08.12.2012 Aufrufe

‚Kann ich mit Stent Mammografie machen lassen?"

‚Kann ich mit Stent Mammografie machen lassen?"

‚Kann ich mit Stent Mammografie machen lassen?"

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

! " #<br />

Bei der von Karl-Heinz Henig (links) organisierten Telefonaktion der Deutschen Herzstiftung im<br />

Kreiskrankenhaus Grünstadt beantworteten Dr. Hans Münke (Zweiter von links), Dr. Nicole Scheuren<br />

(am Apparat) und Dr. Mirta<br />

Montag, 18 Uhr: Auf den Glockenschlag genau klingeln zwei der drei für die Telefonaktion der<br />

Deutschen Herzstiftung geschalteten Apparate im Kreiskrankenhaus Grünstadt. Der Chefarzt der<br />

Inneren Abteilung, Dr. Hans Münke, Oberärztin Dr. Nicole Scheuren und die niederge<strong>lassen</strong>e<br />

Kardiologin Dr. Mirta Lauer stehen parat, um Fragen der RHEINPFALZ-Leser rund um die<br />

Themen Herzerkrankungen und Infarkt zu beantworten.<br />

Doch die durch den prompten Start gehegten Hoffnungen auf eine große Resonanz werden<br />

enttäuscht. Nur acht Anrufe erre<strong>ich</strong>en die Spezialisten während der 60 Minuten, die sie s<strong>ich</strong> Zeit<br />

genommen haben. Karl-Heinz Henig, ehrenamtl<strong>ich</strong>er Beauftragter der in Frankfurt ansässigen<br />

Stiftung, der für die Organisation solcher Veranstaltungen zuständig ist, zuckt <strong>mit</strong> den Achseln.<br />

„Wie gut die Angebote genutzt werden, ist sehr unterschiedl<strong>ich</strong>", ber<strong>ich</strong>tet er. Bei der ersten<br />

Telefonaktion vor vier Jahren in Neustadt hätten s<strong>ich</strong> in zwei Stunden 64 Patienten und besorgte<br />

Angehörige gemeldet, im vergangenen Jahr seien es nur sechs gewesen.<br />

Sind die Leute inzwischen ausre<strong>ich</strong>end aufgeklärt? Henig und die drei Ärzte bezweifeln das.<br />

Unter anderem glaubten viele, dass sie nach einem behandelten Infarkt gesund seien. „Das ist<br />

n<strong>ich</strong>t der Fall", betont Lauer. Es könnten beispielsweise große Narben zurückgeblieben sein, die<br />

die Pumpleistung des Herzens beeinträchtigten. Auch komme es immer wieder vor, dass ein<br />

<strong>Stent</strong>, ein Drahtgeflecht, das die geschädigte Ader offen halten soll, <strong>mit</strong> der Zeit von Gewebe<br />

überwuchert beziehungsweise durch ein Blutgerinnsel verschlossen werde. Das lässt s<strong>ich</strong> etwa<br />

<strong>mit</strong> Hilfe eines Belastungs-EKGs feststellen. Zu einer solchen Untersuchung rät Scheuren einem<br />

Anrufer, der vor Jahren eine Herzoperation hatte und jetzt unter anfallsartiger Brustenge (Angina<br />

Pectoris) leidet. Eine Patientin, die Angst hat, dass ihr <strong>Stent</strong> durch eine <strong>Mammografie</strong> beschädigt<br />

werden könnte, wird beruhigt. Jemand möchte wissen, was bei abendl<strong>ich</strong>em Herzrasen zu tun ist,


das trotz Beta-Blockern auftritt. Münke empfiehlt, einen Mediziner aufzusuchen. Ein häufiger<br />

Ratschlag bei Telefonaktionen.<br />

„Es ist doch gut, wenn wir die Leute animieren können, zum Arzt zu gehen", meint Henig. Oft<br />

seien die Anrufer aber bereits in Behandlung und wollten nur einfach eine zweite Meinung zu<br />

ihrem speziellen Gesundheitsproblem hören. Das schwierigste sei, erklärt Hans Münke, den<br />

Menschen klarzu<strong>machen</strong>, dass sie an ihrem Lebensstil etwas ändern müssten. Falsche<br />

Ernährung und mangelnde Bewegung erhöhe zunehmend bereits bei Kindern das Risiko für<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen.<br />

„Weit unterschätzt wird in der Bevölkerung die positive Wirkung von regelmäßigem<br />

Ausdauertraining", sagt Lauer. Inzwischen wisse man, dass durch Konditionssport, der länger als<br />

30 Minuten betrieben werde, Stammzellen aus dem Knochenmark zu Defekten an Gefäßwänden<br />

geschwemmt würden und diese reparierten. Allerdings komme es auch bei Ausdauerübungen auf<br />

das r<strong>ich</strong>tige Maß an, weist die Kardiologin auf eine kürzl<strong>ich</strong> veröffentl<strong>ich</strong>te Studie hin: Danach<br />

haben Marathonläufer überproportional häufig kleine Narben im Herzen, die auf erlittene Mini-<br />

Infarkte hindeuten. (abf)<br />

HINWEIS<br />

Heute, Mittwoch, referiert Dr. Nicole Scheuren im Kreiskrankenhaus Grünstadt, Konferenzsaal im<br />

Verwaltungsgebäude, ab 19 Uhr zu dem Themenkomplex koronare Herzerkrankungen und<br />

Myokardinfarkt.<br />

!"#$<br />

% & ' ( (<br />

" % )*+<br />

, -( ./)"0 .112<br />

)3/<br />

WAGNERM

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!