08.12.2012 Aufrufe

Chromatographische Trennverfahren - IBG

Chromatographische Trennverfahren - IBG

Chromatographische Trennverfahren - IBG

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Chromatographische</strong> <strong>Trennverfahren</strong><br />

Trennprinzip in der Chromatographie:<br />

- Als Chromatographie bezeichnet man eine Methode zur Trennung von Substanzen,<br />

bei der sich die Moleküle, die zu trennen sind, zwischen zwei Phasen verteilen.<br />

- Sie verteilen sich zwischen einer unbeweglichen (stationären) Phase und einer<br />

beweglichen (mobilen) Phase.<br />

- Die Trennung beruht auf den unterschiedlichen physikalisch-chemischen<br />

Eigenschaften der verschiedenen Moleküle, die sich deshalb unterschiedlich lang in<br />

den beiden Phasen aufhalten und somit getrennt werden können.<br />

Gelchromatographie<br />

- Säulenchromatographisches <strong>Trennverfahren</strong>, bei dem Substanzen nach ihrer<br />

Molekülgröße getrennt werden.<br />

- Verwendung poröser Gele als Säulenmaterial (Matrix)<br />

- Der Porendurchmesser dieser Gele liegt in einem definierten Größenbereich.<br />

- Moleküle, die größer als die größten Poren der Matrix sind, werden mit der mobilen<br />

Phase ohne Verzögerung durch die Säule transportiert.<br />

- Kleine Moleküle diffundieren in die Poren der Matrix und legen dadurch eine größere<br />

Wegstrecke zurück.


Trenneffekt: - sterischer Ausschluß -> auch als Ausschlußchromatographie<br />

bezeichnet<br />

- Ursache: unterschiedliche Zugänglichkeit einzelner Porenbereiche<br />

im porösen Festkörper<br />

andere Bezeichnungen für das <strong>Trennverfahren</strong>:<br />

- Gelfiltrations-Chromatographie<br />

- Gelpermeationschromatographie


Gelmaterialien: Dextran, Agarose, Polyacrylamid<br />

Dextran-Gele: - Handelsname: Sephadex<br />

- Herstellung aus Polysaccharid Dextran (1,6-α-glycosidisch<br />

verbundene Glucose-Einheiten), Vernetzung durch Epichlorhydrin<br />

- je höher die Epichlorhydrinkonzentration, desto<br />

• stärker die Vernetzung<br />

• kleiner die Poren des Gels<br />

• geringer der Anteil der hydrophilen OH-Gruppen<br />

Anwendung der Gelchromatographie:<br />

- Entsalzen von Proteinen<br />

- Trennung von Polymer-, Protein-, Peptidgemischen<br />

- Abschätzung der Molekulargewichte von Makromolekülen


Ionenaustausch-Chromatographie<br />

- <strong>Chromatographische</strong>s <strong>Trennverfahren</strong> für Substanzen mit elektrischen Ladungen<br />

- Verwendung einer unlöslichen, polymeren Matrix mit chemisch gebundenen<br />

ionischen Gruppen<br />

- die Gegenionen dieser Gruppen sind durch elektrostatische Kräfte nur locker<br />

gebunden<br />

- Gegenionen können gegen Ionen der mobilen Phase ausgetauscht werden<br />

(reversibel)<br />

Ionenaustausch-Matrix: - Polymerisations- und Polykondensationsharze<br />

(z.B. Polystyrole)<br />

- Cellulose<br />

- vernetzte Polyacrylamid- oder Polydextrangele


Prinzip der Ionenaustauschchromatographie


Einteilung von Ionenaustauschern:<br />

Art des Ionenaustauschers funktionelle Gruppe<br />

Kationenaustauscher<br />

stark sauer Sulfonsäure -SO 3 H<br />

Phosphonsäure -PO(OH) 2<br />

schwach sauer Hydroxy-Gruppe -OH<br />

Anionenaustauscher<br />

Carboxy-Gruppe -COOH<br />

stark basisch quartäres Amin -N + (CH 3 ) 3<br />

DEAE -(CH 2 ) 2 -N + H(C 2 H 5 ) 2<br />

(Diethylaminoethyl-)<br />

schwach basisch primäre Aminogruppe -NH 2<br />

sekundäre Aminogruppe -NH-<br />

tertiäre Aminogruppe -N-<br />

I


Bestimmung von Proteinmengen<br />

• Biuret-Probe: - colorimetrischer Test<br />

- Bildung eines Komplexes zwischen Cu und den<br />

N-Atomen der Peptidbindungen<br />

- Messung der Farbvertiefung bei 540 nm<br />

• Warburg-Test: - spektroskopischer Test<br />

- geeicht auf Rinderserumalbumin<br />

- Messung der Absorption bei 260 nm und 280 nm:<br />

260 nm: Nucleinsäuren absorbieren<br />

280 nm: aromatische Aminosäuren absorbieren<br />

• Murphy, Kies: - spektroskopischer Test<br />

- Absorption der Peptidbindung bei 215 nm und 225 nm


Expressionssysteme<br />

Expressionsvektor:<br />

- hier wird vermehrt ein Gen abgelesen, welches in ein Plasmid einkloniert<br />

wurde, was zu einer erhöhten Expression führt.<br />

wichtig für höhere Expression:<br />

- starker Promotor � konservierte AT-reiche Sequenz (TATA-Box),<br />

RNA-Polymerase mit hoher Affinität zu diesem Bereich<br />

- Translation: Anlagerung der m-RNA mit der Shine-Dalgarno-Sequenz an die<br />

Ribosomenuntereinheit � je konservierter die Sequenz, desto höher ist die<br />

Affinität<br />

Hohe Expressionsraten können den Zellmetabolismus beeinträchtigen und zum<br />

Absterben der Zelle führen � es werden vorwiegend induzierbare Expressionssysteme<br />

eingesetzt.


Induktion der Genexpression:<br />

- Metabolitzugabe<br />

- Entfernen bestimmter Kohlenstoffquellen<br />

- Temperaturveränderung<br />

Wichtige Promotoren in E. coli :<br />

Promotor Quelle Induktion durch<br />

pR Bakteriophage λ Temperatur<br />

pL Bakteriophage λ Temperatur<br />

lac β-Galactosidase-Gen (E. coli) IPTG<br />

tac Hybrid aus lac- und trp-Promotor IPTG<br />

T7 Bakteriophage T7 IPTG


Verschiedene Wirtssysteme mit Vor- und Nachteilen<br />

Wirt Vorteile Nachteile<br />

Bakterien • hohe Ausbeute • keine posttranslationalen<br />

E.coli • einfache, billige Kultivierung Modifikationen eukaryotischer<br />

• gute Raum/Zeit-Ausbeute Zellen, daher häufig keine<br />

• Organismus umfassend bekannt, bioaktiven Proteine<br />

einfach zu handhaben und zu • Expressionsprodukte eventuell<br />

manipulieren schwerlöslich in Form von sog.<br />

• zahlreiche Kontrollelemente „inclusion bodies“<br />

auf Transkriptions- und<br />

Translationsebene bekannt<br />

Insektenzellen • viele posttranslationale Modifikationen, • Kultivierung von Insektenzellen<br />

Proteinprozessierungs- und Sekretions- aufwendiger und langwieriger<br />

mechanismen höherer eukaryotischer als von Bakterien<br />

Zellen • einige posttranslationale Glyco-<br />

• hohe Ausbeuten möglich sylierungen abweichend von<br />

• System auch für die Expression Säugerzellen<br />

großer Proteine gut geeignet


Wirt Vorteile Nachteile<br />

Hefe • Organismus gut bekannt, • einige posttranslationale<br />

Kultivierung und Manipulation Glycolisierungen abweichend<br />

ausführlich beschrieben von Säugerzellen<br />

• viele posttranslationale • Ausbeuten niedriger als bei<br />

Modifikationen, Protein- Bakterien<br />

prozeßierungsmechanismen<br />

höherer eukaryotischer Zellen<br />

Säugerzellen • alle posttranslationalen • Kultivierung vergleichsweise<br />

Modifikationen, Protein- zeitaufwendig und teuer<br />

prozeßierungsmechanismen • schlechte Raum-/Zeit-Ausbeute<br />

höherer eukaryotischer Zellen

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!