Unsere Erzeuger aus der Region - Landgut Pretschen
Unsere Erzeuger aus der Region - Landgut Pretschen
Unsere Erzeuger aus der Region - Landgut Pretschen
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Georg Kaiser,<br />
Geschäftsführer Bio Company<br />
Herr Kaiser<br />
stellt Ihnen vor:<br />
interview mit Sascha philipp:<br />
Gutes vom<br />
<strong>Landgut</strong><br />
Seit 1999 bewirtschaftet Familie philipp das<br />
<strong>Landgut</strong> pretschen im Spreewald. Der Demeter-<br />
Betrieb hat zwei Standbeine: seine rund 650<br />
Tiere starke milchwirtschaft und die größte<br />
biologische Chicorée-Treiberei weit und breit.<br />
Kühe und Chicorée – wie geht das zusammen?<br />
„Ziemlich gut. Gerade weil unsere Betriebszweige<br />
so unterschiedlich sind, machen sie Sinn: Die<br />
traditionelle Milchviehhaltung mit Kälbermast<br />
und eigenem Futteranbau verlangt viel Platz<br />
und einen enormen Arbeitseinsatz vor allem im<br />
Sommerhalbjahr. Der Chicorée beschäftigt uns<br />
dagegen den Winter über und begnügt sich mit<br />
einigen abgedunkelten Hallen.“<br />
War dieses Betriebskonzept von Anfang an geplant?<br />
„Nein. Aber als wir das <strong>Landgut</strong> mit seinen Tieren<br />
und Gebäuden von <strong>der</strong> Treuhand kauften, arbeiteten<br />
hier noch 24 Menschen. Wir wollten möglichst<br />
viele Arbeitsplätze erhalten und gleichzeitig einen<br />
zukunftsfähigen Bio-Betrieb aufbauen. Also mussten<br />
wir uns zusätzlich zu den Kühen noch etwas einfallen<br />
lassen. Nahe liegend wäre ein Gartenbau-Zweig<br />
gewesen. Aber unsere Böden bieten sich dafür nicht<br />
gerade an. Deshalb suchten wir weiter und wagten im<br />
Winter 2000 das Chicorée-Experiment.“<br />
Wie lief das Experiment an?<br />
„Auf Seiten des Chicorées erfreulich. Nur wir sind<br />
anfangs mit <strong>der</strong> Ernte nicht nachgekommen. Ich<br />
werde den Tag nicht vergessen, an dem <strong>der</strong> Lkw<br />
unseres Großhändlers auf den Hof fuhr und wir noch<br />
beim Schneiden und Packen waren. In meiner Not<br />
Chicorée treibt im<br />
Dunkeln<br />
<strong>Unsere</strong> <strong>Erzeuger</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Region</strong><br />
Liebe Kundinnen und Kunden,<br />
heute stelle ich Ihnen mit Sascha Philipp einen Partner<br />
<strong>aus</strong> dem Umland vor, <strong>der</strong> seit Jahren zu unseren<br />
Stammlieferanten gehört. Die bedienten Fleischtheken<br />
bestückt er mit frischem<br />
Inspektion mit <strong>der</strong><br />
Taschenlampe<br />
Sascha philipp,<br />
Geschäftsführer <strong>Landgut</strong> pretschen<br />
habe ich damals Hans-Peter Frucht, einen<br />
Bio-<strong>Erzeuger</strong> <strong>aus</strong> dem O<strong>der</strong>bruch angerufen. Und <strong>der</strong><br />
hat mir den rettenden Tipp gegeben, die Sprossen<br />
nicht von <strong>der</strong> Wurzel zu schneiden, son<strong>der</strong>n einfach<br />
abzubrechen. So machen wir das seitdem und liefern<br />
rund 40 Tonnen Chicorée pro Winter, ganz ohne<br />
Wartezeit.“<br />
Erfüllt <strong>der</strong> Chicorée seinen Zweck und rechnet sich<br />
als eigener Betriebszweig?<br />
„Das tut er. Unser Chicorèe ist ein wichtiges<br />
Standbein geworden, <strong>der</strong> es uns erlaubt, viele<br />
Mitarbeiter auch im Winter zu beschäftigen. Heute<br />
arbeiten 14 feste Mitarbeiter, drei Azubis, zehn<br />
Saisonkräfte und vier Familienarbeitskräfte auf<br />
<strong>Pretschen</strong>. Interessanterweise ist <strong>der</strong> Chicorée bei<br />
uns fest in Frauenhand. Wir Männer bauen nur<br />
die Wurzeln an, ansonsten wären wir zu langsam<br />
und würden zu viel wegputzen, heißt es. Aber <strong>der</strong><br />
Erfolg gibt den <strong>Pretschen</strong>er Frauen recht: Wir sind<br />
inzwischen <strong>der</strong> größte Bio-Chicorée-Produzent in<br />
ganz Deutschland. In den Gemüseregalen <strong>der</strong> BIO<br />
COMPANy haben wir seit Jahren einen Stammplatz.“<br />
Wie funktioniert das jetzt genau mit <strong>der</strong> Produktion<br />
von Chicorée?<br />
Ernte ist<br />
Frauensache<br />
Kalbfleisch. Und in unseren Gemüseregalen finden Sie<br />
seinen Chicorée, den ich Ihnen gerade jetzt im Winter<br />
als knackige Unterstützung Ihrer Abwehrkräfte ans<br />
Herz lege.<br />
„Das ist tatsächlich ein wenig kompliziert: Im Mai<br />
säen wir Zichorien – so heißt die Pflanze erst einmal<br />
– auf etwa 10 Hektaren <strong>aus</strong>. Die Zichorien bilden<br />
während des Sommers rübenartige Wurzeln und<br />
üppige Blätter <strong>aus</strong>. Im Oktober ernten wir dann die<br />
ganze Pflanze: Die Kühe bekommen den Putzabfall,<br />
die Wurzeln sind die Basis für den Chicorée.<br />
Diese Wurzeln, die eigentlich schon alles getan<br />
haben, was man von einer Nutzpflanze verlangen<br />
kann, schneiden wir auf gleiche Länge und lagern sie<br />
für mindestens zwei Wochen in einem Kühlraum. Wir<br />
versetzen sie sozusagen in einen künstlichen Winter.<br />
Dann stecken wir sie schön in Reih und Glied in große<br />
Plastikwannen, die in einem relativ warmen dunklen<br />
Raum permanent gewässert werden. In diesem Klima<br />
treiben die Wurzeln innerhalb von drei Wochen neue<br />
Sprossen <strong>aus</strong>. Und die nennt man Chicorée. Wir<br />
müssen den Chicorée jetzt nur noch von <strong>der</strong> Wurzel<br />
abbrechen und in Kisten packen. An guten Tagen<br />
schaffen wir mitunter eine ganze Tonne. Bis zum April<br />
werden wir rund 100 Tonnen geerntet haben.“<br />
Und warum muss <strong>der</strong> Chicorée im Dunklen treiben?<br />
„Bei Licht entwickelt Chicorée einen Bitterstoff<br />
namens Intybin. Der ist in Maßen durch<strong>aus</strong><br />
erwünscht, weil er Magen und Darm, Leber und Galle<br />
gut tut. Aber bekommt <strong>der</strong> Chicorée zuviel Licht ab,<br />
wird er grün und einfach zu bitter. Deshalb steht<br />
er beim Treiben in völliger Dunkelheit. Und wenn<br />
wir nach dem Rechten sehen, machen wir nicht<br />
etwa das Hallenlicht an, son<strong>der</strong>n leuchten mit einer<br />
Taschenlampe. Der Chicorée speichert Licht nämlich,<br />
er merkt sich jede Minute und wird immer ein wenig<br />
bitterer, auch wenn man ihm das von außen nicht<br />
ansieht. Wir beeilen uns darum auch bei <strong>der</strong> Ernte<br />
und packen die Sprossen sofort in dunkle Folie<br />
ein. Auch im Laden und zu H<strong>aus</strong>e im Kühlschrank<br />
sollte Chicorée immer eingeschlagen bleiben. Dann<br />
schmeckt er am besten und enthält trotzdem eine<br />
gesunde Portion Bitterstoffe.“<br />
Das <strong>Landgut</strong> <strong>Pretschen</strong><br />
im Unterspreewald
Fortsetzung interview mit Sascha philipp:<br />
Was hat Chicorée sonst noch zu bieten?<br />
„Chicorée ist sehr vielseitig. Man kann ihn kochen,<br />
dünsten, überbacken o<strong>der</strong> auch als Salat essen.<br />
Und gerade beim Salat hat man im Winter ja nicht<br />
beson<strong>der</strong>s viel Auswahl. Chicorée ist von seinen<br />
Nährstoffen her etwa mit Kopfsalat zu vergleichen<br />
– nur bleibt er viel länger knackig. Im Chicorée<br />
stecken verschiedene Nährstoffe, vor allem eine<br />
Menge Provitamin A, das die Abwehrkräfte stärkt.<br />
Und die kann man ja gerade in <strong>der</strong> Erkältungszeit gut<br />
gebrauchen.“<br />
Zurück zur Milchwirtschaft: An wen geht die Milch<br />
vom <strong>Landgut</strong> <strong>Pretschen</strong>?<br />
⁄.<br />
2.<br />
Zufällig entdeckt:<br />
Die zwei Leben <strong>der</strong> Zichorie.<br />
Die Wegwarte o<strong>der</strong> Zichorie ist weltweit als Heil-<br />
und Futterpflanze verbreitet. Dass sich <strong>aus</strong> ihren<br />
Wurzeln nach <strong>der</strong> eigentlichen Ernte noch einmal<br />
schmackhafte Sprossen treiben lassen, haben<br />
belgische Bauern im 18. Jahrhun<strong>der</strong>t zufällig<br />
entdeckt. Sie lagerten die Wurzeln <strong>der</strong> wilden<br />
Zichorie über Winter in dunklen feuchten Kellern<br />
und entdeckten im Frühjahr auf je<strong>der</strong> Wurzel einen<br />
bleichen, knackigen Spross. Dieser Zufall wurde<br />
fortan absichtlich herbeigeführt und bekam den<br />
Namen Chicorée o<strong>der</strong> auch Bleichzichorie.<br />
„Wir liefern an die Gläserne Molkerei nach<br />
Münchehofe und zum Ökodorf Brodowin. Das heißt,<br />
unsere Milch wird in <strong>der</strong> <strong>Region</strong> verarbeitet und auch<br />
vertrieben. Diese kurzen Wege sind uns überhaupt<br />
sehr wichtig: bei <strong>der</strong> Milch, beim Chicorée und beim<br />
Fleisch, das wir ja auch noch anbieten. Die meisten<br />
Milchviehbetriebe geben ihre Kälber zur Mast weiter.<br />
Aber wir akzeptieren die Transportbedingungen<br />
nicht. Deshalb mästen wir unsere Kälber selbst. Sie<br />
bekommen bei uns Milch und Bio-Futter, dürfen<br />
auf <strong>der</strong> Weide herumspringen und werden mit acht<br />
Monaten im Nachbardorf geschlachtet.“<br />
Was bringt die eigene Kälbermast?<br />
„Erst einmal ein ruhiges Gewissen, das wir seit dem<br />
Lieblingsgerichte <strong>aus</strong> pretschen:<br />
⁄. Überbackener Chicorée<br />
Zutaten:<br />
8 Stauden Chicorée<br />
2 EL Butter<br />
⁄/8 l trockener Weißwein<br />
8 Scheiben Schinken (z.B. <strong>Pretschen</strong>er<br />
Kalbsschinken)<br />
8 Scheiben Käse<br />
Salz und Pfeffer<br />
Zubereitung:<br />
Den Chicorée putzen, waschen und evtl. den Kern<br />
keilförmig her<strong>aus</strong> schneiden. Bei mittlerer Hitze 2-3<br />
min. in Butter anbraten, dann mit ⁄/8 l Weißwein<br />
auffüllen und im geschlossenen Topf ⁄5 min.<br />
dünsten. Den Chicorée her<strong>aus</strong> nehmen, jede Staude<br />
mit einer Scheibe Schinken umwickeln und mit Käse<br />
belegen, in eine gebutterte Form legen, mit Salz<br />
und Pfeffer würzen und ⁄5–20 min. bei 200 Grad<br />
überbacken.<br />
Unser angebot für Sie!<br />
Frischer kann Chicorée und zarter ein Kalbsbraten nicht sein. Entdecken Sie<br />
das <strong>Landgut</strong> <strong>Pretschen</strong> in Ihrer BIO COMPANy.<br />
<strong>Landgut</strong> pretschen<br />
Chicorée<br />
Knackig frisch, am<br />
besten zum Salat.<br />
⁄ kg<br />
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je ⁄00 g<br />
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Tage empfinden, an dem wir einen Viehhändler<br />
<strong>aus</strong>führlich befragt und dann unverrichteter Dinge<br />
wie<strong>der</strong> weggeschickt haben. Dieses ruhige Gewissen<br />
geben wir an unsere Kunden weiter. Unabhängig<br />
davon schmeckt Kalbfleisch einfach besser, wenn<br />
die Tiere artgerecht groß gezogen und stressfrei<br />
geschlachtet werden.<br />
<strong>Landgut</strong> pretschen GmbH & Co. KG<br />
15913 Märkische Heide / OT <strong>Pretschen</strong><br />
Tel.: 035476 – 17 516<br />
info@landgut-pretschen.de<br />
www.landgut-pretschen.de<br />
2. Chicorée mit Kurkuma-<br />
Bananen-Soße<br />
Zutaten:<br />
5 Stauden Chicorée<br />
⁄ kleiner Apfel<br />
½ Banane<br />
4 EL Joghurt<br />
⁄-2 EL Zitronensaft<br />
⁄ EL Sonnenblumenöl<br />
⁄ Messerspitze Ingwer, Kurkuma<br />
sowie Salz und Pfeffer<br />
Zubereitung:<br />
Den Chicorée in halbe Ringe und den Apfel in<br />
Würfel schneiden. Die Banane zerdrücken und<br />
mit den übrigen Zutaten verrühren. Salat und<br />
Sauce kombinieren und evtl. noch mit gerösteten<br />
Sonnenblumenkernen bestreuen.<br />
<strong>Landgut</strong> pretschen<br />
Schaufelbraten<br />
Das ideale Fleisch zum Schmoren.<br />
Schön saftig und mager, z. B. für<br />
Kalbsgulasch. Nur in BC-Märkten<br />
mit Bedientheken erhältlich.<br />
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