„St. Bruno Rundschau“ - Seniorencentrum "St. Bruno"
„St. Bruno Rundschau“ - Seniorencentrum "St. Bruno"
„St. Bruno Rundschau“ - Seniorencentrum "St. Bruno"
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Liebe Bewohner von <strong>St</strong>. <strong>Bruno</strong>,<br />
Vor über hundert Jahren ereignete sich in Würzburg eine <strong>St</strong>ernstunde der<br />
Medizin, als der Arzt Wilhelm Conrad Röntgen die später nach ihm<br />
benannten <strong>St</strong>rahlen entdeckte. 1901 bekam er dafür den Nobelpreis.<br />
Inzwischen steht in fast jeder Arztpraxis ein Röntgengerät und die<br />
allermeisten von uns sind schon einmal „geröntgt“ worden. Was für das<br />
menschliche Auge unsichtbar ist, etwa ein Knochenbruch oder ein Tumor<br />
oder eine Lungenentzündung, zeigt das Röntgenbild, natürlich nur dem<br />
geschulten Auge des Arztes. Der Laie erkennt nur ein schwarz-weißes<br />
Schattenbild.<br />
Sehen, was sonst unsichtbar ist. Mit dieser Gabe sind die Freunde und<br />
Freundinnen Jesu ausgestattet, sozusagen mit einem „Röntgengerät des<br />
Herzens." Wer wirklich glauben kann, dem wird das Maikäferchen auf dem<br />
Handrücken oder die ganze Vielfalt und Pracht der uns umgebenden Natur<br />
immer ein Zeichen sein, ein Hinweis auf die Allmacht Gottes. Auch die<br />
Liebe eines Menschen oder die Ereignisse des Lebens, das, was wir „die<br />
Zeichen der Zeit" nennen, sind für glaubende Menschen solche Zeichen für<br />
Gott. Wer dagegen nicht glauben kann (oder will), findet immer ein<br />
Schlupfloch, eine Ausrede für seinen Unglauben, selbst wenn ganz<br />
außerordentliche Dinge geschähen.<br />
„Wer mich sieht, sieht den Vater", sagt Jesus (vergl. Joh 14,9). Wer ihn<br />
sieht, der entdeckt auch die vielen Wohnungen im Hause Gottes, von denen<br />
im gleichen Kapitel der Heiligen Schrift die Rede ist, Wohnungen,<br />
vorbereitet für uns. So ein Mensch wird nicht mehr verzweifeln angesichts<br />
der Schicksalsschläge, auch nicht angesichts der Unabdingbarkeit des<br />
irdischen Todes, weil er „durchblickt" auf den, der dahintersteckt: Gott. Von<br />
ihm sagt schon das Sprichwort, dass er „auf krummen Linien gerade<br />
schreibt."<br />
Natürlich hat niemand - wie beim Röntgenbild - diesen „Durchblick" von<br />
allein. Er ist nicht angeboren, sondern muss eingeübt werden. Ganz ohne<br />
Anleitung, ganz ohne Lehrer des Glaubens ist geht das nicht. Häufiges, vor<br />
allem regelmäßiges Lesen in der Heiligen Schrift und intensives Sich-<br />
Hineindenken in die Gestalt des Jesus von Nazareth schult das „Auge des<br />
Herzens." Wie hätte ER heute wohl gehandelt, was hätte ER wohl gesagt,<br />
wie hätte ER jetzt wohl reagiert?<br />
Ich wünsche Ihnen einen gesegnete Zeit.<br />
Ihr Pastor Peter Scheiwe<br />
3