21.10.2016 Aufrufe

PERSOnews Ausgabe 2|2016

Motivierte und leistungsfähige Mitarbeiter sind heute für ein Unternehmen wertvoller denn je. In Zeiten des demographischen Wandels und internationalen Wettbewerbs hat häufig derjenige die Nase vorn, der den sogenannten „War for Talents“ gewinnt. Eine Schlüsselfunktion kommt dabei den Prozessen der Personalauswahl und Personalentwicklung zu. In kurzer Zeit unter mehreren – nicht immer perfekten Bewerbern – den Richtigen für eine Position auszuwählen, ist eine hohe Verantwortung. Mit unserem Personaldiagnostik-System PERSOscreen® unterstützen wir Personalverantwortliche und Führungskräfte bei dieser anspruchsvollen Aufgabe. Unser Magazin PERSOnews bietet in dieser Ausgabe Personalentscheidern und Trainern darüber hinaus Hintergründe, Studien und Erfolgsgeschichten rund um die Themen Stress-Früherkennung, Betriebliches Gesundheitsmanagement und Burnout-Prävention.

Motivierte und leistungsfähige Mitarbeiter sind heute für ein Unternehmen wertvoller denn je. In Zeiten des demographischen Wandels und internationalen Wettbewerbs hat häufig derjenige die Nase vorn, der den sogenannten „War for Talents“ gewinnt.

Eine Schlüsselfunktion kommt dabei den Prozessen der Personalauswahl
und Personalentwicklung zu. In kurzer Zeit unter mehreren – nicht immer perfekten Bewerbern – den Richtigen für eine Position auszuwählen, ist eine hohe Verantwortung. Mit unserem Personaldiagnostik-System PERSOscreen® unterstützen wir Personalverantwortliche und Führungskräfte bei dieser anspruchsvollen Aufgabe.

Unser Magazin PERSOnews bietet in dieser Ausgabe Personalentscheidern
und Trainern darüber hinaus Hintergründe, Studien und
Erfolgsgeschichten rund um die Themen Stress-Früherkennung, Betriebliches Gesundheitsmanagement und Burnout-Prävention.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Ausgabe</strong> <strong>2|2016</strong><br />

RISIKOFAKTOR<br />

STRESS<br />

MENTALindicator: TÜV für die Psyche<br />

Gesetzliche Vorgaben zur Gesundheitsvorsorge<br />

Interview: Wann macht Stress krank?


2 |<br />

Sehr geehrte Leserinnen<br />

und Leser,<br />

Psychische Erkrankungen liegen mit 16 Prozent in der Statistik der<br />

Krankmeldungen in Deutschland an dritter Stelle – Tendenz steigend,<br />

meldete die DAK im August. Besonders auffällig hierbei ist die<br />

sehr lange Ausfalldauer, die mit durchschnittlich 32 Tagen sogar doppelt<br />

so hoch ist wie bei Krebserkrankungen.<br />

Dr. Verena Schraner hat das Tool<br />

PERSOscreen® gemeinsam mit einem<br />

Wirtschaftspsychologen und weiteren<br />

Experten entwickelt.<br />

Um dieser Tendenz präventiv begegnen zu können, bieten wir mit der<br />

PERSOscreen®-Toolfamilie die Mentaltests MENTALindicator und<br />

MENTALscreen an. Damit erhalten Sie hilfreiche Instrumente zur<br />

Analyse des Stresspegels und einer möglichen Burnout-Gefährdung<br />

für sich selbst und Ihre Mitarbeiter. Idealerweise können Sie damit<br />

dazu beitragen, dass eine erhöhte Stressbelastung erkannt wird, bevor<br />

sie zum krankhaften Zustand wird und Mitarbeiter deshalb länger<br />

ausfallen.<br />

Die zweite <strong>Ausgabe</strong> unseres Magazins <strong>PERSOnews</strong> hat daher als<br />

Schwerpunktthema „Burnout-Prävention“ und bietet Ihnen hierzu<br />

viele Hintergrundinformationen, Expertenmeinungen und Erfahrungsberichte.<br />

Zudem beleuchten wir Personalauswahl und -entwicklung<br />

aus neuen Perspektiven.<br />

Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen!<br />

LESEN SIE IN DIESER AUSGABE:<br />

03 | Wenn die Seele krank ist: Zunehmende Arbeitsunfähigkeit<br />

04 | TÜV für die Psyche: Der MENTALindicator<br />

06 | Auf dem Weg zum Dream-Team: Wie PERSOscreen® beim Teambuilding unterstützt<br />

08 | Von der Pflicht zur Kür - Gesetzliche Vorgaben zur Gesundheitsvorsorge<br />

11 | Burnout-Prävention mit MENTALscreen: Betroffene berichten<br />

12 | Personalentwicklung mit PERSOscreen®: Zielgenaues Führungskräfte-Coaching<br />

14 | Wenn Stress krank macht: Interview mit Psychologe Dr. Michael Svitak<br />

18 | Employee-Lifecycle: Die PERSOscreen®-Tools im Überblick


| 3<br />

WENN DIE SEELE KRANK IST<br />

Zunehmende Arbeitsunfähigkeit durch psychisch bedingte Krankheiten<br />

Geistige Erschöpfung, Depressionen, Burnout – psychische Erkrankungen sind mittlerweile<br />

vom Tabu- zum Tagesthema geworden. Den Mantel der Peinlichkeit haben<br />

sie ein Stück weit abgelegt. In den Medien sind seelische Krankheiten präsent, Aktionen<br />

wie „Tag der seelischen Gesundheit“ erhöhen das Bewusstsein. Die Tatsache,<br />

dass im Arbeitsleben immer mehr Menschen aufgrund psychischer Erkrankungen<br />

arbeitsunfähig sind, trägt sicher dazu bei, dass seelische Leiden als ernsthafte Erkrankungen<br />

präsent sind. Auch in den Statistiken der Krankenkassen spiegelt sich<br />

wider, dass psychische Krankheiten auf dem Vormarsch sind.<br />

Im TK-Gesundheitsreport 2016 heißt<br />

es „bei psychischen Störungen setzte<br />

sich damit ein seit 2006 nahezu<br />

durchgängig zu beobachtender Trend<br />

mit steigenden Fehlzeiten fort“. Im<br />

Jahr 2015 war jede erwerbstätige Person<br />

durchschnittlich 2,71 Tage wegen<br />

einer diagnostizierten psychischen<br />

Störung krankgeschrieben. Im Vergleich<br />

dazu waren es 2006 nur etwa<br />

1,4 Fehltage pro Person. „Von 2006<br />

bis 2015 sind Fehlzeiten unter diesen<br />

Diagnosen bei Erwerbspersonen<br />

altersbereinigt um insgesamt 88 Prozent<br />

gestiegen“ heißt es im TK-Gesundheitsreport.<br />

„Frauen waren auch<br />

im Jahr 2015 mit 3,5 Fehltagen deutlich<br />

stärker als Männer mit 2,1 Tagen<br />

betroffen.“<br />

Anteil der zehn wichtigsten Erkrankungen an<br />

den Arbeitsunfähigkeitstagen<br />

Muskel-Skelett-System<br />

Atmungssystem<br />

Psychische Erkrankungen<br />

Verletzungen<br />

Verdauungssystem<br />

Infektionen<br />

Neubildungen<br />

Kreislaufsystem<br />

Nervensystem, Augen<br />

und Ohren<br />

Symptome und abnorme,<br />

klinische...<br />

Sonstige<br />

Quelle: DAK-Gesundheitsreport 2016, S. 36<br />

Die BPtK (Bundespsychotherapeutenkammer)<br />

schreibt in ihrer Studie<br />

zur Arbeitsunfähigkeit (2015): „Die<br />

Bundesregierung plant mit ihrem<br />

Präventionsgesetz, die Vorbeugung<br />

von Erkrankungen gesetzlich zu regeln<br />

und zu verbessern. Psychische<br />

Erkrankungen sind ein Merkmal der<br />

neuen Morbidität und psychische Belastungen<br />

gehören zu den neuen gesundheitlichen<br />

Herausforderungen in<br />

der Arbeitswelt. Psychische Faktoren<br />

spielen auch für die erfolgreiche Veränderung<br />

gesundheitsschädlicher Lebensstile<br />

eine entscheidende Rolle.“<br />

„Nach epidemiologischen Studien<br />

gehören psychische Erkrankungen<br />

zu den häufigsten und auch kostenintensivsten<br />

Erkrankungen“, so der<br />

DAK-Gesundheitsreport 2016.<br />

5,2 %<br />

4,6 %<br />

4,5 %<br />

4,3 %<br />

4,2 %<br />

3,8 %<br />

7,1 %<br />

11,7 %<br />

16,6 %<br />

16,2 %<br />

21,7 %<br />

0% 5% 10% 15% 20% 25% 30%


4 |<br />

TÜV FÜR DIE PSYCHE<br />

MENTALindicator zur Früherkennung von Stressbelastungen<br />

Bei unserem Auto prüfen wir von Zeit zu Zeit den Ölstand und Luftdruck und halten<br />

unsere TÜV-Termine ein. Unseren Körper lassen wir mit regelmäßigen Check-Ups untersuchen,<br />

die Blutwerte werden analysiert, ein Belastungs-EKG gibt uns Aufschluss<br />

über unsere Fitness. Doch was ist mit unserer psychischen Gesundheit? Wir gehen<br />

einfach davon aus, dass alles in Ordnung ist, dass wir funktionieren. Oft spüren wir<br />

aber auch, dass wir erschöpft sind, dass wir uns aufreiben zwischen den Anforderungen<br />

in Familie und Beruf, Terminen und endlosen to-do-Listen. Wir versuchen<br />

verzweifelt, allem und jedem gerecht zu werden und kommen dabei selbst zu kurz.<br />

Der MENTALindicator aus der<br />

PERSOscreen®-Familie bietet<br />

die Chance, Stress frühzeitig zu erkennen,<br />

so dass wir rechtzeitig gegensteuern<br />

können ehe psychische<br />

oder psychosomatische Krankheiten<br />

entstehen. Der TÜV für die Psyche<br />

sozusagen. Wenn ein Vorgesetzter<br />

spürt, dass ein Mitarbeiter<br />

häufig erschöpft, nervös oder geistesabwesend<br />

wirkt, kann er ihm anbieten,<br />

mit dem MENTALindicator<br />

einen Schnelltest zu machen, der<br />

ihm Aufschluss über seinen psychischen<br />

Zustand und eventuelle Stolpersteine<br />

gibt.<br />

24 Fragen - schnell online beantwortet<br />

Die 24 Fragen des MENTALindicators<br />

lassen sich schnell beantworten.<br />

Auf einer Skala von 1 bis 10 (sehr<br />

gering bis sehr hoch) schätzt sich die<br />

Testperson selbst ein. Dabei gilt es,<br />

zu Aussagen Stellung zu nehmen wie<br />

„Ich kann bei meiner Tätigkeit sehr<br />

geduldig stundenlang an einer Sache<br />

bleiben.“, „Wenn ein Kollege Hilfe<br />

braucht, bin ich sofort zur Stelle.“,<br />

„Mit Freunden dauernd in Kontakt<br />

zu sein und an ihrem Leben teilzuhaben,<br />

ist für mich sehr wichtig.“ etc.<br />

Übersichtliche Grafik als Ergebnis<br />

Als Ergebnis erhält der Mitarbeiter<br />

eine pdf-Datei mit einer übersichtlichen<br />

Grafik und Erläuterungen.<br />

Seine derzeitige mentale Verfassung<br />

wird anhand von acht Werten aufgezeigt:<br />

Perfektionismus, Überforderung,<br />

mangelnde Abgrenzung,<br />

Mangel an Anerkennung, Loyalität<br />

und Gutmütigkeit, Helfer-Syndrom,<br />

Ehrgeiz und Ungeduld. Die Ausprägung<br />

im beruflichen und im privaten<br />

Bereich ist jeweils in Prozent abgebildet,<br />

so dass auf einen Blick klar wird,<br />

wo die größten Stressfaktoren liegen.<br />

Die Beschreibungen zu den einzelnen<br />

Werten erläutern alltagsbezogen,<br />

was unter Punkten wie „Loyalität<br />

und Gutmütigkeit“ zu verstehen<br />

ist und was die Testperson beachten<br />

sollte, wenn die Kennzahlen in diesem<br />

Bereich hoch ausfallen.<br />

Selbst-Test kritisch hinterfragen<br />

Der Nutzen eines solchen Tests für<br />

den Mitarbeiter liegt auf der Hand:<br />

Er wird ihm dabei helfen, klar zu<br />

erkennen, wo er Gefahr läuft, sich<br />

zu verausgaben, wo vielleicht mehr<br />

Abgrenzung und weniger Perfekti-


| 5<br />

onismus notwendig ist. Denn oft ist<br />

eine Gefahr für erhöhte Stressbelastung<br />

lange Zeit latent vorhanden<br />

ehe der Betroffene sie überhaupt<br />

wahrnimmt. Eine sinnvolle Ergänzung<br />

zu dem Test ist ein Gespräch<br />

mit einem Coach oder BGM-Berater<br />

(Betriebliches Gesundheitsmangement).<br />

Dieser kann aus seiner neutralen<br />

Perspektive beim Hinterfragen<br />

des Testergebnisses behilflich<br />

sein und Strategien aufzeigen, die<br />

zur Stabilisierung der mentalen<br />

Verfassung beitragen.<br />

Bei Bedarf tiefergehende Analyse<br />

mit dem MENTALscreen<br />

Je nach Ergebnis des MENTALindicators<br />

bietet sich ergänzend<br />

eine ausführliche Analyse mit dem<br />

MENTALscreen an. Der MENTALscreen<br />

beleuchtet ebenso wie der<br />

MENTALindicator sowohl die berufliche<br />

als auch die private Seite<br />

eines Menschen. Im Unterschied<br />

zum Schnelltest, der nur die Stressauslöser<br />

betrachtet, analysiert der<br />

MENTALscreen auch die Lebensbereiche,<br />

die einem Menschen zu<br />

Stressresistenz verhelfen, aus denen<br />

er Kraft schöpfen kann. Den MEN-<br />

TALscreen kann nur ein zertifizierter<br />

Berater durchführen. Das hat<br />

den großen Vorteil, dass der Mitarbeiter<br />

gleich einen kompetenten<br />

Ansprechpartner bekommt, der ihn<br />

objektiv berät, wie er künftig die<br />

Weichen richtig stellen kann, um<br />

aus der Stressfalle zu gelangen und<br />

sich gegen eine Burnout-Gefährdung<br />

zu schützen.<br />

HERZLICH WILLKOMMEN BEIM MENTALindicator<br />

powered by Schraner Erfolgslabor GmbH<br />

Test zur Früherkennung von Stress<br />

Vorname, Nachname<br />

E-Mail<br />

Mandanten-ID<br />

Vielen Dank dafür, dass Sie sich die Zeit genommen haben, 24 Fragen offen und ehrlich zu beantworten!<br />

Damit haben Sie einen wichtigen ersten Schritt getan, um einen Überblick über Ihre derzeitige mentale<br />

Verfassung zu erhalten. Der MENTALindicator ist ein einfach anzuwendendes, aussagekräftiges Werkzeug,<br />

das Ihre aktuelle mentale Situation acht unterschiedlichen Schwerpunkten beleuchtet. Diese<br />

Daten sind als Information für Sie gedacht, um sich intensiver mit Ihren Entwicklungsmöglichkeiten<br />

und bisherigen Stolpersteinen zu beschäftigen.<br />

Hierbei unterscheidet der MENTALindicator zwischen Ihrer beruflichen und privaten Situation, weil<br />

viele Menschen durchaus verschiedene Gesichter haben, je nachdem, in welchem Umfeld sie sich<br />

bewegen. Diese Tatsache aufrecht zu erhalten, kann sehr viel Energie kosten und auf Dauer sehr anstrengend<br />

sein. Oft spüren Menschen dadurch am Tagesende eine gewisse Erschöpfung, die Sie nicht<br />

wirklich zuordnen können.<br />

Im Anschluss sehen Sie Ihr persönliches Testergebnis im grafischen Überblick. Wie Sie den Balkendiagrammen<br />

entnehmen können, befinden sich Ergbnisse zwischen 40 und 60% im Normbereich, d.h.<br />

hier sprechen wir von einer normal ausgeprägten Eigenschaft. Daten, die sich jenseits dieses Bereiches<br />

befinden, können problematisch sein oder werden, egal, ob es sich dabei um eine mangelhaft oder<br />

übertrieben ausgeprägte Eigenschaft handelt. Deshalb ist es in jedem Fall sinnvoll, mit Ihrem BGM-<br />

Berater oder Coach über die vorliegende MENTALindicator-Auswertung zu sprechen und gemeinsam<br />

zu erörtern, ob ggf. eine detaillierte Auswertung in Form des MENTALscreens in Betracht gezogen<br />

werden sollte. Dies ist insbesondere dann anzuraten, wenn Ergebnisse unter 20 bzw. jenseits der 80%<br />

liegen, da hier von einer bereits bestehenden mentalen Beeinträchtigung ausgegangen werden muss.<br />

Sprechen Sie Ihren MENTALindicator-Berater aber auch an, wenn Sie sich unabhängig von den zuvor<br />

erwähnten Grenzwerten in Ihrer Lebensqualität eingeschränkt oder belastet fühlen!<br />

Telefon<br />

System-ID<br />

Matching-ID<br />

powered by Schraner Erfolgslabor GmbH<br />

21.03.2016 | Seite 1 von 5<br />

Ungeduld<br />

Ehrgeiz<br />

Loyalität und<br />

Gutmütigkeit<br />

Helfer-Syndrom<br />

powered by Schraner Erfolgslabor GmbH<br />

Mangel an<br />

Anerkennung<br />

Mangelnde<br />

Abgrenzung<br />

32%<br />

21.03.2016 | Seite 2 von 5<br />

45%<br />

IHRE DERZEITIGE MENTALE VERFASSUNG<br />

Job<br />

Privat<br />

Perfektionismus<br />

Überforderung<br />

52%<br />

Gering Mangel Normal Erhöht Hoch<br />

79%<br />

32%<br />

81%<br />

31%<br />

44%<br />

73%<br />

81%<br />

44%<br />

69%<br />

74%<br />

21.03.2016 | Seite 3 von 5<br />

MENTALindicator<br />

Beispiel-Auswertung<br />

76%<br />

77%<br />

76%


6 |<br />

AUF DEM WEG ZUM DREAM-TEAM<br />

Wie PERSOscreen® beim Teambuilding unterstützt<br />

Wenn von Teambuilding die Rede ist, gehen viele Ratgeber davon aus, dass die Führungskraft<br />

sich eine Gruppe von Mitarbeitern zusammenstellen kann, die perfekt<br />

harmonieren. Das ist allerdings in den wenigsten Fällen so. Ob die Führungskraft im<br />

Unternehmen die Führung einer Abteilung neu übernimmt oder von außen neu in<br />

die Firma kommt: im Normalfall trifft sie auf ein bereits bestehendes Gefüge von<br />

Mitarbeitern, das sie zunächst einmal kennenlernen muss, um schnell erfolgreich mit<br />

ihnen zusammen zu arbeiten. Damit das erfolgreich gelingt, ist es wichtig, dass der<br />

neue Chef schnell einen Überblick gewinnt, wer welche Kompetenzen und Aufgaben<br />

hat, wie die Mitarbeiter untereinander harmonieren und ob alle an dem Arbeitsplatz<br />

sind, an dem sie optimal zum Erfolg des Unternehmens beitragen können. Das Personalentwicklungstool<br />

PERSOscreen® hilft dabei, schnell und effizient ein Bild von den<br />

Fähigkeiten und Handlungsstrategien der Mitarbeiter zu bekommen.<br />

Für Carl Grevens war es eine echte<br />

Herausforderung, als er die Leitung<br />

eines großen Herstellers von Fertighäusern<br />

übernahm: die bewährten<br />

Produkte verkauften sich zwar gut auf<br />

dem Markt, dennoch blieben die Umsatzzahlen<br />

hinter den Erwartungen<br />

des Unternehmensinhabers zurück.<br />

Er baute darauf, dass Carl Grevens<br />

mit seinem Team den Umsatz ankurbelt.<br />

Zunächst ließ Grevens alles beim<br />

Alten und beobachtete die Aufgabenverteilung,<br />

die sich eingespielt hatte<br />

sowie die Zusammenarbeit in seiner<br />

Abteilung. Er spürte bald, dass einige<br />

Mitarbeiter nicht miteinander harmonierten<br />

und war im Zweifel, ob jeder<br />

die Aufgabe hat, für die er am besten<br />

geeignet ist.<br />

Punktgenaue Analyse<br />

Nach drei Monaten führte er mit allen<br />

10 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

seiner Abteilung ein PERSOscreen®-Matching<br />

durch und machte<br />

sich anhand der Ergebnisse Gedanken,<br />

wie er seine Mitarbeiter künftig<br />

effektiver einsetzen könnte. Der Test<br />

bestätigte in vielen Punkten seine Beobachtungen.<br />

So zeigte sich, dass der<br />

leitende Architekt Rolf Kießling ein<br />

hervorragendes technisches Fachwissen<br />

mitbrachte, aber wenig Kreativität,<br />

wenn es um Gestaltungsideen für<br />

neue Hausmodelle ging. Innovative<br />

Vorschläge, die die jüngeren Architekten<br />

im Team einbrachten, hatte<br />

er immer abgelehnt. So kam es, dass<br />

dem Unternehmen der Ruf anhaftete,<br />

solide, aber etwas konservativ zu<br />

sein. Entsprechend wenige Kunden<br />

aus der jüngeren Altersklasse, die die<br />

Bauherren von morgen und damit<br />

Zielgruppe Nummer 1 sind, konnte<br />

das Unternehmen gewinnen.<br />

Fähigkeiten fördern<br />

In Gesprächen mit Rolf Kießling und<br />

der Personalabteilung fand Carl Grevens<br />

eine gute Lösung: Der Architekt<br />

sollte in Zukunft für die Bauleitung<br />

verantwortlich sein. Dort konnte<br />

er seine profunden Kenntnisse der<br />

Materialien und Techniken optimal<br />

einbringen. Sein jüngerer Teammitarbeiter<br />

Kai Fries, der bislang ausge-


| 7<br />

bremst worden war, wurde Leiter der<br />

Planungsabteilung. Endlich konnte er<br />

seine Ideen für den modernen Hausbau<br />

umsetzen. Für seine neue Führungsaufgabe<br />

wurde er mit einem gezielten<br />

Coaching vorbereitet.<br />

Betriebsklima verbessern<br />

Ein schlechtes Betriebsklima hatte<br />

Carl Grevens von Anfang an im dreiköpfigen<br />

Vertriebsteam gespürt. Die<br />

PERSOscreen®-Analyse brachte die<br />

Erklärung für sein diffuses Gefühl,<br />

dass hier etwas nicht stimmt: Carina<br />

Vogel und Antje Kos arbeiteten seit<br />

5 Jahren im Vertriebsbüro zusammen<br />

und kümmerten sich um Kundenanfragen<br />

etc. Beide harmonierten<br />

in ihrer ruhigen, konzentrierten<br />

Art sehr gut miteinander. Vor drei<br />

Jahren war Tanja Dittrich eingestellt<br />

worden, um die Kolleginnen in dem<br />

immer aufwändiger werdenden Bereich<br />

zu unterstützen.<br />

Im Gegensatz zu Carina Vogel und<br />

Antje Kos war Tanja Dittrich eine<br />

dynamische Person, die von der<br />

Bildschirmarbeit eher gelangweilt<br />

war und ihre Kolleginnen durch<br />

häufige Privatgespräche von der<br />

Arbeit ablenkte.<br />

Berufliche Ziele verwirklichen<br />

Bei Anfragen von Kunden am Telefon<br />

hingegen blühte sie auf und<br />

bestach durch ihre zuvorkommende,<br />

freundliche Art. Carl Grevens<br />

unterhielt sich mit ihr ausführlich<br />

über ihre beruflichen Pläne und<br />

Ziele. Dabei kam heraus, dass sie<br />

gerne mehr Kundenkontakt hätte,<br />

weil ihr das einfach gut liegt. Sie<br />

konnte daraufhin eine Stelle als<br />

Vertriebsbeauftragte in einem der<br />

firmeneigenen Musterhäuser bekommen,<br />

wo sie endlich den persönlichen<br />

Kontakt zu Kunden hatte,<br />

den sie sich wünschte.<br />

PERSOscreen® hat Carl Grevens geholfen,<br />

die Differenz zwischen dem<br />

Potential seiner Mitarbeiterin und<br />

den Anforderungen ihrer Arbeitsstelle<br />

aufzuzeigen.


8 |<br />

VON DER PFLICHT ZUR KÜR<br />

Gesetzliche Vorgaben zur Gesundheitsvorsorge am Arbeitsplatz<br />

Nach dem Arbeitsschutzgesetz (§5 ArbSchG - Beurteilung der Arbeitsbedingungen)<br />

gehört es zu den Pflichten des Arbeitgebers, nicht nur für Arbeitssicherheit, ergonomische<br />

Computerarbeitsplätze etc. zu sorgen, sondern auch für die psychische<br />

Gesundheit der Mitarbeiter am Arbeitsplatz. Dies wird mit einer Beurteilung der Arbeitsplatzsituation<br />

überprüft, die für den Arbeitgeber vorgeschrieben ist. Viele Unternehmen<br />

greifen in diesem Bereich auf Unterstützung durch Betriebsärzte, Fachkräfte<br />

für Arbeitssicherheit bzw. - gerade bei Fragen zur psychischen Gesundheit - auf<br />

BGM-Berater (Betriebliches Gesundheitsmanagement) zurück.<br />

Im Arbeitsschutzgesetz, §5, Abs.<br />

3 werden verschiedene Faktoren<br />

genannt, die zu einer Gesundheitsgefährdung<br />

am Arbeitsplatz führen<br />

können. Da ist von der Gestaltung<br />

und Einrichtung der Arbeitsstätte<br />

und des Arbeitsplatzes, dem Einsatz<br />

von Arbeitsmitteln, insbesondere Arbeitsstoffen,<br />

Maschinen, Geräten und<br />

Anlagen die Rede. Tatsächlich denken<br />

viele beim Bereich Gesundheit am Arbeitsplatz<br />

ja auch zunächst einmal an<br />

die physische Arbeitssicherheit und<br />

haben am ehesten Betriebsunfälle im<br />

Kopf, die im Umgang mit Maschinen<br />

oder gefährlichen Stoffen passieren<br />

können. So ist es auch erst in den letzten<br />

Jahren, mit der Zunahme psychischer<br />

Erkrankungen am Arbeitsplatz,<br />

stärker ins Bewusstsein gerückt, ebenso<br />

die psychischen Belastungsfaktoren<br />

zu betrachten. „Die Gestaltung<br />

von Arbeits- und Fertigungsverfahren,<br />

Arbeitsabläufen und Arbeitszeit<br />

und deren Zusammenwirken“, von<br />

der im Gesetzestext die Rede ist, kann<br />

hierbei eine Rolle spielen.<br />

Praxis-Leitfaden für Arbeitgeber<br />

„Schlecht gestaltete Arbeitsprozesse,<br />

häufige und ungeplante Störungen<br />

im Arbeitsablauf oder fehlende Unterstützungs-<br />

und Austauschmöglichkeiten<br />

mit Vorgesetzten und<br />

Kollegen können negative Auswirkungen<br />

auf die Gesundheit der Beschäftigten<br />

haben“, heißt es im Praxis-Leitfaden<br />

für Arbeitgeber, den<br />

die BDA, Bundesvereinigung der<br />

Deutschen Arbeitgeberverbände,<br />

zum Thema „Die Gefährdungsbeurteilung<br />

nach dem Arbeitsschutzgesetz<br />

- Besonderer Schwerpunkt: psychische<br />

Belastung“ herausgegeben<br />

hat. Die Art der Durchführung einer<br />

so genannten Gefährdungsbeurteilung<br />

ist im Arbeitsschutzgesetz nicht<br />

näher erläutert. „Das bedeutet: Der<br />

Arbeitgeber entscheidet, wie er bei<br />

der Gefährdungsbeurteilung vorgeht,<br />

welche Methoden er anwendet<br />

und welche Hilfsmittel (Checklisten,<br />

Formulare, computergestützte Beurteilungsverfahren<br />

etc.) er verwendet“<br />

heißt es im BDA-Handbuch.<br />

Arbeitsplatzspezifische Analyse<br />

Speziell für die erstmalige Gefährdungsbeurteilung<br />

empfiehlt die BDA<br />

vorab eine Bestandsaufnahme. „Hierbei<br />

werden vorhandene betriebliche<br />

Daten analysiert, um festzustellen,<br />

bei welchen Tätigkeiten und Arbeitsplätzen<br />

möglicherweise Gesundheits-


| 9<br />

gefährdungen durch arbeitsbedingte<br />

psychische Belastung vorliegen können<br />

(Auffälligkeiten bei Unfallzahlen,<br />

Krankenstand und Fehlzeiten, Fluktuation,<br />

Qualitätsmängel, Stabilität<br />

der Arbeitsprozesse etc.). Herangezogen<br />

werden können zudem Hinweise<br />

der Beschäftigten sowie Beobachtungen<br />

der Führungskräfte (etwa<br />

Unzufriedenheit und Resignation,<br />

verstärktes Rückzugsverhalten bei<br />

den Mitarbeitern, häufige Konflikte<br />

und disziplinarische Probleme, Kompetenzstreitigkeiten<br />

etc.).“ heißt es im<br />

Handbuch.<br />

Berufs- und Privatleben im Fokus<br />

„Auch wenn mit subjektiven Aussagen<br />

grundsätzlich kritisch umgegangen<br />

werden muss, können sich aus<br />

der Auswertung erste Anhaltspunkte<br />

für eine Priorisierung der durchzuführenden<br />

Beurteilung und eine Fokussierung<br />

auf bestimmte Bereiche<br />

und Arbeitsplätze ergeben“, so der<br />

Ratgeber. Er weist aber auch darauf<br />

hin, dass die Anzeichen möglicher<br />

Gesundheitsgefährdungen nicht<br />

zwangsläufig auf eine arbeitsbedingte<br />

psychische Belastung hinweisen,<br />

sondern die Ursachen auch im privaten<br />

Bereich liegen können. Das ist<br />

der Grund, warum die Mentaltests<br />

der PERSOscreen®-Familie, MEN-<br />

TALindicator und MENTALscreen,<br />

gleichermaßen die berufliche wie die<br />

private Seite einer Person beleuchten.<br />

Der MENTALindicator als Schnelltest<br />

ist zur Früherkennung von Stress gedacht<br />

und kann zur Unterstützung<br />

bei der psychischen Gefährdungsbeurteilung<br />

herangezogen werden. Der<br />

MENTALscreen liefert eine ausführliche<br />

Analyse und betrachtet neben<br />

den Stressfaktoren auch die Resilienzen,<br />

die Bereiche, aus denen jemand<br />

Kraft schöpft.


10 |<br />

Erfassung psychischer Belastungsfaktoren<br />

Für die Erfassung der psychischen<br />

Belastungsfaktoren schlägt die BDA<br />

folgende vier Bereiche vor:<br />

1. Arbeitsinhalt und Arbeitsaufgabe<br />

(zum Beispiel Vollständigkeit der<br />

Aufgabe, Handlungsspielraum,<br />

Abwechslungsreichtum, Information/Informationsangebot,<br />

Verantwortung,<br />

Qualifikation, emotionale<br />

Inanspruchnahme)<br />

2. Arbeitsorganisation (Arbeitszeit,<br />

Arbeitsablauf, Kommunikation/<br />

Kooperation)<br />

3. Erkennbare soziale Faktoren<br />

(Unterstützung durch Kollegen<br />

oder Vorgesetzte)<br />

4. Arbeitsumgebung (physikalische<br />

und chemische Faktoren, Arbeitsplatz<br />

und Informationsgestaltung,<br />

Arbeitsmittel)<br />

Stressrisiko abhängig von Branche<br />

und Tätigkeit<br />

Die Arbeitsbedingungen und die<br />

psychischen Belastungsfaktoren, die<br />

sich hieraus ergeben, können sich je<br />

nach Branche, Betrieb, Arbeitsplatz<br />

und Art der Tätigkeit stark unterscheiden.<br />

Der BDA weist darauf<br />

hin, dass das Institut für angewandte<br />

Arbeitswissenschaft (ifaa) hierzu<br />

Rechercheergebnisse liefert, aber<br />

auch Fachverbände und Berufsgenossenschaften<br />

branchen- und tätigkeitsspezifische<br />

Hilfestellung bei der<br />

Erfassung der verschiedenen Belastungsfaktoren<br />

bieten. Wenn mindestens<br />

einer der genannten Faktoren<br />

eindeutig zutrifft und auf der Hand<br />

liegt, dass deswegen die psychische<br />

Gesundheit von Mitarbeitern an einem<br />

bestimmten Arbeitsplatz bzw.<br />

bei einer bestimmten Tätigkeit gefährdet<br />

ist, ist Handeln angesagt.<br />

„Kommt es etwa bei einer bestimmten<br />

Tätigkeit zu häufigen ungeplanten<br />

Störungen oder Unterbrechungen im<br />

normalen Arbeitsablauf, sollten zugleich<br />

die Gründe für die Störungen<br />

ermittelt werden (z. B. falsche Einstellungen<br />

des Arbeitsmittels (Maschine),<br />

ungeeignete Software, Nachfragen<br />

von Kollegen zu unpassenden Zeiten).<br />

So können effektive und zielgerichtete<br />

Maßnahmen entwickelt und<br />

umgesetzt werden,“ so die BDA.<br />

Im Gespräch mit dem BGM-Berater<br />

neue Perspektiven finden<br />

Mentaltests können bei der Analyse<br />

der Belastungsfaktoren eine gute<br />

Hilfestellung bieten, da sie zielgenau<br />

die Situation in den einzelnen<br />

Handlungsbereichen wie z.B. Helfer-Syndrom,<br />

mangelnde Abgrenzung,<br />

Perfektionismus aufzeigen.<br />

Ein BGM-Berater kann mit dem Arbeitnehmer,<br />

für den ein Mentaltest<br />

durchgeführt wurde, genau besprechen,<br />

an welchen Punkten er ansetzen<br />

kann, um seine Stress-Situation zu<br />

entspannen und psychisch bedingten<br />

Erkrankungen wie z.B. Burnout vorzubeugen.<br />

Weiterführende Literatur:<br />

BDA- Gefährdungsbeurteilung nach dem<br />

Arbeitsschutzgesetz (PDF):<br />

bit.ly/bda-gefaehrdungsbeurteilung


| 11<br />

BURNOUT-PRÄVENTION MIT MENTALscreen<br />

Betroffene berichten<br />

Ich habe durch meine persönliche<br />

Geschichte gelernt, dass Burnout<br />

vielfach aus versteckten Ängsten entsteht.<br />

Der MENTALscreen macht sie<br />

sichtbar und hilft auf diese Weise dabei,<br />

besser damit umzugehen. Da ich<br />

mich schon viel mit Selbstanalysen befasst<br />

hatte, war ich auf Anhieb sehr interessiert<br />

an dem MENTALscreen, als<br />

ich ihn auf einem Burnout-Kongress<br />

durch Petar Atanasov* kennen gelernt<br />

habe. Die Analyse hat das auf’s Papier<br />

gebracht, was ich schon gespürt hatte,<br />

aber nicht in Worte fassen konnte:<br />

dass ich ein sehr leistungsorientierter<br />

Mensch bin, aber auch ausgewogen in<br />

den verschiedenen Lebensbereichen.<br />

Gerade die optische Aufbereitung in<br />

Grafiken und Diagrammen half mir,<br />

das zu verstehen. Als ich die Auswertung<br />

mit Petar Atanasov besprochen<br />

habe, wurden außerdem<br />

konkrete Punkte<br />

Berufliche Situation<br />

Private Situation<br />

deutlich, an denen ich<br />

etwas ändern muss,<br />

um besser in Balance<br />

zu kommen – zum Beispiel,<br />

dass eine meiner<br />

Mitarbeiterinnen sich<br />

zu sehr auf mich verlässt<br />

und wenig Eigenverantwortung<br />

übernimmt.<br />

So konnte ich<br />

gezielt gegensteuern.<br />

Mich hat der MENTALscreen beim<br />

Analysieren von Problembereichen<br />

in meinem Leben sehr weitergebracht.<br />

Durch die ausführliche Besprechung<br />

der Ergebnisse konnte ich<br />

leichter Strategien überlegen, wie ich<br />

welche Themen angehe.<br />

6. SCHUTZMECHANISMEN BURNOUT<br />

In diesen Diagrammen können positive und negative Werte angezeigt werden. Die Werte<br />

im Plus-Bereich zeigen Schutzmechanismen an, und die Werte in Minus-Bereich weisen auf<br />

einen Mangel an Schutzmechanismen hin. Die Aktivierung der Schutzmechanismen kann im<br />

Coaching zur Burnout-Prävention eingesetzt werden.<br />

* Der Wirtschaftspsycholo-<br />

Begeisterungsfähigkeit<br />

Die Begeisterungsfähigkeit ist eine der wenigen Reaktionen, die ein Kind schon in sehr<br />

frühem Alter zeigt. Immer, wenn ihm etwas als großartig und freudvoll erscheint, macht es<br />

große Augen und staunt mit weit geöffnetem Mund. Und weil das so nett aussieht, wird das<br />

Kind dafür mit liebevoller Zuwendung, Küssen und Streicheleinheiten belohnt. Klar, dass<br />

diese Reaktion immer dann zur Anwendung kommt, wenn jemand Zuwendung benötigt. Ob<br />

es sich dann um eigene oder fremde Ideen handelt oder um neue Technologien, immer sind<br />

diese ein Grund dafür, ge sich mit Petar staunenden Augen Atanasov und ohne lästige Bedenken hat zu freuen. die<br />

Menschen, die sich diese Fähigkeit bewahrt haben, werden schnell von neuen, schönen<br />

oder interessanten Dingen PERSOscreen®-Toolfamilie<br />

aus ihrem Ärger oder ihrer Schwermut gerissen, so dass sie keine<br />

weitere mental-energetische Kraft verlieren. Sie ziehen sogar mentale Kraft aus ihrer Begeisterungsfähigkeit.<br />

Strategien, die von „Begeisterungsfähigkeit“ dominiert werden, wirken<br />

einer Burnout-Gefährdung entgegen.<br />

Kommunikationsbereitschaft<br />

IIn Wirklichkeit geht es hier um Vertrauen zu anderen Menschen: Kommunikationsbereitschaft<br />

entsteht durch und eine Grundhaltung ist u.a. sich selbst gegenüber. als Coach Diese Haltung basiert be-auf<br />

den Grundannahmen über die Höhe des eigenen Wertes als Person oder auf negativen<br />

Erfahrungen durch erlebte Missachtung der eigenen Person und zeigt, inwieweit jemand<br />

darauf vertrauen kann, dass er oder sie für andere Menschen einen Wert besitzt. Entspre-<br />

powered by Schraner Erfolgslabor GmbH<br />

gemeinsam mit dem Schraner<br />

Erfolgslabor entwickelt<br />

ratend bei der Analyse der<br />

Testergebnisse tätig.<br />

Auftrags-ID xxxx000| 21.03.2016 | Seite 17 von 26<br />

Elke D., Beraterin (Name von der Redaktion geändert)<br />

Der MENTALscreen hat mir drei<br />

– ich will es nicht Probleme,<br />

sondern eher Lernfelder nennen –<br />

vor Augen geführt, die ich schon<br />

lange herausgespürt, aber nicht so<br />

klar erkannt habe. Dass ich ein ausgeprägtes<br />

Helfersyndrom habe,<br />

war mir klar gewesen, aber als ich<br />

schwarz auf weiß gesehen habe, dass<br />

ich da bei 120 Prozent liege, hat mich<br />

das wirklich wachgerüttelt und mir<br />

gezeigt, dass ich etwas ändern muss,<br />

um nicht vor lauter Hilfe für andere<br />

selbst auf der Strecke zu bleiben.<br />

Ähnlich sieht es mit der Selbstüberschätzung<br />

aus. Damit ist gemeint,<br />

dass ich mir mehr aufbürde als ich<br />

bewältigen kann und<br />

öfter mal Nein sagen<br />

Berufliche Situation<br />

Private Situation<br />

müsste. Auch mein<br />

Perfektionismus geht<br />

in diese Richtung. Interessanterweise<br />

war<br />

ich vor dem Test überzeugt,<br />

dass ich eher<br />

ein beruflich bedingtes<br />

Burnout-Risiko habe.<br />

Das Gespräch über das<br />

Testergebnis brachte<br />

mir die Erkenntnis, dass ich mich<br />

eher im privaten Bereich zu sehr verausgabe.<br />

Im Beruf hingegen, den ich<br />

zu 100 Prozent mit Liebe mache, bin<br />

ich ausgeglichen.<br />

3. BURNOUT-FAKTOREN<br />

Jule S., Unternehmerin (Name von der Redaktion geändert)<br />

Die nachfolgenden Diagramme zeigen klassische Eigenschaften, die zum Burnout-Syndrom<br />

führen können, wenn sie übertrieben hoch ausfallen.<br />

Perfektionismus<br />

Perfektionismus sollte lobenswert erscheinen, ist es aber nicht. Es ist der reinste Horror für<br />

normale Menschen in der Umgebung eines Perfektionisten, denn diese haben einen Hang<br />

zu Zwangsneurosen: Putzzwang, Waschzwang, Ordnungszwang, Uhrzeitzwang, Detailversessenheit,<br />

Vorschriften- und Strukturzwang. In der Welt eines Perfektionisten gibt es tausend<br />

Anlässe sich über die Schlamperei von anderen zu ärgern und/oder über die eigene Unzulänglichkeit<br />

zu verzweifeln. Strategien, die von Perfektionismus dominiert werden, versuchen<br />

das ganz normale Chaos und die Vergänglichkeit von Dingen zu eliminieren. Das ist ein<br />

sinnloses Unterfangen in unserer Welt, denn diese ist nun einmal chaotisch und unberechenbar,<br />

und die Zukunft ist ungewiss. Daran gehen extreme Perfektionisten zu Grunde.<br />

Überforderung<br />

Dieser Wert bezieht sich auf die körperliche Überforderung, die dann auftritt, wenn der<br />

Geist schneller auf äußere Zwänge reagieren muss, als er in der Lage ist. Diese Menschen<br />

versuchen, so gut es geht, alles richtig zu machen und es gelingt doch nicht. Sie verzweifeln<br />

über sich selbst, raffen sich auf und verzweifeln wieder. Dann verlegen sie ihre Schlüssel,<br />

vergessen die Wohnung abzuschließen, den Herd oder das Bügeleisen auszuschalten. Der<br />

andauernde mentale Stress zehrt die Lebensenergie auf und schwächt den Körper. Strategien,<br />

die von Überforderung dominiert werden, sind der letzte Versuch doch noch die Situation<br />

in den Griff zu bekommen, bevor der Burnout eintritt.<br />

powered by Schraner Erfolgslabor GmbH<br />

Auftrags-ID xxxx000| 21.03.2016 | Seite 10 von 26


12 |<br />

PERSONALENTWICKLUNG<br />

MIT PERSOscreen®<br />

Zielgenaues Coaching für künftige Führungskräfte<br />

Es herrschte ausgelassene Stimmung unter den damals 20 Mitarbeitern der Schraner<br />

GmbH, die im Dezember 2013 zu ihrer traditionellen Betriebs-Weihnachtsfeier<br />

in den Firmenräumen zusammengekommen waren. Plötzlich stand ein Mann vor der<br />

Tür, dessen Erscheinen für Überraschung, aber freudiges Hallo sorgte: es war ein<br />

ehemaliger Mitarbeiter. Er hatte bei Schraner eine gewerbliche Ausbildung im elektromechanischen<br />

Bereich absolviert und danach sieben Jahre in der Firma gearbeitet,<br />

wollte dann aber ein anderes Arbeitsumfeld kennenlernen. Nach einem halben<br />

Jahr Ausflug in die Welt eines großen Industriebetriebs kehrte er zu seinem früheren<br />

Unternehmen zurück. Er wollte wieder Teil der „Schraner-Familie“ sein und wurde<br />

dort auch mit offenen Armen empfangen.<br />

Passenderweise waren nämlich<br />

gerade Umstrukturierungen bei<br />

der Schraner GmbH in Planung, so<br />

dass eine neue Führungsposition<br />

zu besetzen war. „Vom Bauchgefühl<br />

her haben wir gleich gedacht, dass<br />

der junge Mann gut passen könnte“,<br />

erzählt Geschäftsführer Peter Steiner.<br />

„Nachdem wir gerade ganz neu<br />

angefangen hatten, PERSOscreen®<br />

in unseren Einstellungsverfahren<br />

einzusetzen, haben wir gleich mal<br />

eine Analyse gemacht.“<br />

Bestätigung des Bauchgefühls durch<br />

PERSOscreen®-Auswertung<br />

Die bestätigte das Bauchgefühl<br />

durchwegs und brachte vieles auf<br />

den Punkt: Der Mitarbeiter überzeugt<br />

vor allem durch sein sicheres<br />

Auftreten, seine hohe soziale Kompetenz,<br />

gepaart mit Einsatzfähigkeit,<br />

Kontaktfreude, Innovationsbereitschaft,<br />

Flexibilität und – wie bei einem<br />

überzeugten Firmen-Rückkehrer<br />

nicht anders zu erwarten – einem<br />

hohen Maß an Loyalität gegenüber<br />

seinem Arbeitgeber. Ausbaufähig<br />

hingegen waren die methodische<br />

Kompetenz, Planungsfähigkeit und<br />

Konfliktfähigkeit, die er für seine<br />

künftige Aufgabe als Führungskraft<br />

benötigte.<br />

Peter Steiner stellte daraufhin einen<br />

Einarbeitungsplan auf, in dem er<br />

alle relevanten Themen aufnahm.<br />

In der Stellendefinition wurden die<br />

künftigen Zuständigkeiten genau<br />

festgelegt und im Qualitätsmanagementplan<br />

Abläufe klar geregelt. Um<br />

den Mitarbeiter fit zu machen für<br />

seine künftige Aufgabe, besuchte er<br />

während der Probezeit zwei Seminare<br />

beim Ostbayerischen Technologie-Transfer-Institut.<br />

Gezielte Seminare zur Vorbereitung<br />

auf die neue Aufgabe<br />

Das Seminar „Gestern Mitarbeiter,<br />

heute Führungskraft“ traf schon<br />

vom Titel her genau den Kern der Situation.<br />

Es zeigte den Teilnehmern<br />

Führungsinstrumente und Methoden<br />

für Mitarbeitergespräche auf,<br />

half ihnen bei der Positionierung


| 13<br />

in ihrer Rolle als Führungskraft<br />

und gab Hinweise zum Delegieren<br />

und Feedback geben. Um auch auf<br />

die fachlichen Anforderungen noch<br />

besser vorbereitet zu sein, nahm er<br />

außerdem an einem Seminar „Einkauf<br />

in der Praxis“ teil, in dem er<br />

sein Know-how zu Beschaffung,<br />

Logistik und Arbeitsabläufen erweitern<br />

konnte.<br />

Regelmäßige Feedback-Gespräche<br />

Dieser fachliche Input erleichterte<br />

dem Mitarbeiter den Wiedereinstieg<br />

in seine neue Führungsposition. In<br />

regelmäßigen feedback-Gesprächen<br />

reflektierte Peter Steiner mit ihm,<br />

wie er mit seinen Aufgaben zurechtkommt.<br />

Zusätzlich erhielt er alle<br />

paar Monate ein Coaching durch Petar<br />

Atanasov (Entwickler von PER-<br />

SOscreen®). Dies hatte den Vorteil,<br />

dass er einen neutralen Blick von<br />

außen auf die Situation werfen und<br />

dadurch andere Impulse für Verbesserungen<br />

liefern konnte als jemand,<br />

der die Abläufe aus interner Sicht<br />

betrachet.<br />

Gezieltes Coaching<br />

Es zeigte sich im Laufe der Zeit, dass<br />

der Mitarbeiter mit viel Freude und<br />

Elan an alle Projekte heranging, aber<br />

manchmal unsicher war, was er delegieren<br />

soll und was nicht und dass<br />

sich seine Mitarbeiter nicht immer<br />

so einfach auf Neuerungen im Arbeitsablauf<br />

einlassen. Daher erhielt<br />

die junge Führungskraft ein gezieltes<br />

Coaching durch Petar Atanasov,<br />

der ihm gemeinsam mit Peter Steiner<br />

aufzeigte, wie er mit klaren Kommunikationswegen<br />

gegenüber seinen<br />

Mitarbeitern mehr Motivation und Effizienz<br />

in die Betriebsabläufe in seiner<br />

Abteilung bringen kann.<br />

PERSOscreen® unterstützt Unternehmen<br />

dabei, genau zu analysieren, wo<br />

Coaching beim Mitarbeiter zielführend<br />

eingesetzt werden kann.


14 |<br />

WANN MACHT STRESS KRANK?<br />

Interview mit dem Psychologen Dr. Michael Svitak<br />

Dr. Michael Svitak ist leitender Psychologe an der Schön-Klinik im fränkischen Bad<br />

Staffelstein, Abteilung Psychosomatik. Die Schön-Klinik ist unter anderem spezialisiert<br />

auf Burnout und Depressionen. Michael Svitak betreut dort regelmäßig Patienten<br />

mit Burnout-Erkrankungen. Im Sommer 2016 hat er den Kongress "Gesund<br />

bleiben in ungesunden Zeiten - eine Herausforderung, nicht nur für Führungskräfte<br />

und Personalverantwortliche" in Kloster Banz organisiert.<br />

Dr. Michael Svitak,<br />

leitender Psychologe an der<br />

Schön-Klinik im fränkischen<br />

Bad Staffelstein, Abteilung<br />

Psychosomatik.<br />

Herr Dr. Svitak, Burnout nimmt ja<br />

immer mehr zu, viele Krankschreibungen<br />

haben heutzutage psychische Ursachen.<br />

Was ist Ihrer Meinung nach<br />

der Grund dafür?<br />

Dr. Michael Svitak: Tatsächlich<br />

nimmt das, was wir unter „Burnout“<br />

verstehen seit Jahren zu. Studien belegen,<br />

dass diese Form der krankhaften<br />

seelischen Überforderung rasant<br />

ansteigt und es sich dabei nicht nur<br />

einen Wahrnehmungseffekt bzw. eine<br />

Modeerscheinung handelt.<br />

Aus psychologischer Sicht liegen die<br />

Gründe auf der Hand: unser Gehirn<br />

hat sich in 10 000 Jahren wenig verändert.<br />

Die Komplexität und Geschwindigkeit<br />

der eingehenden Reize, die<br />

unser Gehirn Tag für Tag verarbeiten<br />

muss, hat sich dagegen enorm erhöht.<br />

Ein Beispiel: Obwohl eine Führungskraft<br />

50 bis 100 Mails lesen kann, ist<br />

die sichtbare Anforderung, diese zu<br />

lesen, nur der geringste Teil der seelischen<br />

Arbeit. Die Informationen aus<br />

diesen Mails in ihrer Komplexität zu<br />

begreifen, deren Konsequenzen abzuschätzen<br />

und die begleitenden emotionalen<br />

Reaktionen zu regulieren,<br />

stellt die eigentliche psychologische<br />

Herausforderung dar. Diese Arbeit<br />

der tieferen Gehirnregionen wird oft<br />

nicht einkalkuliert, kostet aber auf<br />

Dauer seelische Energie und kann zu<br />

Erschöpfung führen. Viele Menschen<br />

stumpfen ab, um sich vor dieser psychologischen<br />

Reizüberflutung zu<br />

schützen. Leider führt auch dieser Bewältigungsversuch<br />

auf Dauer in den<br />

Burnout und zu depressiver Erschöpfung,<br />

weil es viel Kraft kostet, die<br />

Dinge nicht an sich heranzulassen.<br />

Ist die Zunahme von Burnout aus Ihrer<br />

Sicht vor allem durch die veränderten<br />

Anforderungen in der Arbeitswelt (Beschleunigung,<br />

ständige Erreichbarkeit,<br />

höherer Termindruck) bedingt, liegen<br />

die Ursachen schwerpunktmäßig mehr<br />

im Privatleben, das ja heute für viele<br />

auch als stressig empfunden wird oder<br />

ist es eine Mischung aus beidem?<br />

Dr. Svitak: Es ist am ehesten eine<br />

Mischung. Die Entwicklungen am<br />

Arbeitsplatz setzen sich im Privatleben<br />

fort und sind dort zum Teil<br />

noch stärker ausgeprägt. Studien<br />

zeigen, dass Menschen im Privatleben<br />

immer mehr Handlungs- und<br />

Erlebensimpulse pro Zeitraum haben.<br />

Niemand sitzt mehr an der Bushaltestelle<br />

und wartet einfach nur<br />

auf den Bus. In dieser Zeit werden<br />

Aktienkurse, das Wetter, Mails und<br />

Nachrichten überprüft. Kurztrips<br />

nach Barcelona ersetzen ein langweiliges,<br />

aber gegebenenfalls ent-


| 15<br />

spannendes Wochenende. Das Gehirn<br />

als „Betriebssystem“ bekommt<br />

dadurch jedoch keine Regenerationszeit,<br />

in der es all das verarbeitet,<br />

was es aufgenommen hat. Beängstigend<br />

ist, dass bereits kleine Kinder<br />

Dr. Svitak: Das ist nicht unbedingt<br />

der entscheidende Punkt. Zum einen<br />

kommt es erst einmal grundlegend<br />

auf die Persönlichkeit an. Der<br />

eine ist ein fähiger Handwerker,<br />

ist aber mit der wachsenden Größe<br />

DAS GEHIRN ALS „BETRIEBSSYSTEM“ BEKOMMT<br />

KEINE REGENERATIONSZEIT, IN DER ES ALL DAS<br />

VERARBEITET, WAS ES AUFGENOMMEN HAT.<br />

in ihrer Freizeit so unter Druck sind,<br />

dass sie so viele Stresshormone ausschütten,<br />

wie Menschen in den 60er<br />

Jahren in Führungspositionen. Vor<br />

diesem Hintergrund muss auch die<br />

Zunahme anderer Erkrankungen<br />

wie z.B. Diabetes betrachtet werden.<br />

Heißt das, wir sind heute vor allem<br />

deswegen Burnout-gefährdet, weil<br />

wir einfach zu viele Aufgaben, Aktivitäten<br />

und Eindrücke zu bewältigen<br />

haben?<br />

seines Unternehmens überfordert,<br />

weil er nicht die nötigen Kompetenzen<br />

für die zunehmenden Personalmanagement-Aufgaben<br />

mitbringt.<br />

Das stresst ihn. Ein anderer<br />

arbeitet voller Elan 50 Stunden die<br />

Woche, weil er Freude und Erfolg<br />

dabei erlebt. Er ist nicht wegen der<br />

großen Arbeitsdichte automatisch<br />

gefährdet, an Burnout zu erkranken.<br />

Es kommt auf die innere Haltung<br />

an, auf die Gründe, warum<br />

jemand viel arbeitet. Wenn sich


16 |<br />

jemand zum Beispiel in die Arbeit<br />

stürzt, um sich von den Problemen<br />

mit seinen pflegebedürftigen Eltern<br />

abzulenken, wird ihm das nicht auf<br />

Dauer guttun.<br />

Welche Rolle spielt die psychische<br />

Widerstandsfähigkeit, die ein<br />

Mensch hat?<br />

Wie lässt sich Stress am Arbeitsplatz<br />

vermeiden bzw. der Umgang<br />

damit so verbessern, dass der Stress<br />

die Betroffenen nicht krank macht?<br />

DIE ARBEITSPROZESSE SOLLTEN [...] DAS GEFÜHL<br />

VON KONTROLLE UND SICHERHEIT ERZEUGEN.<br />

DARÜBER HINAUS SCHÜTZT ANERKENNUNG UND<br />

WERTSCHÄTZUNG VOR BURNOUT...<br />

Dr. Svitak: Das ist vergleichbar mit<br />

einem Baum: aus einem zarten Apfelbaum<br />

wird keine große, kräftige<br />

Eiche werden, aber bei guter Pflege<br />

und guten Bedingungen kann<br />

er dennoch ein robuster Baum werden.<br />

Zu 80 Prozent ist unsere Resilienz<br />

dadurch festgelegt, was uns,<br />

vor allem in unserer Kindheit, geprägt<br />

hat, ob wir mit einer Grunderfahrung<br />

an Sicherheit, Kontrolle,<br />

Anerkennung und Freude am Tun<br />

durch’s Leben gehen. Menschen,<br />

die mühsam zugedeckte alte Wunden<br />

mit sich herumtragen, traumatische<br />

Erfahrungen gemacht haben<br />

oder schwerwiegende, lebensverändernde<br />

Ereignisse wie den Tod<br />

eines nahe stehenden Menschen<br />

erlebt haben, sind ungleich gefährdeter<br />

für Burnout als Menschen mit<br />

einem stabilen Hintergrund. Insbesondere<br />

die Vermeidung von Gefühlen<br />

raubt viel Energie. Bei diesen<br />

Menschen ist es auch wesentlich<br />

schwieriger, wieder eine dauerhafte<br />

gesundheitliche Stabilität zu erreichen,<br />

während die anderen Patienten<br />

in etwa 85 Prozent der Fälle ihren<br />

Burnout erfolgreich bewältigen.<br />

Dr. Svitak: „Stress“ oder zu deutsch<br />

„Überforderung“ entsteht da, wo<br />

meine Kompetenzen nicht ausreichen,<br />

die gestellten Anforderungen<br />

zu bewältigen. Die Kontrolle geht<br />

verloren und das empfinden wir<br />

als Stress. Daher ist die Passung<br />

zwischen Kompetenz und Anforderung<br />

wichtig. Dazu kann ich Fertigkeiten<br />

lernen und üben, die mir helfen,<br />

weniger in die Überforderung<br />

zu kommen. Das können fachliche<br />

Weiterbildungen sein, aber auch<br />

das Trainieren von sozialen Fertigkeiten.<br />

Wir wissen auch, dass soziale<br />

Unterstützung Stress abpuffert,<br />

so dass es wichtig erscheint, soziale<br />

Strukturen (Teams, Netzwerke, Tandems)<br />

in Unternehmen zu fördern.<br />

Gemeinsam mit den Kollegen lässt<br />

sich eine stressige Arbeitsphase viel<br />

leichter akzeptieren und aushalten<br />

als alleine. Schließlich kann ich<br />

achtsam für beginnende und langandauernde<br />

Überlastungsreaktionen<br />

bei mir und anderen sein und<br />

diese Entwicklungen ernst nehmen.<br />

Was können Führungskräfte hierzu<br />

beitragen?<br />

Dr. Svitak: Führungskräfte spielen<br />

eine entscheidende Rolle, weil sie die<br />

Arbeitsprozesse organisieren und dafür<br />

sorgen können, dass wiederkehrende<br />

Stressoren abgebaut werden.


| 17<br />

Die Arbeitsprozesse sollten so gestaltet<br />

sein, dass sie das Gefühl von Kontrolle<br />

und Sicherheit erzeugen. Darüber<br />

hinaus schützt Anerkennung und<br />

Wertschätzung vor Burnout, so dass<br />

eine wertschätzende Kommunikation<br />

essentiell ist. Schließlich können<br />

Führungskräfte durch ihre eigene<br />

Stressreaktion in Drucksituationen<br />

entweder „Öl ins Feuer gießen“ und<br />

dadurch vorhandenen Stress verstärken<br />

oder dabei helfen, die Situation<br />

zu entschärfen. Ab einem gewissen<br />

Stresslevel fällt die Leistung ab und<br />

schadet dem Unternehmen und dem<br />

Zusammenhalt. Schließlich können<br />

Führungskräfte die Wichtigkeit von<br />

sozialer Unterstützung in den Teams<br />

und Abteilungen berücksichtigen<br />

und fördern. Um dauerhaft Leistung<br />

abrufen zu können, muss ich mich<br />

am Arbeitsplatz mit Kollegen immer<br />

wieder „synchronisieren“. Dabei<br />

spielt der Austausch von Emotionen<br />

und das Lösen von Konflikten in der<br />

Gruppe eine wichtige Rolle und sollte<br />

nicht unter den Teppich gekehrt<br />

werden. Mitarbeiter sind keine Maschinen,<br />

sondern Lebewesen mit ausgeprägten<br />

emotionalen und sozialen<br />

Bedürfnissen. Werden diese negiert,<br />

wird der Organismus krank.<br />

TIPPS ZUR STRESSVERMEIDUNG BEI MITARBEITERN<br />

Für Mitarbeiter<br />

• Achten Sie darauf, dass die Anforderungen zu Ihren Kompetenzen passen.<br />

• Lernen Sie Strategien, mit denen Sie Überforderung verhindern können.<br />

• Tauschen Sie sich mit Kollegen aus, vernetzen Sie sich.<br />

• Achten Sie gut darauf, wie es Ihnen und Ihren Kollegen geht.<br />

Für Führungskräfte<br />

• Organisieren Sie Arbeitsabläufe so, dass sie für die Mitarbeiter einen sicheren,<br />

kontrollierbaren Rahmen haben.<br />

• Zeigen Sie Interesse an Ihren Mitarbeitern, loben Sie sie für Erfolge, motivieren Sie sie.<br />

• Entspannen Sie stressige Phasen, indem Sie dafür sorgen,<br />

dass sie selbst ruhig, besonnen und zuversichtlich sind.<br />

• Fördern Sie Teamarbeit und soziales Miteinander im Unternehmen.<br />

• Bleiben Sie mit Ihren Mitarbeitern im Gespräch.


18 |<br />

EMPLOYEE LIFECYCLE<br />

Das PERSOscreen®-System begleitet Sie als Unternehmer,<br />

Führungskraft oder HR-Experte über die gesamte Verweildauer<br />

der Mitarbeiter im Unternehmen<br />

für Personalauswahl<br />

als Frühwarnsys<br />

Mitarbeiter im Unternehmen<br />

zur Führung von<br />

Personalgesprächen<br />

Personalauswahl<br />

PERSOscreen® unterstützt Personalverantwortliche<br />

als objektives Eignungsdiagnostik-Instrument<br />

bei der Mitarbeiterauswahl. Die<br />

Führungskraft definiert die fachlichen und persönlichen<br />

Anforderungen für die Stelle. Diese<br />

werden onlinebasiert mit den Eigenschaften<br />

des Bewerbers abgeglichen.<br />

Die PERSOscreen®-Auswertung ist eine schnell<br />

verfügbare und präzise Entscheidungshilfe, die<br />

aufzeigt, wer am besten zu der Position passt.<br />

Personalgespräch<br />

PERSOtalk® ist die konsequente Fortsetzung<br />

der Personalauswahl mit PERSOscreen®. Als<br />

Ausgangsbasis für Personalgespräche analysiert<br />

es onlinebasiert die Stellendefinition und<br />

Mitarbeitereinschätzung der Führungskraft im<br />

Abgleich mit dem Selbstbild des Mitarbeiters.<br />

Die Auswertung liefert Führungskraft und Mitarbeiter<br />

eine praktische, objektive Gesprächsgrundlage,<br />

die Entwicklungsbedarf und gemeinsame<br />

Ziele aufzeigt.<br />

Stresstest<br />

Der MENTALindicator<br />

ist ein Schnelltest, der<br />

als Stress-Frühwarnsystem<br />

das Belastungspotenzial<br />

anzeigt.<br />

So können Sie<br />

auf den ersten Blick<br />

erkennen, ob bei<br />

einem Mitarbeiter<br />

aufgrund beruflicher<br />

oder privater Ursachen<br />

eine Stressge-


| 19<br />

für Personalentwicklung<br />

tem zur Stresserkennung<br />

zur Einschätzung der Burnout -Gefährdung<br />

und Identifikation der Risikofaktoren<br />

fährdung vorliegt und<br />

gezielt gegensteuern,<br />

bevor es zu dauerhafter<br />

Leistungsminderung<br />

oder längeren<br />

krankheitsbedingten<br />

Ausfällen kommt.<br />

Der MENTALindicator<br />

ist damit auch für den<br />

Einsatz im Rahmen<br />

des BGM geeignet.<br />

Personalentwicklung<br />

PERSOscreen® ist ein effizientes Instrument,<br />

um die Talente und Potenziale von Mitarbeitern<br />

zu erkennen und zielgerichtet zu fördern.<br />

Bei geplanten Umstrukturierungen oder der<br />

Besetzung von Führungspositionen kann genau<br />

analysiert werden, welcher Mitarbeiter<br />

für welche Aufgabe gut geeignet ist.<br />

Personalentwicklungsmaßnahmen lassen sich<br />

anhand der PERSOscreen®-Auswertung individuell<br />

auf den Mitarbeiter abstimmen, um<br />

seine Fähigkeiten für bestehende oder neue<br />

Aufgaben gezielt weiterzuentwickeln.<br />

Burnout-Prävention<br />

Ein dauerhaft hoher Stresspegel erhöht die<br />

Gefahr eines Burnouts, der lange Fehlzeiten<br />

am Arbeitsplatz nach sich zieht. MENTALscreen<br />

analysiert zielgerichtet die Burnout-Gefährdung,<br />

indem er aufzeigt, wo berufliche<br />

und private Belastungsfaktoren, aber auch<br />

ausgleichende Stressresistenzen vorhanden<br />

sind. Damit kann er als ausführliche Variante<br />

des MENTALindicators hinzugezogen werden,<br />

um Ansatzpunkte für individuelle Lösungen<br />

zur Stressbewältigung aufzuzeigen.


Schraner Erfolgslabor GmbH<br />

Marquardsenstraße 11<br />

91054 Erlangen<br />

Tel. +49 9131 924506-0<br />

info@erfolgslabor.com<br />

www.erfolgslabor.com<br />

www.persoscreen.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!