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Broschuere - Erlebnisse in der Doerferstadt

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Sagen und Geschichten<br />

Skurriles aus <strong>der</strong> Dörferstadt<br />

Da gibt es zum Beispiel den "Jörg vom Spr<strong>in</strong>gerloch", <strong>der</strong> als Köhler und Hexenmeister<br />

angeblich f<strong>in</strong>sterem Treiben im Wald von Ölsen nachg<strong>in</strong>g. Wer verzweifelt war und Rat brauchte,<br />

konnte sich hier Lebens- und Gesundheitsratschläge erkaufen.<br />

Um den sogenannten „Geldborn“ von Werkhausen rankt sich die Sage um e<strong>in</strong> untergegangenes<br />

Dorf, dessen Name nirgendwo geschrieben steht. An an<strong>der</strong>er Stelle spricht man von e<strong>in</strong>em<br />

versunkenen Goldschatz. Die Geschichte <strong>in</strong> diesem Quellgebiet des Mehrbaches lässt jedenfalls<br />

auf e<strong>in</strong>e buchstäblich sagenhafte Vergangenheit schließen und wird wohl immer e<strong>in</strong> Rätsel<br />

bleiben.<br />

Wie an vielen Stellen <strong>der</strong> Region gab es auch <strong>in</strong> Mehren e<strong>in</strong>e „Burg“. Es war e<strong>in</strong>e so genannte<br />

Wasserburg, e<strong>in</strong>e Burg des nie<strong>der</strong>en Dorfadels. E<strong>in</strong> durchaus festes Gebäude, vom Wasser des<br />

Mehrbaches umspült mit Zugbrücke und wahrsche<strong>in</strong>lich e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en Turm. Der Sage nach soll<br />

<strong>der</strong> Burgherr e<strong>in</strong> durch und durch redlicher Mann gewesen se<strong>in</strong>, mit irdischen Gütern aber nicht<br />

allzu reichlich gesegnet. E<strong>in</strong>mal hat sich e<strong>in</strong>e Jagdgesellschaft, lauter Westerwäl<strong>der</strong> Rittersleute<br />

und Burgherren, nach beendeter Jagd bei ihm aus purem Schabernack e<strong>in</strong>geladen und ihn<br />

buchstäblich leer gefressen und gesoffen, also noch ärmer gemacht, als er ohneh<strong>in</strong> schon war.<br />

H<strong>in</strong>terher haben sie sich auch noch über den Gastgeber wi<strong>der</strong> Willen lustig gemacht. Zur Strafe<br />

dafür gehen sie noch heute nachts auf dem Gelände, wo die Burg gestanden hat, um. So erzählt<br />

es die Sage.<br />

Bis zur E<strong>in</strong>führung <strong>der</strong> Reformation war Hilgenroth e<strong>in</strong> viel besuchter Wallfahrtsort, <strong>in</strong> dem auch<br />

wun<strong>der</strong>same Heilungen geschehen se<strong>in</strong> sollen. Mehr als 100 Heilungsberichte aus den Jahren<br />

1426 bis 1429 werden im Hilgenrother Mirakelbuch beschrieben. Die Madonna e<strong>in</strong>es<br />

Chorschlußste<strong>in</strong>es <strong>in</strong> <strong>der</strong> dortigen Kirche er<strong>in</strong>nert daran. Die Pilger kamen aus dem Westerwald,<br />

Siegerland, Mittelrhe<strong>in</strong>, Eifel, Bonn, Westfalen und Sauerland und hofften hier auf die Hilfe<br />

Marias bei Krankheiten, Unfällen und Überfällen.<br />

In dem Ortsteil Wid<strong>der</strong>ste<strong>in</strong> bei Michelbach hat es um 1600 auch e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Burg gegeben.<br />

Sogar e<strong>in</strong> unterirdischer Gang wurde hier vor vielen Jahren gefunden, aber se<strong>in</strong> E<strong>in</strong>gang aus<br />

Sicherheitsgründen wie<strong>der</strong> zugeschüttet.<br />

Der Sage nach hatte <strong>der</strong> Burgherr auf e<strong>in</strong>em nahe gelegenen Berg bei Mondsche<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Schatz<br />

vergraben. Ausgraben durfte man ihn aber nur ohne e<strong>in</strong> Wort zu sprechen. Als nach dem Tod <strong>der</strong><br />

Burgherren <strong>der</strong> Schatz wie<strong>der</strong> ausgegraben werden sollte, gelang dies aber nicht: Als e<strong>in</strong>er <strong>der</strong><br />

Männer den Schatz schon <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hand hielt, lief e<strong>in</strong> schwarzer Hund vorbei und entlockte dem<br />

Nebenmann den Ruf „Da läuft er!“. Im selben Augenblick fiel dem an<strong>der</strong>en <strong>der</strong> Schatz aus den<br />

Händen und sank unerreichbar tief <strong>in</strong> die Erde.<br />

Etwa ab 1500 gab es <strong>in</strong> Schöneberg für knapp 300 Jahre e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Schloss, das später als<br />

Jagdschloss umgerüstet wurde.<br />

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