Hessen Klassiker
Kochbuch von "Gutes aus Hessen", Fotos: Mathias Wald, Layout: Greb & Friends
Kochbuch von "Gutes aus Hessen", Fotos: Mathias Wald, Layout: Greb & Friends
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<strong>Klassiker</strong><br />
NEU<br />
ENTDECKT
N<br />
<strong>Klassiker</strong><br />
NEU<br />
ENTDECKT<br />
Liebe Hessinnen und <strong>Hessen</strong>,<br />
Die MGH GUTES AUS HESSEN GmbH setzt sich seit über 27 Jahren für hessische<br />
Lebensmittel ein.<br />
Auch heute noch zeigt sich in den Regionen, was dort besonders gut wächst. Dies hat<br />
sich in Rezepten niedergeschlagen, die dort traditionell zubereitet werden. Manche<br />
Rezepte sind – mit kleinen Abweichungen des Namens – in allen hessischen Regionen<br />
bekannt. Einige finden sich auch heute noch regelmäßig auf den Speisekarten der Gasthäuser<br />
oder auf den heimischen Tischen im Kreise der Familie. Einige geraten in Vergessenheit,<br />
weil sie den modernen Ernährungsgewohnheiten nicht mehr entsprechen.<br />
Wir haben in diesem Büchlein 20 Rezepte für hessische <strong>Klassiker</strong> zusammengestellt und<br />
wünschen uns, dass einige davon neu entdeckt werden – in ihrer Einfachheit und ihrem<br />
unnachahmlichen Geschmack.<br />
Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Zubereitung und einen guten Appetit!
HESSEN<strong>Klassiker</strong><br />
Was garantiert die Qualitätsmarke<br />
„Geprüfte Qualität – HESSEN“?<br />
Qualität<br />
Die Teilnehmer an diesem Qualitätssystem<br />
müssen zusätzliche, über dem gesetzlichen<br />
Niveau definierte Vorgaben und Qualitätsstandards<br />
erfüllen. Diese sind für Erzeuger,<br />
Verarbeiter und Vermarkter festgelegt.<br />
Insgesamt garantieren diese Vorgaben eine:<br />
• umweltnahe<br />
• ressourcenschonende<br />
• tierschutzgerechte<br />
Produktion auf allen Produktionsstufen.<br />
Sicherheit<br />
Die Vorgaben werden im Rahmen eines<br />
umfangreichen Qualitätssicherungssystems<br />
ständig kontrolliert und abgesichert, sodass<br />
auf diese Weise die hohe Qualität und die<br />
Unbedenklichkeit der Erzeugnisse vom<br />
Erzeuger bis zur Ladentheke abgesichert<br />
werden.<br />
Nachvollziehbare Herkunft<br />
Um die Eigenschaft „Regionalität“ zu erfüllen, müssen<br />
die Erzeugnisse zum größten Teil aus der genannten<br />
Region stammen. Einschränkungen sind dann möglich,<br />
wenn einige Bestandteile nicht aus der Region bezogen<br />
werden können oder der Bezug aus der Region in erheblichem<br />
Maße unwirtschaftlich wäre. Grundsätzlich gilt,<br />
dass Monoprodukte, also Produkte, die so zusagen nur<br />
aus einer Zutat bestehen, wie Obst, Gemüse oder Fleisch<br />
zu 100 % aus der angegebenen Region, wie z. B. <strong>Hessen</strong>,<br />
stammen müssen, um mit der Qualitätsmarke „Geprüfte<br />
Qualität – HESSEN“ gekennzeichnet werden zu dürfen.<br />
Bei zusammengesetzten Produkten muss mindestens die<br />
Hauptzutat, wie z. B. das Fleisch in Wurstwaren, aus der<br />
angegebenen Region kommen. In einigen Regionen kann<br />
die Herkunft sogar kleinräumiger als <strong>Hessen</strong> ausgewiesen<br />
werden, z. B. im Odenwald. Dort werden Schweine aus<br />
dem Odenwald in einem Schlachthof vor Ort geschlachtet<br />
und von Odenwälder Metzgereien zu Fleisch- und Wurstwaren<br />
verarbeitet und verkauft.<br />
Das Zeichen für regionale Lebensmittel
HESSEN<strong>Klassiker</strong><br />
<strong>Hessen</strong>-<strong>Klassiker</strong><br />
Inhaltsverzeichnis<br />
SEITE<br />
SEITE<br />
Handkäs mit Musik ............................. 6 – 7<br />
Frankfurter Bethmännchen ...................... 8 – 9<br />
Schalet (Beulches) ............................... 10 – 11<br />
Frankfurter Kranz ................................ 12 – 13<br />
Flurgönder mit Nudeln ....................... 14 – 15<br />
Frankfurter Grie Soß ............................ 16 –17<br />
Erbseneintopf ..................................... 18 –19<br />
Apfelweintorte .................................... 20 – 21<br />
Himmel & Erd ................................. 22 – 23<br />
Steckrübeneintopf .............................. 24 – 25<br />
Qualitätsmarke ................................... 26 – 27<br />
Diebche mit Duckefett ....................... 28 – 29<br />
Salzekuchen ................................... 30 – 31<br />
Kartäuserklöße ............................... 32 – 33<br />
Quer durch de Gadde ................... 34 – 35<br />
Zwibbelsploatz ............................... 36 – 37<br />
Kirschenmichel ............................... 38 – 39<br />
Rippche mit Kraut .......................... 40 – 41<br />
Schlumpeweck ............................... 42 – 43<br />
Saures Kartoffelgemüse .................... 44 – 45<br />
Spundekäs ..................................... 46 – 47<br />
Spatzeklöß ..................................... 48 – 49<br />
Weckewerk ..................................... 50 – 51<br />
Versoffene Jungfern ........................ 52 – 53<br />
5
HESSEN<strong>Klassiker</strong><br />
Handkäs<br />
mit Musik<br />
DAS FRANKFURTER ORIGINAL<br />
6<br />
Das Zeichen für regionale Lebensmittel
15 Minuten<br />
................................<br />
Zutaten für 2 Personen<br />
Zeit zum Durchziehen.<br />
Aus der Region Rhein-Main.<br />
1 Rolle hessischer Handkäse (250 g)<br />
4 EL trockener hessischer Weißwein<br />
3 EL Weinessig<br />
4 EL Sonnenblumenöl<br />
1 kleine weiße Zwiebel<br />
1 kleine rote Zwiebel<br />
0,5 TL Kümmel<br />
Petersilie oder Schnittlauch als Garnitur<br />
Zubereitung<br />
.................<br />
HESSEN<strong>Klassiker</strong><br />
. Die einzelnen Handkäsetaler nochmals in der<br />
Mitte in flache Scheiben teilen (dann zieht die<br />
Marinade besser) und in eine passende Schüssel<br />
geben.<br />
. Mit Weinessig, Wein, feinen Würfeln, der weißen<br />
Zwiebel und Kümmel eine Marinade mischen<br />
und diese über den Handkäse geben.<br />
. Den Handkäse nun abgedeckt einige Stunden<br />
(am besten über Nacht) durchziehen lassen.<br />
Ideal ist ein kühler Ort wie Keller oder Balkon<br />
(nicht im Kühlschrank).<br />
. Zum Anrichten die rote Zwiebel in feine<br />
Streifen schneiden und mit frischen Kräutern<br />
über den durchgezogenen Handkäse geben.<br />
Zum Servieren mit den roten Zwiebelstreifen<br />
garnieren.<br />
Der Begriff „Handkäs”<br />
stammt aus der Zeit,<br />
als die kleinen Käselaibchen<br />
aus Magerquark<br />
noch einzeln<br />
mit der Hand<br />
geformt wurden.<br />
. Zum „Handkäs mit Musik“ passt nichts besser<br />
als ein frisches Bauernbrot mit bester hessischer<br />
Butter und ein Glas Apfelwein.<br />
Mehr <strong>Hessen</strong> geht nicht.<br />
7
HESSEN<strong>Klassiker</strong><br />
60 Minuten<br />
Zutaten ...........<br />
Aus der Region Rhein-Main.<br />
100 g geriebene Mandeln<br />
100 g ganze, geschälte Mandeln<br />
200 g Marzipanrohmasse<br />
1 EL Rosenwasser<br />
(z. B. aus der Apotheke)<br />
100 g Puderzucker<br />
1 Ei<br />
3 EL Mehl<br />
1 Eigelb<br />
.................<br />
Zubereitung<br />
. Die ganzen Mandeln längs halbieren.<br />
. Nun die Marzipanmasse klein zerbröseln<br />
mit Puderzucker, Mehl, gemahlenen Mandeln,<br />
dem Ei und Rosenwasser ordentlich durchkneten.<br />
. Aus der Masse nun Kugeln in Walnussgröße<br />
rollen und leicht auf ein mit Backpapier ausgelegtes<br />
Backblech drücken. Oben werden<br />
nun jeweils 3 halbe Mandeln rundum eingedrückt.<br />
. Mit dem Eigelb die Bethmännchen bestreichen<br />
und auf mittlerer Schiene im vorgeheizten<br />
Backofen bei etwa 175 Grad 15 Minuten backen.<br />
8<br />
Ein französischer Konditor soll 1838<br />
dieses Gebäck für die Frankfurter<br />
Bankiersfamilie von Bethmann erfunden<br />
haben. Das „große” Geheimnis für<br />
diese Leckerei ist das Rosenwasser<br />
als Aromat.<br />
Für 1 l benötigt man die Blütenblätter<br />
von etwa 15 großen Rosen.<br />
. Sobald die Bethmännchen eine goldene,<br />
braune Farbe bekommen, abkühlen lassen und<br />
schon ist diese traditionelle Frankfurter Leckerei<br />
fertig zum Genuss.
Frankfurter<br />
HESSEN<strong>Klassiker</strong><br />
Bethmännchen<br />
KLEIN, FEIN, LECKER UND NICHT NUR ZU WEIHNACHTEN!<br />
Das Zeichen für regionale Lebensmittel<br />
9
HESSEN<strong>Klassiker</strong><br />
Vogelsberger<br />
Schalet (BEULCHES)<br />
FRÜHER RESTEKÜCHE – HEUTE EINE SELTENE SPEZIALITÄT!<br />
10<br />
Die Grundmasse in Leinenbeuteln<br />
gekocht, sind die<br />
bekannten „Beulches“ – wie<br />
ein Auflauf im Ofen gebacken,<br />
nennt man das Gericht im<br />
Vogelsberg „Schalet“.<br />
Das Zeichen für regionale Lebensmittel
60 Minuten<br />
HESSEN<strong>Klassiker</strong><br />
Aus der Region Mittelhessen.<br />
................................<br />
Zutaten für 2 Personen<br />
750 g Kartoffeln<br />
400 g gepökeltes Fleisch<br />
(z. B. Kasseler – als klassische<br />
Resteverwertung werden aber<br />
auch Bratenreste, Wurstenden,<br />
Dörrfleisch verwendet)<br />
1/2 Stange Lauch<br />
1/2 Gemüsezwiebel<br />
1/2 Zehe Knoblauch<br />
3 EL Butter<br />
1 Ei<br />
1 EL Mehl<br />
Salz, Pfeffer, Muskat, Majoran<br />
Für die Zwiebel-Soße:<br />
1/4 Liter Bratensaft<br />
1/8 Liter hessisches Dunkelbier<br />
2 Zwiebeln<br />
1/2 EL Mehl<br />
1 EL Butter<br />
1 TL Zucker<br />
Salz, Pfeffer<br />
Zubereitung<br />
.................<br />
. Die Kartoffeln schälen. Entweder die Hälfte<br />
kochen oder alle Kartoffeln roh auf der<br />
Gemüsereibe in eine Schüssel reiben. Die<br />
Kartoffeln leicht pressen und das Wasser<br />
abgießen. Die Lauchstange vierteln und<br />
in kleine Stücke schneiden. Die Zwiebel<br />
und das Fleisch würfeln. Alles kurz in etwas<br />
Butter anschwitzen und zu den Kartoffeln<br />
geben. Den Knoblauch dazu pressen sowie<br />
Mehl und Ei zufügen. Die Masse mit Salz,<br />
Pfeffer, Muskat, Majoran würzen, gut mit<br />
den Händen vermengen und in eine gebutterte<br />
Auflaufform geben. Einige Butterflocken<br />
obenauf setzen und bei 200 Grad<br />
ca. 30 – 40 Minuten backen.<br />
. Für die Soße die Zwiebeln schälen, halbieren<br />
und in Streifen schneiden. In einem Topf<br />
die Butter schmelzen, den Zucker und die<br />
Zwiebeln hinzufügen und leicht anbräunen.<br />
Das Mehl hinzugeben, alles gut durchrühren<br />
und kurz mitbraten. Mit Bratensaft und<br />
Dunkelbier ablöschen, die Soße aufkochen<br />
und rühren bis eine schöne Bindung entsteht.<br />
Bei geringer Hitze noch ca. 5 Minuten<br />
köcheln. Mit Salz und Pfeffer abschmecken<br />
und die Zwiebelsoße zu „Schalet“ reichen.<br />
11
HESSEN<strong>Klassiker</strong><br />
120 Minuten<br />
Aus der Region Rhein-Main.<br />
.................<br />
Zubereitung<br />
. Für den Teig die Butter mit Zucker und Zitronen-<br />
..............................<br />
Zutaten für den Teig<br />
100 g Mehl<br />
80 g Speisestärke<br />
185 g Butter<br />
185 g Zucker<br />
6 Eier<br />
1 Packung Backpulver<br />
abgeriebene Schale einer 1/2 Bio-Zitrone<br />
Prise Salz<br />
Creme ..................................<br />
und Garnierung<br />
100 g Zucker<br />
250 g Butter<br />
1/2 Liter Milch<br />
1 Packung Vanillepudding<br />
2 EL brauner Rum (oder Rum-Aroma)<br />
200 g „rotes“ Gelee (z. B. Himbeere)<br />
150 g Krokant<br />
1 Packung kandierte Kirschen<br />
schale mixen, bis sich der Zucker auflöst. Einzeln<br />
die Eier zugeben und schaumig schlagen. Mehl,<br />
Backpulver, eine Prise Salz, Speisestärke gut<br />
mischen und langsam einrühren, damit eine<br />
luftige Teigmasse entsteht. Eine Kranzform mit<br />
Butter einfetten, mit Mehl abstäuben und den<br />
Teig in die Form gießen. Im vorgeheizten<br />
Backofen bei 180 Grad etwa 40 Minuten<br />
backen. Anschließend abkühlen lassen und aus<br />
der Form stürzen.<br />
. Für die Creme das Puddingpulver mit Zucker<br />
und 4 EL Milch glatt anrühren. Die restliche<br />
Milch kurz aufkochen und langsam die Pudding-Mischung<br />
einrühren und anschließend<br />
kalt stellen. Die Butter schaumig aufschlagen<br />
und mit Vanillepudding und Rum (oder Aroma)<br />
zu einer Creme verrühren.<br />
. Den Kranz quer dritteln und die 2 unteren<br />
Böden erst mit Gelee und etwa der Hälfte<br />
der Creme bestreichen und wieder aufeinandersetzen.<br />
Abschließend mit der restlichen Creme<br />
den Kranz umhüllen und mit Krokant bestreuen.<br />
Der krönende Abschluss sind die kandierten<br />
Kirschen.<br />
12
Klassischer<br />
HESSEN<strong>Klassiker</strong><br />
Frankfurter Kranz<br />
GEHÖRT AUF JEDE HESSISCHE KAFFEETAFEL<br />
Das Zeichen für regionale Lebensmittel<br />
13
HESSEN<strong>Klassiker</strong><br />
Flurgönder<br />
(Variante*) mit Nudeln<br />
EINE SPEZIALITÄT MIT GRUSS AUS FULDA<br />
14<br />
Das Zeichen für regionale Lebensmittel
30 Minuten<br />
HESSEN<strong>Klassiker</strong><br />
Aus der Region Osthessen.<br />
................................<br />
Zutaten für 2 Personen<br />
250 g Breite Eier-Bandnudeln<br />
250 g Schwartenmagen<br />
2 EL Butter<br />
3 EL Paniermehl<br />
Apfelmus<br />
Salz, etwas Mehl<br />
Zubereitung<br />
.................<br />
. Die Bandnudeln nach Packungsanweisung<br />
in ausreichend Salzwasser bissfest kochen.<br />
Den Schwartenmagen in dicke Scheiben<br />
schneiden und in Mehl wenden. In einer<br />
Pfanne die Butter erhitzen und die Schwartenmagenscheiben<br />
von beiden Seiten goldbraun<br />
anbraten. Im Pfannenfett die Semmelbrösel<br />
etwas anrösten und unter die Bandnudeln<br />
mischen.<br />
. Bandnudeln mit den Schwartenmagenscheiben<br />
und etwas Apfelmus anrichten.<br />
Gerne isst man dazu auch einen frischen<br />
grünen Salat.<br />
*Ehrlich gestanden ist der „Flurgönder mit Nudeln“ für eine komplett, traditionelle<br />
Zubereitung auf dem heimischen Herd recht kompliziert. Flurgönder ist ein roher<br />
Schwartenmagen in der Blase, der eigentlich nur auf Vorbestellung beim Metzger<br />
zu bekommen ist. Daher findet man dieses sehr traditionelle Gericht meist<br />
auf Speisekarten der Landgasthöfe mit Metzgereien in Osthessen während der<br />
Wallfahrtzeit im Frühjahr. Aber dann ist es gefragt wie eh und je.<br />
In der einfachen Variante mit gebackenem Schwartenmagen bekommt<br />
man aber einen guten Eindruck, warum dieses traditionelle Gericht<br />
aus der Domstadt bis heute so beliebt ist.<br />
15
HESSEN<strong>Klassiker</strong><br />
30 Minuten<br />
Aus der Region Rhein-Main.<br />
Zutaten für 2 Personen<br />
................................<br />
1 Bund fr. Kräuter für „Frankfurter Grüne Soß“<br />
3 Eier<br />
1 Becher Naturjoghurt (200 g)<br />
1 Becher Saure Sahne (200 g)<br />
50 ml Sonnenblumenöl<br />
Saft 1/2 Zitrone<br />
1 EL mittelscharfer Senf<br />
Salz, Pfeffer<br />
.................<br />
Zubereitung<br />
. 3 Eier hart kochen. Nach dem Abkühlen<br />
die Eier schälen und halbieren. Die Grüne<br />
Soße Kräuter fein zerkleinern. Kräuter mit<br />
dem Joghurt und der Sauren Sahne verrühren.<br />
Das Eigelb und Eiweiß der Eier<br />
trennen. Das Eiweiß sehr fein würfeln und<br />
zur Kräutersoße geben. Die Eigelbe nach<br />
und nach mit dem Sonnenblumenöl zu<br />
einer Art Mayonnaise verrühren. Zitronensaft<br />
und Senf zugeben und anschließend<br />
in die Kräutersoße geben und gut darin<br />
verrühren. Zum Schluss mit Salz und Pfeffer<br />
abschmecken. Die „Grie Soß“ wird kalt<br />
serviert.<br />
16<br />
So vielfältig die Meinungen ausfallen, wie eine<br />
Frankfurter Grüne Soße zuzubereiten ist, so<br />
eindeutig ist die Grundlage. Faktisch ist sie eine<br />
kalte Kräutersoße mit sieben fest definierten<br />
Kräutern: Borretsch, Kerbel, Kresse, Petersilie,<br />
Pimpinelle, Sauerampfer und Schnittlauch.<br />
Daher hat die Frankfurter Grüne Soße auch<br />
eine Saison und die beginnt traditionell am<br />
Gründonnerstag und dauert bis zum ersten<br />
Frost im Herbst.<br />
. Ob mit noch mehr gekochten Eiern und<br />
zu Kartoffeln, oder an paniertem Schnitzel,<br />
oder Ochsenbrust – das möchten wir dem<br />
persönlichen Geschmack und Appetit überlassen.<br />
Ebenso, ob man die „Frankfurter<br />
Grüne Soße“ mit Schmand, Creme Fraiche,<br />
Essig, Zucker, Muskat oder … oder … oder<br />
… verfeinern möchte. Rezepte gibt es<br />
unzählige – Hauptsache lecker!
HESSEN<strong>Klassiker</strong><br />
Frankfurter<br />
Grie Soß<br />
DAS KULINARISCHE HEILIGTUM FRANKFURTS<br />
Das Zeichen für regionale Lebensmittel<br />
17
HESSEN<strong>Klassiker</strong><br />
DER DEUTSCHE KLASSIKER IN NORDHESSEN VEREDELT<br />
Hessischer<br />
Erbseneintopf<br />
mit Ahler Wurscht<br />
18<br />
Das Zeichen für regionale Lebensmittel
90 Minuten<br />
HESSEN<strong>Klassiker</strong><br />
Aus der Region Nordhessen.<br />
................................<br />
Zutaten für 2 Personen<br />
200 g grüne Schälerbsen (getrocknet)<br />
2 Kartoffeln<br />
1 Zwiebel<br />
50 g durchwachsener Speck<br />
100 g Ahle Wurscht<br />
1/2 Bund Suppengrün<br />
(Möhren, Lauch, Sellerie)<br />
3/4 Liter Gemüsebrühe<br />
Salz, Pfeffer, Majoran<br />
Zubereitung<br />
.................<br />
. Den Speck würfeln und in einem Topf bei<br />
mittlerer Hitze auslassen und anbräunen.<br />
. Die Kartoffeln schälen, würfeln und in den<br />
Topf geben. Das Suppengemüse putzen,<br />
kleinschneiden und hinzufügen.<br />
. Das Gemüse kurz anbraten. Die Schälerbsen<br />
zugeben, mit der Gemüsebrühe auffüllen<br />
und 60 Minuten bei schwacher Hitze köcheln<br />
lassen.<br />
. Die Ahle Wurscht würfeln und mit Majoran<br />
zum Erbseneintopf geben. Nochmals<br />
15 Minuten ziehen lassen. Vor dem Servieren<br />
kräftig mit Salz und Pfeffer abschmecken.<br />
Erbsen werden in Europa schon<br />
seit gut 6000 Jahren angebaut.<br />
Und fast ebenso lange ist deren<br />
Geschichte als „Star in der Suppe”.<br />
Heute leider immer seltener.<br />
19
HESSEN<strong>Klassiker</strong><br />
120 Minuten<br />
Aus der Region Rhein-Main.<br />
.................<br />
Zubereitung<br />
. Für den Mürbeteig weiche Butter mit Mehl,<br />
Zutaten .............................<br />
für den Teig<br />
150 g Butter<br />
250 g Mehl<br />
125 g Zucker<br />
1/2 Packung Backpulver<br />
1 Packung Vanillezucker<br />
1 Ei<br />
Mehl für die Arbeitsplatte<br />
Zutaten ...............................<br />
für den Belag<br />
750 g Äpfel<br />
750 ml hessischer Apfelwein<br />
200 g Zucker<br />
2 Packungen Vanillepuddingpulver<br />
2 Packungen Vanillezucker<br />
2 Becher Schlagsahne (200 ml)<br />
1 TL Zimt<br />
Zucker, Vanillezucker, Backpulver, dem Ei zu<br />
einem glatten Teig verkneten und 30 Minuten<br />
kühl stellen. Den Teig ca. 35 cm im Durchmesser<br />
rund ausrollen. In einer Springform<br />
(26 cm) den Boden mit Backpapier auslegen<br />
und den Teig so anpassen, dass rundum ein<br />
3 – 4 cm hoher Rand entsteht.<br />
. Die Äpfel schälen, vierteln, entkernen und in<br />
kleine Scheiben schneiden. Das Puddingpulver<br />
mit ca. 8 – 10 EL Apfelwein anrühren. Die Äpfel<br />
mit dem restlichen Apfelwein, Zucker und einer<br />
Packung Vanillezucker aufkochen und das angerührte<br />
Puddingpulver zugeben. Nur kurz aufkochen<br />
lassen. Die eingedickte Apfelmasse in<br />
die Springform auf den Mürbeteig geben und<br />
die Torte im vorgeheizten Backofen bei 180 Grad<br />
ca. 50 – 60 Minuten backen. Den Kuchen nach<br />
dem Backen mehrere Stunden abkühlen lassen<br />
und aus der Springform lösen. Die Sahne steif<br />
schlagen und „wolkig“ auf der Torte verteilen.<br />
Zimt und eine Packung Vanillezucker mischen<br />
und die Sahne damit abstäuben.<br />
. Die hessische Apfelweintorte schmeckt gut<br />
durchgekühlt am besten. Natürlich kann man<br />
den Apfelwein für Kinder auch durch Apfelsaft<br />
ersetzen. Aber ganz ehrlich: Es ist nicht dasselbe.<br />
20
Hessische<br />
Apfelweintorte<br />
HESSEN<strong>Klassiker</strong><br />
DAS ALLERBESTE, WAS EIN HESSISCHER APFEL WERDEN KANN<br />
Das Zeichen für regionale Lebensmittel<br />
21
HESSEN<strong>Klassiker</strong><br />
Himmel & Erd<br />
EIN KLASSIKER IN HESSEN – UND ANGRENZEND<br />
22<br />
Das Zeichen für regionale Lebensmittel
40 Minuten<br />
HESSEN<strong>Klassiker</strong><br />
Aus der Region Mittelhessen.<br />
Zubereitung<br />
.................<br />
................................<br />
Zutaten für 2 Personen<br />
500 g Kartoffeln<br />
500 g Äpfel<br />
2 Zwiebeln<br />
1 EL Öl<br />
1/2 Ring hessische Blutwurst<br />
Salz, Pfeffer, Zucker, Muskat<br />
etwas Mehl<br />
„Himmel & Erd“ ist ein echter<br />
Küchenklassiker, der auch im<br />
Rheinland hoch geschätzt wird.<br />
Ob das Rezept von da den Sprung<br />
nach <strong>Hessen</strong> machte oder umgekehrt,<br />
bleibt ungeklärt.<br />
Übrigens:<br />
Die Äpfel stehen bei diesem<br />
Rezept für den „Himmel“<br />
und die Kartoffeln für die<br />
„Erde“.<br />
. Die Kartoffeln schälen, in Stücke schneiden<br />
und in leicht gesalzenem Wasser kochen.<br />
Die Äpfel ebenfalls schälen und in Stücke<br />
schneiden. Die Kartoffeln nicht ganz zu Ende<br />
garen und das Wasser bis auf einen kleinen<br />
Teil abgießen. Nun die Apfelstücke zu den<br />
Kartoffeln geben und bei kleiner Hitze und<br />
geschlossenem Deckel Äpfel und Kartoffeln<br />
gemeinsam weich kochen.<br />
. In der Zwischenzeit die Zwiebeln schälen,<br />
in Ringe schneiden und mit etwas Öl in der<br />
Pfanne bei mittlerer Hitze mit einer Prise<br />
Zucker schön braun rösten. Die Zwiebeln<br />
aus der Pfanne nehmen. Die Blutwurst in<br />
dicke Scheiben schneiden, in Mehl wenden<br />
und in der Pfanne von beiden Seiten anrösten.<br />
. Mit einem Stampfer die Äpfel und<br />
Kartoffeln zerdrücken und mit Salz,<br />
Pfeffer und wenig Muskat abschmecken.<br />
Blutwurst, Kartoffeln,<br />
Äpfel und Zwiebeln gemeinsam<br />
anrichten.<br />
23
HESSEN<strong>Klassiker</strong><br />
75 Minuten<br />
Aus der Region Osthessen.<br />
Zutaten für 2 Personen<br />
................................<br />
500 g Steckrüben<br />
3 Kartoffeln<br />
100 g Dörrfleisch<br />
200 g durchwachsenes Schweinefleisch<br />
(Bauch, Kotelett, Hüfte, etc.)<br />
1/2 Packung Suppengrün<br />
(Lauch, Möhren, Sellerie)<br />
1 Gemüsezwiebel<br />
1/2 Knoblauchzehe<br />
1 EL Butter<br />
1 EL Essig<br />
1/2 Bund Petersilie<br />
Salz, Pfeffer,<br />
Zucker, Muskat<br />
.................<br />
Zubereitung<br />
. Das Dörrfleisch würfeln und in der Butter anbraten.<br />
Die Zwiebel schälen und grob würfeln,<br />
zum Dörrfleisch geben und glasig braten. Das<br />
Schweinefleisch in grobe Stücke schneiden.<br />
. Dörrfleisch, Zwiebeln und Fleisch in einen<br />
großen Topf geben und etwa 1/2 Liter Wasser<br />
angießen, leicht pfeffern und salzen. Das Suppengrün<br />
putzen und klein würfeln und zum Fleisch<br />
geben. Ebenso den gepressten Knoblauch.<br />
. Bei geschlossenem Deckel etwa 30 Minuten mit<br />
wenig Hitze schmoren. In der Zwischenzeit die<br />
Steckrüben und Kartoffeln schälen und würfeln.<br />
. Anschließend alles in die Fleischbrühe geben<br />
und nochmal 30 Minuten weich köcheln lassen.<br />
Die Petersilie hacken in den Steckrübeneintopf<br />
geben und mit Essig, Zucker, Salz und Pfeffer<br />
kräftig abschmecken.<br />
24<br />
Der Steckrübeneintopf ist eines der ältesten „hessischen“ Rezepte.<br />
Im Grunde findet sich schon eine Zubereitung im Brieftraktat<br />
„De observatione ciborum“ um 500 n. Chr. vom Byzantiner Anthimus,<br />
die auf die germanischen Chatten (die Ur-<strong>Hessen</strong>) zurückgehen soll.<br />
In den Hungerzeiten nach den Kriegen wurde die Steckrübe zum<br />
Grundnahrungsmittel und danach „verdrängt“. Doch es<br />
lohnt sich dieses heimische Gemüse wiederzuentdecken.
Hessischer<br />
HESSEN<strong>Klassiker</strong><br />
Steckrübeneintopf<br />
SPEISEN WIE DIE UR-UR-UR-UR-HESSEN<br />
Das Zeichen für regionale Lebensmittel<br />
25
HESSEN<strong>Klassiker</strong><br />
Appetit auf Region!<br />
REGIONAL · GARANTIERT · KONTROLLIERT<br />
26
HESSEN<strong>Klassiker</strong><br />
„Geprüfte Qualität – HESSEN“<br />
Bis jetzt gilt das Qualitätszeichen für die folgenden Produktgruppen:<br />
. Erzeugung<br />
- Fleisch<br />
(Schweine-, Rind-, Lamm-,<br />
Geflügel- und Wildfleisch)<br />
- Fisch<br />
- Getreide und Kartoffeln<br />
- Gemüse<br />
- Obst<br />
- Eier<br />
. Verarbeitung<br />
- Fleisch- und Wurstwaren<br />
- Brot, Brötchen und Backwaren<br />
- Honig<br />
- Milch, Milchprodukte und Speiseeis<br />
- Fruchtsaft, Fruchtwein<br />
- Fruchtaufstriche<br />
- Bier, Spirituosen<br />
- Obst- und Gemüsekonserven<br />
- Speiseöl<br />
Weitere Produktbereiche sind in der Vorbereitung. Insgesamt sorgen beim Qualitätsmarkensystem<br />
die hohen Qualitätsstandards, die zielgerichteten Kontrollen und die gewissenhafte Dokumentation<br />
für eine hohe Transparenz und Sicherheit auf Verbraucherebene bei Lebensmitteln. Dadurch trägt<br />
die Qualitätsmarke „Geprüfte Qualität – HESSEN“ auch zu einer gesunden und unbedenklichen<br />
Ernährung und Lebensweise bei.<br />
Durchgängige Kontrollen vom Landwirt<br />
bis zur Ladentheke ergeben Sicherheit.<br />
Hohe Qualitätsstandards, die eine umweltnahe und<br />
tierschutzgerechte Produktion garantieren, ergeben Qualität.<br />
Nachvollziehbare Herkunftsgarantie ergibt Transparenz.<br />
HESSEN<br />
27
HESSEN<strong>Klassiker</strong><br />
45 Minuten<br />
Aus der Region Nordhessen.<br />
Zutaten für 2 Personen<br />
................................<br />
500 g Kartoffeln<br />
1 Ei<br />
75 g Kartoffelmehl<br />
50 g Ahle Wurscht<br />
2 Zwiebeln<br />
100 g durchwachsener Speck<br />
1 Becher Schmand<br />
etwas Milch<br />
Salz, Pfeffer, Zucker, Majoran<br />
.................<br />
Zubereitung<br />
. Die Kartoffeln als Pellkartoffeln kochen, pellen<br />
und nach dem Abkühlen pressen oder reiben.<br />
Mit dem Ei, dem Kartoffelmehl, Salz und<br />
Majoran einen Kartoffelteig kneten. Die Ahle<br />
Wurscht in kleine Würfel schneiden und in den<br />
Teig geben. Daraus etwa 6 „Diebche“ formen<br />
und diese rund 15 Minuten in heißem Salzwasser<br />
gar ziehen lassen.<br />
. In der Zwischenzeit den Speck in einer Pfanne<br />
knusprig anbraten. Die Zwiebeln mit einer Prise<br />
Zucker hinzugeben und leicht anbräunen.<br />
Schmand hinzugeben mit etwas Milch<br />
ver dünnen und mit Salz und Pfeffer das<br />
„Duckefett“ abschmecken.<br />
. Die Diebche mit dem Duckefett heiß servieren.<br />
Sehr traditionell und sehr lecker!<br />
Kartoffeln spielen in der hessischen<br />
Küche oft eine zentrale Rolle.<br />
28<br />
Bis heute bauen fast 1.000<br />
Erzeuger auf 4.000 Hektar<br />
Fläche in <strong>Hessen</strong> Kartoffeln<br />
an.
Diebche<br />
mit Duckefett<br />
HESSEN<strong>Klassiker</strong><br />
IN NORDHESSEN DARF DIE AHLE WURSCHT NICHT FEHLEN<br />
Das Zeichen für regionale Lebensmittel<br />
29
HESSEN<strong>Klassiker</strong><br />
Vogelsberger<br />
Salzekuchen<br />
IM VOGELSBERG DER RENNER ZU JEDEM BACKHAUSFEST<br />
30<br />
Das Zeichen für regionale Lebensmittel
90 Minuten<br />
HESSEN<strong>Klassiker</strong><br />
Aus der Region Mittelhessen.<br />
................................<br />
Zutaten für 2 Personen<br />
400 g Roggen-Sauerteig<br />
(bieten viele hessische Bäcker auf Nachfrage)<br />
250 g mehlig kochende Kartoffeln<br />
4 Zwiebeln<br />
125 g durchwachsener Räucherspeck<br />
1 Bund Petersilie<br />
4 EL Öl<br />
125 g Speisequark<br />
1 Ei<br />
Salz, Kümmel, Butter und Mehl<br />
Zubereitung<br />
.................<br />
. Die Kartoffeln in Wasser als Pellkartoffeln weich<br />
kochen, schälen und durch die Presse drücken<br />
oder fein stampfen. Die Zwiebeln schälen.<br />
Zwiebeln und Speck würfeln. Den Speck in<br />
Öl in einer Pfanne anbraten dann die Zwiebeln<br />
zufügen und glasig dünsten. Leicht abkühlen<br />
lassen und zu den Kartoffeln geben. Die Petersilie<br />
fein hacken, mit dem Speisequark und dem<br />
Ei ebenfalls zu den Kartoffeln geben und alles<br />
gut vermengen. Die Masse mit Salz und Kümmel<br />
abschmecken.<br />
. Den Backofen auf 220 °C vorheizen. Den Teig<br />
etwa 0,5 – 1 cm dick ausrollen. Das Backblech<br />
mit Butter fetten und mit Mehl abstäuben.<br />
. Den Teig auf das Backblech setzen und<br />
die Kartoffelmasse gleichmäßig verteilen.<br />
Ein Roggen-Sauerteig ist eine<br />
tolle Basis für eigene Belagkreationen.<br />
Erfinden Sie<br />
doch mal Ihre eigene<br />
„Hessische-Pizza”.<br />
. Der Salzekuchen wird nun etwa 40 Minuten<br />
goldbraun gebacken.<br />
31
HESSEN<strong>Klassiker</strong><br />
60 Minuten<br />
Aus der Region Rhein-Main.<br />
Zutaten für 2 Personen<br />
................................<br />
1/8 Liter Apfelwein<br />
1/4 Liter Milch<br />
2 Weizenbrötchen vom Vortag<br />
4 EL Semmelbrösel<br />
4 Eier<br />
3 EL Zucker<br />
Butterschmalz zum Ausbacken<br />
Zitronenabrieb (Schale von Bio-Zitrone)<br />
Prise Salz<br />
.................<br />
Zubereitung<br />
. Einen Topf mit Wasser aufstellen und kochen<br />
lassen. 2 Eier trennen. Das Eiweiß mit einer<br />
Prise Salz steif aufschlagen, 1 EL Zucker zugeben<br />
und weiter schlagen. Auf Backpapier<br />
Eischnee-Nocken setzen und im Ofen bei<br />
150 Grad ca. 30 Minuten backen. Die Eigelbe<br />
mit 1 EL Zucker und dem Apfelwein in eine<br />
Metallschüssel geben und mit dem Mixer<br />
aufschlagen. Über kochendem Wasser nun<br />
die Apfelweinmischung schaumig, dickcremig<br />
aufschlagen.<br />
Vorsicht: Das Eigelb darf nicht stocken.<br />
Dann sofort in eiskaltem Wasser unter Rühren<br />
abkühlen und kühl stellen.<br />
32<br />
Woher das Ur-Rezept wirklich stammt, lässt sich<br />
nicht genau sagen. Beliebt wurde es in hessischen<br />
Klöstern als „fleischloses“ Gericht in der Fastenzeit.<br />
Wer dieses Rezept einmal probiert, zweifelt,<br />
ob das noch unter „Verzicht“ fällt.<br />
Sehr, sehr, sehr lecker!<br />
. Die Brötchen quer halbieren. Die Milch mit<br />
Zitronenabrieb, 1 EL Zucker und 2 Eiern<br />
mixen. Und die Brötchen darin 15 Minuten<br />
quellen lassen. Die Brötchenhälften zu flachen<br />
Klößen formen (wenig ausdrücken), in Semmelbröseln<br />
wälzen und in heißem Butterschmalz<br />
beidseitig goldgelb ausbacken. Auf Küchenpapier<br />
abtropfen und anschließend in Zimtzucker<br />
wenden. Nun die Kartäuserklöße mit<br />
dem Apfelweinschaum und Eischnee-Nocken<br />
anrichten.
HESSEN<strong>Klassiker</strong><br />
Kartäuserklöße<br />
mit Apfelweinschaum<br />
IN HESSEN WEISS MAN LECKER ZU „FASTEN“<br />
Das Zeichen für regionale Lebensmittel<br />
33
HESSEN<strong>Klassiker</strong><br />
Quer durch de Gadde<br />
DANN IST SAMSTAG IN HESSEN!<br />
34<br />
Das Zeichen für regionale Lebensmittel
120 Minuten<br />
HESSEN<strong>Klassiker</strong><br />
Aus der Region Mittelhessen.<br />
Zutaten ................................<br />
für 2 Personen<br />
400 g Rinder-Suppenfleisch<br />
400 g Gartengemüse<br />
(Erbsen, Bohnen, Möhren, etc.)<br />
1 Zwiebel<br />
1/4 Sellerieknolle<br />
1 Stange Lauch<br />
1 Zweig Liebstöckel<br />
5 Pfefferkörner,<br />
2 Pimentkörner<br />
1 Lorbeerblatt<br />
1 EL Öl<br />
1 Bund Petersilie<br />
Salz, Pfeffer, Muskat, Zucker, Zimt<br />
Rund 200.000 Tonnen Gemüse werden<br />
jährlich in <strong>Hessen</strong> geerntet.<br />
Da ist dieses Gericht<br />
auch ein Plädoyer<br />
für mehr saisonale<br />
und regionale Küche.<br />
Zubereitung<br />
.................<br />
. Das Rindfleisch abwaschen und in einen<br />
Suppentopf legen. Mit etwa 1 l Wasser aufgießen<br />
und bei mittlerer Hitze köcheln lassen.<br />
Liebstöckel, Pfeffer, Piment und Lorbeer in<br />
ein Säckchen (oder Tee-Ei) füllen und zum<br />
Fleisch geben.<br />
. Die Zwiebel schälen, achteln und in einer<br />
Pfanne in wenig Öl auf einer Schnittfläche<br />
braun rösten und zum Fleisch geben. Den<br />
Kohlrabi und den Lauch putzen in kleine<br />
Stücken schneiden und ebenfalls in den<br />
Topf geben. Nun die Brühe salzen und bei<br />
schwacher Hitze mindestens 90 Minuten<br />
köcheln lassen.<br />
. Das Gemüse in der Zwischenzeit putzen<br />
und in mundgerechte Stücke schneiden.<br />
. Nach 90 Minuten das Fleisch aus der<br />
Brühe nehmen und in Stücke schneiden.<br />
Das Gewürzsäckchen entfernen und das<br />
Gemüse mit den Fleischstreifen in die Brühe<br />
geben. Mit Salz, Pfeffer würzen und nochmals<br />
zugedeckt gut 30 Minuten köcheln lassen.<br />
Abschließend abschmecken und mit Petersilie<br />
bestreut servieren.<br />
35
HESSEN<strong>Klassiker</strong><br />
60 Minuten<br />
36<br />
Aus der Region Osthessen.<br />
Zutaten für 2 Personen<br />
................................<br />
500 g Sauerteig<br />
(alternativ ein salziger Hefeteig)<br />
500 g Zwiebeln<br />
200 g durchwachsener Speck<br />
125 g Saure Sahne<br />
1 Ei<br />
Salz, Pfeffer, Kümmel<br />
In erster Linie ist ein „Ploatz“ oder „Bloatz“ die Bezeichnung<br />
für einen Blechkuchen. Traditionell wurde<br />
an Backtagen der Backhäuser nicht nur Brot gebacken.<br />
Man nutzte den Brotteig, flach auf ein Backblech<br />
ausgebreitet, auch als Grundlage für viele herzhafte<br />
und süße Varianten. Daher gibt es unzählige Rezepte<br />
aus den verschiedensten Regionen <strong>Hessen</strong>s. So oder<br />
so ist ein Sauerteig aus Roggenmehl die Basis. Daran<br />
kann man sich selbst versuchen oder auf Nachfrage<br />
problemlos in vielen hessischen Bäckereien kaufen.<br />
Eine der traditionellsten Varianten ist der klassische<br />
„Zwibbelsploatz“ aus der Rhön.<br />
.................<br />
Zubereitung<br />
. Den Sauerteig auf Backpapier ca. 1 cm<br />
dick ausrollen und auf ein Backblech geben.<br />
. Zwiebeln schälen und in Ringe schneiden.<br />
Den Speck würfeln und in einer Pfanne anbraten.<br />
Die Zwiebeln zum Speck geben und<br />
alles glasig dünsten. Zwiebeln und Speck<br />
vom Herd nehmen. Das Ei sauber trennen.<br />
Saure Sahne und Eigelb unter Zwiebeln<br />
und Speck mischen.<br />
. Das Eiweiß mit einer Prise Salz steif schlagen<br />
und unter die Zwiebelmasse heben. Mit Salz,<br />
Pfeffer und Kümmel nach Belieben würzen.<br />
Den Zwiebelbelag gleichmäßig auf dem Teig<br />
verstreichen. Der „Zwibbelsploatz“ wird<br />
nun bei etwa 220 Grad für 45 Minuten im<br />
Backofen goldgelb gebacken und noch warm<br />
serviert!
HESSEN<strong>Klassiker</strong><br />
Zwibbelsploatz<br />
DEM EINEN HESSEN SEIN „PLOATZ” IST DEM ANDERN SEIN„BLOATZ”<br />
Das Zeichen für regionale Lebensmittel<br />
37
HESSEN<strong>Klassiker</strong><br />
Kirschenmichel<br />
„ALTE BRÖTCHEN“ WERDEN IN SÜDHESSEN WIEDER EXTRALECKER<br />
38<br />
Das Zeichen für regionale Lebensmittel
90 Minuten<br />
HESSEN<strong>Klassiker</strong><br />
Aus der Region Südhessen.<br />
................................<br />
Zutaten für 2 Personen<br />
4 Weizen-Brötchen vom Vortag<br />
(oder Milchbrötchen, Baguette, etc.)<br />
0,5 Liter Milch<br />
3 Eier<br />
50 g Butter<br />
4 EL Zucker<br />
600 g Kirschen<br />
(nach Jahreszeit frisch, tiefgefroren<br />
oder abgetropft aus dem Glas)<br />
2 EL gehackte Mandeln<br />
1 Packung Vanillezucker<br />
1/4 Packung Backpulver<br />
Salz, Zucker, Zimt<br />
Zubereitung<br />
.................<br />
. Die Eier vorsichtig und sauber trennen.<br />
Das Eiweiß mit einer kleinen Prise Salz mit<br />
dem Mixer steif schlagen und kühl stellen.<br />
Nun die Eigelbe mit Butter, Backpulver, einer<br />
Prise Zimt, Zucker und Vanillezucker in die<br />
Milch geben und schaumig rühren.<br />
. Die Brötchen in kleine Würfel oder Scheiben<br />
schneiden und gut in der Eiermilch einweichen.<br />
. Nun die Kirschen zufügen und zusammen<br />
mit dem Eischnee vorsichtig unter die Brötchenmasse<br />
heben. Die Masse in eine gefettete<br />
Auflaufform geben und mit den Mandeln<br />
bestreuen.<br />
. Jetzt wird der „Kirschenmichel“ bei 160 Grad<br />
etwa 60 Minuten im Ofen goldbraun gebacken.<br />
Vor dem Servieren noch mit etwas Zimtzucker<br />
bestreuen. Andere mögen in der Masse einen<br />
Schuss Kirschwasser oder Rum.<br />
. Leckere Varianten gibt es viele. Sehr gut passt<br />
Vanillesoße oder Vanilleeis in Begleitung.<br />
Kirschen und <strong>Hessen</strong><br />
gehören einfach zusammen.<br />
Ob in Witzenhausen, der<br />
Wetterau oder Südhessen –<br />
überall blüht es im Frühling<br />
schneeweiß!<br />
39
HESSEN<strong>Klassiker</strong><br />
60 Minuten<br />
Aus der Region Rhein-Main.<br />
Zutaten für 2 Personen<br />
................................<br />
2 gekochte (gepökelte) Rippchen<br />
300 g frisches Sauerkraut<br />
400 g Kartoffeln<br />
1/2 Zwiebel<br />
3 EL Butter<br />
1/8 Liter Apfelwein<br />
1 EL Kartoffelmehl<br />
1 Lorbeerblatt, 6 Pfefferkörner,<br />
2 Wacholderbeeren, 2 Nelken<br />
Salz, Pfeffer, Muskat, Zucker, Milch<br />
.................<br />
Zubereitung<br />
. Das Sauerkraut abwaschen und abtropfen<br />
lassen. In der Zwischenzeit die Zwiebel schälen,<br />
in feine Würfel schneiden und in einem Topf<br />
mit 1 EL Butter andünsten. Das Sauerkraut<br />
dazugeben und mit dem Apfelwein aufgießen.<br />
Die Gewürze in einen Beutel (oder Tee-Ei) füllen,<br />
ebenfalls zum Sauerkraut geben und mit Salz<br />
und Zucker abschmecken. Das Sauerkraut kurz<br />
aufkochen und dann etwa 30 Minuten bei geschlossenem<br />
Deckel leicht köcheln lassen. Das<br />
Kraut mit dem Kartoffelmehl binden, nochmals<br />
abschmecken, die Rippchen auf das Kraut<br />
legen und alles weitere 20 Minuten gut heiß<br />
ziehen lassen.<br />
40<br />
• „Frankfurter Rippchen” sind gepökelt und gegart,<br />
wogegen „Kasseler Rippchen” gepökelt und<br />
geräuchert werden.<br />
• Entgegen mancher „Vorurteile“ essen die<br />
Amerikaner pro Kopf genauso viel Sauerkraut<br />
wie die Deutschen – etwa 900 Gramm.<br />
• Im hessischen Fritzlar ist der Sitz einer der größten<br />
Sauerkraut-Fabriken der Welt. Fast 30.000 Tonnen<br />
werden dort produziert und weltweit geliefert.<br />
. Die Kartoffeln schälen, in Stücke schneiden<br />
und in Salzwasser weich kochen. Das Wasser<br />
abgießen. Etwas Milch und 2 EL Butter zu<br />
den Kartoffeln geben und gut durchstampfen.<br />
Mit Salz, Pfeffer und Muskat den Kartoffelstampf<br />
abschmecken.<br />
. Alles gemeinsam angerichtet ist es eines der<br />
bekanntesten hessischen Gerichte –<br />
„Rippche mit Kraut“.
HESSEN<strong>Klassiker</strong><br />
Rippche mit Kraut<br />
ESSEN AUS HESSEN IST GLEICH: RIPPCHE MIT KRAUT!<br />
Das Zeichen für regionale Lebensmittel<br />
41
HESSEN<strong>Klassiker</strong><br />
Schlumpeweck<br />
EINE SÜSSE SÜNDE AUS HESSENS NORDWESTEN<br />
42<br />
Das Zeichen für regionale Lebensmittel
40 Minuten<br />
+ 60 Minuten Teig<br />
aufgehen lassen.<br />
Aus der Region Mittelhessen.<br />
Zubereitung<br />
.................<br />
HESSEN<strong>Klassiker</strong><br />
Zutaten ................................<br />
für 2 Personen<br />
375 g Weizenmehl<br />
50 g Zucker<br />
50 g Margarine<br />
1/2 Würfel Hefe<br />
1/8 Liter Milch<br />
Apfelmus<br />
Salz, Zucker, Zimt, Butterschmalz<br />
. Die Milch lauwarm erhitzen. Aus Mehl,<br />
Zucker, Margarine, Hefe und Milch einen<br />
Hefeteig bereiten und diesen abgedeckt<br />
ca. eine Stunde aufgehen lassen. Den<br />
gegangenen Teig dann etwa 1 cm dick<br />
ausrollen und mit einer kleinen Tasse runde<br />
Teigfladen ausstechen. Die „Schlumpeweck“<br />
auf Backpapier legen und im vorgeheizten<br />
Backofen bei etwa 180 Grad 20 Minuten<br />
„vorbacken“.<br />
. Danach etwas abkühlen lassen und Taschen<br />
einschneiden. In diese Taschen wird nun<br />
das Apfelmus gefüllt. Reichlich Butterschmalz<br />
in der Pfanne erhitzen und die<br />
„Schlumpeweck“ auf beiden Seiten goldgelb<br />
ausbacken.<br />
. Anschließend mit Zimt-Zucker bestreuen<br />
und warm servieren. Köstlich!<br />
Auf rund 360 Hektar<br />
werden in <strong>Hessen</strong> Äpfel<br />
angebaut und genau<br />
deshalb sind die<br />
Rezepte und Ideen<br />
rund um den Apfel<br />
hier so vielfältig.<br />
43
HESSEN<strong>Klassiker</strong><br />
60 Minuten<br />
Aus der Region Osthessen.<br />
Zutaten für 2 Personen<br />
................................<br />
2 Frankfurter Rindswürstchen<br />
500 g Kartoffeln<br />
200 ml Rindfleischbrühe<br />
100 g fetter Speck<br />
1 EL Mehl<br />
2 EL Essig<br />
1 Bund Petersilie<br />
Salz, Pfeffer<br />
.................<br />
Zubereitung<br />
. Die Frankfurter Rindswürstchen im Wasserbad<br />
bei wenig Hitze ziehen lassen (nicht kochen –<br />
damit sie nicht aufplatzen). Aus den Kartoffeln<br />
Pellkartoffeln kochen. Anschließend pellen und<br />
in Scheiben schneiden.<br />
. Den fetten Speck in feine Würfel schneiden<br />
und in einer Pfanne bei mittlerer Hitze kross<br />
auslassen. Dann das Mehl im Fett kurz anrösten<br />
und mit der Brühe ablöschen. Den<br />
Essig und die Kartoffeln hinzufügen, gut vermengen<br />
und leicht köcheln, damit ein sämiges<br />
Gemüse entsteht. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.<br />
Die Petersilie fein hacken und<br />
kurz vor dem Servieren in das Gemüse geben.<br />
Frankfurter Rindswurst, ein „roter Weltstar”.<br />
Ob aus Dehli, Hongkong, Kuweit, Peking,<br />
Moskau oder Miami, Touristen aus aller<br />
Welt lieben das hessische<br />
„Fastfood” aus<br />
100 % Rindfleisch.<br />
. Das saure Kartoffelgemüse mit den Frankfurter<br />
Rindswürstchen und nach Belieben etwas Senf<br />
servieren.<br />
44
Saures<br />
HESSEN<strong>Klassiker</strong><br />
Kartoffelgemüse<br />
MIT FRANKFURTER RINDSWÜRSTCHEN<br />
Das Zeichen für regionale Lebensmittel<br />
45
HESSEN<strong>Klassiker</strong><br />
Spundekäs<br />
mit Laugengebäck<br />
DIE LECKERE BEGLEITUNG ZU HESSISCHEM WEIN<br />
46<br />
Das Zeichen für regionale Lebensmittel
20 Minuten<br />
HESSEN<strong>Klassiker</strong><br />
Aus der Region Südhessen.<br />
Zubereitung<br />
.................<br />
Zutaten ...........<br />
250 g Speisequark<br />
200 g Frischkäse<br />
2 EL Schmand<br />
50 g Butter<br />
1/2 Zwiebel<br />
1/2 Knoblauchzehe<br />
1/2 Bund Schnittlauch<br />
Pfeffer, Salz, Paprikapulver edelsüß<br />
. Den Schnittlauch in feine Ringe schneiden.<br />
Die Zwiebel schälen und sehr fein würfeln.<br />
Die Butter sehr weich werden lassen und<br />
mit Speisequark, Frischkäse und Schmand<br />
zu einer glatten Masse rühren.<br />
. Die halbe Knoblauchzehe in die Masse pressen<br />
und die Zwiebelwürfel und den Schnittlauch<br />
zugeben. Abschließend mit Salz, Pfeffer aus<br />
der Mühle und Paprikapulver gut abschmecken.<br />
. Mit frischem Laugengebäck aus hessischen<br />
Bäckereien ist Spundekäs in jeder Variante<br />
die perfekte Begleitung für ein Glas Wein mit<br />
Freunden.<br />
Spundekäs hat schon in vielen Varianten<br />
auf den Tisch gefunden. Das ursprüngliche<br />
und sehr einfache Rezept setzt sich aus zwei<br />
Teilen Frischkäse und drei Teilen Sahnequark<br />
zusammen. Diese werden glatt gerührt und<br />
mit Pfeffer, Salz und edelsüßem Paprikapulver<br />
gewürzt. Rohe Zwiebeln sind in Ringen oder<br />
fein gewürfelt immer die Begleitung.<br />
47
HESSEN<strong>Klassiker</strong><br />
Zutaten für 2 Personen<br />
................................<br />
250 g Mehl<br />
1 Ei<br />
1/4 TL Backpulver<br />
250 g Saure Sahne<br />
100 g durchwachsener Speck<br />
2 Zwiebeln<br />
2 EL Mehl<br />
1 EL Butter<br />
Salz, Pfeffer, Muskat<br />
45 Minuten<br />
Aus der Region Osthessen.<br />
Bis heute findet sich dieses eigentlich sehr<br />
einfache Gericht der Rhöner-Bauernküche<br />
auch auf den Speisekarten einiger Gasthöfe<br />
im Land um die Wasserkuppe. Ob<br />
mit „Lauchsoß“ oder „Specksoß“ ist mehr<br />
Geschmacks- als Traditionsfrage.<br />
Der Unterschied? Lauch statt Speck!<br />
So oder so: Lecker!<br />
.................<br />
Zubereitung<br />
. Das Mehl mit Ei, Backpulver, einer Prise<br />
Salz und etwas Wasser zu einem Teig rühren.<br />
Das Wasser nur vorsichtig dosieren. Der Teig<br />
muss eine zähflüssige, „klebrige“ Konsistenz<br />
haben. Einen Topf mit Salzwasser aufsetzen<br />
und zum Kochen bringen. Mit 2 EL vom Teig<br />
kleine Klöße abziehen und ins Salzwasser<br />
geben. Dann die Temperatur reduzieren und<br />
die Klöße ca. 10 – 15 Minuten ziehen lassen.<br />
. Den Speck und die Zwiebeln fein würfeln.<br />
Zuerst den Speck in Butter etwas ausbraten.<br />
Dann die Zwiebeln hinzufügen, damit der<br />
Speck knusprig brät und die Zwiebeln goldbraun<br />
rösten. Das Mehl hinzufügen und<br />
kurz mitrösten. Dann mit etwas Kloßbrühe<br />
ablöschen. Die Saure Sahne zugeben und<br />
verrühren. Nur kurz aufkochen. Falls die<br />
Soße zu dick ist, mit Kloßbrühe auf die gewünschte<br />
Sämigkeit verdünnen und mit Salz,<br />
Pfeffer und etwas Muskat abschmecken.<br />
. Zu „Spatzeklöß mit der Specksoß“ isst man<br />
in der Rhön am liebsten einen frischen Salat.<br />
48
Spatzeklöß<br />
mit Specksoß<br />
HESSEN<strong>Klassiker</strong><br />
SO URSPRÜNGLICH WIE DIE RHÖN<br />
Das Zeichen für regionale Lebensmittel<br />
49
HESSEN<strong>Klassiker</strong><br />
Weckewerk<br />
mit Pellkartoffeln<br />
DEFTIGE KÜCHE AUS NORDHESSEN<br />
50<br />
Das Zeichen für regionale Lebensmittel
120 Minuten<br />
HESSEN<strong>Klassiker</strong><br />
Aus der Region Nordhessen.<br />
Zubereitung<br />
.................<br />
Zutaten ................................<br />
für 2 Personen<br />
2 Brötchen vom Vortag<br />
1/2 Liter Brühe<br />
250 g Schweinefleisch (z. B. Schulter)<br />
100 g Schweineschwarten<br />
100 g Schweinebauch<br />
1 Zwiebel<br />
1 Knoblauchzehe<br />
Salz, Pfeffer, Majoran, Muskat<br />
250 g Kartoffeln<br />
. Das Schweinefleisch, Schweinebauch und die<br />
Schwarten in der Brühe kochen bis die Schwarten<br />
weich sind. Dann aus der Brühe nehmen und<br />
mit der geschälten Zwiebel in groben Stücken<br />
durch den Fleischwolf in eine Schüssel drehen.<br />
Den gepressten Knoblauch zum Fleisch geben.<br />
Die Brötchen in Würfel schneiden und ebenfalls<br />
zum Fleisch geben. Nun so viel Kochbrühe<br />
angießen damit die Brötchenwürfel gut quellen<br />
können und alles zu einer Masse verarbeiten.<br />
Dabei mit viel Majoran, Salz, Pfeffer und etwas<br />
Muskat kräftig abschmecken.<br />
. In der Zubereitung des „Weckewerk“ gibt es<br />
verschiedenste Varianten. Wir haben uns für<br />
eine Auflauf-Variante entschieden.<br />
„Weckewerk“ war schon den Gebrüdern<br />
Grimm ein Begriff.<br />
Ursprünglich war Weckewerk ein Gericht<br />
der Resteverwertung. Heute ist es ein<br />
erhaltenswerter <strong>Klassiker</strong> der hessischen<br />
Küche. Fertig findet man die<br />
Grundmasse in fast jeder<br />
nordhessischen Metzgerei<br />
und kann man heute<br />
sogar über das<br />
Internet bestellen.<br />
. Die Kartoffeln mit Schale kochen, pellen und<br />
in Scheiben schneiden. Kartoffeln und Weckewerk<br />
dann in eine Auflaufform schichten und<br />
im Ofen bei 180 Grad ca. 40 Minuten goldbraun<br />
ausbacken. Zusammen mit eingelegten<br />
Gurken und einem Glas Bier ist jede Form des<br />
„Weckewerk“ ein lecker, rustikaler Genuss!<br />
51
HESSEN<strong>Klassiker</strong><br />
30 Minuten<br />
Aus der Region Südhessen.<br />
Zutaten für 2 Personen<br />
................................<br />
3 Eier<br />
50 g Puderzucker<br />
1/2 Liter Milch<br />
2 EL Zucker<br />
1 Vanilleschote<br />
1/2 Packung Vanille-Puddingpulver<br />
.................<br />
Zubereitung<br />
. Die Eier sauber trennen. Das Eiweiß schaumig<br />
schlagen, dann den Puderzucker hinzufügen<br />
und den Eischnee jetzt sehr steif aufschlagen.<br />
. In einem kleinen Topf die Milch mit dem Mark<br />
der Vanilleschote geben und leicht köcheln<br />
lassen. Mit einem Löffel nun Nocken aus dem<br />
Eischnee ziehen und in der Vanille-Milch etwa<br />
10 Minuten ziehen lassen. Dabei wenden.<br />
Die gegarten Eischnee-Nocken aus der Milch<br />
nehmen und zur Seite stellen.<br />
52<br />
So bildhaft der Name, so unterschiedlich ist<br />
die Kücheninterpretation in verschiedenen<br />
Regionen Deutschlands.<br />
Anderswo bezeichnen die „versoffenen<br />
Jungfern“ ein kräppelartiges Gebäck,<br />
welches mit Wein übergossen wird.<br />
In Südhessen macht das Dessert seinem<br />
Namen jedoch optisch alle Ehre und<br />
kommt auch ohne Alkohol aus.<br />
. Eigelb mit Zucker schaumig schlagen. Das<br />
Puddingpulver darin auflösen und alles langsam<br />
in die heiße Vanille-Milch rühren. Nicht aufkochen<br />
lassen, damit das Eigelb nicht stockt.<br />
Es soll eine Art „dicke Soße“ entstehen.<br />
Eventuell mit etwas Milch nachverdünnen.<br />
Die Soße in eine Dessertschüssel geben und die<br />
Eischnee-Nocken darin „versaufen“ lassen.
Versoffene<br />
Jungfern<br />
HESSEN<strong>Klassiker</strong><br />
IN SÜDHESSEN BADET SCHNEE IN VANILLE<br />
Das Zeichen für regionale Lebensmittel<br />
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...............<br />
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