt sich darin, dass 18 ambulant<br />

tätige Nephrologen das breite Leistungsspektrum nutzen.<br />

Dies umfasst Kathetereinlage (in Kooperation mit der<br />

Chirurgischen Klinik I), Training (auch der automatisierten<br />

Peritonealdialyse), Nachschulung und die stationäre<br />

Betreuung (24stündige Notfalldienstleistung) bei unterschiedlichen<br />

interkurrenten Problemstellungen In wenigen<br />

Fällen wird auch die intermittierende Peritonealdialyse<br />

durchgeführt.<br />

„Ich bedaure, dass der prozentuale Anteil der Peritonealdialyse<br />

(PD) mit 4,6 Prozent in Deutschland im internationalen<br />

Vergleich recht niedrig liegt“, so Prof. Dr. Werner<br />

Riegel, Direktor der Medizinischen Klinik III. In vielen europäischen<br />

Ländern liegt er über 20 Prozent und mehr.<br />

„Verschiedene Untersuchungen belegen Vorteile der PD<br />

in den ersten Jahren der Dialysepflichtigkeit. Ein wichti-<br />

5


ger Parameter ist dabei die Nierenrestfunktion, die unter<br />

PD besser erhalten werden kann“, so Riegel. Die Konsequenz<br />

hieraus ist eine höhere Lebensqualität, da die<br />

Flüssigkeitszufuhr und auch die Kalium- und Phosphataufnahme<br />

nicht so restriktiv gehandhabt werden müssen.<br />

Daraus wiederum scheinen ein besserer Ernährungszustand,<br />

weniger Infekte, sowie weniger Begleit- und Folgeerkrankungen<br />

zu resultieren. „Auch wenn diese Vorteile<br />

beim Nachlassen der Nierenrestfunktion an Bedeutung<br />

verlieren, ist für die weitere Behandlung von Nutzen,<br />

dass die Gefäße bis dahin geschont wurden und das<br />

Herz(-zeitvolumen) unbelastet blieb, da noch kein Hämodialyseshunt<br />

vorhanden war“, erläutert Riegel.<br />

Nach Ansicht vieler Nephrologen in Deutschland wäre<br />

auch hierzulande ein PD-Anteil von mehr als 20 Prozent<br />

durchaus möglich, so belegt eine Umfrage. Dass die tatsächlichen<br />

Zahlen weit dahinter zurück bleiben, liegt<br />

möglicherweise daran, dass sich rund 50 Prozent der Befragten<br />

in der PD nicht ausreichend ausgebildet fühlen.<br />

„Mehr Sicherheit für alle Beteiligten lässt sich durch Kooperation<br />

erreichen: In Südhessen z.B. kooperieren Nierenzentren<br />

des Kuratoriums für Dialyse und Transplantation<br />

(KfH) sehr eng miteinander und halten die PD<br />

schwerpunktmäßig an einem Zentrum vor. Dort finden<br />

Sprechstunden, Routinekontrollen u.ä. statt. Dieses Zentrum<br />

wiederum steht in enger Kooperation mit der Medizinischen<br />

Klinik III, die die komplette Infrastruktur vorhält,<br />

um eine umfassende Diagnostik und Therapie zu gewährleisten.<br />

Außerdem kooperiert die Klinik mit niedergelassenen<br />

Kollegen und Einrichtungen. Letztendlich ist eine<br />

enge Zusammenarbeit aller am Behandlungsprozess<br />

Beteiligten die unverzichtbare Voraussetzung für regionale<br />

Kompetenz in der PD“, so Riegel.<br />

Transplantation<br />

Obwohl am <strong>Klinikum</strong> in <strong>Darmstadt</strong> keine Transplantationen<br />

stattfinden, werden Patienten zur Transplantation<br />

vorbereitet und nachgesorgt. Die langjährige Erfahrung<br />

Riegels als Leiter einer Transplantationseinrichtung<br />

kommt hier voll zum tragen. Es besteht eine Kooperation<br />

mit den Transplantationszentren an den Universitäten in<br />

Frankfurt, Heidelberg und Mainz. Bei Organspenden erfolgt<br />

die Zusammenarbeit mit der DSO (Deutsche Stiftung<br />

Organspende). Oberarzt Dr. Sucké ist Transplantationsbeauftragter<br />

des <strong>Klinikum</strong>s.<br />

Plasmapherese und Immunadsorption<br />

Die therapeutische Plasmapherese – also das Filtrieren<br />

oder die Membranadsorption von hochmolekularen Stoffen<br />

wie z.B. Antikörper- und Fettmolekülen aus dem Blut<br />

– wird ebenfalls in der Medizinischen Klinik III durchgeführt.<br />

Einsatz findet diese Form der Behandlung z.B. bei<br />

Autoimmunerkrankungen, die eine schnelle Elimination<br />

der Antikörper bedürfen, sowie bei einer pathologischen<br />

Erhöhung von Plasmaeiweißen mit konsekutiver Viskositätssteigerung.<br />

Rheumatologie<br />

Seit dem 01.01.2006 ist an der Medizinischen Klinik III<br />

zusätzlich ein Schwerpunktbereich Rheumatologie angesiedelt.<br />

Damit ist sie die einzige Klinik in Südhessen mit<br />

einer Abteilung für die stationäre Behandlung von Rheumapatienten.<br />

Der Schwerpunkt liegt auf der Diagnostik<br />

des gesamten Spektrums entzündlich-rheumatischer Erkrankungen<br />

wie der rheumatoiden Artritis, Vaskulitiden,<br />

Kollagenosen und HLA B27-assoziierten Erkrankungen<br />

bis hin zur anschließenden medikamentösen Einstellung<br />

und Therapieempfehlungen. Im Bereich der Rheumatologie<br />

ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit besonders<br />

ausgeprägt, die besonders von Oberarzt Dr. Stöckl kompetent<br />

gepflegt wird: Enge Verbindungen bestehen zur<br />

Hautklinik, der Klinik für Neurologie, der HNO-Klinik und<br />

dem Bereich Pneumologie der Medizinischen Klinik II.<br />

Die enge Verzahnung zwischen ambulanter und stationärer<br />

Medizin sowie der Einbezug der Patienten durch eine<br />

intensive Zusammenarbeit mit der Rheumaliga sind ein<br />

wichtiges Anliegen.<br />

Schon nach dem ersten Jahr ist absehbar, dass die<br />

Rheumatologie ein stark wachsender Bereich ist.<br />

Hypertonie<br />

Patienten mit arterieller Hypertonie befinden sich aufgrund<br />

der hohen Inzidenz in der Bevölkerung und der<br />

multifaktoriellen Genese dieser Erkrankung in vielen Bereichen<br />

der Medizin. Die Medizinische Klinik III führt eine<br />

intensive Diagnostik und die Behandlung schwerer Formen<br />

des Bluthochdrucks durch. Direktor und Oberärzte<br />

führen die Bezeichnung Hypertensiologe DHL. Die Klinik<br />

bietet regelmäßige Schulungen für Patienten mit Bluthochdruck<br />

an, die von zertifiziertem Schulungspersonal<br />

durchgeführt und auch von ambulant tätigen Kollegen<br />

genutzt werden können.<br />

Kooperationen<br />

„Die Medizinische Klinik III lebt von ihren internen und<br />

externen Kooperationen“, so beschreibt ihr Direktor die<br />

Stellung seines Hauses. Die wichtigsten Schnittstellen intern<br />

bestehen mit der Fachabteilung für Diabetologie (Diabetischen<br />

Nephropathie und Hypertonie), der Urologie<br />

(sowohl bei unklaren Formen der Erythrozyturie als auch<br />

schweren Infektionen der Nieren und Harnwege), der<br />

Kardiologie und Angiologie (Gefäßschäden und Hypertonie),<br />

dem Institut für Diagnotische und Interventionelle<br />

Radiologie (Nierenarterienstenosen) und dem Institut für<br />

Pathologie (Biopsien). Die Medizinische Klinik III bietet<br />

Rheumakonsile und -sprechstunden an und führt die 24-<br />

Stunden-Blutdruckmessung im <strong>Klinikum</strong> durch.<br />

Auch nach extern wird der Kooperationsgedanke gelebt:<br />

Ein umfangreiches Angebot an ärztlichen Fortbildungen,<br />

die Mitarbeit in Arbeitskreisen wie dem Dachverband „Fit<br />

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für Dialyse“ oder Interessenvertretungen wie dem Kuratorium<br />

für Dialyse und Nierentransplantation sowie der<br />

Rheumaliga und Zystenniere e.V. illustrieren dies. Mit<br />

Blick auf die Zusammenarbeit mit den niedergelassenen<br />

Kollegen sagt Riegel: „Wir sind auf bestimmten ‚Streckenabschnitten’<br />

der (chronischen) Erkrankungen für die<br />

Patienten da. Danach gehen die Patienten selbstverständlich<br />

wieder zurück zu ihrem ambulanten Spezialisten.<br />

Im Ernstfall werden wir erneut unseren Beitrag leisten.“<br />

Schulungen<br />

Nach Riegels Ansicht können Patienten mit chronischen<br />

Erkrankungen nur dann dauerhaft erfolgreich therapiert<br />

werden, wenn es gelingt, sie zum Partner im Behandlungsprozess<br />

zu machen, d.h. ihre Einsicht, Zuverlässigkeit<br />

und ihr Verantwortungsbewusstsein zu wecken. „Validierte<br />

und strukturierte Schulungsprogramme – oft auch<br />

unter Einbezug der Angehörigen – scheinen hierfür am<br />

besten geeignet“, so Riegel. Programme, in denen die<br />

Medizinische Klinik III diesen Ansatz umsetzt, sind z.B.<br />

„Fit für Dialyse“ (bereitet Patienten und deren Angehörige<br />

auf den bevorstehenden Dialysebeginn vor) oder die<br />

Hochdruck- und Rheumaschulungen.<br />

Ärztliche Fortbildungen<br />

Das Angebot an ärztlichen Fortbildungen ist umfangreich:<br />

Nierenbiopsie-Konferenzen finden 3 bis 4 mal pro<br />

Jahr, ein Duplex-Workshop für ambulant tätige Ärzte<br />

einmal jährlich statt. Ebenfalls einmal pro Jahr veranstaltet<br />

die Klinik einen Peritonealdialyse-Workshop mit reger<br />

Beteiligung der regionalen Fachärzte. Weitere Angebote<br />

für Ärzte sind das Darmstädter Rheumaforum, Hypertonie<br />

im Dialog und das Darmstädter Dialyseforum (in Zusammenarbeit<br />

mit der Nephrologischen Arbeitsgemeinschaft<br />

Rhein Main).<br />

Qualitätssicherung<br />

Diagnostische und therapeutische Verfahren sind über<br />

SOP`s definiert. Grundlagen der therapeutischen Standards<br />

sind:<br />

- KDOQI-Guidelines (Kidney Disease Outcome<br />

Quality – Guidelines der National Kidney Foundation,<br />

USA),<br />

Ärztliche Fortbildungen<br />

- European Best Practice Guidelines,<br />

- Meldung an Quasi-Niere („Qualitätssicherung<br />

Niere“ Berlin),<br />

- interne Protokollbögen zur Beurteilung der Behandlungsqualität<br />

an der Hämodialyse mit statistischer<br />

Darstellung.<br />

- Zugang zu allen relevanten Literaturquellen und<br />

„Uptodate“<br />

Direktor Prof. Riegel<br />

Prof. Dr. Werner Riegel leitet die Klinik seit dem 1. Mai<br />

2000. Zuvor war er Leitender Oberarzt und kommissarischer<br />

Direktor der Universitätsklinik Homburg/Saar. Sein<br />

Medizinstudium absolvierte er in Würzburg, die Facharztausbildung<br />

in Freiburg. Er besitzt die volle Weiterbildungsermächtigung<br />

für die Zusatzbezeichnung Nephrologie.<br />

Er ist Mitglied in vielen Fachgesellschaften. Das<br />

Bundesland Hessen vertritt er im erweiterten Vorstand<br />

der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für klinische Nephrologie.<br />

Prof. Riegel ist Initiator und Mit-Autor von „Efficacy<br />

2004“, einer Software zur validen Bestimmung von Dialysedosis<br />

und Nierenfunktion, die in einer Vielzahl von<br />

nephrologischen Praxen zur Qualitätssicherung eingesetzt<br />

wird.<br />

Als Erst-Autor hat er maßgeblich an BENEFIT Niere, einer<br />

multizentrischen Studie zur nephrologischen Versorgungslage<br />

chronisch Nierenkranker zum Zeitpunkt des<br />

Dialysebeginns mitgewirkt (Riegel et al., DMW 2005).<br />

Die Klinik<br />

Das ärztliche Team der Medizinischen Klinik III besteht<br />

aus zwei Oberärzten und fünf Assistenten. Im pflegerischen<br />

Team sind 39 Mitarbeiter/innen tätig. Die Klinik<br />

verfügt über 36 stationäre Behandlungsplätze, die durchschnittliche<br />

Verweildauer beträgt bei rund 1.000 Patienten<br />

jährlich circa 7,6 Tage.<br />

An dieser Stelle finden Sie einen Ausschnitt aus dem Fortbildungsangebot für Ärzte, zu dem unsere Kliniken und Institute<br />

Sie herzlich einladen. Da im Rahmen dieser Informationsschrift nicht alle Veranstaltungen und Termine kommuniziert<br />

werden können, empfehlen wir, auch die Bekanntmachungen in der Tagespresse sowie auf unserer<br />

Homepage www.klinikum-darmstadt.de zu beachten.<br />

Hinweis: Bei Redaktionsschluss waren die Fortbildungstermine vieler Kliniken und Institute für 2007 noch nicht verfügbar.<br />

Bei Interesse an bestimmten Veranstaltungen bitte wir Sie, sich auch direkt telefonisch mit den Sekretariaten<br />

der Direktoren in Verbindung zu setzen.<br />

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Der Onkologische Arbeitskreis (Medizinische Kliniken, Radiologie I und II, Chirurgische Klinik I, Frauenklinik, HNO-Klinik<br />

und Urologie) findet montags von 16.00 bis 17.00 Uhr im Konferenzraum der Medizinischen Kliniken, 3. Stock, statt und<br />

bietet die Möglichkeit, onkologische Fragestellungen interdisziplinär zu diskutieren. Die Veranstaltung ist zertifiziert.<br />

Zur klinikinternen Fortbildung der Medizinischen Kliniken (donnerstags, 15.00 Uhr, im Konferenzsaal der Medizinischen<br />

Kliniken) sind auch die niedergelassenen Kollegen herzlich eingeladen.<br />

Das Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie bietet folgende Fortbildungen an:<br />

17.01.07 Dr. med. Müller, Oberarzt des Instituts für Diagnostische und Interventionelle<br />

Radiologie, <strong>Klinikum</strong> <strong>Darmstadt</strong><br />

Tipps und Tricks der Unterschenkel-PTA<br />

Beginn ist um 17.00 Uhr c.t. im Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Demoraum E 83.<br />

Zur Teilnahme an der Klinisch-pathologischen Konferenz (dienstags von 13.15 bis 14.00 Uhr, Hörsaal der Pathologie)<br />

laden die Medizinischen Kliniken, Radiologie I und II und das Institut für Pathologie ein.<br />

An der zertifizierten Fortbildung ist auch das Elisabethenstift beteiligt.<br />

Das Institut für Anaesthesiologie und operative Intensivmedizin bietet im Rahmen des „Anästhesiologisch-<br />

Intensivmedizinischen Kolloquiums“ u.a. folgende Termine an:<br />

06.12.06 Störungen des Säure-Basen-Haushalts Prof. Knichwitz, Münster<br />

20.12.06 30 Jahre Anästhesie - ein persönlicher Rückblick auf die Entwicklung Dr. S. Bogosyan, <strong>Darmstadt</strong><br />

17.01.07 Anästhesie bei herzchirurgischen Eingriffen PD Dr. D. Meininger, Frankfurt<br />

24.01.07 Kardiogener Schock Prof. G. Werner, <strong>Darmstadt</strong><br />

31.01.07 Direkte Thrombin-Inhibitoren in der Anästhesie und Intensivmedizin Frau Dr. S. Krisch, <strong>Darmstadt</strong><br />

07.02.07 Schmerztherapie bei Kindern Frau Krstevska, <strong>Darmstadt</strong><br />

21.02.07<br />

Präklinische Versorgung des Polytraumatisierten – Permissive Hypotension<br />

und Vasopressin statt Volumen?<br />

Dr. L. von Beck, <strong>Darmstadt</strong><br />

28.02.07 Lebensqualität nach ARDS – Neurokognitive Folgen? Dr. G. Gutscher, <strong>Darmstadt</strong><br />

Zeit: 6.45–7.30 Uhr, Ort: Konferenzraum des Instituts<br />

Sie finden das vollständige Programm auch auf der Homepage des Instituts unter www.klinikum-darmstadt.de, hier Institut<br />

für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin.<br />

Die Neurologische Klinik lädt ein zu ihrer wöchentlichen internen Fortbildung, die donnerstags um 16.30 Uhr in der Biblio-<br />

thek der Klinik stattfindet. Die nächsten Termine und Themen sind:<br />

07.12.06 Neurologie aktuell Prof. Dr. Claus, Direktor<br />

14.12.07 Tysabri (Monoklonale Antikörper bei MS) Herr Ibe, Assistenzarzt<br />

Im Darmstädter Angiologischen Arbeitskreis – einer gemeinsamen Veranstaltung der Angiologischen Klinik, der Chirurgischen<br />

Klinik I und des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie – treffen sich regelmäßig niedergelassene<br />

Ärzte und Klinikärzte, die Gefäßpatienten versorgen. Interdisziplinär werden interessante, schwierige, lehrreiche<br />

oder ungelöste angiologische Fälle diskutiert.<br />

Zusätzlich werden systematisch interessante Themen aus dem gesamten Gebiet der Gefäßmedizin aufgearbeitet.<br />

Die Veranstaltung findet vierteljährlich statt. Interessierte Ärzte können sich im Sekretariat der Medizinischen Klinik IV<br />

(06151/107-4401) anmelden. Die Veranstaltung wird mit 3 Fortbildungspunkten der Landesärztekammer Hessen<br />

zertifiziert.<br />

Das aktuelle Programm der ärztlichen Fortbildungen des Instituts für Notfallmedizin finden Sie im Internet unter<br />

www.notfallmedizin-darmstadt.de.<br />

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