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Lebendig - Magazin für Lebensaspekte und Glauben_0216

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MAGAZIN FÜR<br />

LEBENSASPEKTE<br />

UND GLAUBEN<br />

<strong>0216</strong>


2<br />

Inhalt<br />

4 Das Jubiläumsjahr<br />

– ein Fazit<br />

Daniel Zindel<br />

6 Wie beginnt ein grosses<br />

Werk?<br />

Rebekka Bieri<br />

8 100 Jahre – Rückblick<br />

auf das Jubiläumsjahr<br />

10 Jubiläumsgottesdienst<br />

Daniel Zindel<br />

12 Vernissage Ausstellung<br />

Peter Dörflinger,<br />

Ricardo Ardüser<br />

16 Buchvernissage<br />

Martin Jäger, Reto Weiss,<br />

Daniel Zindel, Martin<br />

Lengwiler<br />

20 Jubiläumsakt<br />

Peter Lang, Christian<br />

Rathgeb, Charly Diethelm,<br />

Bruno Müller, Daniel Zindel<br />

26 Jubiläumsfest<br />

28 Hotel Paladina<br />

Mario Mosimann<br />

30 Agenda/Interna/<br />

Impressum


3<br />

EDITORIAL<br />

«Wir lassen uns das Feiern<br />

nicht verbieten…»<br />

Philip Keller, Kommunikation, Stiftung Gott hilft<br />

Als Mitarbeiter der Stiftung Gott hilft habe<br />

ich die Ehre der «Generation Jubiläum» anzugehören.<br />

In diesem Jahr konnte ich somit<br />

an verschiedenen Feierlichkeiten teilnehmen<br />

<strong>und</strong> meinen Beitrag zu der einen oder anderen<br />

Festivität leisten. Auch wenn ich die<br />

Stiftung Gott hilft nicht gegründet habe –<br />

da<strong>für</strong> bin ich ein paar Jahre zu jung – so hat<br />

es mich doch mit Stolz erfüllt, Gäste <strong>und</strong><br />

Interessierte am Pädagogischen Fachtag, in<br />

der Ausstellung, bei der Buchvernissage, am<br />

offiziellen Anlass <strong>und</strong> am Jubiläumsfest willkommen<br />

zu heissen. Am letztgenannten<br />

durften wir auf dem Areal in Zizers über<br />

5000 Menschen begrüssen. Es war mir eine<br />

Ehre all diesen Leuten die Stiftung Gott hilft<br />

im hier <strong>und</strong> jetzt zu präsentieren.<br />

Plant man ein 100-Jahr-Jubiläum kommt<br />

man unweigerlich mit der Geschichte in Berührung.<br />

Und diese hat auch unerfreuliches<br />

ans Tageslicht gefördert. Mir wurde bewusst<br />

wie viel traurige <strong>und</strong> verletzende Geschichten<br />

<strong>und</strong> Schicksale die Stiftung Gott hilft als<br />

Institution in der Vergangenheit «produziert»<br />

hat. Nun, was mache ich heute mit<br />

diesem Umstand. Mit der Tatsache, dass<br />

vieles mit bestem Wissen <strong>und</strong> Gewissen gemacht<br />

wurde, einiges aber nie hätte passieren<br />

dürfen. Wie jubiliere ich vor dem Hintergr<strong>und</strong>,<br />

dass es Ankläger, Richter <strong>und</strong> Henker<br />

gibt – meist in Personalunion – die nur das<br />

Schlechte sehen wollen <strong>und</strong> kein Auge <strong>für</strong><br />

das Gute haben.<br />

Gelungene zu betonen <strong>und</strong> das Positive dieser<br />

wichtigen Arbeit hervor zu heben. Ich<br />

erlaube mir fröhlich zu bleiben, auch wenn<br />

es traurige Seiten gibt. Und ich erlaube mir<br />

weiterhin der Überzeugung zu sein: Gott<br />

hilft.<br />

Ich erlaube mir dies aber auch, weil ich sehe,<br />

wie seitens der Stiftung weiter an der Aufarbeitung<br />

der eigenen Geschichte gearbeitet<br />

wird. Weil ich Prozesse der Vergebung <strong>und</strong><br />

Versöhnung erlebe, zwischen der Stiftung<br />

– in Persona der aktuellen Stiftungsleitung<br />

- <strong>und</strong> ehemailgen Heimkindern. Ich sehe<br />

aber auch, wie sie als «Winkelried», bei der<br />

Aufarbeitung der Bündner (<strong>und</strong> Schweizer)<br />

Heimgeschichte, voraus geht <strong>und</strong> dabei die<br />

eine oder andere Lanze einsteckt.<br />

Das alles sehe ich. Und ich freue mich. Denn<br />

ich bin überzeugt: Das ist ein guter Anfang!<br />

Wie es in einem deutschen Schlager so<br />

schön heisst: «Wir lassen uns das feiern<br />

nicht verbieten». Und genau das mache ich!<br />

Ich erlaube mir 100 Jahre soziales Engagement<br />

zu feiern. Dabei auf eine Institution<br />

Stolz zu sein, die viel Gutes bewegt hat <strong>und</strong><br />

weiterhin bewegen wird. Ich erlaube mir das<br />

Titelbild: Ausstellung im Schopf<br />

links: Zizerser Heimkinder ca. um 1930


4 DIE STIFTUNGSLEITUNG BERICHTET<br />

Das Jubiläumsjahr –<br />

ein Fazit<br />

Ein Jubiläumsjahr geht seinem Ende zu.<br />

Fazit: eindrucksvolle Rückblicke voll Stolz, Dankbarkeit,<br />

Selbstreflexion <strong>und</strong> Kritik. Die verschiedenen Projekte<br />

<strong>und</strong> Events bildeten ein eindrucksvolles, sich ergänzendes<br />

Ganzes. Gottes 100-jähriger Segen in der<br />

Vergangenheit ermutigt uns, auch in Zukunft unser<br />

Bestes zu geben.<br />

Daniel Zindel, Gesamtleiter, Theologischer Leiter Stiftung Gott hilft<br />

In all diesen Veranstaltungen, welche in dieser<br />

Ausgabe des «lebendig» portraitiert<br />

werden, kam die Geschichte <strong>und</strong> Gegenwart<br />

der Stiftung Gott hilft mit all ihren Farben<br />

<strong>und</strong> Facetten eindrücklich zum Tragen. Auch<br />

viele Leserinnen <strong>und</strong> Leser von «lebendig»<br />

haben uns mit ihrem Besuch beehrt. Die Finanzierung<br />

dieses Jubiläumsjahrs erfolgte<br />

über Eintritte <strong>und</strong> Sponsoring, Beiträge aus<br />

dem Diakoniefonds der Mitarbeitenden, Beiträge<br />

der einzelnen Betriebe, Spenden.<br />

Ohne das grosses, ehrenamtliches Engagement<br />

der Mitarbeitenden <strong>und</strong> des Fre<strong>und</strong>eskreises<br />

wären diese Events nicht möglich<br />

gewesen. Allen Beteiligen danke ich an dieser<br />

Stelle herzlich!<br />

GHU (God helps Uganda) wird<br />

ausgebaut<br />

Vor den Sommerferien lud der Stiftungsrat<br />

das Komitee von God helps Uganda zu einer<br />

gemeinsamen Sitzung ein. Dabei zeichnete<br />

sich eine grosse Übereinstimmung ab, dass<br />

in den nächsten Jahren die sozialpädagogische<br />

Arbeit in Uganda weitergeführt, ja ausgebaut<br />

werden soll. Zurzeit wird folgende<br />

Idee verfolgt: Wir wollen verstärkt in die Berufsausbildung<br />

investieren. Das schweizerische<br />

Modell der Berufslehre (Lehrstelle, Gewerbeschule<br />

<strong>und</strong> überbetriebliche Kurse)<br />

wird zuerst in kleinem Rahmen <strong>für</strong> unsere<br />

eigenen Jugendlichen (<strong>und</strong> darüber hinaus)<br />

<strong>für</strong> einige Berufe eingeführt. Die berufliche<br />

Ausbildung, erfolgt mit Blockkursen <strong>und</strong> wird<br />

durch eine Jüngerschaftsschule ergänzt. So<br />

können neben den fachlichen auch geistliche<br />

<strong>und</strong> persönliche Kompetenzen gefördert<br />

werden. Nächstes Jahr startet ein Pilotprojekt.<br />

Es wird in unmittelbarer Nähe zu den<br />

drei sozialpädagogischen Wohngruppen in<br />

Lira durchgeführt. Es trägt den Namen: TTI<br />

(Technical Training Institute). Der definitive<br />

Entscheid darüber wird nach der Sitzung<br />

des einheimischen Board of Trustees (November<br />

2016) im Stiftungsrat gefällt. Die<br />

jetzigen Feldleiter Urs <strong>und</strong> Ursula Klauser<br />

werden 2018 pensioniert. Ihre Nachfolge<br />

wird Anfang nächstes Jahr angegangen.<br />

Neuer Stiftungsrat<br />

In seiner letzten Sitzung vom 21. September<br />

wählte der Stiftungsrat Josias Burger, Trimmis,<br />

in den Stiftungsrat. Josias Burger ist<br />

Theologe <strong>und</strong> arbeitet als Gemeindepfarrer<br />

in Trimmis. Von seinem Fachgebiet her wird<br />

er sich insbesondere <strong>für</strong> die geistlich-theologischen<br />

Angebote der Stiftung engagieren.<br />

Stellenwechsel im Bereich<br />

Kommunikation<br />

Philip Keller zieht es nach fünfjähriger Tätigkeit<br />

als Beauftragter <strong>für</strong> Kommunikation in<br />

eine neue berufliche Herausforderung. Er<br />

hat mitgeholfen, das neue Corporate Design<br />

der Stiftung auf der Website <strong>und</strong> im Printbereich<br />

umzusetzen, konzipierte dieses «Miteinander»<br />

<strong>und</strong> organisierte Events der Stiftung,<br />

die er mit seinen Intermezzos selbst<br />

mitprägte. Die Stiftungsleitung wählte Frau<br />

Pradeepa Anton als neue Beauftragte <strong>für</strong><br />

Kommunikation (60%). Die in Deutschland<br />

aufgewachsene Marketingfachfrau hat zuletzt<br />

an der Schweizerischen Schule <strong>für</strong><br />

Touristik <strong>und</strong> Hotellerie (SSTH) in Passugg<br />

gearbeitet. Die Übergabe erfolgt Ende Oktober.


5 DAS JUBILÄUMSJAHR – EIN FAZIT<br />

Trommelworkshop mit God helps Uganda<br />

Ausstellung: «Und wenn es<br />

scheinbar nicht mehr weitergeht»<br />

Wegen des grossen Interesses wird die Ausstellung<br />

bis Ende November verlängert. Teile<br />

der Ausstellung werden im Erdgeschoss des<br />

Schopfs, der auch in Zukunft <strong>für</strong> verschiedene<br />

Events genutzt werden kann, permanent<br />

installiert <strong>und</strong> bleiben somit der Öffentlichkeit<br />

erhalten.<br />

Pädagogische Angebote<br />

Das Flüchtlingswohnen in Felsberg feiert<br />

seinen 1. Geburtstag. Der Grosse Rat hat in<br />

der Augustsession ein Gesetz verabschiedet,<br />

das die Betreuung von minderjährigen<br />

Flüchtlingen regelt. Aufgr<strong>und</strong> der Erstmaligkeit<br />

des Projekts im Kanton Graubünden ist<br />

vieles neu <strong>und</strong> erfordert von allen Beteiligten<br />

Flexibilität, Kreativität <strong>und</strong> auch Geduld. Die<br />

ersten Jugendlichen wechseln im Oktober in<br />

eine eigene Wohnung. Bei allen Herausforderungen<br />

freuen wir uns über die Entwicklung<br />

des Projekts.<br />

Einführungstag neue<br />

Mitarbeitende<br />

14 neue Mitarbeitende wurden von der Stiftungsleitung<br />

in das Leitbild der Stiftung, die<br />

Unternehmensstrategie <strong>und</strong> die Zielsetzungen<br />

der einzelnen Arbeitsbereiche eingeführt.<br />

Jubiläumsretraiten 2016 <strong>und</strong><br />

Gottesdienst<br />

So wie wir im kleinen Kreis der Mitarbeitenden<br />

<strong>und</strong> des Fre<strong>und</strong>eskreises unser Jubiläumsjahr<br />

vor <strong>und</strong> mit Gott angefangen haben,<br />

beschliessen wir es mit den Retraiten der<br />

Mitarbeitenden. «Beherzt – wachsam behüte<br />

dein Herz, denn daraus quillt das Leben»<br />

(Sprüche 4.,20- 27). So lautet das Motto<br />

das uns im nächsten Jahr begleiten wird. Zusammen<br />

mit der evangelischen Kirchgemeinde<br />

Zizers feiern wir am Sonntag, 11. Dezember<br />

2016 unter der Mitwirkung des Gott<br />

hilft-Chors einen Gottesdienst zum Ausklang<br />

des Jubiläumsjahrs in der evangelischen Kirche<br />

in Zizers.


6<br />

DIE BIBLISCHE SPUR<br />

Wie beginnt<br />

ein grosses Werk?<br />

Trauen Sie der Frage «wie geht‘s Dir denn?» zu, dass<br />

sie Ihr Leben auf den Kopf stellt?<br />

Rebekka Bieri, Stiftungsrätin Gott hilft <strong>und</strong> Co-Zentrumsleiterin Casa Moscia<br />

Nehemia, ein Nachfahre verschleppter Juden<br />

aus Jerusalem, hatte vor r<strong>und</strong> 2500<br />

Jahren einen hohen Regierungsposten am<br />

persischen Königshof inne. Mit der Übernahme<br />

von Jerusalem durch die Babylonier wurden<br />

Städte <strong>und</strong> Tempelanlagen zerstört, um<br />

jeglichen Widerstand im Keim zu ersticken.<br />

Jahrzehnte später folgen die Babylonier mit<br />

einer ganz anderen Machtpolitik: Frieden<br />

<strong>und</strong> Stabilität durch staatlich finanzierten<br />

Wiederaufbau der zerstörten Infrastruktur<br />

zur Förderung kultureller <strong>und</strong> religiöser Eigenheiten<br />

im riesigen Vielvölkerstaat.<br />

Als jüdische Boten aus Jerusalem dem<br />

Nehemia begegnen, will er wissen, wie es<br />

mit dem subventionierten Wiederaufbau vorwärts<br />

geht. Leider verschwand schon damals<br />

das Geld in der Korruption:<br />

Ich (Nehemia) fragte sie: «Wie geht es den<br />

Juden, die aus der Verbannung heimgekehrt<br />

sind, <strong>und</strong> wie steht es um Jerusalem?» Sie<br />

berichteten: «Die Zurückgekehrten leiden<br />

bittere Not. Man beschimpft sie. Von der<br />

Stadtmauer Jerusalems sind nur noch Trümmer<br />

übrig, die Tore liegen in Schutt <strong>und</strong><br />

Asche.» Als ich das hörte, setzte ich mich<br />

hin <strong>und</strong> weinte. Ich trauerte tagelang, fastete<br />

<strong>und</strong> betete. (Nehemia 1, 2-4)<br />

Als Hotelière begegne ich täglich der Frage<br />

«wie geht es Dir?» Diese Frage wird unterschiedlich<br />

gestellt. Ist es Ihnen auch schon<br />

so ergangen, dass Sie zu einer Antwort ansetzten<br />

<strong>und</strong> merkten, dass das Gegenüber<br />

sich innerlich schon abgewendet hat? Bin<br />

ich selber bereit, mich auf eine längere oder<br />

unbequeme Antwort einzulassen?<br />

Nehemia jedoch hört aufmerksam hin. Die<br />

Antwort der Boten löst Traurigkeit <strong>und</strong> Betroffenheit<br />

beim ihm aus. Ich kann mir nicht<br />

vornehmen, «jetzt will ich betroffen sein».<br />

Aber ich kann mich da<strong>für</strong> öffnen, dass Betroffenheit<br />

entsteht. Etwa indem ich mich<br />

dem Anderen ganz zuwende. Die Betroffenheit<br />

Nehemias führt ihn in eine neue, lebensverändernde<br />

Aufgabe.<br />

Auch die Stiftung Gott hilft entstand aus<br />

Betroffenheit. Babette Rupflin musste die<br />

Frage: « wie geht es Dir?» gar nicht erst<br />

stellen. Die Not ist offenk<strong>und</strong>ig. «In einem<br />

düsteren Hauseingang in Chur entdeckte die<br />

Heilsarmeeoffizierin Babette Rupflin eines<br />

Abends während des Ersten Weltkrieges ein<br />

kleines Mädchen <strong>und</strong> seine Mutter. Die verzweifelte<br />

Mutter wollte sich <strong>und</strong> dem Kind<br />

das Leben nehmen. Babette versuchte zu<br />

helfen, indem sie das Mädchen vorübergehend<br />

bei sich aufnahm.»<br />

Die Frage «wie geht es Dir» hat eine unglaubliche<br />

Potenz. Sie ist nicht harmlos. Jeder von uns mag<br />

überlegen, was ich eigentlich mit dieser Frage bezwecke.<br />

Bleibt die Frage ausserhalb von mir stehen<br />

oder erreicht sie mein Inneres? Bin ich offen, was mit<br />

mir geschehen wird? Welche Rolle spielt das Nachfragen<br />

in meinem Leben?<br />

Nehemia trauerte, fastete <strong>und</strong> betete darauf<br />

tagelang. Eine Vision wächst in ihm. Er<br />

möchte den Juden in Jerusalem helfen <strong>und</strong><br />

die Mauer Jerusalems aufbauen. Ein grosses<br />

Projekt. Zu gross <strong>für</strong> ihn allein. Es folgen drei<br />

wichtige Schritte: Er betet (ein aussergewöhnliches<br />

Gebet, das lohnt, es mehrfach<br />

zu lesen), er hat eine Vision <strong>und</strong> er verbirgt<br />

seine Betroffenheit nicht.<br />

Dass der König auf seine Traurigkeit aufmerksam<br />

wird, ist ein Geschenk Gottes. Es<br />

ist allerdings an Nehemia, aufmerksam <strong>für</strong><br />

den guten Moment mit seinen verborgenen<br />

Möglichkeiten zu sein <strong>und</strong> aufrichtig davon<br />

zu erzählen, was ihn bewegt. Ob sich daraus<br />

etwas entwickelt, hat er nicht in der Hand.<br />

Auf die Frage des Königs «Hast Du einen<br />

Plan? Kannst Du mir davon erzählen?»<br />

braucht Nehemia keine Bedenkzeit. Während<br />

des Wartens <strong>und</strong> Hörens, ob Gottes<br />

einen Impuls schenkt, hat er sich einen kompletten<br />

Businessplan <strong>für</strong> den Wiederaufbau<br />

der Jerusalemer Stadtmauer zurechtgelegt.<br />

In der Frage des Königs sieht er den Impuls<br />

Gottes <strong>und</strong> kann sofort aufzählen, was er<br />

alles benötigt. Für Nehemia war dies eine<br />

«Gott hilft»-Erfahrung.<br />

Warten können <strong>und</strong> sich dennoch vorbereiten.<br />

Beten <strong>und</strong> die eigenen Fähigkeiten einsetzen.<br />

So beginnt ein grosses Werk. Und<br />

doch: Schon im Beginn wird auch von sich<br />

formierendem Widerstand berichtet. Auch<br />

das gehört dazu. Nur weil Gott ein Werk<br />

vorbereitet hat, werden wir nicht zwingend<br />

leichtfüssig zum Ziel gleiten können.<br />

Ich wünsche auch Ihnen, dass durch ein<br />

sorgfältiges Hinhören Betroffenheit entstehen<br />

kann. Ich wünsche Ihnen den Mut zum<br />

wartenden Gebet <strong>und</strong> vorbereitenden Planen,<br />

aber auch das Gelingen, die Möglichkeiten<br />

zu erkennen, die in einem bestimmten<br />

Moment liegen. So wird Ihr Werk wachsen<br />

<strong>und</strong> blühen. Vielleicht ausgehend von der<br />

einfachen Fragen «wie geht’s Dir denn?»


7 WIE BEGINNT EIN GROSSES WERK?<br />

oben: Emil <strong>und</strong> Babette Rupflin,<br />

Felsberg ca. 1920<br />

unten: Diakonisse mit Kleinkind,<br />

Felsberg ca. 1920


8<br />

100 JAHRE STIFTUNG GOTT HILFT<br />

100 Jahre Stiftung Gott hilft<br />

Rückblick<br />

auf das Jubiläumsjahr<br />

Mittagstisch unter freiem Himmel, Felsberg ca. 1920


9 RÜCKBLICK AUF DAS JUBILÄUMSJAHR


10<br />

JUBILÄUMSGOTTESDIENST<br />

Jubiläumsgottesdienst<br />

«Und Elija, der Tischbiter aus Tischbe in Gilead, sprach zu Achab: So wahr der<br />

Herr, der Gott Israels, lebt, vor dem ich diene: In diesen Jahren wird kein Tau fallen<br />

<strong>und</strong> kein Regen, es sei denn auf meinen Befehl!Das Wort des Herrn erging an ihn:<br />

Geh fort von hier <strong>und</strong> wende dich nach Osten. Halte dich verborgen am Bach Krit,<br />

der jenseits des Jordan fliesst. Und aus dem Bach kannst du trinken, <strong>und</strong> den Raben<br />

habe ich geboten, dich dort zu versorgen. Und er ging <strong>und</strong> handelte nach dem<br />

Wort des Herrn. Er ging <strong>und</strong> blieb am Bach Krit, der jenseits des Jordan fliesst. Und<br />

die Raben brachten ihm am Morgen Brot <strong>und</strong> Fleisch <strong>und</strong> auch am Abend Brot <strong>und</strong><br />

Fleisch, <strong>und</strong> aus dem Bach trank er» (1. Könige 17, 1-6).<br />

Predigt von Daniel Zindel, gehalten anlässlich des Jubiläumsgottesdienstes «100 Jahre Stiftung Gott hilft» in der reformierten Kirche Zizers (gekürzt)<br />

Elia hat seinen Auftrag ausgeführt. Jetzt<br />

nimmt ihn Gott aus dem Rennen. Er muss<br />

sich verstecken. Er handelt nicht mehr. Er<br />

wartet. Jetzt ist sein Auftraggeber am Zug.<br />

«Den Raben habe ich geboten, dich dort zu<br />

versorgen.» Gott gibt nicht nur Aufträge, er<br />

versorgt seine Leute auch mit dem Notwendigen.<br />

Es ist wie bei James Bond. Mit seiner<br />

Mission wird dem Agenten auch das nötige<br />

Equipment mitgegeben. Es gibt ein schönes<br />

Sprichwort auf Französisch: «Dieu donne,<br />

ce qui’l ordonne.» Was <strong>für</strong> ein <strong>für</strong>sorglicher<br />

Auftraggeber, dass er die trägt, die er beauftragt.<br />

Der Claim unserer Stiftung lautet:<br />

«Sozial engagiert». Gerade diejenigen, die<br />

leidenschaftlich <strong>für</strong> etwas brennen, brauchen<br />

diese Fürsorge, diese «Care» Gottes,<br />

besonders. Jeder von uns hier drin braucht<br />

Zeiten, wo er nicht mehr im Dienst ist, sondern<br />

sich von Gott dienen lassen soll. Elia<br />

war da konsequent: «Und er ging <strong>und</strong> handelte<br />

nach dem Wort des Herrn.»<br />

Was passiert, wenn uns Gott an den Bach<br />

Krit führt? Wir werden gestillt. «Wen da<br />

dürstet, der komme <strong>und</strong> trinke das Wasser<br />

des Lebens, umsonst» (Offenbarung 22,17).<br />

Ich merke <strong>für</strong> mich, dass in solchen Stillezeiten<br />

ein w<strong>und</strong>erbarer Jochwechsel stattfindet:<br />

«Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig<br />

<strong>und</strong> beladen seid. Ich will euch Ruhe geben.<br />

Nehmt auf euch mein Joch <strong>und</strong> lernt von<br />

mir. Denn mein Joch ist sanft <strong>und</strong> meine<br />

Last ist leicht. So werdet ihr Ruhe finden <strong>für</strong><br />

euer Seelen.» Es findet eine Desidentifikation<br />

mit meinem Alltag <strong>und</strong> Beruf statt. Ich<br />

kann Lasten abgeben. Ich kann Gott die<br />

Endverantwortung überlassen. Sonst wäre<br />

mir wohl meine Führungsaufgabe zu schwer.<br />

Ihr alle braucht in euren Helferberufen solche<br />

Stillezeiten <strong>und</strong> Jochwechsel! Je kritischer<br />

die Zeiten, desto mehr Krit-Zeiten<br />

brauchen wir! Auch als Institution brauchen<br />

wir diesen Rhythmus von Aktivität <strong>und</strong> Stille,<br />

diesen Mix von Aufbruch, Innovation, Aktion<br />

einerseits, <strong>und</strong> von Tiefenwachstum, Konzentration<br />

nach innen andererseits. …<br />

Und dann machte Elia diese w<strong>und</strong>erbare Erfahrung<br />

der täglichen Versorgung: «Und die<br />

Raben brachten ihm am Morgen Brot <strong>und</strong><br />

Fleisch <strong>und</strong> am Abend Brot <strong>und</strong> Fleisch.»<br />

Modern ausgedrückt würden wir sagen: Die<br />

Spiritualität ist eine Ressource. Der Glaube<br />

an Christus ist <strong>für</strong> uns eine persönliche <strong>und</strong><br />

institutionelle Ressource. Er ergänzt <strong>und</strong><br />

korrigiert unser professionelles Können. Er<br />

gibt uns Hoffnung in unserem eigenen Unvermögen.<br />

Und weil Gott lebt <strong>und</strong> liebt, gibt<br />

es keine hoffnungslosen Fälle. Wir haben<br />

seine Hilfe nicht auf Vorrat. Sie ist nicht wie<br />

eine Konservenbüchse, die du einfach öffnen<br />

kannst. Aber sie wird uns täglich geschenkt.<br />

Am Morgen <strong>und</strong> am Abend.<br />

Wir wollen mit diesem Vertrauen als Stiftung<br />

Gott hilft ins nächste Jahrh<strong>und</strong>ert gehen.<br />

Die Aufträge mögen sich ändern. Die Fertigkeiten<br />

<strong>und</strong> Kompetenzen, die es <strong>für</strong> deren<br />

Erledigung braucht, ebenfalls. Was bleibt?<br />

Dass der lebendige Gott, der uns in seinen<br />

Dienst ruft, uns mit all dem versorgt, was wir<br />

persönlich, fachlich, institutionell brauchen.<br />

Denn er bleibt sich <strong>und</strong> uns treu.


11<br />

JUBILÄUMSGOTTESDIENST<br />

1<br />

2 3<br />

1. Rolf Roider, Leiter Alterszentrum Serata<br />

2. Stiftungschor<br />

3. Mitglieder des Fre<strong>und</strong>eskreises<br />

4. Stehapéro im Lärchensaal<br />

4


12<br />

VERNISSAGE AUSSTELLUNG<br />

Vernissage Ausstellung<br />

Der unscheinbare Schopf, einst wahrscheinlich eine Schreinerei, ist zu einem Tor<br />

geworden. Das Tor zur Stiftung «Gott hilft», seit 1916 in Zizers daheim. Der Schopf<br />

mit der Glastüre katapultiert einen in zwei Welten: Auf der einen Seite die «Box im<br />

Schopf», auf der anderen Seite die Ausstellung «Wenn es scheinbar nicht mehr<br />

weiter geht». Das Jahrh<strong>und</strong>ert wird von einer Glocke eingeläutet, vier Stelen zeigen<br />

vier Schicksale von Kindern, die während dieser Zeit im «Gott hilft» waren, aus<br />

verschiedenen Perspektiven. Einmal aus der Sicht des Kindes, einmal aus der Sicht<br />

der Eltern, einmal aus der Sicht der Betreuungspersonen.<br />

Geschichte der «Korrektive»<br />

nachgezeichnet<br />

Ansprache von Peter Dörflinger,<br />

Leiter KESB Nordbünden<br />

(heute Leiter KESB Appenzell Ausserrhoden)<br />

Die «Stiftung Gott hilft» zeigt in Ihrer Ausstellung<br />

anschaulich, welcher Wertewandel<br />

in den letzten h<strong>und</strong>ert Jahren – das sind drei<br />

bis vier Generationen! – stattgef<strong>und</strong>en hat.<br />

Damit wird auch die Geschichte der «Korrektive»<br />

nachgezeichnet, welche geschaffen<br />

wurden, wenn zum Beispiel Familienverhältnisse<br />

von der geltenden Norm abweichen<br />

oder wie man mit Kindern umzugehen hat,<br />

die besondere Bedürfnisse haben.<br />

«Heime» haben in der Öffentlichkeit seit je<br />

einen negativen Klang. Der Ausspruch, den<br />

man auch heute noch hört, wenn Eltern bei<br />

der Erziehung an ihre Grenzen kommen:<br />

«sonst kommst du ins Heim», spricht <strong>für</strong><br />

sich. Noch negativer ist vermutlich der Ruf<br />

der Kindes- <strong>und</strong> Erwachsenschutzbehörde<br />

KESB, wenn man auf die Boulevardpresse<br />

<strong>und</strong> die vielen Foren auf den sozialen Medien<br />

abstellt. Der schlechte Ruf der Heime <strong>und</strong><br />

der KESB gründet zu einem grossen Teil auf<br />

Nichtwissen oder einseitigen Sichtweisen. …<br />

In den Bereichen hat eine Professionalisierung<br />

stattgef<strong>und</strong>en. Schauen Sie sich nachher<br />

in der Ausstellung die Visualisierung des<br />

Verhältnisses der Anzahl Kinder zu den Mitarbeitenden<br />

der Heime an. Heute kommt auf<br />

ein Kind fast eine Mitarbeitende/ein Mitarbeiter.<br />

In der ersten Hälfte des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

wurde «Kind sein» klein geschrieben<br />

<strong>und</strong> «gehorchen» <strong>und</strong> «arbeiten» gross.<br />

Entsprechend wenig auf die Individualität<br />

ausgerichtet war die Betreuung, die zudem<br />

oft von nicht ausgebildeten Personen geleistet<br />

wurde. Das ist heute zum Glück anders.<br />

«Ich bin der Sohn einer<br />

19-jährigen Frau ohne Mann»<br />

Ricardo Ardüser, Ansprache an der Vernissage<br />

der Ausstellung «Wenn es scheinbar nicht mehr<br />

weitergeht» (gekürzt)<br />

Damals war dies eine grosse Sünde. Ein Vorm<strong>und</strong><br />

wies mich damals mit ca. 1,5-jährig in<br />

das Heim ein. Kleine Kinder wurden in die<br />

Säuglingsabteilung aufgenommen. Wir wurden<br />

von Tanten <strong>und</strong> den ältesten Mädchen<br />

betreut. Von den Säuglingen wechselte man<br />

zu den «Höcks», also Kinder, die man tagsüber<br />

beschäftigen musste. Je nach «Reife»<br />

wechselte man von dieser Abteilung in eine<br />

Gemischtengruppe, genannt Familie.<br />

Ich kam – etwas früher als meine Jahrgänger<br />

– ca. 2,5-jährig – zur Familie Schwalben.<br />

Die Tagesabläufe verliefen jeweils nach Plan,<br />

sehr militärisch, mit Zucht <strong>und</strong> Ordnung. Um<br />

6.30 Uhr war Tagwache. In den Gruppenzimmern<br />

wurde durch die Aufsicht (genannt<br />

Tante) Licht gemacht, <strong>und</strong> es ertönte «Aufstehen».<br />

Dies bedeutete <strong>für</strong> uns: wie der<br />

Blitz aus dem Bett, Bettdecken zurückschlagen<br />

<strong>und</strong> sich im Kreis in der Zimmermitte<br />

aufstellen. Die Tante kam zurück, <strong>und</strong> es erfolgte<br />

ein Gebet. Anschliessend holte jeder<br />

sein Putzkistchen <strong>und</strong> machte Hausarbeiten<br />

mit anschliessender Kontrolle durch die Aufsichtsperson.<br />

Das Geläut einer Kuhglocke<br />

um ca. 7.20 Uhr, befestigt an einer Ziehstange<br />

beim Schwalbenhaus, rief uns an den<br />

Tisch zum Frühstück. Jeden Tag Hafergrüzensuppe<br />

<strong>und</strong> im Winter zusätzlich Fischtran/Lebertran.<br />

Vor dem Essen ein Gebet<br />

<strong>und</strong> nach dem Essen ein Gebet.<br />

Anschliessend «sausten» wir in die Schule.<br />

So wie wir uns erinnern können, wurde alles<br />

im Tempo ausgeführt. In die Schule rannten<br />

wir; ob Heimschule oder in den Dörfern Igis<br />

<strong>und</strong> Zizers. Als Lehrer/Innen im Heim walteten<br />

Tanten oder Onkel <strong>und</strong> die Frau von jun.<br />

Rupflin, genannt Müeterli. 11.45 Uhr: Schulende;<br />

die Glocke rief zum Mittagessen. Zu<br />

erwähnen ist, dass die jeweiligen Mahlzeiten<br />

in der Grossküche im Haus Marin zubereitet<br />

wurden <strong>und</strong> von vorbestimmten Kindern abgeholt<br />

<strong>und</strong> zu den jeweiligen Familien gebracht<br />

wurden. Es gab eine Suppe, Gemüse<br />

<strong>und</strong> Kartoffeln. Anschliessend gab es <strong>für</strong><br />

diejenigen, die nicht einer Arbeit, genannt<br />

«Ämtli», wie beispielsweise Geschirrabwaschen,<br />

Trocknen oder Tischputzen, zugeteilt<br />

waren: Spielzeit; im Sommer auf dem grossen<br />

Aussenplatz zwischen Schwalbenhaus<br />

<strong>und</strong> Hühnerhof.<br />

13.00 Uhr: Nachmittagsschule bis ca. 15.00<br />

Uhr. Nach der Mittagsschule gab es einen<br />

Zvieri, meist ein Stück selbst gebackenes<br />

Brot <strong>und</strong> Obst, im Winter selbst gemachte<br />

Dörrfrüchte. Wir Knaben versammelten uns<br />

in der Folge bei der Teppichstange (Platz<br />

vor dem Leuchtkäfergebäude). Dort verteilte<br />

Vater Rupflin Arbeiten, im Sommer auf den<br />

Feldern, im grossen Garten/ im Winter Kartoffelkeller,<br />

Gartenhaus oder Scheune, etc.<br />

17.30 Uhr: Hausaufgaben in den jeweiligen<br />

Familien. 18.30 Uhr: Die Glocke läutet zum<br />

Nachtessen. Mais, Gries, Milchreis, geschwellte<br />

Kartoffeln; kein Fleisch. Für uns


13 VERNISSAGE AUSSTELLUNG<br />

«Weisch no?»- Installation in der Ausstellung<br />

Kinder gab es damals kein Fleisch (kleine<br />

Ausnahmen wie Servelat über dem Feuer in<br />

den Ferien). Anschliessend Andacht. Es wurde<br />

ein Lied aus dem Kirchengesangbuch gesungen,<br />

<strong>und</strong> jedes Kind las aus einem vorbestimmten<br />

Kapitel der Bibel einen Vers. Die<br />

Zusammenhänge dazu <strong>und</strong> Parallelen zum<br />

Alltag wurden von den jeweiligen Vorgesetzten<br />

erklärt. Nach dem Gebet – wiederum<br />

diejenigen, die kein «Ämtli» hatten: Hausaufgaben<br />

beenden <strong>und</strong> spielen. 19.30 -20.30<br />

Uhr: je nach Alter Gebet <strong>und</strong> Lichterlöschen<br />

in den Zimmern.<br />

So wurden wir auf unser späteres Erwachsenenleben<br />

vorbereitet. Eines kann ich mit Bestimmtheit<br />

behaupten: Jeder, der zur damaligen<br />

Zeit das Heim verliess, konnte arbeiten<br />

<strong>und</strong> zupacken. Die Einflechtung in die Gesellschaft<br />

ausserhalb des Heimes verlief jedoch<br />

– je nach Charakter des jungen Erwachsenen<br />

– nicht überall reibungslos. Die<br />

absolute Mehrheit brachte es zu unauffälligen<br />

oder auch auffälligen Mitmenschen unserer<br />

Gesellschaft. Einige meiner Heimbrüder<br />

<strong>und</strong> -schwestern verliessen uns jedoch<br />

durch Suizid.<br />

Positiv: Ferien in den Hütten bei Seewis. Viel<br />

Freizeit ohne unmittelbare Aufsicht. Negativ:<br />

Kollektivstrafen, weil man Familienkinder<br />

nicht «anschwärzte», d.h. durch Schweigen<br />

schützte.<br />

Zwei Erlebnisse, die fast alle Kinder betrafen,<br />

möchte ich hier doch noch schildern<br />

<strong>und</strong> zwar ein positives <strong>und</strong> ein negatives.


14 VERNISSAGE AUSSTELLUNG<br />

5


15 VERNISSAGE AUSSTELLUNG<br />

6<br />

7 8<br />

5. Sofa-Installation in der Ausstellung<br />

6. Fred Abplanalp an der Ausstellung<br />

7. Peter Dörflinger bei der Ansprache<br />

8. Gäste <strong>und</strong> Ausstellungsmacher im Gespräch<br />

9. Geladene Gäste bestaunen die historischen Bilder<br />

9


16<br />

BUCHVERNISSAGE<br />

Buchvernissage<br />

Am 26. August 2016 fand um 17.30 Uhr im Loësaal in Chur die Vernissage des Buches<br />

von Frau Dr. Christine Luchsinger statt. Die promovierte Historikerin hat sich<br />

in unsere 100-jährige Geschichte der Kinder- <strong>und</strong> Jugendhilfe vertieft <strong>und</strong> beschreibt<br />

die Geschichte unserer Pädagogik im Kontext der zeitgenössischen Erziehung.<br />

Der Anlass wird gemeinsam mit dem Staatsarchiv Graubünden organisiert<br />

<strong>und</strong> wurde mit dem Grusswort von Regierungsrat Martin Jäger <strong>und</strong> der Laudatio<br />

von Prof. Dr. Martin Lengwiler eröffnet.<br />

Offene, flexible <strong>und</strong> kompetente<br />

Erziehungsorganisation<br />

Auszug aus Grusswort von Regierungsrat<br />

Martin Jäger, Vorsteher des Erziehungs-,<br />

Kultur- <strong>und</strong> Umweltschutzdepartementes<br />

«Ich freue mich, an ihrer Vernissage teilnehmen<br />

zu können. Die Stiftung Gott hilft feiert<br />

dieses Jahr bekanntlich ihr 100-jähriges Jubiläum.<br />

Sie hat zu diesem Anlass – unter anderem<br />

- eine Festschrift herausgeben wollen;<br />

aber nicht eine, die primär die Erfolge<br />

der Vergangenheit feiert. Nein, die Stiftung<br />

hat sich an ein wissenschaftlich f<strong>und</strong>iertes,<br />

sachk<strong>und</strong>iges <strong>und</strong> damit auch mutiges Aufarbeiten<br />

ihrer Geschichte gewagt. Ich gratuliere<br />

zu dieser Entscheidung. Mit Frau Luchsinger<br />

hat sich eine Autorin finden lassen,<br />

die Gewähr bietet <strong>für</strong> eine differenzierte historische<br />

<strong>und</strong> pädagogische Betrachtung der<br />

Erziehungsarbeit in den Gott hilft-Heimen. …<br />

Die Stiftung Gott hilft behielt über den gesamten<br />

Zeitraum von 100 Jahren ihre christlichen<br />

Wertvorstellungen bei. Religiosität<br />

<strong>und</strong> Spiritualität der Mitglieder werden in<br />

heute erneuerter Form weiterhin zu den<br />

wichtigen Ressourcen gezählt. Die Stiftung<br />

Gott hilft wird heute im Kanton Graubünden<br />

als offene, flexibel organisierte <strong>und</strong> kompetente<br />

Erziehungsorganisation wahrgenommen.<br />

Da<strong>für</strong> danke ich – im Namen der Bündner<br />

Regierung, vor allem aber auch im<br />

Namen des Erziehungsdepartements – herzlich.»<br />

Gütesiegel <strong>und</strong> Qualitätsprodukt<br />

Auszug Grusswort Staatsarchivar Reto Weiss<br />

Als ich vom Jubiläumsprojekt der Stiftung<br />

«Gott hilft» erfahren habe, hatte ich sofort<br />

die Vermutung, das Buch könnte sich <strong>für</strong><br />

eine Aufnahme in die Publikationsreihe des<br />

Staatsarchivs «Quellen <strong>und</strong> Forschungen<br />

zur Bündner Geschichte», kurz QBG, eignen.<br />

Gespräche mit der Stiftung <strong>und</strong> der Autorin<br />

überzeugten mich dann definitiv davon.<br />

Erfreulicherweise war man auch vonseiten<br />

der Stiftung angetan von der Idee, <strong>und</strong> wir<br />

wurden rasch «handelseinig». … Was bedeutet<br />

die Aufnahme in die Reihe der «Quellen<br />

<strong>und</strong> Forschungen zur Bündner Geschichte»<br />

<strong>für</strong> ein Manuskript? Die Aufnahme ist<br />

selbstverständlich vorerst einmal ein Gütesiegel<br />

<strong>und</strong> ein Qualitätsprädikat, aber nicht<br />

nur: Konkret beinhaltet sie ein kompetentes<br />

Lektorat <strong>und</strong> eine wissenschaftliche Begleitung<br />

durch den Redaktor der Reihe <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />

des Staatsarchivs, den Historiker<br />

Adrian Collenberg, dem ich hier <strong>für</strong> seine Arbeit<br />

danke.<br />

Vorschussvertrauen, dass sich<br />

bewähren musste <strong>und</strong> bewähren<br />

konnte<br />

Auszug Grusswort Daniel Zindel, Gesamtleiter<br />

Stiftung Gott hilft<br />

Wir hatten den Eindruck, dass die Aufarbeitung<br />

unserer Institutionsgeschichte durch<br />

eine unabhängige Fachperson, die auch<br />

ideologisch durchaus anders ausgerichtet<br />

ist, <strong>für</strong> uns zur Chance werden kann. Es war<br />

ein Wagnis. Wie wird dieser Entscheid, weg<br />

von der bis dahin gepflegten Hagiographie<br />

zur Historie, wohl herauskommen? Christine,<br />

ich weiss noch, wie wir uns das erste Mal<br />

gegenübersassen. Alle unsere Sensoren –<br />

<strong>und</strong> das sind nicht wenige – waren ausgefahren.<br />

Beim Namen Stiftung Gott hilft<br />

sträubten sich dir nicht gerade die Nackenhaare,<br />

Skepsis <strong>und</strong> Distanz waren aber spürbar.<br />

Und meine M<strong>und</strong>winkel haben wohl<br />

leicht gezuckt, als du sagtest, mit dem<br />

christlichen <strong>Glauben</strong> hättest du nichts am<br />

Hut. Kann das gut gehen in der historischen<br />

Darstellung einer Institution, die sich aus<br />

dem christlichen <strong>Glauben</strong> heraus verstand<br />

<strong>und</strong> es auch heute noch tut? Von allem Anfang<br />

an war von beiden Seiten viel Vorschussvertrauen<br />

da, das sich bewähren<br />

musste <strong>und</strong> bewähren konnte. …<br />

Christine ich danke dir <strong>für</strong> dein Buch, <strong>für</strong> die<br />

inspirierende, professionelle Zusammenarbeit,<br />

die immer mehr auch eine fre<strong>und</strong>schaftliche<br />

Färbung bekam. … Zum Schluss<br />

danke Gott <strong>für</strong> seinen Segen. Als Gesamtleiter<br />

<strong>und</strong> spiritueller Leiter der Stiftung wähle<br />

ich diesen theologischen Ausdruck sehr bewusst.<br />

Die Kategorie des Segens ist dem<br />

historisch-kritischen Blick verborgen. Segen<br />

ist Frucht der Erde <strong>und</strong> der menschlichen<br />

Arbeit. Zum Segen gehören aber auch all die<br />

nicht plan- <strong>und</strong> verrechenbaren Zugaben,<br />

die geschenkten Glücksmomente <strong>und</strong> Begebenheiten,<br />

wo Gott hilft.<br />

Ein besonderes Buch –<br />

in dreierlei Hinsicht<br />

Auszug aus der Laudatio von Prof.<br />

Dr. Martin Lengwiler, Universität Basel<br />

Besonders erstens, weil es zwar zum<br />

100-jährigen Jubiläum der Stiftung Gott hilft<br />

erscheint – aber nicht in Form einer Jubiläumsschrift.<br />

Das Buch ist eine kritische Studie<br />

über eine Geschichte, die in vielerlei Hin-


17<br />

BUCHVERNISSAGE<br />

«Niemandskinder»<br />

Erziehung in den Heimen der<br />

Stiftung Gott hilft 1916 – 2016<br />

von Christine Luchsinger<br />

sicht problematisch ist. Die Stiftung hat sich<br />

bewusst gegen eine glorifizierende Schrift<br />

<strong>und</strong> <strong>für</strong> diesen kritischen Blick von Aussen<br />

entschieden. Das ist nicht nur verdienstvoll<br />

– es hat sich auch ausbezahlt. Vor uns liegt<br />

ein gewichtiger Beitrag zur Aufarbeitung der<br />

Geschichte des Heimwesens im 20. <strong>und</strong> 21.<br />

Jahrh<strong>und</strong>ert.<br />

Das Buch ist zweitens besonders, weil die<br />

Autorin da<strong>für</strong> hervorragend qualifiziert ist.<br />

Christine Luchsinger ist nicht nur als Wissenschafterin<br />

einschlägig. Sie kennt ihren<br />

Gegenstand auch als Praktikerin – durch<br />

ihre langjährige Karriere als leitende Mitarbeiterin<br />

einer kantonalen Verwaltung, als die<br />

sie auch <strong>für</strong> die Heimaufsicht zuständig war.<br />

Sie kann uns aus dem Stegreif einen halbstündigen<br />

Vortrag über die komplexen Finanzierungsstrukturen<br />

des Heimwesens halten<br />

– mit historischer Perspektive (ich kann<br />

das bezeugen). Es gibt in der Schweiz nur<br />

ganz wenige Personen, die Wissenschaft<br />

<strong>und</strong> Praxis in dieser gewinnbringenden Weise<br />

verbinden können.<br />

Drittens präsentiert dieses Buch auch inhaltlich<br />

eine eigene Geschichte. Zunächst<br />

gleicht es einer modernen Institutionenoder<br />

Organisationsgeschichte. Es schildert<br />

gut lesbar die Geschichte der Stiftung Gott<br />

hilft, die Biografien der von der Stiftung aufgenommenen<br />

Kinder, aber auch die Geschichte<br />

der Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />

<strong>und</strong> ihres Erziehungsverständnisses. Die<br />

h<strong>und</strong>ert Jahre seit Gründung der Stiftung<br />

sind in Etappen gegliedert – eine Phase des<br />

Auf- <strong>und</strong> Ausbaus der Stiftung in der ersten<br />

Jahrh<strong>und</strong>erthälfte, die von pietistisch f<strong>und</strong>ierten,<br />

autoritären Erziehungsmodellen geprägt<br />

war; eine Umbruchszeit in den 1960er<br />

<strong>und</strong> 70er Jahren, in der sich die Organisation<br />

<strong>und</strong> der Geist der Gott hilft-Einrichtungen<br />

zu wandeln begann; schliesslich ein dritter<br />

Abschnitt seit den 1980er Jahren mit neuen<br />

rechtlichen Rahmenbedingungen <strong>und</strong> professionelleren<br />

pädagogischen Leitlinien.<br />

«Niemandskinder» geht der Frage nach, wie Kinder in<br />

Heimen erzogen wurden <strong>und</strong> werden. Was unterscheidet<br />

die Fremderziehung von der innerfamiliären Erziehung?<br />

Wie hat sie sich entwickelt? Damit wird ein Stück Sozial<strong>und</strong><br />

Kulturgeschichte aufgearbeitet, das bisher im Dunklen<br />

lag. Das Buch entstand im Auftrag der Stiftung «Gott<br />

hilft», die sich damit ihrer Geschichte stellt. Die Stiftung<br />

führte zeitweise bis zu zwölf Kinderheime in Graubünden<br />

<strong>und</strong> vier in weiteren<br />

Kantonen.<br />

Das Staatsarchiv Graubünden <strong>und</strong> die Stiftung «Gott<br />

hilft» freuen sich, die neuste Publikation in der Reihe<br />

Quellen <strong>und</strong> Forschungen zur Bündner Geschichte präsentieren<br />

zu können. Diesmal reicht die Forschung bis in<br />

die Gegenwart.<br />

Autorin:<br />

Christine Luchsinger, Dr. phil., geboren 1953, freischaffende<br />

Historikerin; bis 2014 war sie als stellvertretende<br />

Amtschefin in der Bildungsdirektion des Kantons Zürich<br />

u. a. zuständig <strong>für</strong> die Bewilligung <strong>und</strong> Aufsicht der Kinder-<br />

<strong>und</strong> Jugendheime.<br />

Christine Luchsinger: «Niemandskinder»<br />

Erziehung in den Heimen der Stiftung Gott hilft 1916 –<br />

2016 (Quellen <strong>und</strong> Forschungen zur Bündner Geschichte,<br />

Band 33)<br />

Herausgegeben vom Staatsarchiv Graubünden,<br />

Kommissionsverlag Desertina 316 Seiten mit teils farbigen<br />

Abbildungen, Hardcover mit Fadenheftung <strong>und</strong><br />

Schutzumschlag, 160 x 230 mm<br />

ISBN 978-3-85637-487-7, CHF 45.–


18 BUCHVERNISSAGE<br />

10<br />

11


19<br />

BUCHVERNISSAGE<br />

12 13<br />

14 15<br />

10. Frau Dr. Christine Luchsinger bei der<br />

Lesung ihres Buches «Niemandskinder»<br />

11. Heinz <strong>und</strong> Ann Zindel im Gespräch<br />

mit Regierungsrat Martin Jäger<br />

12. Frau Dr. Christine Luchsinger im<br />

Gespräch mit geladenen Gästen<br />

13. Daniel Zindel, Gesamtleiter Stiftung<br />

Gott hilft im Austausch über das neue<br />

Werk «Niemandskinder»<br />

14.Regierungsrat Martin Jäger bei<br />

seinem Grusswort<br />

15. Apéro nach der Buchvernissage


20<br />

JUBILÄUMSAKT<br />

Jubiläumsakt<br />

Mit einem offiziellen Festakt am Freitag 09. September 2016 wurde das Jubiläumsfest<br />

eröffnet. R<strong>und</strong> 200 geladene Gäste wohnten dem Anlass bei. Verschiedene<br />

Ansprachen eröffneten den Festakt. Regierungsratspräsident Christian Rathgeb<br />

richtete sein Grusswort an die Mitarbeitenden <strong>und</strong> dankte der Stiftung <strong>für</strong> ein Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

soziales Engagement. Die Ansprachen von Stiftungsratspräsident Bruno<br />

Müller <strong>und</strong> des Gesamtleiters Daniel Zindel sowie das Dank- <strong>und</strong> Segensgebet des<br />

Dorfpfarrers von Zizers setzten fachlich <strong>und</strong> geistlich Akzente in Bezug auf Vergangenheit<br />

<strong>und</strong> Zukunft. Der Jubiläumsakt wurde mit Grussworten aus dem Kreis der<br />

Kirchen <strong>und</strong> Fachverbände begleitet.<br />

Auftritt des Chores Stiftung Gott hilft


21<br />

JUBILÄUMSAKT<br />

Konstruktive Lösungen<br />

Grusswort Peter Lang, Gemeindepräsident Zizers<br />

Es freut mich ausserordentlich, Sie hier in<br />

Zizers zur 100 Jahr Feier der Stiftung Gott<br />

hilft willkommen zu heissen. Die Stiftung<br />

Gott hilft ist seit 1920 in unserer Gemeinde<br />

beheimatet. Mit den vielfältigen Angeboten<br />

wie beispielsweise dem Alters- <strong>und</strong> Pflegezentrum<br />

Serata, der Höheren Fachschule <strong>für</strong><br />

Sozialpädagogik, dem Schulheim Zizers, um<br />

nur einige zu nennen, leistet die Stiftung<br />

Gott hilft einen wesentliche Anteil am sozialen<br />

Engagement in unserer Gemeinde. Auch<br />

die politische Gemeinde Zizers kann ganz<br />

direkt vom Know-how der Stiftung profitieren.<br />

… In meiner früheren beruflichen Tätigkeit<br />

<strong>und</strong> auch jetzt als Gemeindepräsident<br />

darf ich immer wieder feststellen, dass die<br />

Zusammenarbeit mit der Stiftung Gott hilft<br />

stets zu konstruktiven Lösungen geführt<br />

hat. Ich wünsche der Stiftung Gott hilft mindestens<br />

weitere 100 Jahre soziales Wirken<br />

<strong>und</strong> eine erfolgreiche Entwicklung ihrer Angebote.<br />

Mit Fachverstand <strong>und</strong> auf<br />

dem F<strong>und</strong>ament christlicher<br />

Verantwortung<br />

Grusswort von Dr. Christian Rathgeb,<br />

Regierungspräsident Kanton Graubünden<br />

(Auszug)<br />

Vorweg das Wichtigste: Ich bin tief beeindruckt<br />

vom grossen <strong>und</strong> ausserordentlichen<br />

Wirken der Stiftung Gott hilft in den letzten<br />

100 Jahren. Ich freue mich deshalb umso<br />

mehr, die Glückwünsche der Bündner Regierung<br />

zum 100-Jahr-Jubiläum zu überbringen<br />

<strong>und</strong> danke Ihnen <strong>für</strong> die Einladung. Seit Beginn<br />

der Tätigkeit stehen die Menschen im<br />

Zentrum des Wirkens der Stiftung Gott hilft.<br />

Die Stiftung identifizierte in den vergangenen<br />

100 Jahren mit ihrem gesellschaftskritischem<br />

Blick <strong>und</strong> ihrer sozialer Verantwortung<br />

immer wieder soziale Problemfelder<br />

<strong>und</strong> Aufgaben. Sie entwickelt seit ihren Anfängen<br />

Projekte <strong>und</strong> Lernfelder <strong>für</strong> Kinder<br />

<strong>und</strong> Jugendliche <strong>und</strong> ist heute generationenübergreifend<br />

tätig.<br />

Was die Stiftung tut, macht sie mit grossem<br />

Engagement, mutig, pragmatisch, mit Fachverstand<br />

<strong>und</strong> auf dem F<strong>und</strong>ament christlicher<br />

Verantwortung. Sie tut dies seit über<br />

100 Jahren <strong>für</strong> Menschen, die Hilfe benötigen.<br />

Die langjährige verlässliche Arbeit <strong>und</strong><br />

das soziale Engagement der Stiftung Gott<br />

hilft verdienen unsere grosse Anerkennung.<br />

Die Stiftung Gott hilft hat ihre soziale Verantwortung<br />

in der Gesellschaft immer wahrgenommen.<br />

Sie war <strong>und</strong> ist dabei offen, angepasste<br />

Angebote <strong>für</strong> neu entstehende<br />

Probleme <strong>und</strong> Aufgaben zu entwickeln <strong>und</strong><br />

Verantwortung zu übernehmen. Die Betreuung<br />

von unbegleiteten minderjährigen<br />

Flüchtlingen ist das jüngste Beispiel.<br />

An dem Ort, wo bereits der Gründer der Organisation<br />

seine Tätigkeit aufnahm, in der<br />

alten Glockengiesserei in Felsberg, fand so<br />

die erste Gruppe von unbegleiteten minderjährigen<br />

Flüchtlingen ein Zuhause.<br />

Ich danke Ihnen <strong>für</strong> Ihr grosses Wirken im<br />

Kanton Graubünden. Für die Zukunft wünsche<br />

ich der Stiftung <strong>und</strong> Ihren Mitarbeitenden<br />

weiterhin viel Energie, Freude, Neugierde<br />

<strong>und</strong> Vertrauen <strong>für</strong> ihre Aufgaben. Und <strong>für</strong><br />

heute wünsche ich Ihnen allen ein schönes<br />

Jubiläumsfest.<br />

Offen, transparent, die Verantwortung<br />

übernehmen<br />

Grusswort Charly Diethelm, Präsident<br />

INTEGRAS (gekürzt)<br />

Integras vertritt die Fachlichkeit in der Arbeit<br />

mit fremdplatzierten <strong>und</strong>/oder sonderpädagogisch<br />

geförderten Kindern, Jugendlichen<br />

<strong>und</strong> jungen Erwachsenen, indem<br />

ethisch <strong>und</strong> fachlich hohe Qualitätsansprüche<br />

gefordert <strong>und</strong> gefördert werden. Und<br />

die Stiftung Gott hilft ist nicht nur ein treues,<br />

sondern auch ein sehr aktives Mitglied<br />

unseres Verbandes. So engagieren sich Mitarbeitende<br />

der Stiftung schon seit Jahren in<br />

verschiedenen Arbeits- <strong>und</strong> Projektgruppen<br />

unseres Verbandes. Speziell <strong>und</strong> passend zu<br />

einem Jubiläum, bei dem auf so viele Jahre<br />

zurückgeblickt werden kann, möchte ich das<br />

Engagement in der Resonanzgruppe zum<br />

R<strong>und</strong>en Tisch <strong>für</strong> Opfer von <strong>für</strong>sorgerischen<br />

Zwangsmassnahmen speziell erwähnen. Wir<br />

alle wissen, dass in der Schweiz das Heimwesen<br />

<strong>und</strong> generell die Fremdplatzierung in<br />

der Vergangenheit <strong>für</strong> die Betroffenen nicht<br />

nur Schutz <strong>und</strong> Förderung brachte, sondern<br />

häufig auch mit Unrecht, Gewalt <strong>und</strong> Missbrauch<br />

verb<strong>und</strong>en war. Und auch die Stiftung<br />

Gott hilft wurde nicht verschont von<br />

entsprechenden Anschuldigungen <strong>und</strong> auch<br />

Erkenntnissen. Ich finde es nach wie vor<br />

sehr beeindruckend, wie Sie als Stiftung darauf<br />

reagiert haben: offen, transparent, die<br />

Verantwortung übernehmend, aber auch be-<br />

reit, Vorwürfen gründlich nachzugehen, wo<br />

richtig auch zu korrigieren <strong>und</strong> Lehren <strong>für</strong><br />

das Heute daraus zu ziehen. Im Umgang mit<br />

Ehemaligen, gerade auch mit solchen, die<br />

mit negativen Erfahrungen aus ihrer Heimkarriere<br />

behaftet sind, haben Sie als Stiftung<br />

einen Weg gewählt, der Ihrem hohen ethischen<br />

Anspruch voll gerecht wird <strong>und</strong> der<br />

auch innerhalb unseres Verbandes Massstäbe<br />

setzte. …<br />

Und es freut mich sehr, dass die Stiftung<br />

Gott hilft dieses Jubiläum so bewusst feiert,<br />

ohne falsche Verklärung, aber auch ohne<br />

falsche Bescheidenheit, denn es ist in der<br />

Tat eine grosse Leistung, die Sie in den letzten<br />

100 Jahren vollbracht haben. Sie wissen,<br />

dass man nur dann, wenn man seine Vergangenheit<br />

kennt, die Gegenwart verstehen <strong>und</strong><br />

die Zukunft gestalten kann.<br />

Ein Kuchen mit h<strong>und</strong>ert Kerzen<br />

ist ein eindrückliches Bild<br />

Ansprache von Bruno Müller,<br />

Stiftungsratspräsident der Stiftung Gott hilft<br />

Wie merkt man, wenn man älter wird? Wenn<br />

die Kerzen teurer werden als der Kuchen,<br />

lautet die Antwort des amerikanischen Komikers<br />

Bob Hope. Ein Kuchen mit h<strong>und</strong>ert<br />

Kerzen ist ein eindrückliches Bild.<br />

Auf unserer Einladung haben wir einfachheitshalber<br />

nicht Kerzen, sondern die Zahl<br />

100 gesetzt. Ich führe diese Vereinfachung<br />

weiter: ich habe 10 Kerzen genommen, 1<br />

Kerze <strong>für</strong> 10 Jahre, 10 Kerzen <strong>für</strong> 100 Jahre.<br />

Mit jeder Kerze verbinde ich einen Gratulationsgedanken<br />

<strong>für</strong> unsere Jubilarin, die Stiftung<br />

Gott hilft. (Kerze um Kerze steckt ein<br />

Mädchen auf die Zahl H<strong>und</strong>ert <strong>und</strong> zündet<br />

sie an.)<br />

Mein erster Gedanke führt uns zurück in die<br />

Gründungszeit. Wir sind in den notvollen<br />

Jahren des ersten Weltkrieges. Viele Familien<br />

waren verarmt <strong>und</strong> manche Kinder heimatlos.<br />

Emil Rupflin <strong>und</strong> seine Frau Babette<br />

waren als Heilsarmeeoffiziere nach Chur beordert<br />

worden. Sie wurden vom sozialen<br />

Elend berührt. Einmal wurden sie in eine Familie<br />

gerufen. Sie fanden fünf Kinder, das<br />

älteste 5 Jahre, das jüngste 3 Wochen alt.<br />

Die Mutter war krank im Spital, der Vater<br />

war brutal <strong>und</strong> dem Alkohol verfallen. In den<br />

Geschäften wollte ihnen niemand etwas geben,<br />

weil sie verschuldet waren. Das Ehepaar<br />

Rupflin war verzweifelt über solche Situationen.<br />

In ihrer Not griffen sie zur Tat.


22 JUBILÄUMSAKT<br />

Sie verliessen die Heilsarmee <strong>und</strong> gründeten<br />

ein erstes Kinderheim in der alten Glockengiesserei<br />

in Felsberg. Mitten im Krieg <strong>und</strong><br />

ohne finanzielle Sicherheiten. Ich gratuliere<br />

mit der 1. Kerze dem Gründerehepaar, dass<br />

sie den Mut hatten, sich gegen den Zeitgeist<br />

zu stemmen.<br />

Die ersten Heime füllten sich rasch. Die Mitarbeitenden<br />

erkannten einen Auftrag an heimatlosen<br />

Kindern. Eine eigentliche Ausbildung<br />

<strong>für</strong> den Erwerb von pädagogischen<br />

Fähigkeiten gab es nicht. Die Mitarbeitenden<br />

gaben sich ein, aus Liebe zu den Kindern,<br />

ohne Lohn, aus selbstloser Hingabe. Mit der<br />

2. Kerze danke ich den Mitarbeitenden der<br />

ersten Stiftungsjahrzehnte <strong>für</strong> ihren diakonischen<br />

Dienst.<br />

In unsere Heime kamen Kinder, die wenig<br />

Ressourcen mit sich brachten. In der Regel<br />

kamen sie unfreiwillig. In unseren Heimen<br />

sollten sie den Weg ins Leben finden. Ein<br />

Ehemaliger berichtete kürzlich von seiner<br />

Kindheit vor 50 Jahren: «Damals waren die<br />

Zeiten einfach anders. Wir wurden mit Zucht<br />

<strong>und</strong> Ordnung <strong>und</strong> mit Beten auf unser späteres<br />

Erwachsenenleben sowie das letzte Gericht<br />

vorbereitet. Fest steht: wir alle lernten<br />

arbeiten <strong>und</strong> zupacken. Nicht <strong>für</strong> alle von<br />

uns, aber <strong>für</strong> viele gab es doch immer irgendwo<br />

ein Licht, auch wenn wir manchmal<br />

dachten, es geht nicht weiter.» Wir wissen<br />

auch um erlittenes Unrecht an Ehemaligen.<br />

Wir haben in den letzten Jahren versucht,<br />

unsere Geschichte aufzuarbeiten. Wo immer<br />

möglich, haben wir den Dialog gesucht <strong>und</strong><br />

sind einen Weg der Versöhnung gegangen.<br />

Mit der 3. Kerze drücke ich die Verb<strong>und</strong>enheit<br />

mit den ehemaligen Kindern in allem Gutem<br />

<strong>und</strong> allem Versagen aus.<br />

In den 50 er <strong>und</strong> 60 er Jahren des letzten<br />

Jahrh<strong>und</strong>erts mangelte es immer mehr an<br />

Mitarbeitenden. Am meisten bedrückten die<br />

Verantwortlichen jedoch die Weisung der<br />

Behörden, in den Kinderheimen nur noch<br />

ausgebildete, qualifizierte Fachkräfte zuzulassen.<br />

Um den damaligen Präsidenten entstand<br />

die Vision einer Heimerzieherschule,<br />

die heutige pädagogische Fachschule. Als<br />

Leiter liess sich ein gut ausgebildeter Pädagoge<br />

berufen: Dr. Heinz Zindel. In der Folge<br />

konnten junge Menschen gewonnen <strong>und</strong> die<br />

Fachkompetenz aufgebaut werden. Damit<br />

war Abschluss der Pionierzeit <strong>und</strong> der Übergang<br />

in eine Ausbauphase gekommen. Ich<br />

gratuliere den Visionären <strong>für</strong> den Umbau der<br />

Stiftung (4. Kerze).<br />

Unsere vielfältigen Betriebe sind in Entwicklungs-<br />

<strong>und</strong> Wachstumsschritten entstanden.<br />

Aus der Hilfe <strong>für</strong> suchtabhängige Eltern<br />

wuchs die Hotellerie. Aus der Arbeit <strong>für</strong> die<br />

betagten Mitarbeiter entwickelte sich das<br />

Alters- <strong>und</strong> Pflegeheim Serata. Um Menschen<br />

in Lebenskrisen zu unterstützen, wurde<br />

die therapeutische Beratungsstelle Rhynerhus<br />

ins Leben gerufen. Auch die<br />

pädagogischen Dienste wurden weiter ausgebaut.<br />

Mit ambulanten Angeboten erhalten<br />

heute Kinder <strong>und</strong> Jugendliche ihren Bedürfnissen<br />

entsprechend Unterstützung. Mit der<br />

5. Kerze gratuliere ich der Stiftung zur kontinuierlichen<br />

Entwicklung ihres sozialen Engagements.<br />

Eine breite Mitarbeiterschaft deckt die Tätigkeiten<br />

der Stiftung ab: Sie tragen unsere<br />

Stiftung. «sozial, engagiert», heisst es in<br />

unserem Claim. Sozial: Sie stehen in Ihrer<br />

Arbeit <strong>für</strong> den Dienst an den Schwächeren<br />

unserer Gesellschaft. Engagiert: Sie tun ihr<br />

Bestes, mit Berufsstolz <strong>und</strong> in der Berufung.<br />

250 Mitarbeitende tun täglich ihren Dienst<br />

mit Herz <strong>und</strong> Verstand, menschlich <strong>und</strong><br />

fachlich. Ich danke den Mitarbeitenden <strong>für</strong><br />

ihre gute <strong>und</strong> professionelle Arbeit.<br />

Daniel Zindel, Martin Bässler <strong>und</strong> Michael<br />

Wyss bilden heute unser Leitungsteam. Sie<br />

definieren das soziale Engagement der Gesamtstiftung.<br />

Sie lassen den Einzelbetrieben<br />

Raum um ihre Stärke zu entwickeln. Sie<br />

bringen die verschiedenen Interessen auch<br />

wieder zusammen <strong>und</strong> setzen darüber die<br />

Dachmarke «Gott hilft». «Starke Einzelbetriebe<br />

- starke Gesamtstiftung»: Mit der 7.<br />

Kerze gratuliere ich der Stiftungsleitung zur<br />

erfolgreichen Positionierung unseres Werkes.<br />

Kürzlich habe ich die Geschichte von Fiona,<br />

einem 11-Jährigen Mädchen, gelesen: «Von<br />

meinem Vater weiss ich nur, dass er Soldat<br />

war <strong>und</strong> gefallen ist. Aus welchem Gr<strong>und</strong><br />

meine Mutter starb, weiss ich nicht. Eines<br />

Tages brachte man uns zu unserem Grossvater.<br />

Wir mussten dort mithelfen beim Kochen,<br />

Wasser-Tragen <strong>und</strong> Kleider-Waschen.<br />

In die Schule konnten wir nicht, da mein<br />

Grossvater nicht viel Geld hatte.» Was sich<br />

wie aus der Anfangszeit der Stiftung anhört,<br />

ist im Ausland heute noch Realität. Die Stiftung<br />

Gott hilft ist in Uganda tätig, einem<br />

Projekt mit Waisenkindern. Mit der Unterstützung<br />

von Spendern leisten wir Hilfe an<br />

Randständige. Nicht nur in Uganda. Auch<br />

weitere Zweige der Stiftung werden finanziell<br />

<strong>und</strong> ideell von Fre<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Spendenden<br />

getragen. Mit der 8. Kerze sage ich allen<br />

Fre<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Spendenden: herzlichen Dank.<br />

In Graubünden sind unsere Wurzeln, hier<br />

entstand unsere Geschichte <strong>und</strong> ist unsere<br />

Identität. Wir fühlen uns wahrgenommen,<br />

wenn Frau Eveline Widmer-Schlumpf sagt:<br />

«Heute ist <strong>für</strong> mich die Stiftung Gott hilft im<br />

Kanton Graubünden als verlässliche Partnerin<br />

zur Lösung von sozialen Fragen nicht<br />

mehr wegzudenken.» Ich danke den politischen<br />

Behörden <strong>für</strong> die gute Zusammenarbeit<br />

<strong>und</strong> das Vertrauen (9. Kerze).<br />

Jetzt habe ich noch eine Kerze. Die Kerze<br />

möchte ich Ihnen widmen. Sie haben unsere<br />

Einladung angenommen <strong>und</strong> haben sich die<br />

Zeit genommen, an die Feier zu kommen. Sie<br />

bilden den ganzheitlichen Rahmen <strong>für</strong> die<br />

Stiftung Gott hilft. Sie tragen uns mit <strong>und</strong><br />

unterstützen uns. Das motiviert uns, den<br />

Weg in die nächsten 100 Jahre zu gehen. Mit<br />

der 10. Kerze danke ich Ihnen <strong>für</strong> ihr Interesse<br />

an der Stiftung Gott hilft.


23<br />

JUBILÄUMSAKT<br />

16<br />

17 18<br />

16. Begrüssung durch Stiftungspräsident Bruno Müller<br />

17. Intermezzo des Schulheims Scharans<br />

18. Anno dazumals: Schüler des Schulheims Scharans<br />

19. Gute Stimmung während dem Apéro<br />

19


24<br />

Du, unser Gott,<br />

Deine Güte ist besser als Leben;<br />

Deine Hilfe verbessert mein Leben.<br />

Meine Lippen preisen heute an diesem Festtag: Dich! (Psalm 63,4)<br />

100 Jahre Stiftung Gott hilft.<br />

Wir danken Dir herzlich da<strong>für</strong>.<br />

Aus «Niemandskinder» wurden Kinder,<br />

aus traumatisierten Jugendlichen wurden Jugendliche mit Träumen.<br />

Aus Gestressten wurden dank der Gastfre<strong>und</strong>schaft Erholte,<br />

aus Alten wurden Menschen mit Lebensfeierabend – Serata.<br />

Aus Leuten ohne Perspektive solche, die sich wieder auf das,<br />

was in ihnen lag, verlassen konnten – mitgehende Beratung.<br />

- Und was sonst noch alles war in diesen 100 Jahren mit dem Wagnis<br />

des «Gott hilft»!<br />

Aus Deiner Gnade sind wir, was wir sind: auch diakonisch.<br />

Wir danken Dir den achtsamen Blick zurück auf diese 100 Jahre<br />

diakonischen Lebens!<br />

Wir hoffen in Deinem Horizont, Gott, auf eine gedeihliche Zukunft<br />

unserer Stiftung;<strong>und</strong> gegenwärtig wünschen wir uns ein schönes Fest!<br />

Gedenke Deiner Liebe, Gott<br />

<strong>und</strong> segne <strong>und</strong> stärke unser Lieben.<br />

Gedenke Deiner Barmherzigkeit<br />

<strong>und</strong> segne <strong>und</strong> stärke unser Barmherzig-Sein.<br />

Segne uns, Gott,<br />

<strong>und</strong> lass‘ uns selbst Segen sein.<br />

Darum bitten wir Dich – jetzt:<br />

dankbar,<br />

froh,<br />

berührt,<br />

verb<strong>und</strong>en untereinander.<br />

Amen<br />

Gebet zum Festakt 100 Jahre Stiftung Gott hilft,<br />

Pfr. Heinz-Ulrich Richwinn, Evang. Pfarrer Kirchgemeinde Zizers


25<br />

Der Weg in die Zukunft<br />

Ansprache des Gesamtleiters Daniel Zindel (gekürzt)<br />

(gekürzt)<br />

Auf welche Art <strong>und</strong> Weise gelingt der Stiftung<br />

Gott hilft der Weg in die Zukunft? Ist<br />

es das Potential unserer 100-jährigen Tradition,<br />

das wir nutzen wollen? Ja, eine<br />

100-jährige, aufgearbeitete Geschichte zu<br />

haben, ist ein grosses Vermächtnis. Aber<br />

Traditionen sind wie Strassenleuchter. Sie<br />

erhellen zwar den Weg, aber nur Betrunkene<br />

halten sich daran fest. Zukunftsgestaltung<br />

ist nicht die Verlängerung der Vergangenheit.<br />

Zukunft gestalten heisst immer auch<br />

Risiken eingehen <strong>und</strong> Neuland betreten.<br />

Bestimmt die Politik unsere Zukunft? Ja, wir<br />

möchten der öffentlichen Hand ein verlässlicher<br />

Partner sein <strong>und</strong> die abgeschlossenen<br />

Leistungsverträge mit hoher Qualität erfüllen.<br />

Aber als Stiftung Gott hilft verstehen<br />

wir unseren Auftrag umfassender als den<br />

des Lieferanten an den Staat.<br />

Sind es die Brennpunkte von morgen, die<br />

uns den Weg weisen? Ja, wir tun gut daran,<br />

die sozialen <strong>und</strong> geistlichen Nöte der Zeit<br />

wach wahrzunehmen. Aber Not allein ist<br />

noch nicht Berufung. Unbürokratisch,<br />

schnell <strong>und</strong> innovativ zu handeln, ist ein<br />

Markenzeichen der Stiftung. Wir können damit<br />

aber auch Schnellschüsse produzieren.<br />

Wir wollen Nachhaltigkeit.<br />

Ist es unsere Fachlichkeit, welche uns in die<br />

Zukunft leitet? Ja, wir nehmen unsere Professionen<br />

sehr ernst. Wir sind uns aber auch<br />

ihrer Vorläufigkeit bewusst: Unsere frisch<br />

geborenen Enkel werden gepukt, wieder fest<br />

eingewickelt, nachdem Generationen vor<br />

ihnen die Säuglinge aus dem repressiven Wickeldasein<br />

in die Freiheit geführt haben.<br />

Jede «best practice» einer Profession hat<br />

ihre Halbwertszeit.<br />

Weist uns das einzelne konkrete Menschenschicksal<br />

den richtigen Weg in die Zukunft?<br />

Ja, wir tun gut daran, auf Bernard Shaw zu<br />

hören: «Ich kenne nur einen einzigen ehrlichen<br />

Menschen. Das ist mein Schneider,<br />

weil er an jedem Menschen immer wieder<br />

neu Mass nimmt.» In unserer Zukunftsgestaltung<br />

müssen massgeschneiderte Lösungen<br />

<strong>für</strong> den individuellen Menschen im Mittelpunkt<br />

stehen.<br />

Sind Sie es, liebe Mitarbeitende, Fre<strong>und</strong>e<br />

<strong>und</strong> Partner der Stiftung, welche das Unternehmen<br />

in ihr nächstes Jahrh<strong>und</strong>ert führen?<br />

Ja, Sie sind eine wichtige Ressource <strong>für</strong> die<br />

Strahl- <strong>und</strong> Stosskraft der Stiftung. Gerne<br />

würden wir weiter auf Sie zählen. Aber wir<br />

alle sind nur Menschen aus Fleisch <strong>und</strong> Blut.<br />

Einen wesentlichen Faktor <strong>für</strong> unsere Zukunftsgestaltung<br />

erwähne ich zum Schluss.<br />

«Wo Gott nicht das Haus baut, mühen sich<br />

umsonst, die daran bauen (Psalm 127,1)»,<br />

heisst es in einem Psalm. Jesus, unser Meister<br />

von Nazareth, vergleicht sich selbst mit<br />

einem Weinstock <strong>und</strong> seine Follower mit<br />

dessen Schossen: «Wer in mir bleibt <strong>und</strong> ich<br />

in ihm, der bringt viel Frucht. Denn ohne<br />

mich, könnt ihr nichts tun.<br />

Wir rühren hier an das Geheimnis des Segens:<br />

Segen ist Frucht der menschlichen<br />

Arbeit. Wir wollen weiter tüchtig sein, wie es<br />

unsere Vorgängerinnen <strong>und</strong> Vorgänger waren.<br />

In der Kategorie des Segens sind immer<br />

alle Zielgruppen - Generationen übergreifend<br />

- im Blickfeld, währen bei der Kategorie<br />

des meist kurzfristigen Erfolgs die Fokussierung<br />

auf die Shareholder genügt. Aber nicht<br />

nur menschliches Tun generiert Segen. Segen<br />

ist auch Frucht der Erde. Zum Segen<br />

gehören all die nicht plan-, mach- <strong>und</strong> verrechenbaren<br />

Zugaben. Die geschenkten<br />

Glücksmomente. Die überraschenden Lösungen<br />

<strong>und</strong> Zugaben. Jene Begebenheiten,<br />

wo Gott hilft. Der Segen schliesst sogar<br />

auch unsere Fehlleistungen mit ein, wenn sie<br />

erkannt, in Lernen, Innovation <strong>und</strong> neue<br />

Qualität gewandelt werden. Mit den Worten<br />

Dietrich Bonhoeffers: «Ich glaube, dass<br />

auch unsere Fehler <strong>und</strong> Irrtümer nicht vergeblich<br />

sind, <strong>und</strong> dass es Gott nicht schwerer<br />

ist, mit ihnen fertig zu werden, als mit<br />

unseren vermeintlichen Guttaten. Ich glaube,<br />

dass Gott kein zeitloses Fatum ist, sondern<br />

dass er auf aufrichtige Gebete <strong>und</strong> verantwortliche<br />

Taten wartet <strong>und</strong> antwortet.»<br />

Das galt <strong>für</strong> die Vergangenheit unserer Stiftung<br />

Gott hilft. Es gilt erst recht <strong>für</strong> ihre Zukunft.


26 JUBILÄUMSFEST<br />

Jubiläumsfest<br />

Am Samstag 10. September 2016 fand das öffentliche Jubiläumsfest auf dem Campus<br />

der Stiftung Gott hilft in Zizers statt. R<strong>und</strong> 5000 Besucherinnen <strong>und</strong> Besucher<br />

genossen viele Attraktionen an einem sonnigen Tag. Andrew Bond <strong>und</strong> eine Vielzahl<br />

Spiele <strong>und</strong> Attraktionen begeisterten die kleinen Gäste. Den Grossen wurden mit<br />

Referaten zu Fachthemen, Buchlesungen, Ausstellungsr<strong>und</strong>gängen sowie Institutionsbesichtigungen<br />

<strong>und</strong> Informationsstände viel geboten. Eine vielseitige Gastronomie<br />

r<strong>und</strong>ete das abwechslungsreiche Programm ab.<br />

20<br />

21 22


27<br />

JUBILÄUMSFEST<br />

23 24<br />

25 26<br />

27 28<br />

20. Zahlreiche Zuhörer beim Konzert von Andrew Bond<br />

21. Schülerchor Zizers<br />

22. Pferdekutschenfahrten<br />

23. Verschiedene Vorträge<br />

24. Torwandschiessen<br />

25. Informationsstände<br />

26. Pizzaiolo<br />

27. Andrew Bond<br />

28. Verpflegung an diversen Ständen<br />

29. Kinderschminken<br />

29


28<br />

Safari-Ferien im Paladina<br />

<strong>für</strong> Gross <strong>und</strong> Klein<br />

Das Glück ist näher, als man denkt.<br />

Warum in die Ferne reisen, wenn es doch so nahe ist?<br />

Egal welche Jahreszeit: Tiere auf dem Paladina-Gelände beleben das Ferienerlebnis<br />

<strong>und</strong> wecken ein Freiheitsgefühl, welches der städtische Mensch vor lauter Virtuellem<br />

fast gar nicht mehr kennt.<br />

Ihre Gastgeber<br />

Mario & Debora Mosimann,<br />

Direktion Hotel Paladina, Pura TI<br />

Wie erleben das Gäste bei uns?<br />

Wenn nicht grad wieder einmal eine Horde<br />

Wildschweine genau während dem Fussballspiel<br />

über den Rasen stürmt, melden Hotelgäste,<br />

dass Dachs <strong>und</strong> Fuchs zwischen den<br />

Rebreihen am Lochen sind. ;-)<br />

Im Frühling gilt’s, die spriessenden Weinreben<br />

vor den feinschmeckenden Rehböcken<br />

zu schützen. Im Sommer hingegen darf man<br />

eine beunruhigte Mutter an der Reception<br />

besänftigen, die einer harmlosen 150cm langen<br />

Ringelnatter begegnet ist.<br />

Entzückte Kinder beobachten die nesterbauenden<br />

Eichhörnchen oder sind erstaunt, wie<br />

ein grosser Hirschkäfer durch die Luft<br />

brummt. Bei einem romantischen Abendspaziergang<br />

in einer Juni-Nacht bew<strong>und</strong>ern verträumt<br />

verliebte Ehepaare die märchenhafte<br />

Stimmung einer von tausenden von Glühwürmchen<br />

erleuchteten Wiese oder ziehen<br />

vor vorbeiflatternden Fledermäusen die Köpfe<br />

ein.<br />

Spitzbuben jagen Eidechsen oder stolzieren<br />

mit leuchtenden Augen <strong>und</strong> einem Skorpion<br />

im Konfi-Glas als Trophäe zum Hoteldirektor<br />

oder fotografieren handgrosse Mondmotten<br />

oder Heuschrecken.<br />

Als «christlicher» Hotelpark darf natürlich<br />

die Gottesanbeterinnen nicht fehlen <strong>und</strong> neu<br />

helfen von März bis Oktober friedliche Schafe<br />

die Wiesenflächen mähen <strong>und</strong> gleichzeitig<br />

regen sie bei bibelversierten Hotelgästen<br />

pastorales Gedankengut an.<br />

Sollte es trotzdem mal regnen in der Sonnenstube<br />

der Schweiz, sorgen kontrastreiche<br />

Salamander <strong>und</strong> kinderkopfgrosse Erdkröten<br />

<strong>für</strong> schleimige Überraschungen.<br />

Senioren geniessen im Frühling frühmorgens<br />

das harmonische Vogelkonzert, wo Kuckuck,<br />

Grünspecht, Nachtigall, Amsel <strong>und</strong> andere<br />

Solisten tränendrüsenanregende langvergessene<br />

Kindheitserinnerungen wecken.


29<br />

HOTEL PALADINA<br />

Hotel Paladina<br />

Via Paladina 18<br />

6984 Pura<br />

Switzerland<br />

Tel. 0041(0)91 611 20 00<br />

info@paladina.ch<br />

www.paladina.ch<br />

Gewisse Gäste unterhalten sich mit unseren<br />

beiden treuen Eseln Isaak <strong>und</strong> Biancaneve<br />

(= Schneewittchen auf italienisch) – gibt es<br />

Narnia wirklich nicht? Gackernde Hühner<br />

scharren um die Wette beim Spielstall <strong>und</strong><br />

entlocken so Manchem ein Schmunzeln. Wir<br />

sind froh, dass der nicht ganz zeltplatzkompatible<br />

Gügel seinen Wohnsitz in den Magliaso-Zoo<br />

gewechselt hat – nun erfreut (oder<br />

nervt?) er dort die eintrittzahlenden Zoobesucher.<br />

Also: back to nature <strong>und</strong> darum herzlich<br />

willkommen im Safari-Park Paladina!<br />

Mario & Debora Mosimann, Direktion<br />

& das tolle Paladina-Team<br />

PS: siehe das beigelegte Paladina-Jahresprogramm<br />

2017 – sicher auch <strong>für</strong> dich<br />

was dabei!


30<br />

Agenda<br />

Interna<br />

16/17<br />

Mitarbeiter Ein- <strong>und</strong> Austritte<br />

04. November 2016<br />

HFS Zizers<br />

Informationsveranstaltung<br />

12.–20. November 2016<br />

Gesamtstiftung – Retraiten<br />

23. November 2016<br />

Schulheim Zizers –<br />

Weihnachtsmarkt<br />

15. Dezember 2016<br />

HFS Zizers<br />

Anmeldeschluss<br />

Aufnahmeprüfung<br />

Eintritte<br />

Ahadi Maria (SH Scharans)<br />

Anton Pradeepa (Gesamtstiftung Zizers)<br />

Finger Gaby (Serata Zizers)<br />

Fritschi Rahel (SH Scharans)<br />

Good Fiola (Serata Zizers)<br />

Girsperger Simon (ALLTAG Trimmis)<br />

Hardegger Sarah (Serata Zizers)<br />

Läuchli Melanie (SH Zizers)<br />

Michel Martina (Verwaltung Zizers)<br />

Morell Anton (SH Scharans)<br />

Möckli Daniela (ALLTAG Trimmis)<br />

Rahm-Kunz Caroline (HFS Zizers)<br />

Seith Andrea (Serata Zizers)<br />

Walliser Vera (ALLTAG Trimmis)<br />

Wieland Christian (Centro Paladina Pura)<br />

Wiget Tina (Serata Zizers)<br />

Zwahlen Ruth (SH Scharans)<br />

Austritte<br />

Ammann-Caglia Martina (HFS Zizers)<br />

Secchi Sandro (ALLTAG Trimmis)<br />

Bühler Simon <strong>und</strong> Catherine (SH Scharans)<br />

Fetz Martin <strong>und</strong> Lea (SH Zizers)<br />

Fischer Cédric (Serata Zizers)<br />

Kamber Daniel (SH Scharans)<br />

Keller Philip (Gesamtstiftung Zizers)<br />

Koller Hanspeter (SH Zizers)<br />

Ott Tabea (SH Scharans)<br />

Rothenbühler Maria (SH Zizers)<br />

Wildi Franziska (Serata Zizers)<br />

Bernhard-Wipfli Madleina (Serata Zizers)<br />

Wir danken euch herzlich <strong>für</strong> euren kürzeren,<br />

längeren oder gar langen Einsatz in der<br />

Stiftung Gott hilft. Für euren weiteren Weg<br />

wünschen wir alles Gute, viel Freude <strong>und</strong><br />

Gottes Segen.<br />

14. Januar 2017<br />

Stiftungsapéro<br />

16. Januar 2017<br />

HFS Zizers –<br />

Aufnahmeprüfung<br />

6. Februar 2017<br />

Einführung <strong>für</strong> Ehefrauen,<br />

-männer neuer Mitarbeitender<br />

11. Februar 2017<br />

HFS Zizers –<br />

Informationsveranstaltung<br />

13. Februar 2017<br />

Einführung neue Mitarbeitende<br />

13. Mai 2017<br />

Fre<strong>und</strong>eskreistag<br />

Jubiläen im Jahre 2016<br />

10 Jahre<br />

Bezzola Monika (HFS)<br />

Fetz Martin <strong>und</strong> Lea (SH Zizers)<br />

Gamma Rico (SH Scharans)<br />

Gantner Barbara (Serata Zizers)<br />

Silvestri Giorgio (Centro Paladina, Pura)<br />

Weuste Andrea (Serata Zizers)<br />

20 Jahre<br />

Hebeisen Eveline <strong>und</strong> Hans Jürg<br />

(Lebensraum Wiesen)<br />

Zumsteg Eva (HFS Steinbock Igis)<br />

30 Jahre<br />

Meier Andreas (SH Zizers)<br />

Sutter Elisabeth (Serata Zizers)<br />

Impressum<br />

Herausgeber: Stiftung Gott hilft<br />

Redaktion: Daniel Zindel <strong>und</strong> Philip Keller<br />

mit Unterstützung der Leiterinnen <strong>und</strong><br />

Leiter der Angebote<br />

Textbearbeitung & Korrektorat:<br />

Fritz Imhof, Möhlin<br />

Konzept <strong>und</strong> Gestaltung: Sechstagewerk<br />

Druck: Druckerei Landquart, Auflage: 11´000<br />

Erscheinungsweise: 2 x Jährlich<br />

Bezug: Stiftung Gott hilft, Kantonsstrasse 6,<br />

7205 Zizers, info@stiftung-gotthilft.ch,<br />

www.stiftung-gotthilft.ch


31<br />

Me obanga konyo<br />

Die Kinder von God helps Uganda<br />

Ein sinnvolles Weihnachtsgeschenk<br />

God helps Uganda (GHU) ist eine NGO der Stiftung Gott hilft.<br />

Wir betreiben seit 17 Jahren im Zentrum sowie im Norden<br />

Ugandas auf christlicher Basis sozialpädagogische Grossfamilien<br />

<strong>und</strong> Familienermutigungsprojekte <strong>für</strong> Waisenkinder. Wir<br />

ermöglichen den anvertrauten Kindern <strong>und</strong> Jugendliche neben<br />

der Schulbildung auch eine berufliche Ausbildung.<br />

Nach Abschluss der Berufsausbildung werden die jungen Erwachsenen<br />

in die Selbständigkeit entlassen, nicht aber ihrem<br />

Schicksal überlassen. Anlässlich der Diplomierung erhalten sie<br />

eine auf ihren Beruf ausgerichtete, qualitativ hochwertige<br />

Ausrüstung. Diese erlaubt ihnen, eine berufliche Tätigkeit aufzunehmen<br />

<strong>und</strong> so sich <strong>und</strong> ihre Familie zu ernähren.<br />

Wir suchen Personen, die bereit sind, einmalig ein solches Berufseinstiegspaket<br />

zu finanzieren. Dabei handelt es sich etwa<br />

um eine Nähmaschine oder einen Werkzeugkoffer inklusive<br />

Zubehör. Die Kosten belaufen sich auf 400 CHF.<br />

Herzlichen Dank <strong>für</strong> Ihre Unterstützung!<br />

Spendenkonto Schweiz:<br />

Postfinance Nr. 90-112156-4, lautend auf Stiftung Gott hilft,<br />

Projekt Uganda, 7205 Zizers<br />

IBAN: CH78 0900 0000 9011 2156 4 BIC: POFICHBEXXX<br />

Spendenkonto Deutschland:<br />

Postbank NL Stuttgart, Konto 0 371 781 706<br />

IBAN: DE88 6001 0070 0371 7817 06 BIC: PBNKDEFF<br />

Ich möchte die Finanzierung eines Berufseinstiegspaketes übernehmen (CHF 400/EURO 360)<br />

Ich möchte eine Projektpatenschaft übernehmen <strong>für</strong> ein Kind im Integrationsprogramm (CHF 30/EURO pro Monat)<br />

Bitte senden Sie mir nähere Informationen<br />

Vorname:<br />

Name:<br />

Adresse:<br />

Ort:<br />

Stiftung Gott hilft<br />

Projekt God helps Uganda<br />

Kantonsstrasse 6<br />

7205 Zizers<br />

Tel. +41 (0)81 307 38 00<br />

Kontakt: Matthias Liesch<br />

info@godhelps-uganda.org<br />

www.godhelps-uganda.org


KONTAKTE<br />

PRÄSIDENT DES STIFTUNGSRATES<br />

BRUNO MÜLLER<br />

CH-7203 TRIMMIS<br />

TEL. 081 353 63 56<br />

STIFTUNGSLEITUNG<br />

PFR. DANIEL ZINDEL<br />

GESAMTLEITUNG,<br />

THEOLOGISCHE LEITUNG<br />

TEL. 081 307 38 03<br />

MICHAEL WYSS<br />

LEITUNG ADMINISTRATION,<br />

FINANZ- UND BAUWESEN<br />

TEL. 081 307 38 04<br />

MARTIN BÄSSLER<br />

LEITUNG PÄDAGOGISCHE ANGEBOTE<br />

TEL. 081 307 38 05<br />

VERWALTUNG<br />

KANTONSSTRASSE 6<br />

7205 ZIZERS<br />

TEL. 081 307 38 00<br />

PC 70-646-2<br />

INFO@STIFTUNG-GOTTHILFT.CH<br />

WWW.STIFTUNG-GOTTHILFT.CH<br />

DEUTSCHLAND<br />

POSTBANK STUTTGARD NL<br />

KTO. 371.781.706<br />

BLZ 6001.0070<br />

SCHULHEIM ZIZERS<br />

DANIEL & MARIA ROTHENBÜHLER<br />

KANTONSSTRASSE 16<br />

7205 ZIZERS<br />

TEL. 081 300 01 30<br />

PC 70-4848-8<br />

INFO@SCHULHEIM-ZIZERS.CH<br />

WWW.SCHULHEIM-ZIZERS.CH<br />

SCHULHEIM SCHARANS<br />

CHRISTOPHE & LIS SAMBALE<br />

GARVERAS<br />

7412 SCHARANS<br />

TEL. 081 650 02 02<br />

PC 70-168-1<br />

INFO@SCHULHEIM-SCHARANS.CH<br />

WWW.SCHULHEIM-SCHARANS.CH<br />

JUGENDSTATION ALLTAG<br />

RETO GIGER<br />

IFANGWEG 2<br />

CH-7203 TRIMMIS<br />

TEL. 081 650 04 04<br />

PC 90-154713-2<br />

INFO@JUGENDSTATION-ALLTAG.CH<br />

WWW.JUGENDSTATION-ALLTAG.CH<br />

SOZIALPÄDAGOGISCHE<br />

PFLEGEFAMILIEN SGH<br />

REBHALDENSTRASSE 7<br />

8704 HERRLIBERG<br />

TEL. 044 915 27 86<br />

INFO@SPP-SGH.CH<br />

WWW.SPP-SGH.CH<br />

SOZIALPÄDAGOGISCHE<br />

PFLEGEFAMILIE HEUSSER<br />

DANIEL & KATHRIN HEUSSER<br />

REBHALDENSTRASSE 7<br />

8704 HERRLIBERG<br />

TEL. 044 915 27 86<br />

PC 80-36613-2<br />

HEUSSER@SPP-SGH.CH<br />

WWW.SPP-SGH.CH<br />

SOZIALPÄDAGOGISCHE<br />

PFLEGEFAMILIE STRICKER<br />

MICHELE & NADIA STRICKER<br />

REBHALDENSTRASSE 5<br />

8704 HERRLIBERG<br />

TEL. 044 915 15 50<br />

PC 80-33782-0<br />

STRICKER@SPP-SGH.CH<br />

WWW.SPP-SGH.CH<br />

SOZIALPÄDAGOGISCHE<br />

PFLEGEFAMILIE FITZI<br />

BEAT & ESTHER FITZI<br />

ROHRHALDENSTRASSE 25<br />

8712 STÄFA<br />

TEL. 044 926 17 52<br />

PC 80-17887-3<br />

FITZI@SPP-SGH.CH<br />

WWW.SPP-SGH.CH<br />

BERATUNGSSTELLE RHYNERHUS<br />

THERAPIE, SEELSORGE,<br />

ELTERNCOACHING<br />

KÄTHI ZINDEL<br />

KANTONSSTRASSE 22<br />

7205 ZIZERS<br />

TEL. 081 307 38 06<br />

PC 70-8737-8<br />

INFO@RHYNERHUS.CH<br />

WWW.RHYNERHUS.CH<br />

HOTEL PALADINA<br />

MARIO & DEBORA MOSIMANN<br />

CH-6984 PURA<br />

TEL. 091 611 20 00<br />

PC 69-7179-5<br />

INFO@PALADINA.CH<br />

WWW.PALADINA.CH<br />

HFS ZIZERS<br />

HÖHERE FACHSCHULE FÜR<br />

SOZIALPÄDAGOGIK<br />

STEFAN MAHR<br />

KANTONSSTRASSE 8<br />

7206 IGIS<br />

TEL. 081 307 38 07<br />

INFO@HFS-ZIZERS.CH<br />

WWW.HFS-ZIZERS.CH<br />

HFS WOHNGEMEINSCHAFT<br />

EVI ZUMSTEG<br />

UNTERDORFSTRASSE 20<br />

7206 IGIS<br />

TEL. 081 322 27 05<br />

INFO-WG@HFS-ZIZERS.CH<br />

WWW.HFS-ZIZERS.CH<br />

SOZIALPÄDAGOGISCHE<br />

FACHSTELLE SGH<br />

MARTIN BÄSSLER<br />

KANTONSSTRASSE 22<br />

7205 ZIZERS<br />

TEL. 081 307 38 38<br />

PC 70-2067-6<br />

INFO@FACHSTELLE-SGH.CH<br />

WWW.FACHSTELLE-SGH.CH<br />

ENTWICKLUNGSPROJEKT<br />

GOD HELPS UGANDA<br />

URS UND URSULA KLAUSER<br />

CH-7205 ZIZERS<br />

TEL. 081 307 38 00<br />

PC 90-112156-4<br />

INFO@GODHELPS-UGANDA.ORG<br />

WWW.GODHELPS-UGANDA.ORG<br />

P.O. BOX 28123<br />

KAMPALA / UGANDA<br />

SERATA ZIZERS<br />

ALTERS- UND PFLEGEZENTRUM<br />

ROLF & TRUDI ROIDER<br />

KANTONSSTRASSE 10<br />

7205 ZIZERS<br />

PC 70-6548-5<br />

TEL. 081 307 13 10<br />

INFO@SERATA-ZIZERS.CH<br />

WWW.SERATA-ZIZERS.CH<br />

SPENDENKONTO: 70-646-2<br />

IBAN CH11 0900 0000 7000 0646 2<br />

BIC POFICHBEXXX<br />

Auftrag: sozial.engagiert.<br />

Als christliches Sozialwerk bieten wir ressourcenergänzende Dienstleistungen in allen Lebensphasen:<br />

Schulheime, Jugendstation, Hilfswerk <strong>für</strong> Aids- <strong>und</strong> Kriegswaise, Sozialpädagogische Pflegefamilien,<br />

Sozialpädagogische Fachstelle, Höhere Fachschule <strong>für</strong> Sozialpädagogik, Ehe-, Erziehungs- <strong>und</strong><br />

Lebensberatung, Alterszentrum, Hotellerie.

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