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Lebensfreude in Marl
Ulrike Strätling schreibt und produziert liebenswerte Geschichten, die auch
demenzkranke Menschen verstehen.
Meine Mutter war für mich da
Ulrike Strätling schreibt Geschichten für Demenzkranke.
Text und Foto von Hans-Jürgen Abenath.
Anneliese Polixa sitzt im Rollstuhl
am Fenster im ersten Stock – in
der Hand eine kleine Stoffgiraffe,
der starre Blick auf die Straße gerichtet.
„Nein, sie erkennt keinen und reagiert auf
fast nichts mehr, sie lebt wohl jetzt in ei-
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ner anderen Welt“, sagt Ulrike Strätling
traurig und verlässt leise das Zimmer. Seit
fast neun Jahren pflegt sie ihre an Alzheimer
erkrankte Mutter schon. „Es ist ein
langer und schmerzvoller Abschied von
dem Menschen, den man mal ganz anders
Füßmann Freitag 70 x 39.eps
kannte“, resümiert die 57-Jährige. Doch sie
ins Heim zu geben, das kann sie sich nicht
vorstellen, „meine Mutter war immer für
mich da, jetzt bin ich an der Reihe“.
Ulrike Strätling holt Kaffee, Pflaumenkuchen
und Schlagsahne aus der Küche,
geht in das Zimmer nebenan und setzt
sich an den Schreibtisch. Hier ist der Ort,
an dem sie ihrer Fantasie beim Schreiben
freien Lauf lassen kann. Kurze, liebevoll
geschriebene Texte verfasst sie. Es sind
Geschichten mit unkomplizierten Sätzen,
geeignet, um sie demenzkranken Menschen
vorzulesen.
„Die Idee ist mir vor Jahren gekommen,
als ich merkte, dass meine Mutter auch
Märchen, die ich ihr vorlas, nicht mehr
verstand.“ Auf der Suche nach geeigneter
Literatur stellte die ehemalige Erzieherin
fest: Die gibt es nicht. Sie fing an, einfache
Geschichten zu erzählen, die ihr einfielen
– und es funktionierte. Anneliese Polixa
konnte wieder folgen. Die Geschichten
aufzuschreiben, war der logische nächste
Schritt.
Bei den wöchentlichen Treffen in der
AWO mit anderen pflegenden Angehörigen
stellte sich schnell heraus, dass sie dieses
Problem nicht alleine hatte. Ihre kleinen
Heftchen, die sie heute noch in Eigenarbeit
erstellt und für fünf Euro verkauft, fanden
dankbare Abnehmer. Zudem wurde ein
Lesekreis eingerichtet, in dem Ulrike Strätling
den Demenzerkrankten vorliest.
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Handgemalt: die Titelbilder der Bücher.
Auf die Frage, ob ihr denn nicht lang-
sam die Ideen ausgingen, lacht sie nur
– nein, oft reiche schon ein Blick aus dem
Fenster und eine neue Geschichte sei geboren.
Dann streicht sie sich mit dem Zeigefinger
eine blonde Haarsträhne aus der
Stirn und vertieft sich wieder in die Tastatur
ihres Computers.
Ulrike Strätling
Schillerstraße 82, 45768 Marl
Tel.: 0 23 65 / 4 53 04
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kranke.de
Vom Rehlein, das anders aussehen wollte
Eine Kurzgeschichte von Ulrike Strätling.
Ein junges Rehlein, kräftig und voll Tatendrang, lebte einmal in einem Wald. Doch es
war so gar nicht mit sich zufrieden. Es beneidete alle Tiere, die etwas anderes konnten,
die anders aussahen oder etwas Besonderes besaßen. Das junge Reh wurde von Tag zu
Tag unglücklicher, bis der Tag kam, an dem es nur noch weinte. „Ach wünscht’ ich mir
Ohren so groß wie ein Hase“, sagte es am Abend und schlief ein. Das hörte die weise
Eule und beschloss, dem Rehlein den Wunsch zu erfüllen.
Früh ist das Rehlein aufgewacht, und als es sich im Spiegel des Sees betrachtete, sah es
seine großen langen Ohren. Sofort sprang es durch den Wald, um seine neuen Ohren
auszuprobieren. Doch das Rehlein war immer noch nicht zufrieden. Am Abend, bevor
es einschlief, wünschte es sich einen Rüssel, damit es besser an die Blätter der Bäume
langen konnte. Das hörte die Eule und beschloss zu helfen.
In der Früh wurde das Rehlein wach und lief sofort zum See. Im Spiegelbild des Wassers
sah es seinen Rüssel. Sofort sprang es zum nächsten Baum und pflückte sich damit die
Blätter. Am Abend war es immer noch nicht zufrieden und es wünschte sich, so laut
wie ein Löwe brüllen zu können. Das hörte die weise Eule und beschloss zu helfen.
Früh ist das Rehlein aufgewacht und wollte den anderen Tieren einen guten Morgen
wünschen. Ein Brüllen kam aus seiner Kehle laut und stark und alle liefen fort. Aber
das Rehlein war immer noch nicht zufrieden. Als es einschlief, wünschte es sich einen
bunten Schwanz, wie ein Papagei ihn hat. Das hörte die Eule und wollte helfen.
Früh ist das Rehlein aufgewacht und sah zu seinem Hinterteil: Statt seinem Stummelschwänzchen
hatte es nun lange bunte Federn, ganz so wie ein Papagei. Alle Tiere
im Wald lachten nun das Rehlein aus, und wenn es brüllte, dann liefen alle fort. Am
Abend war das Rehlein traurig, und bevor es einschlief, wünschte es sich, wieder so
auszusehen wie früher. Das hörte die Eule und beschloss, noch einmal zu helfen.
Früh erwachte das Rehlein und lief zum See. Es schaute ins Wasser und sah, dass alles,
was es sich einmal gewünscht hatte, wieder verschwunden war. „So gefalle ich mir
doch am besten“, gab es zu und hörte, wie alle Tiere im Wald klatschten. Keines lief
fort oder hatte Angst vor ihm. Das Rehlein war glücklich und wollte nie wieder so
sein wie andere.
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Seniorenbeirat der Stadt Marl
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Tel.: 0 23 65 / 99 24 79 (Anrufbeantworter)
Ambulanter Pflegedienst
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Ambulantes Pflegeteam
Beate Sichler
Kampstraße 109
45772 Marl
Tel.: 0 23 65 / 6 65 50
Mitten im Leben.
AWO in Marl
Lehmbecker Pfad 35, 45770 Marl
www.awo-msl-re.de
Dienste und Angebote:
Pflegedienst Kreis Recklinghausen Ost
Kerstin Psiuk
Tel.: 0 23 66 / 60 41 19
Beratungsstelle für Demenz und Pflege
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Seniorenerholung, Beratungsstelle für
ältere Menschen und ihre Angehörigen,
Gesprächskreis für pflegende Angehörige
Zeppelinstraße 14, 45768 Marl
Tel.: 0 23 65 / 69 08 01
www.caritas-marl.de
Karl-Pawlowski
-Altenzentrum
Windhorststraße 10-19
45665 Recklinghausen
Tel.: 0 23 61 / 4 30 22
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Region Ruhrgebiet Nord - Münsterland
Hirtenstr. 5-7 . 44652 Herne
Tel.: 0 23 25 / 58 71 95 -0
Fax: 0 23 25 / 58 71 95 -9
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Kompetenz und Innovation,
dafür steht das Ev. Johanneswerk
als führender Anbieter in
der Altenarbeit.
Unsere Einrichtungen stellen
sich auf die veränderten gesellschaftlichen
und individuellen
Bedürfnisse ein.
Für die zunehmende Zahl der
Menschen mit Demenzerkrankung
haben viele der Häuser
Wohnbereiche, die sich auf
die besonderen Anforderungen
in diesem Bereich eingestellt
haben.
Für Menschen, die ihren Lebensabend
gerne so selbständig wie
möglich verbringen wollen, bietet
das Ev. Johanneswerk Wohnprojekte
in der quartiersnahen
Versorgung, Kurzzeitpflegeplätze
oder das Leben in Wohngruppen
innerhalb einer stationären
Einrichtung an.

D & G Pflegeteam
Daniela Colga
Schwabenstraße 42, 45770 Marl
Tel.: 0 23 65 / 1 65 43
Deutsches Rotes Kreuz
Soziale Dienstleistungen Marl
Loekamptor 1 – 3, 45772 Marl
Tel.: 0 23 65 / 41 56 01
Diakoniestation Marl 1
Martin-Luther-Straße 16, 45768 Marl
Tel.: 0 23 65 / 69 99 80
Diakoniestation Marl 2
Bachstraße 24, 45770 Marl
Tel.: 0 23 65 / 41 44 11
Die Pflege-Engel
Nicole Jansen-Hilger
Bergstraße 161, 45770 Marl
Tel.: 0 23 65 / 6 99 99 97
Häusliche Alten- und Krankenpflege
Franz Baudach
Dürerstraße 7
45768 Marl
Tel.: 0 23 65 / 5 60 80
HumanitasPflege GbR
Jürgen Brückner
Haselnussweg 7
45770 Marl
Tel.: 0 23 65 / 8 17 47
Krankenpflegedienst GbR Marl
Heinrich-Heine-Straße 9
45768 Marl
Tel.: 0 23 65 / 6 89 14
Marler Pflegezentrale
Thomas Deuringer
Bergstraße 6 - 10
45770 Marl
Tel.: 0 23 65 / 6 99 43 10
Viel fürs Leben übrig!
Mederi Ltd. Fachkrankenpflege
Werner Maass
Dümmerweg 234, 45772 Marl
Tel.: 0 23 65 / 3 56 87
Pflegeverein für behinderte Menschen
Linder Weg 44
45746 Marl
Tel.: 0 23 65 / 69 99 60
Pflegedienst „Hand in Hand“
Guiseppe Billeci
Kampstraße 18 d
45768 Marl
Tel.: 0 23 65 / 3 84 07 30
Privater Sozialer Dienst
Gisela Martin
Kolberger Straße 1
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