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Rechnungslegung:Was alles auf die KMUs zukommen wird - Alltax AG

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KMU info<br />

Infoplattform für Klein- und Mittelbetriebe, herausgegeben von:<br />

<strong>Alltax</strong> <strong>AG</strong> Treuhandgesellschaft, Basel;<br />

<strong>Alltax</strong> <strong>AG</strong> Region Zürich Treu hand gesellschaft, Meilen, Zug, Freienbach;<br />

Hersberger Revisionsgesellschaft <strong>AG</strong>, Seltisberg;<br />

Treuhandgesellschaft Bont & Co., Reinach.<br />

Ein Fokus in <strong>die</strong>ser KMUinfo-Ausgabe liegt bei den Auswirkungen des Älterwerdens.<br />

<strong>Rechnungslegung</strong>: <strong>Was</strong> <strong>alles</strong><br />

<strong>auf</strong> <strong>die</strong> <strong>KMUs</strong> <strong>zukommen</strong> <strong>wird</strong><br />

Die Bundesversammlung hat am 23. Dezember<br />

2011 das neue <strong>Rechnungslegung</strong>sgesetz<br />

verabschiedet. Zahlreiche<br />

Veranstalter bieten bereits Kurse zu den<br />

neuen Bestimmungen an.<br />

Nicht geändert werden:<br />

• Vorsichtsprinzip sowie Möglichkeit<br />

zur Bildung stiller Reserven.<br />

• Massgeblichkeit der Handelsbilanz<br />

für <strong>die</strong> Gewinnbesteuerung.<br />

Folgende grundsätzliche<br />

Änderungen werden vorgenommen:<br />

• Die Vorschriften hängen nicht mehr<br />

von der Rechtsform, sondern von der<br />

Bedeutung eines Unternehmens ab.<br />

• Nur über Einnahmen und Ausgaben<br />

sowie über <strong>die</strong> Vermögenslage muss<br />

Buch geführt werden: Einzelunternehmen<br />

und Personengesellschaften mit<br />

weniger als CHF 500 000 Umsatz; nicht-<br />

HR-pflichtige Vereine und Stiftungen.<br />

• Buchführungs- und rechnungsle-<br />

gungspflichtig sind Einzelunternehmen<br />

und Personengesellschaften, <strong>die</strong><br />

einen Umsatz von mindestens CHF<br />

500 000 im letzten Geschäftsjahr erzielt<br />

haben, sowie <strong>die</strong> juristischen Personen.<br />

• Unternehmen, <strong>die</strong> zur ordentlichen<br />

Revision verpflichtet sind, müssen<br />

nebst Bilanz und Erfolgsrechnung eine<br />

Geldflussrechnung, einen Lagebericht<br />

und zusätzliche Angaben machen.<br />

• Gründungs-, Organisations- und Kapitalerhöhungskosten<br />

dürfen nicht mehr<br />

aktiviert werden.<br />

• Eigene Aktien sind als Minusposten im<br />

Eigenkapital zu bilanzieren.<br />

Einführungstermin<br />

Noch ist offen, wann das neue <strong>Rechnungslegung</strong>srecht<br />

in Kraft treten <strong>wird</strong>.<br />

Die Übergangsfrist beträgt zwei Jahre.<br />

Sollte das Gesetz <strong>auf</strong> den 1. Januar 2014<br />

in Kraft treten, wäre es erstmals für das<br />

Geschäftsjahr 2016 anzuwenden.<br />

Kurt Rau<br />

Ausgabe Nr. 1/2012<br />

Die 30. Ausgabe von allen.<br />

Inhalt<br />

Das lesen Sie im KMUinfo<br />

Wir verfügen in der Schweiz über ein<br />

wirkungsvolles, solides Sozialversicherungsnetz,<br />

welches folgende Bereiche<br />

umfasst: AHV, IV, Ergänzungsleistungen,<br />

berufliche Vorsorge, Erwerbsersatzordnung<br />

für Dienstleistende<br />

und bei Mutterschaft sowie<br />

Familienzulagen. Die Familienformen<br />

sowie <strong>die</strong> Art und Weise des Zusammenlebens<br />

sind heute viel mannigfaltiger<br />

als vor einigen Jahren. Nebst<br />

der «ordentlichen» Ehe sind Konkubinatspaare,<br />

Patchworkfamilien, getrennt<br />

lebende oder geschiedene<br />

Ehegatten keine Ausnahmen mehr.<br />

Sowohl <strong>die</strong> Sozialversicherungen als<br />

auch <strong>die</strong> Steuergesetzgebung haben<br />

sich l<strong>auf</strong>end den ändernden Arbeitsund<br />

Lebensformen anzupassen.<br />

Nicht nur Erwerbstätige, sondern<br />

auch Nichterwerbstätige sind unter<br />

bestimmten Voraussetzungen AHVpflichtig.<br />

Mehr hierzu erfahren Sie<br />

im Beitrag von Daniel Kuiper.<br />

Susanne Brunner informiert über<br />

<strong>die</strong> Höhe der AHV-Rente, <strong>die</strong> Sie bei<br />

vorzeitigem, regulärem oder hinausgeschobenem<br />

Bezug erhalten.<br />

Luc Riggenbach gibt Ihnen im Artikel<br />

Reform der Ehe- und<br />

Familienbesteuerung <strong>auf</strong> eidgenössischer<br />

Ebene Hinweise zur steuerlichen<br />

Entlastung von Familien mit<br />

Kindern sowie zur Milderung der<br />

Heiratsstrafe.<br />

Rudolf Brauchli zeigt <strong>auf</strong>, wer erbt<br />

und wie hoch <strong>die</strong> Pflichtteile und<br />

freien Quoten sind.<br />

Im Artikel zur Mutterschaftsversicherung<br />

von Edith Mundschin und<br />

Felix Fankhauser erhalten Sie unter<br />

anderem Informationen über <strong>die</strong> Anspruchsvoraussetzungen<br />

sowie <strong>die</strong><br />

Höhe der Entschädigungen.<br />

Sie sehen, wir haben für Sie einen<br />

bunten Strauss zusammen gestellt.<br />

<strong>Alltax</strong> <strong>AG</strong> Treuhandgesellschaft,<br />

Basel;<br />

<strong>Alltax</strong> <strong>AG</strong> Region Zürich<br />

Treuhandgesellschaft, Meilen;<br />

Hersberger Revisionsgesell -<br />

schaft <strong>AG</strong>, Seltisberg;<br />

Treuhandgesellschaft<br />

Bont & Co., Reinach


KMU info<br />

AHV-Beiträge: <strong>Was</strong> Nichterwerbstätige<br />

ab sofort unbedingt beachten sollten!<br />

Wichtige Änderungen<br />

Alle in der Schweiz wohnenden oder erwerbstätigen<br />

Personen müssen grundsätzlich<br />

AHV-Beiträge bezahlen. Dementsprechend<br />

muss auch AHV-Beiträge<br />

bezahlen, wer nicht erwerbstätig ist.<br />

Per 1. Januar 2012 traten kaum<br />

beachtete Gesetzesänderungen bei der<br />

AHV-Beitragspflicht von Nichterwerbstätigen<br />

in Kraft – ein Anlass, <strong>die</strong>ses<br />

Thema hier näher zu erläutern.<br />

Nichterwerbstätige im Sinne der AHV<br />

1. Die Regel<br />

Die AHV unterscheidet zwischen Erwerbstätigen<br />

und Nichterwerbstätigen<br />

(nachfolgend als NE bezeichnet).<br />

Im Sinne der AHV gelten u.a. als NE:<br />

• vorzeitig Pensionierte,<br />

• Ehegattinnen/-gatten von Pensionierten,<br />

<strong>die</strong> nicht im AHV-Rentenalter sind,<br />

• Bezügerinnen und Bezüger von IV-<br />

Renten und Krankentaggeldern,<br />

• erwerbstätige Versicherte, <strong>die</strong> jedoch<br />

ein AHV-pflichtiges Jahreseinkommen<br />

von unter CHF 4612 brutto erzielen.<br />

Ein wichtiger Personenkreis sind Versicherte,<br />

<strong>die</strong> nicht dauernd voll erwerbstätig<br />

sind und deren Beiträge aus<br />

der Erwerbstätigkeit (Arbeitnehmerund<br />

Arbeitgeberbeiträge) weniger als<br />

<strong>die</strong> Hälfte der Beiträge ausmachen, <strong>die</strong><br />

sie als NE entrichten müssten.<br />

Dabei stellt sich <strong>die</strong> Frage, was im<br />

Sinne der AHV als nicht dauernd voll erwerbstätig<br />

gilt: Es sind <strong>die</strong>s Versicherte,<br />

<strong>Alltax</strong> <strong>AG</strong><br />

Treuhand gesellschaft<br />

Saint-Louis-Strasse 31<br />

4056 Basel<br />

Telefon 061 327 37 37<br />

Fax 061 302 33 13<br />

Internet www.alltax.ch<br />

E-Mail info@alltax.ch<br />

<strong>die</strong> weniger als 9 Monate im Jahr oder<br />

weniger als 50% der üblichen Arbeitszeit<br />

erwerbstätig sind (Vergleichsrechnung).<br />

Wer also ein 40%-Pensum arbeitet,<br />

gilt im Sinne der AHV als NE.<br />

Ebenso, wer unbezahlten Urlaub nimmt,<br />

um während 4 Monaten z.B. <strong>auf</strong> Weltreise<br />

zu gehen. Im allgemeinen Sprachgebrauch<br />

würde wohl niemand <strong>auf</strong> <strong>die</strong><br />

Idee kommen, solche Personen als NE<br />

zu bezeichnen.<br />

Es geht aber noch weiter: Direktorinnen,<br />

Direktoren und Geschäftsführende<br />

einer <strong>AG</strong> oder GmbH, welche<br />

keinen oder einen zu tiefen Lohn beziehen,<br />

sowie Personen, welche ausschliesslich<br />

Verwaltungsratshonorare<br />

beziehen, gelten auch als NE.<br />

2. Die Ausnahmen<br />

Damit es nicht zu einfach ist, gibt es<br />

auch hier Ausnahmen.<br />

Die wichtigste: NE müssen keinen<br />

eigene Beiträge zahlen, wenn der Ehegatte<br />

im Sinne der AHV erwerbstätig ist<br />

und ein AHV-pflichtiges Jahreseinkommen<br />

von mindestens CHF 9224 brutto<br />

erzielt.<br />

Beispiel 1<br />

Ein Versicherter arbeitet 40% und gilt<br />

somit als NE. Ist der Versicherte verheiratet<br />

mit einer Versicherten, welche<br />

mindestens 50% arbeitet (= Erwerbstätige<br />

im Sinne der AHV, z.B.<br />

als Selbstständigerwerbende) und<br />

ein AHV-pflichtiges Einkommen von<br />

mindestens CHF 9224 erzielt, muss<br />

Ersterer keine eigenen Beiträge als<br />

NE bezahlen.<br />

Wenn ein Ehegatte im Rentenalter ist<br />

Bis zum 31. Dezember 2011 musste der<br />

Ehegatte, welcher nicht erwerbstätig<br />

ist, mit Erreichen des Rentenalters des<br />

anderen, erwerbstätigen Ehegatten<br />

AHV-Beiträge als NE zahlen, auch wenn<br />

<strong>die</strong>ser unverändert weiter arbeitete.<br />

Besonders bei KMU-Inhaber konnte<br />

<strong>die</strong>s zu unliebsamen Überraschungen<br />

führen.<br />

Ein positiver Aspekt der Gesetzesänderungen<br />

per 1. Januar 2012 ist, dass<br />

neu keine eigenen Beiträge als NE bezahlt<br />

werden müssen, wenn der erwerbstätige<br />

Ehegatte im Rentenalter ist.<br />

Ausgabe 1/2012 – Seite 2<br />

Auswirkungen anhand von Beispielen<br />

Die vorstehend <strong>auf</strong>geführten Regelungen<br />

können zu Situationen führen, <strong>die</strong><br />

aus Sicht der AHV zwar logisch und konsequent<br />

sind, aber von einigen als<br />

merkwürdig empfunden werden.<br />

Beispiel 2<br />

Ehemann lässt sich mit Alter 63 vorzeitig<br />

pensionieren. Ehefrau (Alter<br />

60) ist nicht erwerbstätig. Somit<br />

müssen beide Ehegatten AHV-<br />

Beiträge als NE zahlen. Wäre <strong>die</strong> Ehefrau<br />

zu mindestens 50% oder<br />

während 9 Monaten erwerbstätig, so<br />

müssten beide Ehepartner keine<br />

Beiträge als NE bezahlen, denn <strong>die</strong><br />

Mindestbeiträge des Ehemannes gelten<br />

durch <strong>die</strong> Beiträge der Ehefrau<br />

als bezahlt.<br />

<strong>Was</strong> ist bei Erwerbsunfähigkeit?<br />

Nehmen wir an, eine Mitarbeiterin ist<br />

erwerbsunfähig. Anstelle des Lohnes<br />

zahlt ihr der Arbeitgeber <strong>die</strong> erhaltenen<br />

Taggelder des Krankenversicherers aus.<br />

Natürlich ist sie dankbar und denkt:<br />

«Zum Glück hat mich der Arbeitgeber<br />

versichert und ich erhalte 80% meines<br />

letzten Lohnes». Allerdings handelt es<br />

sich nicht um Lohn, sondern um Versicherungsleistungen,<br />

welche nicht AHVbeitragspflichtig<br />

sind. Somit beträgt ihr<br />

AHV-pflichtiges Einkommen CHF 0 –<br />

mit der unangenehmen Folge, dass<br />

Beiträge als NE geschuldet sind.<br />

Unbezahlter Urlaub<br />

Oder sie <strong>wird</strong> Grossmutter und gönnt<br />

sich 4 Monate unbezahlten Urlaub, um<br />

<strong>die</strong> Tochter nach der Geburt des Grosskindes<br />

zu unterstützen. Hätten Sie<br />

Beispiel 3<br />

Ein erwerbstätiger Ehemann erreicht<br />

das ordentliche Rentenalter und <strong>wird</strong><br />

pensioniert, <strong>die</strong> Ehefrau ist nicht erwerbstätig.<br />

Hat <strong>die</strong> Frau das AHV-<br />

Rentenalter bereits erreicht, muss<br />

das Ehepaar keine Beiträge als NE<br />

zahlen, da ja beide das ordentliche<br />

Rentenalter erreicht haben. Ist <strong>die</strong><br />

Ehefrau noch nicht 64 Jahre alt,<br />

muss sie Beiträge als NE entrichten.


KMU info<br />

AHV-Tipp 1<br />

Bei Änderung der Lebenssituation<br />

wie dauernde Erwerbsunfähigkeit,<br />

Scheidung, vorzeitige<br />

Pensionierung, Aufnahme einer<br />

Erwerbstätigkeit eines Ehepartners<br />

im Ausland usw. stets <strong>die</strong><br />

AHV-Beitragspflicht als NE prüfen.<br />

Ehepaare sollten stets auch<br />

eine allfällige Beitragspflicht als<br />

NE für den Ehepartner prüfen.<br />

daran gedacht, dass sie weniger als 9<br />

Monate erwerbstätig war und deshalb<br />

<strong>die</strong> Vergleichsrechnung anstellen muss?<br />

Mehr davon betroffen, als man meint<br />

In überraschend vielen Lebenssituationen<br />

kann <strong>die</strong> Frage <strong>auf</strong>treten: Muss ich<br />

als NE AHV-Beiträge zahlen?<br />

So zum Beispiel bei vorzeitiger Pensionierung<br />

– besonders auch bei<br />

schrittweisem Rückzug aus dem Erwerbsleben<br />

–, Scheidung, dauernder<br />

Arbeitsunfähigkeit, Erwerbstätigkeit<br />

eines Ehegatten im Ausland usw. Sogar<br />

ein Weltenbummler kommt um <strong>die</strong>ses<br />

Thema nicht herum.<br />

Berechnung der Beiträge<br />

Als Grundlage <strong>die</strong>nt das Vermögen und<br />

das 20-fache jährliche Renteneinkommen.<br />

Sind <strong>die</strong>se Werte ermittelt, ist <strong>die</strong><br />

Höhe des AHV-Beitrages anhand einer<br />

Tabelle ablesbar.<br />

Die Beiträge sind leicht progressiv.<br />

Der jährliche Mindestbeitrag beträgt<br />

CHF 475, der jährlich Maximalbeitrag ist<br />

seit 1.1.2012 bei CHF 23 750 (bis<br />

31.12.2011 bei CHF 10 300) limitiert.<br />

Der Maximalbeitrag ist ab einem Vermögen<br />

und 20-faches Renteneinkommen<br />

von CHF 8 300 000 (bis 31.12.2011 CHF<br />

4 000 000) erreicht. Bei Verheirateten<br />

bemessen sich <strong>die</strong> Beiträge für jeden<br />

Ehegatten <strong>auf</strong> der Hälfte des gemeinsamen<br />

Vermögens und Renteneinkommens,<br />

ungeachtet des Ehegüterstandes.<br />

Vermögen im Sinne der AHV<br />

Als Vermögen im Sinne der AHV <strong>wird</strong> das<br />

steuerbare Nettovermögen ohne Freibetrag<br />

herangezogen. Liegenschaften<br />

werden allerdings zum interkantonalen<br />

Repartitionswert bewertet.<br />

Renteneinkommen im Sinne der AHV<br />

Als Renteneinkommen gelten unter anderem<br />

Renten und Pensionen aller Art<br />

(ausgenommen IV-Renten), Unterhaltsleistungen<br />

des geschiedenen Ehe-<br />

Beispiel für eine Vergleichsrechnung<br />

gatten (ausgenommen jene für Kinder)<br />

und Überbrückungsrenten der beruflichen<br />

Vorsorge.<br />

Nicht zum Renteneinkommen gehören<br />

u. a. <strong>die</strong> Vermögenserträge. Weitere<br />

Details können dem AHV-Merkblatt<br />

2.03 (Internet www.ahv-iv.info) abgerufen<br />

werden. Dort finden sich auch<br />

Beispiele für <strong>die</strong> Beitragsberechnung.<br />

<strong>Was</strong> zu beachten ist<br />

Beachtenswert ist, dass NE, <strong>die</strong> ein<br />

geringes AHV-pflichtiges Einkommen<br />

erzielen, verlangen müssen, dass ihre<br />

Beiträge aus dem Erwerbseinkommen<br />

an <strong>die</strong> Beiträge als NE angerechnet werden.<br />

Auf EO-Entschädigungen und IV-<br />

Taggeldern <strong>wird</strong> der Einheitssatz von<br />

10,3% entrichtet. Auch hier muss der<br />

Versicherte verlangen, dass <strong>die</strong> bezahlten<br />

Beiträge an <strong>die</strong> Beiträge als NE angerechnet<br />

werden. Es ist nicht möglich,<br />

freiwillig höhere Beiträge zu zahlen, um<br />

später in den Genuss einer höheren<br />

AHV-Rente zu gelangen.<br />

Kleiner Hinweis<br />

Die Beitragspflicht der NE beginnt ab 1.<br />

Januar nach Vollendung des 20. Altersjahres<br />

(im Gegensatz zu den Erwerbstätigen,<br />

<strong>die</strong> ab 1. Januar nach Vollendung<br />

des 18. Altersjahres beitragspflichtig<br />

werden) und endet, wenn das<br />

ordentliche Rentenalter erreicht ist:<br />

Männer Alter 65, Frauen Alter 64.<br />

Ausgabe 1/2012 – Seite 3<br />

Mann, 64, frühpensioniert, arbeitet als Aushilfe 1 Tag pro Woche. AHV-pflichtiges<br />

Erwerbseinkommen CHF 20 000, Vermögen CHF 1 Mio., Renteneinkommen CHF<br />

50 000.<br />

Berechnung<br />

a) AHV-Beiträge aus Erwerbseinkommen<br />

(Arbeitnehmer- und Arbeitgeberbeiträge) CHF 20 000 x 10,3% CHF 2060<br />

b) Bei NE geschuldete Beiträge<br />

Vermögen CHF 1,0 Mio.<br />

20-faches Renteneinkommen: CHF 50 000 x 20 = CHF 1,0 Mio.<br />

CHF 2,0 Mio.<br />

Jahresbeitrag ab 2012 gemäss Beitragstabelle CHF 4275<br />

AHV-Tipp 2<br />

Nicht nur Steuern, auch Sozialversicherungsbeiträge<br />

können<br />

optimiert werden. Besonders im<br />

Bereich der AHV-Beiträge für<br />

Nichterwerbstätige ergeben sich<br />

Möglichkeiten. Reden Sie mit<br />

Ihrem Treuhänder.<br />

Die Vergleichsrechnung<br />

Wie einleitend festgehalten, gelten Versicherte,<br />

<strong>die</strong> weniger als 9 Monate im<br />

Jahr oder weniger als 50% der üblichen<br />

Arbeitszeit erwerbstätig sind, als NE.<br />

Zur Überprüfung, ob Beiträge als NE geschuldet<br />

sind, muss eine sogenannte<br />

Vergleichsrechnung erstellt werden: Die<br />

geleisteten Beiträge aus der Erwerbstätigkeit<br />

(Arbeitnehmer- und Arbeitgeberbeiträge)<br />

werden den Beiträgen,<br />

welche als NE geschuldet sind, gegenübergestellt.<br />

Machen <strong>die</strong> AHV-Beiträge<br />

aus Erwerbstätigkeit weniger als 50%<br />

des AHV-Beitrages als NE aus, so sind<br />

<strong>die</strong> NE-Beiträge geschuldet (siehe Beispiel<br />

oben).<br />

Fazit aus obigem Beispiel<br />

Die Beiträge aus dem Erwerbseinkommen<br />

(a) betragen weniger als <strong>die</strong> Hälfte<br />

der Beiträge als NE (b), nämlich 48,2%.<br />

Er gilt somit für das ganze Jahr als NE<br />

und muss <strong>die</strong> Differenz von CHF 2215<br />

noch entrichten.<br />

Wäre sein Einkommen nur CHF 2000<br />

höher, würden seine Beiträge CHF 2266<br />

und damit 53% der Beiträge als NE betragen.<br />

So könnte er CHF 2215 AHV-<br />

Beiträge als NE einsparen.<br />

Erhöhung der AHV-Beiträge<br />

der NE per 1. Januar 2012<br />

Per 1. Januar 2012 trat eine massive,<br />

aber kaum beachtete Erweiterung der<br />

Beitragsskala in Kraft: Der Maximalbeitrag<br />

wurde von CHF 10 300 <strong>auf</strong> CHF<br />

23 750 pro Jahr erhöht.<br />

Wir erachten <strong>die</strong>se Beitragserhöhung<br />

vor allem für vorzeitig Pensionierte<br />

oder vermögende Zuzüger aus dem Ausland<br />

als nachteilig, da sich doch erhebliche<br />

Beitragserhöhungen ergeben können.<br />

Die Auswirkungen sind von Fall zu<br />

Fall zu beurteilen.<br />

Daniel Kuiper


KMU info<br />

Beiträge sind bekannt, aber wie<br />

berechnet sich <strong>die</strong> Rente?<br />

Da wir zumeist ein Arbeitsleben lang<br />

Beiträge an <strong>die</strong> AHV bezahlen, sind uns<br />

<strong>die</strong>se Beiträge weitgehend geläufig.<br />

Wie sieht es aber mit der Höhe der Altersrente<br />

und deren Berechnung aus?<br />

Die AHV-Rente ist vom durchschnittlichen<br />

Jahreseinkommen und von der<br />

Beitragsdauer abhängig.<br />

Bei vollständiger Beitragsdauer erhält<br />

ein alleinstehender AHV-Rentner<br />

eine Mindestrente von CHF 1160.<br />

Ab einem durchschnittlichen Einkommen<br />

von CHF 83 520 <strong>wird</strong> <strong>die</strong> Maximalrente<br />

von 2320 ausbezahlt.<br />

Bei Ehepaaren werden <strong>die</strong> Einzelrenten<br />

jedoch <strong>auf</strong> maximal 150% der maximalen<br />

AHV-Rente, also <strong>auf</strong> monatlich<br />

3480 Franken, plafoniert.<br />

Fazit<br />

In der Regel liegen <strong>die</strong> AHV-Renten<br />

nahe am Maximum. Ergänzungsleistungen<br />

und Hilflosenentschädigungen<br />

kommen gegebenenfalls noch hinzu<br />

(Heim<strong>auf</strong>enthalt, Gebrechlichkeit etc).<br />

Während das durchschnittliche Jahreseinkommen<br />

<strong>die</strong> Höhe der Rente an<br />

sich bestimmt, ist <strong>die</strong> Beitragsdauer<br />

massgebend, ob eine Voll- oder Teilrente<br />

ausgerichtet <strong>wird</strong> (fehlendes Jahr<br />

= Beitragslücke!).<br />

Die Voraussetzungen<br />

Doch welche Voraussetzungen müssen<br />

zur Anrechnung eines bestimmten Zeitraumes<br />

erfüllt sein?<br />

• Beitragspflicht durch persönliche<br />

Beitragszahlungen erfüllt;<br />

• der erwerbstätige Ehegatte einer versicherten<br />

Person hat den doppelten<br />

Mindestbeitrag (2 x 475 Franken) entrichtet;<br />

• Anrechnung von Erziehungs- und Betreuungsgutschriften<br />

Vollständig ist <strong>die</strong> Beitragsdauer,<br />

wenn ab dem 21. Altersjahr bis zum Vorjahr<br />

des Rentenbeginns <strong>die</strong> Beitragspflicht<br />

stets erfüllt wurde. Ein fehlendes<br />

Beitragsjahr führt in der Regel zu<br />

Ausgabe 1/2012 – Seite 4<br />

AHV-Rente: <strong>Was</strong> erwartet <strong>die</strong> Pensionierten?<br />

So war es im Jahr 2011<br />

Anzahl Altersrenten rund 2 Mio.<br />

Durchschnittlich ausgerichtete<br />

Renten(Maximalrenten zum Vergleich)<br />

in CHF:<br />

• Einzelrente 2011 (2320)<br />

• Ehepaarsrente 3334 (3480)<br />

einer Rentenkürzung um mindestens<br />

2,3%. Doch wie können <strong>die</strong>se allenfalls<br />

geschlossen werden?<br />

• Während der Erwerbszeit: durch Beitragsnachzahlung<br />

innert 5 Jahren<br />

• Bei der Rentenberechnung:<br />

- Jugendjahre (Beiträge vom 18. bis<br />

zum 20. Altersjahr);<br />

- Beitragsmonate im Jahr des Rentenbeginns;<br />

- Gratisjahre für Lücken vor 1979<br />

(Art. 52d AHVV).<br />

Die genaue Rentenberechnung ist<br />

erst im Versicherungsfall (Alter, Invalidität<br />

oder Tod) möglich. Aber eine Rentenvorausberechnung<br />

kann jederzeit<br />

verlangt werden und im Sinne eines<br />

Zwischenstandes wichtig und informativ<br />

sein.<br />

Elemente der AHV-Rentenberechnung<br />

a) Erwerbseinkommen während der<br />

Beitragsdauer (sie 42, er 44 Jahre)<br />

gemäss Individuellem Konto (IK).<br />

b) Aufwertungsfaktor abhängig vom<br />

ersten Eintrag im IK (z.B. 1963 ergibt<br />

Aufwertung mit Faktor 1,389).<br />

c)Erziehungsgutschriften (= dreifache<br />

jährliche Minimalrente pro<br />

Erziehungsjahr) gibt es für jedes<br />

Jahr mit Kindern unter 16 Jahren.<br />

Diese Gutschrift erfolgt erst bei<br />

Rentenberechnung und <strong>wird</strong> hälftig<br />

<strong>auf</strong> <strong>die</strong> Ehegatten <strong>auf</strong>geteilt.<br />

d) Betreuungsgutschriften (= dito)<br />

gibt es, wenn pflegebedürftige Verwandte<br />

im gleichen Haushalt betreut<br />

werden. Hier muss <strong>die</strong> Anmeldung<br />

jährlich bei der kantonalen<br />

Ausgleichskasse gemacht werden!<br />

(Nicht kumulierbar mit Erziehungsgutschriften.)<br />

AHV-Renten können wechselnde<br />

Berechnungsgrundlagen haben<br />

Da <strong>die</strong> Erwerbseinkommen zwischen<br />

Mann und Frau in der Regel ungleich<br />

verteilt sind, erhält der Ehegatte, welcher<br />

zuerst pensioniert <strong>wird</strong>, seine<br />

Rente vorerst nach Massgabe seines<br />

eigenen Einkommens.<br />

Erst wenn beide Ehepartner pensioniert<br />

sind, werden <strong>die</strong> Erwerbseinkommen<br />

und Gutschriften für <strong>die</strong> Jahre, in<br />

denen eine Person verheiratet war, geteilt<br />

und je zur Hälfte zugunsten der<br />

Ehepartner zwecks Rentenberechnung<br />

verwendet.<br />

AHV-Tipp<br />

Eine Rentenvorausberechnung ist<br />

kostenlos möglich, wenn<br />

der Gesuchsteller über 40 Jahre<br />

alt ist;<br />

seit der letzten Berechnung 5<br />

Jahre vergangen sind;<br />

<strong>die</strong> Berechnung aus einem besonderen<br />

Grund beantragt <strong>wird</strong><br />

(z.B. Zivilstandswechsel, Geburt<br />

eines Kindes, Arbeitsverlust).<br />

In den anderen Fällen kann <strong>die</strong><br />

Ausgleichskasse bis 300 Franken<br />

Gebühr verlangen. Von Fall zu Fall<br />

ist das sicher keine schlechte Investition.<br />

Reden Sie mit Ihrer AHV-<br />

Kasse.<br />

Bei geschiedenen Ehepartnern <strong>wird</strong><br />

das Einkommenssplitting <strong>auf</strong> Antrag<br />

bereits im Zeitpunkt der Scheidung,<br />

spätestens aber im Zeitpunkt der Rentenberechnung<br />

automatisch vorgenommen.<br />

Es werden sowohl <strong>die</strong> AHV-Einkommen<br />

als auch <strong>die</strong> Erziehungsgutschriften<br />

während der Ehejahre geteilt.<br />

Nach dem Tod eines rentenberechtigten<br />

Ehegatten ändert sich der Rentenbetrag<br />

aus folgenden Gründen: Die Plafonierung<br />

der Ehegattenrente <strong>auf</strong> 150%<br />

entfällt. Zur Einzelrente kommt ein Verwitwetenzuschlag<br />

von 20%, bis zum<br />

Rentenmaximalbetrag von CHF 2320.<br />

<strong>Alltax</strong> <strong>AG</strong> Region Zürich<br />

Treuhandgesellschaft<br />

Seestrasse 409, 8706 Meilen<br />

T 044 924 20 10, F 044 924 20 11<br />

Baarerstrasse 2, 6300 Zug<br />

T 041 723 10 10, F 041 723 10 11<br />

Etzelstrasse 21, 8808 Pfäffikon<br />

(Freienbach SZ)<br />

T 055 410 80 90, F 055 420 23 26<br />

Internet www.alltax.ch<br />

E-Mail meilen@alltax.ch


KMU info<br />

Anmeldung vor Bezug bei<br />

der Ausgleischskasse nötig<br />

Die AHV-Rente kommt nicht automatisch.<br />

Der Bezug der Rente muss bei der<br />

Ausgleichskasse angemeldet werden,<br />

am besten 3 bis 6 Monate im Voraus,<br />

damit <strong>die</strong> Rente auch <strong>auf</strong> jeden Fall<br />

pünktlich ausbezahlt <strong>wird</strong>.<br />

Vorbezug oder Aufschub möglich<br />

Die Rente kann ein oder zwei ganze<br />

Jahre vor dem regulären AHV-Alter bezogen<br />

oder der Bezug bis zu 60 Monate<br />

<strong>auf</strong>geschoben werden. Während bei<br />

einem Vorbezug <strong>die</strong> Rente um 6,8% respektive<br />

13,6% gekürzt <strong>wird</strong>, erhöht sie<br />

sich bei einem Aufschub um 5,2% bis zu<br />

31,5%.<br />

Aufschub <strong>auf</strong> ersten Blick interessant<br />

Während <strong>die</strong> reinen Prozentzahlen<br />

einen Aufschub prima vista interessant<br />

erscheinen lassen, zeigt <strong>die</strong> nachstehende<br />

Tabelle, dass sich <strong>die</strong>ser tatsächlich<br />

erst zu lohnen beginnt, wenn das<br />

doch hohe 85. Altersjahr überschritten<br />

<strong>wird</strong>. Dagegen ist beim Rentenvorbezug<br />

<strong>die</strong> finanzielle Einbusse erst ab dem<br />

Alter 78 respektive 80 zu verzeichnen.<br />

bis zum Erreichen des ordentlichen<br />

Rentenalters<br />

64 für Frauen und 65 für<br />

Männer grundsätzlich <strong>die</strong><br />

AHV-Beiträge für Nichterwerbstätige<br />

geschuldet<br />

sind. Dies kann auch mit<br />

einem Rentenvorbezug<br />

nicht vermieden werden!<br />

Kommt bei Ehepaaren<br />

der ältere – bisher erwerbstätige<br />

– Ehegatte in<br />

den Genuss einer AHV-<br />

Rente, während der jüngere<br />

Partner aus Sicht der<br />

AHV keiner Erwerbstätigkeit<br />

nachgeht (z.B. Hausfrauen),<br />

sind für den jüngeren<br />

Partner Nichterwerbstätigenbeiträgegeschuldet.<br />

Die AHV-Nichterwerbstätigenbeiträge<br />

betragen mindestens<br />

CHF 475 und neuerdings rund<br />

verdoppelte maximal CHF 23 750 pro<br />

Jahr. Der Beitrag ist vom Renteneinkommen<br />

und vom Vermögen abhängig.<br />

Bei gutsituierten älteren Personen<br />

kann <strong>die</strong> Berechnungsformel Vermögen<br />

plus mit Faktor 20 vervielfachtes jähr-<br />

Vergleich: Vorbezug, Aufschub und regulärer Bezug der AHV-Rente<br />

Basis: Alleinstehender Mann, maximale AHV-Rente, Angaben in CHF<br />

Vorbezug Vorbezug Regulärer Aufschub Aufschub<br />

2 Jahre 1 Jahr Bezug 1 Jahr 3 Jahre<br />

Kürzung/Erhöhung -13,60% - 6,80% + 5,20% + 17,10%<br />

AHV-Rente pro Jahr 24 050 25 950 27 840 29 290 32 600<br />

Total Renten bis<br />

Alter 70 168350 155 700 139 200 117 160 65 200<br />

Alter 71 192 400 181 650 167 040 146 450 97 800<br />

Alter 72 216 450 207600 194 880 175 740 130 400<br />

Alter 73 240 500 233 550 222 720 205 030 163 000<br />

Alter 74 264 550 259 500 250 560 234 320 195 600<br />

Alter 75 288 600 285 450 278 400 263 610 228 200<br />

Alter 80 408 850 415 200 417600 410 060 391 200<br />

Alter 85 529 100 544 950 556 800 556 510 554 200<br />

Alter 90 649 350 674 700 696 000 702 960 717 200<br />

Quelle: Hauseigentümer, Ausgabe Nr. 9, 15.5.2012<br />

Ein Vorbezug kann zur finanziellen<br />

Überbrückung des Einkommensausfalls<br />

bei Frühpensionierung sinnvoll sein<br />

und <strong>wird</strong> in solchen Situationen mit<br />

deutlich tieferem Haushaltseinkommen<br />

auch steuerlich nur geringfügig erfasst.<br />

Den Renten<strong>auf</strong>schub sieht man<br />

dagegen in der Praxis selten.<br />

Frühpensionierte und jüngere Ehegatten<br />

von Pensionierten – Achtung!<br />

Ebenfalls ist zu berücksichtigen, dass<br />

liches Renteneinkommen rasch einen<br />

stattlichen Betrag ausmachen.<br />

Mittels Teilzeiterwerb und in KMU-<br />

Situationen mit vorausschauender,<br />

geschickter Einkommensverteilung zwischen<br />

Mann und Frau kann <strong>die</strong>s oft vermieden<br />

werden.<br />

<strong>Was</strong> ist zu tun?<br />

Im Normalfall können Sie ruhig schlafen<br />

und allfällige Sondersituationen<br />

sollten Sie alle 5 Jahre prüfen. Diese<br />

Ausgabe 1/2012 – Seite 5<br />

Beispiel für AHV-Beitrag der Nichterwerbstätigen<br />

Ehemann, Alter 65<br />

AHV-Rente jährlich CHF 27 840<br />

Pensionskassenrente CHF 45 000<br />

Ehefrau, Alter 60<br />

keine Erwerbstätigkeit<br />

Vermögen des Ehepaares CHF 300 000<br />

Berechnung<br />

AHV-Rente CHF 27840/Jahr x 20 CHF 556 800 kapitalisiert<br />

PK-Rente CHF 45 000/Jahr x 20 CHF 900 000 kapitalisiert<br />

Vermögen CHF 300 000 nominal<br />

Total Kapitalfaktoren CHF 1 756 800<br />

davon ½ für <strong>die</strong> Ehefrau CHF 878 400 als Beitragsbasis<br />

ihr Nichterwerbstätigenbeitrag CHF 1648<br />

Hinweis: Ein Teilerwerb kann obige Berechnung beeinflussen.<br />

kurze Übersicht lässt <strong>die</strong> Komplexität<br />

im Detail erahnen.<br />

Als seit jeher in der Schweiz wohnhafte<br />

Person ist es – zumindest bei noch<br />

entferntem Blick <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Pensionierung<br />

– gut und beruhigend, zu wissen, dass<br />

AHV-Renten in aller Regel recht nahe an<br />

den Maximalbetrag kommen.<br />

Dies ist insbesondere dann gegeben,<br />

wenn sich ein weitestgehend vollständiges<br />

Arbeitsleben mit ungefähr durchschnittlichem<br />

Einkommen abzeichnet<br />

und gleichzeitig noch Kinder grossgezogen<br />

werden oder wurden.<br />

Steuerberater beiziehen<br />

Ab dem 55. Altersjahr lohnt es sich, <strong>die</strong><br />

Einkommensbasis seitens AHV, Pensionskasse,<br />

3. Säule und auch ganz generell<br />

mit dem Steuerberater, welcher<br />

Ihre Situation sehr gut kennt, einmal<br />

auszuleuchten.<br />

Susanne Brunner<br />

Treuhandgesellschaft<br />

Bont & Co.<br />

Talackerstrasse 15<br />

4153 Reinach<br />

Telefon 061 711 22 43<br />

Fax 061 711 23 10<br />

E-Mail th.bont@bont-treuhand.ch


KMU info<br />

Steuern: Reform der Ehe- und Familienbesteuerung<br />

<strong>auf</strong> eidgenössischer Ebene<br />

Das Wichtigste in Kürze<br />

In den vergangenen Jahren war <strong>die</strong> Eheund<br />

Familienbesteuerung Gegenstand<br />

zahlreicher Reformen. Am 1. Januar<br />

2011 ist nun das Bundesgesetz über <strong>die</strong><br />

steuerliche Entlastung von Familien mit<br />

Kindern in Kraft getreten.<br />

Einerseits soll mit den neuen Regelungen<br />

<strong>die</strong> Steuergerechtigkeit zwischen<br />

Personen mit und jenen ohne<br />

Kinder verbessert werden und Familien<br />

mit Kindern sollen steuerlich entlastet<br />

werden. Andererseits sollen Ungleichbehandlungen<br />

zwischen Familien mit<br />

fremd- und solchen mit eigenbetreuten<br />

Kindern vermieden werden. Insgesamt<br />

soll <strong>die</strong> Vereinbarkeit von Familie und<br />

Beruf verbessert werden.<br />

Die sogenannte Heiratsstrafe, <strong>die</strong><br />

steuerliche Mehrbelastung von Ehepaaren<br />

gegenüber Konkubinatspaaren,<br />

welche in gleichen Verhältnissen leben,<br />

wurde <strong>auf</strong> Bundesebene bereits im Jahr<br />

2008 wesentlich gemildert.<br />

Steuerliche Entlastung<br />

von Familien mit Kindern<br />

a) Kinderbetreuungskostenabzug<br />

Ab der Steuerperiode 2011 können nun<br />

auch bei der direkten Bundessteuer <strong>die</strong><br />

Kosten für <strong>die</strong> Drittbetreuung der Kinder<br />

in Abzug gebracht werden. Dieser<br />

Abzug beträgt gegenwärtig maximal<br />

CHF 10 100 pro Kind. Der Kinderbetreuungskostenabzug<br />

<strong>wird</strong> gewährt für Kinder,<br />

<strong>die</strong> das 14. Altersjahr noch nicht<br />

vollendet haben, wobei <strong>die</strong> Drittbetreuung<br />

in einem kausalen Zusammenhang<br />

mit der Erwerbstätigkeit, Ausbildung<br />

oder Erwerbsunfähigkeit der für den<br />

Unterhalt des Kindes sorgenden Person<br />

stehen muss.<br />

Bei geschiedenen oder getrennt besteuerten<br />

Eltern steht der Kinderbetreuungskostenabzug<br />

demjenigen Elternteil<br />

zu, der Unterhaltszahlungen<br />

erhält. Bei Fehlen von Unterhaltszah-<br />

Impressum<br />

KMUinfo erscheint zweimal pro<br />

Jahr. Nachdruck unter Quellen -<br />

angabe erlaubt. Konzept: Edwin<br />

Tschopp, Fotos: KMUinfo, Car toon:<br />

Rolf Meier (Roloff), Druck: Ex press<br />

Druck, Basel.<br />

lungen steht der Abzug dem Elternteil<br />

zu, der mit dem Kind zusammenlebt.<br />

Für Kinder, <strong>die</strong> unter gemeinsamer elterlicher<br />

Sorge stehen, <strong>wird</strong> der Abzug<br />

den Eltern je hälftig zugestanden.<br />

Auch <strong>die</strong> Kantone wurden im Rahmen<br />

des Bundesgesetzes über <strong>die</strong> steuerliche<br />

Entlastung von Familien mit<br />

Kindern verpflichtet, im kantonalen<br />

Recht einen entsprechenden Kinderbetreuungskostenabzug<br />

einzuführen, wobei<br />

sie <strong>die</strong> Obergrenze frei festlegen<br />

können.<br />

Die Kantone BS und BL kennen schon<br />

seit Längerem einen entsprechenden<br />

Abzug in Höhe von maximal CHF 5500<br />

pro Kind. Dieser Abzug wurde für Kinder<br />

gewährt, <strong>die</strong> das 15. Altersjahr noch<br />

nicht überschritten haben.<br />

BS hat nun bereits <strong>die</strong> bundesrechtlichen<br />

Regelungen für <strong>die</strong> Steuerperiode<br />

2011 übernommen. Für <strong>die</strong> kantonalen<br />

Steuern BS beträgt der Kinderbetreuungskostenabzug<br />

nun max. CHF 10 000<br />

und <strong>wird</strong> für Kinder gewährt, <strong>die</strong> das 14.<br />

Altersjahr noch nicht vollendet haben.<br />

Bei den Staatssteuern BL <strong>wird</strong> <strong>die</strong><br />

zwingende Bestimmung des Steuerharmonisierungsgesetzes<br />

per 1. Januar<br />

2013 umgesetzt und <strong>die</strong> bestehende<br />

kantonale Bestimmung redaktionell<br />

angepasst. Dabei <strong>wird</strong> insbesondere das<br />

Höchstalter vom 15. <strong>auf</strong> das 14. Altersjahr<br />

reduziert. Gemäss Gesetzesvorlage<br />

soll der Maximalbetrag von CHF 5500<br />

jedoch beibehalten werden.<br />

b) Kinderabzug<br />

Die Einführung des Kinderbetreuungskostenabzugs<br />

<strong>auf</strong> Bundesebene hat<br />

keinerlei Auswirkungen <strong>auf</strong> den ordentlichen<br />

Kinderabzug von derzeit<br />

CHF 6500 und <strong>auf</strong> den Versicherungsabzug<br />

von CHF 700 für jedes Kind.<br />

Bei getrennt besteuerten Eltern kommen<br />

neu <strong>die</strong>se Abzüge jedoch den<br />

Elternteilen je hälftig zu, wenn das Kind<br />

unter gemeinsamer elterlicher Sorge<br />

steht und keine Unterhaltsbeiträge für<br />

das Kind bezahlt werden. Falls Unterhaltsbeiträge<br />

entrichtet werden, stehen<br />

<strong>die</strong> Abzüge dem Empfänger der<br />

Zahlungen zu. Hat nur ein Elternteil <strong>die</strong><br />

elterliche Sorge, kann <strong>die</strong>ser <strong>die</strong> Abzüge<br />

geltend machen.<br />

BS hat für <strong>die</strong> Steuerperiode 2011<br />

den Kinderabzug von CHF 6800 <strong>auf</strong> CHF<br />

7800 angehoben, jedoch den Versiche-<br />

Ausgabe 1/2012 – Seite 6<br />

rungsabzug für Kinder von CHF 1000<br />

gestrichen. <strong>Was</strong> <strong>die</strong> Geltendmachung<br />

des Kinderabzugs betrifft, finden <strong>die</strong><br />

Aufteilungsregelungen des Bundes<br />

analog Anwendung.<br />

BL sieht keinen ordentlichen Kinderabzug<br />

vor. Der Einkommenssteuerbetrag<br />

ermässigt sich jedoch um CHF 750<br />

pro Kind. Dieser Abzug steht dem Elternteil<br />

zu, welcher <strong>die</strong> elterliche Sorge<br />

innehat beziehungsweise den Unterhalt<br />

des Kindes zur Hauptsache bestreitet.<br />

Das Gleiche gilt für den Versicherungsabzug<br />

von CHF 450 pro Kind.<br />

c) Elterntarif<br />

Neu wurde bei der direkten Bundessteuer<br />

zusätzlich zum bestehenden<br />

Kinderabzug ein so genannter Elterntarif<br />

eingeführt. Dieser gilt für verheiratete,<br />

verwitwete, getrennt lebende, geschiedene<br />

und ledige steuerpflichtige<br />

Personen, <strong>die</strong> mit Kindern im gleichen<br />

Haushalt leben und deren Unterhalt sie<br />

zur Hauptsache bestreiten. Für <strong>die</strong> Berechnung<br />

des Steuerbetrags nach dem<br />

Elterntarif <strong>wird</strong> der Tarif für Verheiratete<br />

angewendet. Vom so berechneten<br />

Steuerbetrag <strong>wird</strong> derzeit ein Betrag<br />

von CHF 251 pro Kind abgezogen.<br />

Mit Ausnahme des Kantons BL, welcher<br />

wie oben erwähnt einen Abzug<br />

vom Einkommenssteuerbetrag von CHF<br />

750 pro Kind vorsieht, kennt kein weiterer<br />

Kanton einen Kinderabzug vom<br />

Steuerbetrag.<br />

Milderung der Heiratsstrafe<br />

Seit Januar 2008 sind Massnahmen zur<br />

Beseitigung der Heiratsstrafe in Kraft,<br />

mit dem Ziel, <strong>die</strong> Schlechterstellung<br />

von Ehegatten gegenüber Konkubinatspaaren<br />

in gleichen wirtschaftlichen<br />

Verhältnissen zu beseitigen.<br />

Bei der direkten Bundessteuer sind<br />

<strong>die</strong> Steuertarife progressiv ausgestaltet,<br />

so auch der Tarif für Verheiratete.<br />

Um <strong>die</strong> Heiratsstrafe <strong>auf</strong>grund der steigenden<br />

Progression bei Verheirateten<br />

zu mildern, hat der Bund per 1. Januar<br />

Steuerhinweis für BS<br />

Im Kanton BS können Konkubinatspaare<br />

mit Kindern neu einen<br />

Konkubinatsabzug von maixmal<br />

CHF 18 000 geltend machen!


KMU info<br />

2008 einen Ehegattenabzug in Höhe<br />

von CHF 2600 eingeführt.<br />

Kanton Baselland<br />

Wie <strong>die</strong> direkte Bundessteuer ist <strong>die</strong><br />

Einkommenssteuer BL ebenfalls progressiv.<br />

Um eine Schlechterstellung von<br />

Ehegatten gegenüber Konkubinatspaaren<br />

zu beseitigen, wendet BL seit dem<br />

1. Januar 2008 bei Ehegatten das Vollsplitting<br />

an, bei dem das Gesamteinkommen<br />

der Ehegatten zum halben<br />

Steuersatz besteuert <strong>wird</strong>.<br />

Kanton Basel-Stadt<br />

BS kennt seit der Steuerperiode 2008<br />

einen linearen (zweistufigen) Steuersatz.<br />

Dieser beträgt ab der Steuerperiode<br />

2012 23% für steuerbare Einkommen<br />

von Einzelpersonen bis CHF<br />

200 000 respektive CHF 400 000 bei verheirateten<br />

Personen.<br />

Das übersteigende steuerbare Einkommen<br />

<strong>wird</strong> jeweils mit 26% besteuert.<br />

Einzelpersonen steht ein tarifsteuernder<br />

Abzug von CHF 18 000 und Ehegatten<br />

von CHF 35 000 zu. Sofern beide<br />

Ehegatten erwerbstätig sind, können<br />

sie einen zusätzlichen Abzug von CHF<br />

1000 geltend machen. Aufgrund <strong>die</strong>ser<br />

Systematik sind in BS Einzelpersonen<br />

und Verheiratete gleichgestellt.<br />

Um jedoch auch eine Gleichstellung<br />

zwischen Konkubinatspaaren mit Kindern<br />

und Ehepaaren zu schaffen, hat<br />

der Kanton BS bereits für <strong>die</strong> Steuerperiode<br />

2011 einen Konkubinatsabzug<br />

eingeführt. Dabei können Personen,<br />

welche im Konkubinat mit gemeinsamen<br />

oder nicht gemeinsamen Kindern<br />

leben, einen maximalen Abzug von CHF<br />

18 000 geltend machen.<br />

Der Abzug <strong>wird</strong> insoweit gewährt, als<br />

das Einkommen des unterstützten Partners<br />

der Lebensgemeinschaft zur<br />

Deckung des nötigen Lebensbedarfs<br />

von pauschal CHF 18 000 nicht ausreicht.<br />

Der Abzug entspricht der Differenz<br />

zwischen dem Betrag von CHF<br />

18 000 und dem Reineinkommen der<br />

unterstützten Person (zuzüglich allfälliger<br />

Sozialhilfe- oder Ergänzungsleistungen).<br />

Übersteigt das Reineinkommen<br />

der unterstützten Person jedoch<br />

CHF 18 000, ist ein Unterstützungsabzug<br />

ausgeschlossen. Der Bund und der<br />

Kanton BL kennen keinen solchen Konkubinatsabzug.<br />

Ehepaar- und Familienbesteuerung<br />

Die Familienformen und <strong>die</strong> Art und<br />

Weise des Zusammenlebens sind heute<br />

viel mannigfaltiger als vor einigen Jahren.<br />

Nebst der ordentlichen Ehe sind<br />

Steuertipp<br />

Durch <strong>die</strong> zahlreichen Neuerungen<br />

stellen sich neue heikle Abgrenzungsfragen<br />

für <strong>die</strong> Steuerpflichtigen.<br />

Zudem <strong>wird</strong> auch <strong>die</strong><br />

Erstellung der Steuererklärung<br />

nicht einfacher. Reden Sie mit<br />

Ihrem Treuhänder, damit Sie nicht<br />

zu viel Steuern zahlen.<br />

Konkubinatspaare, Patchworkfamilien<br />

und getrennt lebende oder geschiedene<br />

Ehegatten keine Ausnahmen.<br />

Dies hat <strong>die</strong> Steuerbehörden immer<br />

wieder vor schwierige Fragen gestellt,<br />

insbesondere was <strong>die</strong> Zuweisung von<br />

Abzügen bei getrennt lebenden Ehegatten<br />

mit Kindern betrifft.<br />

Vor <strong>die</strong>sem Hintergrund hat <strong>die</strong> Eidgenössische<br />

Steuerverwaltung bereits<br />

2010 ein umfangreiches Kreisschreiben<br />

publiziert, welches versucht, all den<br />

möglichen (steuerlichen) Familienkonstellationen<br />

gerecht zu werden und <strong>die</strong><br />

Ehepaar- und Familienbesteuerung einheitlich<br />

zu regeln.<br />

Insgesamt wurden rund 15 verschiedene<br />

(!) Familienkonstellationen steuerlich<br />

dargestellt. Es bleibt nun zu hoffen,<br />

dass <strong>die</strong> Kantone für <strong>die</strong> kantona-<br />

Nachlassplanung:<br />

gesetzliche Erbfolge<br />

Die gesetzliche Erbfolge berücksichtigt<br />

in erster Linie den Ehepartner und <strong>die</strong><br />

Nachkommen. Wenn keine Kinder oder<br />

deren Nachkommen da sind, dann geht<br />

der Erbgang nach oben zu den Eltern<br />

oder an deren Stelle zu den Geschwistern<br />

und deren Nachkommen. Mit Ausnahme<br />

des Ehepartners sind nur Blutsverwandte<br />

vom eigenen Familienstamm<br />

erbberechtigt. Erbberechtigte sind teils<br />

in ihren Pflichtteilen geschützt, so dass<br />

der Erblasser <strong>die</strong>se nicht einseitig entziehen<br />

kann. Nur mit einem Erbvertrag<br />

kann mit Einwilligung der Betroffenen<br />

auch gültig in Pflichtteile eingegriffen<br />

werden. Andernfalls bleibt das Testament,<br />

wo zumindest <strong>die</strong> verfügungsfreie<br />

Quote für ganz persönliche Gestaltungswünsche<br />

eingesetzt werden kann.<br />

Gesetzliche Erbfolge<br />

Ehepartner + Kinder 1/2 Ehepartner, 1/2 Kinder zu<br />

gleichen Teilen<br />

Nur Kinder 1/1 zu gleichen Teilen<br />

Ehepartner + Eltern 3/4 Ehepartner, 1/4 Eltern zu<br />

gleichen Teilen<br />

Ausgabe 1/2012 – Seite 7<br />

len Steuern <strong>die</strong>se Regelungen entsprechend<br />

übernehmen.<br />

Fazit<br />

Die zahlreichen Neuerungen im Bereich<br />

der Ehe- und Familienbesteuerung tragen<br />

den mannigfaltigen Familienkonstellationen<br />

mit Kindern Rechnung.<br />

Zudem wurde <strong>die</strong> Vereinbarkeit zwischen<br />

Beruf und Familie verbessert und<br />

wurden steuerliche Hürden abgeschafft,<br />

<strong>die</strong> einer Erwerbstätigkeit beider<br />

Elternteile im Wege standen.<br />

Weitere Massnahmen geplant<br />

Die Schlechterstellung von Ehepaaren<br />

gegenüber Konkubinatspaaren wurde<br />

wesentlich gemildert. Dieser Vorgang<br />

ist jedoch noch nicht abgeschlossen.<br />

Der Bundesrat erarbeitet derzeit Vorschläge,<br />

wie sie ganz beseitigt werden<br />

könnte. Ebenso <strong>wird</strong> geprüft, ob Ehepaare<br />

weiterhin gemeinsam oder allenfalls<br />

künftig getrennt besteuert werden<br />

sollen.<br />

Durch <strong>die</strong> zahlreichen Neuregelungen<br />

hat <strong>die</strong> Komplexität der Ehe- und<br />

Familienbesteuerung jedoch nicht abgenommen.<br />

Es stellen sich neue heikle<br />

Abgrenzungsfragen und Steuerpflichtigen<br />

wurde das Ausfüllen der Steuererklärung<br />

auch nicht einfacher gemacht.<br />

Luc Riggenbach<br />

Ehepart. + Geschwister 3/4 Ehepartner, 1/4 Geschwister<br />

zu gleichen Teilen<br />

Nur Geschwister 1/1 zu gleichen Teilen<br />

Anstelle von vorverstorbenen Kindern, Eltern, Geschwistern<br />

treten bei Vorhandensein deren Nachkommen<br />

zu gleichen Teilen.<br />

Pflichtteile + verfügungsfreie Quoten<br />

Ehepartner + Kinder 1/4 Ehepartner, d.h. 1/2 von<br />

der gesetzlichen Hälfte,<br />

3/8 Kinder, d.h. 3/4 von der<br />

gesetzlichen Hälfte<br />

Somit 3/8 verfügungsfreie Quote.<br />

Nur Kinder 3/4 Kinder, d.h. 3/4 vom<br />

gesetzlichen 1/1<br />

Somit 1/4 verfügungsfreie Quote.<br />

Ehepartner + Eltern 3/8 Ehepartner, d.h. 1/2 von<br />

den gesetzlichen 3/4<br />

1/8 Eltern, d.h. 1/2 vom<br />

gesetzlichen 1/4<br />

Somit 1/2 verfügungsfreie Quote.<br />

Ehepart. + Geschwister 3/8 Ehepartner, d.h. 1/2 von<br />

den gesetzlichen 3/4<br />

Somit 5/8 verfügungsfreie Quote.<br />

Geschwister oder 1/1 der Quote verfügungsfrei<br />

entferntere Verwandte<br />

Nur jeder zweite 60-Jährige hat für sein<br />

Ableben mit einem Testament vorgesorgt.<br />

In klassischen Familienverhältnissen<br />

mit Ehegattin und Nachkommen<br />

mag <strong>die</strong> gesetzliche Regelung gut passen.<br />

Trotzdem können so – zumindest<br />

sympathische oder gar <strong>auf</strong>drängende –<br />

Gestaltungschancen verpasst werden.<br />

Rudolf Brauchli


KMU info<br />

Ausgabe 1/2012 – Seite 8<br />

Mutterschaft und Arbeitswelt: ein Überblick<br />

Rechtliche Rahmenbedingungen<br />

In einer Vielzahl von Gesetzen und Verordnungen<br />

werden <strong>die</strong> Rechte und<br />

Pflichten der werdenden Mütter festgehalten.<br />

Grundlage sind <strong>die</strong>se Gesetze:<br />

1. Arbeitsgesetz und dazugehörige<br />

Vollzugsverordnung (Art. 35 ff. ArG)<br />

Dieses Gesetz schützt <strong>die</strong> Gesundheit<br />

von Schwangeren, Wöchnerinnen und<br />

stillenden Müttern. Es beschreibt <strong>die</strong><br />

Voraussetzungen, unter welchen <strong>die</strong>se<br />

Frauen beschäftigt werden dürfen.<br />

2. Obligationenrecht (Art. 319 ff. OR)<br />

Dieses Gesetz schützt Schwangere und<br />

Wöchnerinnen vorwiegend in wirtschaftlicher<br />

Hinsicht (Lohnfortzahlung)<br />

sowie bei Kündigung.<br />

3. Erwerbsersatzgesetz und<br />

dazugehörige Verordnung<br />

(Art. 16b ff. EOG und Art. 23 ff. EOV)<br />

Das EOG betraf bis anhin nur den (teilweisen)<br />

Ersatz des Ver<strong>die</strong>nstausfalls<br />

von Personen, <strong>die</strong> Militär-, Zivilschutz<br />

oder Zivil<strong>die</strong>nst leisten. Seit der Revision<br />

des Gesetzes (das am 1. Juli 2005 in<br />

Kraft getreten ist) <strong>wird</strong> auch der Lohnausfall<br />

berufstätiger Frauen bei Mutterschaft<br />

entschädigt.<br />

4. Gleichstellungsgesetz (GlG)<br />

Dieses Gesetz verbietet <strong>die</strong> Diskriminierung<br />

der Frauen, namentlich wenn eine<br />

bestehende, zukünftige oder in der Vergangenheit<br />

liegende Schwangerschaft<br />

der Grund ist.<br />

Anspruchsvoraussetzungen<br />

Schwangere Arbeitnehmerinnen und<br />

Wöchnerinnen sowie stillende Mütter<br />

werden durch verschiedene Bestimmungen<br />

geschützt. Es stehen ihnen diverse<br />

finanzielle Leistungen zu.<br />

Zeit vor der Niederkunft<br />

Die Schwangerschaft als solche gibt<br />

keinen Anspruch <strong>auf</strong> Lohn ohne Arbeitsleistung.<br />

Nur wenn <strong>die</strong> schwangere<br />

Arbeitnehmerin aus gesundheitlichen<br />

Gründen an der Arbeit verhindert ist,<br />

kann sie Leistungen gestützt <strong>auf</strong> Art.<br />

324a OR verlangen.<br />

Wenn <strong>die</strong> Arbeitnehmerin in einem<br />

unbefristeten Arbeitsverhältnis steht,<br />

muss <strong>die</strong>ses mindestens drei Monate<br />

gedauert haben, damit ein Anspruch<br />

<strong>auf</strong> Lohnfortzahlung besteht. Wenn <strong>die</strong><br />

Arbeitnehmerin einen befristeten Vertrag<br />

abgeschlossen hat, so muss er für<br />

mehr als drei Monate eingegangen worden<br />

sein. Grundsätzlich gilt, dass der<br />

Arbeitgeber <strong>die</strong> Dauer der Ferien kürzen<br />

kann, wenn eine Arbeitnehmerin während<br />

einer gewissen Zeit nicht arbeitet<br />

(Art. 329b OR).<br />

Zeit nach der Niederkunft<br />

Seit dem 1. Juli 2005 haben Arbeitnehmerinnen<br />

nach der Niederkunft Anspruch<br />

<strong>auf</strong> einen Mutterschaftsurlaub<br />

von mindestens 14 Wochen (oder 98<br />

Tagen), der an einem Stück zu nehmen<br />

ist (keine Unterbrechung möglich). Der<br />

Anspruch existiert nicht im Falle einer<br />

Adoption.<br />

Wöchnerinnen dürfen während der<br />

ersten 8 Wochen nach ihrer Niederkunft<br />

nicht beschäftigt werden (Beschäftigungsverbot;<br />

Art. 35a Abs. 3 ArG).<br />

Beginn des Urlaubs<br />

Der Urlaub beginnt, wenn das Kind lebensfähig<br />

geboren <strong>wird</strong>, <strong>die</strong> Dauer der<br />

Schwangerschaft ist dabei nicht von<br />

Bedeutung (Art. 16c Abs. 1 EOG). Wenn<br />

das Kind tot geboren oder nach der<br />

Geburt verstorben ist, hat <strong>die</strong> Arbeitnehmerin<br />

Anspruch <strong>auf</strong> Leistungen,<br />

wenn <strong>die</strong> Schwangerschaft mindestens<br />

23 Wochen gedauert hat (Art. 23 EOV).<br />

Ende des Mutterschaftsurlaubs<br />

Der Urlaub endet mit dem Abl<strong>auf</strong> der 14<br />

Wochen. Auf jeden Fall endet er, wenn<br />

<strong>die</strong> Mutter ihre Arbeit wieder <strong>auf</strong>nimmt,<br />

sei <strong>die</strong>s Teil- oder Vollzeit (Art. 16d<br />

EOG).<br />

Einverständnis zur Beschäftigung<br />

Von der 9. bis zur 16. Woche nach der<br />

Niederkunft darf <strong>die</strong> Mutter nur mit<br />

ihrem Einverständnis arbeiten (Art. 35a<br />

Abs.3 ArG).<br />

Mit der neuen Mutterschaftsversicherung<br />

macht <strong>die</strong>se Regelung nur für<br />

<strong>die</strong> 15. und 16. Woche nach der Niederkunft<br />

Sinn, während der <strong>die</strong> Arbeitnehmerin<br />

keinen Anspruch <strong>auf</strong> Lohn hat,<br />

wenn sie nicht arbeitet.<br />

Entschädigung<br />

Während des Mutterschaftsurlaubes hat<br />

<strong>die</strong> Arbeitnehmerin Anspruch <strong>auf</strong> 80%<br />

des Lohnes in Form von Taggeldern<br />

(Art. 16e EOG). Damit <strong>die</strong> Frau <strong>die</strong>se<br />

Zahlung erhält, muss sie während der 9<br />

Monate vor der Niederkunft bei der AHV<br />

versichert sein und mindestens 5 Monate<br />

in <strong>die</strong>ser Zeitspanne vor der Niederkunft<br />

gearbeitet haben.<br />

Kündigungsschutz<br />

Im Grundsatz darf der Arbeitgeber ein<br />

unbefristetes Arbeitsverhältnis weder<br />

während der Schwangerschaft der Arbeitnehmerin<br />

noch in den 16 Wochen<br />

nach der Niederkunft kündigen (Art.<br />

336c Abs. 1 Bst c OR). Dieses Verbot gilt<br />

unabhängig vom Kündigungsgrund (sei<br />

<strong>die</strong>ser mit der Mutterschaft zusammenhängend<br />

oder nicht).<br />

Das Kündigungsverbot ist nur für den<br />

Arbeitgeber gültig. Arbeitnehmerinnen,<br />

<strong>die</strong> schwanger sind, Wöchnerinnen<br />

und stillende Mütter können das<br />

Arbeitsverhältnis jederzeit kündigen.<br />

Sie müssen jedoch <strong>die</strong> gesetzlichen,<br />

vertraglichen oder gesamtarbeitsvertraglichen<br />

Kündigungsfristen und -termine<br />

einhalten.<br />

Tipp<br />

In Anbetracht der komplexen Materie<br />

empfehlen wir Ihnen, sich<br />

von einer Fachperson, z.B. Ihrem<br />

Treuhänder, beraten zu lassen.<br />

Prüfen Sie Ihren Versicherungsschutz<br />

(Taggeldversicherung mit<br />

Einschluss der Mutterschaft).<br />

Mehr Informationen<br />

Weitere Informationen können den Publikationen<br />

des Seco (Staatssekretariat<br />

für Wirtschaft) entnommen werden.<br />

Dies ist auch empfehlenswert, weil im<br />

vorstehenden Artikel nicht <strong>auf</strong> alle Details<br />

eingegangen werden konnte.<br />

Edith Mundschin<br />

Felix Fankhauser<br />

Hersberger Revisionsgesellschaft<br />

<strong>AG</strong><br />

Jurastrasse 45<br />

4411 Seltisberg<br />

Telefon 061 915 90 60<br />

Fax 061 915 90 70<br />

E-Mail info@hersberger-revi.ch

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