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MRI News - Klinikum rechts der Isar - TUM

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<strong>MRI</strong> <strong>News</strong><br />

August 2011<br />

Bei <strong>der</strong> Eröffnung <strong>der</strong> neuen urologische Operationssäle


Neugeborenen-Intensivstation in frisch renovierten Räumen<br />

Nach rund einem Jahr Umbauzeit konnten jetzt die Räumlichkeiten für die Versorgung Neugeborener am <strong>Klinikum</strong><br />

bezogen werden. Damit bietet die Frauenklinik nun mit den 2009 neu gebauten Kreißsälen und <strong>der</strong> Sanierung <strong>der</strong><br />

Wöchnerinnenstation im vergangenen Jahr rundum ideale Voraussetzungen für die Geburt.<br />

Die in enger Kooperation mit <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>klinik Schwabing<br />

betriebene Neugeborenen-Station verfügte bisher über<br />

sechs Intensiv-Betten für Frühchen sowie sechs Überwachungsbetten<br />

für kranke Neugeborene. Mit <strong>der</strong> Sanierung<br />

besteht nun die Möglichkeit, künftig ein weiteres Bett<br />

einzurichten. Die leitende Oberärztin <strong>der</strong> Station, Dr. Andrea<br />

Zimmermann, freut sich über die mo<strong>der</strong>ne Ausstattung:<br />

„Die gesamte Neonatologie – sowohl die Intensivstation<br />

als auch die Station für kranke Neugeborene – ist in<br />

freundlichen, hellen Räumen untergebracht und komplett<br />

neu möbliert. Neben den Bettenzimmern stehen uns unter<br />

an<strong>der</strong>em eine neue Milchküche, ein Raum für die Vorbereitung<br />

<strong>der</strong> Infusionen und ein Untersuchungsraum für gesunde<br />

Neugeborene zur Verfügung.“ Hinzu kommt eine<br />

technische Ausstattung auf dem neuesten Stand.<br />

Frühgeborene erhalten auf <strong>der</strong> Neugeborenen-Intensivstation die<br />

optimale Betreuung. Dafür sorgen Frau Dr. Zimmermann (re) und<br />

ihr Team.<br />

Um <strong>der</strong> Station trotz <strong>der</strong> vielen Technik eine menschliche<br />

Atmosphäre zu geben und den Eltern die Situation zu erleichtern,<br />

haben sich die Mitarbeiter einiges einfallen lassen:<br />

Sie haben die Fenster dekoriert und verwenden Lagerungskissen<br />

mit Tiermotiven, die den Kin<strong>der</strong>n die<br />

Umgrenzung <strong>der</strong> Gebärmutter simulieren und sie gleichzeitig<br />

vor Druckstellen schützen. Die Eltern dürfen gerne ein<br />

Kuscheltier o<strong>der</strong> eine Spieluhr mitbringen.<br />

Neuer urologischer OP und Forschungslabor<br />

Auch die Urologische Klinik (Direktor: Prof. Jürgen<br />

Gschwend) nimmt neue Räume in Betrieb: Nach 18 Monaten<br />

Umbau können die Urologen nun in einem vollständig<br />

neu gestalteten OP-Bereich Operationen durchführen und<br />

neue Forschungslabore nutzen.<br />

In Zukunft stehen im Gebäude <strong>der</strong> Urologischen Klinik<br />

vier hochmo<strong>der</strong>n ausgestattete OP-Säle zur Verfügung,<br />

die untereinan<strong>der</strong> komplett vernetzt sind. Dazu gehören<br />

zwei Röntgen-OPs, einer davon mit einem Multifunktions-<br />

<strong>MRI</strong> <strong>News</strong>letter ∙ August 2011<br />

Jeweils zwei speziell ausgebildete Kin<strong>der</strong>krankenschwestern<br />

und ein Kin<strong>der</strong>arzt versorgen die Kin<strong>der</strong> Tag und<br />

Nacht. Bei Bedarf werden zudem Fachärzte an<strong>der</strong>er<br />

Disziplinen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>klinik Schwabing wie <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>chirurgie<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>neurologie o<strong>der</strong> Spezialisten aus<br />

dem <strong>Klinikum</strong> <strong>rechts</strong> <strong>der</strong> <strong>Isar</strong> wie Augenärzte, Genetiker<br />

und HNO-Ärzte hinzugezogen.<br />

Als Frühchen gelten Kin<strong>der</strong>, die vor <strong>der</strong> Vollendung <strong>der</strong> 37.<br />

Schwangerschaftswoche geboren werden. Eine normale<br />

Schwangerschaft dauert 40 Wochen. Heute gelten Frühgeborene<br />

ab <strong>der</strong> vollendeten 23. Schwangerschaftswoche<br />

als überlebensfähig.<br />

Es ist wissenschaftlich belegt, dass vor <strong>der</strong> 26. Schwangerschaftswoche<br />

geborene Kin<strong>der</strong> höhere Chancen haben,<br />

ohne Spätfolgen zu überleben, wenn sie in Kliniken behandelt<br />

werden, die eine hohe Anzahl an Risikogeburten<br />

versorgen. Denn die Erfahrung von Ärzten und Pflegepersonal<br />

hat einen direkten Einfluss auf den Behandlungserfolg.<br />

Auf <strong>der</strong> Neugeborenen-Station am <strong>Klinikum</strong> <strong>rechts</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Isar</strong> werden jährlich über 380 Frühgeborene behandelt,<br />

davon rund 50 Kin<strong>der</strong> mit einem Geburtsgewicht von<br />

weniger als 1500 Gramm.<br />

Frühchen bleiben häufig sehr lange auf <strong>der</strong> Intensivstation<br />

– sehr früh geborene Kin<strong>der</strong> bis zu vier Monate. Kin<strong>der</strong>,<br />

die stabil sind und ohne Medikamente zur Atemunterstützung<br />

auskommen, können auf die angrenzende Station<br />

für kranke Neugeborene verlegt werden. Dort werden sie<br />

noch eng überwacht und bekommen weiterhin täglich spezielle<br />

physiotherapeutische Behandlung.<br />

Mit dem “Harlekin-Nachsorgeprojekt” bietet die Station<br />

auch Unterstützung für die Zeit nach <strong>der</strong> Klinik: Eine Heilpädagogin<br />

för<strong>der</strong>t die Sicherheit <strong>der</strong> Mutter im Umgang mit<br />

ihrem Kind und vermittelt weiterführende Frühför<strong>der</strong>stellen<br />

und Kontakte. Nach <strong>der</strong> Entlassung sind Hausbesuche<br />

durch Kin<strong>der</strong>intensivschwestern möglich. Zudem werden<br />

Nachsorgetermine angeboten, an denen die Kin<strong>der</strong> untersucht,<br />

die Eltern beraten und weitere Therapien geplant<br />

werden.<br />

lithotripter zur Zertrümmerung von Nierensteinen, und zwei<br />

Säle für chirurgische Eingriffe. Ab dem 8. August finden<br />

alle urologischen Operationen in den neuen Räumen statt.<br />

Das Forschungslabor bietet auf einer Fläche von 160 m2 Möglichkeiten, an zwölf Arbeitsplätzen prakt isch jede urologische<br />

wissenschaftliche Fragestellung zu bearbei ten.<br />

Am 7. September ab 17.00 Uhr sind interessierte<br />

Ärztinnen und Ärzte herzlich zur Eröffnungsfeier <strong>der</strong><br />

neuen Räume eingeladen.


Ein Jahr Sarkomzentrum: eine Erfolgsgeschichte<br />

Die Wilhelm San<strong>der</strong>-Therapieeinheit für Knochen- und Weichteilsarkome am <strong>Klinikum</strong> hat sich seit ihrer Gründung<br />

vor einem Jahr erfolgreich etabliert: Mehr als 160 Patienten mit den seltenen Krebserkrankungen wurden<br />

von den Experten des Sarkomzentrums behandelt o<strong>der</strong> erhielten eine medizinische Zweitmeinung.<br />

Sarkome sind bösartige Tumoren des Bewegungsapparates,<br />

die mit etwa 2000 Neuerkrankungen pro Jahr in<br />

Deutschland relativ selten auftreten. Sie sind biologisch<br />

und klinisch heterogen und schwer zu behandeln. Das<br />

interdisziplinäre Sarkomzentrum wurde im Juli 2010 mit<br />

Unterstützung <strong>der</strong> Wilhelm San<strong>der</strong>-Stiftung gegründet, um<br />

diesen Herausfor<strong>der</strong>ungen zu begegnen. Ziel <strong>der</strong> Einrichtung<br />

ist es, die Diagnose und Therapie <strong>der</strong> bösartigen Tumoren<br />

bei Patienten im Kindes- und Erwachsenenalter zu<br />

verbessern. Bisher ist die Prognose insbeson<strong>der</strong>e in fortgeschrittenen<br />

Stadien und bei Rückfällen sehr ungünstig.<br />

Im Erwachsenenalter sind Operation und Strahlentherapie<br />

die wichtigsten Therapiebestandteile. Im Kindes- und<br />

Jugendalter, wo Sarkome etwa 11 Prozent <strong>der</strong> bösartigen<br />

Tumoren ausmachen, sind sie durch beson<strong>der</strong>s aggressives<br />

Wachs tum und frühe Metastasierung charakterisiert.<br />

Hier hat neben <strong>der</strong> OP und Strahlenbehandlung auch die<br />

Chemotherapie einen hohen Stellenwert, um eine Heilung<br />

zu ermöglichen. Durch die enge Zusammenarbeit mit <strong>der</strong><br />

Kin<strong>der</strong>klinik können am Sarkomzentrum die erfor<strong>der</strong>lichen<br />

speziellen Behandlungsstrukturen angeboten werden.<br />

Dabei arbeiten Kin<strong>der</strong>ärzte, Radiologen, Orthopäden,<br />

Strahlentherapeuten, Chirurgen und Onkologen eng<br />

zusammen, um die Therapieergebnisse zu verbessern.<br />

Inzwischen wenden sich Patienten aus ganz Deutschland<br />

wegen eines Sarkoms o<strong>der</strong> unklarer Befunde an das<br />

Sarkomzentrum, um schnelle Klärung zu erhalten o<strong>der</strong><br />

eine Zweitmeinung einzuholen. Orthopäden, Radiologen,<br />

Pathologen, Strahlentherapeuten, Kin<strong>der</strong>ärzte und Onko-<br />

Ein neues Kniegelenk in Live-Übertragung<br />

Ärzte aus ganz Bayern konnten es live mit verfolgen: Die<br />

Orthopäden am <strong>Klinikum</strong> <strong>rechts</strong> <strong>der</strong> <strong>Isar</strong> setzen ein innovatives<br />

Operationsinstrumentarium zum Implantieren von<br />

künstlichen Kniegelenken ein. Die Ärzte <strong>der</strong> Orthopädischen<br />

Klinik arbeiten dabei mit Schablonen, die vor <strong>der</strong><br />

Operation auf <strong>der</strong> Basis einer Computertomografie­Aufnahme<br />

individuell für den jeweiligen Patienten angefertigt<br />

werden. Für die Patienten bedeutet dies einen präziseren<br />

und schonen<strong>der</strong>en Eingriff mit kürzeren OP-Zeiten. In Zukunft<br />

könnten dadurch auch die Narkosezeiten verringert<br />

werden.<br />

Die Operation wurde im Rahmen eines interdisziplinären<br />

Symposiums für Orthopädie, Rheumatologie und Osteologie<br />

am <strong>Klinikum</strong> <strong>rechts</strong> <strong>der</strong> <strong>Isar</strong> live aus dem OP für die<br />

Teilnehmer in den Hörsaal übertragen. Der kommissarische<br />

Direktor <strong>der</strong> Klinik für Orthopädie und Sportorthopädie<br />

Prof. Rüdiger von Eisenhart-Rothe und sein Team<br />

führten den Eingriff durch.<br />

Im Vorfeld <strong>der</strong> Operation wurden auf Basis von CT-Aufnahmen<br />

patientenspezifische Schablonen angepasst, die<br />

die Durchführung des Eingriffs erleichtern. Diese ersetzen<br />

<strong>MRI</strong> <strong>News</strong>letter ∙ August 2011<br />

logen besprechen in regelmäßigen Tumorkonferenzen<br />

die Diagnosen und leiten daraus Therapieempfehlungen<br />

ab. In einer interdisziplinären Sprechstunde stehen Ärzte<br />

verschiedener Fachrichtungen den Patienten gemeinsam<br />

zur Verfügung und erstellen einen Therapieplan, <strong>der</strong> die<br />

Expertise sämtlicher Disziplinen mit einbezieht.<br />

Sehr gut angenommen wird auch die Teleradiologie-Station,<br />

über die nie<strong>der</strong>gelassene Ärzte Kernspin- und CT-<br />

Aufnahmen senden und als Serviceleistung die direkte und<br />

schnelle Beratung eines Expertenteams einholen können.<br />

Damit erhalten betroffene Patienten unabhängig von ihrem<br />

Wohnort schnell eine adäquate Diagnostik und Therapie.<br />

Fokus Forschung<br />

Das Sarkomzentrum widmet sich in mehreren Projekten<br />

auch <strong>der</strong> weiteren Erforschung <strong>der</strong> seltenen Tumoren und<br />

ihrer Behandlung. Prof. Rechl aus <strong>der</strong> Klinik für Orthopädie<br />

ist <strong>der</strong> Koordinator <strong>der</strong> Wilhelm San<strong>der</strong>-Therapieeinheit für<br />

Knochen- und Weichteilsarkome: „Die Verbesserung <strong>der</strong><br />

Früherkennung von Sarkomen wird in Zukunft ebenfalls<br />

Teil unserer Forschungsprojekte sein. Dazu gehört auch<br />

<strong>der</strong> Einsatz von neuen Untersuchungstechniken wie dem<br />

PET-MR, das uns eine noch präzisere Operationsplanung<br />

ermöglichen soll. Ein weite rer Schwerpunkt ist die<br />

Betreuung <strong>der</strong> Patienten und ihrer Familien durch unsere<br />

Psychoonkologen. Wir haben hier ein psychoonkologisches<br />

Screening tumororthopädischer Patienten in die<br />

ärztliche Routine eingeführt, das in dieser Form deutschlandweit<br />

bislang einzigartig ist.“<br />

die üblichen Schablonen „von <strong>der</strong> Stange“ und machen<br />

bisher erfor<strong>der</strong>liche Knochenbohrungen an Ober- und Unterschenkel<br />

überflüssig.<br />

Durch ein speziell entwickeltes präoperatives Planungsverfahren<br />

kann <strong>der</strong> operierende Arzt die verwendeten Prothesenkomponenten<br />

präziser ausrichten und passgenauer<br />

einsetzen. Vorteil<br />

für die Patienten<br />

ist eine verkürzte<br />

Operationsdauer.<br />

Prof. von Eisenhart-Rothe:<br />

„Wir<br />

erwarten weitere<br />

positive Effekte<br />

wie ein geringeres<br />

I n f e k t i o n s r i s i k o<br />

und eine bessere<br />

Wundheilung.“<br />

Schon wenige Tage nach dem Eingriff sind die Patientin und <strong>der</strong><br />

behandelnde Arzt Prof. von Eisenhart-Rothe sehr zufrieden mit<br />

dem Heilungsverlauf.


Alkoholfreies Weißbier för<strong>der</strong>t die Gesundheit von Sportlern<br />

Marathonstudie „Be-MaGIC“ belegt positive Effekte auf Immunsystem und Entzündungen<br />

Viele Freizeitsportler haben längst vermutet, was Forscher des Lehrstuhls für Präventive und Rehabilitative Sportmedizin<br />

nun herausgefunden haben: In <strong>der</strong> weltweit größten Marathonstudie „Be-MaGIC“ (Beer, Marathon, Genetics,<br />

Inflammation and the Cardiovascular system) konnten sie belegen, dass <strong>der</strong> Konsum von alkoholfreiem<br />

Weiß bier positive Auswirkungen auf die Gesundheit von Sportlern hat. Unter Leitung von Dr. Johannes Scherr untersuchten<br />

die Sportmediziner 277 Läufer drei Wochen vor und zwei Wochen nach dem München Marathon 2009.<br />

Der Lehrstuhl unter Leitung von<br />

Prof. Martin Halle führt bereits seit<br />

2005 Marathonstudien durch. Es<br />

ist hinlänglich bekannt, dass <strong>der</strong><br />

Verzehr von Obst und Gemüse<br />

die Anfälligkeit für chronische<br />

Krankheiten reduziert, was vor<br />

allem auf die darin enthaltenen<br />

Polyphenole zurückgeführt wird.<br />

Ziel <strong>der</strong> aktuellen Studie war,<br />

die Wirkung einer Kombination<br />

von mehreren Polyphenolen bei<br />

Mara thonläufern zu untersuchen.<br />

Polyphenole sind aromatische Verbindungen, die in<br />

Pflanzen als Farbstoffe, Geschmackstoffe o<strong>der</strong> Tannine<br />

vorkommen. Vielen dieser Stoffe wird eine gesundheitsför<strong>der</strong>nde<br />

und krebsvorbeugende Wirkung zugeschrieben.<br />

Neu an <strong>der</strong> Marathonstudie war, dass die Kombination aus<br />

verschiedenen Polyphenolen an einer großen Zahl von<br />

Studienteilnehmern untersucht wurde. Frühere Studien mit<br />

einzelnen Stoffen konnten keine positiven Effekte belegen.<br />

Den wissenschaftlichen Anfor<strong>der</strong>ungen wurde das<br />

Forscherteam mit einer randomisierten, doppelt verblindeten<br />

und Placebo-kontrollierten Studie gerecht. Als Testgetränk<br />

wählten die Sportmediziner Erdinger Alkoholfrei<br />

aus, da es zahlreiche Polyphenole enthält und bei Marathonläufern<br />

und Triathleten beliebt ist. Eine Gruppe trank<br />

ein bis an<strong>der</strong>thalb Liter des Testgetränks am Tag, die an-<br />

<strong>MRI</strong> <strong>News</strong>letter ∙ August 2011<br />

<strong>der</strong>e Gruppe erhielt die gleiche Dosierung eines Placebo-<br />

Ge tränks, das speziell für die Studie hergestellt wurde und<br />

sich vom Testgetränk nur durch die fehlenden Polyphenole<br />

unterschied.<br />

Weniger Erkältungen und Entzündungen<br />

Ein Ergebnis <strong>der</strong> Studie ist, dass die Sportler nach einem<br />

Marathonlauf verstärkt unter Entzündungsreaktionen und<br />

Infekten <strong>der</strong> oberen Atemwege leiden und dass ihr Immunsystem<br />

aus dem Gleichgewicht gerät.<br />

Weiterhin zeigte sich, dass das Polyphenol-haltige alkoholfreie<br />

Weißbier gesundheitsför<strong>der</strong>nd auf den Orga nismus<br />

wirkt: Die Entzündungsparameter im Blut waren signifikant<br />

niedriger, gleichzeitig traten Infekte seltener o<strong>der</strong> mit<br />

ge ringeren Symptomen auf. Dazu <strong>der</strong> Leiter <strong>der</strong> Studie,<br />

Dr. Scherr: „Die Leukozyten, die einen <strong>der</strong> wichtigsten<br />

Para meter für Entzündungen darstellen, waren bei <strong>der</strong><br />

Testgruppe um 20 Prozent niedriger als bei <strong>der</strong> Placebogruppe.<br />

Auch in den klinischen Endpunkten wie Infekthäufigkeit<br />

bzw. ­schwere zeigte sich eine signifikante und<br />

relevante Reduktion. Somit konnten wir belegen, dass ein<br />

durch körperlichen Stress geschwächtes Immunsystem<br />

gestärkt wird und ein überschießendes gebremst wird.“<br />

Zusammenfassend erklärt Dr. Scherr: „Dass Polyphenolhaltige<br />

Lebensmittel positive Auswirkungen auf die Gesundheit<br />

von Sportlern haben könnten, wurde bereits in<br />

mehreren Aufsätzen angedeutet. Dennoch waren wir teilweise<br />

selbst überrascht, wie deutlich das Ergebnis ausfiel.“<br />

Zeitmangel von Hausärzten führt zu mehr Arztbesuchen<br />

Mit 18 Arztbesuchen pro Jahr halten die Deutschen den<br />

weltweiten Rekord. Das Institut für Allgemeinmedizin am<br />

<strong>Klinikum</strong> konnte belegen, dass es in erster Linie Patienten<br />

mit psychischen o<strong>der</strong> psychosomatischen Erkrankungen<br />

sind, die häufig ihren Hausarzt aufsuchen.<br />

Je<strong>der</strong> Deutsche ging im Jahr 2008 laut einer Studie <strong>der</strong><br />

Barmer GEK knapp 18 Mal zu einem Arzt. Die Arbeitsgruppe<br />

von Prof. Antonius Schnei<strong>der</strong>, dem Direktor des Instituts<br />

für Allgemeinmedizin, suchte nach einer Erklärung für<br />

diese hohe Zahl. Für ihre Untersuchung werteten die Wissenschaftler<br />

die Zahlen von 1000 Patienten in 13 Hausarztpraxen<br />

in Oberbayern aus dem Jahr 2010 aus.<br />

Die Ergebnisse bestätigten mit 15,3 Arztbesuchen und<br />

3,8 Überweisungen jährlich die Kontaktrate aus dem Jahr<br />

2008 weitgehend. Weiter fanden die Forscher heraus,<br />

dass beson<strong>der</strong>s Patienten mit psychischen o<strong>der</strong> psychosomatischen<br />

Erkrankungen häufig in die Praxen kommen.<br />

Darüber hinaus war bei diesen die Wahrscheinlichkeit für<br />

außergewöhnlich lange Arbeitsunfähigkeit (länger als zwei<br />

Wochen jährlich) fünf Mal höher als bei den an<strong>der</strong>en Patienten.<br />

„In deutschen Hausarztpraxen bleibt dem Mediziner<br />

durchschnittlich nur sechs bis zehn Minuten Zeit pro Patient.<br />

Kein Wun<strong>der</strong> also, dass diese Patienten immer wie<strong>der</strong><br />

kommen, bis die Ursachen ihrer komplexen gesundheitlichen<br />

Störungen ausreichend erkannt und behandelt<br />

werden“, so Prof. Schnei<strong>der</strong>.<br />

Auf gesundheitspolitischer Ebene wird <strong>der</strong>zeit viel über<br />

eine verpflichtende Kodierung aller Diagnosen diskutiert.<br />

Um die zahlreichen Konsultationen über aufwändige<br />

Kodier regeln abrechnen zu können, müssten die Ärzte eine<br />

Unmenge von Diagnosen sammeln, die jedoch die hausärztliche<br />

Arbeit nicht abbilden können. „Auf Praxisebene<br />

macht das wenig Sinn – die Bürokratie würde nur noch<br />

mehr von <strong>der</strong> für die Patienten notwendigen Gesprächszeit<br />

wegnehmen“, schlussfolgert Prof. Schnei<strong>der</strong>.<br />

Die Arbeit erschien in BMC Family Practice im Juni 2011.


Brustkrebs: Chemokine aktivieren die körpereigene Immunabwehr<br />

Chemokine sind Botenstoffe, die Immunzellen zum Tumor<br />

locken können, damit diese das entartete Gewebe angreifen.<br />

Die Überlebenschance bei Brustkrebs ließe sich vermutlich<br />

erhöhen, wenn es gelänge, bestimmte Chemokine<br />

im Tumorgewebe in großer Konzentration anzusiedeln.<br />

Die Arbeitsgruppe um Dr. Holger Bronger und Prof. Manfred<br />

Schmitt an <strong>der</strong> Frauenklinik des <strong>Klinikum</strong>s (Direktorin:<br />

Prof. Marion Kiechle) untersucht in einem gemeinsamen<br />

Projekt mit dem Pathologischen Institut (Direktor: Prof.<br />

Heinz Höfler) die molekularen Grundlagen <strong>der</strong> Bildung<br />

von CXCR3-Chemokinen im Brustkrebs. Ziel ist es, durch<br />

geeignete Medikamente <strong>der</strong>en Konzentration im Tumor zu<br />

erhöhen und dadurch das Immunsystem im Kampf gegen<br />

Brustkrebs zu stärken.<br />

In den vergangenen Jahren haben verschiedene Studien<br />

bestätigt, dass ein vermehrtes Eindringen bestimmter<br />

Untergruppen von Lymphozyten ins Tumorgewebe<br />

den Thera pieerfolg verbessert und zu einem längeren<br />

Überleben <strong>der</strong> Patienten führt. Mausexperimente zeigen<br />

darüber hinaus, dass die so genannten Chemokine die<br />

Wan<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Lymphozyten unterstützen. Erhöht man<br />

die Konzentration dieser Botenstoffe, so kann mithilfe des<br />

Podiumsdiskussion: Medizintechnik <strong>der</strong> Zukunft<br />

Hochkarätiges Podium: (vlnr) Prof. Schwaiger, Prof. Arber, Mo<strong>der</strong>ator<br />

Stefan Geier, Prof. Michel, Prof. Ciechanover, Prof. Requardt<br />

Gleich drei Nobelpreisträger trafen sich zu einer Podiumsdiskussion<br />

über das Thema “Medizintechnik <strong>der</strong> Zukunft“<br />

im <strong>Klinikum</strong>. Die Laureaten Prof. Hartmut Michel (Chemie<br />

1988), Prof. Aaron Ciechanover (Chemie 2004) und Prof.<br />

Werner Arber (Medizin 1978) diskutierten mit Prof. Markus<br />

Schwaiger, Klinik für Nuklearmedizin, und Prof. Hermann<br />

Requardt, Siemens Healthcare, große Trends <strong>der</strong> medizinischen<br />

Versorgung. Einen Schwerpunkt bildete dabei<br />

die Frage, wie sich die Kosten im Gesundheitswesen bei<br />

einer alternden Bevölkerung eindämmen lassen.<br />

Laut Prof. Michel stellen Nebenwirkungen ein zentrales<br />

Problem in <strong>der</strong> medizinischen Versorgung dar. Er stellte<br />

die For<strong>der</strong>ung auf, das Genom eines jeden Säuglings zu<br />

entschlüsseln, um damit eine individuelle Liste von Arzneimitteln<br />

mit positiver, negativer o<strong>der</strong> ohne Wirkung zu<br />

erstellen.<br />

<strong>MRI</strong> <strong>News</strong>letter ∙ August 2011<br />

körpereigenen Immunsystems das Wachstum von Tumoren<br />

gebremst werden. Bei Brustkrebs sind es die Chemokine<br />

CXCL9 und CXCL10, die zu einer besseren Prognose<br />

führen.<br />

Die Funktion und Regulation dieser Moleküle ist bisher nur<br />

sehr unzureichend untersucht worden. Die Arbeitsgruppe<br />

um Dr. Bronger und Prof. Schmitt konnte jedoch bereits<br />

zeigen, dass die Botenstoffe durch die Brustkrebszellen<br />

selbst produziert werden – vorausgesetzt, sie erhalten die<br />

richtigen Signale.<br />

Ziel des von <strong>der</strong> Wilhelm San<strong>der</strong>-Stiftung mit rund 200.000<br />

Euro geför<strong>der</strong>ten Forschungsprojektes ist es, die Mechanismen<br />

zu untersuchen, die in <strong>der</strong> Brustkrebszelle zur<br />

Ausschüttung von CXCL9 o<strong>der</strong> CXCL10 führen. Dadurch<br />

wollen die Mediziner Ansatzpunkte zur Entwicklung einer<br />

Therapie ausfindig machen. Die könnte etwa durch Unterstützung<br />

geeigneter Medikamente die Wan<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Immunzellen in den Tumor för<strong>der</strong>n. Zusätzlich wollen die<br />

Mediziner prüfen, ob die körpereigene Produktion <strong>der</strong><br />

beiden Chemokine in den Krebszellen <strong>der</strong> Patientinnen im<br />

Vorhinein eine Aussage darüber erlaubt, wie hoch die Erfolgsaussichten<br />

bestimmter Therapien sind.<br />

Daran anknüpfend for<strong>der</strong>te Prof. Requardt einen Wandel<br />

von einem krankheitsorientierten zu einem wissensbasierten<br />

System. Den erfor<strong>der</strong>lichen Investitionen stünden<br />

Einsparungen gegenüber, die sich durch den gezielten<br />

Einsatz von kurativen Maßnahmen und die Vermeidung<br />

unnützer Therapien erzielen ließen.<br />

Nach Meinung von Prof. Ciechanover wird die Medizin <strong>der</strong><br />

Zukunft durch vier Faktoren geprägt: sie wird persönlich,<br />

voraussagend, präventiv und partizipatorisch sein. Individuelle<br />

Therapien gewinnen immer mehr an Bedeutung; auf<br />

Basis von DNA-Analysen lassen sich Vorhersagen zum<br />

Risiko für bestimmte Erkrankungen machen, die Menschen<br />

werden sich verstärkt um Gesun<strong>der</strong>haltung bemühen und<br />

sich aktiver um ihre medizinische Versorgung kümmern.<br />

In diesem Zusammenhang betont er, dass Krankheiten zu<br />

einem deutlich früheren Zeitpunkt erkannt werden müssen,<br />

als dies heute möglich ist. Dazu sind neue diagnostische<br />

Methoden auf dem Niveau einzelner Zellen gefragt.<br />

Zugleich plädierte auch er für Investitionen in Wissen und<br />

Prävention. Der Schlüssel für den Wandel hin zu einem<br />

Gesundheitssystem, an dem <strong>der</strong> Einzelne sich aktiv an <strong>der</strong><br />

Krankheitsvermeidung beteiligt, sei Bildung.<br />

Wie denn das Krankenhaus <strong>der</strong> Zukunft aussehen würde?<br />

Darauf antwortete Prof. Schwaiger, dass <strong>der</strong> Patient und<br />

seine Erkrankungen noch mehr in den Mittelpunkt rücken<br />

werden. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen<br />

Fachrichtungen und Abteilungen wird dadurch von zentraler<br />

Bedeutung sein und Abgrenzungen zwischen einzelnen<br />

Disziplinen sind dann nicht mehr zeitgemäß.


Klinische Chemie erhält 330.000 Euro für Entwicklung mobiler Testgeräte<br />

ResCheck soll schnellere Diagnose von grippalen Infekten ermöglichen<br />

Prof. Luppa, Leiten<strong>der</strong><br />

Oberarzt des Instituts für<br />

Klin. Chemie<br />

<strong>MRI</strong> <strong>News</strong>letter ∙ August 2011<br />

Die Biosensor-Arbeitsgruppe<br />

von Prof. Peter Luppa, Institut<br />

für Klinische Chemie und Pathobiochemie,<br />

erhält 330.000 Euro<br />

vom Bundesministerium für Bildung<br />

und Forschung (BMBF)<br />

für das Projekt „ResCheck“.<br />

Die För<strong>der</strong>ung erfolgt im Rahmen<br />

<strong>der</strong> Hightech-Strategie <strong>der</strong><br />

Bundesregierung.<br />

Mit ResCheck sollen die Ursachen<br />

von Atemwegsinfekten,<br />

die respiratorischen Erreger,<br />

untersucht werden. An dem<br />

BMBF-Verbundprojekt arbei-<br />

ten Unternehmen, die Geräte für die In-Vitro-Diagnostik<br />

entwickeln, mit virologischen und labormedizinischen Instituten<br />

zusammen. Ziel ist die Entwicklung eines mobil<br />

Die Chirurgische Klinik des <strong>Klinikum</strong>s (Direktor: Prof.<br />

Helmut Friess) hat ein Pilotprojekt zur akademi schen<br />

Zusammenarbeit mit renommierten Medizinischen<br />

Fakultäten <strong>der</strong> Russischen Fö<strong>der</strong>ation und <strong>der</strong> Republik<br />

Weißrussland ins Leben gerufen. Daran sind die Lomonossow-Universität<br />

Moskau, die Moskauer Technische<br />

Universität Bauman, die Universitäten Jekaterinburg und<br />

Novosibirsk sowie die weißrussische Universität Wizebsk<br />

beteiligt. Den Rahmen für das Projekt bildet das Abkommen<br />

zwischen dem Bundesgesundheitsministerium und<br />

dem russischen Ministerium für Gesundheit über die<br />

Zusammenarbeit im Gesundheitswesen.<br />

Im Vorfeld hat sich die Chirurgische Klinik intensiv mit<br />

<strong>der</strong> Auswahl <strong>der</strong> geeigneten Partner auf russischer und<br />

weißrussischer Seite beschäftigt. Für die Koordination und<br />

Bundesbildungsministerin Annette Schavan besuchte die<br />

Ausstellung „Entdeckungen 2011: Gesundheit“ auf <strong>der</strong> Insel<br />

Mainau. Privatdozent Dr. Laszlo Kovacs aus <strong>der</strong> Klinik<br />

für Plastische Chirurgie informierte sie bei <strong>der</strong> Führung<br />

durch den Pavillon über die Aktivitäten seiner Forschungsgruppe<br />

CAPS. Die Ministerin zeigte sich beson<strong>der</strong>s interessiert<br />

an den zahlreichen Möglichkeiten, die mo<strong>der</strong>ne<br />

Computersimulationen in <strong>der</strong> Medizin eröffnen.<br />

Die Forschungsgruppe CAPS - Computer Aided Plastic<br />

Surgery (www.caps.me.tum.de) <strong>der</strong> Klinik für Plastische<br />

Chirurgie und Handchirurgie am <strong>Klinikum</strong> präsentiert als<br />

Vertreter <strong>der</strong> Fakultät für Medizin im Bereich <strong>der</strong> angewandten<br />

interdisziplinären Forschung das Ausstellungsthema<br />

„Ingenieurwesen trifft Medizin“. Der Ausstellungs-<br />

einsetzbaren Gerätes, das die Diagnostik von Erregern<br />

grippaler Infekte in <strong>der</strong> Praxis von nie<strong>der</strong>gelassenen Ärzten<br />

ermöglicht. Mit diesem Gerät sollen Abstrichproben sofort<br />

analysiert werden, so dass <strong>der</strong> Arzt schon erste Therapiemaßnahmen<br />

einleiten kann, während sich <strong>der</strong> Patient<br />

noch in <strong>der</strong> Praxis aufhält.<br />

Prof. Luppa und seine Mitarbeiter werden ihre Expertise<br />

vor allem bei <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> dualen Funktionalität<br />

des Gerätes einbringen: mit dem System können zum<br />

einen molekularbiologische Tests auf <strong>der</strong> Grundlage von<br />

isothermen Amplikationsverfahren und zum an<strong>der</strong>en Untersuchungen<br />

auf<br />

bekannter immunologischer<br />

Basis<br />

mit Teststrei fen<br />

(sog. Lateral Flow<br />

Tests) durchgeführt<br />

werden.<br />

Chirurgie startet Pilotprojekt mit Medizinischen Fakultäten<br />

in Russland und Weißrussland<br />

Logistik des Projekts zeichnet PD Dr. Edouard Matevossian<br />

von <strong>der</strong> Chirurgischen Klinik verantwortlich.<br />

Ziel des Pilotprojekts ist es, die grenzüberschreitende<br />

Zusammenarbeit im Gesundheitswesen zu för<strong>der</strong>n und<br />

Synergieeffekte für alle Beteiligten zu erzielen. Langfristig<br />

soll diese internationale Partnerschaft zu einem tragfähigen<br />

Netzwerk weiterentwickelt werden. Das Projekt<br />

beinhaltet Austauschprogramme für Mediziner, Wissenschaftler<br />

und Studierende im Bereich <strong>der</strong> Forschung, Lehre<br />

und klinischen Versorgung. In diesem Rahmen finden<br />

auch fachspezifische telemedizinische Konsultationen per<br />

Videokonferenz statt.<br />

Anfang September soll <strong>der</strong> Vertrag offiziell unterzeichnet<br />

werden.<br />

Hoher Besuch in <strong>der</strong> Ausstellung „Entdeckungen 2011: Gesundheit“<br />

pavillon stößt auf reges Interesse in allen Altersgruppen.<br />

Ausstellungsbesucher<br />

können noch<br />

bis zum 4. September<br />

selbstständig auf<br />

Entdeckungstour gehen<br />

o<strong>der</strong> an Führungen<br />

teilnehmen.<br />

Dr. Kovacs führt<br />

B u n d e s b i l d u n g s -<br />

ministerin Schavan<br />

durch den Pavillon.<br />

(Foto: privat)


Bund <strong>der</strong> Freunde <strong>der</strong> <strong>TUM</strong> zu Besuch im <strong>Klinikum</strong><br />

Am Ende schaute man während des Imbisses im Biergarten<br />

<strong>der</strong> Mensa in zufriedene und auch beeindruckte<br />

Gesich ter. Der Bund <strong>der</strong> Freunde <strong>der</strong> Technischen Universität<br />

München stattete <strong>der</strong> Fakultät für Medizin und dem<br />

<strong>Klinikum</strong> im Juli einen Besuch ab. Im mit ungefähr 250<br />

Gästen, darunter Studierende, Mitarbeiter, Professoren<br />

sowie Freunde und För<strong>der</strong>er <strong>der</strong> <strong>TUM</strong>, gut gefüllten Hörsaal<br />

A, empfing zunächst Dekan Prof. Peter Henningsen<br />

die Gäste mit einer Grußbotschaft des Präsidenten, bevor<br />

er die Fakultät für Medizin mit ihren Facetten aus Forschung<br />

und Lehre kurz vorstellte. Im Anschluss begrüßte<br />

<strong>der</strong> Ärzt liche Direktor Prof. Reiner Gradinger die Besucher<br />

und umriss in einem kurzen Vortrag die Historie, die aktuelle<br />

Situation und die Zukunftsperspektiven des <strong>Klinikum</strong>s.<br />

Die Ru<strong>der</strong>regatta zwischen Oxford und Cambridge ist<br />

das große Vorbild – und wer weiß, vielleicht wird das Drachenbootrennen<br />

<strong>der</strong> <strong>TUM</strong>-Medizin ja irgendwann einmal<br />

ähnlich populär? Noch ist die Tradition jung: Das vom<br />

Alumni Club <strong>der</strong> Fakultät für Medizin ausgerichtete Drachenbootrennen<br />

fand zum zweiten Mal statt. 22 Mannschaften<br />

aus dem <strong>Klinikum</strong>, <strong>der</strong> Fakultät für Medizin, <strong>der</strong><br />

<strong>MRI</strong> <strong>News</strong>letter ∙ August 2011<br />

In einer Serie von Kurzvorträgen erfuhren die Gäste dann<br />

neue Erkenntnisse über Schlaganfall, Alzheimer und Demenz,<br />

Viren als Krankheitserreger und die Funktionsweise<br />

verschiedener Zelltypen im Herz-Kreislauf-System. Nach<br />

Ende <strong>der</strong> Vorträge konnten die Besucher an verschiedenen<br />

Stellen im <strong>Klinikum</strong> einen Einblick in mo<strong>der</strong>ne Technologien<br />

in Diagnostik und Therapie, anwendungsorientierte<br />

Forschungsstrategien und innovative Lehrkon zepte<br />

erhalten. Selber einmal einen Chirurgieroboter an <strong>der</strong> Konsole<br />

zu bedienen, in die Röhre des PET-MR zu schauen<br />

o<strong>der</strong> ein simuliertes Patientengespräch mit einer Medizinstudentin<br />

und einem Schauspielerpatienten zu verfolgen,<br />

sind nur drei Beispiele aus dem Programm, das den Besuchern<br />

geboten wurde.<br />

Mediziner in Drachenbooten: Rennen auf dem Olympiasee<br />

Der Ru<strong>der</strong>achter des <strong>Klinikum</strong>s erreichte bei <strong>der</strong> diesjährigen<br />

Hochschulregatta in Passau auf dem Innstausee einen<br />

hervorragenden zweiten Platz. Bei <strong>der</strong> gut besetzten<br />

Veranstaltung mit Booten aus München, Regensburg und<br />

Passau besiegte das <strong>MRI</strong>-Boot im Vorlauf zunächst die<br />

Mitarbeiter <strong>der</strong> Uni Passau sowie eine Wettkampfgemeinschaft<br />

aus München. Im Halbfinale kam es dann zu dem<br />

prestigeträchtigen Duell mit <strong>der</strong> LMU, in dem sich <strong>der</strong> <strong>MRI</strong>-<br />

Achter mit eineinhalb Längen Vorsprung klar durchsetzen<br />

konnte. Damit war das Minimalziel – vor <strong>der</strong> LMU zu<br />

landen – erreicht. Im Finale kam es dann zu einer Neuauflage<br />

des Vorjahresfinales, wo <strong>der</strong> <strong>MRI</strong>­Achter gegen die<br />

noch im Vorlauf besiegte Wettkampfgemeinschaft aus<br />

München erneut antreten musste. Nach einem miserablen<br />

Start konnte das Blatt trotz intensiver Bemühungen nicht<br />

mehr gewendet werden und <strong>der</strong> <strong>MRI</strong>-Achter musste sich,<br />

TU München und aus kooperierenden Einrichtungen traten<br />

auf dem Olympiasee gegeneinan<strong>der</strong> an. Im Vor<strong>der</strong>grund<br />

stand dabei <strong>der</strong> Spaß und nicht das Ergebnis, auch<br />

wenn die sportliche Herausfor<strong>der</strong>ung nicht zu unterschätzen<br />

war. Vor allem die Mannschaften, die im Vorfeld nur<br />

wenig o<strong>der</strong> gar nicht trainiert hatten, kamen auf <strong>der</strong> 250<br />

Meter langen Rennstrecke doch ziemlich ins Schwitzen.<br />

Auf dem Treppchen standen schließlich das Max-Planck-<br />

Institut Garching (Platz 1), die Abteilung für Sportorthopädie<br />

des <strong>Klinikum</strong>s (Platz 2) und die Gynäkologie <strong>der</strong> Klinik<br />

Ebersberg (Platz 3).<br />

Und für die sportlich weniger erfolgreichen Mannschaften<br />

gab es zumindest die Möglichkeit, bei <strong>der</strong> Wahl zur originellsten<br />

Mannschaft die Nase vorn zu haben. Diese<br />

Auszeichnung teilten sich „Golden Girls“ in Duschhaube<br />

und Bademantel, Schneewittchen und seine Zwerge und<br />

ru<strong>der</strong>nde Märchenprinzen.<br />

Am Ende waren sich alle einig, dass die junge Tradition<br />

fortgeführt und es auch im nächsten Jahr wie<strong>der</strong> ein Drachenbootrennen<br />

geben wird.<br />

Zweiter Platz für <strong>MRI</strong>-Achter bei <strong>der</strong> Hochschulregatta in Passau<br />

wie schon im Vorjahr, geschlagen geben. Nach kurzer Enttäuschung<br />

wurde mit den an<strong>der</strong>en Mannschaften gemeinsam<br />

noch ausgiebig gefeiert. Im nächsten Jahr wird das<br />

<strong>MRI</strong>-Team sicherlich einen erneuten Anlauf nehmen, den<br />

Pokal endlich nach München zu holen.<br />

Der <strong>MRI</strong>-Achter ist aus dem ehemaligen Chirurgenachter<br />

entstanden, <strong>der</strong> über viele Jahre große Erfolge feiern<br />

konnte, unter an<strong>der</strong>em den dreimaligen Gewinn <strong>der</strong><br />

deutschen Chirurgenregatta. Ins Leben gerufen hat dieses<br />

Boot Prof. Bartels aus <strong>der</strong> Chirurgischen Klinik, <strong>der</strong> weiterhin<br />

mit großem Enthusiasmus mitru<strong>der</strong>t. Mittlerweile ist<br />

das Team interdisziplinär besetzt mit Mitarbeitern aus unterschiedlichen<br />

Kliniken (Chirurgie, Anästhesie, Virologie,<br />

Plastische Chirurgie, Orthopädie, Unfallchirurgie, MKG,<br />

Urologie, Statistik) sowie studentischem Nachwuchs.


Sie sind herzlich willkommen!<br />

Veranstaltungen des <strong>Klinikum</strong>s <strong>rechts</strong> <strong>der</strong> <strong>Isar</strong><br />

• Infoabend: Sanfte Faltenglättung mit Botulinumtoxin und Hyaluronsäure<br />

03.08., 18:00 Uhr, <strong>Klinikum</strong> <strong>rechts</strong> <strong>der</strong> <strong>Isar</strong>, Hörsaal C<br />

• Konzert für Patienten, Besucher und Mitarbeiter<br />

25.08., 18:00 Uhr, <strong>Klinikum</strong> <strong>rechts</strong> <strong>der</strong> <strong>Isar</strong>, Katholische Kirche<br />

• Eröffnung urologischer OP und Forschungslabor (Fachpublikum)<br />

07.09., 17:00 Uhr, <strong>Klinikum</strong> <strong>rechts</strong> <strong>der</strong> <strong>Isar</strong>, Urologische Klinik<br />

• Infoabend: Ein Leben ohne Brille – Korrektur <strong>der</strong> Fehlsichtigkeit mit dem Excimer-Laser<br />

07.09., 18:00 Uhr, <strong>Klinikum</strong> <strong>rechts</strong> <strong>der</strong> <strong>Isar</strong>, Hörsaal C<br />

Weitere Veranstaltungen finden Sie im Internet:<br />

www.med.tu-muenchen.de/de/veranstaltungen<br />

Kurz und knapp<br />

Preis für Dr. Huber-Wagner<br />

PD Dr. Stefan Huber-Wagner, geschäftsführen<strong>der</strong><br />

Oberarzt<br />

<strong>der</strong> Klinik für<br />

Unfallchirurgie,<br />

erhielt den<br />

Albert-Hoffa-<br />

Preis 2011<br />

<strong>der</strong> Nordd<br />

e u t s c h e n<br />

Orthopäden-<br />

und Unfall-<br />

Foto: privat<br />

c h i r u r g e n -<br />

vereinigung.<br />

Huber-Wagner wurde für eine Arbeit<br />

ausgezeichnet, die er zusammen<br />

mit Prof. Rolf Lefering (Uni Witten/<br />

Herdecke) verfasste. Die Forscher<br />

konn ten erstmals einen signifikanten<br />

Überlebensvorteil für Schwerstverletzte<br />

nachweisen, bei denen im Rahmen<br />

<strong>der</strong> Schockraumdiagnostik ein<br />

Ganzkörper-CT durchgeführt wurde.<br />

Wie<strong>der</strong>holte Auszeichnung<br />

Prof. Werner Steimer, Institut für<br />

Klinische Chemie und Pathobiochemie,<br />

erhielt auf dem diesjährigen<br />

Kongress <strong>der</strong> American Association<br />

for Clinical Chemistry (AACC) den<br />

Abstract Award <strong>der</strong> TDM/Toxicology<br />

Division <strong>der</strong> AACC. Damit bekam<br />

er zum neunten Mal seit 2002 eine<br />

Auszeichnung für einen Beitrag bei<br />

dieser weltgrößten Veranstaltung im<br />

Fachgebiet Klinische Chemie.<br />

Forschungs schwerpunkt seiner<br />

Arbeits gruppe ist die Individualisierung<br />

<strong>der</strong> Arzneimitteltherapie durch<br />

genetische Untersuchungen und<br />

therapeutisches Drug-Monitoring,<br />

also die Bestimmung von Arzneimittelkonzentrationen<br />

im Blut.<br />

<strong>MRI</strong> <strong>News</strong>letter ∙ August 2011<br />

Wissenschaftsrat unterstützt<br />

Transla<strong>TUM</strong><br />

Der Wissenschaftsrat hat eine Empfehlung<br />

für das geplante Forschungszentrum<br />

für Translationale Onkologie<br />

(Transla<strong>TUM</strong>) am <strong>Klinikum</strong> ausgesprochen.<br />

Am Transla<strong>TUM</strong> sollen<br />

medizinische und ingenieurwissenschaftliche<br />

Arbeitsgruppen gemeinsam<br />

neuartige Verfahren für die<br />

Diagnose und Therapie von Krebserkrankungen<br />

entwickeln.<br />

Schülerprojekt in <strong>der</strong> Urologie<br />

20 Schülerinnen und Schüler <strong>der</strong><br />

Klasse 2c <strong>der</strong> Grundschule an <strong>der</strong> St.<br />

Anna-Straße im Lehel hatten Gelegenheit,<br />

auf einem Projekttag in <strong>der</strong><br />

Urologischen Klinik den Medizinern<br />

über die Schulter zu schauen. Unter<br />

<strong>der</strong> Leitung von PD Dr. Margitta Retz<br />

engagierten sich Ärzte, Wissenschaftler<br />

und Studenten, um den<br />

Kin<strong>der</strong>n praxis nahes Wissen zu vermitteln.<br />

Kunst in <strong>der</strong> Unfallchirurgie<br />

Gleich zwei Kunstausstellungen sind<br />

aktuell in <strong>der</strong> Klinik für Unfallchirurgie<br />

zu sehen: auf <strong>der</strong> Station 1/17 stellen<br />

Ärzte und Studenten ihre künstlerischen<br />

Fähigkeiten unter Beweis.<br />

Zu sehen sind Werke, die im Kunst-<br />

atelier <strong>der</strong> Uni Ulm entstanden sind.<br />

Dort lassen Universitätsangehörige<br />

unter fachkundiger Leitung ihrer Fantasie<br />

freien Lauf. Die Ausstellung<br />

läuft bis zum 14. September.<br />

Auf <strong>der</strong> Station 1/4 ist bis Ende September<br />

die Ausstellung “Meer” mit<br />

Fotografien von Christian Hacker vertreten.<br />

Hacker ist freier Fotodesigner<br />

und lebt und arbeitet in München.<br />

Studienteilnehmer gesucht<br />

Die Arbeitsgruppe Neuropsychologie<br />

sucht gesunde Erwachsene als Vergleichspersonen<br />

für eine Studie zur<br />

Aufmerksamkeits­Defizit­Hyperaktivitäts-Störung<br />

(ADHS).<br />

Die Untersuchung dauert etwa eineinhalb<br />

Stunden und umfasst neben<br />

Fragebögen zu Störungssymptomen<br />

und zur Lebensqualität zwei Tests zur<br />

sozialen Kognition. Die Teilnehmer<br />

werden gebeten, sich einen kurzen<br />

Film anzuschauen und einige Fragen<br />

dazu zu beantworten. Als Dankeschön<br />

erhalten sie 15 Euro.<br />

Geeignet sind Männer mit<br />

Hauptschul abschluss zwischen 18<br />

und 27 Jahren o<strong>der</strong> zwischen 47 und<br />

57 Jahren, Männer mit Realschulabschluss<br />

zwischen 43 und 54 Jahren<br />

und Frauen mit Hauptschulabschluss<br />

zwischen 42 und 52 Jahren.<br />

Kontakt:<br />

Verena Albiez, Tel. 089-4140-6908<br />

Email: Verena.Albiez@lrz.tum.de<br />

Impressum<br />

Der <strong>News</strong>letter erscheint monatlich.<br />

Redaktion und Gestaltung:<br />

<strong>Klinikum</strong> <strong>rechts</strong> <strong>der</strong> <strong>Isar</strong> <strong>der</strong> TU München<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Tanja Schmidhofer, Eva Schuster<br />

Tel.: 089/ 4140 2046 o<strong>der</strong> 2042<br />

E-mail: tanja.schmidhofer@mri.tum.de<br />

eva.schuster@mri.tum.de<br />

Fotos (wenn nicht an<strong>der</strong>s angegeben):<br />

Michael Stobrawe, <strong>Klinikum</strong> <strong>rechts</strong> <strong>der</strong> <strong>Isar</strong>

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