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editorial touch art culture and history Darf man das? Egal, wir sind dabei! Eine der Besonderheiten der Boulevardund Yellow-Press- Medien liegt darin, dass sie gerne ins Private geht. Ins Private von öffentlichen Personen. Solange man im Sessel eines Frisörsalons sitzt, darf man genießen. Mit den verschwörerischen Worten „Hier sieht es ja keiner!“ legte meine Friseurin mir einen Stapel Boulevard-Magazine auf den Tisch. Beim Lesen der bunten Heften gesehen zu werden, kann im Rahmen des Bildungsbürgertums also als peinlich empfunden werden. Weil man sich anscheinend intellektuell anspruchslos für C-Promis und adlige Familiengeschichten interessiert? Weil die Klatschmagazine mit niederen Instinkten spielen, beleidigen, Persönlichkeitsrechte verletzen? Auch wenn Sie nicht gerade beim Frisör oder im Wartezimmer eines Urologen sitzen, mit diesem Heft können Sie ungeniert und unverdächtig mit einem sachlichen Fachmagazin in Händen durch Boulevard-Bilder stöbern, denn wir beleuchten im Spezialteil dieser Ausgabe den Entertainment-Bildermarkt aus der Perspektive der Marktteilnehmer und Fachleute mit professionellem Abstand. Die niederländische Webseite „Geenstijl“, die damit wirbt „Tendentiös, Grundlos und Unnnötig verletzend“ zu sein, ist damit überaus erfolgreich und gehört zu den am meisten geklickten Websites des Landes. Es ist die dunkle Versuchung, sich schlecht zu benehmen. „Das ist schmutzig, falsch und moralisch höchst verwerflich. Bin dabei.“ Wird bei Facebook getextet. Wo scharf geschossen und verletzt wird, da sind die Juristen nicht weit. In den Gerichtssälen werden Pressefreiheit und Persönlichkeitsrechte gegeneinander abgewogen. Hier kann man beeindruckende Coolness erleben, aber auch größte Empfindlichkeit. Auf der einen Seite steht Angela Merkel, die beim Badeurlaub am Strand von einem Paparazzi mit nacktem Hintern abgeschossen worden war. Die Sun druckte das Bild ab, die Bild empörte sich „Engländer verhöhnen unsere Kanzlerin“. Merkel selber schwieg und erstickte damit die Geschichte. Am anderen Ende des Sensibilitäts-Spektrums steht die Klage gegen eine Titelseite wegen fehlender Farbechtheit des Druckes. Günther Jauchs Ehefrau gewann den Prozess vor dem LG Hamburg gegen „Viel Spaß“. Sie hatte geklagt, weil es so wirke als „habe sie es nötig, sich besonders stark zu schminken“. Diese farbfalsche Darstellung „entstelle ihre natürliche Ausstrahlung“. Nur langweilig wird es nie mit Lesestoff aus der Regenbogenpresse. Wir sind dabei. Viel Spaß und viel Glück, Barbara Hartmann w w w . a k g - i m a g e s . c o m
ildmarkt Figueredo bei mauritius images xxx Havanna ist das Motiv von Figueredo. Dort lebt er - geboren in der Pfalz - die meiste Zeit des Jahres, dort kennt er sich aus. Findet seine Motive, streicht dafür täglich durch die entlegenen Gebiete der Stadt. Fotografisch arbeitet er gerne mit zwei Extremen: entweder in s/w oder in sehr gesättigten, leuchtenden Farben. Figueredo meinte dazu: „Die Entscheidung fällt aus dem Bauch heraus, ob ein Foto in der finalen Version bunt oder schwarz/weiss ist. Manche Fotos müssen einfach schwarz/weiss sein, andere wiederum farbig. Es zählt nur mein persönliches Empfinden – sonst nichts.“ Mauritius images hat den Fotografen nun in sein Portfolio aufgenommen, recherchierbar unter www.mauritius-images.com Bilder mit Bildern suchen Es ist schon so eine Sache, Bilder suchen mit Worten ist vetrackt. Leider lässt sich das Bild im Kopf damit immer noch nicht in die Suchmaschine hochladen, aber als Zwischenlösung kann man auf der Webseite von Depositphotos ein Beispielbild oder die URL eines Beispielfotos zur umgekehrten Bildersuche einspielen. Ein Algorithmus zur Bilderkennung analysiert Bildkomponenten und verspricht ähnliche Bildoptionen innerhalb von Sekunden. Bis zur - hoffentlich drahtlosen – Verbindung von Kopf und Computer eine passable Zwischenlösung unter http://de.depositphotos. com . BH Infografiken für „Dummies“ – Kurzanleitung der dpa-Infografik Unter der Überschrift „Sag´s mit Grafiken“ präsentiert die picture alliance Partneragentur dpa-Infografik ein Whitepaper – einen kompakten Ratgeber, noch dazu kostenlos. Die griffige und übersichtliche Kurzeinweisung zum Einsatz von erklärenden Infografiken richtet sich insbesondere auch an Menschen, die nicht in der Medienbranche arbeiten. In fünf Kapiteln wird erklärt, wie sich trockene Zahlenkolonnen in sehenswerte Kurven, Torten, Balken oder Würfel verwandeln lassen. Die sechs Gebote der Infografik sollten sich nicht nur Journalisten, sondern auch Wissenschaftler, für die die Arbeit mit erklärenden Diagrammen ebenso zum täglichen Brot gehört, gut sichtbar und groß ans schwarze Brett pinnen. Das dritte Gebot: Schummeln verboten! Vielleicht hilft es ja, wenn es in schwarzen Lettern an der Wand geschrieben steht. BH http://www.picture-alliance.com/content/ 6 | <strong>PICTORIAL</strong> | 5/20<strong>16</strong>
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