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Ministerpräsidentin a. D.<br />

Christine Lieberknecht<br />

mit Papst Benedikt XVI.<br />

in Luthers Erfurter<br />

Augustinerkloster,<br />

am 23. September 2011<br />

Pilger vor dem<br />

Eisenacher Lutherdenkmal<br />

kleine und große ökumene –<br />

die welt zu gast im <strong>lutherland</strong><br />

thüringen<br />

Nicht erst der Deutschland- und insbesondere der<br />

Thüringenbesuch von Papst Benedikt XVI. – mit<br />

der Begegnung des Papstes mit dem Ratsvorsitzenden<br />

und dem ökumenischen Gottesdienst im Erfurter<br />

Augustinerkloster am 23. September 2011 – hat das<br />

Thema Ökumene und die Frage der Beteiligung der<br />

katholischen Kirche an der Vorbereitung des Reformationsjubiläums<br />

auf die Agenda gehoben.<br />

Seitens der staatlichen Akteure kann der annoncierte<br />

„neue Blick auf Luther“ (Hans Langendörfer)<br />

sowie das mehrfach bekundete „stärkere Engagement<br />

im Zugehen auf Luther 2017“, so der derzeitige<br />

Leiter der deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof<br />

Robert Zollitsch, als (künftiger) Beitrag der deutschen<br />

Katholiken an der Gestaltung dieses nationalen<br />

und internationalen Weltereignisses begrüßt und<br />

aufgenommen werden.<br />

Vorurteilsfreie und wissenschaftlich seriöse<br />

Reflexionen der je eigenen Konfessionsbildung und<br />

ihrer kulturellen, soziopolitischen und mentalen Folgen<br />

sowie erkennbare Schritte der Ökumene könnten<br />

einen Impuls zur Stärkung des inneren Friedens<br />

setzen und ein besonderes Beispiel gelebter Toleranz<br />

inmitten einer zunehmend säkularer werdenden<br />

Zivilgesellschaft Deutschlands geben. Also:<br />

wie ökumenisch gedenkt oder feiert Deutschland<br />

„Luther 2017“?<br />

Und daran anschließend ein letzter Gedanke: Von<br />

besonderer Bedeutung scheint mir, dass (wie eingangs<br />

gesagt) diese ungenau bezeichnete „Lutherdekade“<br />

künftig – über den „klein-ökumenischen“<br />

Ansatz hinaus – ganz bewusst und entschieden als<br />

„Reformationsdekade“ in dreifacher Weise inhaltlich<br />

geweitet wird:<br />

1. indem die Reformationsdekade das Gespräch zwischen<br />

den Konfessionen und Kirchen und den interreligiösen<br />

Dialog sowie den Dialog mit den nichtreligiösen<br />

Zeitgenossen anregt und befruchtet,<br />

2. indem diese Reformationsdekade als Stichwortgeber<br />

für aktuelle politische Debatten über die Verfasstheit<br />

unseres Gemeinwesens und insbesondere<br />

über das, was frei nach Goethe „die Welt im Innersten<br />

zusammenhält“, genutzt wird,<br />

3. indem die bis heute aktuellen Impulse der Reformation<br />

als vielgestaltige, herzliche Einladung entschlossen<br />

internationalisiert, d.h. in vielfacher Weise<br />

über Deutschland hinaus nach Europa und in die<br />

Welt und auch wieder zurück getragen werden.<br />

Die Reformationsdekade „Luther 2017“ bedeutet<br />

dann erneut: „die Welt zu Gast bei Freunden“ –<br />

und selbstverständlich ganz besonders willkommen<br />

hier, in der Mitte Deutschlands, im Lutherland<br />

Thüringen.<br />

Autor Dr. Thomas A. Seidel ist der<br />

Beauftragte der Thüringer Landesregierung<br />

zur Vorbereitung des<br />

Reformationsjubiläums „Luther 2017“<br />

50 thomas a. seidel <strong>lutherland</strong> thüringen 51

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