Unser Konfi-Camp 2012 - Ev. - luth. Kirchengemeinde Stuhr
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Es ist der sechste September und gerade<br />
rauscht die Nachricht durch Blätterwald, Äther<br />
und Internet: „Ökumene jetzt – ein Gott, ein<br />
Glaube, eine Kirche“ In dem Aufruf, der viele<br />
Unterstützer gefunden hat und bis zum Erscheinen<br />
dieses Gemeindebriefes sicher noch viele<br />
findet, steht als eines von drei Argumenten:<br />
„Offensichtlich ist, dass katholische und evangelische<br />
Christen viel mehr verbindet als unterscheidet.“<br />
Diesem Satz können wir zustimmen.<br />
Dann wird ein Wunsch ausgesprochen: „Wir<br />
appellieren an die Kirchenleitungen, die tatsächlichen<br />
Entwicklungen in den Gemeinden vor<br />
Ort so zu begleiten, dass die Ökumene nicht in<br />
ein Niemandsland zwischen den Konfessionen<br />
abwandert, sondern die Trennung unserer Kirchen<br />
überwindet.“ Was wird von der evangelischen<br />
Kirche erwartet? Die Unterzeichner des<br />
Aufrufes sagen dazu nicht einen konkreten Satz.<br />
Daher stellen wir hier mal einige Fragen in den<br />
Raum. Soll die evangelische Kirche Frauen mit<br />
Rücksicht auf die Ökumene das Recht nehmen,<br />
einen Gottesdienst zu leiten? Sollen evangelische<br />
Pastoren und Pastorinnen geschiedenen Menschen<br />
den Wunsch auf den Segen Gottes für eine<br />
neue Beziehung verweigern? Soll das Abendmahl<br />
den Christen nicht mehr in Brot und Wein<br />
gereicht werden? Sollen wir das demokratische<br />
Prinzip, die Vertreter der evangelischen Kirchen<br />
wählen zu lassen, abschaffen?<br />
Folgender Satz steht auch in dem Aufruf:<br />
„Martin Luther wollte die Kirche erneuern, nicht<br />
spalten.“ Als Teil der evangelischen Christenheit<br />
werden wir uns auch weiterhin bemühen, Teil<br />
dieses Prozesses zu sein. Allerdings sagen wir<br />
auch klar, dass wir keine der oben aufgeworfenen<br />
Fragen mit einem Ja beantworten können.<br />
Und mit einem Beispiel möchten wir deutlich<br />
machen, dass auch nach bald 500 Jahren Reformation<br />
und 50 Jahren Zweitem Vatikanischen<br />
Konzil der Ball bei der katholischen Kirche liegt.<br />
A P R O P O S<br />
Ökumene jetzt und hier?<br />
Dem Ökumenischen Rat der Kirchen, der sich<br />
weltweit um die Einheit der Christen bemüht,<br />
gehören 349 Kirchen an. Eine Kirche macht<br />
aber nicht als Mitglied mit auf dieser Suche – die<br />
römisch-katholische. Wenn 349 Kirchen bereit<br />
sind, zusammengehörend in einer Organisation<br />
zu arbeiten, ist dies ein wirklich Mut machendes<br />
Zeichen. Vielleicht will Rom ja abwarten bis<br />
sich die 349 einig sind, um dann nur noch einen<br />
einzigen Verhandlungspartner zu haben? Vermutlich<br />
ist es aber so wie Papst Benedikt XVI es<br />
2011 in Erfurt ausdrückte. Er habe, so dozierte<br />
der Papst ungerührt, kein ökumenisches Gastgeschenk<br />
dabei. Der Glaube sei „nicht etwas,<br />
was wir ausdenken oder aushandeln“. Wenn<br />
die katholischen Christinnen und Christen ihrer<br />
Kirchenleitung zeigen wer „das Volk“ ist, wird<br />
es Fortschritte geben können. Und wo steht<br />
geschrieben, dass Christen das tun und denken<br />
müssen, was ein Papst für richtig erachtet? In<br />
der Bibel nicht.<br />
Ihre / Eure Eike Fröhlich und Robert Vetter<br />
Der Monatsspruch<br />
für Oktober <strong>2012</strong><br />
„Gott ist freundlich dem,<br />
der auf ihn harrt, und<br />
dem Menschen,<br />
der nach ihm fragt.“<br />
(Klagelieder 3,25)