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r-aktuell_IV_2016

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Die Zeitschrift der Rahn Education<br />

AUSGABE<br />

4|16<br />

Die Rahn Education<br />

wünscht allen Freunden<br />

und Mitarbeitern<br />

„Frohe Weihnachten“!<br />

Alle Menschen sind<br />

in ihren Anlagen gleich,<br />

nur die Verhältnisse<br />

machen den Unterschied.<br />

Georg Christoph Lichtenberg<br />

Seite 5 | Reise nach Ghana – ein besonderer Schüleraustausch<br />

Seite 10 | Besuch im Bundestag<br />

Seite 12 | Education und Integration is what we do<br />

Seite 19 | Polnisch-ukrainische Partnerschaft besiegelt<br />

Seite 27 | Erwerb eines Stifterbriefes


Editorial<br />

Liebe Freunde, Eltern und Mitarbeiter<br />

der Rahn Education,<br />

die Weihnachtszeit hat begonnen und alle freuen wir uns auf<br />

die hell erleuchteten Straßen, die Weihnachtsbäume und die<br />

bunt geschmückten Weihnachtsmärkte. Jedes Jahr erneut<br />

bereiten sich die meisten Menschen von uns auf das „Frohe<br />

Fest“ vor und aus den Kirchen wird die frohe Botschaft vom<br />

Frieden, der unter den Menschen sein mag, verkündet, während<br />

wir den Duft von kandierten Früchten, Glühwein und gebrannten<br />

Mandeln genießen.<br />

Für mich ist diese Zeit wirklich eine sehr festliche und ich<br />

genieße die Wochen vor dem Weihnachtsfest sehr und erfreue<br />

mich jedes Jahr daran, dass unsere Kinder in den Kindertagesstätten,<br />

in unseren Grundschulen, Musikschulen,<br />

Oberschulen und Gymnasien nicht müde werden, Musikstücke<br />

einzustudieren, Chorgesang zu üben und in den Schulküchen<br />

Plätzchen sowie Pfefferkuchenhäuser zu backen. Das ist an<br />

der Freien Oberschule Fürstenwalde ganz genauso wie an<br />

der Grundschule der Rahn Schulen Kairo. Es ist schon eine<br />

Tradition der Grundschule Clara Schumann geworden, eine<br />

Feier noch ganz früh bei offenem Feuer und vor Sonnenaufgang<br />

auf dem Schulhof mit viel Musik und Kinderpunsch<br />

zu begehen – in diesem Jahr am Freitag, 16. Dezember, um<br />

8.00 Uhr. Ich werde dabei sein!<br />

Aber in diesem Jahr will bei mir gar nicht so recht die Freude<br />

aufkommen. Das Klima unter den Menschen hat sich in den<br />

letzten Monaten deutlich verändert! Ich habe Angst, dass<br />

meinen ausländischen Mitarbeitern oder den im Ausland geborenen<br />

deutschen Mitarbeitern etwas in Sachsen passieren<br />

könnte. Ich bin aufgeschreckt worden durch die Oktoberausgabe<br />

des STERN mit dem Titel „Sachsen, ein Trauerspiel“ –<br />

zwischen Justizskandalen und Fremdenhass – ein Report<br />

über das dunkelste Bundesland“. Alles, was in diesem Magazin<br />

zu diesem Thema stand, schreckte mich auf und macht<br />

mir große Angst! Ein Gefühl berührt mich, welches ich so bisher<br />

überhaupt noch nicht kannte. Ich bemerkte in diesem<br />

Jahr Horden von Menschen, die mit Sprechchören auch<br />

durch die Leipziger Salomonstraße zogen, und dessen Inhalt<br />

ich als furchtbar empfinde und der mich an den Geschichtsunterricht<br />

erinnert – diese Feindlichkeit den Menschen gegenüber,<br />

die mit uns in Leipzig leben, ist nun bereits ganz nah<br />

an mein Büro herangetreten, dachte ich. Manchmal wollte ich<br />

das gar nicht glauben. Nur wenig später steht in der Zeitung,<br />

dass ein somalischer Flüchtling auf dem Dach eines Flüchtlingsheims<br />

stand, und es sah so aus, als wenn er sich das<br />

Leben nehmen wollte und die Menschen, die unten vor dem<br />

Haus standen, ermunterten den 16-Jährigen, doch in den<br />

Tod zu springen!<br />

Was ist in unserem Land los, dem Land der Dichter und Denker,<br />

dem Land berühmter Komponisten und Wissenschaftler?<br />

Auf der Bahnfahrt von Dresden nach Leipzig wird ein indischer<br />

Wissenschaftler festgehalten und genötigt, bis er den<br />

Nazi-Gruß im Zug vollführt und wird rassistisch beschimpft –<br />

niemand schreitet ein. An der Bushaltestelle in Oschersleben<br />

wird ein pädagogischer Mitarbeiter der Rahn Education, der<br />

in Integrationskursen eingesetzt<br />

ist, an einem Freitagnachmittag<br />

mit dem Messer bedroht und vor<br />

ihm ausgespuckt. Ein anderer Mitarbeiter<br />

mit braunem Teint, dem angesehen<br />

wird, dass er nicht aus Sachsen-Anhalt stammt, wird aufgefordert<br />

die vorderen Sitzplätze im Bus nicht zu benutzen, weil<br />

diese nur für Deutsche vorgesehen seien.<br />

Dieses Klima, welches in Teilen der neuen Bundesländer besonders<br />

krass deutlich wird, ist für mich unerträglich geworden<br />

und daher war es für mich nicht möglich, Ihnen mit<br />

dieser Weihnachtsausgabe nur davon zu berichten, welche<br />

Leistungen und Ergebnisse das ganze Team der Rahn Education<br />

in diesem Jahr erarbeitet hat und schlussendlich allen<br />

ein „Frohes Fest“ zu wünschen, sondern es ist mir ein Bedürfnis,<br />

Ihnen allen, liebe Freunde, Eltern und Mitarbeiter zu<br />

sagen, wie sehr mich diese Situation beschäftigt und traurig<br />

macht.<br />

Die Rahn Education beschäftigt ca. 700 Mitarbeiter und davon<br />

sind mehr als 100 Mitarbeiter im Ausland geboren, die<br />

gemeinsam mit unseren deutschen Mitarbeitern eine wunderbare<br />

Arbeit leisten und wir sind in der Geschäftsführung<br />

allen Mitarbeitern zum Jahresende für das hervorragende<br />

Ergebnis sehr dankbar. Wir sind ein Team, welches zusammensteht<br />

und es gibt für mich absolut keinen Unterschied<br />

darin, ob jemand in Leipzig, Orenburg in Sibirien oder Kairo<br />

geboren ist. Ob er Atheist, Christ, Moslem oder Jude ist! Und<br />

solange ich die alleinige Verantwortung für die Rahn Education<br />

und die angeschlossenen Organisationen habe, werde<br />

ich zu jedem Zeitpunkt und mit voller Überzeugung für Weltoffenheit,<br />

Interkulturalität mit all meiner Kraft eintreten und<br />

jeder, der mein Haus betritt, ist mein Gast und wird auf Augenhöhe<br />

behandelt werden! Zu Beginn des neuen Jahres beabsichtige<br />

ich, persönlich einen Teil unserer nicht deutschstämmigen<br />

Mitarbeiter zu einem Gedankenaustausch nach<br />

Leipzig einzuladen. Fremdenfeindlichkeit, Fremdenhass und<br />

Rassismus sowie „Reichsbürger“ haben in meinem Haus<br />

keinen Platz!<br />

Wenn Weihnachten das Fest der Liebe, Freude und des Friedens<br />

für alle Menschen ist, dann ist es mir nur möglich, Ihnen<br />

und Ihren Familien ein „Frohes Fest“ aus ganzen Herzen zu<br />

wünschen, wenn ich Ihnen zeitgleich mitteile, wofür die Geschäftsführung<br />

der Rahn Education eintritt. – Ich wünsche<br />

allen Freunden, Eltern, Schülern und Mitarbeitern eine gesegnete<br />

Weihnachtszeit und ein frohes Weihnachtsfest.<br />

Gotthard Dittrich<br />

Geschäftsführer<br />

Leipzig, 1. Dezember <strong>2016</strong><br />

2 | r-<strong>aktuell</strong> 4/<strong>2016</strong>


Rahn EDUCATION<br />

Engagement der Rahn Education im Rahmen<br />

der Flüchtlingsarbeit gewürdigt<br />

Die Rahn Education hat sich zu Jahresbeginn<br />

der Selbstverpflichtung unterzogen,<br />

an allen Standorten kostenfrei Kita-<br />

Plätze, Schulplätze in allen Schulformen,<br />

Deutsch- und Nachhilfeunterricht sowie<br />

Kultur- und Sportprogramme für Flüchtlinge<br />

zur Verfügung zu stellen.<br />

Die Rahn Education ist der einzige freie<br />

Schulträger, der Partner der Integrations-<br />

Initiative der Deutschen Wirtschaft „Wir<br />

zusammen“ ist, und wurde unter anderen<br />

von Bundespräsident Joachim<br />

Gauck am 2. September <strong>2016</strong> für die -<br />

ses Engagement geehrt. Geschäftsführer<br />

Gotthard Dittrich, Projektverantwortliche<br />

Sigrid Kompa und ein Teilnehmer<br />

des Integrationskurses aus Halle waren<br />

gemeinsam nach Essen zu dieser Auszeichnung<br />

eingeladen worden. (Von dieser<br />

Veranstaltung gibt es auch ein kleines<br />

Video: https://www.facebook.com/Rahn<br />

Education)<br />

Am 14. September lud Bundeskanzlerin<br />

Angela Merkel Vertreter der Wirtschaft<br />

ins Bundeskanzleramt ein, die sich in<br />

der Initiative „Wir zusammen“ zusammengeschlossen<br />

hatten. Als Vertreter der<br />

Rahn Education war Geschäftsführer<br />

Gotthard Dittrich dabei – eine besondere<br />

Würdigung des Engagements für alle<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer<br />

Unternehmensgruppe, die sich an unseren<br />

Standorten für die Integration der<br />

Flüchtlinge engagieren.<br />

Die nachstehende Übersicht soll Ihnen,<br />

liebe Leserinnen und Leser, die vielfältigen<br />

Initiativen in unseren Einrichtungen<br />

vermitteln:<br />

Impressum<br />

r-<strong>aktuell</strong> Die Zeitschrift der Rahn Education<br />

Ausgabe 4 / <strong>2016</strong><br />

Herausgeber Wirtschaftsakademie Dr. P. Rahn & Partner GmbH,<br />

Salomonstraße 10, D-04103 Leipzig<br />

Tel: 0341.3939-0 | Fax: 0341.3939-2090<br />

E-Mail: r-<strong>aktuell</strong>@rahn.education | Internet: www.rahn.education<br />

Am Standort Halle der Wirtschaftsakademie:<br />

Auftragsmaßnahmen des Jobcenters<br />

Halle und Integrationskurse, als unser<br />

originäres Geschäftsfeld, mit Schwerpunkten<br />

bei der Sprachvermittlung und<br />

Integrationsbegleitung durch Sozialpädagogen:<br />

• Integrationskurs mit 12 Teilnehmern<br />

abgeschlossen<br />

• Integrationskurs mit 20 Teilnehmern<br />

bis November <strong>2016</strong><br />

• KompAS-Maßnahme Beginn am<br />

01.09.<strong>2016</strong> mit 25 Teilnehmern<br />

• Niederschwellige Frauenkurse mit<br />

ca. 15 Frauen<br />

Auflage 1700 Exemplare<br />

Redaktion Brigitte Wagner (Rahn Education)<br />

Bildnachweis Eigenarchiv<br />

Satz Kassler Grafik-Design, Leipzig<br />

Druck rohdesohn GmbH, Leipzig<br />

Bundeskanzlerin Angela Merkel<br />

auf dem Flüchtlingsgipfel<br />

Zusätzliche Aktivitäten zur Integration<br />

der Teilnehmer und auch deren Angehörigen<br />

in Deutschland unter der freiwilligen<br />

Arbeit unserer Mitarbeiter:<br />

• Durchführung „Fest der Lebensfreude“<br />

in Halle am 08.04.<strong>2016</strong><br />

• Geschichtsprojekt, initiiert durch Herrn<br />

Kirchhoff mit Teilnehmern der Integrationskurse<br />

in Halle<br />

• „Willkommensfest“ am 22.09.<strong>2016</strong> in<br />

Halle<br />

• „Infopoint“ in der Stadt Halle Leipziger<br />

Straße (Grobplanung) als Anlaufstelle<br />

für Kursteilnehmer und deren Angehörige<br />

zu Beratungsfragen auch hinsichtlich<br />

der Integration in den ersten<br />

Arbeitsmarkt<br />

Verantwortlich im Sinne des Pressegesetzes<br />

Gotthard Dittrich<br />

Redaktionsschluss 22.11.<strong>2016</strong><br />

Nächste Ausgabe März 2017<br />

4/<strong>2016</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 3


Rahn EDUCATION<br />

Ein gelungenes Beispiel der Integration<br />

von Flüchtlingen in Deutschland für<br />

unser Unternehmen ist, dass einem<br />

syri schen Bürger die Chance gegeben<br />

wurde, seine Lehrtätigkeit in Integrationskursen<br />

aufzunehmen.<br />

An den Standorten Gröningen/<br />

Oschersleben der Wirtschaftsakademie:<br />

Auch hier werden Auftragsmaßnahmen<br />

der Agentur für Arbeit und Jobcenters<br />

Börde sowie Integrationskurse mit<br />

Schwerpunkten der Sprachvermittlung<br />

und Integrationsbegleitung durch Sozialpädagogen<br />

realisiert:<br />

• Integrationskurs mit 21 Teilnehmern<br />

bis Dezember <strong>2016</strong><br />

v.l. Gotthard Dittrich, Sigrid Kompa, Mazen Sukkari<br />

• Integrationskurs mit 23 Teilnehmern<br />

bis März 2017<br />

• Migrationscenter (Agentur für Arbeit<br />

Magdeburg) – Beginn am 01.09.<strong>2016</strong><br />

mit 12 Teilnehmern<br />

• Migrationscenter (Jobcenter Börde)<br />

begann am 01.09.<strong>2016</strong> mit 20 Teilnehmern<br />

die Köstlichkeiten dann gemeinsam<br />

verspeist – eine fröhliche Runde, die<br />

zum noch besseren Kennenlernen und<br />

Zusammenhalt beiträgt. Ein schönes<br />

Event für alle Beteiligten, an dem fast<br />

40 Personen teilgenommen haben.<br />

Ein „Informationsbüro“ als Anlaufstelle<br />

für Kursteilnehmer und deren Angehörige<br />

zu Beratungsfragen auch hinsichtlich<br />

der Integration in den ersten Arbeitsmarkt<br />

ist ebenfalls geplant.<br />

Engagement in den Schulen der<br />

Rahn Education:<br />

• In der Freien Sekundarschule Gröningen<br />

erfolgte die kostenlose Aufnahme<br />

von zwei syrischen Flüchtlingskindern.<br />

• Das Gymnasium Neuzelle und die<br />

Oberschule im Stift Neuzelle stellen<br />

Schulplätze und eine Wohnung für<br />

eine Familie aus Syrien und Familien<br />

aus Afghanistan zur Verfügung.<br />

• Die Freie Grundschule Fürstenwalde<br />

hat kostenlos drei Flüchtlingskinder<br />

aufgenommen.<br />

• An der Freien Oberschule Fürstenwalde<br />

wird einem unbegleiteten minderjährigen<br />

Schüler die Schulausbildung<br />

ermöglicht.<br />

• Die Fachoberschule Leipzig erhielt<br />

den Titel „Schule der Toleranz“ – besondere<br />

Aktivitäten sind die Kontaktaufnahme<br />

zu einem Heim für unbe-<br />

Teilnehmer das Integrationskurses in der Wirtschaftsakademie<br />

Halle<br />

gleitete minderjährige Flüchtlinge, die<br />

Entwicklung von gemeinsamen Sportaktivitäten,<br />

die Gestaltung einer gemeinsamen<br />

Weihnachtsfeier 2015,<br />

Spendenaktionen (gesammelt wurden<br />

Sportkleidung und -schuhe).<br />

• Im Gymnasium Neuzelle fand in Kooperation<br />

mit den Schulen in Fürstenwalde<br />

im Rahmen des Projektes<br />

„Jugend gegen Gewalt“ ein gelungenes<br />

Integrationsfest und Sportturnier<br />

statt.<br />

• Die Spendenaktionen der Rahn<br />

Education in Leipzig zum Nikolaustag<br />

2015 erbrachte 1.000 Geschenke für<br />

Flüchtlingskinder.<br />

…. und viele andere Aktivitäten, deren<br />

Aufzählung den Rahmen sprengt.<br />

Sigrid Kompa<br />

Projektverantwortliche<br />

Brigitte Wagner<br />

Redaktion r-<strong>aktuell</strong><br />

Das Team der Niederlassung Gröningen<br />

hat nach dem Ende des Ramadan ein<br />

Fastenbrechen (Iftar) für die Teilnehmer<br />

des Integrationskurses organisiert. Durch<br />

einen syrischen und einen deutschen<br />

Koch wurde gemeinsam gekocht und<br />

4 | r-<strong>aktuell</strong> 4/<strong>2016</strong>


Standort<br />

ACCRA<br />

Standort<br />

LEIPZIG<br />

Reise nach Ghana –<br />

ein unvergessliches Erlebnis<br />

Schüleraustausch der besonderen Art<br />

Im September begaben sich 16 Schülerinnen<br />

und Schüler des Musikalisch-Sportlichen<br />

Gymnasiums in Begleitung der Musiklehrerinnen<br />

Stefanie Dinter und Jessica Reinhardt<br />

sowie des Schulleiters Martin Seffner auf eine<br />

außergewöhnliche Reise. In Accra, der Hauptstadt<br />

Ghanas, nahmen sie vom 18. bis 24.September<br />

am Projekt „Volksmusik verbindet“ teil.<br />

Der Start dieses Kulturprojektes erfolgte bereits<br />

im November 2015, als sich in Leipzig<br />

Schülerinnen und Schüler der German Swiss<br />

International School Accra, der Deutschen<br />

Schule Kiew und des Musikalisch-Sportlichen<br />

Gymnasium trafen, um gemeinsam vielfältige<br />

Aspekte der eigenen und fremden Kulturen<br />

kennenzulernen. Dieses Ziel stand auch in<br />

diesem Jahr im Fokus der Aktivitäten vor Ort.<br />

Nach langen Flugstunden kam die Leipziger<br />

Reisegruppe am Sonntagabend in Accra an,<br />

wo ihnen die Gastgeber der German Swiss<br />

International School einen sehr herzlichen<br />

Empfang bereiteten. Die Gastfamilien standen<br />

am Flughafen bereit und erwarteten mit bunten<br />

Schildern „ihre Kinder“. Nachdem am<br />

Montag das Schlafdefizit etwas aufgeholt<br />

war, folgte auf dem Schulhof der Gastgeberschule<br />

eine Willkommensfeier, in der neben<br />

den freundlichen Begrüßungsworten der<br />

Schulleiterin Ariane Pentz auch Trommelmusik<br />

erklang, was alle sofort ins afrikanische<br />

Lebensgefühl eintauchen ließ.<br />

Für das Zusammentreffen in Accra war im<br />

Vorfeld der Reise vereinbart worden, dass die<br />

Deutsche Schule Kiew etwas musikalisch typisch<br />

Deutsches einstudiert, das Musikalisch-<br />

Sportliche Gymnasium Leipzig etwas typisch<br />

Ghanaisches und die GSIS-Accra etwas<br />

typisch Ukrainisches. In gemeinsamen Workshops<br />

vor Ort wurde darüber hinaus der „Zauberlehrling“<br />

gerappt, wurden Trommelstücke<br />

erarbeitet und gemeinsam deutsche und<br />

ghanaische Volkslieder einstudiert.<br />

Ergänzt wurden die intensiven Probenphasen<br />

durch spannende Ausflüge, wie einen Besuch<br />

im Palast des Chiefs Ga Mantse, die Besichtigung<br />

des Castle of Good Hope mit anschließendem<br />

Baden im Meer und eine Wanderung<br />

mit den Ghana Mountaineers auf den Berg<br />

4/<strong>2016</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 5


Standort<br />

ACCRA<br />

Standort<br />

LEIPZIG<br />

Geschäftsführer Gotthard<br />

Dittrich und Ahmed Soliman,<br />

Verwaltungsleiter der Rahn<br />

Schulen Kairo, waren ebenfalls<br />

nach Accra geflogen und<br />

zeigten sich begeistert vom<br />

Projekt der drei befreundeten<br />

Schulen. Besonders bewegt<br />

hatte sie, wie und unter<br />

welchen Bedingungen<br />

„Schule in Accra gemacht<br />

wird“ und mit welchem<br />

Engagement Schul leitung<br />

und Pädagogen täglich die<br />

Herausforderungen meis tern.<br />

Auf Facebook www.facebook.com/RahnEducation<br />

und auf der Webseite<br />

www.rahn.edcuation wurde<br />

eindrucksvoll von diesem<br />

besonderen Schüleraustausch<br />

berichtet. Ermöglicht<br />

wurde die Reise der deutschen<br />

Schüler nach Ghana<br />

durch die finanzielle Unterstützung<br />

der Europäischen<br />

Stiftung der Rahn Dittrich<br />

Group für Bildung und Kultur.<br />

Mehr dazu unter: https://<br />

youtu.be/qRZehLqvABov<br />

Krobo in den Accra Plains. Aber auch die<br />

Busfahrten durchs Landesinnere waren ein Erlebnis<br />

für sich - sie zeigten uns eindrucksvoll<br />

die wahren ghanaischen Lebensumstände, die<br />

von unseren so unendlich weit entfernt sind.<br />

Am vierten Projekttag wurden die Arbeitsergebnisse<br />

auf dem Schulhof unter stimmungsvollem<br />

tropischem Abendhimmel zur Aufführung<br />

gebracht. Ein bayerischer Schuhplattler,<br />

ein ghanaisches Märchen als Rap und ein<br />

ukrainischer Volkstanz begeisterten das Publikum.<br />

Die GSIS-Accra als gastgebende Schule<br />

erweiterte das Programm mit Liedern und Musikstücken<br />

aus dem DaF- und Musikunterricht.<br />

Emotional bewegend war das Abschlusslied<br />

„Abend wird es wieder“, das alle Schülerinnen<br />

und Schüler der drei Schulen gemeinsam und<br />

sichtlich stolz vortrugen.<br />

Die Schulleiter der drei Schulen sind sich einig:<br />

„Es war unglaublich beeindruckend, wie begeistert<br />

sich diese jungen Menschen aufeinander<br />

einließen und mit welchem Engagement<br />

und welcher Konzentration sie probten sowie<br />

voneinander und miteinander lernten. Das Projekt<br />

wird definitiv in eine weitere Runde gehen<br />

und dann werden sich die Schülerinnen und<br />

Schüler hoffentlich in Kiew wieder sehen.“<br />

6 | r-<strong>aktuell</strong> 4/<strong>2016</strong>


NEUZELLE<br />

Standort<br />

Das Abitur <strong>2016</strong> in Neuzelle<br />

Ein besonderer Jahrgang hinterlässt Spuren<br />

2,05 – diese Zahl oder besser „Hausnummer“<br />

hat der Abiturjahrgang <strong>2016</strong><br />

dem Gymnasium im Stift Neuzelle hinterlassen.<br />

Es war nicht nur der beste<br />

Abiturschnitt seit Bestehen der Schule,<br />

sondern sogar der beste im gesamten<br />

Land Brandenburg. In dieser Zahl spiegeln<br />

sich die Lernbereitschaft, das Engagement<br />

und die Kompetenzen dieses<br />

Jahrgangs wieder.<br />

Aber nicht nur deshalb war und bleibt<br />

der Abiturjahrgang <strong>2016</strong> ein ganz besonderer:<br />

Freude am Leben, Hilfsbereitschaft,<br />

Durchhaltever mögen – all dies<br />

sind Eigenschaften, die diesen Schülerinnen<br />

und Schülern immer wieder attestiert<br />

wurden. Und ganz in diesem Sinne<br />

fand am 8. Juli <strong>2016</strong> die feierliche<br />

Zeugnis ausgabe für die Abiturientinnen<br />

und Abiturienten des Gymnasiums im<br />

Stift Neuzelle statt.<br />

Durchhaltevermögen: 71 Schülerinnen<br />

und Schüler erhielten im Beisein ihrer<br />

Eltern, Geschwister, Großeltern und<br />

Freunde nach den gemeisterten Abiturprüfungen<br />

ihre Hochschulzugangsberechtigungen.<br />

Weil die Absolventen aus sechs<br />

Herkunfts ländern stammten, hat die<br />

Rahn Education erstmalig allen Familien<br />

und Freunden der Abiturienten angeboten,<br />

die Zeremonie live im Internet<br />

(Livestream) mitzuerleben. Ein Video auf<br />

YouTube lässt das Ereignis Revue<br />

passieren: www.youtube.com/watch?<br />

v=SQdYdch1kiI<br />

Hilfsbereitschaft: Immer wieder wurde<br />

von den Rednern Dr. Bernd Landmann<br />

(Kulturbeauftragter der Rahn Education)<br />

und Sven Budach (Campusleiter) zu<br />

Recht betont, welche Hilfe und Unterstützung<br />

die Schülerinnen und Schüler<br />

anderen Menschen zukommen ließen.<br />

Sei es Hilfe beim Lernen für den Mitschüler<br />

vor der nächsten Prüfung oder<br />

die Bereitschaft, während des Schuljahres<br />

Aktionen für Flüchtlinge durchzuführen,<br />

sei es die Unterstützung der<br />

Lehrer etwa im Mathematikunterricht<br />

oder die Nachhilfe für Grundschüler in<br />

Neuzelle …<br />

Freude am Leben – und dem geschafften<br />

Abitur: Viele strahlende Gesichter<br />

und funkelnde Augen, die eine oder andere<br />

verdrückte Träne und fröhliches<br />

Lachen – nicht nur die Abiturientinnen<br />

und Abiturienten, sondern auch die<br />

anwesenden Eltern, Lehrer, Freunde,<br />

geladene Gäste – für alle war die Zeugnisausgabe<br />

eine Veranstaltung, die in<br />

Anbetracht einer solchen Jugend optimistisch<br />

und erwartungsfroh in die<br />

Zukunft blicken lässt.<br />

Ein solch besonderer Jahrgang ist eine<br />

wahre Freude für eine Schule und so war<br />

es uns als Schule ein Vergnügen, die<br />

Schülerinnen und Schüler auf ihrem<br />

Weg zum Abitur begleiten zu dürfen und<br />

mit ihnen und ihren Lieben das Erreichte<br />

zu feiern. Mit einem lachenden und<br />

einem weinenden Auge lassen wir die<br />

Schülerinnen und Schüler von unserer<br />

Schule gehen – und freuen uns gleichzeitig<br />

darauf zu ver folgen, was aus ihnen<br />

wird.<br />

Das Team des Gymnasiums<br />

im Stift Neuzelle<br />

4/<strong>2016</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 7


GRÖNINGEN<br />

Standort<br />

Drei Anlässe zum Feiern in Gröningen<br />

Drei Bildungseinrichtungen der Rahn Education formieren<br />

sich zum Börde Campus<br />

Ein großer Tag für die Bildungsstandorte der<br />

Rahn Education in Gröningen: Am 7. September<br />

gab es drei gute Gründe zu feiern: Eröffnung<br />

des Freien Gymnasiums Gröningen, Fünf Jahre<br />

Freie Sekundarschule Gröningen und 25 Jahre<br />

Wirtschaftsakademie Dr. Rahn & Partner, Niederlassung<br />

Gröningen.<br />

Geschäftsführer Gotthard Dittrich nahm spontan<br />

den "roten Faden" auf und sprach über die<br />

Bildungsarbeit der Rahn Education mit ihren<br />

vielen Standorten sowie über die Entwicklung<br />

des Börde Campus in der nächsten Zeit.<br />

Der Förderverein der Sekundarschule hatte<br />

sich noch etwas Besonderes einfallen lassen<br />

und mit einer Zaubershow wurden insbesondere<br />

die Schülerinnen und Schüler überrascht.<br />

Es gab großen Applaus – auch für die spontanen<br />

Auftritte von Manuela Rauchfuß und<br />

Sandy Herrmann aus der Geschäftsführung.<br />

Nach Ende der offiziellen Feierstunde konnten<br />

die Räumlichkeiten des neuen Gymnasiums<br />

und der Sekundarschule besichtigt werden.<br />

Wir wünschen unseren drei Einrichtungen in<br />

Gröningen weiterhin viel Erfolg auf dem gemeinsame<br />

Weg zur Entwicklung und Festigung<br />

des Börde Campus – und unseren Schülerinnen<br />

und Schülern, den Teilnehmern der<br />

Wirtschaftsakademie und den Flüchtlingen in<br />

den Integrationskursen viel Erfolg im Rahmen<br />

ihrer Aus- und Weiterbildung.<br />

Brigitte Wagner<br />

Redaktion r-<strong>aktuell</strong><br />

Viele Gäste waren der Einladung ins Kulturhaus<br />

der Stadt gefolgt, wo Schulleiter Thomas<br />

Scholz und Niederlassungsleiter Dirk Petri<br />

Rück- und Ausblicke auf die schulische und<br />

berufliche Ausbildungsarbeit gaben sowie Geschäftspartnern,<br />

Förderern und Unterstützern<br />

dankten. Die Sekundarschüler boten ein abwechslungsreiches<br />

und witziges Programm dar.<br />

Thomas Scholz<br />

und Dirk Petri<br />

8 | r-<strong>aktuell</strong> 4/<strong>2016</strong>


Standort<br />

LEIPZIG<br />

Experimente rund um den Regenbogen<br />

*rot * orange * gelb * grün * blau * lila *<br />

„Vor langer Zeit begannen die Farben<br />

dieser Welt sich zu streiten. Jede behauptete<br />

von sich, sie sei die Beste, die<br />

Wichtigste, die Nützlichste, die Beliebteste!“…<br />

(Auszug aus dem „Märchen vom<br />

Regen bogen“ von Shiralee Cooper)<br />

Ganz gebannt hörten die Ferienkinder<br />

aus der Freien Grundschule Clara Schumann<br />

der Geschichte von den Farben<br />

zu. Als Einstieg für einen Experimentiertag<br />

erklärte die fiktionale Erzählung die<br />

Entstehung des Regenbogens.<br />

Experimente – rund um den Regenbogen<br />

standen im Mittelpunkt des Tages.<br />

In Kleingruppen gemischten Alters von<br />

der ersten bis zur vierten Klasse besuchten<br />

die Kinder diverse Stationen.<br />

Selber einen Regenbogen herzustellen,<br />

gehörte auch dazu. Aber wie funktioniert<br />

das? Große Fragezeichen tauchten in den<br />

Augen der kleinen Forscher auf. Hier im<br />

Zimmer regnet es nicht? Die Sonne möchte<br />

auch nicht vor die Wolkendecke treten.<br />

Wie kann das also gelingen? Gemeinsam<br />

wurden Materialien für den Versuch<br />

zusammengetragen und ausprobiert. Mit<br />

einigen kleinen Tipps durch die Erzieher<br />

konnten die Kinder einen Regenbogen<br />

selber erzeugen. Alle waren verblüfft!<br />

Probiert es doch auch mal aus. Ihr<br />

braucht eine mit Wasser gefüllte Glasschüssel,<br />

einen Spiegel der in die Schüssel<br />

passt, eine Taschenlampe sowie ein<br />

weißes Blatt Papier. Und los geht’s!<br />

Auch Milchbilder, Kratzbilder, „Wanderndes<br />

Wasser“, Farben im Dunkeln<br />

sehen, Filterpapierblüten oder Regenbogenkreisel<br />

waren für die kleinen Forscher<br />

zum Großteil unbekannt.<br />

Nachdem alle Stationen besucht waren,<br />

wartete am Ende des Regenbogens<br />

eine kreative Überraschung auf die Ferienkinder.<br />

Leinwand, Wachsmalstifte und<br />

ein Fön sollten die Kinder zum Staunen<br />

bringen. Vor den Augen der Kinder wurde<br />

die Leinwand mit ihren Farben lebendig.<br />

Bei der „melted crayon art“ wird mit<br />

Hilfe eines Föns Wachs (in Form von<br />

Stiften) erwärmt, was die Festigkeit der<br />

Stifte verändert. Somit erschien es den<br />

kleinen Beobachtern, dass die selbst<br />

gestalteten Figuren unter einem Regenbogenregen<br />

standen. Aber schaut selber<br />

…<br />

Erzieherteam der Freien Grundschule<br />

Clara Schumann<br />

4/<strong>2016</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 9


Standort<br />

FÜRSTENWALDE<br />

Besuch im Bundestag – Interkultureller Dialog<br />

im Zentrum der Macht<br />

Fürstenwalder Fachoberschüler*innen ziehen in den Bundestag und Bundesrat ein<br />

Auf Einladung der Landtagsabgeordneten<br />

Elisabeth Alter besuchte eine<br />

Gruppe von Rahn-Schüler*innen gemeinsam<br />

mit ihrem Schulleiter und (weiteren)<br />

Senioren der Stadt Fürstenwalde<br />

die wichtigsten Institutionen der bundesdeutschen<br />

Politik in Berlin. Dass die<br />

Bauten, ihre Geschichte und die Geschichtchen<br />

aus dem Alltag der Politiker*innen<br />

interessant sind – geschenkt.<br />

Aber was an diesem Tag noch interessanter<br />

und erfreulich zu beobachten war,<br />

ist die Tatsache, dass die Fürstenwalder<br />

Rahn-Schüler*innen sich wie selbstverständlich<br />

in die Besuchergruppe, in der<br />

ihre Großeltern nicht aufgefallen wären,<br />

integrierten. Die Jugendlichen gingen auf<br />

die Senioren zu, die wiederum Interesse<br />

an der „Jugend von heute“ zeigten. So<br />

entstand über den Tag, zu dem auch ein<br />

Besuch in der Landesvertretung Brandenburgs<br />

in den Ministergärten gehörte,<br />

ein lebendiger Dialog der Generationen.<br />

Besonders wird der gesamten Reisegruppe<br />

der kurze Wortbeitrag von Rahn-<br />

Schüler Behzad, geboren in Afghanistan,<br />

in Erinnerung bleiben. Der Zwölftklässler<br />

ergriff kurzerhand die Chance, im Bundesrat<br />

zu sprechen.<br />

Konnte die gastgebende SPD-Politikerin<br />

vielleicht nicht alle Vorurteile gegenüber<br />

der deutschen Politik aus räumen,<br />

so gelang es den Rahn-Schüler*innen,<br />

die multikulturelle deutsche<br />

Jugend im besten Licht dastehen zu<br />

lassen.<br />

Philipp Schittek<br />

stolzer Schulleiter<br />

Freie Oberschule und<br />

Fachoberschule Fürstenwalde<br />

10 | r-<strong>aktuell</strong> 4/<strong>2016</strong>


Standort<br />

LEIPZIG<br />

Projektthema „Berufe“ in der Kita Musikus<br />

Der Fußballtrainer<br />

Schon von klein an interessieren sich die<br />

Kinder dafür, wo ihre Eltern hingehen<br />

und was es heißt „ich gehe auf Arbeit“,<br />

wenn sie morgens zu uns in der Kindertagesstätte<br />

kommen. Deshalb ist das<br />

Thema Berufe immer wieder ein Projektthema<br />

in Kindertagesstätten. Und natürlich<br />

wollen die Kinder mehr erfahren<br />

über die Berufe ihrer Eltern.<br />

Wir luden als Ersten aus der Elternschaft<br />

einen Fußballtrainer des INTER<br />

Leipzig ein. Die ganze Gruppe erlebte<br />

die Arbeit des Trainers selbst, denn wir<br />

starteten mit einem Training. Zu Beginn<br />

mussten sich alle Kinder aufwärmen,<br />

wie es auch bei den Sportlern sein muss.<br />

Die Aufwärmübungen wurden vom Fußballtrainer<br />

erklärt, vorgemacht und er<br />

schaute genau hin, wer es richtig macht<br />

und zeigte es noch einmal, wenn es<br />

noch nicht so richtig klappen wollte. Unterstützung<br />

für das gemeinsame Training<br />

hatte er auch mitgebracht, zwei<br />

seiner Spieler zeigten den Kindern ebenfalls,<br />

wie es geht.<br />

Sie rannten um die Wette, liefen seitwärts,<br />

hüpften und balancierten den Ball<br />

mit dem Fuß durch einen Slalom-Parcours.<br />

Das war ein Spaß! Dann ging<br />

es auf zum Tore schießen. Jedes Kind<br />

durfte aufs Tor zielen, in dem ein Spieler<br />

von INTER Leipzig stand. Dann endlich<br />

wurde richtig Fußball gespielt. Dazu wurden<br />

zwei Mannschaften gewählt. Fußball<br />

spielen ist gar nicht so einfach und so ein<br />

Trainer muss sehr gut auf passen und erklären<br />

können, damit man lernt, wer was<br />

und wie man es richtig macht.<br />

Dann zeigten uns der Trainer und die<br />

Spieler noch ein paar Tricks und einige<br />

Eine künstlerisch-musische<br />

Anregung von Krippenkindern<br />

Nachahmung als Spaß für zu Hause<br />

übten sich im Kopfball schießen. Das<br />

war ein wirklich schöner Vormittag und<br />

alle wissen nun, was ein Fußballtrainer<br />

mit den Spielern macht.<br />

Waschbären-Gruppe<br />

Kindertagesstätte „Musikus“<br />

In einer unserer Krippengruppen der<br />

Kindertagesstätte „Musikus“ wurde das<br />

Projekt „Ich und meine Familie“ durchgeführt.<br />

Die Kinder hatten dabei vielfältige<br />

Möglichkeiten, sich mit sich<br />

selbst und ihren Familien auseinanderzusetzen.<br />

Um den eigenen Körper mehr und<br />

mehr zu entdecken, durften sich die<br />

Kinder zum Beispiel beim Body-Painting<br />

ausprobieren. Viele Kinder nutzten die<br />

Chance und bemalten mit den bunten<br />

Farben ihre Bäuche, Knie und Füße. Die<br />

einzelnen Köperteile wurden dabei<br />

spielintegriert immer wieder von den pädagogischen<br />

Fachkräften und den Kindern<br />

selber benannt. Außerdem hinterließen<br />

die Kinder bleibende Spuren,<br />

indem sie Hand- und Fußabdrücke auf<br />

eine große Rolle Papier aufbrachten. So<br />

viel Spaß kann lernen machen.<br />

Eine andere Möglichkeit, sich mit<br />

dem eigenen Körper zu beschäftigen,<br />

stellt das Singen dar. Dazu wurde in<br />

den Morgenkreisen und auch alltagsintegriert<br />

immer wieder das Lied „Meine<br />

Hände/Augen/ … sind verschwunden“<br />

angestimmt. Viele der Kinder hörten<br />

dem Lied fasziniert zu oder machten mit.<br />

Oft durften sie dabei selber bestimmen,<br />

welches ihrer Körperteile verschwinden<br />

soll.<br />

Im weiteren Verlauf des Projektes<br />

hatten die Kinder noch einige Gelegenheiten,<br />

sich spielerisch mit dem Thema<br />

„Ich und meine Familie“ auseinanderzusetzen.<br />

Brita Knabe<br />

Erzieherin der Kindertagesstätte<br />

„Musikus“<br />

Kindheitspädagogin B.A.<br />

4/<strong>2016</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 11


Standort<br />

HALLE<br />

Education and Integration is what we do<br />

Am 1. September <strong>2016</strong> startete in der<br />

Wirtschaftsakademie Halle der erste von<br />

fünf Kursen KompAS.<br />

KompAS steht für Kompetenzfeststellung,<br />

frühzeitige Aktivierung und Spracherwerb<br />

und ist eine kombinierte Maßnahme<br />

im Auftrag des Jobcenter Halle in<br />

Zusammenarbeit mit dem Bundesamt<br />

für Migration (BAMF). In der Leistungsbeschreibung<br />

heißt es u. a: „Leistungsgegenstand<br />

ist die Durchführung von<br />

den Integrationskurs ergänzenden und<br />

begleitenden Maßnahmen … für Menschen<br />

mit hauptsächlich fluchtbedingten<br />

Hemmnissen (multiple Problemlagen).<br />

Im Rahmen der Maßnahme sollen diese<br />

Menschen ihre beruflichen Neigungen<br />

und Fähigkeiten erfahren und erproben,<br />

für eine berufliche Qualifizierung motiviert<br />

und schrittweise an den Ausbildungs-<br />

oder Arbeitsmarkt herangeführt<br />

werden …“<br />

Fünf Bildungsträger in Halle haben sich<br />

zu einer Bietergemeinschaft zusammengeschlossen,<br />

um die geplanten 650 Teilnehmer<br />

in sieben Losen quantitativ und<br />

qualitativ zum geplanten Maßnahmeziel<br />

zu führen. Bis auf das letzte Los sind in<br />

jedem Los vier Gruppen mit jeweils 25<br />

Teilnehmern in der Altersstaffelung u25<br />

und ü25 geplant. In der Bietergemeinschaft<br />

standen wir vor der Aufgabe, die<br />

monatlich vom Jobcenter zuzuweisenden<br />

Teilnehmer entsprechend den<br />

Kapazitäten der Bildungsträger aufzuteilen.<br />

Für die Wirtschaftsakademie Halle<br />

sind fünf Kurse, beginnend zu unterschiedlichen<br />

Terminen, vorgesehen. Jeder<br />

Kurs dauert acht Monate und bedeutet<br />

für uns, dass wir durch die<br />

zeitlichen Überschneidungen der Kursbeginne<br />

in der Regel 75 Teilnehmer der<br />

KompAS-Maßnahme „an Bord“ haben.<br />

Unsere Teilnehmer des ersten Kurses<br />

kommen alle aus Syrien. Nach einigen<br />

Startschwierigkeiten, ursächlich durch<br />

die zuzuweisenden Behörden und auch<br />

durch fehlende Unterlagen der Teilnehmer<br />

entstanden, sind wir nun mit 19 Teilnehmern<br />

täglich nach dem Unterricht<br />

des Integrationskurses dabei, über Projektarbeit<br />

und wiederholenden Wörtern<br />

und Wendungen auf Deutsch einen gemeinsamen<br />

Ansatzpunkt für eine erfolgreiche<br />

Arbeit in der KompAs-Maßnahme<br />

zu finden. In der Maßnahme arbeiten jeweils<br />

ein Sozialpädagoge und ein Coach<br />

sowie zeitweise Ausbilder je nach Bedarf.<br />

Unterstützung ist auf verschiedenen<br />

Ebenen notwendig, sei es bei der<br />

Ausfüllung von Formularen, Beschaffung<br />

und Einrichtung von Wohnraum,<br />

Anerkennung von Abschlüssen, Unterbringung<br />

der Kinder … Eine große Hilfe<br />

ist unser Kollege Ghiath Khlif, der neben<br />

dem Unterricht im Integrationskurs anfangs<br />

fast rund um die Uhr aus dem<br />

Arabischen übersetzte und auch in so<br />

mancher Situation informierend und vermittelnd<br />

eingreifen musste. Es ist eben<br />

nicht so einfach, wenn typisch deutsche<br />

Organisation der Maßnahme (Regeln<br />

müssen sein, damit es funktioniert) auf<br />

arabische Lebensweise trifft. 17 temperamentvolle<br />

Männer im Alter von 25 – 50<br />

Jahren und zwei emanzipierte deutsche<br />

Frauen als Maßnahmebetreuer, das sind<br />

schon Welten! Somit ist voneinander<br />

lernen und Verständnis für die Kultur des<br />

Anderen entwickeln, die Bildungssystem<br />

unterschiede verstehen, mit eine der<br />

wichtigsten Aufgaben in der Maßnahme.<br />

Eins der ersten Projekte war die Teilnahme<br />

am Marktfest der interkulturellen<br />

Woche am 26. September. Gemeinsam<br />

wurde der Infostand vorbereitet, aufgebaut,<br />

während des Festes betreut und<br />

zum Schluss wieder abgebaut. Erste<br />

Konversationen auf Deutsch mussten<br />

geführt werden, da sich zahlreiche wissbegierige<br />

Markfestbesucher an unserem<br />

Stand informierten bzw. mit unseren<br />

Teilnehmern spielten und puzzelten.<br />

Die Projektarbeit, wie z. B. Gestaltung<br />

eines Willkommenfestes, gemeinsames<br />

Kochen, Singen, Holz- / Näharbeiten zur<br />

Vorbereitung des Rahn-Weihnachtsmarktes,<br />

Stadtralley, Sport usw. ist für<br />

uns die Möglichkeit, um die noch fehlenden<br />

Sprachkenntnisse zu kompensieren<br />

und gleichzeitig die Kompetenzen<br />

der Teilnehmer zu erfassen. Im Rahmen<br />

der Aktivierung werden Möglichkeiten<br />

der weiteren Sprachausbildung, Arbeitsaufnahme<br />

bzw. Berufsausbildung besprochen.<br />

Dazu erhalten die Teilnehmer<br />

Informationen über Berufe und dürfen<br />

sich auch in den Berufsfeldern in den<br />

Werkstätten des Reha-Bereiches ausprobieren.<br />

Ziel der KompAS-Maßnahme<br />

ist es, dass zum Ende der acht Monate<br />

der Integrationskurs mit der B1 Prüfung<br />

bestanden wird, die Teilnehmer über<br />

Stadt, Land und Leute im Rahmen des<br />

Orientierungskurses und der täglichen<br />

Teilnahme an KompAS besser informiert<br />

sind und für jeden Teilnehmer eine klare<br />

Perspektive hinsichtlich weiterführenden<br />

Sprachkursen, Ausbildung oder Studium<br />

oder Arbeitsaufnahme, Wege und<br />

Möglichkeiten zur Umsetzung mit ihm<br />

besprochen wurde.<br />

Team KompAs<br />

Lisa Heimlich, Ramona Frank,<br />

Ghiath Khlif, Thomas Kirchhoff,<br />

Susanne Alsleben<br />

Wirtschaftsakademie<br />

Niederlassung Halle<br />

12 | r-<strong>aktuell</strong> 4/<strong>2016</strong>


Standort<br />

BERLIN<br />

Eine kleine Nachlese zum<br />

in der Kita Notenzwerge<br />

Der 8. Juli stand in der Kita Notenzwerge<br />

ganz unter dem Motto „Sommerfest“.<br />

Bereits die gesamte Woche über hatten<br />

alle Zwerge fleißig im Haus gewuselt, um<br />

alles vorzubereiten. Plakate wurden gestaltet,<br />

Spielzubehör sowie Dekoration<br />

wurde gebastelt und bemalt.<br />

Am Vormittag halfen alle Kinder voller<br />

Vorfreude den Außenbereich herzurichten.<br />

Girlanden fanden ihren Weg über<br />

die Köpfe der Kinder in den blauen Himmel,<br />

Luftballons wurden mit letzter Luft<br />

aufgepustet, zu kleinen Trauben zusammengebunden<br />

und munter im Garten<br />

verteilt. So wurde der Außenbereich bunter<br />

und bunter. Nun konnte es endlich<br />

losgehen.<br />

Am Nachmittag trafen nach und nach<br />

die Eltern, Omas, Opas, Geschwister sowie<br />

Freunde ein. Ein breites Programm<br />

bot Unterhaltung für Groß und Klein.<br />

Zahlreiche Angebote ermöglichten es<br />

den Kindern, sich kreativ zu betätigen<br />

(z.B. Murmel-Bilder) oder ihre Geschicklichkeit<br />

sowie Geduld unter Beweis zu<br />

stellen, beispielsweise beim Kastanienwerfen,<br />

Riesenseifenblasen „zaubern“<br />

oder Äpfel beißen. Natürlich durfte der<br />

Hit eines jeden Festes, das Kinderschminken,<br />

nicht fehlen. Nach kurzer<br />

Zeit waren die Zwerge verschwunden<br />

und es tummelten sich Feen, Prinzessinnen,<br />

Tiger, Löwen, Spiderman, Ninjas<br />

und viele andere Gestalten auf unserem<br />

Sommerfest. Besonderes Highlight des<br />

Sommerfestes war der Zauberer Nathan.<br />

Dieser nahm nicht nur die munteren<br />

Gestalten mit auf eine Reise des Unerklärlichen<br />

sowie Schönen sondern auch<br />

die Erwachsenen.<br />

Das Sommerfest bot für Groß und<br />

Klein ein buntes und gelungenes Programm<br />

zum Abschluss des des Kita-<br />

Jahres 2015/<strong>2016</strong>.<br />

Das Team der Kita Notenzwerge<br />

Berlin<br />

4/<strong>2016</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 13


Standort<br />

LEIPZIG/NEUZELLE<br />

Geschichte zum Anfassen<br />

„Monumental! Triumphal! Beeindruckend! Groß! Wie ein Pokal!“<br />

Das waren die ersten Eindrücke vom<br />

Völkerschlachtdenkmal in Leipzig. Der<br />

Geschichtsleistungskurs der Klassenstufe<br />

11 des Musikalisch-Sportlichen<br />

Gymnasiums war am 14. September auf<br />

den Spuren der größten Schlacht des<br />

19. Jahrhunderts.<br />

Im Oktober 1813 stehen sich nahezu<br />

sämtliche Nationen Europas bei Leipzig<br />

gegenüber. Nach vier schweren Kampftagen<br />

müssen sich Napoleon und seine<br />

Verbündeten den Heeren Russlands,<br />

Preußens, Österreichs und Schwedens<br />

geschlagen geben. Mehr als 100.000<br />

Menschen bezahlen den Sieg über den<br />

bisherigen Gebieter Europas mit dem<br />

Leben.<br />

Aber hat Sachsen nicht auf der Seite<br />

Napoleons gekämpft? Und hat Sachsen<br />

nicht somit die Schlacht verloren?<br />

Warum errichten die Leipziger dann<br />

100 Jahre später dieses monumentale<br />

Wahrzeichen und Denkmal zur Erinnerung<br />

an die Geschichte? Mit diesen<br />

Fragen setzten sich die Schülerinnen<br />

und Schüler in der Exkursion auseinander.<br />

Sie erkannten, dass die Idee zum<br />

Bau eines Denkmals nicht aus Sachsen,<br />

sondern aus der Feder des patriotischen<br />

Freiheitskämpfers und preußischen<br />

Schriftstellers Ernst Moritz Arndt<br />

kam. Der Leistungskurs verstand, dass<br />

Erinnerungskultur instrumentalisiert und<br />

manipuliert werden kann und ein multiperspektivischer<br />

Zugang zum Verstehen<br />

von Geschichte bedeutend ist.<br />

Wir bedanken uns für die kurzweilige<br />

und interessante Führung beim Stadtgeschichtlichen<br />

Museum Leipzig „Völkerschlachtdenkmal<br />

/ Forum 1813“.<br />

Telc-Prüfungen<br />

Rahn Education erhielt Lizenz zur Abnahme<br />

Florian Foltin<br />

Lehrer für Geschichte, Musikalisch-<br />

Sportliches Gymnasium Leipzig<br />

Während die erste Sprachschule der<br />

Rahn Education in Kalinigrad (siehe auch<br />

Seite 21) kurz vor der Eröffnung stand,<br />

übten die ersten Schüler des Gymnasiums<br />

im Stift Neuzelle schon fleißig für die<br />

Prüfungen.<br />

Certificates“ – die Europäischen Sprachzertifikate.<br />

Die gemeinnützige telc GmbH<br />

hat über 70 Zertifikate in zehn Sprachen<br />

im Angebot. Telc Sprachprüfungen können<br />

weltweit an über 3.000 Prüfungszentren<br />

in 20 Ländern abgelegt werden.<br />

In der Projektwoche von 04. bis 07. Oktober<br />

konnten sich einige Schüler erste<br />

Eindrücke von den telc-Prüfungen verschaffen.<br />

Sie lernten dabei den Aufbau<br />

und Ablauf der verschiedenen telc-<br />

Prüfungen in ihren unterschiedlichen<br />

Sprachniveaus kennen.<br />

Die telc GmbH ist ein Sprachtestanbieter<br />

mit Hauptsitz in Frankfurt am Main.<br />

Telc steht für „The European Language<br />

Seit dem 1. August <strong>2016</strong> besitzt nun die<br />

Rahn Education die Lizenz als telc-Prüfungszentrum<br />

in Neuzelle und wird in<br />

Zusammenarbeit mit Telc die Sprachzertifikate<br />

vergeben.<br />

Hany Gafaar<br />

Mitarbeiter der Repräsentanz Berlin /<br />

DaF-Lehrer am Gymnasium im Stift<br />

Neuzelle<br />

14 | r-<strong>aktuell</strong> 4/<strong>2016</strong>


Standort<br />

HALLE<br />

Interview mit Jürgen Scheper<br />

Die Rahn Schulen in Halle (Saale) bekommen frischen Wind<br />

Am 27.09.<strong>2016</strong> haben drei Auszubildende des zweiten Ausbildungsjahres der Dr. P. Rahn & Partner Schulen in freier Trägerschaft in<br />

Halle ein Interview mit dem Leiter des Berufsbildungscampus Halle Jürgen Scheper geführt. Laura Grahl (KBM 15) Azubi zur Kauffrau<br />

Büromanagement im 2. Lehrjahr, Sebastian Hesfehr (IT 15) Azubi zum IT-System Kaufmann im 2. Lehrjahr und Maike Stöhr (FSJ)<br />

hatten sich mit interessanten Themen auf die „Fragerunde“ vorbereitet.<br />

S. Hesfehr: Wie haben Sie von Dr.<br />

P. Rahn & Partner in Halle / Saale<br />

erfahren?<br />

J. Scheper: Dr. P. Rahn und Partner<br />

kannte ich vorher gar nicht. Über die<br />

Stellenausschreibung, da ich aus<br />

persönlichen Gründen auf der Achse<br />

Magdeburg / Leipzig eine neue Aufgabe<br />

gesucht habe, bin ich darauf<br />

aufmerksam geworden.<br />

S. Hesfehr: Was war Ihre berufliche<br />

Laufbahn?<br />

J. Scheper: Ach, die ist schon lange<br />

her. Von der Grundausbildung her<br />

habe ich im Bergbau gelernt, bin also<br />

Schlosser. Dann habe ich Maschinenbau studiert und war<br />

viele Jahre im Chemieanlagenbau tätig. Ich habe hier um die<br />

Ecke, in Leuna, viele Jahre mit gearbeitet und bin dann Ende<br />

der 90er/Anfang 2000 in die Eingliederungshilfe gekommen.<br />

Da war ich 15 Jahre Werkstattleiter.<br />

M. Stöhr: Und wie kam es das dazu, dass Sie in die Behindertenhilfe<br />

einstiegen?<br />

J. Scheper: Ich war im Anlagenbau tätig und arbeitete in<br />

einem Unternehmen in Holland. Viele Jahre bin ich um die<br />

Welt gereist, hatte nie ein Zuhause und deswegen musste sich<br />

was ändern, sodass ich mich dann umorientiert habe. Das war<br />

reiner Zufall, dass ich bei der Lebenshilfe gelandet bin.<br />

L. Grahl: Gefällt Ihnen die <strong>aktuell</strong>e Unternehmensstruktur?<br />

J. Scheper: Insgesamt sind wir ein privater, gemeinnütziger<br />

Schulträger und der Standort Halle ist ein bisschen der Exot in<br />

der ganzen Struktur, weil wir in dem Sinne keine Schüler haben,<br />

sondern Auszubildende, die einen Beruf lernen. Von daher<br />

liegt mein Schwerpunkt eher auf der Struktur hier im Haus,<br />

die sollte möglichst flach sein. Das heißt: Nicht so viele Häuptlinge,<br />

da wir ein kleiner Standort mit ungefähr 60 Mitarbeitern<br />

sind und da wäre so eine aufgeblasene Struktur eher hinderlich<br />

als förderlich.<br />

S. Hesfehr: Haben Sie sich schon innerhalb Ihrer neuen<br />

Schule integriert bzw. „gut eingelebt“?<br />

J. Scheper: Ich habe mich schon gut eingelebt. Dadurch, dass<br />

die Eingliederungshilfe, wie bei den Behindertenwerkstätten,<br />

ähnlich ist, wie in den beruflichen Rehabilitationen, in vergleichbaren<br />

Einrichtungen, wie wir sie hier haben, fiel es mir<br />

ziemlich leicht. Ich habe alle meine Ansprechpartner in Leipzig.<br />

Da weiß ich, wo ich was einfordern kann an Informationen<br />

und wohin ich auch etwas weitergeben kann.<br />

L. Grahl: Gibt es schon Vorstellungen, ob Sie bestimmte Bereiche<br />

in unserer Hallenser Einrichtungen verändern?<br />

J. Scheper: Also, eine Vorstellung habe ich schon. Wir haben<br />

ja gewisse Rahmenbedingungen, die zu erfüllen sind. Zum<br />

einen der Auftrag der Bundesagentur und diese ist unser Kunde,<br />

in dem Sinne, dass wir eine Ausbildung ermöglichen, in<br />

den verschiedenen Berufsfeldern. Dies ist schon einmal vorgegeben.<br />

Wie jetzt die Struktur hier im Hause ist, das müssen<br />

wir dann noch im Einzelnen überprüfen. Wir müssen gucken,<br />

dass wir die Ausbildungsziele erreichen und das wir für sie<br />

Rahmenbedingungen schaffen, sodass sie auch hier vernünftig<br />

ihre Ausbildung schaffen können. Da haben wir noch<br />

einiges zu tun.<br />

S. Hesfehr: Werden neue Arbeitsplätze effektiv gefördert/<br />

wird etwas gegen die Unterbesetzung unternommen?<br />

J. Scheper: Grundsätzlich ist das ja vorgegeben, durch unseren<br />

Kunden (die Bundesagentur), wie die Personalstruktur<br />

auszusehen hat, welche Qualifikationen die Mitarbeiter haben<br />

müssen und natürlich werden auch die, die neu kommen, intensiv<br />

eingearbeitet (bekommen einen Coach an die Hand),<br />

sodass wir dann in dem ersten halben Jahr eine intensive Einarbeitung<br />

gewähren. Für die Mitarbeiter, die da sind, machen<br />

wir eine Fortbildungsplanung, somit sind wir immer auf den<br />

neuesten Stand. was berufliche Bildung und auch die technische<br />

Seite betrifft. Und natürlich sind wir auch bemüht, den<br />

Personalschlüssel zu erfüllen. Im Moment haben wir eine Unterbesetzung<br />

bei Sozialpädagogen. Das ist aber bedingt durch<br />

den Arbeitsmarkt. Wir bekommen hier keine Bewerbungen –<br />

die Stelle ist ausgeschrieben, aber der Markt schreit nach<br />

4/<strong>2016</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 15


Standort<br />

HALLE<br />

Sozialpädagogen und daher ist es schwierig im Moment,<br />

diese zu finden.<br />

L. Grahl: Gibt es Momente, wo Sie Schwierigkeiten haben,<br />

unangenehme Themen zu entscheiden?<br />

J. Scheper: Es kommt immer auf die Umstände an. Es ist so,<br />

dass gewisse Pflichten da sind, sowohl für die Mitarbeiter als<br />

auch für die Auszubildenden, die jeder erfüllen soll. Wir haben<br />

auch einen Vertrag abgeschlossen, alle miteinander, auf dieser<br />

Basis wird dann entschieden. Natürlich gibt es hier und da<br />

auch schwierige Entscheidungen, aber letztendlich muss ich<br />

eine Entscheidung treffen und das mache ich immer sehr ausgewogen,<br />

indem ich mir alle Seiten anhöre und wenn dann die<br />

Entscheidung da ist, passiert es auch schon einmal, dass Verträge<br />

gekündigt werden. Mir fällt es da nicht schwer, aber ich<br />

mache mir viele Gedanken darüber.<br />

S. Hesfehr: Haben Sie sich die Arbeit hier bei uns vorab so<br />

vorgestellt?<br />

J. Scheper: Ja, wie gesagt, ich war auch schon viele Jahre in<br />

der Einrichtung, wo Menschen mit Behinderung ausgebildet/<br />

beschäftigt wurden. Von daher wusste ich, was auf mich<br />

zukam.<br />

L. Grahl: Was wollen Sie in diesem Ausbildungsjahr erreichen?<br />

J. Scheper: Grundsätzlich ist es so, dass wir Sie auch erfolgreich<br />

ausbilden möchten, d. h., dass sie einen erfolgreichen<br />

Abschluss hier erwerben. Das ist das, was im Moment besteht.<br />

Als weiteres möchte ich gern eine Eingabe hier machen,<br />

bei der Industrie und Handelskammer, für den Beruf Fachpraktiker/Lager<br />

und Fachpraktiker/Verkauf, da der Bedarf recht<br />

groß ist bei Jugendlichen. Ich würde gern die Rahmenbedingungen<br />

hier noch ein Stück weit verbessern. Wir haben ja ein<br />

Stück weit Barrierefreiheit bei dem Aufzug. Sowohl im ersten<br />

Obergeschoss, als auch im zweiten ist Sanierungsbedarf. Das<br />

wird alles nach und nach abgearbeitet, sodass im EG alles<br />

fertig wird und wir im ersten OG, was das Technische betrifft,<br />

weitermachen können. Im nächsten Jahr gibt es dann noch<br />

weitere Möglichkeiten auch weitere Geschäftsfelder hier einzurichten.<br />

S. Hesfehr: Was stellen Sie sich für die Zukunft in unserer<br />

Einrichtung vor?<br />

J. Scheper: Das wir ein bekannter, qualifizierter Bildungsträger<br />

werden, wo junge Menschen gerne hinkommen und sich von<br />

uns ausbilden lassen, weil die Betriebe das oft, aus verschiedenen<br />

Gründen, nicht tun. Man hat die Kapazität und das Geld<br />

nicht, um junge Menschen auszubilden oder der Aufwand ist<br />

zu groß. Ich bekomme es ja selbst mit, dass viele Sachen mit<br />

den Kammern abgesprochen werden müssen, wofür bezahlt<br />

werden muss, ohne, dass ein Auszubildender geschult wurde.<br />

Das wollen wir auch als Dienstleistung bei den Kammern anbieten,<br />

dass wir junge Leute ausbilden, die dann auf dem ersten<br />

Arbeitsmarkt ihren Weg finden.<br />

L. Grahl: Sind Sie mit der Arbeit Ihres Teams zufrieden?<br />

J. Scheper: Ich bin sehr zufrieden, weil jeder seine Aufgaben<br />

kennt und ich denke, dass alle ihr Bestes geben, damit Sie<br />

eine vernünftige Ausbildung erhalten. Wo es ein bisschen hapert,<br />

ist an den Strukturen, da werden wir jetzt noch ein bisschen<br />

nachbessern müssen. Die Aufgaben müssen noch deutlicher<br />

beschrieben werden, Informationen noch geregelter<br />

fließen, damit alle dann genau wissen, was wir noch zu tun<br />

haben.<br />

L. Grahl: Was halten Sie von einer wöchentlichen interaktiven<br />

Arbeitsgemeinschaft, die ca. eine Stunde dauert?<br />

J. Scheper: Die Arbeitsgemeinschaften sind ein zusätzliches<br />

Angebot, im Rahmen der Ausbildung hier und ich habe noch<br />

nicht den gesamten Überblick. Grundsätzlich finde ich das<br />

gut, diese verschiedenen Möglichkeiten anzubieten aber man<br />

muss prüfen, ob man mehr anbieten kann, als es in Moment<br />

ist. Grundsätzlich kann ich nicht sagen, ob es zu wenig ist oder<br />

zu viel ist aber ich glaube eher zu wenig oder?<br />

S. Hesfehr: Wie stellen Sie sich einen schönen Tag vor?<br />

J. Scheper: Ein schöner Tag bedeutet für mich freundliches<br />

Wetter, freundliche Menschen, viel Freiheit. Das, was ich gerne<br />

mache, dass ich das auch tun kann. Das ist für mich ein<br />

schöner Tag und ich habe viele schöne Tage.<br />

Herr Scheper, wir danken Ihnen für die vielen interesssanten<br />

Informationen.<br />

Laura Grahl, Sebastian Hesfehr<br />

und Maike Stöhr<br />

Auszubildende an den Rahn Schulen Halle<br />

16 | r-<strong>aktuell</strong> 4/<strong>2016</strong>


Standort<br />

NEUZELLE/HALLE<br />

Sprachcamp in Neuzelle – eine Erfolgsgeschichte<br />

mit Fortsetzung<br />

Vom 13. bis 26. September <strong>2016</strong> fand<br />

ein weiteres Sprachcamp am Gymnasium<br />

in Neuzelle statt. „Sprachcamp“ bedeutet<br />

nicht nur einen Sprachkurs oder<br />

die Vorbereitung auf die Abschlussprüfung<br />

beim Goethe-Institut, sondern auch<br />

die Kultur, Geschichte, die Sitten und<br />

Gebräuche Deutschlands kennen zu lernen.<br />

Neben dem Sprachkurs hatten die<br />

Schüler aus den Rahn Schulen in Ägypten<br />

und Polen die Möglichkeit, den regulären<br />

Unterricht am Gymnasium zu besuchen<br />

und den Alltag der deutschen<br />

Schüler zu erleben. Während des<br />

Sprachcamps machten die Schüler eine<br />

Stippvisite in der Bundeshauptstadt<br />

Berlin. Sie besichtigten die angesehenen<br />

Sehenswürdigkeiten, die zum „Pflichtprogramm“<br />

jedes Berlinbesuches gehören,<br />

beispielsweise die Reste der Berliner<br />

Mauer, das Brandenburger Tor und<br />

den Berliner Dom. Aber nicht nur in Berlin,<br />

sondern auch in Dresden und Neuzelle<br />

wurden die Baudenkmäler angeschaut.<br />

Ein besonderes imposantes<br />

Erlebnis war eine Führung im ehemaligen<br />

historischen Bunker am Ostwall in<br />

Polen.<br />

Für die Abwechslung vom Schulalltag<br />

sorgten die Besuche im Spaßbad<br />

„Schwapp“ in Fürstenwalde, im Kletterpark<br />

in Bad Saarow, im Erlebnispark<br />

„Teichland“ im Spreewald, aber auch<br />

der Besuch des Trommelworkshops an<br />

unserer Musikschule in Neuzelle. Ein herausragendes<br />

Ereignis war die Vorstellung<br />

der „Blue Man Group“ im „Theater<br />

am Potsdamer Platz“ in Berlin – ein<br />

großartiger und oft überraschender Mix<br />

aus Musik, Schauspiel, Comedy, Kunst<br />

und Wissenschaft.<br />

Für Geschenke, als Mitbringsel für Zuhause,<br />

sorgte ein Besuch in Cottbus,<br />

dort konnten die Schüler für ihre Familien<br />

einkaufen. Zum Schluss haben sich<br />

die Schüler des Sprachcamps von den<br />

ägyptischen Freunden, die ihr Abitur<br />

am Gymnasium in Neuzelle absolvieren,<br />

herzlich verabschiedet.<br />

Wir wünschen unseren Schülern in<br />

Ägypten und in Polen weiterhin viel Erfolg<br />

und Spaß am Lernen.<br />

Hany Gafaar<br />

DaF-Lehrer, Gymnasium im Stift Neuzelle<br />

Rahn-KompAS-Teilnehmer informieren<br />

sich über Berufsfelder<br />

Mit der richtigen Marschrichtung auf den Arbeitsmarkt<br />

Seit Anfang September lernen an der<br />

Wirtschaftsakademie Dr. P. Rahn & Partner,<br />

Niederlassung Halle 20 Migranten<br />

im Rahmen der KompAS-Maßnahme.<br />

KompAS – das heißt offiziell „Kompetenzfeststellung,<br />

frühzeitige Aktivierung<br />

und Spracherwerb“.<br />

16 Männer und vier Frauen lernen<br />

innerhalb eines eingebetteten Integrationskurses<br />

die deutsche Sprache und<br />

bekommen im Orientierungskurs viele<br />

Informationen über das Leben in<br />

Deutschland. KompAS ist jedoch noch<br />

mehr: die Teilnehmer lernen, ihre bereits<br />

vorhandenen beruflichen Erfahrungen zu<br />

nutzen, um sich für eine spätere Tätigkeit<br />

im Erwerbsleben zu orientieren. Die<br />

Migranten bekommen Anleitung, wie<br />

man sich bei einem Arbeitgeber bewirbt,<br />

aber auch. welche Tätigkeit überhaupt<br />

mit dem erworbenen Abschluss oder<br />

den praktischen Fähigkeiten ins Auge<br />

gefasst werden kann.<br />

Neben dem täglichen Erlernen der<br />

deutschen Sprache im Integrationskurs<br />

widmen sich die Migranten in der zweiten<br />

Tageshälfte somit der Berufsorientierung.<br />

In welchem Bereich möchte ich später<br />

einmal arbeiten und meine bisherigen<br />

Kompetenzen einsetzen? Nachdem die<br />

Teilnehmer schon einen Einblick in die<br />

Holzverarbeitung bekamen, führten sie<br />

den Prozess im Bereich Metall und<br />

Oberflächenveredlung fort. Dabei tauchten<br />

anscheinend längst vergessene<br />

Fertigkeiten und Berufserfahrungen auf!<br />

Der nächste strukturierte Schritt wird<br />

neben der interessenbezogenen Orientierung<br />

eine fundierte Kompetenzbilanzierung<br />

sein.<br />

Thomas Kirchhoff<br />

Ausbilder Wirtschaftsakademie Halle<br />

4/<strong>2016</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 17


Standort<br />

LEIPZIG<br />

„Schaut mal, was da kreucht und fleucht!“<br />

Interessante Erlebnisse im Reich der Krabbeltiere<br />

Wer hat nicht schon beim<br />

Spaziergang ein Kind auf<br />

dem Waldweg sitzen sehen,<br />

völlig versunken in die<br />

Beobachtung eines schönen<br />

Käfers oder Libelle?<br />

Zu unseren „Waldtagen“<br />

habe ich viele Kinder gesehen,<br />

die ihren kindlichen<br />

Forscherdrang auslebten<br />

und Fragen zu den verschiedensten<br />

Insekten und<br />

Spinnen stellten. Deshalb<br />

heißt das derzeitige Projekt<br />

der Tigergruppe „Die fabelhafte<br />

Welt der Krabbeltiere“.<br />

Die meisten Erwachsenen schenken den<br />

kleinen Krabblern keine große Beachtung,<br />

es sei denn sie stören beim Picknick<br />

(Wespen) oder beim Schlaf (Mücken).<br />

Kinder hingegen erleben Käfer,<br />

Ameise und Co. täglich und mit viel<br />

wachsamer Aufmerksamkeit. Das Projekt<br />

greift die Faszination der Kinder für<br />

die Kleinstlebewesen auf und ihr Wissen<br />

über sie wird erweitert, denn die Welt der<br />

Insekten ist ungeahnt vielfältig und<br />

spannend. So konnten wir im Schmetterlingshaus<br />

des Botanischen Gartens<br />

die verschiedenen Stadien der unglaublichen<br />

Verwandlung einer Raupe in einen<br />

Schmetterling beobachten. Wir haben<br />

gelernt, was wir beachten müssen,<br />

wenn wir einen Schmetterling finden. Im<br />

Naturkundemuseum durften wir in einen<br />

Ernte mich…<br />

Im Rahmen der fächerverbindenden Woche<br />

zum Thema „Natur und Stadt“ haben<br />

alle Fünftklässer des Leipziger Gymnasiums<br />

eine Exkursion zum Selbsterntegarten<br />

„Ernte mich“ unternommen.<br />

Bei strahlendem Sonnenschein lernten<br />

die Schüler einiges über den ökolo-<br />

Bienenstock schauen und<br />

konnten die Bienen bei ihrer<br />

Arbeit beobachten.<br />

Natürlich haben wir auch<br />

die Bienenkönigin gesehen.<br />

Außerdem haben wir<br />

gelernt, dass Bienen Nektar<br />

und Pollen sammeln, um daraus Honig<br />

herzustellen. Anschließend wurden<br />

sogar aus Bienenwachs Kerzen hergestellt.<br />

Selbstverständlich haben wir uns<br />

bei all unserer Entdeckungen auch eine<br />

Menge Honigbrötchen schmecken lassen.<br />

Und nun wissen wir, welche Farbe<br />

der Rapshonig hat und, dass es eine<br />

Bienensprache gibt. Eines der erstaunlichsten<br />

Phänomene bei den Bienen ist<br />

ihre Fähigkeit, miteinander zu kommunizieren.<br />

Durch einen Tanz auf den Waben<br />

teilen sie mit, wo die Futterquelle liegt.<br />

Zum Ende unseres Projektes haben<br />

wir Spinnen unter die Lupe genommen.<br />

Und siehe da, die Spinne hat acht Beine,<br />

also gehört sie nicht zu den Insekten.<br />

Wir haben uns im Morgenkreis mit Wolle<br />

ein großes Spinnennetz gezogen und<br />

überlegt, was die Spinne damit fangen<br />

gischen Landbau in Liebertwolkwitz bei<br />

Leipzig – und bei den geographischen<br />

Aufgaben zum Anfertigen kartographischer<br />

Skizzen hat sich aufgrund der<br />

tollen Umgebung ein kleines Bisschen<br />

Urlaubsgefühl eingestellt, die Fotos geben<br />

dies wunderbar wieder.<br />

könnte. Wir haben gelernt, dass ein<br />

Spinnennetz ganz schön viel Arbeit<br />

macht. Dafür presst die Kreuzspinne aus<br />

ihrem Hinterleib die Spinnseide. Dann<br />

spinnt sie einen Rahmen, an dem das<br />

Netz aufgehängt ist. Das Netz hängt zum<br />

Beispiel an Pflanzen, Laternen oder Fensterrahmen.<br />

Nach dem Rahmen spinnt<br />

die Spinne Fäden, die sie vom Inneren<br />

des Netzes nach außen hin spannt. Zum<br />

Schluss kommen noch die Fangfäden.<br />

Die befestigt die Spinne mit ihren Beinen<br />

kreisförmig auf den Speichenfäden.<br />

Während des gesamten Projektes<br />

sind im Atelier tolle Schmetterlinge, Bienen,<br />

Käfer, Libellen und Spinnen aus<br />

unterschiedlichsten Materialien und mit<br />

unterschiedlichsten Arbeitstechniken entstanden.<br />

Außerdem begleitete uns die<br />

gesamte Zeit über das Lied „Die dressierte<br />

Mücke“. Wir haben viel gelacht<br />

und gestaunt. Gleichzeit klärte uns das<br />

Projekt über den Lebensraum von Insekten<br />

auf, den es zu schützen gilt, baute<br />

einerseits Ängste ab und informierte<br />

anderseits über mögliche Risiken beim<br />

Umgang mit Insekten. Außerdem haben<br />

wir gelernt, auch mit dem kleinsten Tier<br />

sensibel umzugehen und der Natur mit<br />

Respekt zu begegnen.<br />

Peggy Grille<br />

Erzieherin Kita Tarsius<br />

Susann Heinicke;<br />

Manuela Stephan<br />

Musikalisch-Sportliches<br />

Gymnasium Leipzig<br />

18 | r-<strong>aktuell</strong> 4/<strong>2016</strong>


Standort<br />

Zielona Gó ra<br />

Partnerschaftsvereinbarung in Iwano Frankiwsk<br />

unterzeichnet<br />

Polnisch-ukrainische Zusammenarbeit besiegelt<br />

Am 28. September haben Anna Stwora,<br />

Schulleiterin der polnischen Schulen der<br />

Rahn Education und Tetiana Myroshnychenko,<br />

Schulleiterin der ukrainischen<br />

Schule „Pierwsza lastivka“ („Erste Schwalbe“),<br />

eine Partnerschaftsvereinbarung in<br />

Iwano-Frankiwsk unterzeichnet.<br />

„Pierwsza lastivka“ ist eine Privatschuleinrichtung,<br />

die großen Wert auf<br />

das Erlernen von Fremdsprachen legt,<br />

beginnend im Kindergarten bis zum Ende<br />

der Schullaufbahn. Ziel der Vereinbarung<br />

ist die Zusammenarbeit im Bildungsbereich<br />

und eine Vertiefung der Partnerschaft,<br />

in deren Rahmen sich Schüler<br />

und Lehrer besser kennenlernen und<br />

mehr über die Sprache und Kultur der<br />

jeweiligen Länder erfahren sollen.<br />

Gemeinsam mit der Stiftungsratsvorsitzenden<br />

Elzbieta Durska und der<br />

stellvertretenden Schulleiterin Agnieszka<br />

Weryszko war Anna Stwora der Einladung<br />

zum Gegenbesuch in die neue<br />

ukrainische Partnerschule gefolgt. Noch<br />

am Abend gab es ein Fest mit der gesamten<br />

Lehrerschaft der Stadt. Die<br />

polnischen Gäste wurden offiziell vorgestellt<br />

und auf die Bühne gebeten, wo sie<br />

einen kurzen Vortrag hielten. Danach wurden<br />

die Grüße aus Polen an die ukrainischen<br />

Lehrer übermittelt. Die beiden<br />

Schulen freuen sich auf die weitere Kooperation<br />

und sandten Grüße an Geschäftsführer<br />

Gotthard Dittrich.<br />

Die schöne Zeit in der Ukraine brachte<br />

der polnischen Delegation ins Bewusstsein,<br />

dass trotz Grenze, unterschiedlicher<br />

Währung und Sprache beide<br />

Länder die slawische Mentalität und<br />

Kultur eng verbinden. Die Schulleitung<br />

aus Zielona Góra bedankte sich bei Tetiana<br />

Myroshnychenko und allen Lehrern<br />

für die Gastfreundlichkeit und freut<br />

sich auf die weitere Zusammenarbeit,<br />

Schüleraustausche und neue Erfahrungen<br />

Die Geschäftsführung der Rahn Education<br />

wird auch diese Zusammenarbeit<br />

nach besten Kräften unterstützen. Es<br />

besteht bereits eine Kooperationsbeziehung<br />

zwischen der Deutschen Schule<br />

Kiew und dem Musikalisch-Sportlichen<br />

Gymnasium Leipzig, die im September<br />

<strong>2016</strong> mit einem Schüleraustausch im<br />

Rahmen eines Volksmusikprojektes –<br />

gemeinsam mit der German Swiss International<br />

School Accra – in Ghana einen<br />

weiteren Höhepunkt fand. (siehe auch<br />

Seiten 5 und 6)<br />

Brigitte Wagner<br />

Redaktion r-<strong>aktuell</strong><br />

Podpisanie umowy partnerskiej w Iwano-Frankiwsku<br />

Polsko-ukraińska współpraca oficjalnie przypięczętowana<br />

28 września <strong>2016</strong> roku dyrektor polskich<br />

szkół Rahn Education pani Anna Stwora<br />

oraz dyrektor ukraińskiej szkoły „Pierwsza<br />

lastivka” (w tłumaczeniu Pierwsza Jaskółka)<br />

pani Tetiana Myroshnychenko podpisały w<br />

Iwano-Frankiwsku umowę partnerską.<br />

„Pierwsza lastivka” to niepubliczna placówka,<br />

która kładzie szczególny nacisk na nauczanie<br />

filologiczne uczniów od przedszkola<br />

do pełnoletności. Deklarując porozumienie<br />

obie placówki pragną współpracy w dziedzinie<br />

edukacji oraz chcą pogłębić dwustronne<br />

stosunki przyjaźni i partnerstwa. Wspólne<br />

działania mają na celu rozwijanie wiedzy o<br />

sobie nawzajem oraz zrozumienie języka i<br />

kultury.<br />

Oprócz Anny Stwory na zaproszenie do<br />

Iwano-Frankiwska odpowiedziały również<br />

prezes Europejskiej Fundacji Oświaty i Kultury<br />

Elżbieta Durska oraz zastępca dyrektora<br />

szkól Rahn Education w Zielonej Górze<br />

Agnieszka Weryszko. Wieczorem odbyła<br />

się uroczystość, w której wzięli udział nauczyciele<br />

z calego miasta. Polska delegacja<br />

została poproszona na scenę, gdzie miała<br />

ona możliwość wygłosić krótką przemowę a<br />

także przekazać pozdrowienia obecnym na<br />

sali nauczycielom. Obydwie szkoły przesłały<br />

także pozdrowienia prezesowi Rahn Education<br />

panu Gottardowi Dittrichowi.<br />

Chwile spędzone na Ukrainie uświadomiły<br />

wszystkim obecnym, że mimo tego, że obydwa<br />

kraje dzieli granica, waluta i język, łączy<br />

je tak wiele: podobna mantalność, kultura<br />

i „temperatura slowiańskich serc”.<br />

Dyrekcja zielonogórskich szkół pragnie podziękować<br />

pani Tatianie Myroshnychenko<br />

oraz nauczycielom za niezwykłą gościnę i<br />

cieszy się na kooperację, wymianę młodzieży<br />

i zdobywanie nowych doświadczeń.<br />

Zarząd Rahn Education dołoży wszelkich<br />

starań, aby wspierać ten jakże niezwykly<br />

projekt. Podobna umowa partnerska została<br />

zawarta pomiędzy Deutsche Schule Kiew<br />

(Niemiecka Szkoła w Kijowie) i Musikalisch-Sportliches<br />

Gymnasium Leipzig (Muzyczno-Sportowe<br />

Gimanzjum w Lipsku).<br />

We wrześniu tego roku w ramach wymiany<br />

z German Swiss School w Akrze uczniowie<br />

obydwu szkół wzięli udział w projekcie muzycznym<br />

w Ghanie, który był niejako potwierdzeniem<br />

ich owocnej współpracy.<br />

Anna Stwora<br />

Schulleiterin Rahn Education<br />

Zielona Góra<br />

4/<strong>2016</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 19


Standort<br />

NEuzelle<br />

Stolz in allen Gesichtern<br />

Absolventen der Freien Oberschule Neuzelle erhielten ihre Zeugnisse<br />

Aufregung lag am 18. Juli <strong>2016</strong> in der<br />

Luft rund um die Aula des Campus im<br />

Stift Neuzelle. Eltern, Verwandte, Freunde<br />

und Kollegen warteten gespannt in der<br />

Aula auf den Einmarsch der Absolventen<br />

der Oberschule – und um 16.00 Uhr war<br />

es dann soweit: Die Musik erklang und<br />

voller Stolz liefen alle 26 Schüler der 10.<br />

Klasse zu den ersten Sitzreihen der Aula.<br />

Musikalisch umrahmt durch den Oberschulchor<br />

unter der Leitung von Frau<br />

A. Schulze sowie den Streichern des<br />

Ensembles unter der Leitung von Herrn<br />

S. Peuquet wurden viele Worte des<br />

Stolzes, der Freude und der guten Wünsche<br />

für die Zukunft von Campusschulleiter<br />

Sven Budach, Klassenleiterin<br />

Martina Swonke und der Oberschulbeauftragen<br />

Christin Rolle gesprochen.<br />

Dann gab es endlich die Zeugnisse.<br />

Immerhin 16 der 26 Schülerinnen und<br />

Schüler hatten im vergangenen Schuljahr<br />

den höchsten Abschluss erreicht<br />

und acht von ihnen sind sogar motiviert,<br />

an unserem Gymnasium das Abitur abzulegen<br />

und bleiben somit dem Campus<br />

„treu“.<br />

Gemeinsam wurde das Ziel nach<br />

dem Neuzeller Leitspruch erreicht, die<br />

Ab solventen zu stärken und ihre Horizonte<br />

zu erweitern.<br />

Ein großartiges Schuljahr und damit<br />

ein entscheidender Abschnitt im Leben<br />

der Jugendlichen ging mit dieser schönen<br />

Abschlussfeier der Klasse 10 der<br />

Oberschule im Stift Neuzelle zu Ende,<br />

mit dem Wunsch, dass die jungen Leute<br />

erfolgreich ihren Weg ins Leben weitergehen.<br />

Christin Rolle<br />

Oberschulbeauftragte<br />

Campus im Stift Neuzelle<br />

Wichtiger Besuch aus Den Haag<br />

Erfahrungen aus Kairo weitergegeben<br />

Dr. Peter Hoeben, Consultant der IBO in<br />

Den Haag/Niederlande, hat Mitte September<br />

die polnischen Schulen in Zielona<br />

Góra besucht, um sich mit den<br />

Schulleitern zu beraten, ob das IB-<br />

Diploma auch für unseren polnischen<br />

Standort eine interessante Ergänzung<br />

der schulischen Angebote darstellen<br />

könnte. (Das IB-Diploma wird in der Umgebung<br />

nur in Wroclaw und Poznan angeboten<br />

– nicht aber in Zielona Góra).<br />

Mostafa Salama, ägyptischer Schulleiter<br />

aus Kairo, begleitete unseren Gast und<br />

beriet die polnischen Kollegen mit den<br />

Erfahrungen, die die Rahn Schulen Kairo<br />

im Authorisierungsprozess und dem<br />

Anerkennungsverfahren mit der IBO bisher<br />

gemacht haben.<br />

Auf dem Programm standen auch<br />

Besuche des Campus im Stift Neuzelle,<br />

der Verwaltung in Leipzig, der Kitas und<br />

Schulen auf dem Campus Graphisches<br />

Viertel sowie des historischen Schumann<br />

Hauses.<br />

Auf dem Foto von links: M. Salama, Dr. Hoeben,<br />

Schulleiterin Anna Stwora Stiftungsratsvorsitzende<br />

Elzbieta Durska, Geschäftsführer Gotthard Dittrich<br />

20 | r-<strong>aktuell</strong> 4/<strong>2016</strong>


K ALININGR AD<br />

Standort<br />

MOSK AU<br />

Standort<br />

Rahn Education auf der Bildungsmesse<br />

in Moskau vertreten<br />

Russischstämmiger Lehrer aus Neuzelle betreut Messestand<br />

Das Gymnasium im Stift Neuzelle ist als<br />

„besondere Schule internationaler Ausprägung“<br />

staatlich anerkannt.<br />

Diesem Anspruch folgend, bemüht<br />

sich die Schulleitung weltweit auf das<br />

schulische Angebot im Zisterzienserkloster<br />

aufmerksam zu machen und inzwischen<br />

werden schon 20 Prozent der<br />

Schul plätze von Schülern aus 14 Ländern<br />

besucht. Auch das Lehrerkollegium<br />

in Neuzelle ist international. Die 80 Pädagogen<br />

in Neuzelle stammen aus immerhin<br />

sieben Nationen.<br />

Die Schulleitung hatte sich in diesem<br />

Jahr dazu entschlossen, auf der russlandweit<br />

viel beachteten Bildungsmesse<br />

in Moskau auch vertreten zu sein.<br />

Vladimir Grigoriev, unser langjähriger<br />

russischer Mitarbeiter in Neuzelle, betreute<br />

mit großem Engagement den<br />

Moskauer Messestand und war stolz<br />

darauf, in seinem Heimatland seinen<br />

Arbeitsort im fernen Brandenburg vertreten<br />

zu können. Erwähnenswert ist<br />

auch, dass Vladimir Grigoriev im letzten<br />

Schuljahr Englisch an den Rahn Schulen<br />

in Kairo unterrichtet hatte. – Beide<br />

Schulen sind Partnerschulen.<br />

Sprachschule in Kaliningrad wird eröffnet<br />

Kooperationsverhandlung mit „World of Education“ trägt Früchte<br />

Die offizielle Eröffnung der neuen<br />

Sprachschule der Rahn Education im<br />

ehemaligen Königsberg, dem heutigen<br />

Kaliningrad, steht unmittelbar bevor.<br />

In attraktiven Räumen – direkt im<br />

Zentrum der ehemaligen Hauptstadt<br />

Ostpreußens – werden bald deutsche<br />

Sprachkurse angeboten, in Unterrichtsräumen,<br />

die mit modernster Technik<br />

ausgestattet sind und direkt im Zentrum<br />

von Kaliningrad liegen. Fotos der Standorte<br />

der Rahn Education zeigen die Verbundenheit<br />

zum deutschen Partner.<br />

Geschäftsführer Gotthard Ditt rich,<br />

der Schulleiter des inter nationalen Gymnasiums<br />

in Neuzelle Sven Budach und<br />

die Sprachschulbeauftragte Natalie Mollenhauer,<br />

die unverzichtbar in den Verhandlungen<br />

mit unserem russischen<br />

Partner, „World of Education“, ist, weilten<br />

vom 4.–6. Oktober <strong>2016</strong> in Kaliningrad.<br />

Sie konnten sich ein persönliches<br />

Bild von den Vorbereitungen machen<br />

und waren sehr begeistert davon, dass<br />

bereits die ersten beiden Kurse ausgebucht<br />

sind. Die Rahn Education wird<br />

Telc die Sprachzertifikate in Kaliningrad<br />

vergeben. (siehe auch Seite 14)<br />

„World of Education“ ist ein renommiertester<br />

privater Anbieter von Bildungs<br />

leistungen im Oblast Kaliningrad<br />

v. l. S. Budach, G. Dittrich, L. Mushikin<br />

und sehr an einer Kooperation mit der<br />

Rahn Education interessiert. Geschäftsführer<br />

Leon Mushikin besuchte im vergangenen<br />

Jahr bereits das internationale<br />

Gymnasium im Stift Neuzelle sowie<br />

die Geschäftsführung / Verwaltung in<br />

Leipzig.<br />

My byli by ohenö dalönejqemu<br />

xoroqemu partn³rstu s Wami! – Wir<br />

freuen uns auf eine gute partnerschaftliche<br />

Zusammenarbeit!<br />

Brigitte Wagner<br />

Redaktion r-<strong>aktuell</strong><br />

4/<strong>2016</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 21


ALTENBURG<br />

Standort<br />

K AIRO<br />

Standort<br />

Kairo-Zwischenbilanz mit Ministerpräsident a. D.<br />

Prof. Bernhard Vogel<br />

Gut ein halbes Jahr nachdem Prof.<br />

Bernhard Vogel die Schirmherrschaft<br />

über die Rahn Schulen Kairo übernommen<br />

hat, traf er sich am 29. Oktober<br />

<strong>2016</strong> mit einigen seiner Gesprächspartner<br />

von damals, um sich berichten zu<br />

lassen, wie sich die Schulen seitdem<br />

ent wickelt haben. Dr. Bernd Rauscher<br />

und Mostafa Salama, die beiden Schulleiter<br />

in Kairo, freuten sich, eine positive<br />

Zwischenbilanz ziehen und erfreuliche<br />

Perspektiven aufzeigen zu können und<br />

Prof. Vogel freute sich, zu hören, dass<br />

seine seinerzeitigen Bemühungen am<br />

Nil, in der Deutschen Botschaft, im<br />

Goethe-Institut und im ägyptischen Außenministerium<br />

eine größere Aufmerksamkeit<br />

für die Rahn Schulen vor Ort zu<br />

erreichen, nachhaltig gewirkt haben.<br />

Geschäftsführer Gotthard Dittrich<br />

nutzte die Gelegenheit, um den hohen<br />

Gast über neue interessante Projekte<br />

der Rahn Education zu informieren und<br />

war dankbar, dass Bernhard Vogel ihm<br />

dazu etliche bedenkenswerte Ratschläge<br />

gab. Zur Belebung des Meinungsaustauschs<br />

trugen die RDG-Stiftungsvorstände<br />

Sameh Elmahmoudy und Dr.<br />

Bernd Landmann sowie der Kustos des<br />

Ägyptischen Museums Leipzig Dr. Dietrich<br />

Raue bei. Diese Drei waren beim<br />

Besuch von Prof. Vogel in Kairo auch<br />

schon zugegen gewesen. Gesprächsteilnehmer<br />

war weiterhin der Vizepräsident<br />

des Thüringer Landtages a. D. Peter<br />

Friedrich, der für die Rahn Education vor<br />

Jahren den Kontakt zu Bernhard Vogel<br />

hergestellt hatte. Die anregenden Gespräche<br />

fanden im Rahmen eines zur<br />

Jahreszeit passenden zünftigen Wildessens<br />

statt. Ort der Tafelrunde war das<br />

festlich hergerichtete Blockhaus auf<br />

dem Grundstück von Anneliese Ruppelt-Dittrich,<br />

der Gründerin der Europäischen<br />

Stiftung für Bildung und Kultur, in<br />

Nienburg / Weser. Obwohl hoch betagt,<br />

hat sie es sich nicht nehmen lassen, am<br />

Meinungsaustausch ebenfalls lebhaft<br />

teilzunehmen.<br />

v.l. Prof. Bernhard Vogel und Peter Friedrich<br />

Dr. Bernd Landmann<br />

Vorstand RDG-Stiftung<br />

Feierliche Namengebung für<br />

Grundschule in Altenburg<br />

Seit unsere Freie Grundschule in Altenburg, deren Schirmherr Prof. Dr.<br />

Bernhard Vogel ebenfalls ist, die staatliche Anerkennung erhalten hat, bemühen<br />

wir uns darum, den Namen Christian Felix Weiße tragen zu dürfen.<br />

Nun ist das Ziel erreicht und am 29. November teilen wir mit Geschäftspartnern,<br />

Förderern und Wegbegleitern unsere Freude und bringen gleichsam<br />

der Stadt Altenburg einen „verlorenen Sohn“ ins Gedächtnis zurück.<br />

C. F. Weiße ist Begründer der deutschen Kinderliteratur und des deutschen<br />

Singspiels; er verbrachte Kindheit und Jugend in Altenburg.<br />

Im Rahmen der feierlichen Namensgebung wird eine Stele mit seinem Bildnis<br />

enthüllt. (Mehr dazu in Ausgabe 1/2017)<br />

22 | r-<strong>aktuell</strong> 4/<strong>2016</strong>


Standort<br />

HALLE<br />

Thietmar von Merseburg ein Vorreiter<br />

für Toleranz und Weltoffenheit<br />

Integration unter historischem Blickwinkel<br />

Die Integration von Flüchtlingen ist eine<br />

der wichtigsten Aufgaben, denen sich die<br />

Rahn Education in diesem Jahr gestellt<br />

hat. Integrationsmaßnahmen werden vorwiegend<br />

an den Standorten der Rahn<br />

Education in Halle und Gröningen durchgeführt.<br />

Thomas Kirchhoff, Integrationslehrer<br />

am Wirtschaftsakademie-Standort<br />

in Halle setzt sich mit sehr großem Engagement<br />

für diese Aufgabe ein. Auch<br />

mit ungewöhnlichen Ideen. Eine davon<br />

präsentierte er den Stiftungsvorständen<br />

Gotthard Dittrich und Dr. Bernd Landmann<br />

am 31. August <strong>2016</strong>.<br />

Als Bischof Thietmar von Merseburg lud<br />

er die Beiden ein, mit ihm und einem<br />

bunten Gefolge auf dem historischen<br />

Nachbau eines mittel alterlichen Saaleschiffes<br />

von Bernburg nach Nienburg /<br />

Saale zu reisen. Nachgestaltet wurde<br />

eine historisch belegte Flussfahrt, die<br />

Thietmar von Merseburg an den Hof<br />

Kaiser Otto III. geführt hat. Zur bunten<br />

Truppe Thietmars gehörten u. a. der<br />

spätere polnische König Mieszko I., der<br />

viel zur Grundsteinlegung gutnachbarlicher<br />

deutsch-polnischer Beziehungen<br />

ge leistet hat, und der Chronist und<br />

Gesandte Ibrahim ibn Yakub. Letzterer<br />

wurde dargestellt von dem eritreischen<br />

Teilnehmer unseres Hallenser Integrationskurses<br />

Nahom Weldu. Mit an Bord<br />

waren zudem als Schirmherr des Projekts<br />

der Verkehrsminister von Sachsen-<br />

Anhalt Thomas Webel, der Landrat des<br />

Salzlandkreises Herr Markus Bauer und<br />

die Bürgermeisterin von Nienburg/Saale<br />

Susan Falke.<br />

Alle Mitreisenden waren sich einig darin,<br />

dass das eine wunderbare Idee sei,<br />

Flüchtlinge mit unserer Geschichte bekannt<br />

und auf die Schönheiten des<br />

Saaletals aufmerksam zu machen. Eine<br />

tolle Idee von Thomas Kirchhoff – vielen<br />

Dank dafür!<br />

4/<strong>2016</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 23


GRÖNINGEN<br />

Standort<br />

Freisprechung der Autofachwerker<br />

Erfolgreiches Ende der Ausbildung<br />

Bereits Ende August wurden acht Autofachwerker<br />

in Anwesenheit der Prüfungskommission<br />

der Handwerks kammer Magdeburg, einiger<br />

Lehrer der Berufsschule Schönebeck und Dirk<br />

Petri, Niederlassungsleiter der Wirtschaftsakademie<br />

in Gröningen, freigesprochen. Die Feierlichkeit<br />

fand in den Räumlichkeiten der Außenstelle<br />

Magdeburg statt.<br />

Die acht Auszubildenden erlernten von<br />

September 2013 bis August <strong>2016</strong> den Beruf<br />

des Autofachwerkers. In dreijähriger Ausbildungszeit<br />

bekamen die Teilnehmer am Standort<br />

Magdeburg das notwendige theoretische<br />

und praktische Wissen und Können vermittelt,<br />

um nach erfolgreicher Beendigung der Ausbildung<br />

in der freien Wirtschaft „ihren Mann“<br />

stehen zu können.<br />

Unter Mitwirkung der Ausbilder, der Sozialpädagogin<br />

und der Stützlehrerin konnten alle<br />

Absolventen ab September <strong>2016</strong> eine sozialversicherungspflichtige<br />

Beschäftigung aufnehmen.<br />

Seit knapp zehn Jahren werden in der<br />

Außenstelle Magdeburg Autofachwerker ausgebildet,<br />

ein hoher Prozentsatz kann jedes<br />

Jahr in Arbeit vermittelt werden.<br />

Durch Fleiß und ständiges Üben und vor allem<br />

durch gute Noten in den Hauptfächern des Berufsschulunterrichts<br />

gelang es außerdem sechs<br />

Absolventen, den Hauptschulabschluss zu erwerben.<br />

Seit September erlernen drei Ausbildungsklassen<br />

unterschiedlicher Jahrgänge ihren<br />

„Traumberuf" in der Außenstelle Magdeburg.<br />

Diese Tatsache ermöglicht es, bei erfolgreicher<br />

Ausbildung, wovon bei den guten Erfahrungen<br />

der letzten Jahre auszugehen ist, das Handwerk<br />

der Region mit dringend benötigten<br />

Fachkräften zu unterstützen.<br />

Holger Klapphut<br />

Niederlassung Gröningen<br />

Außenstelle Magdeburg<br />

Einladung nach Berlin in die Residenz<br />

des Botschafters des Vereinigten<br />

Königreiches Großbritanniens<br />

Auf Einladung des Britischen Botschafters<br />

und Lady Wood waren Mitglieder der Britischen<br />

Handelskammer in Deutschland zu<br />

einem Dinner in die Residenz des Botschafters<br />

gekommen.<br />

Geschäftsführer Gotthard Dittrich sowie<br />

Sameh Elmahmoudy, Stiftungsvorstand und<br />

Pianist in der Musikschule Clara Schumann,<br />

gehörten wiederum zum Kreis der Gäste. Die<br />

Besonderheit in diesem Jahr war, dass<br />

Sameh Elmahmoudy von Lady Wood gebeten<br />

wurde, auf dem Flügel im Foyer zu spielen.<br />

Die Gäste waren sichtlich beeindruckt, als<br />

unser Musiklehrer und Stiftungsvorstand<br />

Chopin und Satie spielte.<br />

24 | r-<strong>aktuell</strong> 4/<strong>2016</strong>


Standort<br />

FÜRSTENWALDE<br />

Projektwochen der Grundschüler in Fürstenwalde<br />

„Ein Blatt ist kein Baum, ein Körnchen kein Sand...”<br />

BLÄTTER – sie begegnen uns häufig im<br />

Alltag – ob in unzähligen Arten als Papier<br />

oder als buntes Herbstlaub auf den<br />

Wegen.<br />

Das nahmen die Hortkinder der Freien<br />

Grundschule Fürstenwalde zum Anlass,<br />

sich näher mit dieser Materie zu<br />

beschäftigen. Ende Oktober begann ihre<br />

Hort-Projektwoche mit einem Brain<br />

Storming zum Thema „Papier und Blätter“.<br />

Was da alles zusammengetragen und<br />

recherchiert wurde: von Pappmache<br />

über Tapete, vom Papierschöpfen über<br />

die Druckkunst, vom Papiergeld bis<br />

zur Blättersammlung, die Kinder waren<br />

kaum zu bremsen.<br />

Das folgende „Mumienspiel“ und die<br />

„Schneeballschlacht“ mit Papierbällen<br />

beruhigten dann die Gemüter. Entspannend<br />

wirkte dann auch die Gestaltung<br />

von Windlichtern aus Herbstblättern. An<br />

einem Dienstag stand dann ein Besuch<br />

der Sparkassengeschäftsstelle auf dem<br />

Programm. Hier verfolgten die Schüler<br />

aufmerksam die Entwicklung vom<br />

Tauschhandel bis hin zum Papiergeld,<br />

bevor sie auf spannende Art und Weise<br />

erfuhren, woran man Falschgeld erkennen<br />

kann.<br />

Im Verlauf der Woche entstanden<br />

dann noch Papierigel aus alten Büchern,<br />

Dekorationen aus Herbstblättern für die<br />

Schulküche und Papiermobiles. Hübsche<br />

Dinge, die vor allem auch haptisch<br />

interessant waren. So erkundeten die<br />

Kinder, ob Blätter von verschiedenen<br />

Bäumen unterschiedlich rascheln, ob<br />

sich Pappmache anders anfühlt als Papiermache<br />

und wieviel Arbeit es macht,<br />

ein Buch zu binden. Dabei halfen besonders<br />

die Mitarbeiter der gemeinnützigen<br />

„Format“-Gesellschaft, die am Donnerstag<br />

besucht wurden.<br />

Kenntnisse und Fähigkeiten, Einsichten<br />

und Erfahrungen – all das konnten<br />

die Schüler aus dieser ereignisreichen<br />

Woche mitnehmen. Dabei hat sicher das<br />

ein oder andere auch Lust auf mehr gemacht.<br />

K. Schilling<br />

Erzieherin Grundschule Fürstewalde<br />

Der Martinstag am 11.11. – eines der berührendsten Ereignisse<br />

in der dunklen Jahreszeit<br />

Der Grundgedanke des Teilens – eine<br />

der wichtigsten sozialen Kompetenzen –<br />

kann aber nur zum Tragen kommen,<br />

wenn Menschen verstehen, warum es sich<br />

lohnt, zu „teilen“ und warum „Abgeben“<br />

eine grundlegende menschliche Eigenschaft<br />

sein sollte.<br />

Diesen Gedanken verfolgte auch die<br />

Erzieherin der Waschbärengruppe der Kita<br />

am „Spreebogen“ in Fürstenwalde. Seit<br />

etwa zwei Monaten hat sie den ihr anvertrauten<br />

Kindern die Geschichte des<br />

heiligen Martin näher gebracht. Dass<br />

dieser römische Soldat ein Stück seines<br />

Mantels gab, obwohl er wohl selbst fror,<br />

berührte selbst die Vier- und Fünfjährigen.<br />

Mit sehr viel Vorstellungskraft erzählten<br />

sie die Geschichte nach und probten<br />

dann ein kleines Theaterstück mit gereimten<br />

Versen.<br />

Sprachliche Kompetenz, Phantasie und<br />

Empathie wurden auf diese Weise geschult.<br />

Den Höhepunkt der viele Vorarbeit<br />

bildete dann aber der Projekttag am<br />

11. November. Die „Bienen“ und die<br />

„Fuchsgruppe“ waren eingeladen, um<br />

die Geschichte von Sankt Martin mitzuerleben,<br />

bevor die Kinder dann die<br />

Martinswecken teilten und so den<br />

Grundgedanken des Festes selbst erlebten.<br />

Es wurde ein wunderbarer Tag, von<br />

dem die Kinder auch zu Hause noch<br />

viel erzählten – ein insgesamt sehr gelungenes<br />

Projekt.<br />

P. Müller<br />

Erzieherin,<br />

Kita am<br />

Spreebogen,<br />

Fürstenwalde<br />

Bild, gezeichnet von<br />

Paul Wendland,<br />

Waschbärengruppe,<br />

4 Jahre<br />

4/<strong>2016</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 25


Stiftung der Rahn Dittrich Group<br />

Internationale Seniorenkonferenz<br />

in Krakau am 8. und 9.11. <strong>2016</strong><br />

Wir waren dabei!<br />

Als Marta Król und ich am 7. November<br />

mit dem Auto nach Krakau unterwegs<br />

waren, wurde kurz vor der Grenze nach<br />

Polen das Wetter unfreundlich. Da kam<br />

mir Heinrich Heine in den Sinn. – „Im traurigen<br />

Monat November war’s, die Tage<br />

wurden trüber, der Wind riß von den<br />

Bäumen das Laub, da reist ich nach …“<br />

Polen hinüber.<br />

Das Wetter hatte unsere positive Stimmung<br />

etwas getrübt, denn eigentlich<br />

sind wir mit Freude, großem Interesse<br />

und Spannung zur internationalen Se niorenkonferenz<br />

gefahren.<br />

Unsere Erwartungen wurden nicht enttäuscht,<br />

denn Krakau empfing uns<br />

freundlich: die Stadt mit Sonnenschein,<br />

die Organisatoren der Konferenz mit<br />

Herzlichkeit, großer Gastfreundschaft<br />

und bester Vorbereitung. An zwei Tagen<br />

trafen sich polnische und internationale<br />

Experten, um sich über den demografischen<br />

Wandel und seine Folgen für<br />

die Seniorenpolitik auszutauschen. Die<br />

Stadt Krakau hatte neben Vertretern<br />

lokaler akademischer und sozialer Einrichtungen<br />

Polens die Senioren- oder<br />

Sozialbeauftragten ihrer ausländischen<br />

Partnerstädte zu dieser Konferenz eingeladen.<br />

Gefolgt waren der Einladung<br />

Vertreter der Städte Wien, Edinburgh,<br />

Trondheim, Budapest, Olomouc, Bratislava,<br />

Frankfurt/Main, Leipzig und – dank<br />

der guten Kooperationsbeziehungen zwischen<br />

der Stadt Leipzig und der Europäischen<br />

Stiftung für Bildung und Kultur<br />

der RDG sowie der Rahn Education –<br />

als einzige nicht-staatliche Einrichtung<br />

das Best Age Forum unserer Unternehmensgruppe.<br />

Am ersten Tag fand nach der offiziellen<br />

Eröffnungszeremonie der Erfahrungsaustausch<br />

in kleinen Gruppen<br />

(18–20 Personen) statt. Vier Workshops<br />

ermöglichten einen konzentrierten Austausch<br />

zu differenzierten Gebieten des<br />

Lebens älterer Bürger. Das erwies sich als<br />

sehr sinnvoll, da es sich bei der Gruppe<br />

der Seniorinnen und Senioren um keine<br />

homogene Gruppe handelt. Zu unterschiedlich<br />

sind deren Lebensqualität,<br />

gesundheitlicher Zustand, geistige Fähigkeiten<br />

und der Bildungstand. Die polnischen<br />

Partner waren besonders am<br />

Austausch über erfolgreiche praktische<br />

Beispiele in der Seniorenpolitik der Partnerstädte<br />

interessiert, denn Polen setzt<br />

sich erst seit 2011 intensiver mit dem<br />

Thema auseinander. Folglich stehen der<br />

Ausbau sozialer Strukturen, kultureller<br />

und bildungspolitischer Angebote, der<br />

häuslichen Pflege und anderer Pflegedienste<br />

sowie neue Wohnkonzepte erst<br />

am Anfang.<br />

Wir haben im Workshop II, in dem es um<br />

den Dialog zwischen den Generationen,<br />

um die Bildungsarbeit für Ältere ebenso<br />

ging wie um häusliche Pflege und medizinische<br />

Versorgung, das Best Age<br />

Forum als Pilotprojekt einer gemeinnützigen<br />

Schulgesellschaft und privaten<br />

Initiative vorgestellt. Es wurde mit Interesse<br />

aufgenommen, dass mit dem Best<br />

Age Forum ein weiterer öffentlicher Ort<br />

geschaffen wurde, der aktive ältere Menschen<br />

zusammenführt, ihnen den Erfahrungsaustausch<br />

zu <strong>aktuell</strong>en Themen<br />

aus Gesellschaft, Politik, Wissenschaft<br />

und Kultur ermöglicht. Unsere Veranstaltungsreihe<br />

„Salon am Donnerstag“,<br />

die inzwischen über ein festes Stammpub<br />

likum verfügt, verschafft darüber<br />

hinaus das Gefühl, kulturelle Ereignisse<br />

in Gemeinschaft erleben zu können.<br />

Die Ergebnisse aus den vier Workshops<br />

sowie neueste Erkenntnisse aus Untersuchungen<br />

und Befragungen in Polen<br />

zur Situation älterer Menschen kamen<br />

am zweiten Tag in einer großen Plenarveranstaltung<br />

im Internationalen Kongress<br />

Centrum zur Sprache. Dort stellten auch<br />

einige ausländische Partnerstädte Krakaus<br />

ihre kommunale Seniorenpolitik vor.<br />

Wie wichtig für Polen dieser Austausch<br />

war, spürte man auch an den teilnehmenden<br />

Repräsentanten der Stadt Krakau,<br />

der Woiwodschaft, der polnischen<br />

Regierung, der Universität und Pädagogischen<br />

Hochschule Krakaus. Ebenso<br />

waren Vertreter von Seniorenbüros,<br />

Altenheimen, Pflegeheimen sowie Senioren<br />

und Seniorinnen der Stadt Krakau<br />

anwesend.<br />

Im Austausch mit den internationalen<br />

Teilnehmern wurden wir darin bestärkt,<br />

dass wir mit dem Best Age Forum auf<br />

dem richtigen Weg sind. Wir sind dankbar,<br />

dabei gewesen zu sein.<br />

Dr. Angelika Neumann-Pudszuhn<br />

Programmgestalterin Best Age Forum<br />

oben: Dr. Neumann-Pudszuhn und Marta Król<br />

im Plenarsaal des Intern. Kongress Centers<br />

unten: Im Austausch mit der Seniorenbeauftragten<br />

aus Trondheim<br />

26 | r-<strong>aktuell</strong> 4/<strong>2016</strong>


Stiftung der Rahn Dittrich Group<br />

Erwerb eines Stifterbriefs<br />

Europäische Stiftung der RDG für Bildung und<br />

Kultur engagiert sich für Leipzigs Wahrzeichen<br />

Gastgeber Dr. Bernd Landmann lud<br />

nach der Sommerpause den Vorsitzenden<br />

des Förderverein Völkerschlachtdenkmal<br />

e. V. Klaus-Michael Rohr wacher<br />

und das Vorstandsmitglied Dr. Jürgen<br />

Fechner als Gesprächspartner in den<br />

Salon am Donnerstag ein. Unter dem<br />

Motto „Das Völkerschlachtdenkmal – fit<br />

für die Zukunft“ stellten sich somit gleich<br />

zwei Gäste meinen Fragen.<br />

Fotos vom Denkmal, die in einer Power<br />

Point Präsentation vor Beginn der Veranstaltung<br />

und in der Pause gezeigt<br />

wurden, stimmten die Besucher auf das<br />

Thema ein, animierten zugleich zum<br />

Fragen.<br />

Zur Sprache kam das große bürgerschaftliche<br />

Engagement vieler Leipziger<br />

zur Sanierung und Bewahrung eines der<br />

bedeutendsten europäischen Denkmale<br />

zur Völkerschlacht. Bei dieser großen<br />

Aufgabe kommt dem Förderverein und<br />

seinen Mitgliedern, die in ehrenamtlicher<br />

Tätigkeit beachtliche Spendensummen<br />

einwarben, eine wichtige Rolle zu. Gewürdigt<br />

wurde diese Leistung mit dem<br />

Bundesverdienstkreuz am Bande, das<br />

Klaus-Michael Rohrwacher 2015 erhielt.<br />

oder das Eis auf dem See“, so Dr. Fechner.<br />

Anders der Blick aufs Denkmal bei<br />

Herrn Rohrwacher, der aus einer Steinmetzfamilie<br />

stammt, die an Bauarbeiten<br />

des Völkerschlachtdenkmals beteiligt war.<br />

Beider Bericht steht exemplarisch für<br />

das emotionale Verhältnis vieler Leipziger<br />

zum Denkmal, wenngleich der mehrfache<br />

machtpolitische Missbrauch seine<br />

positive Rezeption oft behinderte oder<br />

erschwerte.<br />

Es wundert deshalb nicht, wenn Ende<br />

der 90er Jahre, als es Gerüchte über<br />

den „kontrollierten Verfall“ und damit<br />

das bevorstehende Schicksal des Völkerschlachtdenkmals<br />

gab, bürgerschaftliches<br />

Engagement zur Rettung des<br />

Leipziger Wahrzeichens einsetzte, indem<br />

es 1998 zur Gründung des Förder vereins<br />

Völkerschlachtdenkmal e. V. kam. Klaus-<br />

Michael Rohrwacher machte deutlich,<br />

dass neben Investoren und Spendern<br />

auch Politiker mit ins „Boot“ geholt werden<br />

mussten, damit der Wandel in der<br />

Rezeption des Denkmals vom teils ungeliebten,<br />

bedrohlich wirkenden Koloss<br />

zum Symbol gemeinsamer europäischer<br />

Geschichte gelingen kann. Schließlich<br />

sei dies Ausdruck unserer vorurteilfreien<br />

geschichtlichen Auseinandersetzung.<br />

Unsere beiden Gesprächsgäste haben<br />

das nochmals ins Gedächtnis gerufen<br />

und authentisch glaubhaft gemacht, dass<br />

es sich lohnt, für dieses Denkmal zu<br />

werben. Und das mit Erfolg. Die Europäische<br />

Stiftung der Rahn Dittrich Group<br />

für Bildung und Kultur erwarb einen<br />

Stifterbrief in Bronze, der am 21. Oktober<br />

vom Leipziger Oberbürgermeister<br />

feierlich übergeben wurde.<br />

Dr. Angelika Neumann-Pudszuhn<br />

Programmgestalterin Best Age Forum<br />

Wahrzeichen Leipzigs war das „Völki“,<br />

wie es auch liebevoll von den Leipzigern<br />

genannt wird, seit eh und je. Unsere<br />

Gesprächspartner, die beide Leipziger<br />

sind, berichteten zunächst, wie sie bereits<br />

als Kinder ein positives emotionales<br />

Verhältnis zum Denkmal aufbauen konnten,<br />

ohne etwas von dessen historischer<br />

Bedeutung verinnerlicht zu haben. „Da<br />

waren die Spaziergänge mit den Eltern<br />

am und zum Denkmal, da lockten im<br />

Winter die Hügel rechts und links davon<br />

v.l. K.-M. Rohrwacher, Dr. A. Neumann-Pudszuhn, Dr. J. Fechner<br />

4/<strong>2016</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 27


Stiftung der Rahn Dittrich Group<br />

Salon am Donnerstag mit dem Kustos des Ägyptischen<br />

Museums Leipzig Dr. Dietrich Raue<br />

Zwei Tage vor seinem „Auftritt“ war er<br />

noch unter der sengenden Wüsten sonne<br />

Kairos auf dem Areal des einst wohl<br />

bedeutendsten pharaonischen Tempels<br />

mit seinem deutsch-ägyptischen Ausgrabungsteam<br />

eifrig zugange gewesen,<br />

und nun stand er sprühend vor Energie<br />

und Witz vor den wissbegierig lauschenden<br />

Oktober-Salongästen im Markt 10<br />

und kommentierte Videos, die er aus<br />

dem antiken On mitgebracht hatte, das<br />

bei den Griechen Heliopolis hieß – der<br />

Kustos des Ägyptischen Museums „Georg<br />

Steindorff“ der Universität Leipzig<br />

Dr. Dietrich Raue.<br />

Von der gewaltigen Kultstätte für den<br />

Sonnengott, die ihrer kolossalen Ausmaße<br />

wegen die bekannten Tempel im<br />

oberägyptischen Luxor weit in den Schatten<br />

gestellt haben muss, zeugt heute<br />

eigentlich nur ein herrlicher Obelisk und<br />

den konnte man auf dem Video auch sehen,<br />

alles andere aber war schon in antiker<br />

Zeit zerstört und danach vom Schutt<br />

der Jahrhunderte meterhoch überlagert<br />

worden.<br />

Eine Folge nahezu unglaublicher Zufälle<br />

hat Dr. Raue an diesen Ort geführt, den<br />

er offenbar seither als Ort seiner beruflichen<br />

Bestimmung empfindet. Seit 2012<br />

gräbt er hier Jahr für Jahr zwischen<br />

Müllbergen, Bauschutt und illegal gebauten<br />

Häusern für ein paar Monate<br />

zielstrebig und verbissen mit einem<br />

ebenso idealistisch bewegten Team, gehetzt<br />

von der unaufhaltsamen urbanen<br />

Ausbreitung Kairos und dem das Ausgegrabene<br />

immer wieder bedrohenden<br />

Grundwasser. Seine Mühen wurden schon<br />

wiederholt reich belohnt. Fantastische<br />

Artefakte konnte er zutage fördern, beispielsweise<br />

das Fragment einer mehr als<br />

v.l. Dr. Bernd Landmann, Dr. Dietrich Raue<br />

3.000 Jahre alten großen Königstatue<br />

aus Rosengranit und einigen fast ebenso<br />

alten aussagestarken Basaltreliefs.<br />

Die antiken Objekte finden dauerhaft<br />

Aufstellung in einem kleinen Open-Air-<br />

Museum in Matariya, wie der Ortsteil<br />

von Kairo, in dem sich der Tempel befand,<br />

heute heißt.<br />

Dr. Raue dankte am Ende des Gesprächs<br />

mit dem Moderator ganz herzlich<br />

der Europäischen Stiftung der Rahn<br />

Dittrich Group für Bildung und Kultur für<br />

die Förderung, die sie einem Projekt hat<br />

angedeihen lassen. Eine ganz eigene<br />

Note verlieh dem Salon die multibegabte<br />

Künstlerin Mona Ragy Enayat, indem<br />

sie mit ihrer unvergleichlich ausdrucksstarken<br />

Stimme die uralte Kulturlandschaft<br />

am Nil musikalisch beschwor.<br />

Beeindruckend!<br />

Bernd Landmann<br />

Moderator des Salons<br />

28 | r-<strong>aktuell</strong> 4/<strong>2016</strong>


Stiftung der Rahn Dittrich Group<br />

5. Konzert der Veranstaltungsreihe<br />

„musik + architektur“<br />

RDG-Stiftung unterstützt Leipziger Kulturstiftung<br />

Es fand am 15. Oktober <strong>2016</strong> in der seit<br />

Kurzem die innerstädtische Kunstlandschaft<br />

Leipzigs mit Präsentationen von hochkarätiger<br />

Gegenwartskunst wirkungsvoll ergänzenden<br />

Galerie G2 im Dittrichring 13 statt.<br />

In der zu 100 % von der Europäischen Stiftung<br />

der Rahn Dittrich Group für Bildung und<br />

Kultur gesponserten Veranstaltungsreihe der<br />

Kulturstiftung Leipzig zeigten diesmal die<br />

Zwillingsschwestern Anne Baumbach (Flöte)<br />

und Thea Baumbach (Gitarre) ihr Können. Das<br />

international ausgezeichnete Baumbach-Duo<br />

wartete mit einem ebenso erlesenen wie außergewöhnlichen<br />

Musikprogramm unter der<br />

Bezeichnung „Klangwelten“ auf und brachte<br />

u. a. Stücke von Claude Debussy (1862–1918),<br />

Toru Takemitsu (1930–1996), Leo Brouwer<br />

(geb. 1939) und Joaquin Nin (1879–1949) zu<br />

Gehör. Die überwiegend impressionistisch<br />

anmutende Musik schien eine geheime Zwiesprache<br />

mit der modernen Innenarchitektur<br />

der Galerie und den dort ausgestellten zeitgenössischen<br />

Werken von Neo Rauch, Rosa Loy,<br />

Christoph Ruckhäberle, Matthias Weischer<br />

und anderen namhaften Künstlern zu führen.<br />

Es war ein für Augen und Ohren gleichermaßen<br />

ansprechendes Kunsterlebnis der besonderen<br />

Art. Wer sich unvoreingenommen auf die modernen<br />

Klang- und Bildwelten einzulassen vermochte,<br />

ging bereichert nach Hause. Die<br />

künstlerische Leitung der Veranstaltung lag<br />

wie immer in den Händen von Prof. Rolf-Dieter<br />

Arens und Dr. Wolfgang Hocquel.<br />

Dr. Bernd Landmann<br />

Stiftungsvorstand RDG-Stiftung<br />

Auf der Internetseite der<br />

Galerie war dazu zu lesen:<br />

„Die Zwillingsschwestern<br />

Anne Baumbach (Flöte) und<br />

Thea Baumbach (Gitarre)<br />

sind ein Kammermusikduo<br />

aus Magdeburg. Das<br />

international ausgezeichnete<br />

Baumbach-Duo gewann<br />

u. a. den 1. Preis beim<br />

35. Internationalen Kammermusikwettbewerb<br />

in<br />

Aschaffenburg. Gemeinsam<br />

studieren die Zwillingsschwestern<br />

Konzertexamen<br />

Kammermusik an der<br />

Hochschule für Musik<br />

Franz Liszt Weimar.<br />

Das Musikprogramm<br />

„Klangwelten“ … beinhaltet<br />

Stücke von Claude<br />

Debussy, Toru Takemitsu,<br />

Leo Brouwer und Joaquín<br />

Nin. Mit freundlicher Unterstützung<br />

der Europäischen<br />

Stiftung der Rahn Dittrich<br />

Group für Bildung und<br />

Kultur.“<br />

4/<strong>2016</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 29


KULTUR<br />

„Schumanns Geister“ haben den Mixed Up<br />

Wettbewerb <strong>2016</strong> gewonnen!<br />

Im Rahmen des Projekts „Schumanns Geister“<br />

– ein Audioguide für Kinder hatten 18<br />

Schüler/innen der Freien Grundschule Clara<br />

Schumann in Kooperation mit dem Schumann-Haus<br />

in Leipzig einen Audioguide für<br />

Gleichaltrige ent wickelt und produziert. Dafür<br />

haben der Schumann-Verein Leipzig und<br />

die Freie Grundschule Clara Schumann jetzt<br />

den Mixed Up Wettbewerb <strong>2016</strong> der Bundes<br />

ver eini gung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung<br />

(BKJ) in der Kategorie „Partizipa tion“<br />

gewonnen.<br />

„Die Handlung des Audioguides ist sehr authentisch<br />

und kindgerecht. Man merkt, dass<br />

die Kinder beim Kreieren frei waren und sehr<br />

viel Spaß hatten“, befand die Jugendjury, die<br />

diesen Preis vergeben hat.<br />

Seit Februar <strong>2016</strong> können sich alle kleinen<br />

Besucher des Schumann-Mu seums von<br />

diesem besonderen Audioguide führen und<br />

in die Welt von Robert und Clara Schumann<br />

ent führen lassen. (Mo.–Fr. 14–18 Uhr; Sa. und<br />

So. 10–18 Uhr)<br />

Die feierliche Vergabe aller MIXED UP Preise<br />

durch das Bundesministerium für Familie,<br />

Senioren, Frauen und Jugend, das Hessische<br />

Kultusministerium und den Bundeselternrat<br />

fand am 17. November <strong>2016</strong> im Rahmen<br />

eines bundesweiten Fachforums im Staatstheater<br />

Wiesbaden statt. Die Auszeichnung<br />

nahmen u. a. Sibylle Nowak (Schulleiterin der<br />

Freien Grundschule Clara Schumann) und der<br />

Geschäftsführer des Schumann-Vereins entgegen.<br />

Gregor Nowak<br />

Geschäftsführer Robert-und-Clara-<br />

Schumann-Verein Leipzig<br />

Einen kleinen Eindruck vermittelt der nachstehende Link –<br />

mehr dazu in der nächsten Ausgabe.<br />

https://www.mixed-up-wettbewerb.de/pr/fotos.html<br />

Arbeitsbesuch in Herzliya<br />

Im Oktober fand ein Gedankenaustausch im Rahmen eines Arbeitsbesuchs<br />

in einer Highschool in Herzliya, der Partnerstadt Leipzigs, statt. Die Schule<br />

interessiert sich sehr für eine Verbindung zu den Rahn Schulen und stellte ihr<br />

Profil vor.<br />

v.l. Sameh Elmahmudy,<br />

Schulleiterin Nechama Shalev, Gotthard Dittrich,<br />

Koordinator Abt. Musik Salomon Kobi)<br />

30 | r-<strong>aktuell</strong> 4/<strong>2016</strong>


KULTUR<br />

Veranstaltung der Wirtschaftsjunioren Leipzig<br />

in der Freien Grundschule Clara Schumann<br />

am 24. Oktober <strong>2016</strong><br />

Die amtliche sächsische Gewerbeanzeigenstatistik,<br />

das Maß für die An- und<br />

Abmeldungen von Unternehmen im<br />

Freistaat, zeigt seit 2009, dass die Anzahl<br />

der Gewerbeanmeldungen in Sachsen<br />

per anno sinkt. Der Anteil der Unternehmer<br />

und somit das finanzielle<br />

Rückgrat des Freistaates ist rückläufig.<br />

Die Wirtschaftsjunioren Leipzig, Vertreter<br />

der jungen Unternehmer im Freistaat,<br />

fragen sich deshalb, aus welchem Grund<br />

das anstrebenswerte Berufsbild „Unternehmer“<br />

so schlecht gelitten ist. Liegt es<br />

an dem allgemein schlechten Bild des<br />

Unternehmers in der Bevölkerung vom<br />

raffgierigen Patriarchen, der seine Mitarbeiter<br />

ausbeutet? Scheuen weite Teile<br />

der Bevölkerung das Risiko der Selbstständigkeit?<br />

Liegt es an dem mangelnden<br />

Wissen wirtschaftlicher Zusammenhänge,<br />

die bereits in Schulen durch ein<br />

fehlendes Fach „Wirtschaft“ oder an<br />

Hochschulen durch mangelnden Fokus<br />

auf das Unternehmertum, angelsächsisch<br />

Entrepreneurship, gelegt wird?<br />

Wie wird der Aspekt des Unternehmertums<br />

im anstehenden Update des<br />

Schulentwicklungsplans des Freistaates<br />

Sachsen berücksichtigt?<br />

Zu diesem wichtigen und kontroversen<br />

Thema diskutieren:<br />

• Horst Wenske, Bundesvorsitzender der<br />

Wirtschaftsjunioren Deutschland e. V.<br />

und Serien-Entrepreneur<br />

• Dr. Thomas Feist (CDU), MdB aus<br />

Leipzig und Bildungspolitikerin<br />

• Irmina Hoyer-Meyer – Schulleiterin der<br />

Freien Oberschule in Leipzig<br />

• Martin Seffner – Schulleiter des Musikalisch-Sportliches<br />

Gymnasiums in<br />

Leipzig<br />

• Holger Mann (SPD), MdL Sachsen,<br />

Sprecher für Hochschule und Wissenschaft<br />

sowie für Digitalisierung, Technologiepolitik<br />

und EU-Förderpolitik<br />

• Prof. Dr. Andre Döring, Kreissprecher<br />

der WJ Leipzig, Professor für Wirtschaftsinformatik<br />

und Projektmana<br />

gement und mehrmaliger Unternehmensgründer<br />

Herr Prof. A. Döring hatte die Moderation<br />

selbst übernommen.<br />

Eine gelungene und interessante Veranstaltung,<br />

die mit einer Besichtigung der<br />

Museumsräume im historischen Schumann-Haus<br />

verbunden war.<br />

Martin Seffner<br />

Schulleiter<br />

Musikalisch-Sportliches Gymnasium<br />

Leipzig<br />

4/<strong>2016</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 31


MITARBEITER<br />

INFORMATIONEN<br />

Verabschiedung von Neuzelle<br />

teilung, des Internats, die unzähligen<br />

Schülerprojekte, die initiiert wurden, die<br />

vielen Fahrten der Schüler ins Ausland,<br />

zum Kennenlernen von fremden Kulturen<br />

und nicht zuletzt die meist jungen<br />

Lehrer, die an der Schule neue Ideen<br />

einbringen konnten und immer war ich<br />

irgendwie mit eingebunden, dass machte<br />

meine Arbeit vielseitig und nie langweilig<br />

und entschädigte für manche Anstrengungen<br />

und Überstunden. Auch die letzten<br />

Arbeitsjahre, in denen ich in der Verwaltung<br />

des neuen Internats auf dem<br />

Priorsberg tätig wurde, waren interessant<br />

und voller neuer Herausforderungen.<br />

Marianne Walaschewski, die seit Gründung<br />

unseres Gymnasiums im Stift Neuzelle<br />

dort tätig war, beendete ihre berufliche<br />

Laufbahn und wurde von Geschäftsführer<br />

Gotthard Dittrich, Schul leiter Sven Budach<br />

und Internatsleiter Rainer Karge mit<br />

den besten Wünschen für ihren „Unruhestand“<br />

verabschiedet. Marianne Walaschewski<br />

ließ r-<strong>aktuell</strong> einen kleinen Abriss<br />

ihrer Tätigkeit in Neuzelle zukommen,<br />

die sie mit Herzblut und engagiert über 12<br />

Jahre ausübte.<br />

„Im April 2004 erhielt ich aus der Weiterbildung<br />

(während meiner Arbeitslosigkeit)<br />

heraus, das Angebot, in der Schulverwaltung<br />

des neu gegründeten Gymnasiums<br />

im Stift Neuzelle unter Leitung des<br />

ersten Schulleiters Karl Fisher, zu arbeiten.<br />

Dies sollte zu einer großen Herausforderung<br />

in meinem Berufsleben werden<br />

und war ganz eng mit der Entwicklung<br />

des Schulstandortes verbunden.<br />

Der Anfang gestaltete sich mehr als bescheiden.<br />

27 Schüler in 2 Klassenräumen,<br />

ein Büro, das gleichzeitig als Lehrerzimmer<br />

fungierte und ich immer mittendrin<br />

im Geschehen, baute mir eine Büroorganisation<br />

auf, bearbeitete alle finanzielle<br />

Belange und war irgendwie in allen Aktivitäten<br />

an der Schule mit eingebunden.<br />

Das war neu für mich und machte mir<br />

großen Spaß.<br />

Geschäftsführer Gotthard Dittrich fragte<br />

mich bei unserem letzten Gespräch, ob<br />

ich damals daran geglaubt habe, dass<br />

aus dieser Schule mal was wird. Sich<br />

darüber Gedanken zu machen war völlig<br />

überflüssig, denn in den folgenden<br />

Jahren setzte ein großer „Run“ auf unser<br />

Gymnasium ein, denn viele Eltern<br />

waren mit den Bildungseinrichtungen<br />

vor Ort völlig unzufrieden und suchten<br />

nach Alternativen. So konnten wir im<br />

Durchschnitt jährlich 100 Schüler neu<br />

aufnehmen, bis die volle Schülerzahl erreicht<br />

war.<br />

Wenn ich die 12 Jahre meiner Tätigkeit<br />

am Standort Neuzelle Revue passieren<br />

lasse, so kann ich sagen, dass diese<br />

Zeit von einer ständigen Weiterentwicklung<br />

geprägt war. Nicht nur die steigenden<br />

Schülerzahlen waren dafür kennzeichnend,<br />

sondern auch die Er öffnung einer<br />

Oberschule, einer musikalischen Ab-<br />

Nun entschloss ich mich, nach 45<br />

Arbeits jahren in den wohlverdienten<br />

Ruhestand zu gehen. Für die herzliche<br />

Verabschiedung durch meine Kollegen<br />

des Internats, den Internats leiter und den<br />

Schulleiter, vor allem aber für die entgegengebrachte<br />

Wertschätzung, möchte<br />

ich mich vielmals bedanken.<br />

Herzlichen Dank auch an Geschäftsführer<br />

Gotthard Dittrich, der es sich nicht<br />

nehmen ließ, mich persönlich zu verabschieden<br />

und gemeinsam mit einem<br />

Gläschen Wein auf die Zukunft anzustoßen.“<br />

Wir wünschen Marianna Walaschewski<br />

alles erdenklich Gute für das, was sie sich<br />

vorgenommen hat, viel Freude, interessante<br />

Erlebnisse und vor allen Dingen<br />

Gesundheit! Im Namen unseres Geschäftsführers<br />

nochmals vielen Dank für<br />

ihr Engagement für unsere Schüler im<br />

Gymnasium und Internat.<br />

Brigitte Wagner<br />

Redaktion r-<strong>aktuell</strong><br />

32 | r-<strong>aktuell</strong> 3/<strong>2016</strong>


INFORMATIONEN<br />

MITARBEITER<br />

Gratulation für zwei besondere Jubilare<br />

Würdigung brillanter Gesprächspartner des Salons am Donnerstag<br />

Adel Karasholi<br />

80 Jahre<br />

geb. am 15. Oktober 1936 in Damaskus/Syrien<br />

Werner Heiduczek<br />

90 Jahre<br />

geb. am 24.11.1926 in Hindenburg/Oberschlesien<br />

„Seine Lyrik vereint auf glückliche Weise Orient und<br />

Okzident in vertraut-unvertrauten Bildern. Seine Essays<br />

sind hellsichtige Aus einandersetzungen mit einer<br />

unübersichtlich gewordenen Welt, in der das Individuum<br />

verlorenzugehen droht. Aus seinen Werken spricht<br />

die Formkraft und Ideenfülle eines Dichters zusammen<br />

mit der Weisheit eines Weltbürgers.“<br />

Aus der Urkunde zum Adelbert von Chamisso Preis<br />

Mit seiner Bilderbuchgeschichte „Jana und der kleine<br />

Stern“ (1968) hat er Generationen von Kindern in der<br />

DDR bezaubert. Sein mutiger Roman „Tod am Meer“<br />

(1977) schlug durch seine ungeschönte Darstellung des<br />

realen Sozialismus Wellen bis Moskau und kam prompt<br />

auf den Index. Seine weisen Märchen werden in den<br />

ewigen Schatz der deutschen Literatur eingehen. Er<br />

wurde mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande und<br />

zahlreichen weiteren hohen Auszeichnungen geehrt<br />

und gilt heute zu Recht als Nestor der ostdeutschen<br />

Schriftsteller.<br />

Ehrung langjähriger Mitglieder<br />

im Verband Deutscher Privatschulen<br />

Am 18. November <strong>2016</strong> wurde der<br />

Geschäftsführer der Rahn Education<br />

Gotthard Dittrich im Rahmen des VDP-<br />

Bundeskongresses für seine langjährige<br />

Arbeit im Verband Deutscher Privatschulen<br />

mit der Goldenen Ehrennadel<br />

ausgezeichnet.<br />

Gotthard Dittrich hatte den Vorsitz im<br />

Landesverband Sachsen schon seit 1991<br />

inne. Mit der Professionalisierung der<br />

Landesverbände hin zu eigenen Landesverbänden<br />

wuchs in ihm auch der Wunsch,<br />

dies zu realisieren. So wurde im Jahr<br />

2000 eine VDP-Geschäftsführerin eingestellt,<br />

welche den Auftrag hatte, alle<br />

Mitgliedsschulen zu überzeugen einen<br />

eigenständigen Verein zu gründen. Zu<br />

dieser Gründung kam es dann auch im<br />

Jahr 2002. Der VDP Landesverband<br />

Sachsen trat in dieser Zeit auch an den<br />

Gotthard Dittrich, Petra Witt (Präsidentin des VDP)<br />

VDP Thüringen heran, um über ein gemeinsames<br />

Projekt nachzudenken.<br />

Gotthard Dittrich hat immer eine Vorreiterrolle<br />

eingenommen. So war der<br />

Landesverband Sachsen-Thüringen der<br />

3. eigenständige Landesverband im VDP<br />

nach Bayern und Sachsen-Anhalt. Seit<br />

dieser Zeit war Gotthard Dittrich auch<br />

bis zu seinem Ausscheiden im Jahr 2011<br />

Vorsitzender.<br />

Gotthard Dittrich hat durch sein hohes<br />

Engagement prägend zur Entwicklung<br />

der Lobbyarbeit im Verband beigetragen.<br />

Der Verband Deutscher Privatschulen<br />

ist stolz darauf, Gotthard Dittrich<br />

als außergewöhn lichen Menschen,<br />

dessen Begabungen wahrscheinlich auch<br />

zu vielen anderen hochkarätigen Karrieren<br />

befähigt hätten, in seinen Reihen zu<br />

haben. Durch die von hoher unternehmerischer<br />

Kompetenz zeugende eigenständige<br />

Schulentwicklung hat er innerhalb<br />

des deutschen Privatschulwesens<br />

Maßstäbe gesetzt. Er ist im besten Sinne<br />

des Wortes zum Vorreiter neuer Entwicklungen<br />

geworden und hat damit nicht nur<br />

dem Schulwesen in freier Trägerschaft,<br />

sondern dem gesamten deutschen Schulwesen<br />

innovative Im pulse gegeben.<br />

Herzlichen Glückwunsch zu dieser<br />

Auszeichnung!<br />

4/<strong>2016</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 33


Stiftung der Rahn Dittrich Group<br />

Das traditionelle Gänsebratenessen<br />

im legendären Leipziger Ring-Café<br />

Nun schon zum dritten Male luden die Europäische<br />

Stiftung der Rahn Dittrich Group für<br />

Bildung und Kultur und die Leipziger Filiale des<br />

Polnischen Instituts gemeinsam Mitarbeiter,<br />

Weggefährten, Freunde und Förderer zu einem<br />

festlichen Gänsebratenessen ein, um Dank zu<br />

sagen und anregende Tischgespräche über<br />

Fach- und Ländergrenzen hinweg zu initiieren.<br />

Die Vertreter beider Institutionen – Frau<br />

Margozata Bochwic-Iwanowska, stellvertretende<br />

Direktorin des Polnischen Instituts Berlin,<br />

und Dr. Bernd Landmann, stellver tretender<br />

Vorstandsvorsitzender der RDG-Stif tung –<br />

würdigten in ihren Begrüßungsworten die<br />

sich immer ideenreicher und produktiver entwickelnde<br />

Zusammenarbeit im Markt 10, wo<br />

man seit 2014 Tür an Tür arbeitet, erinnerten<br />

zugleich aber auch an den Heiligen Martin, der<br />

in beiden Ländern für Tugenden wie Barmherzigkeit,<br />

Menschlichkeit, solidarisches Verhalten<br />

und Toleranz steht, Tugenden, die heute<br />

mehr denn je gefordert sind. Des Heiligen Martins<br />

war gerade in beiden Ländern mit altehrwürdigen<br />

Bräuchen gedacht worden.<br />

Der Einladung zum Essen waren auch in<br />

diesem Jahr zahlreiche Persönlichkeiten aus<br />

unterschiedlichen Arbeits- und Verantwortungsfeldern<br />

gefolgt, von denen hier nur genannt<br />

seien: Dr. Gabriele Goldfuß (Leiterin des Referats<br />

internationale Beziehungen der Stadt<br />

Leipzig), Susanne Kucharski-Huniat (Kulturamtsleiterin),<br />

Dr. Nicolas Tsapos (Schulamtsleiter),<br />

außerdem Friedrich Magirius (ehe ma -<br />

liger Stadtpräsident von Leipzig und Ehrenbürger<br />

Krakows), Markus Kopp (Honorarkonsul<br />

der Republik Polen), Dr. Albrecht Tintelnot<br />

(Honorarkonsul der Slowakei), Peter Friedrich<br />

(Vizepräsident des Thüringer Landtages a.D.)<br />

und Klaus-Michael Rohrwacher (Vorsitzender<br />

des Fördervereins Völkerschlachtdenkmal).<br />

Dem Nestor der ostdeutschen Schriftsteller<br />

Werner Heiduczek, inzwischen 90 Jahre alt,<br />

wurde für sein großartiges Lebenswerk, das er<br />

nicht zuletzt der Förderung der deutsch-polnischen<br />

Aussöhnung gewidmet hat, herzlich<br />

mit einem Blumenstrauß gedankt. Gotthard<br />

Dittrich stieß mit einer kleinen Verspätung zu<br />

dem Festessen. Er war wenige Stunden zuvor<br />

in Berlin mit der Ehrennadel des Verbandes<br />

Deutscher Privatschulen ausgezeichnet worden.<br />

Das bescherte ihm einen lang anhaltenden<br />

Beifall im Saal.<br />

Eine Blütenlese kultureller Darbietungen<br />

aus ganz verschiedenen Genres hat wesentlich<br />

zum Glanz des Ereignisses beigetragen.<br />

Maja Konaszewska und Mikolaj Wozniak, zwei<br />

Schüler der Staatlichen Musikschule Zielona<br />

Góra, die am Klavierkurs der RDG-Stiftung in<br />

Neuzelle teilnehmen, ließen mit einfühlsam<br />

interpretierten Stücken u. a. von Szymanowski,<br />

Bach und Chopin aufhorchen. Einen temperamentvollen<br />

Schlusspunkt setzte das blutjunge<br />

Tanzpaar Emily Matthies und Max Gregor mit<br />

Samba, ChaCha, Rumba, Paso Doble und Jive.<br />

Che Guvara, der am 15. Dezember 1960 mit<br />

seiner damaligen Dolmetscherin und späteren<br />

Geliebten Tamara Bunke das Ring-Café besucht<br />

hat, hätte sicher seine helle Freude an<br />

diesen feuersprühenden Tänzen gehabt. Alle<br />

Gäste waren sich am Ende einig: Das war ein<br />

gelungener Abend, der lange nachhallen wird.<br />

Dr. Bernd Landmann<br />

Stellvertretender Stiftungsvorstand<br />

34 | r-<strong>aktuell</strong> 4/<strong>2016</strong>


INFORMATIONEN<br />

MITARBEITER<br />

In eigener Sache<br />

Immer wieder erreichen die Geschäftsführung<br />

der Rahn Education oder die Redaktion Anrufe,<br />

E-Mails oder auch Briefe zu den gerade<br />

erschienen Ausgaben der r-<strong>aktuell</strong>.<br />

Ein Schreiben von Klaus Hardraht (Sächsischer<br />

Staatsminister des Innern a.D.), der vor einigen<br />

Jahren auch Festredner anlässlich einer Abiturfeier<br />

im Gymnasium Stift Neuzelle war, drucken<br />

wir heute dazu ab.<br />

Wir freuen uns sehr über das positive Feedback,<br />

das wir gern an alle Co-Redakteure, die<br />

Agentur Kassler Grafik-Design und die Druckerei<br />

Rohdesohn weitergeben, die ebenfalls<br />

zum Gelingen unserer Unternehmenszeitschrift<br />

beitragen.<br />

Brigitte Wagner<br />

Redaktion r-<strong>aktuell</strong><br />

Firmenjubiläen<br />

10 Jahre Katja Steinmetz | Freie Grundschule Leipzig<br />

15 Jahre Kerstin Kriebisch | Zentrale Leipzig<br />

20 Jahre Manuela Rauchfuß | Zentrale Leipzig<br />

Geburtstage<br />

Thorsten Launer | Wirtschaftsakademie Gröningen<br />

Marita Aubrecht | Wirtschaftsakademie Gröningen<br />

Heino Eibs | Campus Neuzelle<br />

Petra Blechschmidt | Freie Grundschule Leipzig<br />

Karin Freitag | Campus Neuzelle<br />

4/<strong>2016</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 35


Termine<br />

Termine<br />

Die Rahn Education als Veranstalter oder Mitveranstalter lädt ein:<br />

15. und 16. Dezember<br />

19 Uhr<br />

16. Dezember <strong>2016</strong><br />

8 Uhr<br />

17. Dezember <strong>2016</strong><br />

17 Uhr<br />

20.Dezember <strong>2016</strong><br />

17 Uhr<br />

21.Dezember <strong>2016</strong><br />

17 Uhr<br />

Neuzelle<br />

Freie Grundschule<br />

Leipzig<br />

Freie Grundschule<br />

Fürstenwalde<br />

Freie Grundschule<br />

Altenburg<br />

Musikalisch-Sportliches<br />

Gymnasium Leipzig<br />

Adventskonzerte<br />

im Gymnasium im Stift Neuzelle<br />

Weihnachtsliedersingen<br />

der Freien Grundschule Clara Schumann/Schulhof<br />

Weihnachtskonzert<br />

der Freien Grundschule Fürstenwalde<br />

Aula der Schule<br />

Weihnachtskonzert<br />

der Freien Grundschule Altenburg Christian Felix Weiße<br />

Brüdertheater Altenburg<br />

Weihnachtskonzert<br />

des Musikalisch-Sportlichen Gymnasiums Leipzig,<br />

Taborkirche Leipzig<br />

Schumann Haus<br />

03. Dezember <strong>2016</strong><br />

18 Uhr<br />

10. Dezember <strong>2016</strong><br />

18 Uhr<br />

17. Dezember <strong>2016</strong><br />

18 Uhr<br />

Schumanns Salon<br />

Franz Schubert: Die Winterreise<br />

Christopher Jung, Bariton | Piotr Ozckowski, Klavier<br />

Schumanns Salon<br />

Benefizkonzert<br />

zugunsten des Schumann-Hauses Leipzig<br />

Podium<br />

Studenten der Viola-Klasse von Prof. Tatjana Masurenko<br />

Salon am Donnerstag<br />

Best Age Forum, Markt 10, 04103 Leipzig<br />

19. Januar 2017<br />

17 Uhr<br />

Gisela Kallenbach<br />

Politikerin „außer Dienst“?<br />

Weitere Informationen: www.schumann-haus.de<br />

Tickets: www.ticketgalerie.de und www.eventim.de<br />

Telef. Vorbest.: 0341 3939-2191 bzw. per Mail unter: info@schumann-verein.de<br />

36 | r-<strong>aktuell</strong> 4/<strong>2016</strong>

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