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emil zbinden - Kunstmuseum Bern

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62_<br />

erweiterungsbau<br />

Mäzen für Gegenwartskunst<br />

Mitte 2005 gründete Dr. h.c. Hansjörg Wyss die Stiftung GegenwART mit<br />

dem Zweck, zeitgenössische Kunst zu fördern. Zu den Aktivitäten der<br />

Stiftung gehören unter anderem die Finanzierung eines Erweiterungsbaus<br />

für Gegenwartskunst für das <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Bern</strong> und die Unterstützung<br />

des Betriebs der Gegenwartskunstabteilung.<br />

Anfangs 2006 lancierte die Stiftung <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Bern</strong> einen 2-stufigen<br />

Projektwettbewerb für den Erweiterungsbau, der anonym durchgeführt<br />

wurde. Das Preisgericht unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Marc Angélil,<br />

Dipl. Architekt ETH SIA BSA Zürich/Los Angeles, konnte 231 Projekte<br />

zur Beurteilung zulassen und empfahl 5 Projekte zur Weiterbearbeitung<br />

in einer 2. Phase. Das Preisgericht zur 2. Stufe beschloss die Rangierung<br />

mit entsprechender Preisverteilung aller 5 Projekte. Die Bewilligungsfähigkeit<br />

des Siegerprojektes des Wettbewerbs war aber aus denkmalpflegerischen<br />

Gründen nicht gegeben. Der Stiftungsrat des <strong>Kunstmuseum</strong>s<br />

<strong>Bern</strong> ersuchte deswegen die städtische Denkmalpflege um eine<br />

Prüfung aller fünf durch die Jury rangierten Projekte.<br />

Projekt SCALA<br />

Das zweitplatzierte Projekt SCALA der Architekten Nicola Baserga und<br />

Christian Mozzetti wurde dabei im Hinblick auf die Bewilligungsfähigkeit<br />

als sehr positiv beurteilt. In der Folge setzte der Stiftungsrat des <strong>Kunstmuseum</strong>s<br />

<strong>Bern</strong> 2008 im Einvernehmen mit der Stiftung GegenwART eine<br />

Taskforce unter der Leitung des <strong>Bern</strong>er Architekten Ueli Laedrach zur<br />

Weiterentwicklung der Wettbewerbseingabe SCALA ein. Zusammen mit<br />

den Architekten wurde SCALA unter Berücksichtigung von Nutzerauflagen<br />

und sämtlicher Kostenoptimierungen überarbeitet. Schliesslich<br />

konnte im August 2008 das generelle Baugesuch eingereicht werden,<br />

gegen welches keine Einsprachen eingingen. Im Februar 2009 wurde<br />

schliesslich die generelle Baubewilligung erteilt. Der Baubeginn ist im<br />

Sommer 2010 geplant, die Eröffnung soll 2013 gefeiert werden können.<br />

Fianzierung Erweiterungsbau<br />

Finanziert wird das Projekt zu einem grossen Teil von der Stiftung GegenwART<br />

des Mäzens Dr. h.c. Hansjörg Wyss: 12 Mio. Franken fliessen in<br />

die Planung und den Bau der Erweiterung des <strong>Kunstmuseum</strong>s <strong>Bern</strong>, weitere<br />

8 Mio. Franken stehen für die inhaltlichen Aktivitäten zur Verfügung.<br />

Die präzisen Kostenberechnungen hatten indes gezeigt, dass der vorgegebene<br />

Finanzierungsrahmen der Stiftung GegenwART von CHF 12<br />

Mio. für den Erweiterungsbau nicht eingehalten werden kann. Dies ist<br />

vor allem auf die Kostenfolgen des Tiefbaus zurückzuführen. Veranschlagt<br />

werden nun CHF 17.5 Mio. Dank der Unterstützung durch die Bur-<br />

gergemeinde <strong>Bern</strong>, den Lotteriefonds, weiteren Stiftungen und nicht<br />

genannt werden wollende Privatpersonen ist die Finanzierung des Erweiterungsbaus<br />

gesichert.<br />

Dramaturgie der Gebäude<br />

Das Projekt SCALA sieht unterirdische Räume am Aarehang vor, welche<br />

über einen rechteckigen Beton-Glas-Bau mit Treppe zugänglich gemacht<br />

werden. Die Ausstellungsfläche des <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Bern</strong> wird auf<br />

einen Schlag um 1‘200qm vergrössert. Diese Vergrösserung erlaubt, die<br />

eigenen Bestände im Bereich der Gegenwartskunst ins rechte Licht zu<br />

rücken, sie überhaupt der Öffentlichkeit zu präsentieren und die bestehende<br />

Sammlungspräsentation mit dem Blick auf die Kunst der letzten<br />

vierzig Jahre zu ergänzen.<br />

Die Verbindung des Altbaus mit dem Erweiterungsbau via Passerelle erfolgt<br />

auf der Höhe des Untergeschosses des Stettler-Baus und führt von<br />

dort in den Kern des Neubaus hinab. Im Untergeschoss des Stettler-<br />

Baus werden traditionell die Altmeister – also historische Kunst aus der<br />

Sammlung des <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Bern</strong> – ausgestellt. Die Dramaturgie der<br />

beiden Gebäude wird in Zukunft erlauben, aus der Sicht der gestandenen<br />

Meister, die Gegenwart in Augenschein zu nehmen und sie auch an<br />

bestehenden Qualitätsvorstellungen und Kunstbegriffen zu messen.<br />

_63<br />

Das <strong>Kunstmuseum</strong> denkt und rechnet mit der Gesamtheit seiner gesammelten<br />

Schätze. Schliesslich sind viele Epochen unter einem Dach vereint.<br />

Ort der Reflexion<br />

Das <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Bern</strong> versteht die Gegenwartskunst als Seismograf<br />

für gesamtgesellschaftliche und kulturelle Fragen, welche an der kunsthistorischen<br />

Tradition gemessen wird. Zudem soll die lose Zusammenarbeit<br />

mit dem Lehrstuhl für Gegenwartskunst der Universität <strong>Bern</strong>, welcher<br />

sich in den unteren Geschossen des Atelier-5 Baus befindet, intensiviert<br />

werden. Dank der Nähe zur Universität und – das bleibt noch zu<br />

realisieren – vermehrt auch zur Fachhochschule / Hochschule der Künste<br />

<strong>Bern</strong> kann die Ausstellungs- und Forschungstätigkeit des <strong>Kunstmuseum</strong>s<br />

<strong>Bern</strong> kritisch reflektiert und damit ein lebendiger Beitrag zur Diskussion<br />

um die gesellschaftliche, kulturelle und historische Bedeutung<br />

von (Gegenwarts-)Kunst geleistet werden. Dies ist auch so im Leitbild<br />

formuliert und diesem Bestreben wird mit dem Erweiterungsbau und<br />

seinem gläsernen Überbau – der den Blick auf den Himmel und andere<br />

geistige Höhen freigibt – bildhaft Ausdruck verliehen.

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