Ausgabe November 2016
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Applaus in der Ewigen Stadt<br />
HILFSDIENST IM VATIKAN<br />
• Auf den Spuren des Malteserordens<br />
wandelte eine<br />
MHD-Delegation vom Niederrhein<br />
in Rom. Die Schulsanitäter<br />
aus Willich wurden<br />
begleitet von MHD-Kräften<br />
aus Grefrath und Willich. Ein<br />
Modell mit Zukunft.<br />
Aus der Gemeinde<br />
Rom/Grefrath - Ein Pilotprojekt<br />
hat eine erfolgreiche Premiere<br />
gefeiert: Unter Leitung<br />
der Grefrather Malteser hat<br />
eine Delegation des Willicher<br />
St. Bernhard-Gymnasiums im<br />
Vatikan eine Woche lang einen<br />
Schulsanitätsdienst durchgeführt.<br />
In Rom sammelten zehn<br />
Schüler im Alter zwischen 14<br />
und 17 Jahren wichtige Erfahrungen<br />
für ihr späteres Leben.<br />
„Sinn der Studienreise war es,<br />
den Schulsanitätsdienst intensiv<br />
zu erfahren, aber auch,<br />
den Malteser-Ordenssitz in<br />
Rom in Verbindung mit dem<br />
christlichen Glauben kennen<br />
zu lernen“, sagt der Grefrather<br />
MHD-Beauftragte Lothar<br />
Kemski, der mit dem ehrenamtlichen<br />
Geschäftsführer<br />
Sven Verheyden den einwöchigen<br />
Einsatz in Italien geleitet<br />
hat. Kemski: „Die Reise war<br />
super. Für die Kids war es ein<br />
Highlight.“<br />
Die Malteser-Delegation in Rom auf einem der sieben Hügel,<br />
auf dem sich die Villa Malta des Malteserordens befindet,<br />
im Hintergrund der Vatikan mit dem Petersdom. Geleitet<br />
haben die Gruppe Lothar Kemski (hockend rechts),<br />
Sven Verheyden (links daneben), Kurt Schumacher (stehend<br />
3.v.l.), Hannegret Himmels (rechts daneben) und<br />
Christina Kemper (stehend 4.v.r.). Stehend links: ivo Graziani,<br />
Kabinetts-Chef Großhospitaiier des Malteserordens.<br />
Fotos: MHD<br />
Begleitet wurden die zehn<br />
Schüler - neun junge Frauen,<br />
ein junger Mann - neben<br />
den Grefrathern Kemski und<br />
Verheyden vom Willicher<br />
MHD-Stadtbeauftragten Kurt<br />
Schumacher, von der St.-Bernhard-Lehrerin<br />
und Leiterin des<br />
Schulsanitätsdienstes Christina<br />
Kemper sowie von der Lehrerin<br />
a.D. Hannegret Himmels.<br />
In der Ewigen Stadt wandelte<br />
die 15-köpfige Delegation<br />
vom Niederrhein auf den Spuren<br />
des Malteserordens. „Das<br />
Schöne war, dass wir alle die<br />
wunderbaren Kirchen und<br />
vatikanischen Einrichtungen<br />
nicht nur besichtigen, sondern<br />
auch hinter die Kulissen<br />
blicken durften“, berichtet<br />
Lothar Kemski. Die Schulsanitäter<br />
kamen im Vatikan sogar<br />
bis zur Santa Marta, wo Papst<br />
Franziskus wohnt. „Außerdem<br />
hatten wir bei den Einlasskontrollen<br />
für die Kirchen das Privileg,<br />
nicht warten und kontrolliert<br />
werden zu müssen“,<br />
so Sven Verheyden. Das alles<br />
war für die Schüler des St.<br />
Bernhard-Gymnasiums, das<br />
sich in Trägerschaft des Malteserordens<br />
befindet, ein „Erlebnis“.<br />
Eine Gänsehaut hatten die<br />
Malteser beim Besuch einer<br />
afrikanischen Messe im Vatikan.<br />
Als die jungen Leute auf<br />
dem Weg zur Sanitätsstation<br />
durch die Kirche S. Maria<br />
Maggiore schritten, brandete<br />
ihnen spontan herzlicher<br />
Applaus entgegen. „Das war<br />
eine außergewöhnliche Würdigung<br />
unserer Arbeit und<br />
kam aus den Herzen der Menschen“,<br />
so Lothar Kemski.<br />
Stolz waren die 15 Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer<br />
auch, dass jeder einen Orden<br />
verliehen bekommen hat.<br />
Es gab sowohl eine Urkunde<br />
vom Vatikan als auch vom<br />
Malteserorden sowie eine Medaille.<br />
In der positiven Nachbetrachtung<br />
der Rom-Reise war man<br />
sich mit allen Beteiligten einig,<br />
dass derartige Hilfsprojekte<br />
in katholischer Mission<br />
auch auf andere MHD-Dienste<br />
ausgeweitet werden sollen-<br />
Ganz Kavalier, hilft Sven Verheyden<br />
Christina Kemper<br />
vom Sockel. Der Schnappschuss<br />
entstand bei einem<br />
Rom-Spaziergang des Betreuungsteams.<br />
Rechts Kurt<br />
Schumacher.<br />
Kemski: „Ein solcher Einsatz<br />
wie jetzt in Rom spornt an und<br />
hat bei unserem Nachwuchs<br />
den Funken der Begeisterung<br />
entfacht.“<br />
Gut möglich, dass die<br />
Grefrather Malteser als nächstes<br />
zum Sanitätseinsatz ins<br />
bosnische Medjugorje reisen,<br />
um dort die nächsten Erfahrungen<br />
zu machen. Denn<br />
auch dort, auf dem Balkan,<br />
spielt der Maltesergedanke<br />
von christlicher Nächstenliebe<br />
und selbstloser Hilfsbereitschaft<br />
eine zentrale Rolle.<br />
www.malteser-grefrath. de<br />
Dostojewski als Satiriker<br />
Fjodor Michailowitsch Dostojewski<br />
(1821 - 1881) gilt<br />
als einer der bedeutendsten<br />
russischen Schriftsteller, der<br />
die Probleme der menschlichen<br />
Existenz mit tiefem moralischem<br />
Ernst behandelt:<br />
Schuld und Sühne, Erniedrigte<br />
und Beleidigte, Das Totenhaus,<br />
Der Idiot, Die Dämonen,<br />
Die Brüder Karamasow - die<br />
Titel seiner Hauptwerke sprechen<br />
für sich.<br />
In den satirischen Texten dieses<br />
Abends lernen wir ihn als<br />
Kritiker an Ideologien kennen,<br />
die damals zum Unwillen des<br />
Autors vom Westen her in<br />
Russland eindrangen und von<br />
der jungen Generation enthusiastisch<br />
begrüßt wurden:<br />
Nihilismus, Materialismus und<br />
rückhaltlose Wissenschaftsund<br />
Fortschrittsgläubigkeit.<br />
Dostojewski erscheint hier<br />
von einer ungewohnten Seite:<br />
seiner Fähigkeit zu treffendem<br />
und grimmigem Humor.<br />
Lesung: Franz Josef Frigger,<br />
Studiendirektor a.D.<br />
Musik: Andrej Nordstein<br />
8<br />
Niers-Bote <strong>November</strong> <strong>2016</strong>