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BMW_I

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1965:<br />

Die Proportionen<br />

der /5<br />

zeichneten<br />

sich schon ab!<br />

xierten Linie gebrochen. Den Verantwortlichen<br />

war klar, dass „Opas alte<br />

<strong>BMW</strong> ausgedient hat“, ohne dass<br />

man das bewährte Konzept mit<br />

fahrtwindgekühltem Boxer samt<br />

Wellenantrieb zum Hinterrad aufgeben<br />

wollte. Verzicht auf Seitenwagentauglichkeit<br />

und unterschiedliche<br />

Felgendurchmesser waren neu<br />

für die konservativen Münchner. Die<br />

Sitz- und Rahmenhöhe musste noch<br />

reduziert werden, der Vorgänger von<br />

Marwitz, Versuchschef Riess, war<br />

Blinker und<br />

Rückspiegel<br />

wanderten zum<br />

Glück noch<br />

nach oben!<br />

Entwicklung /5 14<br />

Der Boxer<br />

besaß – anders<br />

als seine direkten<br />

Vorgänger – eine<br />

Steuerkette für<br />

die Nockenwelle.<br />

Ein Novum für <strong>BMW</strong><br />

war der Anlasser,<br />

der die Verlegung<br />

der Nockenwelle<br />

unter die Kurbel -<br />

welle erzwang.<br />

ein Hüne von zwei Metern Körpergröße<br />

und hatte die „246“ nach seinen<br />

Maßen gestaltet.<br />

Auch ein neuer Motor musste her,<br />

da die alte Konzeption in Bezug<br />

auf Leistung und Haltbarkeit vollkommen<br />

überholt war. Beim neuen<br />

Triebwerk, dessen Konstruktion<br />

1965 beschlossen wurde, nahm man<br />

erfolgreich Anleihen beim Automobilbau.<br />

Alex von Falkenhausen, Chef<br />

der Motorentwicklung und Ferdi -<br />

nand Jardin setzten ihre in den<br />

neuen <strong>BMW</strong>-Mittelklassemodellen<br />

gemachten Erfahrungen sinnvoll in<br />

Motorrad-Technik um. Die komplette<br />

Gleitlagerung des Triebwerks war in<br />

Verbindung mit der geschmiedeten,<br />

einteiligen Kurbelwelle wesentlich<br />

stabiler als bei allen Vorgängermodellen.<br />

Die Pleuel samt Lagerschalen


ähnelten denen des Sechszylinder-<br />

PKW. Diese Lösung erforderte wesentlich<br />

höheren Öldruck als bei<br />

den Wälzlagermodellen, so dass nun<br />

eine leistungsstarke Eaton-Pumpe<br />

am Ende der Nockenwelle zum<br />

Einsatz kam. Noch dazu erforderten<br />

die verschmutzungsempfindlichen<br />

Gleitlager den Einbau einer Ölfilterpatrone<br />

im Hauptstrom. Die Nockenwelle<br />

wurde von einer Duplexkette<br />

und nicht mehr von Stirnrädern angetrieben.<br />

Beibehalten hatte man die<br />

einteilige Tunnelbauart des Gehäuses.<br />

Die Zylinder waren nicht mehr<br />

aus Gusseisen, sondern aus Leichtmetall,<br />

trugen aber innen Laufbuchsen<br />

aus Guss, die ein Ausschleifen<br />

und den Einsatz von Übermaßkolben<br />

zuließen. Beide Köpfe besaßen<br />

halbkugelförmige Brennräume. Die<br />

Ventile standen im Winkel von<br />

65 Grad zueinander. Der ohv-Ventiltrieb<br />

galt Ende der 60er Jahre zwar<br />

nicht mehr als modern, vereinfachte<br />

aber Wartung und Reparaturen und<br />

ersparte Verdruss mit überlangen<br />

Steuerketten und der oft kritischen<br />

Schmierung obenliegender Nockenwellen.<br />

Die Idee der durchgehenden<br />

Zuganker für Zylinder und Zylinderköpfe<br />

war nicht neu, fand aber erst<br />

mit den neuen Modellen Eingang bei<br />

<strong>BMW</strong>. Bei den alten Modellen mit separater<br />

Verschraubung von Zylindern<br />

und Zylinderköpfen hatte es ab<br />

und zu Ärger gegeben. Nicht nur der<br />

Kurbeltrieb war größer und steifer<br />

geworden. Praktisch alles am Triebwerk<br />

war vergrößert und verstärkt<br />

worden. Mehr Kühlfläche am Zylinder<br />

und eine größere Ölmenge im<br />

Triebwerk verbesserten die thermischen<br />

Reserven.<br />

Das Getriebe mit vier Gängen blieb<br />

den Vorgängermodellen ähnlich,<br />

wurde aber durch breitere Zahnräder,<br />

eine geänderte Keilverzahnung<br />

und ein verstärktes Lager am Ge -<br />

triebeeingang robuster gemacht.<br />

Das Getriebegehäuse wurde leichter,<br />

aber ebenfalls stabiler! Auch die<br />

Bauweise der Einscheibentrockenkupplung<br />

im Schwungrad zwischen<br />

Motor und Getriebe entsprach prinzipiell<br />

den Vorgängermodellen. Am<br />

1966 setzte<br />

Herbert Schek<br />

diese <strong>BMW</strong> in<br />

der Deutschen<br />

Geländemeisterschaft<br />

ein.<br />

1966 waren auch<br />

in Japan unnötig<br />

komplexe Scheinwerfer<br />

in Mode. Der<br />

Prototyp der 246<br />

versprach schon<br />

optisch geringes<br />

Gewicht!<br />

15 Entwicklung /5


ausfanden, dass der US-Lenker und<br />

die Angewohnheit, kein Gepäck auf<br />

dem Tank und viel Gepäck am Heck<br />

zu befördern das Pendeln oft erst<br />

erzeugten. Die Montage eines rechten<br />

Spiegels nahm den einseitigen<br />

Druck vom linken Lenkerende und<br />

half ein wenig. Ein längerer Radstand<br />

schien das Gebot der Stunde<br />

und wurde von Vertriebschef „Bob“<br />

Lutz über den Kopf von Marwitz hinweg<br />

durchgesetzt. Auch in Deutschland<br />

hatten sich Kunden über<br />

Hochgeschwindigkeitspendeln bei<br />

der R 75/5 mit montierten Koffern<br />

echauffiert.<br />

Koffer wurden bald in Verbindung<br />

mit dem legendären „Elefantenboy“-<br />

Tankrucksack von Harro zum beliebtesten<br />

Zubehör deutscher <strong>BMW</strong>-<br />

Fahrer. Nachdem <strong>BMW</strong> zunächst<br />

Lederpacktaschen angeboten hatte,<br />

wurde man auf moderne Kunststoffkoffer<br />

aufmerksam. Kurze Zeit am<br />

Markt waren die Koffer von Claus<br />

Wilcke. Doch „die“ <strong>BMW</strong>-Koffer sollten<br />

die auf die Platzverhältnisse der<br />

„langen“ /5er-Modelle optimal zu -<br />

geschnittenen „Krauser“-Koffer des<br />

Metzeler<br />

entwickelte mit<br />

den /5-Modellen<br />

einen neuen Reifen –<br />

den Block C 66<br />

Touring Spezial –<br />

der gut mit<br />

der neuen <strong>BMW</strong><br />

harmonierte.<br />

Ein Merkmal<br />

der R 60/5 und<br />

R 50/5 waren die<br />

Schiebervergaser<br />

von Bing. Die<br />

R 75/5 wurde<br />

dagegen mit Unterdruck-<br />

oder Gleichdruckvergasern<br />

von Bing geliefert.<br />

Vorbild für alle<br />

anderen Anbieter<br />

und Nachfolger<br />

waren die leichten<br />

und dabei grund -<br />

soliden Krauser-<br />

Koffer, die hier an<br />

einer R 90/6 des<br />

ersten Modelljahres<br />

montiert sind.<br />

<strong>BMW</strong> /5-Modelle 28


Münchners „Gigi“ Krauser werden.<br />

Krauser war <strong>BMW</strong>-Händler. Damals<br />

kauften bei ihm amerikanische Kunden<br />

neue Maschinen und wussten<br />

oft nicht, wohin mit ihrem Gepäck.<br />

Daraufhin entwickelte der ehemalige<br />

Rennfahrer Krauser einen leichten<br />

und dabei stabilen Koffer aus<br />

heißgepresstem Kunststoff.<br />

Wer es mochte,<br />

konnte auch hier zulande<br />

typisch<br />

amerikanische Bauteile<br />

haben: Spiegel rechts<br />

und der umstrittene<br />

„Toaster“-Tank.<br />

Erstmals<br />

traten<br />

auch Frauen<br />

vermehrt als<br />

Motorradkäufer -<br />

innen auf!<br />

Die großen<br />

Reflektoren<br />

waren typisch<br />

für US-Modelle.<br />

29 <strong>BMW</strong> /5-Modelle


Schon 1975 waren<br />

R100 RS-Prototypen<br />

in der Windkanal -<br />

erprobung. Details<br />

wurden noch geändert,<br />

aber die Linie<br />

stimmte schon.<br />

den. An diesem Septembermorgen<br />

des Jahres 1976 hatte der Himmel<br />

alle Schleusen geöffnet und es goss<br />

wie aus Kübeln. Zunächst hatte<br />

man noch gezögert, die versammelten<br />

Zweiradjournalisten auf den<br />

markierten Probe-Rundkurs zu<br />

schicken. Als jedoch nach einer<br />

Stunde des Wartens keine Aufhellung<br />

zu sehen war, gingen die blausilbernen<br />

Boxer trotzdem auf die<br />

Reise.<br />

Hans Albrecht Muth konnte aufatmen,<br />

als er zunächst die Fassungs -<br />

losigkeit der Journalisten und später<br />

ihre Begeisterung erlebte. Muth, der<br />

1971 als Chef des PKW-Interieurs<br />

zu <strong>BMW</strong> gekommen war, war vom<br />

<strong>BMW</strong>-Vertriebschef Robert „Bob“<br />

Lutz kurzerhand zum <strong>BMW</strong>-Motorrad-Designer<br />

gemacht worden. Beide<br />

fuhren begeistert Motorrad. Lutz<br />

besaß eine Honda CB 750, Muth<br />

eine MV Agusta 750 S, und beide<br />

fanden wenig Gefallen an der hausbacken<br />

wirkenden <strong>BMW</strong> R 75/5,<br />

dem damaligen Topmodell der<br />

bayerischen Traditionsmarke. Lutz<br />

war froh, als Muth mit der <strong>BMW</strong><br />

R90S 1973 ein Motorrad offerierte,<br />

das die gleiche Leistung wie die<br />

750er Honda aufwies und optisch<br />

vollkommen neue Akzente setzte.<br />

Das Beste an der „S“ waren schließlich<br />

die Verkaufszahlen, die die vom<br />

Vertrieb prophezeiten Ziffern um<br />

runde 300 % übertrafen. Kein Zweifel,<br />

die „S“ hatte ein neues Kapitel<br />

<strong>BMW</strong>-Geschichte geschrieben. Doch<br />

während in Verkaufsräumen Prospekte<br />

studiert und Lieferzeiten diskutiert<br />

wurden, machte sich Muth<br />

an das nächste Projekt. Die Initialzündung<br />

kam von Hans-Günther<br />

von der Marwitz, der mit der R 90 S<br />

nie glücklich gewesen war. Der Pragmatiker<br />

war nicht der Erste, der gemerkt<br />

hatte, dass die rasante „S“<br />

sich bei hohen Geschwindigkeiten<br />

recht launenhaft gab und speziell<br />

leichte Piloten mit Hochgeschwindigkeitspendeln<br />

erschreckte. Als<br />

Übeltäter hatte er das schmucke lenkerfeste<br />

„Cockpit“ ausgemacht, das<br />

für erhöhten Auftrieb am Vorderrad<br />

sorgte und so die Pendelneigung<br />

und die Seitenwindempfindlichkeit<br />

verstärkte. Gleichzeitig sah sich von<br />

der Marwitz mit den Wünschen der<br />

zahllosen Behörden konfrontiert, die<br />

bei <strong>BMW</strong> seit langer Zeit Kunden<br />

waren und sich endlich eine Verkleidung<br />

mit gutem Wetterschutz<br />

wünschten. <strong>BMW</strong> bot zwar Avonund<br />

Gläser-Verkleidungen ab Werk<br />

für Behörden an, doch so richtig<br />

glücklich waren die Münchner mit<br />

diesen Produkten aus der „Waschküchenfabrikation“<br />

der kleinen Hersteller<br />

nicht. Noch dazu war die<br />

Gläser-Verkleidung sehr seitenwindempfindlich<br />

und wurde daraufhin<br />

vom Werk nicht mehr empfohlen.<br />

<strong>BMW</strong> /7-Modelle 62


Warum also nicht zwei Fliegen mit<br />

einer Klappe schlagen, der „S“ mehr<br />

Fahrstabilität und Wetterschutz angedeihen<br />

lassen und gleichzeitig<br />

eine vernünftige Behördenverkleidung<br />

anbieten?<br />

So wurde<br />

Journalisten<br />

der auftriebsmindernde<br />

Effekt<br />

der RS-Schale<br />

nahe gebracht.<br />

Von der Marwitz trug seine Ideen<br />

Muth vor und fand bei diesem ein<br />

offenes Ohr. Obwohl beide einen unterschiedlichen<br />

Zugang zum Motorrad<br />

hatten, war ihnen klar, dass<br />

<strong>BMW</strong> mit seinem ohv-Boxer-Konzept<br />

im bloßen Leistungswettlauf sowieso<br />

den Kürzeren ziehen würde und<br />

folglich die Maschinen andere Qualitäten<br />

als Motorleistung brauchten,<br />

um auch in Zukunft noch konkurrenzfähig<br />

zu sein. Dem Wunsch<br />

nach einem neuen Triebwerk konnte<br />

der Vorstand aufgrund der verhältnismäßig<br />

kleinen <strong>BMW</strong>-Stückzahlen<br />

nicht entsprechen. Muths Aufgabe<br />

war nicht leicht, denn bislang waren<br />

alle Versuche, ein serienmäßig verkleidetes<br />

Motorrad zu schaffen,<br />

mehr oder weniger gescheitert. Vincent<br />

war mit der Black Prince zugrunde<br />

gegangen und auch Ariel mit<br />

der Leader nur ein Erfolg für kurze<br />

Zeit beschieden gewesen. Neben<br />

Wetterschutz und Sicherheit sollte<br />

die Verkleidung dem Motorrad auch<br />

eine optische Aufwertung bescheren<br />

und stilistisch mit dem markanten,<br />

anspruchsvollen <strong>BMW</strong>-Design harmonieren.<br />

Gleichzeitig waren fertigungstechnische<br />

Voraussetzungen<br />

zu lösen: Gleich bleibend hohe Qualität,<br />

große Flexibilität in der Fertigung<br />

von verkleideten und unverkleideten<br />

Maschinen und simple<br />

Montage standen im Lastenheft.<br />

Außerdem durfte die einfache Wartung<br />

– traditionell ein großer <strong>BMW</strong>-<br />

Pluspunkt – nicht zu sehr erschwert<br />

werden. Wie Hans Albrecht Muth<br />

diese Aufgabe löste, verdient noch<br />

heute Beachtung.<br />

Dieses Foto<br />

von 1975 zeigt Hans<br />

A. Muth auf einer<br />

R 90 S, deren Räder,<br />

Tank, Sitzbank und<br />

Lenker Details der<br />

R 100 RS schon<br />

vorwegnahmen!<br />

63 <strong>BMW</strong> /7-Modelle


Änderungen 128<br />

R 45 27 PS . . . ab Fg.-Nr. 6 263 5 3 6<br />

R 45 35 PS . . . ab Fg.-Nr. 6 272 2 5 7<br />

R 65 . . . . . . . . ab Fg.-Nr. 6 317 1 3 0<br />

R 65 LS . . . . . ab Fg.-Nr. 6 35 1 934<br />

Modifizierter Zündauslöser und<br />

verstärkte Unterbrecherkontakte,<br />

kenntlich an einer schwarzen Zuleitung<br />

mit weißen Ringen.<br />

R 45 27 PS . . . ab Fg.-Nr. 6 263 673<br />

R 45 35 PS . . . ab Fg.-Nr. 6 272 309<br />

R 45 27 PS/TICab Fg.-Nr. 6 280 077<br />

R 45 35 PS/TIC ab Fg.-Nr. 6 290 066<br />

R 65 . . . . . . . . ab Fg.-Nr. 6 317 3 6 5<br />

R 65 US . . . . . ab Fg.-Nr. 6 386 679<br />

R 65 LS . . . . . ab Fg.-Nr. 6 352 1 3 5<br />

R 65 LS/US . . ab Fg.-Nr. 6 370 768<br />

R 65 TIC . . . . . ab Fg.-Nr. 6 330 1 9 1<br />

Seit KWoche 4/82 wird die Seriennummer<br />

des Getriebes nicht mehr<br />

am oberen Flanschteil eingeschlagen,<br />

sondern seitlich an der Außenseite<br />

des Getriebes. Die Demontage<br />

des Luftfiltergehäuses zum Ablesen<br />

entfällt.<br />

. . . . ab Getriebe-Nummer Z 56 476<br />

Seit KWoche 16/82 werden Getriebe<br />

mit verbesserten Schaltautomaten<br />

eingebaut, anfangs erkennbar an<br />

einer grünen Farbmarkierung oberhalb<br />

der Getriebenummer:<br />

• Kurvenscheibe mit erhöhten Abrollkurven<br />

für die Arretierklinke<br />

• Schenkelfeder aus besserem Material<br />

mit geänderter Spreizung<br />

• Schaltklinke mit Überschaltsperre<br />

Die neue Mechanik verhindert das<br />

Überschalten und kann nachgerüstet<br />

werden unter der <strong>BMW</strong>-Teile-Nr.<br />

23 31 9 056 150. Aktuell ist der Kit<br />

nicht lieferbar!<br />

. . . . ab Getriebe-Nummer Z 58 225<br />

R 45 27 PS . . . ab Fg.-Nr. 6 264 496<br />

R 45 35 PS . . . ab Fg.-Nr. 6 272 740<br />

R 65 . . . . . . . . ab Fg.-Nr. 6 318 8 1 9<br />

R 65 US . . . . . ab Fg.-Nr. 6 386 688<br />

R 65 LS . . . . . ab Fg.-Nr. 6 352 997<br />

R 65 TIC . . . . . ab Fg.-Nr. 6 330 2 0 1<br />

Zur weiteren Verbesserung der<br />

Schaltbarkeit wird ab Mai 1982 der<br />

Eingriffswinkel an den schräg verzahnten<br />

Rädern des Primärantriebsbzw.<br />

des 5. Ganges auf 17,5 Grad erhöht.<br />

Bei gesenktem Abrollgeräusch<br />

der Zahnräder steigt deren Belastbarkeit.<br />

Die einstweilige Markierung<br />

erfolgt nun durch einen blauen<br />

Punkt, die neuen Zahnräder tragen<br />

an der Stirnseite eine stern- oder<br />

kreuzförmige Marke.<br />

R 45 27 PS . . . ab Fg.-Nr. 6 264 876<br />

R 45 35 PS . . . ab Fg.-Nr. 6 273 285<br />

R 45 TIC . . . . . ab Fg.-Nr. 6 290 1 0 1<br />

R 65 . . . . . . . . ab Fg.-Nr. 6 319 743<br />

R 65 US . . . . . ab Fg.-Nr. 6 386 697<br />

R 65 LS . . . . . ab Fg.-Nr. 6 353 5 3 7<br />

R 65 TIC . . . . . ab Fg.-Nr. 6 330 3 1 2<br />

Einführung verbesserter Kupplungsmitnehmerscheiben<br />

und eines steiferen,<br />

geschlossenen Kupplungsgehäuses<br />

zum 30. Juni 1982.<br />

R 45 27 PS . . . ab Fg.-Nr. 6 264 9 1 4<br />

R 45 35 PS . . . ab Fg.-Nr. 6 273 3 1 8<br />

R 65 . . . . . . . . ab Fg.-Nr. 6 319 944<br />

R 65 US . . . . . ab Fg.-Nr. 6 386 702<br />

R 65 LS . . . . . ab Fg.-Nr. 6 313 636<br />

R 65 LS US . . ab Fg.-Nr. 6 371 1 1 8<br />

R 65 TIC . . . . . ab Fg.-Nr. 6 330 3 1 9<br />

Anbringung der Rahmennummer<br />

nun einheitlich bei allen Modellen<br />

am rechten Rahmenunterzug oberhalb<br />

des Lagerblocks für den Kippständer<br />

und nicht mehr am Knotenblech<br />

des Steuerkopfes.<br />

R 45 . . . . . . . . ab Fg.-Nr. 6 265 037<br />

R 65 . . . . . . . . ab Fg.-Nr. 6 273 756<br />

Die mit Kugelgelenken ausgestattete<br />

Schaltstange der R 80 G/S wird für<br />

alle Straßenmodelle übernommen.<br />

Diese Mechanik gleicht Toleranzen<br />

zwischen Fuß- und Getriebeschalthebel<br />

aus und verhindert das Klemmen<br />

oder Herausspringen der dazwischenliegenden<br />

Schaltstange,<br />

deren Montage bald darauf mit<br />

selbstsichernden Muttern erfolgt.<br />

. . . . . ab Getriebe-Nummer 79 720<br />

Überarbeitung des neuen Schalt -<br />

automaten verlegt die Kröpfung der<br />

Sperrklinke Nr. 23 31 1 232 070 in<br />

das Segment Nr. 23 31 1 231 578.<br />

Dadurch erhält die Schenkelfeder<br />

0,6 mm mehr Freigang und kann<br />

nicht mehr klemmen.<br />

. . . . . ab Getriebe-Nummer 88 401<br />

. . . . . . . . . . . . . . (mit Kickstarter)<br />

. . . . . ab Getriebe-Nummer 88 478<br />

. . . . . . . . . . . . (ohne Kickstarter)<br />

Durch Trowalisierung erhalten die<br />

gleitenden Teile des Schaltautomaten<br />

eine reibungsmindernde Oberflächenvergütung,<br />

was die Schaltbarkeit<br />

des Getriebes nochmals verbessert.<br />

Bei einer Anzahl von Kupplungsgehäusen<br />

ist die Anlagefläche zur<br />

Befestigung der Druckplatte auf<br />

Untermaß geschliffen, was bei Volllast<br />

zu Kupplungsrutschen führen<br />

kann. Die zusätzliche Montage von<br />

Unterlegscheiben stellt die benötigte<br />

Federkraft wieder her:<br />

Montage von Unterlegscheiben<br />

0,2 mm bei:<br />

R 45 20 PS . . . ab Fg.-Nr. 6 273 5 3 5<br />

R 45 TIC . . . . . ab Fg.-Nr. 6 290 1 1 3<br />

R 65 . . . . . . . . ab Fg.-Nr. 6 410 1 0 2<br />

R 65 US . . . . . ab Fg.-Nr. 6 387 0 8 1<br />

R 65 LS US . . ab Fg.-Nr. 6 371 2 1 4<br />

Montage von Unterlegscheiben<br />

0,4 mm bei:<br />

R 45 27 PS . . . ab Fg.-Nr. 6 264 964<br />

R 45 35 PS . . . ab Fg.-Nr. 6 273 548<br />

R 65 . . . . . . . . ab Fg.-Nr. 6 410 1 0 3<br />

R 65 US . . . . . ab Fg.-Nr. 6 387 1 1 6<br />

Völlig maßhaltige Kupplungsgehäuse<br />

ohne Unterlegscheiben bei:<br />

R 45 27 PS . . . ab Fg.-Nr. 6 264 980<br />

R 45 35 PS . . . ab Fg.-Nr. 6 273 745<br />

R 65 . . . . . . . . ab Fg.-Nr. 6 410 286<br />

R 65 LS . . . . . ab Fg.-Nr. 6 353 9 4 1


R 45 27 PS . . . ab Fg.-Nr. 6 265 1 5 6<br />

R 45 35 PS . . . ab Fg.-Nr. 6 273 9 1 8<br />

R 45 TIC . . . . . ab Fg.-Nr. 6 290 1 1 6<br />

R 65 . . . . . . . . ab Fg.-Nr. 6 410 8 3 3<br />

R 65 LS . . . . . ab Fg.-Nr. 6 354 060<br />

R 65 TIC . . . . . ab Fg.-Nr. 6 330 4 4 1<br />

Neue Seitenstützen mit selbsttä ti -<br />

gem Einzug, leichterer Bedienung,<br />

leiserem Anschlag und engerem<br />

Rah menschluss, der stärkere Schräg -<br />

lagen ermöglicht. Anschweißbock<br />

am Rahmen nun mit Schmiernippel.<br />

Einsatzbeginn: 01/83.<br />

R 45 27 PS . . . ab Fg.-Nr. 6 265 226<br />

R 45 35 PS . . . ab Fg.-Nr. 6 273 983<br />

R 45 TIC . . . . . ab Fg.-Nr. 6 290 1 1 7<br />

R 65 . . . . . . . . ab Fg.-Nr. 6 4 1 1 005<br />

R 65 US . . . . . ab Fg.-Nr. 6 387 902<br />

R 65 LS . . . . . ab Fg.-Nr. 6 354 1 0 0<br />

R 65 LS US . . ab Fg.-Nr. 6 370 7 3 3<br />

R 65 TIC . . . . . ab Fg.-Nr. 6 330 475<br />

Sitzbankvorderteil mit höherem<br />

Rahmenauflager zu Vermeidung von<br />

Scheuerstellen am Tank.<br />

R 45 27 PS . . . ab Fg.-Nr. 6 265 300<br />

R 45 35 PS . . . ab Fg.-Nr. 6 274 1 9 7<br />

R 65 . . . . . . . . ab Fg.-Nr. 6 4 1 1 2 7 1<br />

R 65 US . . . . . ab Fg.-Nr. 6 354 1 5 7<br />

Kürzung des Gasbowdenzuges zum<br />

linken Vergaser von 487 auf 382 mm<br />

infolge Neuverlegung erbringt leichtere<br />

Betätigung des Gasdrehgriffs.<br />

R 45 27 PS . . . ab Fg.-Nr. 6 266 083<br />

R 45 35 PS . . . ab Fg.-Nr. 6 275 2 1 2<br />

R 65 . . . . . . . . ab Fg.-Nr. 6 413 344<br />

R 65 US . . . . . ab Fg.-Nr. 6 388 247<br />

R 65 LS . . . . . ab Fg.-Nr. 6 354 634<br />

R 65 LS US . . ab Fg.-Nr. 6 371 7 1 2<br />

R 65 TIC . . . . . ab Fg.-Nr. 6 330 758<br />

Kurz vor der Serieneinstellung erhält<br />

die Baureihe 248 zum II. Quartal<br />

1985 noch verbesserte Deckel an<br />

den Behältern für die Bremsflüssigkeit<br />

mit Schlitz zur Entlüftung und<br />

Entfeuchtung.<br />

R 45 35 PS . . . ab Fg.-Nr. 6 273 594<br />

R 45 35PS/TIC ab Fg.-Nr. 6 290 1 1 4<br />

R 65 . . . . . . . . ab Fg.-Nr. 6 410 1 9 0<br />

R 65 US . . . . . ab Fg.-Nr. 6 387 1 5 1<br />

R 65 LS . . . . . ab Fg.-Nr. 6 353 830<br />

R 65 LS US . . ab Fg.-Nr. 6 37 1 2 5 3<br />

R 65 TIC . . . . . ab Fg.-Nr. 6 330 349<br />

Serienmäßiger Einsatz eines Bremsschlüssels<br />

mit vier Nuten.<br />

Für die Einführung der folgenden<br />

Änderungen sind keine Fahrgestellnummern<br />

belegt. Sie werden daher<br />

in der Reihenfolge des <strong>BMW</strong>-Baugruppenschlüssels<br />

aufgeführt:<br />

Umfangreiche Verbesserungen am<br />

Motor bei allen Modellen nach den<br />

Werksferien 1980:<br />

Baugruppe – Q/Jahr – Modifikation<br />

11. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . III / 1980<br />

Zylinder aus Leichtmetall mit nikasilbeschichteten<br />

Kolbenlaufflächen<br />

zeigen bei verringertem Kolbenspiel<br />

bessere Wärmeableitung und senken<br />

Verschleiß, Ölverbrauch und Gewicht.<br />

Trotz unveränderter Kolbenform<br />

sind andere Kolbenringe nötig.<br />

Anzugsdrehmoment der Zylinderkopf-Muttern<br />

nun 35 + 4 Nm.<br />

Abdichtung der Zylinderfüße nun<br />

durch Rundschnur-Ringe (O-Ringe)<br />

mit von 2,0 auf 2,2 mm vergrößertem<br />

Durchmesser.<br />

Eine tiefere Ölwanne mit querliegenden<br />

Schwallblechen und größerem<br />

Fassungsvermögen verbessert die<br />

Öldruckhaltung bei Brems- und Beschleunigungsmanöver<br />

Ölmengen:<br />

• ohne Ölfilterwechsel 2,25 l<br />

• mit Ölfilterwechsel 2,50 l<br />

• mit Ölkühler zusätzlich 0,25 l<br />

• Differenz MIN-MAX 0,85 l<br />

am Ölmessstab<br />

Montagefreundlicher Plattenluftfilter<br />

aus Kunststoff in Rechteckform<br />

als Ersatz für den bisherigen Rundfilter.<br />

In Verbindung mit einem<br />

vergrößerten Dämpfergehäuse und<br />

zwei horizontal nach vorn gerichteten<br />

Ansaugschnorcheln wirkt er<br />

geräuschsenkend.<br />

11. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . III / 1980<br />

Baumuster R 65 erhält größere Einund<br />

Auslassventile bei Leistungssteigerung<br />

auf 50 PS.<br />

11 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I / 1982<br />

Stößelschutzrohre erhalten aufge -<br />

lötete Ringe zur Erhöhung der Vorspannung<br />

der Gummidichtungen.<br />

Ab 4. KWoche 1982 werden bei allen<br />

Modellen neuartige Ölbohrungsverschlussstopfen<br />

eingesetzt.<br />

11 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . IV / 1982<br />

Griffstück des Ölmessstabes aus optischen<br />

Gründen schwarz eingefärbt.<br />

11 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I / 1983<br />

Ab Januar 1983 werden zur Abdichtung<br />

der Zylinderfüße wieder Rundschnurringe<br />

mit 2 mm Durchmesser,<br />

<strong>BMW</strong>-Teile-Nr. 11 11 1 335 866,<br />

verwendet, da es mit den 2,2 mm<br />

starken Dichtringen Montageprobleme<br />

bis hin zur Zylinderdeformation<br />

geben konnte.<br />

11. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I / 1983<br />

Seit KWoche 9/83 wird auf der<br />

Kupplungsseite der Kurbelwelle ein<br />

verbesserter Radialdichtring, <strong>BMW</strong>-<br />

Teile-Nr. 11 11 1 337 674, montiert.<br />

Unter der Sitzbank<br />

der 248er Modelle<br />

gab es stets einen<br />

Stauraum. Hier die<br />

Ausführung seit dem<br />

MJ 1981.<br />

129 Änderungen


lässt sich das Gesamtgewicht mittels<br />

Eintragung ebenfalls auf 440 Kilogramm<br />

erhöhen. Dazu gehören nicht<br />

nur ein neues Typenschild, sondern<br />

auch originale <strong>BMW</strong>-Bremsbeläge<br />

vom Typ Textar T 290 in den<br />

Schwenksätteln. Außerdem muss<br />

ein Hinterreifen mit einer Traglast<br />

von bis zu 280 Kilogramm montiert<br />

werden. In diesem Fall sollten die<br />

Reifenhersteller über ihr passendes<br />

Produkt vorab Auskunft geben.<br />

Heute noch über -<br />

zeugend: R 75/6<br />

von 1974. Einziges<br />

Manko ist die geringe<br />

Bremsleistung der<br />

vorderen Scheibe.<br />

Wer wissen will, was an Bereifung<br />

aktuell angeboten wird, bemühe das<br />

Internet, beispielsweise:<br />

www.avonreifen.com/motorrad<br />

moto.bridgestone.de/motorrad-reifen<br />

www.conti-online.com/www/motorrad_de_de<br />

www.dunlop.eu/dunlop_dede/mc/tyres<br />

www.metzeler.com<br />

www.michelin.de/motorradreifen<br />

www.reifenwerk-heidenau.de<br />

Nachdem in den 90er Jahren wenig<br />

Bewegung im Markt der Reifen für<br />

Motorräder aus den 70er Jahren war,<br />

brachte Bridgestone mit dem BT 45<br />

einen Diagonalreifen auf den Markt,<br />

an dem sich bis heute alle Konkurrenten<br />

messen lassen müssen. Das<br />

steigende Interesse an Maschinen<br />

wie den alten <strong>BMW</strong> Zweiventilern<br />

und ihre einstigen Konkurrenten<br />

sorgte in den letzten vier Jahren für<br />

Entwicklungsschübe bei den Reifen -<br />

anbietern.<br />

So brachten AVON mit dem Road -<br />

rider AM 26 und Dunlop mit dem<br />

Streetsmart neue Diagonalreifen mit<br />

exzellenten Allroundeigenschaften.<br />

Der Zweiventilboxer<br />

mit der<br />

geringsten<br />

Sitzhöhe ist die<br />

R45/65 ab dem<br />

MJ 1981!<br />

nungskondensatorzündung vereinfacht<br />

wird. Ein großer Pluspunkt<br />

sind auch die Brembo-Bremsen am<br />

Vorderrad in Verbindung mit der<br />

Handbremspumpe am Lenker. Bessere<br />

Dosierbarkeit, geringer Kraft -<br />

aufwand und mit den originalen Sintermetallbelägen<br />

ein hervorragendes<br />

Nassbremsverhalten stempeln<br />

die Vorgängermodelle zum alten<br />

Eisen. Die Modelle ab 1981 haben<br />

nicht nur den Vorzug ein paar Kilo<br />

leichter, sondern durch viele Details<br />

wie Ölpumpenantrieb oder Gehäusesteifigkeit<br />

auch robuster zu sein.<br />

Speichenradnachrüstung mit Original-<strong>BMW</strong>-Rädern<br />

ist übrigens ab<br />

dem Modelljahr 1981 nicht einfach<br />

möglich! Die Brembo-Bremsen erzwingen<br />

Speichenwinkel, die der<br />

Festigkeit nicht zuträglich sind! Für<br />

häufiges Fahren sind diese jüngeren<br />

Maschinen aufgrund der besseren<br />

Ersatzteilsituation die bessere Wahl!<br />

Welche Ausführung es sein soll,<br />

bleibt dem persönlichen Geschmack<br />

überlassen, wobei die CS oder die<br />

letzten R 100 RS größten Sammlerbonus<br />

genießen. Ein weiterer Pluspunkt<br />

der Modelle ab dem MJ 1981<br />

ist das von 398 auf 440 Kilogramm<br />

erhöhte zulässige Gesamtgewicht.<br />

Bei allen /6 und /7er-Modellen mit<br />

Scheibenbremsen am Vorderrad<br />

Typenkunde 146


Die Reifen überzeugen durch gutmütige<br />

Ausgewogenheit und verbessern<br />

die Fahreigenschaften der klassischen<br />

<strong>BMW</strong>. Handling, Fahrkomfort<br />

und Lebensdauer sind die Stärken<br />

des Michelin Pilote Activ, der jedoch<br />

in der Nasshaftung – da ohne<br />

Silica – an die Reifen der 70er Jahre<br />

erinnert. Die modernste Reifen -<br />

technologie gibt es bei Conti mit<br />

dem Classic Attack. Der einzige Radialreifen<br />

für die hier besprochenen<br />

<strong>BMW</strong>-Modelle besticht durch eine<br />

schier unglaubliche Haftung beim<br />

Kurvenfahren und im Regen. Noch<br />

dazu beschert der schmale Conti den<br />

<strong>BMW</strong> ein quickes und präzises<br />

Handling und kuriert die typischen<br />

Shimmy-Schwingungen im Schiebebetrieb<br />

zwischen 50 und 80 km/h<br />

zur Gänze. Allerdings verträgt er<br />

aufgrund seiner weichen Flanken<br />

hohe Zuladung nicht gut. Da er nur<br />

als 110er in das Heck der Stereo-<br />

<strong>BMW</strong>-Boxer passt, beträgt seine maximale<br />

Belastung nur 257 Kilogramm<br />

– im Gegensatz zu dem<br />

280 Kilogramm eines 4.00 – 18. Ich<br />

machte die Erfahrung, dass bei Gesamtgewichten<br />

von mehr als 400 Kilogramm<br />

(Maschine / Besatzung /<br />

Gepäck) der Classic Attack auch mit<br />

knapp 3 bar Luftdruck ein instabiles<br />

Fahrverhalten zeigt. Noch dazu neigt<br />

er mehr als gute Diagonalreifen<br />

bei Geschwindigkeiten jenseits von<br />

160 km/h zu Hochgeschwindigkeitspendeln;<br />

was erklärt, dass es für<br />

die pendelempfindliche R 90 S keine<br />

Freigabe für diesen Reifen gibt.<br />

Man sieht, den Reifen der überall<br />

überlegen ist, gibt es nicht und wird<br />

es wohl auch nicht geben. Der Käufer<br />

muss wissen, welche Eigenschaften<br />

für ihn am wichtigsten sind.<br />

Nun gibt es auch Sammler, die ein<br />

genau passendes historisches Profil<br />

wünschen. Conti hat nach wie vor<br />

die „Zwillinge“ (RB 2 & K 112) im<br />

Programm. Die optisch unveränderten,<br />

aber mit moderner Gummimischung<br />

gebackenen Reifen waren<br />

die Erstausstattung vieler /6- und<br />

/7-Modelle. Alternativ dazu kann man<br />

über den Händler Theofried Jeckel<br />

(www.jeckel-motorradzubehoer.de)<br />

die Metzeler-Reifen Rille 12 und<br />

ME 11 für das Vorderrad und Block<br />

C66 und ME77 für das Hinterrad<br />

beziehen. Auch diese Reifen entsprechen<br />

der <strong>BMW</strong> Erstausstattung der<br />

70er und 80er Jahre.<br />

Ideal für lange<br />

Reisen zu zweit ist<br />

die R 100 RT,<br />

die Version ab 1981<br />

ist leichter und<br />

bremst besser!<br />

Bei Fragen, auch zur Identifikation<br />

von Fahrzeugen, beziehungsweise<br />

Rahmen- oder Triebwerksnummern<br />

empfiehlt es sich, an die Adresse<br />

info.konzernarchiv@bmw.de zu<br />

schreiben.<br />

Eine Mauerblümchenrolle spielen<br />

unverdient die kleinen Modelle. Die<br />

„Kurzhuber“ genannten R 45 und<br />

R 65 haben keine begeisterte Anhängerschaft.<br />

Dabei finden sich<br />

auch hier die typischen <strong>BMW</strong>-Vor -<br />

züge: Wellenantrieb, erstklassiges<br />

Bordwerkzeug (sofern noch vorhanden,<br />

Ersatz ist teuer!), lange Federwege,<br />

Stauraum unter der Bank,<br />

großer Tank und ausreichend Platz<br />

für zwei Mitteleuropäer. Älteren<br />

500ern und 600ern hat das Duo aus<br />

470er und 650er immerhin die<br />

übersichtliche Zentralelektrik, die<br />

O-Ringe an den Zylinderfüßen und<br />

besser abzulesende Instrumente<br />

voraus. Als Reisemaschine hat<br />

<strong>BMW</strong>s „kleine Klasse“ noch bis<br />

heute wenig Konkurrenz im Segment<br />

um 500 ccm! Geringere Sitzhöhe,<br />

kürzerer Radstand und weniger<br />

ausladende Maße führen hier zu<br />

einem agilen Fahrverhalten, das die<br />

Motoren leider kaum durch Dynamik<br />

ergänzen können. Die 450er hat<br />

generell mit dem Gewicht zu kämpfen<br />

und selbst der 650er fehlt der so<br />

wichtige Durchzug im mittleren<br />

Drehzahlbereich. Da die Preise nicht<br />

baujahrsabhängig sind, ist eine Maschine<br />

ab September 1980 die bessere<br />

Wahl. Haltbarer, agiler, leichter<br />

und, was für kurze Leute wichtig<br />

sein kann, nochmals drei Zentimeter<br />

niedriger ist speziell die R 65 als<br />

Normalvariante oder „LS“ ein Geheimtipp,<br />

wenn man nicht bulligen<br />

Durchzug als Kernkompetenz seiner<br />

Wunschmaschine erachtet.<br />

147 Typenkunde

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