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Pfoten-News Ausgabe 9

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Die Geschichte von „Abas“<br />

A bas ist der Name eines trojanischen Kämpfers, Sohn des Traumdeuters Euydamas. Es gibt<br />

auch noch andere gleichen Namens aus der griechischen Mythologie. Ich möchte aber gerne bei<br />

dem „Kämpfer“ bleiben. Was hat das nun aber mit Tierschutz zu tun, werden Sie wahrscheinlich<br />

fragen? Nichts!<br />

Wir suchen immer wieder nach Namen für die Tiere, die wir bei uns aufnehmen. Meist sind es Namen,<br />

wie sie allgemein bekannt sind und die sicher auch von Ihnen für Ihre Tiere vergeben werden.<br />

In einem Tierheim ist es natürlich schon etwas schwieriger. Wir wollen schließlich nicht für<br />

alle Tiere immer die selben Namen vergeben. Und wir machen uns schon Gedanken, welcher Name<br />

könnte evtl., auf Grund der Vorgeschichte, passen.<br />

Und da sind wir dann bei „Abas“, dem trojanischen Kämpfer. Ausgesucht für einen kleinen Kater,<br />

den wir bei einer bekannten Fast-Food-Kette in Ratzeburg aufgelesen haben. Es geschah während<br />

der landesweiten Kastrationsaktion, an der wir uns natürlich beteiligt haben. Meine Frau und<br />

ich waren gerade zu unserer zweiten Tour nach Ratzeburg aufgebrochen,<br />

als wir den Anruf bekamen über einen verletzten<br />

Kater, der dort lag. Also kurzerhand einen Zwischenstop eingelegt<br />

und was fanden wir? Ein kleines Häufchen Elend. Mehr tot<br />

als lebendig. Das dieses Kleine Etwas überhaupt noch lebte,<br />

merkten wir erst, als ich es anhob. Ein kleines Zucken. Mehr<br />

nicht. Also in die Tragebox rein, wobei kaum Regung war. Bei<br />

der Tierärztin schüttelte man auch nur mit dem Kopf und war<br />

nicht gerade optimistisch ob des Zustands. Blut konnte nicht<br />

abgenommen werden. Man fand keines. Total Dehydriert<br />

(ausgetrocknet) und nur noch 1,3 Kg. wiegend. Egal, wir wollten<br />

es einfach versuchen. Also Untersuchung und ab an den<br />

Tropf. Was soll ich sagen? Nach ca. 4 Stunden fauchte er bereits<br />

das Tierarzt-Personal an, als wenn er es fressen wollte.<br />

Klar, Hunger hatte er sicher. Man unternahm jedenfalls alles<br />

nur erdenkliche und konnte später sogar eine Kastration vornehmen.<br />

Doch wohin mit dem Kleinen? Eigentlich hätten wir ihn<br />

wieder aussetzen müssen nach der Kastration. Nein, nicht diesen<br />

kleinen Kämpfer, denn das merkten wir sofort. Das war er. Also im Tierheim nachgefragt und<br />

einen Außenzwinger hergerichtet. Eine Hundehütte wurde kuschelig eingerichtet und dann ab zu<br />

uns. Sofort verkroch er sich in die Hütte und ward nicht mehr gesehen. Futter und Wasser hingestellt<br />

und ihn erst einmal in Ruhe gelassen. Kurze Zeit später nachgeschaut. Futter restlos weg.<br />

Und so ging es weiter. Appetit hatte er natürlich. Anweisung erteilt, man möge sich doch bitte in<br />

einen Zwinger davor setzen und ihm mit ruhiger Stimme Geschichten vorlesen. Vier Tage später<br />

wollte ich Fotos machen und schaute wieder vorbei. Ich sah „im“ Zwinger eine unserer ehrenamtlichen<br />

Katzenkuschler, aber nicht den Kleinen. Also rein in den Zwinger und….. da saß er. Zwischen<br />

den Beinen und suchte einfach nur Wärme und Sicherheit. Und er kam sogar zu mir, als<br />

wenn er sich bedanken wollte. Ich konnte ihn streicheln, diesen „wilden“ Kämpfer, der einige Tage<br />

zuvor noch Menschen fressen wollte. Wie glücklich ich war, können Sie evtl. nachvollziehen.<br />

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