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nabelschnur<br />

Journal der Frauenklinik<br />

1 / 2012<br />

Nach umfassender Rekonstruktion beste<br />

Bedingungen in der geburtshilflichen Abteilung<br />

Herzlich willkommen im<br />

<strong>Sana</strong> <strong>Klinikum</strong> <strong>Lichtenberg</strong>!<br />

Unsere neuen<br />

ärztlichen Kollegen 4<br />

Die laparoskopisch<br />

suprazervikale Hysterektomie<br />

(LASH) 6 - 7<br />

Beckenendlage –<br />

und nun? 10 - 12<br />

Behandlung von<br />

Endometriose 14<br />

<strong>Sana</strong> <strong>Klinikum</strong> <strong>Lichtenberg</strong><br />

Frauenklinik


Sprechstunden<br />

Sprechstunden der Frauenklinik<br />

im <strong>Sana</strong> <strong>Klinikum</strong> <strong>Lichtenberg</strong><br />

Alle Sprechstunden der Frauenklinik finden im SprechstundenZentrum (Haus H1)<br />

statt. Die Sprechstunden des Brustzentrums finden im Haus H2 statt.<br />

2 nabelschnur 1 / 2012<br />

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag<br />

Mamma-Sprechstunde OP-Tag 9.00 - 15.00 Uhr<br />

(OÄ Dr. K. Neuß)<br />

10.00 - 17.00 Uhr<br />

(CÄ Dr. J. Krocker)<br />

Aufnahme-Sprechstunde 9.00 - 15.00 Uhr 8.00 - 15.00 Uhr<br />

Dysplasie- und Endometriose<br />

Sprechstunde<br />

OP-Tag 9.30 -13.00 Uhr<br />

(Dr. M. Hufnagel)<br />

11.30 - 13.30 Uhr<br />

Onkologische Sprechstunde 8.00 - 11.00 Uhr<br />

Urogynäkologische<br />

Sprechstunde<br />

Chefarzt-Sprechstunde 13.00 - 15.00 Uhr<br />

(CA Prof. Dr.<br />

D. Elling)<br />

Sprechstunde Diabetes in der<br />

Schwangerschaft<br />

Ambulante OPs und<br />

Sprechstunde<br />

Dr. U. Bauermeister<br />

Tumorkonferenz<br />

A. Westling<br />

(Haus B, Raum B 124)<br />

Telefonische Terminvergabe<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

<strong>Sana</strong> <strong>Klinikum</strong> <strong>Lichtenberg</strong><br />

Frauenklinik<br />

Fanningerstraße 32, 10365 Berlin<br />

8.30 - 15.00 Uhr<br />

(OÄ Dr. S.<br />

Bauermeister)<br />

8.00 - 10.00 Uhr<br />

OPs<br />

9.00 - 11.30 Uhr<br />

Sprechstunde<br />

7.45 - 9.00<br />

Anmeldungen<br />

Tel.: 55 18 24 50<br />

Chefarzt-Sprechstunde: . . . . . . . . . . . . . . 030 / 55 18 - 24 11<br />

Mamma-Sprechstunde: . . . . . . . . . . . . . . . 030 / 55 18 - 24 50 / -24 06<br />

Urogynäkologische<br />

Sprechstunde: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 030 / 55 18 - 43 45<br />

Ambulante gynäkologische<br />

Sprechstunde / ambulante OPs: . . . . . . . . 030 / 55 18 - 43 45<br />

Interdisziplinäre Tumorkonferenz: . . . . . . 030 / 55 18 - 24 50<br />

OP-Termine / Aufnahme-<br />

Sprechstunde Brustzentrum: . . . . . . . . . . 030 / 55 18 - 24 50<br />

8.30 - 15.00 Uhr 11.30 - 14.30 Uhr<br />

8.00 - 10.00 Uhr<br />

OPs<br />

9.00 - 11.30 Uhr<br />

Sprechstunde<br />

OP-Termine / Aufnahme-<br />

Sprechstunde Frauenklinik: . . . . . . . . . . . 030 / 55 18 - 43 45<br />

Station 4A: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 030 / 55 18 - 24 46<br />

Station 4.3: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 030 / 55 18 - 24 43<br />

Kreißsaal: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 030 / 55 18 - 24 62<br />

Neonatologie – Station 4.2: . . . . . . . . . . . 030 / 55 18 - 24 42<br />

Dysplasie- und<br />

Endometriose Sprechstunde: . . . . . . . . . 030 / 55 18 - 43 45<br />

Onkologische Sprechstunde: . . . . . . . . . . 030 / 55 18 - 43 45<br />

Redaktion<br />

Prof. Dr. med. Dirk Elling<br />

Tel.: 030 / 55 18 - 24 11 | E-Mail: d.elling@sana-kl.de<br />

Grit Generlich<br />

Tel.: 030 / 55 18 - 44 72 | E-Mail: g.generlich@sana-kl.de<br />

Auflage 1.000 Exemplare


Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,<br />

werte Patientinnen und Patienten,<br />

Prof. Dr. med. Dirk Elling<br />

zum 1. Oktober 2011 waren alle Stellen im Arztsektor in unserer Klinik wieder<br />

besetzt mit sehr qualifi zierten Ober- und Fachärzten. Das ist ein sehr schöner<br />

Erfolg, wenn man bedenkt wie schwer es ist, solch qualifi zierte Mitarbeiter auf<br />

dem Gesundheitsmarkt zu fi nden und zu binden.<br />

In dieser Ausgabe unseres Journals fi nden Sie auf den folgenden Seiten eine<br />

Vorstellung unserer „Neuzugänge“.<br />

Im Weiteren berichten wir in diesem Journal unter anderem zum Thema Beckenendlage,<br />

Sie fi nden einen Artikel zur LASH sowie einen Erfahrungsbericht über<br />

meine Hospitation im Bamalete Hospital Botswana.<br />

Das anstehende Highlight für das Jahr 2012 für unsere Klinik wird die Eröffnung<br />

der rekonstruierten geburtshilfl ichen Abteilung sein. Neben einem veränderten<br />

Kreißsaal entspricht die neue Wochenstation höchsten Ansprüchen. Eine<br />

Rekonstruktion ist zwar immer teuer, entspricht aber einem deutlich gehobenem<br />

Niveau mit größerer Raumvolumina, Toilette und Dusche im Zimmer sowie<br />

ansprechender Farbgestaltung. 42 Betten stehen in der Geburtshilfe dann zur<br />

Verfügung.<br />

Alle Zimmer für Patienten sind hofwärts und nicht mehr zur Straße gelegen. Es<br />

gibt nur noch 1- bis 2-Bettzimmer zum Teil mit Loggia, beste Bedingungen also<br />

für unsere Patientinnen.<br />

Am 25. Februar 2012 fi ndet der Tag der offenen Tür statt und am 1. März 2012<br />

beginnt der reguläre Betrieb. Überzeugen Sie sich selbst von unserem Angebot.<br />

Sie sind recht herzlich eingeladen.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Ihr<br />

Prof. Dr. med. Dirk Elling<br />

Chefarzt der Frauenklinik<br />

1 / 2012 nabelschnur<br />

Editorial<br />

3


Mitarbeiter<br />

Unsere neuen ärztlichen Kollegen<br />

4 nabelschnur 1 / 2012<br />

Dr. med. Jens-Peter Scharf<br />

Leitender Oberarzt der Frauenklinik<br />

Herr Dr. Scharf ist seit August diesen Jahres als leitender Oberarzt in unserer<br />

Frauenklinik tätig. Seine medizinische Karriere begann Herr Dr. Scharf mit dem<br />

Studium der Humanmedizin an der Humboldt Universität zu Berlin in den Jahren<br />

1988 bis 1993. Sein AIP (Arzt im Praktikum) absolvierte er für zwei Jahre in<br />

der Abteilung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe im Krankenhaus Friedrichshain.<br />

Im Anschluss setzte er seine Ausbildung zum Assistenzarzt in der gynäkologischen<br />

Abteilung des Evangelischen Krankenhauses in Lippstadt fort. 1996<br />

fand er den Weg zurück ins Krankenhaus Friedrichshain, arbeitete dort bis 1999<br />

und wechselte dann in die DRK Kliniken Köpenick. Im Jahr 1999 erhielt er seinen<br />

Facharzttitel und setzte seine Tätigkeit im Vivantes <strong>Klinikum</strong> Hellersdorf fort, wo<br />

er 2004 zum Funktionsoberarzt ernannt wurde. Von 2007 bis 2011 war Herr Dr.<br />

Scharf als Oberarzt und ab 2010 in leitender Funktion im Helios <strong>Klinikum</strong> Berlin-<br />

Buch tätig, bevor er im August 2011 unser Team der Frauenklinik verstärkte.<br />

Dr. med. Blanka Kothe<br />

Oberärztin der Frauenklinik<br />

Frau Dr. Kothe absolvierte ihr Studium der Humanmedizin an der Humboldt Universität<br />

zu Berlin, ihre geburtshilfliche Ausbildung vollzog sie v. a. im Vivantes <strong>Klinikum</strong><br />

Friedrichshain und in den DRK Kliniken Westend. Die Schwerpunktweiterbildung<br />

in der Gynäkologischen Onkologie leistete sie als Oberärztin ab 2008<br />

im Vivantes Humboldt <strong>Klinikum</strong>. Frau Dr. Kothe bereichert unsere Klinik mit ihren<br />

Erfahrungen in der Sprechstundenführung für Dysplasie, Endometriose, Urogynäkologie<br />

und Gestationsdiabetes. Publikationen ihrerseits finden Sie im Bereich<br />

Dysplasie und Familienplanung.<br />

Julia Taschner<br />

Oberärztin der Frauenklinik<br />

Frau Taschner studierte an der Humboldt Universität zu Berlin im Studiengang<br />

Humanmedizin von 1991 bis 1998 und absolvierte ihr AIP (Arzt im Praktikum)<br />

von 1999 bis 2001 im <strong>Klinikum</strong> Osnabrück. Ihre Facharztausbildung schloss sie<br />

nach fünfjähriger Tätigkeit im St. Joseph Hospital in Dortmund im Jahre 2006<br />

erfolgreich ab und setzte ihre Tätigkeit als Oberärztin fort. 2009 zog es sie wieder<br />

nach Berlin und arbeitete am Vivantes Humboldt Krankenhaus in der Hauptstadt,<br />

bis 2011 vorrangig in der Urogynäkologie und im Beckenbodenzentrum. Wir<br />

freuen uns, dass Frau Taschner seit 1. Oktober 2011 diese Berufserfahrungen in<br />

unserem wiederbelebten und neu aufgestellten Beckenbodenzentrum bzw. der<br />

Urogynäkologie einbringen kann.<br />

Wir freuen uns sehr über die wertvolle Verstärkung unseres Ärzteteams in<br />

der Klinik für Frauenheilkunde und wünschen allen eine erfolgreiche und<br />

langlebige Tätigkeit in unserem Hause!


Bamalete Hospital<br />

Zwei Wochen im Bamalete Hospital<br />

in Botswana<br />

Im Oktober vergangenen Jahres verwendete<br />

ich zwei Wochen meines<br />

Urlaubes, um auf Bitten der Direktorin<br />

des Bamalete Hospitals in Botswana<br />

– die vor drei Jahren Betriebsärztin<br />

im <strong>Sana</strong> <strong>Klinikum</strong> war – am dortigen<br />

Krankenhaus gynäkologische Operationen<br />

durchzuführen, da bis dato dort<br />

solche aus Mangel an einem Facharzt<br />

nicht durchgeführt wurden und Patientinnen<br />

in das 36 km entfernte Princess<br />

Marina Hospital verlegt werden<br />

mussten.<br />

Da ich Ende der 80er Jahre bereits ein<br />

Jahr in Maputo an der dortigen Universität<br />

operiert und gearbeitet habe,<br />

sagte ich natürlich zu, da ich auch<br />

die Schwierigkeiten bei der medizinischen<br />

Versorgung im südlichen Afrika<br />

zu kennen meinte.<br />

Was fand ich vor – ein gut organisiertes<br />

Krankenhaus mit 4 Fachabteilungen,<br />

3 OP-Sälen, 1 Geburtshilfe<br />

mit etwa 2.000 Entbindungen jährlich.<br />

Die Geburtshilfe liegt traditionell<br />

in Hebammenhand, nur zum Kaiserschnitt<br />

wird ein Arzt benötigt.<br />

Es gibt in diesem Krankenhaus 14<br />

Ärzte, davon 4 Fachärzte – wie gesagt,<br />

für das gesamte Krankenhaus – aber<br />

keinen Facharzt für Gynäkologie und<br />

Geburtshilfe. Die meisten Ärzte befinden<br />

sich gerade 2 bis 3 Jahre nach<br />

dem Staatsexamen in klinischer Ausbildung<br />

– das ist die Krux. Die Ärzte<br />

sind multikulturell und multinational,<br />

sie kommen aus China, Kuba,<br />

Indien, Somalia und Deutschland.<br />

Das Gesundheitswesen in Botswana<br />

ist noch für Jahrzehnte auf diese<br />

Hilfe angewiesen, aber immerhin<br />

ging dieses Haus aus einer Patientenbefragung<br />

als das beste und freundlichste<br />

Krankenhaus in Botswana hervor.<br />

Die Operationsabteilung ist zwar<br />

nicht mit deutschen Maßstäben zu<br />

messen, aber für ein Krankenhaus in<br />

Afrika sehr gut ausgestattet und aufgestellt.<br />

Auch unter der Geburt wird<br />

zum Beispiel jede Patientin mit einem<br />

CTG-Gerät überwacht.<br />

Das Krankenhaus <strong>Lichtenberg</strong> hat mit<br />

einer Sachspende für Laparoskopien<br />

geholfen. Allerdings wurde diese erst<br />

am Tag unserer Abreise vom Zoll frei-<br />

Hospitation<br />

gegeben, sodass wir dieses Equipment<br />

nicht „einweihen“ konnten. Wir<br />

haben innerhalb von 8 Tagen dort 40<br />

gynäkologische Operationen durchgeführt<br />

und einen jungen Kollegen<br />

aus Botswana in die Therapie des<br />

Uterus myomatosus eingearbeitet.<br />

Das große Problem dort ist die<br />

hohe AIDS-Infektionsrate von etwa<br />

35 Prozent der Bevölkerung. Die<br />

Geburtenrate von 5,6 Entbindungen<br />

pro Frau ist zwar hoch, aber das<br />

Bevölkerungswachstum beträgt im<br />

Vergleich nur 1,5 Prozent. Die Regierung<br />

tut hinsichtlich der Aufklärungen<br />

viel, die Alphabetisierungsrate beträgt<br />

beachtliche 95 Prozent. Viel Geld wird<br />

in die Infrastruktur gesteckt, i. d. R. aus<br />

Verkäufen begehrter Rohstoffe wie<br />

Diamanten, Gold, Kupfer und Nickel.<br />

Es war für mich zum wiederholten<br />

Male eine interessante Erfahrungsreise<br />

und ich denke, wir konnten helfen<br />

und werden dieses Engagement<br />

fortführen.<br />

Ihr<br />

Prof. Dr. D. Elling<br />

Professor Dr. Elling im OP<br />

1 / 2012 nabelschnur<br />

5


Gynäkologie<br />

Die laparoskopisch suprazervikale<br />

Hysterektomie (LASH)<br />

Die ersten laparoskopischen Hysterek<br />

tomieverfahren wurden 1985 von<br />

H. Reich als LAVH beschrieben sowie<br />

von K. Semm als CASH 1991. Zur<br />

LASH erfolgten erste Publikationen<br />

1990. Die suprazervikale Hysterektomie<br />

wurde als abdominaler Eingriff<br />

bereits 1950 beschrieben und war<br />

in den USA zu diesem Zeitpunkt als<br />

Standardeingriff bei 95 Prozent aller<br />

Hysterektomien etabliert.<br />

Der Anteil der abdominalen Hysterektomien<br />

in den USA verteilte sich 2003<br />

und betrug 66 Prozent, die vaginale<br />

Hysterektomie wurde in 22 Prozent<br />

durchgeführt. Die laparoskopische<br />

Hysterektomie hatte einen Anteil von<br />

12 Prozent.<br />

Die abdominale suprazervikale<br />

Hys te rektomie wird in Skandinavien in<br />

noch 21 bis 36 Prozent der Fälle durchgeführt.<br />

Die klinische Anwendung der<br />

laparokopischen Hysterektomie in<br />

Europa besteht seit Anfang der 1990er<br />

Jahre. Vor dem Hintergrund einer<br />

Hyste rektomierate in Deutschland von<br />

362 auf 100.000 Personen (2005 bis<br />

2006 etwa 305.000) muss man über<br />

die zunehmenden laparoskopischen<br />

Ope rations verfahren diskutieren. Der<br />

Anteil der suprazervikalen Hysterektomien<br />

in Deutschland beträgt derzeit<br />

4 Prozent und der Anteil in den USA<br />

2 Prozent.<br />

Indikationen der LASH<br />

• Symptomatischer<br />

Uterusmyomatosus;<br />

• therapieresistente funktionelle<br />

Blutungsstörungen;<br />

• Wunsch der Patientin.<br />

Der Uterus myomatosus verbunden<br />

mit dysfunktionellen Blutungsstörungen<br />

sowie die Dysmenorrhoe<br />

machen zu über 90 Prozent die Indikation<br />

zur LASH aus.<br />

6 nabelschnur 1 / 2012<br />

Dr. med. Jens-Peter Scharf<br />

Leitender Oberarzt Frauenklinik<br />

Kontraindikationen der LASH<br />

• Prämaligne und maligne<br />

Verände run gen der Zervix und<br />

des Corpus uteri (absolut);<br />

• rectrovaginale<br />

Endometriosen (relativ);<br />

• auch sehr große Myome<br />

(ungünstiger Sitz der Myome –<br />

Zervixmyome) gelten als<br />

Kontraindikation der LASH.<br />

Vorteile der LASH<br />

Es besteht bei kleinerer Wund fläche<br />

eine schnellere Rekonvaleszenz wie<br />

bei allen laparoskopischen Operationsverfahren.<br />

Aufgrund der erhaltenen<br />

Integrität von Scheide und Muttermund<br />

ist die Wiederaufnahme<br />

sexueller Aktivität früher möglich.<br />

Durch das Operationsverfahren und<br />

die Operationsebene dürfte die Rate<br />

der Harnleiter- und Blasenkomplikationen<br />

bei einer LASH geringer als bei<br />

einer kompletten Hysterektomie sein.<br />

Die LASH bildet eine Alternative zur<br />

Myomenukleation, Endometriumablation<br />

und zur kompletten Hysterektomie<br />

bei Verzicht auf einen Bauchschnitt<br />

sowie ohne Eröffnung der<br />

Scheide. Die LASH kann als sinnvolle<br />

Alternative zu anderen Behandlungsverfahren<br />

bei benignen Erkrankungen<br />

des Uterus angesehen werden.<br />

Nachteile der LASH<br />

Die Patientin sollte über die Möglichkeit<br />

einer geringen zyklischen Blutung<br />

„spotting“ aufgeklärt werden. Diese<br />

ergibt sich aus endometrialen Drüsenschläuchen,<br />

die schlingenförmig<br />

unter der Absetzungsebene ins zervikale<br />

Stroma wachsen. In der Literatur<br />

wird eine Spottingrate von 5 bis 25<br />

Prozent angegeben.<br />

Die Patientin muss weiterhin die zytologischenKrebsvorsorgeuntersuchungen<br />

wahrnehmen. Bei regelmäßiger<br />

Kontrolle des Muttermundes besteht<br />

kein erhöhtes Zervixkarzinomrisiko<br />

nach LASH. Die Inzidenz des<br />

Zervixstumpfkarzinomrisikos ist bei<br />

0,1 Prozent nicht höher als bei vorhandenem<br />

Uterus und in gleicher<br />

Weise gut erkennbar.<br />

Die Frage der Deszensusprophylaxe<br />

bei Erhalt der Ligg. sacrouterinae<br />

ist abschließend nicht geklärt. Die<br />

Patie ntin sollte dahingehend beraten<br />

werden, dass der Erhalt des Zervixstumpfes<br />

keine Deszensusprophylaxe<br />

darstellt.<br />

Voraussetzung zur Durchführung<br />

der LASH<br />

• Unauffälliger zystologischer Abstrich<br />

der Zervix uteri, kein Anhalt<br />

für Dysplasie und kein Anhalt<br />

für prämaligne oder maligne<br />

Endometriumveränderungen;<br />

• kritische individuelle Indikationsstellung<br />

bei retrozervikaler Endometriose<br />

und Zervixmyomen;<br />

• Wunsch nach Zervixerhalt durch<br />

die Patientin und Bereitschaft<br />

zur regelmäßigen postoperativen<br />

Krebsfrüherkennungsuntersuchung;<br />

• Akzeptanz von möglichen gering-


gradigen postoperativen Periodenblutungen<br />

(Spottings);<br />

• bei Inkontinenz- bzw. Deszensusproblemen<br />

müssen spezifische<br />

Zusatzmaßnahmen erfolgen.<br />

Komplikationen der LASH<br />

Die LASH zeigt die geringsten Komplikationsraten<br />

aller Hysterektomieformen.<br />

Die Wundinfektionen erscheinen<br />

gering sowie der Blutverlust und<br />

auch intraabdomielle Hämatome. Hier<br />

wird Signifikanzniveau erreicht.<br />

Zur Frage der Verletzung angrenzender<br />

Organe berichtet Jung et al.<br />

über eine Ureterverletzungsrate von<br />

0,34 Prozent sowie Bojahr et al. über<br />

eine Blasenläsionsrate von 0,1 Prozent.<br />

Der Blutverlust wird in der Literatur<br />

signifikant geringer angegeben,<br />

im Vergleich von LASH 50 ml vs.<br />

LAVH 250 ml (Lyons et al).<br />

Abschließend kann man folgende<br />

Fragen diskutieren:<br />

Besteht ein erhöhtes Zervixkarzinomrisiko<br />

nach LASH?<br />

Untersuchungen von Johns haben<br />

nach Ausstanzen der Zervix zu keiner<br />

adäquaten Senkung von Stumpf und<br />

Scheidenmalignomen geführt (Johns<br />

0,1 bis 0,12 Prozent).<br />

Ist mit einer postoperativen<br />

Blutungsfreiheit zu rechnen?<br />

Tatsächlich kommen menstruationsähnliche<br />

Blutungen (Spottings) in 5<br />

bis 25 Prozent der Behandlungsfälle<br />

vor. Erwähnt wurde, dass die Patientin<br />

darüber aufgeklärt sein muss.<br />

Nachuntersuchungen haben ergeben,<br />

dass nach Aufklärung der Patientinnen,<br />

wenige Patientinnen dies<br />

als störend empfinden.<br />

Gynäkologie<br />

Besteht ein Zusammenhang<br />

zwischen Harninkontinenz und<br />

LASH?<br />

Insgesamt zeigen sich bei den Untersuchungen<br />

keine Unterschiede zwischen<br />

den Methoden der suprazervikalen<br />

Hysterektomie mit der totalen<br />

Hysterektomie. Eine sichere Aussage<br />

ist dazu aufgrund mangelnder Datenlage<br />

nicht sicher möglich.<br />

Besteht eine schnelle<br />

Rekonvaleszenz?<br />

Diese Frage ist eindeutig mit Ja zu<br />

beantworten, aufgrund der geringeren<br />

Invasivität des Eingriffes<br />

sowie kleinere Wundflächen und des<br />

Erhaltes der Integrität von Muttermund<br />

und Scheide.<br />

Vita sexualis?<br />

Zu dieser Frage wurden mehrere Studien<br />

durchgeführt. Im Hinblick auf<br />

die sexuelle Erlebnisfähigkeit gibt<br />

es keine Vorteile einer Methode hinsichtlich<br />

Orgasmushäufigkeit oder<br />

Sexualverhalten.<br />

Welche Fragen der LASH<br />

bleiben derzeit offen?<br />

Es gibt keine eindeutigen Aussagen<br />

zur Integrität des Beckenbodens<br />

und der Prophylaxe einer Senkungsproblematik.<br />

Probleme stellen die<br />

begrenzten Daten aus den wenigen<br />

Studien dar.<br />

Bei der Beratung der Patientin sollten<br />

alternative Behandlungsmethoden,<br />

wie die klassische vaginale Hysterektomie<br />

sowie die totale laparoskopische<br />

Hysterektomie angesprochen<br />

werden. Die abdominelle Hysterektomie<br />

bei der Behandlung von Uterus<br />

myomatosus und Blutungsstörungen<br />

stellt heute die absolute Ausnahmeindikation<br />

dar.<br />

Dr. med. Jens-Peter Scharf<br />

Leitender Oberarzt Frauenklinik<br />

Literaturliste einsehbar bei Verfasser.<br />

1 / 2012 nabelschnur<br />

7


Brustzentrum<br />

Neuerungen im Brustzentrum<br />

am <strong>Sana</strong> <strong>Klinikum</strong> <strong>Lichtenberg</strong><br />

Seit dem 1.6.2011 begrüßt Sie das<br />

Team des Brustzentrums am <strong>Sana</strong><br />

<strong>Klinikum</strong> <strong>Lichtenberg</strong> in neuer professioneller<br />

und struktureller Zusammensetzung.<br />

Bereits 1990 haben wir am<br />

<strong>Sana</strong> <strong>Klinikum</strong> <strong>Lichtenberg</strong> ein Brustzentrum<br />

eingerichtet, in dem wir seit<br />

seiner Gründung eine jährlich wachsende<br />

Zahl an Patientinnen mit einem<br />

Mammakarzinom behandeln.<br />

Das Brustzentrum unterzieht sich<br />

ständig einer hohen Qualitätssicherung<br />

und Dokumentation und war<br />

eines der ersten in Deutschland, das<br />

durch die Deutsche Krebsgesellschaft<br />

und die Deutsche Gesellschaft für<br />

Senologie nach den fachlichen Anforderungen<br />

für Brustzentren Anfang<br />

2004 zertifiziert wurde. In den Jahren<br />

2007 und 2010 erfolgte jeweils die<br />

Rezertifizierung des Brustzentrums.<br />

Das Zertifikat gilt für weitere drei Jahre<br />

bis 2013.<br />

Mit der administrativen und personellen<br />

Neustrukturierung unseres<br />

Brustzentrums zum 1.6.2011 bieten<br />

wir unseren Patienten ein Höchstmaß<br />

an Qualität, Kompetenz und Sicher-<br />

8 nabelschnur 1 / 2012<br />

heit. 13 Betten stehen dem Brustzentrum<br />

als Teilstation in der 2. Etage<br />

im Haus A zur Verfügung. Das<br />

SprechstundenZentrum befindet sich<br />

im Haus H2 und ist über einen separaten<br />

Eingang vor dem Torbogen zu<br />

erreichen.<br />

Schwerpunkt unserer Arbeit ist die<br />

Behandlung von Tumoren der Brust.<br />

Brustkrebserkrankungen stellen für<br />

die Betroffenen eine große körperliche,<br />

seelische und soziale Belas -<br />

tung dar. Zu unserem Team gehören<br />

daher auch Physiotherapeuten, Psychologen<br />

und Sozialarbeiter, die bei<br />

der Bewältigung der Erkrankung unterstützend<br />

tätig sind.<br />

Als Breast Care Nurse für das Brustzentrum<br />

steht Heidemarie Tafelski<br />

als persönliche Ansprechpartnerin für<br />

unsere Mammakarzinompatientinnen<br />

in allen Belangen rund um die Erkrankung<br />

zur Verfügung. Sie ist Pflegeexpertin<br />

für Brusterkrankungen, ausgebildete<br />

onkologische Fachschwester<br />

und leitende Schwester des Brustzentrums.<br />

Sie berät und begleitet vertrauensvoll<br />

und qualifiziert an Brust-<br />

Team Brustzentrum<br />

krebs erkrankte Frauen und deren<br />

Angehörige.<br />

Hervorzuheben ist das weiterhin hohe<br />

Maß der interdisziplinären Zusammenarbeit<br />

und die Integration von niedergelassenen<br />

Kollegen in die ambulante<br />

und stationäre Diagnostik- und<br />

Therapiemöglichkeiten. Durch die<br />

zentrale Koordination all dieser Maßnahmen<br />

im Brustzentrum können<br />

Prozesse effektiver gestaltet, Diagnostikzeiten<br />

verkürzt und Therapien<br />

individualisiert werden. Gern laden<br />

wir alle Kooperationspartner und interessierte<br />

Kollegen zu unserer Tumorkonferenz<br />

des Brustzentrums ein.<br />

Diese findet wöchentlich am Dienstag<br />

in der Zeit von 7.45 bis 9.00<br />

Uhr im Haus B, Raum B124 statt.<br />

In der Tumorkonferenz wird die<br />

Behandlungsstrategie für die Patienten<br />

durch das interdisziplinäre Team<br />

(Operateure, Pathologen, Radiologen,<br />

Strahlentherapeuten, niedergelassene<br />

gynäkologische und internistische<br />

Onkologen) individuell abgestimmt.<br />

Auf Wunsch und in Absprache mit<br />

dem behandelnden Arzt können


Dr. med.<br />

Jutta Krocker<br />

Chefärztin des<br />

Brustzentrums<br />

Dr. med.<br />

Katja Neuß<br />

Oberärztin des<br />

Brustzentrums<br />

Patientinnen und deren Angehörige<br />

an der Konferenz teilnehmen. Als<br />

Highlight für das Wohlbefinden bieten<br />

wir unseren Patientinnen des<br />

Brustzentrums im eigens dafür eingerichteten<br />

Patientencafe Frühstück<br />

und Abendessen als Buffet an.<br />

Durch eine neue freundliche Ausgestaltung<br />

und die Anschaffung neuer<br />

Möbel konnten 12 Sitzplätze an<br />

3 Tischen geschaffen werden. Eine<br />

entspannte und gesellige Atmosphäre<br />

ermöglicht hier den Austausch der<br />

Patientinnen untereinander und trägt<br />

so zum Wohlbefinden und damit zur<br />

Krankheitsbewältigung bei.<br />

Diagnostik und Therapie<br />

• Diagnostik mit modernster Mammographie-,<br />

Ultraschall-, Kernspintomographietechnik<br />

und MRT;<br />

• präoperative Diagnostik innerhalb<br />

von 24 Stunden durch stanzbioptische<br />

Verfahren, mikroskopische<br />

Diagnostik, einschließlich Molekular-<br />

und Immunpathologie;<br />

Ansprechpartner<br />

Anmeldung<br />

Koordinatorin<br />

Andrea Westling<br />

Telefon 030 / 55 18 24 06<br />

Telefax 030 / 55 17 24 02<br />

E-Mail a.westling@sana-kl.de<br />

Sprechstundenschwester<br />

Monika Schröder<br />

Haus H2, Raum 129 und 130<br />

Telefon 030 / 55 18 24 05<br />

Telefax 030 / 55 18 24 07<br />

E-Mail m.schroeder@sana-kl.de<br />

Dr. med.<br />

Maria Hufnagel<br />

Fachärztin des<br />

Brustzentrums<br />

Andrea Westling<br />

Anmeldung<br />

Koordinatorin<br />

• tumoradaptierte Operationsverfahren,<br />

plastische Rekonstruktion,<br />

minimalinvasives Lymphknotenstaging<br />

(Wächterlymphknoten);<br />

• Chemotherapien entsprechend<br />

internationaler Standards, auch in<br />

Kooperation mit dem niedergelassenen<br />

Bereich (ambulante Chemotherapien),<br />

psychologische<br />

Betreuung, Anschluss an Selbsthilfegruppen<br />

und sozialmedizinische<br />

Beratungen, Versorgung mit Heil-<br />

und Hilfsmitteln vor Ort;<br />

• Sportgruppe für Brustkrebspatientinnen.<br />

Wir führen folgende<br />

Operationen durch<br />

• Brusterhaltende Operationen (BET)<br />

mit alleiniger Entfernung des<br />

Tumors und Lymphknotenentfernung,<br />

plastischer Rekonstruktion<br />

durch eigenes Brustdrüsengewebe<br />

(bei größeren Gewebeschäden)<br />

sowie Schwenklappenplastiken<br />

(Latissimus-dorsi-Schwenklappen<br />

LADO);<br />

• plastische Rekonstruktion nach<br />

Brustentfernung<br />

(Ablatio mammae);<br />

• in bestimmten Situationen ist bei<br />

einer Brustkrebserkrankung die<br />

Entfernung der erkrankten Brust<br />

notwendig. Es besteht aber auch<br />

Ansprechpartnerin<br />

Breast Care Nurse<br />

Breast Care Nurse<br />

Heidemarie Tafelski<br />

Telefon 030 / 55 18 24 01<br />

Telefax 030 / 55 18 24 00<br />

E-Mail h.tafelski@sana-kl.de<br />

Monika Schröder<br />

Sprechstundenschwester<br />

Brustzentrum<br />

Heidemarie<br />

Tafelski<br />

Breast Care<br />

Nurse<br />

die Möglichkeit einer plastischen<br />

Rekonstruktion der Brust durch<br />

Wiederaufbau mittels körpereigenem<br />

Gewebe durch Schwenklappenplastiken<br />

oder Wiederaufbau<br />

durch Silikonprothese;<br />

• weiterhin bieten wir plastische<br />

Rekonstruktion der Brustwarze mit<br />

Tätowierung sowie angleichende<br />

Operationen der gegenseitigen<br />

Brust. Die operativen Eingriffe können<br />

sofort oder auch zu einem<br />

späteren Zeitpunkt nach der<br />

Erkrankung durchgeführt werden.<br />

Weitere Behandlungsschwerpunkte<br />

im Bereich der Plastischen Chirurgie<br />

• Verkleinerung von Brustdrüsen<br />

(Reduktionsplastiken);<br />

• Lifting-Operationen der Brust;<br />

• Vergrößerungen der Brust (Augmentation)<br />

mittels Silikonprothesen;<br />

• Bauchdeckenplastiken;<br />

• Fettabsaugung;<br />

• Operationen bei Transsexualismus<br />

zur Geschlechtsumwandlung.<br />

Kontakt<br />

SprechstundenZentrum<br />

Telefon: 030 / 55 18 24 05<br />

Telefax: -24 07<br />

Station 4A (BZ)<br />

Telefon: 030 / 55 18 24 46<br />

Telefax: -24 00<br />

Brustzentrumskoordination<br />

Telefon: 030 / 55 18 24 06<br />

Telefax: -24 02<br />

Breast Nurse<br />

Telefon: 030 / 55 18 24 01<br />

Telefax: -24 00<br />

Referentin / Sekretariat<br />

Telefon: 030 / 55 18 24 29<br />

Telefax: -24 99<br />

1 / 2012 nabelschnur<br />

9


Geburtshilfe<br />

Beckenendlage – und nun?<br />

Die meisten Kinder (ca. 95 Prozent)<br />

liegen am Ende der Schwangerschaft<br />

mit dem Köpfchen im Becken (Schädellage).<br />

Nur in den wenigsten Fällen<br />

fällt zu diesem Zeitpunkt die Entscheidung<br />

zum Kaiserschnitt (Sectio).<br />

Anders ist es bei der Beckenendlage<br />

(BEL). Hier befindet sich der Steiß<br />

unten im Becken und das Köpfchen<br />

oben. Es gibt dabei verschiedene Haltungen<br />

des Kindes (Grafik 1 und 2).<br />

Die Beckenendlage kommt zu etwa<br />

5 Prozent am Entbindungstermin vor<br />

und wir sprechen von einer regelwidrigen<br />

Poleinstellung des ungeborenen<br />

Kindes. Da es sich nach Mutterschaftsrichtlinien<br />

um ein Geburtsrisiko<br />

handelt, muss die Schwangere vom<br />

behandelnden Gynäkologen hinsichtlich<br />

Geburtsklinik und Geburtsmodus<br />

ausführlich beraten werden. Den<br />

meisten Frauen wird dringend zu<br />

einem Kaiserschnitt geraten, ohne<br />

jedoch die möglichen Alternativen<br />

(wie die äußere Wendung in Schädellage<br />

und die vaginale Geburt) ernsthaft<br />

in Erwägung zu ziehen.<br />

In der Vergangenheit wurden mehrere<br />

Studien zum Geburtsmodus bei<br />

Beckenendlage durchgeführt, jedoch<br />

konnte keine sicher beweisen, dass<br />

der Kaiserschnitt langfristig die größere<br />

Sicherheit für das Kind bietet.<br />

Der geplante Kaiserschnitt verhindert<br />

zwar den sehr seltenen Fall<br />

eines Sauerstoffmangels oder eines<br />

Geburtstraumas unter der Geburt, hat<br />

aber letztlich keinen Einfluss auf eine<br />

spätere neurologische Entwicklungsstörung<br />

des Kindes. Jedoch zeigen<br />

fast alle Studien, dass die Sicherheit<br />

des Kindes bei der vaginalen Beckenendlage-Geburt<br />

von einer strengen<br />

Risikoselektion, von der Qualifikation<br />

der Geburtshelfer und von der spezialisierten<br />

Struktur der Geburtsklinik<br />

(z. B. Anwesenheit eines Kinderarztes,<br />

Narkosearztes, OP-Teams)<br />

abhängig ist. Auf der Grundlage dieser<br />

Fakten sollte der / die betreuende<br />

Arzt / Ärztin bzw. Hebamme eine<br />

10 nabelschnur 1 / 2012<br />

Schwangere mit Beckenendlage hinsichtlich<br />

Geburtsmodus und Entbindungsklinik<br />

beraten. Haben die werdenden<br />

Eltern eine Entbindungsklinik<br />

gewählt, sollte dort spätestens in der<br />

36. Schwangerschaftswoche (SSW)<br />

ein Termin zu einem ausführlichen<br />

Beratungs- und Aufklärungsgespräch<br />

vereinbart werden.<br />

Im <strong>Sana</strong> <strong>Klinikum</strong> <strong>Lichtenberg</strong> besteht<br />

eine lange Tradition der vaginalen<br />

Beckenendlagengeburten. Selbstverständlich<br />

sind durch die ständige<br />

Anwesenheit von erfahrenen<br />

Geburtshelfern, Kinder- und Narkoseärzten<br />

die Voraussetzungen für ein<br />

schnelles Eingreifen bei Komplikationen<br />

gegeben.<br />

Das Beratungsgespräch<br />

Das Beratungsgespräch wird in<br />

unserer Kreißsaalsprechstunde von<br />

einem erfahrenen Geburtshelfer<br />

durchgeführt. Eine ausführliche Ultraschalluntersuchung<br />

gibt Auskunft<br />

über die Lage und das Gewicht des<br />

Kindes, über die Fruchtwassermenge,<br />

den Plazentasitz und das mögliche<br />

Vorhandensein von Nabelschnurum-<br />

Grafik 1: reine Steißlage und vollkommene Steißfußlage<br />

schlingungen. In Abhängigkeit von<br />

diesen Befunden, von eventuellen<br />

Besonderheiten in Schwangerschaftsverlauf<br />

und Anamnese sowie von den<br />

Wünschen der werdenden Eltern<br />

erfolgt das ergebnisoffene Beratungsgespräch<br />

über eine äußere Wendung<br />

in Schädellage, über die vaginale<br />

Geburt und in jedem Fall über den<br />

Kaiserschnitt. Es werden ausführlich<br />

jeweils der Ablauf, die Vor- und Nachteile<br />

einschließlich möglicher Komplikation<br />

und deren Behandlung erläutert.<br />

Die Aufklärung wird dokumentiert<br />

und vom Arzt und der Patientin unterschrieben.<br />

Hat sich die Patientin<br />

bereits für eine Maßnahme entschieden,<br />

werden entsprechende Termine<br />

für die Wendung bzw. für den Kaiserschnitt<br />

und immer auch für die Narkosesprechstunde<br />

vereinbart. Selbstverständlich<br />

wird dem werdenden<br />

Elternpaar die notwendige Bedenkzeit<br />

eingeräumt und eine getroffene<br />

Entscheidung kann jederzeit widerrufen<br />

werden, denn Freiwilligkeit und<br />

informierte Entschlussfassung sind<br />

sowohl für den Erfolg einer äußeren<br />

Wendung als auch für die vaginale<br />

Geburt eine Grundvoraussetzung.


Die äußere Wendung<br />

in Schädellage (SL)<br />

Der Versuch einer äußeren Wendung<br />

kann ab der vollendeten 36. SSW<br />

erfolgen und gelingt in 50 bis 60 Prozent<br />

erfolgreich. Ausschlusskriterien<br />

sind die Fruchtwasserreduktion, der<br />

nicht oder nur schwer mobilisierbare<br />

Steiß im Becken und das Vorliegen<br />

von Gebärmutterfehlbildungen oder<br />

Gebärmuttererkrankungen.<br />

Bei Vorderwandplazenta, Nabelschnur<br />

umschlingungen und Zustand<br />

nach Sectio muss auf das erhöhte<br />

Risiko für Komplikationen hingewiesen<br />

werden, hier wird die Wendung<br />

nur bei sehr mobilem Steiß und<br />

reichlich Fruchtwasser versucht. Als<br />

mögliche, aber seltene Komplikationen<br />

müssen immer genannt werden:<br />

Beginn von Wehen oder Blasensprung,<br />

Herztonverschlechterungen<br />

und sehr selten gefährliche Blutungen<br />

an der Plazenta. Diese können durch<br />

mehrmalige CTG- und Ultraschalluntersuchungen<br />

nach dem Wendungsversuch<br />

ausgeschlossen werden.<br />

Die Wendung erfolgt immer unter klinischen<br />

Bedingungen und in Sectio-<br />

Grafik 2: vollkommene und unvollkommene Fußlage<br />

bereitschaft. Obligat ist vorher eine<br />

CTG- und Ultraschalluntersuchung.<br />

Selbstverständlich ist die Anwesenheit<br />

des Partners oder einer Begleitperson<br />

möglich. Unter einer gering<br />

dosierten, medikamentösen Wehenhemmung<br />

wird durch sanften Druck<br />

zunächst der Steiß des Kindes aus<br />

dem Becken bewegt. Dann wird durch<br />

Druck auf Kopf und Steiß das Kind<br />

(meist in einer Rolle vorwärts) in die<br />

Schädellage gewendet (Grafik 3).<br />

Zwischenzeitliche CTG- bzw. Ultraschall-Kontrolle<br />

geben Auskunft über<br />

die Herzaktion des Kindes.<br />

Die Wendung kann jederzeit von der<br />

Schwangeren (z. B. bei Schmerzhaftigkeit)<br />

bzw. vom Arzt (z. B. CTG-Veränderungen)<br />

abgebrochen werden.<br />

Unabhängig ob der Versuch gelingt<br />

oder nicht, erfolgen danach lange und<br />

wiederholte CTG-Ableitungen und<br />

Ultraschall-Kontrollen. Für den Fall<br />

ernster Komplikationen kann sofort ein<br />

Notkaiserschnitt durchgeführt werden.<br />

Ein solcher Fall ist aber in den letzten<br />

20 Jahren bei uns nie aufgetreten. Die<br />

erfolgreiche Wendungsrate liegt in<br />

unserer Klinik bei 65 Prozent.<br />

Geburtshilfe<br />

In den letzten 4 Jahren (8 / 2007 bis<br />

8 / 2011) wurden in der genannten<br />

Weise insgesamt 104 Frauen nach<br />

der 36. SSW zum Wendungsversuch<br />

in Schädellage im Kreißsaal aufgenommen.<br />

Dieser gelang in 68 Fällen<br />

(65,4 Prozent) erfolgreich und immer<br />

komplikationslos.<br />

Fast alle Frauen (66) sind inzwischen<br />

entbunden, 57 Kinder (86,4 Prozent)<br />

wurden vaginal geboren und 9 Kinder<br />

(13,6 Prozent) erblickten aus<br />

unterschiedlichen Ursachen per Kaiserschnitt<br />

das Licht der Welt. Bei 36<br />

Frauen (34,6 Prozent) verblieb das<br />

Kind in Beckenendlage. Davon wurden<br />

16 Kinder (44,4 Prozent) vaginal<br />

und 20 Kinder (55,6 Prozent) durch<br />

Kaiserschnitt geboren. Das heißt,<br />

dass von den 102 Frauen, die sich<br />

zum Wendungsversuch entschieden<br />

hatten und inzwischen entbunden<br />

wurden, nur bei 28 (27,5 Prozent) ein<br />

Kaiserschnitt notwendig wurde.<br />

Methoden der vaginalen<br />

Entbindung aus Beckenendlage<br />

Erscheint die vaginale Geburt bei<br />

Beckenendlage für die Patientin eine<br />

Alternative, erfolgt das ausführliche<br />

Aufklärungsgespräch und der Ausschluss<br />

von Kontraindikationen. Diese<br />

sind die Wachstumsretardierung<br />

des Kindes (< 10. Perzentile), ein<br />

sonographisches Schätzgewicht über<br />

3.500 Gramm (max. 3.800 Gramm),<br />

Dysproportionen zwischen Kopf und<br />

Abdomen (KU > AU), die Fußlage<br />

und eine Beckenanomalie. Selbstverständlich<br />

müssen auch die Gesamtproportionen<br />

zwischen Schwangerer<br />

und Kind beachtet werden (z. B.<br />

Größe und Gewicht der Mutter). Zur<br />

Beckenbeurteilung sind radiologische<br />

oder MRT-Untersuchungen entbehrlich,<br />

die Untersuchung erfolgt klinisch<br />

durch einen erfahrenen Mitarbeiter.<br />

Die Betreuung der Beckenendlage-Schwangerschaft<br />

erfolgt bis zum<br />

Entbindungstermin wie bei einer<br />

Schädellage ambulant. Danach empfehlen<br />

wir die Überweisung in die<br />

Klinik zur Weiterbetreuung. Neben<br />

CTG-Untersuchungen erfolgen eine<br />

aktuelle Ultraschalluntersuchung und<br />

1 / 2012 nabelschnur<br />

11


Geburtshilfe<br />

die Absprache des weiteren Vorgehens<br />

mit der Patientin anhand der<br />

neuen Befunde. Setzen die Wehen<br />

nicht spontan ein, ist ab der 41. SSW<br />

die Geburtseinleitung empfehlenswert.<br />

Auch die Überwachung unter<br />

der Geburt erfolgt bei Beckenendlage<br />

wie bei einer Schädellage-Geburt<br />

(CTG, ggf. Fetalblutuntersuchung).<br />

Eine Periduralanästhesie (PDA) halten<br />

wir für sinnvoll, aber nicht für<br />

zwingend notwendig. Die Rate des<br />

Abbruchs der vaginalen Geburt bei<br />

Beckenendlage (meist Herztonveränderungen<br />

im CTG, auch Geburtsstillstand)<br />

und somit die Durchführung<br />

einer Sectio liegt zwischen 30 und<br />

40 Prozent und ist somit höher als<br />

bei einer Schädellage-Geburt (ca. 10<br />

Prozent). Die Entbindung bei Beckenendlage<br />

erfolgt in Steinschnittlage<br />

(Rückenlage mit angewinkelt gelagerten<br />

Beinen) oder im Vierfüßlerstand<br />

(auf Armen und Knien). Wichtig ist<br />

immer die möglichst schnelle Geburt<br />

des kindlichen Kopfes, da dieser bei<br />

der Passage des Geburtskanals auf<br />

12 nabelschnur 1 / 2012<br />

Grafik 3: äußere Wendung bei Beckenendlage<br />

die Nabelschnur drückt. Deshalb ist<br />

bei den meisten Beckenendlage-Entbindungen<br />

auch das Setzen eines<br />

Dammschnittes in lokaler Betäubung<br />

sinnvoll. Bei der Rückenlage wird das<br />

Kind zur Überwindung der Schwerkraft<br />

vom Geburtshelfer nur gehalten<br />

und erst bei der Geburt der Arme über<br />

das Schambein gehoben.<br />

Die vaginale Beckenendlage-Entbindung<br />

im Vierfüßlerstand hat den<br />

Vorteil, dass neben der Ausnutzung<br />

der Schwerkraft auch der kindliche<br />

Druck auf die Nabelschnur geringer<br />

ist. Jedoch ist diese alternative Entbindungsposition<br />

aus unterschiedlichen<br />

Gründen nicht bei allen Frauen<br />

anwendbar.<br />

In wenigen Fällen werden ein oder<br />

beide Arme oder der Kopf nicht<br />

schnell genug geboren, dann muss<br />

der Geburtshelfer durch entsprechende<br />

Handgriffe helfen. Solche<br />

Handgriffe sind z. B. die Armlösung<br />

nach Müller oder Bickenbach und die<br />

Kopfentwicklung nach Veit-Smellie.<br />

Da es sich bei einer Beckenendlagengeburt<br />

immer um eine Risikogeburt<br />

handelt, steht ein Kinderarzt für eine<br />

mögliche Behandlung des Neugeborenen<br />

im Kreißsaal bereit.<br />

Und noch ein wenig Statistik: In den<br />

letzten 4 Jahren (8 / 2007 bis 8 / 2011)<br />

wurden bei uns 453 Frauen mit<br />

Becken endlage (4,7%) zur Geburt<br />

betreut. Davon erhielten 382 Patientinnen<br />

(84,3%) einen Kaiserschnitt<br />

und 71 der Beckenendlage-Kinder<br />

(15,7%) erblickten auf natürlichen<br />

Weg das Licht der Welt.<br />

Dr. med. Birgit Weber<br />

Oberärztin Kreißsaal<br />

Quellenangabe Grafiken:<br />

Grafiken 1, 2 und 3 aus Pschyrembel<br />

„Praktische Geburtshilfe“<br />

12. und 13. Auflage, Berlin 1967<br />

(Seite 295, Seite 296, Seite 392)<br />

Weitere Literatur siehe<br />

AWMF online, DGGG,<br />

Geburt bei Beckenendlage 10/2010<br />

Frauenheilkunde, up2date,<br />

Beckenendlage 1 / 2009.


Schwangerschaftsvorsorge und Geburt<br />

Wie steigert man die Bereitschaft<br />

der werdenden Mütter zur Wahrnehmung<br />

der wichtigen Vorsorgetests<br />

während der Schwangerschaft?<br />

Die BKK Verkehrsbauunion bietet<br />

ihren Versicherten hierzu im Rahmen<br />

der integrierten Versorgung den<br />

Geburtshilfevertrag. Dieser hat das<br />

Ziel die Frühgeburtenrate zu senken<br />

und den Weg der natürlichen Geburt<br />

zu fördern.<br />

Konkret bedeutet das:<br />

Die werdende Mutter kommt zu Ihnen<br />

in die Praxis, Sie klären die Versicherte<br />

über die Möglichkeiten in der<br />

IV auf und erbringen die vereinbarten<br />

Leistungen. Die Patientin unterschreibt<br />

die Teilnahmeerklärung<br />

und sofort übernimmt die BKK∙VBU<br />

die Kosten für die Vorsorgeuntersuchungen,<br />

die im Regelfall von ihr privat<br />

gezahlt werden müssten.<br />

Folgende Tests sind im Leistungsspektrum<br />

enthalten:<br />

Der Glucose (Zucker)-Toleranz-Test<br />

zur Diagnostik von Schwangerschaftsdiabetes,<br />

ein Toxoplasmose-Screening<br />

und ein B-Streptokokkentest in<br />

der 36. SSW zur Vermeidung von<br />

Infektionskrankheiten. Die Abrechnung<br />

erfolgt dann ohne zeitraubenden<br />

und kostenintensiven Mehraufwand<br />

über die vorgefertigten Abrechnungsbögen,<br />

die wir Ihnen zur Verfügung<br />

stellen.<br />

Das <strong>Sana</strong> <strong>Klinikum</strong> <strong>Lichtenberg</strong> übernimmt<br />

als erfahrener Partner die Mitbehandlung<br />

Ihrer Patientin. Die wer-<br />

Tag der offenen Tür<br />

Neueröffnung von Kreißsaal und<br />

Wöchnerinnenstation am<br />

25. Februar 2012, 13.00 - 16.00 Uhr.<br />

Programm<br />

• Besichtigung von Kreißsaal und<br />

Wöchnerinnen station<br />

• Stilltreff, Stillberatung<br />

denden Mütter haben vorab die<br />

Möglichkeit den Kreißsaal und die<br />

Wochenstation des <strong>Sana</strong> <strong>Klinikum</strong><br />

<strong>Lichtenberg</strong> zu besichtigen. Zu diesem<br />

Termin erhalten die Schwangeren<br />

auch die speziellen ph-Wert-<br />

Handschuhe zum Selbsttest der<br />

Scheidenflora. Diese dienen ebenfalls<br />

der frühzeitigen Erkennung von<br />

Infektionen.<br />

Zusätzlich findet im <strong>Sana</strong> <strong>Klinikum</strong><br />

<strong>Lichtenberg</strong> an jedem 1. und 3. Montag<br />

ein Elterninformationsabend statt,<br />

um auf die vielen Fragen rund um das<br />

Thema Geburt vertrauensvoll und<br />

kompetent einzugehen.<br />

Ort:<br />

Speisesaal des<br />

<strong>Sana</strong> <strong>Klinikum</strong>s <strong>Lichtenberg</strong>,<br />

Fanningerstraße 32, 10365 Berlin<br />

(eine Anmeldung ist nicht erforderlich)<br />

Für den Zeitpunkt der Entbindung<br />

besteht eine Aufnahmegarantie, die<br />

Unterbringung nach der Geburt erfolgt<br />

dann vornehmlich im Zwei-Bett-Zimmer.<br />

Die Geburtenabteilung wurde<br />

komplett rekonstruiert und empfängt<br />

die schwangeren Frauen ab dem<br />

01.03.2012 in einem modernen und<br />

patientenorientierten Ambiente. Die<br />

hell und freundlich gestalteten Räumlichkeiten<br />

erzeugen ein harmonisches<br />

und warmes Umfeld, um den Patientinnen<br />

den Aufenthalt so angenehm<br />

wie möglich zu gestalten.<br />

Am 25.02.2012 laden wir Sie ein die<br />

neue Station an unserem „Tag der<br />

• Ultraschalluntersuchungen von<br />

Schwangeren<br />

• Gesunde Ernährung in der<br />

Schwangerschaft<br />

Veranstaltungsort<br />

<strong>Sana</strong> <strong>Klinikum</strong> <strong>Lichtenberg</strong>,<br />

Frauenklinik, Haus F<br />

Geburtshilfe<br />

Janina Nitsche<br />

Koordinatorin Integrierte Versorgung<br />

offenen Tür“ von 13.00 - 16.00 Uhr zu<br />

besichtigen.<br />

Nähere Informationen über das <strong>Sana</strong><br />

<strong>Klinikum</strong> <strong>Lichtenberg</strong> finden Sie unter:<br />

www.sana-kl.de<br />

Für Fragen und Informationen zum<br />

Thema Geburtshilfe-Vertrag können<br />

Sie sich direkt an die Ansprechpartnerin<br />

vor Ort wenden. Wir besuchen Sie<br />

jedoch auch gern in Ihrer Praxis.<br />

Kontakt:<br />

Janina Nitsche<br />

Koordinatorin<br />

Integrierte Versorgung<br />

MedizinZentrum am<br />

<strong>Sana</strong> <strong>Klinikum</strong> <strong>Lichtenberg</strong><br />

Frankfurter Allee 231 A<br />

10365 Berlin<br />

Telefon: 030 / 55 18 - 43 05<br />

Telefax: 030 / 55 18 - 40 23<br />

E-Mail: ja.nitsche@sana-bb.de<br />

Informationsstände der Firmen<br />

Baby Smile, Vita 34, Penaten,<br />

Sanofi Aventis, Ypsomed,<br />

Oskar-Ziethen-Apotheke<br />

(Plazentanosoden), BKK∙VBU.<br />

Januar 2012 nabelschnur<br />

13


Gynäkologie<br />

Behandlung von Endometriose<br />

in der Frauenklinik des<br />

<strong>Sana</strong> <strong>Klinikum</strong>s <strong>Lichtenberg</strong><br />

Im Rahmen der personellen Neuerungen<br />

in unserer Klinik können wir<br />

einen Zuwachs an Expertise in der<br />

Behandlung der Endometriose anbieten.<br />

OA Dr. Scharf hat viel Erfahrung<br />

in der Durchführung komplexer<br />

Laparoskopien v. a. in dem Bereich<br />

der onkologischen Laparoskopie.<br />

Die Oberärztinnen Fr. Dr. Taschner<br />

und meine Person haben die letzten<br />

Jahre am Deutschen Endometriosezentrum<br />

Berlin-Brandenburg Stufe III<br />

gearbeitet.<br />

Wir werden diese Expertise in den<br />

Aufbau einer Endometriosesprechstunde<br />

mit einem interdisziplinären<br />

Behandlungskonzept einfließen lassen.<br />

Wir bieten zukünftig die Diagnostik<br />

per spezialisierter MRT und<br />

die Rectosigmoidsoskopie und Rectalsonographie<br />

und laparoskopische<br />

Behandlung der tief infiltrierenden<br />

Endometriose in Kooperation mit<br />

OA Dr. Lewin der Chirurgie unseres<br />

Hauses und der bewährten Kooperation<br />

mit der Urologie des Königin Elisabeth<br />

Krankenhauses.<br />

Für die ganzheitliche Behandlung<br />

der Endometriose werden wir kooperieren<br />

mit den Kollegen der Anästhesie<br />

/ Schmerztherapie und den<br />

Ernährungsberaterinnen.<br />

Inhalte der Sprechstunde werden<br />

die ganzheitliche Behandlung aller<br />

Formen und Ausprägungsgrade der<br />

Endometriose sein.<br />

Endometriose ist eine der häufigsten<br />

gutartigen Erkrankung des weiblichen<br />

Genitales. Die Patientinnen durchleben<br />

bis zur eigentlichen Diagnose<br />

häufig Jahre an Schmerzen und<br />

unspezifischer Behandlungen. Etwa<br />

14 nabelschnur 1 / 2012<br />

Dr. med. Blanka Kothe<br />

Oberärztin Gynäkologie<br />

jede zehnte Frau leidet im reproduktionsfähigen<br />

Alter unter dieser Erkrankung.<br />

Es handelt sich um ein chronisches<br />

Leiden, welches neben der<br />

Schmerzsymptomatik, Ursache ungewollter<br />

Kinderlosigkeit ist.<br />

Die Behandlung besteht zunächst in<br />

der operativen Diagnostik und histologischen<br />

Sicherung der Erkrankung mit<br />

Einschätzung des Behandlungsumfanges.<br />

Während des diagnostischen<br />

Eingriffs (Laparoskopie) können<br />

gleichzeitig über eine Hysteroskopie<br />

und Chromopertubation die Beeinflussung<br />

der Fertilität tubar und uterin<br />

eingeschätzt werden. Außerdem werden<br />

bereits Befunde an den Ovarien<br />

organerhaltend saniert und der peritoneale<br />

Befall behandelt.<br />

Je nach Umfang von eventuell vorhandenem<br />

rectovaginalen Befund mit<br />

Darminfiltration und / oder Befall von<br />

Harnblase und Ureteren können diese<br />

in ihrer Operabilität eingeschätzt<br />

werden und die komplexe Laparoskopie<br />

bei entsprechender Indikation mit<br />

der Patientin geplant werden. Empfehlungen<br />

für die adjuvante Therapie<br />

werden gegeben.<br />

Sozialarbeiter für die Organisation<br />

einer Anschlussheilbehandlung und<br />

Psychologen stehen ebenfalls für das<br />

ganzheitliche Betreuungskonzept zur<br />

Verfügung.<br />

Für zusätzliche Behandlungsmaßnahmen,<br />

also komplementäre Be hand -<br />

lungs verfahren, wie Akupunktur oder<br />

traditionelle chinesische Medizin bzw.<br />

Naturheilverfahren helfen wir den<br />

Patientinnen Behandlungsoptionen<br />

zu finden um Stress und Druck ebenfalls<br />

ganzheitlich therapeutisch mit<br />

einzubeziehen.<br />

Wir freuen uns auf eine gute Kooperation<br />

in der Aufbauphase des Endometriosezentrums<br />

im <strong>Sana</strong> <strong>Klinikum</strong><br />

<strong>Lichtenberg</strong><br />

Dr. med. Blanka Kothe<br />

Oberärztin Gynäkologie


Urogynäkologie<br />

Es wird geschätzt, dass 20 bis 30<br />

Prozent der jüngeren Frauen unter<br />

den Symptomen der Harninkontinenz<br />

leiden. Mit steigendem Alter nimmt<br />

die Krankheitshäufigkeit stetig zu und<br />

liegt bei älteren Frauen zwischen 30<br />

und 50 Prozent.<br />

Die Symptome jeglicher Inkontinenz<br />

und der Beckenbodenschwäche können<br />

die unterschiedlichen Lebensbereiche<br />

stark beeinträchtigen und ein<br />

unbeschwertes soziales Leben nahezu<br />

unmöglich machen. Deshalb bieten<br />

wir Ihnen die Möglichkeit, sich im<br />

<strong>Sana</strong> <strong>Klinikum</strong> <strong>Lichtenberg</strong> vertrauensvoll<br />

in unsere Urogynäkologische<br />

Spezialsprechstunde zu begeben.<br />

Bei uns können Sie die moderne Diagnostik,<br />

die individuelle Therapie und<br />

die Kooperation der verschiedenen<br />

Fachkompetenzen nutzen, um wieder<br />

das alltägliche Schöne unbeschwert<br />

genießen zu können.<br />

Diagnostische Leistungen in der<br />

Spezialsprechstunde<br />

• Gezielte Anamnese und körperliche<br />

Untersuchung<br />

• Beckenbodenstatus<br />

• Vaginal- und Introitussonographie<br />

Ihre Ansprechpartner<br />

Oberärztin<br />

Julia Taschner<br />

Fachärztin für Gynäkologie<br />

und Geburtshilfe<br />

Telefon: 030 / 55 18 41 47<br />

„Ein großer Teil der Sorgen besteht<br />

aus unbegründeter Furcht!“<br />

Jean Paul Sartre<br />

Julia Taschner<br />

Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe<br />

• Funktionsteste<br />

• Urodynamik (Blasendruckmessung)<br />

• Ggfs. Blasenspiegelung<br />

Konservative Therapie<br />

• Individuelles Trink- und<br />

Miktionstraining<br />

• Gezielt angeleitete<br />

Beckenbodengymnastik<br />

• Biofeedback-Training,<br />

Elektrostimulation<br />

• Anpassung von Pessaren<br />

• Medikamentöse Therapie<br />

Urogynäkologische Sprechstunde<br />

Donnerstag, 9.00 - 15.00 Uhr, Haus H1<br />

Freitag, 11.30 - 14.30 Uhr, Haus H1<br />

Urogynäkologie<br />

Falls erforderlich, leiten wir Sie gerne<br />

an die entsprechenden Spezialisten<br />

der unterschiedlichen Fachdisziplinen<br />

weiter (Urologen, Proktologen, Gastroenterologen,<br />

Neurologen, Physiotherapeuten<br />

u. a.).<br />

Operative Therapie<br />

• Spannungsfreie Bänder<br />

• Rekonstruktive<br />

Beckenbodenchirurgie<br />

• Laparoskopische organerhaltende<br />

Techniken sowie auch<br />

unterschiedliche Verfahren der<br />

Gebärmutterentfernung<br />

• Paraurethrale Unterspritzung<br />

• Gewebeersatz / -unterstützung<br />

durch Netzeinlage<br />

Nach Abschluss der operativen Therapie<br />

können Sie sich jederzeit zur<br />

Verlaufskontrolle gerne wieder bei<br />

uns vorstellen.<br />

Terminvereinbarung unter<br />

Telefon: 030 / 55 18 - 43 45<br />

1 / 2012 nabelschnur<br />

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<strong>Sana</strong> Kliniken Berlin-Brandenburg GmbH<br />

<strong>Sana</strong> <strong>Klinikum</strong> <strong>Lichtenberg</strong><br />

Frauenklinik<br />

Fanningerstraße 32 | 10365 Berlin<br />

Telefon 030 / 55 18 - 24 11 | Telefax 030 / 55 18 - 24 99<br />

www.sana-kl.de

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