Stadtlichtung Lichtinszenierungen im Palmengarten in ... - Luminapolis
Stadtlichtung Lichtinszenierungen im Palmengarten in ... - Luminapolis
Stadtlichtung Lichtinszenierungen im Palmengarten in ... - Luminapolis
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Veranstalter<br />
ISBN 978-3-921997-78-9<br />
Hochschule für Gestaltung Offenbach am Ma<strong>in</strong><br />
Kunsthochschule des Landes Hessen<br />
<strong>Stadtlichtung</strong><br />
<strong>Licht<strong>in</strong>szenierungen</strong><br />
<strong>im</strong> <strong>Palmengarten</strong> <strong>in</strong> Frankfurt<br />
11.–16.04.2010<br />
E<strong>in</strong> Projekt der Hochschule für Gestaltung<br />
Offenbach am Ma<strong>in</strong><br />
und des <strong>Palmengarten</strong>s Frankfurt am Ma<strong>in</strong><br />
Herausgegeben von Matthias Jenny und Frank Georg Zebner<br />
Danksagungen<br />
»Streichlicht«<br />
Sabr<strong>in</strong>a Spee dankt Manuel Rauch und Anna Schoth für die<br />
graphische Unterstützung bei ihrem Projekt.<br />
»Liv<strong>in</strong>g Light«<br />
Nicola Burggraf dankt Dr. Stefan Zauner und Heidemarie<br />
Thierfelder, Fachbereich Biologie Philipps-Universität<br />
Marburg<br />
für die wissenschaftliche Unterstützung.<br />
»Polymorph«<br />
Cornelia Marschall, Ra<strong>in</strong>er Opp, Frank Möhler, Bärbel Gruhle,<br />
Barbara Ott, Sandra Schaus und Elena Burggraf, Konrad Regel<br />
und Uta Landrock für die Vorbereitungen und den technischen<br />
Aufbau<br />
»J<strong>in</strong>g Hua«<br />
Jifei Ou dankt Mirko Marchetti für die Unterstützung be<strong>im</strong><br />
Modellbau und Aufbau, Holger Buhr für die Klangproduktion<br />
sowie ganz besonders Stephan Blanché für die technische<br />
Entwicklung der <strong>in</strong>teraktiven Installation.<br />
»tool#26«<br />
Eva Wandeler dankt Hellen Carol<strong>in</strong>e Nagl und Steffen Reiter<br />
für die Unterstützung und die Vorbereitung der Installation.<br />
»Splektrum«<br />
Anthony Ransome-Jones und Christopher Prenzel<br />
danken Staphan Blanché für die technische Entwicklung<br />
der <strong>in</strong>teraktiven Installation sowie Holger Buhr für die<br />
Klangproduktion.<br />
Auszeichnungen<br />
Nicola Burggraf<br />
Sophia Polywka<br />
Sponsoren<br />
Elektroanlagenbau<br />
GmbH Rhe<strong>in</strong>/Ma<strong>in</strong>
Photosynthese<br />
E<strong>in</strong>gangsschauhaus Siesmeyerstraße<br />
S. 26 / 27<br />
Splektrum<br />
Subarktishaus<br />
S. 14 / 15<br />
Natur<br />
Oktogonbrunnen<br />
S. 22 / 24<br />
tool#26<br />
Palmenhaus<br />
S. 18 / 19<br />
Light to Go<br />
Nähe<br />
Oktogonbrunnen<br />
S. 30 / 31<br />
Abakus<br />
Wegkreuzung<br />
zur Galerie<br />
S. 28 / 29<br />
<strong>Stadtlichtung</strong><br />
E<strong>in</strong>gang Siesmeyerstraße<br />
S. 32 / 33<br />
Polymorph<br />
Palmenhaus und drumherum (3x)<br />
S. 18 / 19<br />
Liv<strong>in</strong>g Light<br />
Palmenhaus<br />
S. 22 / 23<br />
Streichlicht<br />
Rosengarten<br />
S. 16 / 17<br />
J<strong>in</strong>g Hua / Virtual Flowers<br />
Liegewiese<br />
S. 12 / 13
<strong>Stadtlichtung</strong> Lichtkunst <strong>im</strong> <strong>Palmengarten</strong> <strong>in</strong> Frankfurt am Ma<strong>in</strong> Herausgegeben von<br />
Matthias Jenny, <strong>Palmengarten</strong> Frankfurt<br />
und Frank Georg Zebner, Hochschule für<br />
Gestaltung Offenbach am Ma<strong>in</strong><br />
Impressum<br />
Hochschule für Gestaltung<br />
Offenbach am Ma<strong>in</strong><br />
Kunsthochschule des Landes Hessen<br />
Academy of Art and Design<br />
Offenbach am Ma<strong>in</strong><br />
Schlossstrafle 31<br />
D-63065 Offenbach am Ma<strong>in</strong><br />
Fon +49.69.8 00 69 0<br />
Fax +49.69.8 00 69 109<br />
www.hfg-offenbach.de<br />
Redaktion und Projektkoord<strong>in</strong>ation:<br />
Prof. Frank Georg Zebner,<br />
Fachbereich Produktgestaltung<br />
Technische Produkte und Produktsysteme<br />
Hochschule für Gestaltung Offenbach am Ma<strong>in</strong>;<br />
Kar<strong>in</strong> Wittstock,<br />
<strong>Palmengarten</strong> der Stadt Frankfurt<br />
Gestaltung:<br />
Prof. Frank Georg Zebner,<br />
München und Offenbach am Ma<strong>in</strong><br />
und gestaltunghochzwei, München<br />
www.gestaltunghochzwei.de<br />
Herstellung:<br />
Druckerei Imbescheidt<br />
GmbH & Co. KG, Frankfurt<br />
Auflage:<br />
Pr<strong>in</strong>ted Edition<br />
1000 Exemplare<br />
ISBN 978-3-921997-78-9<br />
© 2010<br />
bei den Autoren, Fotografen<br />
und Gestaltern
Inhaltsverzeichnis<br />
08/09 Dr. Matthias Jenny, Vorwort<br />
10/11 Prof. Frank Georg Zebner, E<strong>in</strong>leitung<br />
12/13 Jifei Ou, J<strong>in</strong>g Hua - Virtual Flowers<br />
14/15 Anthony Ransome-Jones, Christopher Prenzel, Splektrum<br />
16/17 Sabr<strong>in</strong>a Spee, Streichlicht<br />
18/19 Alice Gruhle, Polymorph<br />
20/21 Eva Wandeler, tool#26<br />
22/23 Nicola Burggraf, Liv<strong>in</strong>g Light<br />
24/25 Dirk Justus, Mona Khamis, NATUR<br />
26/27 Dirk Justus, Mona Khamis, Photosynthese<br />
28/29 Merl<strong>in</strong> Flügel, Abakus<br />
30/31 Sophia Polywka, Re<strong>in</strong>hard Dienes, Sebastian Herkner, Light to Go<br />
32/33 Sabr<strong>in</strong>a Spee, Anthony Ransome-Jones, STADTLICHTUNG<br />
6 7
<strong>Stadtlichtung</strong> Lichtkunst <strong>im</strong> <strong>Palmengarten</strong> <strong>in</strong> Frankfurt am Ma<strong>in</strong><br />
Dr. Matthias Jenny<br />
<strong>Palmengarten</strong><br />
der Stadt<br />
Frankfurt am Ma<strong>in</strong><br />
E<strong>in</strong>es der wenigen Phänomene, die viele<br />
Menschen aus ihrer Schulzeit behalten<br />
haben, ist das Pr<strong>in</strong>zip der Photosynthese:<br />
Grüne Pflanzen haben die Fähigkeit, Licht<br />
<strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit Wasser und Kohlendioxid<br />
<strong>in</strong> Energie umzuwandeln, die sie für ihr<br />
Wachstum brauchen. Dabei produzieren sie<br />
auch Sauerstoff, den fast alle Lebewesen zum<br />
Atmen benötigen. Wegen der Vielzahl der<br />
Lebensbed<strong>in</strong>gungen, unter denen Pflanzen<br />
gedeihen, hat sich <strong>im</strong> Laufe der Evolution e<strong>in</strong>e<br />
große Vielfalt von Blattformen entwickelt.<br />
Auch <strong>in</strong> ihren Lichtbedürfnissen s<strong>in</strong>d nicht<br />
alle Pflanzen gleich. Viele Getreidearten<br />
zum Beispiel gedeihen am besten <strong>in</strong> der<br />
prallen Sonne. Andere Pflanzen, wie das<br />
Usambaraveilchen, kommen mit wenig Licht<br />
aus. Licht kann sogar die Blütezeit steuern.<br />
Während die meisten Pflanzen bevorzugt bei<br />
länger werdenden Tagen <strong>im</strong> Frühjahr und<br />
Sommer blühen, reagieren die Chrysanthemen<br />
auf kürzer werdende Tage und blühen daher<br />
<strong>im</strong> Herbst. Licht ist daher die Voraussetzung<br />
für die Schönheit und die Vielfalt des<br />
<strong>Palmengarten</strong>s. In Gärten spielt aber das<br />
Licht noch e<strong>in</strong>e zweite wichtige Rolle. Die<br />
Beleuchtung von Gärten und Parks <strong>in</strong> den<br />
Abendstunden kann Orientierung bieten, aber<br />
auch tagsüber Unsche<strong>in</strong>bares hervorheben, die<br />
Wahrnehmung des Ortes verändern.<br />
Der Frankfurter <strong>Palmengarten</strong> ist weltweit e<strong>in</strong>er<br />
der führenden botanischen Gärten, gleichzeitig<br />
ist er für die Bevölkerung des Rhe<strong>in</strong>-Ma<strong>in</strong>-<br />
Gebietes e<strong>in</strong>e Oase der Ruhe und<br />
Kontemplation, e<strong>in</strong> Ort des Vergnügens, für<br />
viele auch e<strong>in</strong>e Stätte der Kunst und Kultur.<br />
Bereits zum dritten Mal beteiligt sich der<br />
Frankfurter <strong>Palmengarten</strong> an der Lum<strong>in</strong>ale.<br />
Zum zweiten Mal mit Studenten und<br />
Absolventen der Hochschule für Gestaltung <strong>in</strong><br />
Offenbach. Mit dabei ist das Lichtplanungsbüro<br />
JKLD aus Büttelborn und die Züricher<br />
Künstler<strong>in</strong> Eva Wandeler.<br />
8 9
<strong>Stadtlichtung</strong> Lichtkunst <strong>im</strong> <strong>Palmengarten</strong> <strong>in</strong> Frankfurt am Ma<strong>in</strong><br />
Prof. Frank Georg Zebner<br />
Hochschule für Gestaltung<br />
Offenbach am Ma<strong>in</strong><br />
Kunsthochschule des<br />
Landes Hessen<br />
Für das Design ist künstliches Licht e<strong>in</strong><br />
dankbares Thema. E<strong>in</strong> Beleuchtungsobjekt ist<br />
weder Werkzeug noch Apparat. Vielleicht, so<br />
könnte man mit e<strong>in</strong> wenig Ironie behaupten,<br />
ist es e<strong>in</strong>e Zeit-Raum-Masch<strong>in</strong>e, die das Licht<br />
des Tages <strong>in</strong> die dunklen Räume unserer<br />
Architektur oder <strong>in</strong> die dunkle Zeit der Nacht<br />
transportiert. Dies fügt sich allerd<strong>in</strong>gs nur<br />
solange gut, wie die physike (Natur) genügend<br />
Energie bereit stellt.<br />
Die Sonne wird uns wohl dah<strong>in</strong>gehend noch<br />
auf sehr lange Zeit ausreichend versorgen.<br />
Dennoch br<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>en die extensiven<br />
Illum<strong>in</strong>ationen <strong>in</strong> den urbanen Räumen <strong>im</strong>mer<br />
stärker <strong>in</strong> Sorge über das verschwenderische<br />
Tun unserer Zivilisationen. Aber: Ohne das<br />
Stadtlicht würden wir wohl alle niedergehen.<br />
Der <strong>Palmengarten</strong> ist e<strong>in</strong> besonderer Raum,<br />
denn die tatsächliche Wahrheit wird von<br />
der Offensichtlichkeit von Naturschönheit<br />
versteckt. Das kultivierende Schaffen<br />
des Gärtnertums und die gleichzeitig aufwändige<br />
Bereitstellung von Technik für die<br />
Kl<strong>im</strong>atisierung und Bewässerung machen den<br />
<strong>Palmengarten</strong> als herausragenden urbanen<br />
Platz erst denkbar und durchführbar. Der<br />
künstliche beziehungsweise technische<br />
Ort trifft <strong>im</strong> Projekt <strong>Stadtlichtung</strong> auf<br />
künstlerisches beziehungsweise entworfenes<br />
Licht. Projektionen! Die 11 Ausstellungsobjekte<br />
s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e Grenzgänge zwischen Kunst und<br />
Design, sie s<strong>in</strong>d Design. Entweder direkt oder<br />
<strong>in</strong>direkt verweisend. Und zwar dadurch, dass<br />
die Installationen Bezüge zum Ort herstellen<br />
und den am Ort Anwesenden nicht nur Licht<br />
spenden, sondern mittels <strong>in</strong>teraktiver Nutzung<br />
<strong>in</strong> weitere Wissensräume führen wollen. Es<br />
gibt allso ke<strong>in</strong>e ausschließlich <strong>in</strong>terpretativen<br />
Situationen oder selbstreferenziellen<br />
Endlichkeiten – eher konkrete Nutzungen!<br />
In den technischen Realisierungen nutzen<br />
die Entwerfer teilweise die Dialektik der<br />
handwerklichen und <strong>in</strong>dustriellen Herstellung.<br />
Damit exemplifizieren sie Aneiferungen<br />
zum Begriff des Autorendesigns. Das sich<br />
bekanntermaßen se<strong>in</strong>en häufigsten Ausdruck<br />
<strong>im</strong> Design von künstlichem Licht sucht.<br />
10 11
<strong>Stadtlichtung</strong> Lichtkunst <strong>im</strong> <strong>Palmengarten</strong> <strong>in</strong> Frankfurt am Ma<strong>in</strong><br />
Jifei Ou<br />
J<strong>in</strong>g Hua / Virtual Flowers<br />
Interaktive Computer<strong>in</strong>stallation<br />
2010<br />
Hochschule für Gestaltung<br />
Offenbach am Ma<strong>in</strong><br />
Kunsthochschule des<br />
Landes Hessen<br />
Der Mensch ist sowohl Teil der Natur, als<br />
auch der Kultur. Er ist Teil der Schöpfung<br />
und Schöpfer von Kultur. Die <strong>in</strong>teraktive<br />
Licht<strong>in</strong>stallation soll die Möglichkeiten<br />
schöpferischer Kraft mit Hilfe der Medientechnik<br />
visualisieren. An e<strong>in</strong>em Ast e<strong>in</strong>es<br />
Baumes wird e<strong>in</strong> Vogelhäuschen aufgehängt,<br />
<strong>in</strong> welches e<strong>in</strong> Videoprojektor e<strong>in</strong>gebaut ist.<br />
Dieser wirft e<strong>in</strong>e veränderbare Blumenfigur<br />
auf e<strong>in</strong>e weiße Lichtschale vertikal nach unten.<br />
Durch Bewegen und Neigen der Schale wird<br />
das Bild e<strong>in</strong>er archetypischen Blume verändert:<br />
Farbe, Form, Größe und Struktur können<br />
direkt manipuliert werden. Die Mathematik<br />
als Sprache der Natur, wird zur Sprache des<br />
Artifiziellen.<br />
12 13
<strong>Stadtlichtung</strong> Lichtkunst <strong>im</strong> <strong>Palmengarten</strong> <strong>in</strong> Frankfurt am Ma<strong>in</strong><br />
Christopher Prenzel<br />
Anthony Ransome-Jones<br />
Splektrum<br />
Interaktives Licht-Klang<strong>in</strong>strument<br />
2010<br />
Hochschule für Gestaltung<br />
Offenbach am Ma<strong>in</strong><br />
Kunsthochschule des<br />
Landes Hessen<br />
Lichtdrähte werden an verschiedenen Positionen<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Raum zwischen Boden und Decke<br />
vertikal verspannt. Durch Zupfen der saitenartigen<br />
Drähte beg<strong>in</strong>nen diese zu leuchten und Klänge<br />
werden erzeugt. Die Implantierung der Artefakte<br />
<strong>in</strong> der sche<strong>in</strong>bar natürlichen Umwelt des<br />
<strong>Palmengarten</strong>s, soll die Widersprüchlichkeit<br />
zwischen dem, was wir sehen und dem, was ist,<br />
auflösen. Die Flora <strong>im</strong> Subantarktishaus ist, wie<br />
<strong>in</strong> allen Gewächshäusern des <strong>Palmengarten</strong>s, nur<br />
durch technische Hilfestellung überlebensfähig.<br />
Der Besucher erfreut sich zwar der Schönheit des<br />
Ortes als Naturarchiv, ist sich gleichzeitig jedoch<br />
des notwendigen Energiee<strong>in</strong>satzes nicht bewusst.<br />
Licht und Klang sollen e<strong>in</strong> Gefühl für die nahezu<br />
unfassbare Komplexität des Zusammenspiels von<br />
Natur und Kultur vermitteln.<br />
14 15
<strong>Stadtlichtung</strong> Lichtkunst <strong>im</strong> <strong>Palmengarten</strong> <strong>in</strong> Frankfurt am Ma<strong>in</strong><br />
Sabr<strong>in</strong>a Spee<br />
Streichlicht<br />
Bedruckter Stoff auf Holzrahmen<br />
gespannt und h<strong>in</strong>terleuchtet<br />
2010<br />
Hochschule für Gestaltung<br />
Offenbach am Ma<strong>in</strong><br />
Kunsthochschule des<br />
Landes Hessen<br />
Die Flora kleidet den <strong>Palmengarten</strong> über das<br />
Jahr <strong>im</strong>mer wieder neu. Das ist die Grundlage<br />
der Idee für e<strong>in</strong>e berührbare Installation <strong>in</strong><br />
den Kolonnaden des Rosengartens. Auf zwei<br />
Holzrahmen werden h<strong>in</strong>tere<strong>in</strong>ander dehnbare<br />
Le<strong>in</strong>wände gespannt. Der Stoff ist mit Bildthemen<br />
aus den vier Jahreszeiten bedruckt.<br />
Durch Streichen über das Textil werden die<br />
Schichten ane<strong>in</strong>ander gedrückt und dem<br />
Betrachter ersche<strong>in</strong>en Figuren und Farben auf<br />
fast magische Art und Weise.<br />
16 17
<strong>Stadtlichtung</strong> Lichtkunst <strong>im</strong> <strong>Palmengarten</strong> <strong>in</strong> Frankfurt am Ma<strong>in</strong><br />
Alice Gruhle<br />
Polymorph<br />
Wandelbare Lichtskulptur<br />
2009<br />
Hochschule für Gestaltung<br />
Offenbach am Ma<strong>in</strong><br />
Kunsthochschule des<br />
Landes Hessen<br />
Polymorph besteht aus faltbaren, etwa hand-<br />
tellergroßen, rautenförmigen Elementen, die<br />
mit Gummir<strong>in</strong>gen unendlich ane<strong>in</strong>andergefügt<br />
werden können. Die entstehenden Körper s<strong>in</strong>d<br />
<strong>in</strong> ihrer Gestaltbildung universell. Dadurch<br />
lassen sich technomorphe, biomorphe oder<br />
sogar anthropomorphe Figuren herstellen.<br />
Polymorph kontrapunktiert mit se<strong>in</strong>er Erschei-<br />
nung die Natur. Die leuchtenden Objekte<br />
verstecken sich <strong>in</strong> der Pflanzenwelt des<br />
<strong>Palmengarten</strong>s. E<strong>in</strong>em Parasiten ähnlich tritt<br />
die technischen Struktur von Polymorph der<br />
Flora gegenüber.<br />
18 19
<strong>Stadtlichtung</strong> Lichtkunst <strong>im</strong> <strong>Palmengarten</strong> <strong>in</strong> Frankfurt am Ma<strong>in</strong><br />
Eva Wandeler<br />
tool#26<br />
Video<strong>in</strong>stallation 10 M<strong>in</strong>uten<br />
2010<br />
Zürich<br />
tools#26 ist e<strong>in</strong> Forschungsergebnis aus dem<br />
Kunstprojekt »tools«. »tools« s<strong>in</strong>d hybride<br />
Ergänzungen des Leibes die unvermeidbar<br />
auf den Menschen und se<strong>in</strong> Funktionieren<br />
zurückwirken. Sie arretieren den eigenwilligen<br />
Umgang mit der (Um-)Welt, <strong>in</strong>dem sie<br />
dist<strong>in</strong>kte St<strong>im</strong>mungen materialisieren und<br />
anhand zweckdienlicher Formen diese nach<br />
Außen stülpen. In diesem S<strong>in</strong>ne ist die<br />
Absurdität der »tools« e<strong>in</strong> künstlerischer<br />
Selbstkommentar zur s<strong>in</strong>nvollen S<strong>in</strong>nlosigkeit<br />
ritualisierter Selbstüberschreitung. Das Video<br />
zeigt e<strong>in</strong>e Frau <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Ganzkörperanzug mit<br />
Leuchtpigmenten am Strand sitzend und auf<br />
die Dämmerung wartend. Mit zunehmender<br />
Dunkelheit beg<strong>in</strong>nt die Frau beziehungsweise<br />
ihr Körper zu leuchten.<br />
20 21
<strong>Stadtlichtung</strong> Lichtkunst <strong>im</strong> <strong>Palmengarten</strong> <strong>in</strong> Frankfurt am Ma<strong>in</strong><br />
Nicola Burggraf<br />
Liv<strong>in</strong>g Light<br />
Biolum<strong>in</strong>iszente Installation<br />
2009<br />
Hochschule für Gestaltung<br />
Offenbach am Ma<strong>in</strong><br />
Kunsthochschule des<br />
Landes Hessen<br />
Die Installation besteht aus e<strong>in</strong>em Feld<br />
biologischer Bewegungssensoren. Betritt der<br />
Besucher das Feld, so wird se<strong>in</strong>e Anwesenheit<br />
von biolum<strong>in</strong>eszenten Mikroorganismen<br />
bemerkt, die durch die Bewegung dann zum<br />
Leuchten angeregt werden. Es entstehen latente<br />
Lichtspuren <strong>im</strong> Raum. Der Mensch tritt <strong>in</strong><br />
direkte Interaktion mit der Natur und erzeugt<br />
geme<strong>in</strong>sam mit ihr lebendiges Licht!<br />
Ausgezeichnet mit dem<br />
Sonderpreis Design Plus »Lights of the Future«<br />
powered by Light + Build<strong>in</strong>g 2010<br />
22 23
<strong>Stadtlichtung</strong> Lichtkunst <strong>im</strong> <strong>Palmengarten</strong> <strong>in</strong> Frankfurt am Ma<strong>in</strong><br />
Dirk Justus<br />
Mona Khamis<br />
NATUR<br />
Licht<strong>in</strong>stallation<br />
2009<br />
JK Light<strong>in</strong>g Design<br />
Büttelborn<br />
Das Gedicht »NATUR ist glücklich« von<br />
Ra<strong>in</strong>er Maria Rilke bildet die lyrische Basis.<br />
Die Licht<strong>in</strong>stallation steht s<strong>in</strong>nbildlich für<br />
Nachhaltigkeit, Anforderungen, Technik,<br />
Umwelt und Ressourcen. Die LED Außenleuchten<br />
wirken wie stilisierte Blumen, die mit<br />
ihrer Farbdynamik die Jahreszeitenfärbungen<br />
abbilden und spürbar die Verb<strong>in</strong>dung zwischen<br />
unserem Lebensraum, Energieeffizienz und<br />
CO2-Reduktion vermitteln.<br />
24 25
<strong>Stadtlichtung</strong> Lichtkunst <strong>im</strong> <strong>Palmengarten</strong> <strong>in</strong> Frankfurt am Ma<strong>in</strong><br />
Dirk Justus<br />
Mona Khamis<br />
Photosynthese<br />
Licht<strong>in</strong>stallation<br />
2009<br />
JK Light<strong>in</strong>g Design<br />
Büttelborn<br />
Licht – Zusammensetzung. Im<br />
E<strong>in</strong>gangsschauhaus des <strong>Palmengarten</strong>s<br />
veranschaulicht die Installation Photosynthese<br />
zeichenhaft die Absorption von Lichtenergie.<br />
Natürliches Licht und Landökosysteme s<strong>in</strong>d das<br />
Fundament bei der Erzeugung von Sauerstoff.<br />
Mehrd<strong>im</strong>ensionales Licht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em nie wiederkehrenden<br />
Rhythmus steht allegorisch für<br />
diesen biogeochemischen Vorgang.<br />
26 27
<strong>Stadtlichtung</strong> Lichtkunst <strong>im</strong> <strong>Palmengarten</strong> <strong>in</strong> Frankfurt am Ma<strong>in</strong><br />
Merl<strong>in</strong> Flügel<br />
Abakus<br />
Farb-Klang-Masch<strong>in</strong>e<br />
2009<br />
Hochschule für Gestaltung<br />
Offenbach am Ma<strong>in</strong><br />
Kunsthochschule des<br />
Landes Hessen<br />
Die Farb-Klang-Masch<strong>in</strong>e Abakus macht Farben<br />
erfahrbar. E<strong>in</strong>zelne Farben werden von den<br />
Besuchern der Installation aktiv und fort-<br />
während über e<strong>in</strong>e Kamera e<strong>in</strong>gespeist und<br />
von der Masch<strong>in</strong>e <strong>in</strong> Stationen e<strong>in</strong>er sequenz-<br />
iellen Schleife weitergegeben. Wie die Farbe<br />
sich <strong>in</strong> der Kette von Objekten verhält hängt<br />
von ihr selbst ab. Es bilden sich generative<br />
Bewegungsmuster, die sich <strong>in</strong> dynamischen<br />
Intervallen weiterentwickeln. Diese werden von<br />
daraus resultierenden Tonabfolgen unterstützt.<br />
Der Betrachter hat so die Möglichkeit, den<br />
erlebten Raum direkt zu bee<strong>in</strong>flussen.<br />
Der Sound entstand <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit<br />
Sab<strong>in</strong>e Schmidt.<br />
28 29
<strong>Stadtlichtung</strong> Lichtkunst <strong>im</strong> <strong>Palmengarten</strong> <strong>in</strong> Frankfurt am Ma<strong>in</strong><br />
Sophia Polywka<br />
Re<strong>in</strong>hard Dienes<br />
Sebastian Herkner<br />
Light to Go - N<strong>im</strong>m e<strong>in</strong> Stück Licht mit<br />
2010<br />
Hochschule für Gestaltung<br />
Offenbach am Ma<strong>in</strong><br />
Kunsthochschule des<br />
Landes Hessen<br />
Die Idee für diesen Entwurf ist das Mitnehmen<br />
von Licht an öffentlichen Orten: Licht als<br />
Wegbegleiter! Die Lichtsituation ist <strong>in</strong>dividuell<br />
veränderbar, <strong>in</strong>dem die Leuchtkörper je nach<br />
Bedarf transportiert und platziert werden<br />
können.<br />
Ausgezeichnet mit dem<br />
Ma<strong>in</strong>ova Wettbewerb »Licht!Kunst!Effizienz!«<br />
Nachwuchspreis 2010<br />
30 31
<strong>Stadtlichtung</strong> Lichtkunst <strong>im</strong> <strong>Palmengarten</strong> <strong>in</strong> Frankfurt am Ma<strong>in</strong><br />
Sabr<strong>in</strong>a Spee<br />
Anthony Ransome-Jones<br />
<strong>Stadtlichtung</strong><br />
Re-Reklame<br />
2010<br />
Hochschule für Gestaltung<br />
Offenbach am Ma<strong>in</strong><br />
Kunsthochschule des<br />
Landes Hessen<br />
Stadt, Stadt [`∫tat]<br />
von althochdt.: stat = Standort, Stelle;<br />
etymologisch e<strong>in</strong>s mit Statt, Stätte; ist e<strong>in</strong>e<br />
größere, zentralisierte und abgegrenzte Siedlung<br />
mit e<strong>in</strong>er eigenen Verwaltungs- und<br />
Versorgungsstruktur <strong>im</strong> Schnittpunkt größerer<br />
Verkehrswege<br />
Lichtung, Lich·tung [lıçt η]<br />
e<strong>in</strong>e nicht mit Bäumen bewachsene Fläche <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em Wald<br />
<strong>Stadtlichtung</strong>, Stadt·lich·tung [`∫tatlıçt η]<br />
e<strong>in</strong> mit Pflanzen bewachsener, nicht besiedelter<br />
heller Fleck, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em urbanen Umfeld, dient<br />
als Erholungsstätte, Frischluftlieferant und<br />
bietet Raum für künstlich angelegte Lichtwelten<br />
32 33
<strong>Stadtlichtung</strong> Lichtkunst <strong>im</strong> <strong>Palmengarten</strong> <strong>in</strong> Frankfurt am Ma<strong>in</strong> Ma<strong>in</strong>, Notizen
<strong>Stadtlichtung</strong> Lichtkunst <strong>im</strong> <strong>Palmengarten</strong> <strong>in</strong> Frankfurt am Ma<strong>in</strong> Ma<strong>in</strong>, Notizen
<strong>Stadtlichtung</strong> Lichtkunst <strong>im</strong> <strong>Palmengarten</strong> <strong>in</strong> Frankfurt am Ma<strong>in</strong> Ma<strong>in</strong>, Notizen