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Text: Katja Eggers | Fotos: Thomas Maximilian Jauk<br />

Ein Abend<br />

voller Emotionen<br />

Mit großer Stimme und viel Leidenschaft verzaubert die armenische<br />

Sopranistin Karine Babajanyan derzeit als „Manon Lescaut“<br />

in Giacomo Puccinis gleichnamiger <strong>Oper</strong> das Publikum. Stylus-<br />

Redakteurin Katja Eggers durfte an ihrer Seite hinter die Kulissen<br />

der Staatsoper Hannover blicken und die Vorbereitungen dieser<br />

aufwändigen Inszenierung miterleben.<br />

Architektur. Interieur. Design. Fotografie.<br />

<strong>03</strong> | 2016 ·<br />

Bevor Karine Babajanyan vor ihr Publikum<br />

tritt, dürfen drei Dinge auf keinen Fall fehlen:<br />

Erstens muss irgendwo hinter der Bühne die<br />

kleine Holztafel mit dem armenischen Vaterunser<br />

platziert sein. Zweitens sollte unbedingt<br />

eine Banane in der Garderobe bereit liegen.<br />

Und drittens muss hinter den Kulissen das<br />

Smartphone aufnahmebereit sein. Kleine<br />

Rituale, aber für Karine Babajanyan von großer<br />

Bedeutung. Mit dem Smartphone zeichnet<br />

sie ihren Auftritt für private Zwecke auf. Die<br />

Holztafel mit dem Vaterunser ist ihr Talisman.<br />

Bei früheren Auftritten steckte die Tafel stets<br />

in einer Tasche des Kostüms. Als die Kleider<br />

bei den Bregenzer Festspielen nach einem heftigen<br />

Regenschauer jedoch in die Reinigung<br />

mussten, wäre die Tafel fast verloren gegangen.<br />

Seitdem trägt die Grand Dame den Talisman<br />

nicht mehr am Körper, sondern legt ihn<br />

irgendwo hinter der Bühne ab, wo sie ihn nach<br />

dem Auftritt schnell wiederfindet.<br />

Mindestens genauso wichtig ist ihr die<br />

Banane. Diese isst sie in der Pause, wenn die<br />

Zuschauer sich ein Glas Sekt gönnen. „Die<br />

Banane gibt mir Energie und Kraft – Sportler<br />

machen das doch auch so“, sagt die Sängerin<br />

und lacht. Ihre <strong>Oper</strong>nauftritte sind mit sportlichen<br />

Höchstleistungen auch durchaus<br />

vergleichbar. Die Rolle der „Manon Lescaut“<br />

fordert der Sopranistin höchste Konzentration,<br />

viel Ausdauer und Professionalität ab.<br />

Der zweieinhalbstündige Bühnenmarathon<br />

ist sowohl physisch als auch emotional<br />

anstrengend. „Ich bin die ganze Zeit angespannt,<br />

singe mit einer bestimmten Technik<br />

und muss mir meine Kräfte bis zum letzten<br />

Ton genau einteilen“, erklärt Karine<br />

Babajanyan. Bis sie in Hannover heute als<br />

„Manon Lescaut“ auf der Bühne steht und am<br />

Schluss in den Armen ihres Geliebten stirbt,<br />

ist es aber noch eine Weile hin.<br />

Jetzt sitzt die Grand Dame erst einmal in der<br />

Damen-Solo-Garderobe. Der Raum ist klein<br />

und schlicht. Vier Friseurstühle vor großen<br />

Spiegeln, ein paar Regale und Schränke, Schuhe<br />

in Kisten, an Kleiderhaken hängen Schminkmäntel<br />

auf Bügeln, auf der Ablage vor dem Spiegel<br />

liegen etliche Pinsel und Puderquasten, Lidschattenpaletten,<br />

Kajal- und Lippenstifte. Für<br />

Karine Babajanyan ist die Garderobe auch ein<br />

Stück Zuhause, ein Rückzugsraum, in dem sie<br />

Ruhe vor dem Sturm findet. Weil sie in der<br />

Puccini-<strong>Oper</strong> die einzige weibliche Hauptrolle<br />

spielt und Frauenchor und weibliche Statisten<br />

in eigenen Garderoben untergebracht sind, hat<br />

sie die Solo-Garderobe an diesem Abend ganz<br />

für sich allein. „Bei den Herren eine Etage höher<br />

ist jetzt viel mehr los“, weiß Babajanyan<br />

und lehnt sich entspannt zurück.<br />

Sie ist – wie immer – etwas zu früh in der<br />

Garderobe erschienen, um nicht unnötig in<br />

Stress zu kommen. Ruhe ist ihr vor den Auftritten<br />

am wichtigsten.<br />

78 | 79


<strong>03</strong> | 2016 ·Architektur. Interieur. Design. Fotografie.<br />

„Am Tag der Aufführung mache ich fast nichts<br />

– ich spare Energie“, sagt die Sängerin. Zu Hause<br />

noch einmal die Noten ansehen, schön frühstücken<br />

und manchmal spazieren gehen, um<br />

den Kreislauf in Schwung zu bringen. Ganz<br />

wichtig: Das Mittagessen nicht später als vier<br />

Stunden vor der Vorstellung einnehmen, keine<br />

zu großen Portionen essen und unbedingt selber<br />

kochen. „Dann weiß ich, was drin ist. Heute<br />

gab es Hähnchenleber und Rucolasalat“, erzählt<br />

die Sopranistin.<br />

Sie sitzt im Schminkmantel vor dem Spiegel<br />

und verfolgt, wie Maskenbildnerin Nelli Abel<br />

sie in knapp 45 Minuten Schritt für Schritt in<br />

„Manon Lescaut“ verwandelt. Erst das extrastarke<br />

Bühnen-Make-up, dann Puder und<br />

Rouge auf die Wangen, dann die falschen Wimpern,<br />

zum Schluss der Lippenstift. „Eben war<br />

ich noch ich, aber mit der Maske nehme ich<br />

mehr und mehr meine Rolle an“, erklärt Karine<br />

Babajanyan. Als letztes setzt ihr Nelli Abel<br />

noch die dunkle Perücke mit den streng nach<br />

hinten gekämmten Haaren und dem braven<br />

Seitenzopf auf.<br />

Im Laufe des Abends wird die Sängerin die<br />

Zopffrisur gegen zwei weitere Perücken auswechseln.<br />

Im zweiten Akt ist es eine graue Rokoko-Perücke.<br />

In der Gefängnisszene im dritten<br />

Akt und der Sterbeszene im vierten Akt<br />

sind die Haare wirr und offen. Alle drei Perücken<br />

sind aus Echthaar. Nelli Abel hat sie selber<br />

geknüpft und an jeder von ihnen fast 50<br />

Stunden gesessen. „Je größer der Kopf, desto<br />

größer der Aufwand“, sagt die Maskenbildnerin.<br />

An Herrenperücken sitzt man daher etwas<br />

länger.<br />

Plötzlich betritt unerwarteter Besuch die Garderobe.<br />

<strong>Oper</strong>nsänger Michael Dries schaut<br />

vorbei. In „Manon Lescaut“ spielt er den „Geronte<br />

de Ravoir“, einen alternden Lebemann,<br />

der „Manon Lescaut“ für kurze Zeit ein Leben<br />

im Luxus bietet, sie später aber wegen Diebstahls<br />

verhaften lässt. Seinen edlen Gehrock<br />

und die graue Rokoko-Perücke trägt der Solist<br />

jetzt allerdings noch nicht. Von seinem Kostüm<br />

hat er lediglich schon die schwarze Kniehose<br />

an. Die Füße stecken auch noch nicht in<br />

eleganten Schnallenschuhen, sondern in gemütlichen<br />

Filzpantoffeln.<br />

„Wollen wir nochmal tanzen?“, fragt Michael<br />

Dries. Karine Babajanyan zückt sofort ihr<br />

Handy und kurze Zeit später erklingt daraus<br />

die Melodie des Menuetts, das beide als „Manon“<br />

und „Geronte“ in etwa zwei Stunden gemeinsam<br />

auf der Bühne tanzen werden. Jetzt<br />

tanzen sie auf dem Flur. Verbeugung, Knicks,<br />

eins, zwei, aufeinander zu, umeinander herum.<br />

Michael Dries schaut skeptisch. Da kommt<br />

Unterstützung. Anastasia Bobrykova, ehemalige<br />

Solotänzerin des hannoverschen Ballettensembles<br />

und jetzt Inspizientin, korrigiert<br />

die Haltung des Tanzpaares. „Die Verbeugung<br />

muss präzise sein“, betont sie. Dries zieht die<br />

1 5<br />

2 6<br />

3 7<br />

4 8<br />

9<br />

Die Ruhe vor dem Sturm<br />

Pantoffeln aus und macht auf Strümpfen weiter.<br />

Das Menuett gelingt. „Jetzt hammer’s“,<br />

freut sich der gebürtige Münchner. Noch eine<br />

letzte herzliche Umarmung vor dem Auftritt<br />

und der Solist verschwindet wieder in Richtung<br />

Herren-Garderobe.<br />

Karine Babajanyan huscht derweil in den Einsingraum.<br />

Durch die geschlossene Tür dringt<br />

kurz darauf Gesang und Klaviermusik. Die Sopranistin<br />

macht zuerst Übungen zum Aufwärmen<br />

der Stimme und singt danach ein paar<br />

Passagen aus dem Stück. Anschließend geht es<br />

wieder zurück in die Garderobe. Ankleiderin<br />

Birgit Klötzer wartet schon mit dem ersten<br />

Kostüm – einem schwarzen, schlichten Kleid.<br />

Babajanyan nennt es ihr „Klosterkleid“. Es hat<br />

unzählige Haken, Ösen und Knöpfe. Klötzer<br />

hat mit dem Schließen alle Hände voll zu tun.<br />

Sie zurrt die rosafarbene Korsage darunter fest<br />

und streicht das Kleid darüber glatt. „Alle Kostüme<br />

sind historisch an das 18. Jahrhundert<br />

angelehnt“, sagt die Ankleiderin.<br />

Karine Babajanyans absolutes Lieblingskleid<br />

ist aber das gelbe, das sie im zweiten Akt trägt.<br />

Ein Traum aus viel, viel Stoff mit ellbogenlangen<br />

und halb aufgesetzten Ärmelaufschlägen<br />

und ausgestelltem Rock. Um die schwarze gegen<br />

die gelbe Robe auszutauschen, bleiben der<br />

<strong>Oper</strong>nsängerin in der Umbaupause zwischen<br />

dem ersten und zweiten Akt gerade einmal drei<br />

Minuten. Die Zeit ist so knapp bemessen, dass<br />

die Sopranistin den so genannten schnellen<br />

Umzug samt Perückenwechsel nicht in ihrer<br />

eigenen Garderobe, sondern in einer mobilen<br />

Extrakabine direkt hinter der Bühne bewerkstelligen<br />

muss.<br />

Nur noch etwa 45 Minuten bis Vorstellungsbeginn:<br />

In der Garderobe kommt ein wenig Hektik<br />

auf. Erst schaut der Regieassistent vorbei,<br />

dann eine Mitarbeiterin aus dem künstlerischen<br />

Betriebsbüro. Beide wünschen: „Toi, toi,<br />

toi!“ Als nächstes schneit Generalmusikdirektor<br />

Ivan Repušsiće herein, der die Vorstellung<br />

heute dirigieren wird. Er trägt Frack, weißes<br />

Hemd und Fliege und hat die Noten dabei. Er<br />

will noch kurz auf etwas hinweisen, spricht<br />

schnell, gestikuliert – und ist auch schon wieder<br />

weg.<br />

1 - 4 Mit viel Schminke und dunkler<br />

Perücke verwandelt Maskenbildnerin<br />

Nelli Abel die Sängerin Karine<br />

Babajanyan in „Manon Lescaut“.<br />

5 + 6 Kurz vor Vorstellungsbeginn<br />

proben Karine Babajanyan und<br />

Michael Dries (er spielt die Rolle<br />

des „Geronte de Ravoir“) das<br />

Menuett, das sie auf der Bühne<br />

tanzen werden.<br />

7 + 8 Noch ein letzter Blick auf<br />

die Noten, bevor die Sopranistin<br />

mit Gesangsübungen ihre Stimme<br />

aufwärmt.<br />

9 Letzte Minuten voller Konzentration<br />

in der Garderobe hinter der<br />

Bühne.<br />

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<strong>03</strong> | 2016 ·<br />

Dann die erste Lautsprecherdurchsage von Inspizientin<br />

Anastasia Bobrykova: „Das ist das<br />

erste Zeichen für die fünfte Vorstellung von<br />

„Manon Lescaut“. Die Vorstellung beginnt in<br />

30 Minuten.“ Die Durchsage ist für die Kollegen.<br />

Die letzten Minuten bis zum Auftritt brechen<br />

an. Weitere Durchrufe folgen um 19.15<br />

Uhr und um 19.25 Uhr.<br />

Im Orchestergraben spielen sich derweil die 60<br />

Musiker ein. Direkt hinter der Bühne herrscht<br />

jetzt höchste Konzentration. Statisten in<br />

Rokoko-Kostümen eilen umher, unterhalten<br />

sich leise, kichern. Stelzenläufer staksen auf<br />

und ab. Es ist warm, auf der Bühne sind die<br />

Scheinwerfer an. Im Regal liegen die Requisiten<br />

bereit: Spielkarten für das gesellige Marktplatztreiben<br />

im ersten Akt, Armfesseln für die<br />

Deportierten der Gefängnisszene im dritten<br />

Akt. Anastasia Bobrykova sitzt bereits am Inspizientenpult<br />

mit den vielen Reglern, Knöpfen<br />

und Bildschirmen. Von dort aus wird sie in<br />

wenigen Minuten die gesamte Vorstellung<br />

10<br />

11<br />

Im Rokoko-Rausch der Gefühle<br />

Karine Babajanyan<br />

an der<br />

Staatsoper Hannover<br />

Wer Karine Babajanyan nicht<br />

in der Vorstellungsserie von<br />

Giacomo Puccinis <strong>Oper</strong> „Manon<br />

Lescaut“ erlebt hat, kann die<br />

<strong>Oper</strong>nsängerin in einer anderen<br />

Puccini-Rolle hören: In der<br />

<strong>Oper</strong> „La Bohème“ ist sie am<br />

10., 13. und 28. Dezember<br />

2016 als „Mimì“ zu hören.<br />

Im nächsten Jahr singt die<br />

Sopranistin zudem die Senta in<br />

Richard Wagners <strong>Oper</strong> „Der<br />

fliegende Holländer“, und<br />

zwar am 26. März sowie am 7.,<br />

19. und 31. Mai 2017.<br />

Karine Babajanyan schloss ihr Gesangsstudium<br />

am Konservatorium<br />

ihrer Heimatstadt Jerewan in Armenien<br />

mit Auszeichnung ab und wurde<br />

sofort am dortigen Nationaltheater<br />

engagiert. Schon früh führten Engagements<br />

nach Deutschland, unter anderem<br />

nach Berlin, Hannover und Essen.<br />

Von 20<strong>03</strong> bis 2011 war sie<br />

Ensemblemitglied der Staatsoper<br />

Stuttgart. Ihr vielfältiges Repertoire<br />

umfasst u. a. Partien in „Madame Butterfly“,<br />

„Der Troubadour“, „Die Macht<br />

des Schicksals“ und „Falstaff“ sowie die<br />

Titelpartien in „Carmen“, „Jenůfa“,<br />

„Aida“, „Tosca“, „Manon Lescaut“, „Suor<br />

Angelica“ und „Norma“. Seit 2011 ist<br />

Karine Babajanyan freischaffend tätig.<br />

Gastverpflichtungen führen sie<br />

an <strong>Oper</strong>nhäuser auf der ganzen Welt.<br />

In dieser Saison ist sie der einzige<br />

Neuzugang im Ensemble der Staatsoper<br />

Hannover. In der Spielzeit<br />

2016/17 singt die Sopranistin u. a. zudem<br />

an der Staatsoper Budapest die<br />

Mimi in „La Bohème“ und an der Deutschen<br />

<strong>Oper</strong> in Düsseldorf die Titelpartie<br />

in „Ariadne auf Naxos“. An der<br />

Bayerischen Staatsoper war sie im<br />

November als „Elena“ in „Mefistofele“<br />

zu hören.<br />

koordinieren und den Bühnentechnikern Zeichen<br />

für die Umbauten und Beleuchtern den<br />

Zeitpunkt für den Wechsel der Lichtstimmungen<br />

geben. Alles in allem sind an diesem Abend<br />

um die 25 Mitarbeiter der Bühnentechnik im<br />

Einsatz.<br />

Langsam füllt sich nun auch der Zuschauerraum.<br />

Karine Babajanyan verlässt ihre Garderobe.<br />

Von dort aus sind es nur noch ein paar<br />

Schritte bis zur schweren, grauen Bühnentür.<br />

Dahinter beginnt in wenigen Sekunden eine<br />

andere Welt. Pünktlich um 19.30 Uhr öffnet<br />

sich der Vorhang für die fünfte Aufführung<br />

des prächtigen Kostümdramas. Die Premiere<br />

im September war ausverkauft. 1200 Besucher<br />

feierten die Akteure mit stehenden<br />

Ovationen.<br />

Mit Chor, Extrachor, Solisten und Statisten<br />

stehen auch diesmal mehr als 100 Personen<br />

auf den Brettern, die die Welt bedeuten. Jeder<br />

der vier Akte hat eine andere Kulisse, was in<br />

Zeiten knapper Theaterkassen keinesfalls<br />

selbstverständlich ist. Aus Kostengründen<br />

gibt es oft nur ein einziges Bild. An der Staatsoper<br />

Hannover darf Gast-Bühnenbildner<br />

Frank Philipp Schlössmann hingegen umfangreich<br />

umbauen lassen. Für die Bühnentechniker<br />

ist die Vorstellung ein echter Kraftakt. Für<br />

Karine Babajanyan verläuft er am Ende – wie<br />

so üblich für Puccini-Heldinnen – tödlich:<br />

„Manon Lescaut“ haucht ihr Leben in den Armen<br />

ihres Geliebten aus. Die letzten Akkorde<br />

12<br />

verklingen. Der Vorhang schließt sich. Die Zuschauer<br />

erheben sich von ihren Sitzen. Tosender<br />

Beifall. Die Künstler verbeugen sich. Die<br />

Titelheldin strahlt. Alle Anspannung ist gewichen.<br />

Sie wirft Kusshändchen ins Publikum<br />

und tauscht Bussis mit dem Dirigenten aus.<br />

Der Beifall nimmt kein Ende. Hinter der Bühne<br />

fallen sich alle in die Arme. Durchatmen, alles<br />

ist gut gegangen.<br />

„Ach, ich bin so glücklich“, seufzt die <strong>Oper</strong>ndiva.<br />

„Und so aufgedreht, dass ich die ganze „Manon“<br />

sofort nochmal singen könnte.“ Auch das<br />

Sterben war schön. Nicht so dramatisch wie der<br />

Bühnentod, den sie in ihrer Paraderolle in „Madame<br />

Butterfly“ erleidet (Cio-Cio San begeht<br />

Selbstmord), aber sehr unbequem. „Manon<br />

Lescaut“ verendet in der Wüste und liegt dabei<br />

auf harten Steinen. „Aber mit so einem tollen<br />

Partner stirbt man gern“, sagt Frau Babajanyan<br />

augenzwinkernd und lässt sich noch einmal von<br />

Tenor Ricardo Tamura, dem „Des Grieux“, drücken.<br />

Gerade im vierten Akt müsse sie sich immer<br />

sehr zurückhalten, damit die Emotionen<br />

sie nicht überwältigen. „Da geht mir dann so<br />

viel im Kopf herum, manchmal muss ich sogar<br />

weinen“, gesteht die Sopranistin. Bevor sie wieder<br />

in der Garderobe verschwindet, wirft sie<br />

noch schnell einen Blick auf ihr Handy – ja, die<br />

Aufnahme hat geklappt. Sogar der Beifall ist<br />

mit drauf. „Wenn die Menschen so begeistert<br />

klatschen“, sagt Karine Babajanyan, „ist das für<br />

mich jedes Mal der allerschönste Moment!“<br />

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Live oder<br />

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13<br />

10 - 12 Perückenwechsel und Kleidertausch: Im zweiten Akt wird aus der Klosterschülerin „Manon Lescaut“ die Lebefrau an der Seite<br />

von „Geronte de Ravoir“. 13 Der Vorhang fällt, Beifall am Ende des 2. Aufzuges: Die schöne „Manon Lescaut“ an der Seite von „Chevalier<br />

Renato Des Grieux“ (Ricardo Tamura, links), „Lescaut“ (Brian Davis, 2. von links) und „Geronte de Ravoir“ (Michael Dries, rechts).<br />

14 Stürmischer Applaus und stehende Ovationen für Solisten, Chor, Statisten und den Dirigenten.<br />

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<strong>03</strong> | 2016 ·Architektur. Interieur. Design. Fotografie.<br />

14<br />

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