Presse Expose Andy Warhol
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ANDY WARHOL<br />
ALS DOPPELPACK IN<br />
GENGENBACH<br />
EINE KLEINE STADT LÄSST<br />
WARHOL-BILDER ERSTRAHLEN<br />
MUSEUM HAUS LÖWENBERG GENGENBACH
WAS DAVID DEN GOLIATHS<br />
VORAUSHABEN KANN<br />
ODER: DIE ATTRAKTIVITÄT<br />
VON NISCHEN<br />
ODER: WIE MAN KUNST ZU<br />
120.000 MENSCHEN BRINGT<br />
Die Geschichte eines spektakulären Zusammenspiels zwischen<br />
einem Kulturinstitut in der Provinz, getragen von Ehren- und Hauptamt,<br />
einem bedeutenden Sammlermuseum und der <strong>Warhol</strong>-Foundation.<br />
TEIL EINS<br />
WARHOL OPEN AIR<br />
30.11. 2016 BIS 10.1. 2017<br />
„24 are better than one“- <strong>Andy</strong> <strong>Warhol</strong> macht einen Adventskalender<br />
<strong>Warhol</strong> als out door-Ausstellung an klassizistischer Fassade
TEIL ZWEI<br />
DER BESONDERE<br />
AUFTRITT EINER<br />
AUSSTELLUNG<br />
IM MUSEUM HAUS<br />
LÖWENBERG<br />
26.11. 2016 BIS 15. 1. 2017
ANDY WARHOL LÄSST EINE STADT ERSTRAHLEN<br />
Einen doppelten Auftritt hat <strong>Andy</strong> <strong>Warhol</strong><br />
zum Abschluss des Gengenbacher Kunstjahres<br />
2016. Kolorierte Zeichnungen aus<br />
den 50er Jahren werden an 24 hinterleuchteten<br />
Fen stern des Gengenbacher<br />
Adventskalenders erstrahlen. Dies ist ein<br />
gebührender Beitrag zum 20. Geburtstag<br />
dieses spektakulären Projektes, des größten<br />
Haus-Adventskalenders der Welt.<br />
Das benachbarte Museum Haus Löwenberg<br />
nimmt darauf Bezug und stellt überdies<br />
<strong>Warhol</strong>s Gestaltung von „Deutschen<br />
Ikonen“ in den Mittelpunkt. So ist diese<br />
Ausstellung Höhepunkt und Schlusspunkt<br />
eines fulminanten Gengenbacher Kunstjahres<br />
2016, das zu Ehren und mit höchst<br />
großzügiger Unterstützung des hier geborenen<br />
Frieder Burda realisiert wird.<br />
KLEINE STADT -<br />
GROSSES PROJEKT<br />
Bemerkenswert genug: ein solcher Doppelpack<br />
in besonderer Gestaltung mit einem<br />
der populärsten Künstler der Welt findet<br />
in einem 11.000 - Einwohner – Städtchen<br />
statt! Die zurückliegenden Auftritte beim<br />
Gengenbacher Adventskalender und im<br />
Haus Löwenberg waren schon spektakulär.<br />
Sie stammten unter anderem von Otmar<br />
Alt, Marc Chagall, Quint Buchholz, Paul<br />
Maar und Tomi Ungerer. Die Verantwortlichen<br />
gehen mit dem Auftritt von <strong>Warhol</strong><br />
noch einmal weit darüber hinaus.<br />
Liefern der Förderverein Haus Löwenberg<br />
und der Adventskalenderverein auf<br />
ehrenamtlicher Basis seit Jahrzehnten<br />
schon einen außerordentlichen Einsatz,<br />
so schaffen sie nun in enger Kooperation<br />
mit der städtischen Kultur und Tourismus<br />
GmbH ein Projekt in kaum ermessbarer<br />
Dimension.<br />
STANDING MALE HOLDING STAR JO-JO<br />
1950s<br />
AUS: 25 CATS NAME(D) SAM AND<br />
ONE BLUE PUSSY<br />
1954<br />
4
AUS: À LA RECHERCHE DU SHOE PERDU<br />
1955<br />
5
DER GENGENBACHER ADVENTSKALENDER<br />
UND ANDY WARHOL: EIN DREAM-TEAM<br />
Das Gengenbacher Rathaus Jahr für Jahr<br />
für jeweils sechs Wochen in eine „Schatztruhe<br />
der Fantasie“ zu verwandeln, die 24<br />
Fenster durch künstlerisch gestaltete Bilder<br />
zu ersetzen und zu hinterleuchten, der<br />
klassizistischen Fassade Respekt zu zollen<br />
und sie dennoch zauberhaft zu verwandeln,<br />
dazu braucht es Maß und Mut. Und<br />
schöpferisches Vermögen.<br />
OTMAR ALT<br />
Otmar Alt, 1996 der erste Gestalter,<br />
versteht die Vorgaben des Baus und setzt<br />
seine künstlerischen Zeichen für die<br />
unglaubliche Karriere eines außergewöhnlichen<br />
Projektes.<br />
POPULAR ART<br />
So setzt ein Vertreter deutscher Pop Art<br />
das erste leuchtende Zeichen, weist den<br />
Verantwortlichen in Gengenbach den Weg<br />
zu einem Reigen weiterer prominenter Gestalter<br />
wie Marc Chagall, Quint Buchholz,<br />
Axel Scheffler, Rotraut Susanne Berner,<br />
Binette Schroeder, Paul Maar, Franz Josef<br />
und Jan Peter Tripp und bezieht auch<br />
Schulkinder mit ein.<br />
TOMI UNGERER<br />
Mit Tomi Ungerer ist schließlich nicht nur<br />
einer der anerkanntesten Zeichner der<br />
Gegenwart vertreten, sondern ein künstlerischer<br />
Zeitgenosse <strong>Andy</strong> <strong>Warhol</strong>s, New<br />
Yorker Kollege der 50er Jahre. Beider Karriereweg<br />
vom gefragten Gebrauchsgrafiker<br />
zum international geschätzten „freien“<br />
Künstler weist weitere bemerkenswerte<br />
Parallelen auf.<br />
<strong>Warhol</strong> ist es nun im zwanzigsten Jahr, der<br />
die magische Verwandlung des Rathauses<br />
zum Gengenbacher Adventskalender<br />
schafft. Als einer der Könige der Popular<br />
Art hätte er persönlich gewiss große Freude<br />
an dem so populären Gesamtkunstwerk,<br />
das Jahr für Jahr die Menschen in ihren<br />
Bann zieht.<br />
DER IDEALE GESTALTER<br />
DES GENGENBACHER<br />
ADVENTSKALENDERS<br />
Lebte er noch, was hätte ihn diesem Auftrag<br />
gewogen gemacht?<br />
ERSTENS: Die banal erscheinende, den<br />
Menschen und Künstler <strong>Warhol</strong> dennoch<br />
erhellende Antwort ist: Er lehnte grundsätzlich<br />
keine Aufträge ab. Also hätte er<br />
auch diesen Auftrag erfüllt. – Bezahlung<br />
vorausgesetzt.<br />
ZWEITENS: Es ist nicht bekannt, ob <strong>Andy</strong><br />
<strong>Warhol</strong> das etwa 100 Jahre alte adventliche<br />
Brauchtum des Kalenders mit den 24<br />
Türchen und den dahinter verborgenen<br />
Gegenständen kannte. Bekannt aber ist<br />
inzwischen seine praktizierte Frömmigkeit.<br />
So kann man unterstellen: Wer, wie<br />
er, Weihnachten intensiv feierte, (S. 30)<br />
würde diesen bilderreichen Begleiter in der<br />
Vorweihnachtszeit geschätzt haben.<br />
DRITTENS: Bekannt ist vor allem seine<br />
kindliche Freude am Spielen, Entdecken<br />
und Sammeln, und so kann man sicher<br />
sein: Dieses spezielle „Medium“ mit seiner<br />
additiven „Performance“ wäre ihm zupass<br />
gekommen. Da er mit seinem berühmten<br />
Mona-Lisa-Bild behauptet: „thirty is<br />
better than one“, hätte er vielleicht Engel<br />
geschaffen, gleich 24 identische oder<br />
farblich variierte: „24 ist better than one“!<br />
Die Repetition des Figurenschmucks am<br />
Rathaus selbst läge natürlich auch nahe.<br />
In Anlehnung an die Serie seiner Dollar-<br />
Noten könnte man sich schließlich eine<br />
Sammlung von angebissenen Äpfeln vorstellen:<br />
Die Huldigung einer jungen Ikone<br />
des medialen Zeitalters.<br />
VIERTENS: Den Rahmen für die 24<br />
Fenster-Motive gibt die adventlich veränderte<br />
Fassade des Rathauses. Sie ist, wie<br />
auch die Hintergründe der entsprechenden<br />
Katalogseiten, von der Ornamentik des Art<br />
déco abgeleitet. Zusätzlich wird die stilisierte<br />
Darstellung floraler Motive ergänzt<br />
durch eine Fülle von versteckten Figuren.<br />
<strong>Warhol</strong> war ein passionierter Sammler von<br />
Art déco, und die Wertschätzung dieser<br />
Stilepoche überrascht nicht.<br />
EINE FANTASTISCHE<br />
BILDERGESCHICHTE<br />
So zeichnet sich am Gengenbacher<br />
Adventskalender eine fantastische Bildergeschichte<br />
ab. <strong>Warhol</strong>s wundersame<br />
Wesen zwischen Engel und Amor, Tiere<br />
und Blumen, Akrobaten und Schuhe sind<br />
die Akteure. Diese tatsächlich weithin<br />
strahlende prominente Gesellschaft erfreut<br />
damit Hundertausende, noch gesteigert<br />
als multimediales Gesamtkunstwerk beim<br />
allabendlichen Ritual des Fensteröffnens,<br />
auf dem Adventsmarkt, vor den Kulissen<br />
warm aufscheinender Fachwerkhäuser<br />
und in den Schau- und Staunräumen des<br />
Museums Haus Löwenberg.<br />
6
(STAMPED) BASKET OF FLOWERS<br />
1958<br />
7
IM MUSEUM HAUS LÖWENBERG<br />
BILDER, GESCHICHTEN, ANSPIELUNGEN, SPIELERISCHES<br />
INSZENIERUNGEN, HINTERGRÜNDIGES, UNBEKANNTES<br />
Die Fünfziger Jahre: Massenproduktion,<br />
Massenkonsum und Massenmedien<br />
beginnen ihren Siegeszug oder setzen ihn<br />
fort. New York, die Metropole schlechthin:<br />
Wie unter einem Brennglas sammelt sich<br />
hier das Geld, sammeln sich die Medien,<br />
die Menschen, die Aufstrebenden, die<br />
Künstler. Der junge <strong>Andy</strong> <strong>Warhol</strong>, aus<br />
armseligen Verhältnissen stammend,<br />
Absolvent angesehener Ausbildungseinrichtungen,<br />
hat sich hier festgesetzt. Er<br />
ist süchtig nach Geld, nach künstlerischer<br />
Tätigkeit, nach Ruhm und Anerkennung.<br />
Er kann keinen geeigneteren Ort für seine<br />
großen Ambitionen finden als diesen.<br />
Seit seiner Kindheit ist der Umgang mit<br />
Bildern, ist das Zeichnen untrennbar mit<br />
ihm verbunden. Permanent lebt er in einer<br />
Medien-Wolke.<br />
<strong>Warhol</strong> ist auf dem Weg, ein gefragter<br />
Gebrauchsgrafiker zu werden. Das erreicht<br />
er nach kurzer Zeit mit seiner ureigenen<br />
Mischung aus Talent, Beharrlichkeit, Fleiß,<br />
allseitiger und allzeitiger Verfügbarkeit. „In<br />
den fünfziger Jahren zeichnete <strong>Warhol</strong> auf<br />
Bestellung, zum eigenen Vergnügen und<br />
zugleich zur Befriedigung seines ausgeprägten<br />
Ehrgeizes, bekannt zu werden“. 1)<br />
Aber er will Maler werden, ein „fine<br />
artist“, 2) ein Künstler-Star.<br />
WARHOL,<br />
DER „MEDIAHOLIC“<br />
Noch ist sein Lebens- und Arbeitsraum<br />
reduziert auf schäbige Unterkünfte. Seine<br />
Staffelei ist ein Brett auf den Knien, auf<br />
dem er in fast unendlicher Abfolge seine<br />
Zeichnungen fertigt, fast maschinenhaft,<br />
umgeben von den Bildern und Tönen des<br />
Fernsehers, den Tönen des Radios und des<br />
Plattenspielers, umgeben auch von Freunden,<br />
von seiner Mutter - und von Katzen.<br />
In diesem chaotischen Wirbel hockt er,<br />
scheinbar völlig unbeeinflusst, sich dem<br />
Zeichnen hingebend.<br />
Zur Arbeit gebraucht werden kann alles:<br />
Illustriertes, Gedrucktes, Fotografiertes.<br />
Eigenes und vor allem, ganz ungeniert:<br />
Fremdes. 3) Es dient als Hilfsmittel zur<br />
Herstellung von Werbegrafik; später zur<br />
Herstellung von Siebdrucken, Kunstwerken<br />
des Pop Art-Künstlers. Nichts ist zu trivial,<br />
aber nichts ist auch zu glamourös für den<br />
Einsatz.<br />
IM MUSEUM: ZEICHNUNGEN DER 50ER JAHRE, GLEICHZEITGER BLICK AUS DEM FENSTER<br />
AUF DEN ADVENTSKALENDER (HIER ZUM ZEITPUNKT DER MONTAGE)<br />
8
PORTRAITS DER SIEBZIGER UND<br />
ACHTZIGER JAHRE<br />
BEUYS, BEETHOVEN, GOETHE, KAFKA, DIE BURDAS<br />
LEIHGABEN DES MUSEUM FRIEDER BURDA<br />
UND VON HUBERT BURDA<br />
FÜHREN DIE WARHOL-KOLLEKTION DER VERLEGER-FAMILIE BURDA<br />
FAST KOMPLETT (WIEDER) ZUSAMMEN<br />
9
NAH AN WARHOL DRAN:<br />
FOTOGRAFIEN VON BARBARA KLEMM, ZOA UND WILFRIED BEEGE<br />
LEIHGABEN AUS PRIVATSAMMLUNGEN<br />
AUFGEFUNDENES UND AUFGESPÜRTES AUS DEM WARHOL-UMFELD UND<br />
AUS DER WARHOL–REZEPTION.<br />
10
DIE FACTORY SPIELERISCH:<br />
IRONISCHE WIEDER-AUFNAHME. „SEI WIE ANDY“: SELFIE-PORTRAITS IM<br />
ANDY-STIL. COLORING-PARTIES BEI KAFFEE UND KUCHEN ZUM MULTI-<br />
PLIZIEREN VON ZEICHNUNGEN.<br />
DIE ILLUSTRIERTEN<br />
ALS BASIS VON WARHOLS ARBEIT<br />
11
„WELCOME ANDY!“<br />
EIN NACHMITTAG MIT HÖHEPUNKTEN<br />
Samstag, 3. Dezember 2016, Beginn um15.30 Uhr<br />
im Katholisches Gemeindehaus, Klosterstraße 20, Gengenbach<br />
Bitte berücksichtigen Sie erschwerte Anfahrt und Parkmöglichkeiten!<br />
Bürgermeister Thorsten Erny<br />
Patricia Kamp, Künstlerischer Leiterin Museum Frieder Burda<br />
Reinhard End: <strong>Warhol</strong>, das Zeichnen und die Medien<br />
Dr. Christian Würtz: Der fromme <strong>Warhol</strong><br />
Von Lou Reed bis Mick Jagger. Musikalische Anspielungen auf <strong>Andy</strong> <strong>Warhol</strong>:<br />
Patric Oliver Hetzinger - Perkussion/Gesang, Andreas Kopfmann – Gitarre, Tobias Meinen – Bass<br />
Die musikalische Darbietung wird live sichtbar gemacht durch „Wasserklangbilder“<br />
des Medienkünstlers Alexander Lauterwasser.<br />
Anschließend Wechsel in die Ausstellung.<br />
18:00 Uhr: Feierliches Öffnen des vierten Kalenderfensters<br />
MEHR ERFAHREN:<br />
Ansprechpartner<br />
Lothar Kimmig, Kultur & Tourismus GmbH<br />
Telefon: 07803 930150, E-Mail: kimmig-lothar@stadt-gengenbach.de<br />
Reinhard End, Museum Haus Löwenberg<br />
Mobil: 0176 83419420, E-Mail: ev.end@t-online.de<br />
Bildmaterial<br />
info@museum-haus-loewenberg.de<br />
Ausstellungskatalog über www.museum-haus-loewenberg.de<br />
Öffnungszeiten Adventsmarkt (26.11 bis 23.12.2016)<br />
Montag - Freitag<br />
Samstag und Sonntag<br />
14.00 – 20.00 Uhr<br />
12.00 – 20.00 Uhr<br />
Fensteröffnung Adventskalender<br />
Ab 30.11 bis 23.12.2016, täglich 18.00 Uhr<br />
Öffnungszeiten Museum „Haus Löwenberg“<br />
vom 26.11. bis 23.12.2016<br />
Montag-Freitag<br />
Samstag, Sonntag<br />
14.00 - 20.00 Uhr<br />
12.00 - 20.00 Uhr<br />
vom 26.12. bis 15.01.2017<br />
Dienstag – Freitag 10.00 – 12.00 Uhr und 14.00 – 17.00 Uhr<br />
Sa., So. und Feiertag 13.00 – 18.00 Uhr<br />
(24., 25. und 31.12., sowie 01.01. geschlossen)<br />
Vorbesichtigung ab sofort, nach Absprache!