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WerBung in<br />
eigener sAche<br />
3<br />
intro<br />
m vergangenen Monat wurden wir Saarländer<br />
Imit der Nachricht beschert, dass es vorgezogene<br />
Landtagswahlen geben wird. Für die einen ist das<br />
gut, für die anderen ist das schlecht und wiederum<br />
andere berichten darüber: die Medien. Anhand<br />
solcher Ereignisse kann man dann auch schön<br />
studieren, wie das Mediengeschäft in unserem<br />
kleinen Bundesland funktioniert. Wer bekommt<br />
die Nachricht exklusiv zuerst gesteckt, wer hechelt<br />
eine halbe Stunde hinterher und wer steht<br />
im Wald und guckt blöd aus der Wäsche? Blöd aus<br />
der Wäsche haben sicher auch die jungen Medienleute<br />
von CiTi.TV, als das endgültige Aus für den<br />
Regionalsender verkündet wurde. Junge, gute und<br />
engagierte Leute, die nie wirklich eine Chance<br />
hatten. Vielleicht sollte man sich im Saarland auch<br />
mal über Medienpolitik unterhalten? Was wird<br />
wie von wem gefördert und wohin fließt das Geld?<br />
Und wie schaut es mit der Ausbildung im Medienbereich<br />
aus? Das einzige medienaffine Fach an der<br />
UdS, die Informationswissenschaft, läuft übrigens<br />
gerade aus. Unser (kostenloses) Magazin ist übrigens<br />
zu 100% werbefinanziert. Keine Bankkredite,<br />
keine Förderer und keine Mäzene. Läuft es gut?<br />
Eher nicht! Redakteure müssen bezahlt werden,<br />
Layouter kosten Geld, die Verteiler wollen Moneten,<br />
der Druck ist sauteuer, Steuerberater und<br />
sonstige Institutionen schlagen auch jeden Monat<br />
zu. Die allgemein schlechte Wirtschaftslage<br />
vereinfacht das Geschäft auch nicht gerade (siehe<br />
CiTi.TV). Dennoch glauben wir selbstbewusst<br />
an unser (Print)Produkt und wollen euch deshalb<br />
künftig verstärkt zeigen, warum es sich für alle<br />
lohnt, in unserem Magazin zu inserieren.<br />
PRINT WIRKT (Teil 1: Doppelt hält besser): Zeitschriften<br />
haben einen großen Vorteil gegenüber<br />
anderen Medien: Man kann sie aufheben und<br />
wieder lesen und wieder und wieder und wieder.<br />
Während Spots und Banner nach ihrem (bezahlten)<br />
Erscheinen für immer verschwinden, werden<br />
Anzeigen in Zeitschriften mehrfach genutzt. Für<br />
Werbekunden bedeutet das: einmal geschaltet,<br />
zweimal geliefert. Welches andere Medium kann<br />
das bieten?<br />
In diesem Sinne.<br />
Text (Print Wirkt) und Bild: VDZ<br />
TITEL<br />
04/ Interview: Deichkind<br />
06/ Interview: Eisbrecher<br />
08/ Model Madness: Tying Tiffany<br />
10/ Queer<br />
BUNTES<br />
42/ Kultur: Atze Schröder<br />
46/ Comic<br />
DAS GEHT<br />
16/ Rockhal<br />
20/ Kammgarn<br />
26/ Termine<br />
30/ Interview: Ich bin ein Pirat!<br />
BANDS<br />
38/ Unser Ding<br />
40/ Musiczone
4<br />
titel<br />
Deich<br />
kind<br />
Vorstadium zur künstlichen Intelligenz
Video ansehen<br />
Arbeit nervt“ ist passé. Die Electro-HipHop-<br />
„ Anarcho-Truppe Deichkind ist längst wieder<br />
tätig geworden und hat ein neues Album aufgenommen.<br />
„Befehl von ganz unten“ heißt es. Es<br />
ist das erste ohne ihren Produzenten Sebastian<br />
Hackert, genannt Sebi, der seit den Neunzigern<br />
ihren Sound mitgeprägt hat und der im <strong>Februar</strong><br />
2009 völlig überraschend verstarb. Nach anfänglichem<br />
Schockzustand machten Deichkind<br />
aber weiter - ohne jedoch ihren Freund Hackert<br />
zu vergessen, wie Mitglied Porky im Interview<br />
erzählt.<br />
Vier Jahre sind seit der Veröffentlichung von<br />
„Arbeit nervt“ vergangen. Bist Du froh, dass<br />
„Befehl von ganz unten“ endlich fertig ist? War<br />
es ein schwerer Prozess, das Album zu machen?<br />
Es ist immer eine schwere Geburt. Wenn man<br />
nicht leidet, sich nicht scheiße fühlt und nicht<br />
Federn lässt, sondern alles wie von alleine geht,<br />
ist ein Album glaube ich kein gutes Album. So<br />
fragt man sich, ob das geil ist, was man da macht.<br />
Wenn man dann fertig ist, schaut man sich an,<br />
was man da zustande gebracht hat, und beurteilt<br />
es. Ich für meinen Teil finde das Album sehr gut.<br />
Wart Ihr am Ende Eurer Endlos-Tournee von den<br />
„Arbeit nervt“-Songs selbst genervt, weil Ihr die<br />
immer und immer wieder spielen musstet?<br />
Wir freuten uns natürlich immer wieder aufs<br />
Neue auf das Spektakel auf der Bühne, zumal die<br />
Power ja immer da war. Aber die Songs selber, die<br />
waren mit der Zeit schon öde. Wir bauten dann<br />
die Show etwas um. Es ist allerdings viel geiler,<br />
neue Songs vorzustellen.<br />
Wie schwierig war es, das erste Album ohne Sebastian<br />
Hackert zu machen? Und wie schwierig<br />
war es, nach dessen Tod nicht den Humor zu<br />
verlieren?<br />
Nun ja, zu verbittern ist ja auch keine Lösung. Wir<br />
haben alle eigene Leben und müssen irgendwie<br />
weitermachen. Das Album ohne ihn zu machen,<br />
das war nicht anders schwierig, als es mit ihm<br />
zu machen. Die Arbeit als Musiker ging ohne ihn<br />
einfach weiter - eben in einer anderen Konstellation,<br />
sprich mit anderer Aufgabenaufteilung.<br />
Was schwer ist, ist ihn als Freund zu vermissen<br />
und ihn nicht dabei zu haben. Der Schmerz ist<br />
persönlicher Natur. Die Trauer nimmst du überall<br />
mit hin. Deichkind indes hat sich längst selbstständig<br />
gemacht, füttert sich selbst und tritt wohl<br />
irgendwann, wenn wir alle nicht mehr da sind, als<br />
künstliche Intelligenz auf.<br />
Text: Peter Parker · Bild: Nikolaus Brade<br />
www.deichkind.de<br />
Garage, Saarbrücken, Donnerstag, 08. März<br />
18:30 Uhr. www.garage-sb.de
6<br />
titel<br />
eisBrecher<br />
Alexander Wesselsky<br />
F<br />
ür die Gruppe um den schlagfertigen TV-Charakter<br />
Alexx Wesselsky (u.a. „Der Checker“)<br />
beginnt mit „Die Hölle Muss Warten“ eine<br />
neues Zeitalter. Das neue und mittlerweile 5. Album<br />
erscheint am 03. <strong>Februar</strong> 20<strong>12</strong> auf dem Sony Music<br />
Label Columbia. Die 13 Stücke des Albums bieten<br />
einmal mehr das, wofür Eisbrecher mittlerweile so<br />
unverkennbar stehen: durchdringende Rock-Rhythmen,<br />
gepaart mit cooler Elektronik, treibenden Melodien<br />
und charmant-deutlichen Texten.<br />
Als „Der Checker“ (DMAX) und in der Serie „Auto<br />
gebraucht“ (Kabel Eins) hast Du ein gerade zu enzyklopisches<br />
Wissen über alte Autos zum Besten<br />
gegeben. Kannst Du das auch spontan aus der Hüfte<br />
schießen, oder musst Du Dich selbst als bekennender<br />
Auto-Nerd trotzdem noch viel auf eine Sendung<br />
vorbereiten?<br />
„Der Checker“ ist eine liebenswert-cool-schrullige<br />
Fernsehfigur, eine Art Superheld der Gebrauchtwagenszene!<br />
Er weiss alles über alle Gebrauchten, national<br />
und international, er kann mit Autos sprechen,<br />
er kann Sie lesen und er ist so eine Art Dr. Doolittle<br />
der rädrigen Altblechwelt! Ich, Alexander Wesselsky,<br />
spiele diese Figur, erfülle sie mit Leben und ich habe<br />
den „Checker“ geprägt, und er auch mich ;-)! Ich muss<br />
mich allerdings vorbereiten, ich muss mit den richtigen<br />
Leuten sprechen, Bücher und Hefte wälzen und<br />
mich zudem auf ein gutes Team, von dem ich ein Teil<br />
bin, verlassen können! Manches kann ich aus der Hüfte<br />
schiessen, nach ein paar hundert gecheckten Autos<br />
hat man viel dazugelernt.Aber nichts ersetzt gute<br />
Vorbereitung! In allen Lebenslagen!<br />
Du machst in coolen Autos, harter Musik... Jetzt fehlen<br />
eigentlich nur noch schöne Frauen. Ist da irgendwas<br />
geplant? Vielleicht was mit Models?<br />
Das ist eine wunderbare Frage! Musik, Autos und<br />
Frauen - das Triptychon des Rock and Roll. Natürlich<br />
aus der Sicht der männlichen Vertreter der Zunft ;-)!<br />
Frauen mag ich sehr gerne, Models müssen es nicht<br />
sein, aber wenn sie Hirn, Herz, Humor und einen ordentlichen<br />
Musikgeschmack haben hab ich auch mit<br />
jenen künstlichen Medienwesen kein Problem! Da<br />
ich allerdings weder über eine Yacht, eine Villa oder<br />
einen Formel 1 Rennstall verfüge, noch Stammgast<br />
bei Promi-Events bin, stehen die Playmates bei mir<br />
derzeit nicht Schlange! Das könnte sich natürlich
schlagartig mit unserem aktuellen Album „Die Hölle<br />
Muss warten“ ändern! Wer weiss was wird, wenn ich<br />
erst mal 5 Echos und 3 Bambis neben meiner Playstation<br />
stehen habe :-)<br />
Du hast laut Biografie Geschichte, Anglistik, Germanistik<br />
und Medienwissenschaft. Hast Du ein Fach<br />
geschmissen? Wenn ja warum? Und wie gehst Du mit<br />
dem Thema „Scheitern“ oder „Aufhören zum rechten<br />
Zeitpunkt“ um?<br />
Du darfst mich M.A. Phil. nennen! Neueste Geschichte,<br />
Schwerpunkt Bayern, Mittelalterliche Geschichte<br />
und Neue deutsche Literatur! Medienmarketing habe<br />
ich dann noch nachgelegt um das Business besser<br />
verstehen zu können, von welchem ich in gewisser<br />
Weise ein Teil bin, als Fernseh- oder Musik-Mann. Der<br />
Umgang mit Medien ist und das Verständnis derselben<br />
ist ein wichtiges Wissen, was spätestens jetzt<br />
auch unser Bundespräsident weiss! Ich habe nee ganze<br />
Weile studiert, ich habe eine Menge ausprobiert!<br />
Es hat mir nicht geschadet, mich eine Menge gelehrt,<br />
auch wenn ich heute einen Lebensunterhalt mit Tätigkeiten<br />
bestreite, die sicherlich keines Studiums<br />
bedurft hätten. Aber Bildung schadet nicht! Ich bin in<br />
meinem Leben schon ganz massiv zu Boden gegangen,<br />
gescheitert! Entscheidend ist es jedoch, nicht<br />
liegenzubleiben, wieder aufzustehen und zu lernen<br />
aus den Fehlern der Vergangenheit! Ich denke, dass es<br />
für einen Charakter wie mich durchaus wichtig war zu<br />
scheitern und Demut zu lernen, Glück nicht mit Talent<br />
zu verwechseln und dauerhaft geerdet zu bleiben. Ich<br />
war immer ein extremer Mensch, wer weiss, ob ich<br />
ohne die Lehre meines Scheiterns heute der wäre der<br />
ich bin oder ob ich überhaupt noch wäre.<br />
Mit der Musik geht es jetzt erst richtig los. Nach<br />
vier Alben gab es mit dem letzten Album „Eiszeit“<br />
auch einen ersten kommerziellen Erfolg, an den ihr<br />
sicherlich mit der neuen Scheibe anschließen werdet.<br />
Neuerdings seid ihr auch bei einem Major unter<br />
Vertrag. Was ändert sich für einen Musiker, wenn<br />
sich der Erfolg einstellt? Machst Du jetzt auch noch<br />
neue Erfahrung oder ist es für Dich als Fernsehmann<br />
irgendwo auch Business-as-usual?<br />
Lass uns über den Erfolg sprechen, wenn er sich<br />
eingestellt hat! Im Moment sieht alles ganz gut aus.<br />
20 Jahre Erfahrung im Musikgeschäft, 10 Jahre „Megaherz“,<br />
10 Jahre „Eisbrecher“! Jetzt bei Sonymusic<br />
unter Vertrag, gute Stimmung, ein Bombenalbum<br />
wartet darauf von der Leine gelassen zu werden,<br />
die Tour steht, die Festivals im Sommer warten und<br />
die Zeichen stehen auf Sturm! Wenn jetzt nicht alles<br />
schief geht, dann geht alles gut! Was ändert sich<br />
für einen Homo Musikus? Je erfolgreicher man wird<br />
umso größer wird der Professionalisierungsdruck<br />
undda wird der Rockmusiker, der eigentlich nur auf<br />
die Bühne will, seine Botschaft rausballern und eine<br />
gute Stimmung erzeugen will, zum Unternehmer mit<br />
grosser Crew und Verträgen und Pflichten und, und,<br />
und; mit meinen mittlerweile 43 Jahren sehe ich die<br />
Welt (und die Welt sicherlich auch mich) anders als<br />
mit zart-naiv-wilden 23 Jahren. Es ist alles anders,<br />
verändert sich permanent, aber es bleibt spannend!<br />
Mal sehen wohin die Reise geht. Mein Motto: Rechne<br />
stets mit dem Schlimmsten und hoffe das Beste! Business<br />
as usual gibt es in der Musik und im TV-Geschäft<br />
nicht. Beide Bereiche sind knallhart und im speziellen<br />
das TV-Haifischbecken ist noch schlimmer als sein<br />
Ruf! Im Musikgeschäft geht es immer noch um Musik,<br />
um Songs! Privatfernsehen ist nur noch zynisch (Ausnahmen<br />
wie „Der Checker“ bestätigen die Regel).<br />
Dschungelcamp, frauensuchende Bauern, usw. Da<br />
kommt man aus dem Fremdschämen gar nicht mehr<br />
raus! Entsetzlich! Stecker raus und aus!<br />
Der Titel zum neuen Album heißt „Die Hölle muss<br />
warten“. Kommst Du nicht in den Himmel?<br />
Wer will denn da hin? Frohlocken und Harfe spielen?<br />
Ich empfehle das Büchlein: „Ein Münchner im Himmel!“<br />
In diesem wunderbaren literarischen Kleinod<br />
muss Dienstmann Nr. 172, Alois, als Engel Aloisius<br />
feststellen, dass es im Himmel unfassbar stinklangweilig<br />
ist. Da halt ich‘s doch mit AC/DC „I`m On A<br />
Highway to Hell“. Ich hoffe die Strecke ist lang, abwechslungsreich<br />
und unterhaltsam!<br />
Interview: Markus Brixius · Bild: Band<br />
Kammgarn Kaiserslautern, Freitag, 2. März<br />
http://www.eis-brecher.com
8<br />
moDel<br />
mADness<br />
missy mAntis<br />
Model and more!<br />
Und hier ist unser <strong>Februar</strong>-Cover-Girlie im Interview.
Es ist ja bei den alternativen Models hip, einen<br />
Künstlernamen zu tragen. Was hat es mit „Missy<br />
Mantis“ auf sich? Frisst Du gerne Männer?<br />
Gegenfrage - was verstehst Du unter alternativen<br />
Models? Dazu nur so viel – Tätowierungen waren<br />
und sind schon immer ein Teil meines Lebens, so<br />
wie für viele andere Models auch. Nur weil wir<br />
unwesentlich anders aussehen als „normale“ Fashionmodels<br />
werden wir gern in diese „alternative“<br />
Schublade gesteckt.<br />
Warum haben Schauspieler, Musiker, Autoren<br />
oder Rollergirls Künstlernamen? Um sich von der<br />
Masse ein bisschen abzuheben, um im Gedächtnis<br />
zu bleiben und im Alltag ein bisschen Privatsphäre<br />
haben zu können. Deshalb Miss Mantis,<br />
die übrigens überzeugte Vegetarierin - und an<br />
Kannibalismus eher nicht interessiert ist. Missy<br />
bleibt immer noch meinem Partner Monsta vorbehalten!<br />
Du stehst ja nicht nur vor der Kamera, sondern<br />
auch dahinter aktiv.<br />
Oh das wird schwierig, das in wenigen Sätzen zusammenzufassen.<br />
Ich gehöre leider zu den Menschen,<br />
die immer tausend Sachen auf einmal machen<br />
müssen, da ich sehr schnell gelangweilt bin,<br />
wenn ich nur monoton einer Arbeit nachgehe.<br />
Das fängt an mit Stylingjobs bei Produktionen,<br />
Promotion in jeder Form, bei Projekten im Musik,-<br />
Video,- oder Kunstbereich und reicht bis zum<br />
Support der lokalen Roller Derby-Mannschaft<br />
rocKArollers. Immer davon abhängig, wo ich<br />
gerade meinen Schwerpunkt sehe und festlege,<br />
oder was mich gerade fesselt und inspiriert.<br />
Kann man davon leben?<br />
Da stellt sich für mich persönlich die Frage-wie<br />
viel Geld braucht man im Leben, um glücklich<br />
und sorglos zu sein?! Da ich ein eher genügsamer<br />
Mensch bin, kann ich gut von meinen Jobs leben.<br />
Aber für einen Privatjet reicht´s noch nicht ganz!<br />
Was rätst Du jungen Mädels, die gerne ins Modelgeschäft<br />
einsteigen wollen?<br />
Zuallererst unbedingt den Schulabschluss und<br />
eine Ausbildung zu Ende machen, um sich so<br />
eine fundierte Basis zu schaffen. (Jetzt kling ich<br />
schon wie meine Großeltern, zum Glück hab ich<br />
wenigstens da auf sie gehört! Haha!). Es wäre sicher<br />
von Vorteil einen branchenverwandten Beruf<br />
zu erlernen, um sich so ein eigenes Netzwerk<br />
aufzubauen und Einblick in das Große-Ganze zu<br />
bekommen. Meiner Meinung nach ist das Modelgeschäft<br />
eher kurzlebig. Man sollte vorher schon<br />
an nachher denken!<br />
Seit einem Jahr bis Du mit Deinem eigenen Onlineshop<br />
„Naked Shame Clothing“ unterwegs.<br />
Wie kam es dazu und was gibt es in dem Shop?<br />
Ich hab mir vorher Gedanken über nachher gemacht<br />
und mein Netzwerk als Starthilfe genutzt!<br />
Mit Leidenschaft für Fashion und 20 Artikeln bei<br />
Ebay hat alles angefangen. Heute bin ich glückliche<br />
Inhaberin zweier Onlineshops für alltagstaugliche,<br />
handverlesene und bezahlbare Mode<br />
aus aller Welt. Getreu meinem Slogan: passion.<br />
for fashion<br />
Interview: Markus Brixius · Bild: Carnivore Pictures<br />
www.nakedshameclothing.com
10<br />
queer<br />
Auf ins<br />
Warme!<br />
Gay-Travel: schwul-lesbisches Reisevergnügen<br />
B<br />
unt, schillernd, neu: Der Reiseveranstalter<br />
Dertour hat mit Gay Travel ein neues<br />
Spezialprogramm mit Urlaubsangeboten<br />
für Schwule, Lesben und deren Freunde auf den<br />
Markt gebracht. Auf 92 Seiten gibt es für das Jahr<br />
20<strong>12</strong> Urlaubsspaß in weltweit 30 Ländern und<br />
rund 140 Hotels, Resorts, Hideaways und Gay-<br />
Metropolen.<br />
„Gay Travel“ ist in drei Themenbereiche unterteilt:<br />
„City Street Life“, „Beach & Nature“ und<br />
„Adventure, Fun & More“. Die Orientierung innerhalb<br />
des Kataloges ist mit Piktogrammen ist<br />
strukturiert: „Gay Only“: Das Hotel ist ausschließlich<br />
schwulen und/oder lesbischen Gästen vorbehalten.<br />
„Gay Friendly“: In diesem Haus sind<br />
schwule und lesbische Gäste besonders herzlich<br />
willkommen. „Hetero Friendly“: Ein Haus primär<br />
für Gays, heterosexuelle Kunden sind ebenfalls<br />
gern gesehene Gäste. Viele Unterkünfte in dem<br />
neuen Katalog sind als IGLTA-Mitglied (International<br />
Gay & Lesbian Travel Association) ausgewiesen,<br />
ein entsprechendes Logo hilft bei der<br />
Identifizierung. Dertour ist als Reiseveranstalter<br />
ebenfalls IGLTA-zertifiziert.<br />
Mit diesem Konzept sollen gaffende Blicke anderer<br />
Hotelgäste und unangenehme Rückfragen<br />
des Hotelpersonals ab sofort der Vergangenheit<br />
angehören. Somit steht einem unvergesslichen<br />
Urlaub nichts mehr im Wege. Ob die Regenbogen-Community<br />
das Angebot annimmt, wird sich<br />
zeigen. Bereits 2009 unternahm der Reiseveranstalter<br />
Tui bereits einen ähnlichen Versuch, der<br />
nach vier Ausgaben vorläufig wieder eingestellt<br />
wurde.<br />
Text: <strong>saar</strong>-<strong>scene</strong>/Dertour · Bild: Dertour<br />
www.dertour.de
14.04.<strong>12</strong><br />
Ticket<br />
26€<br />
C<br />
M<br />
Y<br />
M<br />
Y<br />
Y<br />
Y<br />
K<br />
EMIL BULLSTURBOSTAAT<br />
DIE KASSIERERDRITTE WAHL<br />
GROSSSTADTGEFLUSTERRANTANPLAN<br />
..<br />
NOT AVAILABLE NOTHINGTON<br />
PROJECT54 THE SATELLITE YEAR<br />
LATE-NIGHT-SPEZIAL: MAMBO KURT<br />
TICKETS UND WEITERE INFOS UNTER<br />
WWW.ANTATTACK.DE
Texte: Peter Parker · Bilder: Samuel Kirszenbaum/Veranstalter<br />
korn<br />
Folkpop für lau<br />
Album „The Path Of Totality“ ist geprägt von der<br />
Zusammenarbeit mit verschiedenen Dubstep-<br />
Künstlern (u.a. Skrillex). Man darf gespannt sein,<br />
wie die neuen Songs live rüberkommen.<br />
>> Video ansehen<br />
ach einer unglaublichen Show im letzten<br />
NJahr kehren Korn abermals in die Rockhal<br />
zurück, um erneut ihren aktuellen Nu Metal/<br />
Dubstep-Mix live vorzustellen. Revolution und<br />
Innovation waren für Korn ohnehin nie Fremdworte.<br />
Seit ihrer Gründung im kalifornischen<br />
Bakersfield anno 1994 haben sie immer wieder<br />
für Fortschritt im Metal-Segment gesorgt.<br />
Längst haben sie sich einen festen Platz in den<br />
Herzen von Millionen Fans weltweit erobert. Ihr<br />
aktuelles, im Dezember 2011 veröffentlichtes<br />
Rockhal // Box, Donnerstag, 15. März<br />
Einlass: 19:30 Uhr<br />
www.korn.com
17<br />
rockhal<br />
Birdy Nam Nam<br />
Schräg und obsessiv<br />
eit 20<strong>02</strong> verfolgen die Franzosen DJ Pone,<br />
SCrazy-B, Little Mike und DJ Need alias Birdy<br />
Nam Nam konsequent ihren gemeinsamen<br />
Traum: sich von den vorgegebenen Techniken<br />
und Klischees des Hip-Hop zu befreien, während<br />
sie der fragilen Kunst des Plattendrehens<br />
zugleich eine tüchtige Portion Rhythmus einhauchen.<br />
Birdy Nam Nam haben mit französischen<br />
House-Künstlern wie Justice und Juksek zusammengearbeitet,<br />
und ihr Song „Trans Boulogne<br />
Express“ war in dem Action-Kappes „Transporter<br />
3“ zu hören. Und jetzt haben sie ein drittes Album<br />
draußen: „Defiant Order“. Das geht mehr in<br />
Richtung schräger, obsessiver Rhythmen. Genau<br />
richtig für die Bühne.<br />
Rockhal // Club, Mittwoch, 21. März<br />
Einlass: 20 Uhr<br />
www.myspace.com/birdynamnam<br />
>> Video ansehen
18<br />
rockhal<br />
Frank Turner<br />
Englischer Soul<br />
olk-Punk-Singer-Songwriter Frank Turners ko-<br />
Aufstieg feierte 2011 mit Nach-<br />
Fmetenhafter<br />
richten über Award-Nominierungen, Festival-<br />
Auftritte und einem vierten Studioalbum seinen<br />
vorläufigen Höhepunkt. Für „England Keep My<br />
Bones“ spielte Turner zusammen mit seiner Band<br />
The Sleeping Souls 15 Tracks ein, die jenen wahrhaftigen<br />
englischen Sound haben, nach dem er<br />
lange gesucht hat. Das Album ist eine Hommage<br />
an seine Heimat, seine Freunde und Familie, die<br />
er so oft zurücklassen muss, weil er so oft um die<br />
Welt tourt. Mit einer Akustik-Gitarre, die bis ins<br />
Mark dringt, ist es folkiger als der Vorgänger „Poetry<br />
Of The Deed“.<br />
Rockhal // Club, Mittwoch, 4. April<br />
Einlass: 20 Uhr<br />
www.frank-turner.com<br />
>> Video ansehen
<strong>02</strong>.<strong>02</strong>. WE WERE PROMISED JETPACKS<br />
06.<strong>02</strong>. MEGAFAUN (FREE ENTRY)<br />
13.<strong>02</strong>. KITTY, DAISY & LEWIS<br />
18.<strong>02</strong>. BENABAR (SOLD OUT)<br />
22.<strong>02</strong>. PHANTOGRAM (FREE ENTRY)<br />
25.<strong>02</strong>. SHARON JONES & THE DAP-KINGS<br />
26.<strong>02</strong>. THE SUBWAYS<br />
27.<strong>02</strong>. JUSTICE<br />
29.<strong>02</strong>. DREAM THEATER + GUEST: PERIPHERY<br />
<strong>02</strong>.+ 03.03. LMFAO (SOLD OUT)<br />
04.03. TINDERSTICKS<br />
06.03. RAPHAEL SAADIQ<br />
07.03. LITTLE DRAGON<br />
10.03. CHRIS REA<br />
<strong>12</strong>.03. STING: BACK TO BASS EUROPEAN TOUR 20<strong>12</strong> (SOLD OUT)<br />
15.03. TALIB KWELI<br />
15.03. KORN<br />
16.03. SOKO<br />
18.03. DEATHSTARS<br />
21.03. BIRDY NAM NAM<br />
04.04. FRANK TURNER<br />
06.04. PONY PONY RUN RUN<br />
13.04. DIONYSOS<br />
21.04. NIGHTWISH<br />
22.04. INTERNATIONAL RECORD FAIR<br />
23.04. RUSSIAN CIRCLES + SUPPORT<br />
25.04. CHARLIE WINSTON<br />
27.04. THE LEMONHEADS<br />
28.04. ED BANGER PARTY<br />
(FEAT. BUSY P, BREAKBOT, FEADZ, KRAZY BALDHEAD LIVE, VICTOR AIME)<br />
04.05. THRILLER LIVE<br />
06.05. SKRILLEX<br />
08.05. CAMILLE @PHILHARMONIE<br />
19.05. BEN KLOCK<br />
28.05. SOUNDGARDEN<br />
<strong>02</strong>.07. HERBERT GRÖNEMEYER (SOLD OUT)<br />
10.07. THEES UHLMANN<br />
08.11. DEEP PURPLE<br />
KORN<br />
LITTLE DRAGON<br />
Rockhal, Esch/Alzette (LUX) // infos & tickets: (+352) 24 555 1<br />
Rockhal recommends to use public transport: www.cfl.lu<br />
90 min from Nancy // 45 min from Metz<br />
60 min from Saarbrucken // <strong>12</strong>0 min from Maastricht<br />
DEATHSTARS
KAMMGARN<br />
®<br />
P R Ä S E N T I E R T I M F E B R U A R . . .<br />
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21<br />
kammgarn<br />
...<br />
gotterdammerung<br />
megaherz<br />
Young Kammgarn<br />
2.<br />
D<br />
) •<br />
L)<br />
e<br />
0<br />
Schon bizarr, dass bei Megaherz kein Gründungsmitglied<br />
mehr an Bord ist. Die ältesten<br />
Mitglieder sind Christian „X-ti“ Bystron (Gitarre)<br />
und Werner „Wenz“ Weninger (Bass),<br />
die beide seit 1997 dabei sind. Mergaherz<br />
indes gründeten sich schon 1993. Doch das<br />
letzte Urmitglied sprang in Form von Alexander<br />
„Alexx“ Wesselsky schon anno 2003 über<br />
Bord. Fürs Überleben dieser Nu Metal/Crossover-Formation<br />
war das anscheinend nicht<br />
wichtig. Das siebte Studioalbum erschien<br />
dieser Tage via Golden Core Records und<br />
hört auf den Namen „Götterdämmerung“. Im<br />
Rahmen ihres Kammgarn-Gastspiels werden<br />
die Zuschauer sicher eine Götterdämmerung<br />
vom Allerfeinsten erleben.<br />
Texte: Peter Parker · Bilder: Bands<br />
Kammgarn, Cotton Club<br />
Samstag, 11. <strong>Februar</strong><br />
Einlass: 20 Uhr<br />
www.megaherz.de<br />
>> Video ansehen
22<br />
kammgarn<br />
Bunter Mix<br />
3 feet smaller<br />
Young Kammgarn<br />
Seit über zehn Jahren versucht das österreichische<br />
Quartett um Sänger und Gitarrist<br />
Marcus Smaller auf sich aufmerksam zu<br />
machen. Mit dem aktuellen selbstbetitelten<br />
Album, schon ihrem fünften, scheint es ihnen<br />
endlich zu gelingen, auch außerhalb ihrer<br />
Heimat Gehör zu finden. Sie tourten bereits<br />
durch Deutschland, die Schweiz, Frankreich<br />
und Russland, gastierten auf den einschlägigen<br />
Festivals und begeisterten das dortige<br />
Publikum mit ihrem Alternative Rock/Punk/<br />
Rap-Mix, der in bester Crossover-Tradition<br />
steht, aber gar nicht altbacken klingt. Wer das<br />
nicht glauben mag, soll sich ihren Auftritt im<br />
Kammgarn ansehen. Im Vorprogramm spielen<br />
Radiated.<br />
Texte: Peter Parker · Bilder: Bands<br />
Kammgarn, Cotton Club<br />
Freitag, 24. <strong>Februar</strong><br />
Einlass: 20 Uhr<br />
www.3feetsmaller.at<br />
>> Video ansehen<br />
T<br />
K
KAMMGARN<br />
®<br />
P R Ä S E N T I E R T I M F E B R U A R . . .<br />
... UND VIELE MEHR ...<br />
SA. 18.<strong>02</strong>.<br />
MAX PROSA & BAND<br />
T I C K E T S & I N F O ? w w w . k a m m g a r n . d e<br />
K A M M G A R N K L , S C H O E N S T R A S S E 1 0
26<br />
termine<br />
GYP<br />
SY<br />
Jazzkeller<br />
MANia<br />
Die Balkangypsyturbopolkaparty<br />
F<br />
reunde von schweißtreibenden Balkan-<br />
Grooves, Orient Beats und Headbanging<br />
zu Blasmusik dürfen sich freuen, denn DJ<br />
Michael Reufsteck lädt zu einer neuen Runde<br />
Gypsymania ein. Auch diesmal gibt es wieder<br />
Elektronik gepaart mit Balkan Musik, alte Sahara<br />
Dialekte, bulgarische Frauenstimmen,<br />
Brass Bands und Zigeunermusik. Wer noch<br />
nicht erlebt hat, wie diese feurige Mischung<br />
den Dancefloor zum überkochen bringt, sollte<br />
auf jeden Fall<br />
mal vorbeischauen.<br />
Rohe Energie, andere<br />
Klangfarben<br />
und Rhythmen,<br />
A u s g e l a ss e n h e i t<br />
und Urwüchsigkeit<br />
der Klänge,<br />
Musik ohne politische<br />
Grenzen. Das<br />
ist Gypsymania.<br />
Text & Bild: Veranstalter<br />
Saarbrücken, Samstag 4. <strong>Februar</strong>, ab<br />
23 Uhr. Nächster Termin: Samstag, 3.März<br />
(jeden 1. Samstag) · www.gypsymania.de<br />
Weitere Termine<br />
Party<br />
Live on Stage: Booba<br />
Kufa Saarbrücken, Freitag, 03. <strong>Februar</strong><br />
Party<br />
La Danse Noire – für Freunde<br />
schwarzer Musik<br />
Kontrastbühne Zweibrücken, Samstag<br />
11. <strong>Februar</strong> ab 22 Uhr<br />
Konzert<br />
Bastian Sick – Nur<br />
aus Jux und Tolleranz<br />
Kammgarn Kasino Kaiserslautern,<br />
Freitag, 3. <strong>Februar</strong>,<br />
ab 20 Uhr
20.<br />
inter<br />
moto<br />
Custom Bike Show<br />
S<br />
eit zwei Jahrzehnten ist die Intermoto<br />
Saarbrücken der Treffpunkt für alle<br />
Zweiradbegeisterten und hat sich zur<br />
beliebtesten Motorrad-Messe im Dreiländereck<br />
Deutschland, Luxemburg und Frankreich<br />
etabliert. Neben dem Messebereich bietet<br />
die Intermoto aber noch einiges mehr: Motorsportlicher<br />
Höhepunkt ist das europaweit ausgeschriebene<br />
Super-Moto Rennen, zu dem Jahr<br />
für Jahr Tausende Besucher ins MesseZentrum<br />
Saarbrücken kommen. Bei der zweiten Intermoto<br />
Custom-Bike Show werden die edelsten<br />
Zweirad-Modifikationen der Saison gezeigt,<br />
beim Fahrschul-Parcours dürfen Einsteiger die<br />
Motorradwelt entdecken, eine Rockabilly-Area<br />
lässt den Style der 50er Jahre lebendig werden,<br />
ein Quad Parcours sorgt für Action und ein heißes<br />
Bühnenprogramm rundet das Event ab.<br />
Text & Bild: Veranstalter<br />
Messegelände Saarbrücken, Samstag 10. und<br />
Sonntag 11. März<br />
www.<strong>saar</strong>messe.de<br />
Weitere termine<br />
Party<br />
MY BoYfrienD is out of town! sPe-<br />
CiaL guest: PatriCe (Mtv / BerLin)<br />
Secret Club Saarbrücken, Samstag, 18. <strong>Februar</strong>,<br />
ab 23.30 Uhr<br />
Party<br />
sounD CLassiCs<br />
Sound Dillingen, jeden Mittwoch, ab 22.00<br />
Uhr<br />
Party<br />
<strong>saar</strong>hexenPartY - DisCo Mit DJ PuMa<br />
Kunstwerk Malzeit, Donnerstag, 16. <strong>Februar</strong><br />
Saarbrücken, ab 19 Uhr Uhr<br />
27<br />
termine
28<br />
termine<br />
mAsq<br />
erADe<br />
Eine Nacht im Schloss -<br />
eine Nacht in Venedig.<br />
der Masquerade, ein Garant sein auf ihre Kosten<br />
zu kommen und überdies mit einem kurzweiligen<br />
Showcase für Unterhaltung sorgen.<br />
Text & Bild: Veranstalter<br />
“Fans von Konfetti, Polonaise und roter<br />
Clownsnaße sei von diesem Event eher abgeraten“<br />
warnen die Veranstaler Katrin Lichthardt<br />
(360°Events) und Dominik Kunz (KunzWerk<br />
Koordination), denn anders als die gewöhnlichen<br />
Faschingspartys, laden wir unsere Gäste<br />
zu einem stilvollen Maskenball im höfischen<br />
Ambiente des Saarbrücker Schlosses ein“. Auch<br />
wenn der Spaß sicher im Vordergrund steht,<br />
soll die Masquerade statt überbordendem<br />
karnevalistischen Frohsinn, ein opulentes Fest<br />
im gediegeneren Flair des venezianischen Karnevals<br />
sein. Die Besucher sollten daher nach<br />
Möglichkeit Abendgarderobe oder historische<br />
Kostüme tragen und ihre Identität bis zur offiziellen<br />
Demaskierung um Mitternacht, durch<br />
eine Gesichtsmaske verklären. Bis dahin gilt<br />
denn auch das Gebot der Damenwahl, die ihre<br />
vermeintlichen Casanovas und Don Juans (bzw.<br />
Don Giovannis) nach Herzenslust auf die Tanzfläche<br />
führen dürfen. Bei aller historischen Kulisse<br />
wird es musikalisch überwiegend zeitgemäß<br />
zugehen. Auch Liebhabern des Paartanzes<br />
wird die Tanzschule Bootz-Ohlmann, als Partner<br />
Schloss Saarbrücken, Samstag, 18. <strong>Februar</strong><br />
ab 21 Uhr<br />
Weitere termine<br />
Konzert<br />
PhantograM<br />
Rockhalcafe Luxemburg, Mittwoch, 22. <strong>Februar</strong>,<br />
ab 20.30 Uhr<br />
Konzert<br />
Corvus Corax<br />
Kammgarn Kasino Kaiserslautern, Samstag,<br />
25. <strong>Februar</strong>, ab 20 Uhr<br />
Party<br />
weiBerfasChing<br />
Flash St. Wendel, Donnerstag, 16. <strong>Februar</strong>
29<br />
termine<br />
cassandra<br />
steen<br />
Mir so nah<br />
G<br />
anze 14 Jahre sind mittlerweile vergangen,<br />
seit die heute 30-jährige Stuttgarterin<br />
Cassandra Steen erstmals aktenkundig<br />
wurde. Damals als Featuregast im<br />
Freundeskreis, mitten in den Wogen des monströsen<br />
deutschen HipHop-Booms von 1997. Sie<br />
war das Mädchen mit der tollsten Stimme der<br />
Welt, zur rechten Zeit am rechten Ort. Und doch<br />
musste sie den ganz langen Weg gehen, um der<br />
Mensch zu werden, der sie heute ist. Mit ihrem<br />
neuen Album „Mir So Nah“ zeigt Cassandra<br />
Steen nun offen wie nie den Menschen hinter<br />
Deutschlands größter Soulstimme.<br />
Weitere Termine<br />
Kultur<br />
Rumba - Flamenca - Show mit Daniela<br />
Lodani und Angel Huertas de Madrid<br />
Kultur-Salon bei den Winzern Saarbrücken,<br />
Sonntag, 26.<strong>Februar</strong>, ab 18 Uhr<br />
Konzert<br />
Cäthe<br />
Kleiner Klub Saarbrücken, Dienstag, 28.<br />
<strong>Februar</strong>, ab 19 Uhr<br />
Text und Bild: Universal<br />
Lokschuppen, Dillingen, Sonntag, 11.März<br />
www.cassandra-steen.de<br />
www.lokschuppen-dillingen.de
30<br />
Bereits<br />
erschienen.<br />
Bereits<br />
erschienen.<br />
TIPPS<br />
DIE STERNE<br />
Blicken zurück<br />
Gott sei Dank: Die Sterne haben - zumindest vorerst<br />
- ihren Ausflug ins elektronische Gefilde beendet.<br />
Stattdessen reisten sie für das Minialbum<br />
„Für Anfänger“ in ihre eigene Vergangenheit.<br />
Zum einen haben sie fünf eigene Klassiker neu<br />
eingespielt, namentlich „Big In Berlin“, „Inseln“,<br />
„Universal Tellerwäscher“, „Was Hat Dich Bloß So<br />
Ruiniert“ (aktuell in dem Christian Ulmen-Film<br />
„Jonas“ zu hören) und „Fickt Das System“ - und<br />
das übrigens mit einer erfreulich neu gewonnenen<br />
Fluffigkeit - und obendrein zwei Songs der<br />
von ihnen so verehrten Bands Superpunk („Ich<br />
weigere, mich aufzugeben“) und Die Regierung<br />
(„Ich halte es nicht aus“). Tolle Sache, das.<br />
Die Sterne „Für Anfänger“ (Rough Trade)<br />
Text: Peter Parker · Bild: Materie<br />
dan mangan<br />
Kanadische Folk-Hoffnung<br />
Die britische Tageszeitung „Guardian“ sagt, Dan<br />
Mangan würde dem Singer-Songwriter-Genre<br />
Neues abgewinnen. Er hätte einen „eigenartigen,<br />
geistreichen, beobachtenden Stil“. Tatsächlich ist<br />
der 28-Jährige aus dem kanadischen Bundesstaat<br />
British Columbia eine Bereicherung für das Genre.<br />
Auf seinem dritten Soloalbum hat er seinen Akustik-Folk<br />
mit orchestralen und epischen Indierock-<br />
Elementen, die nah dran am Postrock sind, angereichert.<br />
Die Songs sind vielschichtig, verspielt<br />
und sehr oft einfach nur wunderschön. In Kanada<br />
stand er mit „Oh Fortune“ auf Platz 10 der Charts.<br />
So erfolgreich wird er hierzulande kaum werden.<br />
Aber sicherlich wird er sich in die Herzen vieler<br />
Folk/Indierock-Fans spielen.<br />
Dan Mangan „Oh Fortune“ (Universal)<br />
Text: Peter Parker · Bild: City Slang<br />
>> Zum Video<br />
>> Zum Video
Bereits<br />
erschienen.<br />
Bereits<br />
erschienen.<br />
31<br />
TIPPS<br />
skrillex<br />
Justice auf Acid<br />
Wenn in Bezug auf elektronische Musik derzeit<br />
von dem Trendsetter schlechthin gesprochen<br />
wird, dann geht es zumeist um Sonny Moore,<br />
dem einstigen From First To Last-Sänger, der sich<br />
nunmehr Skrillex nennt und Post Hardcore gegen<br />
visionären Dubstep eingetauscht hat. Dubstep<br />
selbst ist als Genre noch recht jung, erfreut sich<br />
jetzt aber dank Skrillex großer Aufmerksamkeit<br />
seitens der Mainstream-Medien. Wäre Moore<br />
Metaller, würde er wahrscheinlich progressiven<br />
Death Metal à la Sadus spielen. Seine Songs, die<br />
er am liebsten mit geliehenen Stimmen von Sirah<br />
oder Ellie Goulding garniert, sind vertrackt, hart,<br />
ungemein druckvoll, energetisch und natürlich<br />
progressiv. Justice auf Acid!<br />
Skrillex „Bangarang EP“ (Warner)<br />
Text: Peter Parker · Bild: Atlantic<br />
Trent Reznor &<br />
Atticus Ross<br />
Erneute Kooperation<br />
Atticus Ross hatte insgesamt vier Nine Inch Nails-<br />
Alben koproduziert. Diesmal hat er sich mit deren<br />
Kopf Trent Reznor auf eine Stufe begeben und mit<br />
diesem den Soundtrack für David Finchers US-<br />
Remake des Stieg Larsson-Thrillers „Verblendung“<br />
komponiert. Womit sie nun schon zum zweiten<br />
Mal gemeinsam Filmmusik gemacht haben. Anno<br />
2010 waren sie bereits für „The Social Network“,<br />
auch von Fincher, aktiv. Zu dem düsteren und<br />
spannenden Szenario in „Verblendung“ (auf English:<br />
„The Girl With The Dragon Tattoo“) hat das<br />
englisch-amerikanische Duo die perfekte düstere,<br />
spannungsgeladene Musik kreiert. Man muss den<br />
Stoff des Films nicht kennen, um sich zu fürchten<br />
oder vor Spannung zu erstarren.<br />
„The Girl With The Dragon Tattoo“ (GoodToGo)<br />
Text: Peter Parker · Bild: Mute<br />
>> Zum Video<br />
>> Zum Video
32<br />
tipps<br />
Christoph Marzi<br />
Gespensterfenster<br />
Christoph Marzi ist einer der hellsten Sterne am <strong>saar</strong>ländischen Autorenhimmel. Seine Trilogien<br />
„Lycidas“ und „Malfuria“ sind in den großen deutschen Publikumsverlagen erschienen und waren<br />
aufgrund herausragender Verkaufszahlen schon bald als Hörbücher erhältlich, gesprochen von Größen<br />
wie Katharina Thalbach oder Andreas Fröhlich. 2005 wurde der Schriftsteller, Oberstufenlehrer und<br />
Familienvater mit dem Deutschen Phantastik-Preis ausgezeichnet. Mit uns sprach Marzi über sein<br />
neuestes Buch und anstehende Projekte.
Kannst du uns erzählen, worum es in „Gespensterfenster“<br />
geht?<br />
Es geht um einen Jungen, Jonah, der gerne Comics<br />
mag - und zwar Gruselcomics. Er liest gerne<br />
und wird ständig von seinen beiden älteren Brüdern<br />
geärgert. Dann stellt er fest, dass im Haus<br />
gegenüber - einem Haus, das gruselig ist (eines,<br />
das es in jedem Ort irgendwo gibt und das meistens<br />
auf einem Hügel steht) - eine neue Familie<br />
einzieht. Eine Familie, die man niemals sieht.<br />
Aber schon bald ertönen Gerüchte in der Stadt.<br />
Im Haus sieht man nur das Licht in den Fenstern.<br />
Jonah nennt diese Gespensterfenster. Und dann<br />
lernt er das Mädchen Mia kennen. Sie ist nett<br />
und quirlig und wuselt gerne herum - nun ja,<br />
und sie ist ein Gespenst. Ihre Familie besteht aus<br />
Monstern, für die Mia aber noch zu klein ist, um<br />
wirklich dazuzugehören. Jonah und Mia werden<br />
Freunde. Und gemeinsam schmieden sie schließlich<br />
einen Plan, der es wirklich in sich hat…<br />
Was hat dich zu der Geschichte inspiriert?<br />
Ich wollte eine Gespenstergeschichte schreiben,<br />
die eine ähnliche Atmosphäre ihr eigen nennt<br />
wie die Gruselfilme, die ich als Kind gesehen<br />
habe. „The Addams Family“, „The Munsters“,<br />
Filme von Jack Arnold wie „Der Schrecken vom<br />
Amazonas“ und die Klassiker von Tod Browning<br />
oder James Whale. Das alles für Kinder und passend<br />
zur Musik von Danny Elfman.<br />
„Gespensterfenster“ ist deine zweite Graphic<br />
Novel, die in Zusammenarbeit mit der Illustratorin<br />
Monika Parciak entstand. Tauscht Ihr Euch<br />
während der Illustrationsarbeit ab und zu aus<br />
oder habt Ihr privat keinen Kontakt?<br />
Wenn der Text der Geschichte fertig ist, dann leitet<br />
meine Lektorin ihn an Monika weiter. Es entstehen<br />
Skizzen und Illustrationen, die ich aber<br />
erst zu sehen bekomme, wenn sie fertig sind.<br />
Bei den „Gespensterfenstern“ habe ich stärker<br />
als bei „Helena“ noch mit den Bildern gespielt,<br />
also kurze Anmerkungen zum Text geliefert, wo<br />
das eine oder andere zu sehen sein sollte. Die<br />
Bilder wurden so schon vorher mit in die Handlung<br />
integriert.<br />
Mir sind Gerüchte zu Ohren gekommen, nach<br />
denen „Lycidas“ in den nächsten Jahren verfilmt<br />
werden soll …<br />
Die Kölner Produktionsfirma „Zeitsprung“ hatte<br />
vor Jahren eine Drehbuchoption erworben. Es<br />
gibt ein Drehbuch zum ersten Drittel des ersten<br />
Romans, aber eine Produktion kam nie zustande.<br />
Der Weg vom Konzept zum fertigen Film ist wohl<br />
weitaus komplizierter, als dies bei Romanen der<br />
Fall ist. Dafür verfolge ich derzeit sehr gespannt<br />
die Entwicklung bei einem Projekt namens<br />
DREATH, das von Konrad Hollenstein in Hollywood<br />
entwickelt wird (eine phantastische Sache,<br />
die Konrad im Alleingang in den letzten Jahren<br />
entwickelt hat, aber mehr dazu darf ich aber noch<br />
nicht verraten).<br />
Arbeitest Du aktuell an einem neuen Buch? Worauf<br />
darf man in nächster Zeit gespannt sein?<br />
Momentan schreibe ich an einer kurzen Novelle<br />
für Arena (sehr gruselig und für Kinder), danach<br />
werde ich Sommer einen Roman für Heyne abgeben<br />
(eine große Liebesgeschichte) und im<br />
nächsten Jahr erscheint dann ein Jugendroman<br />
bei Arena. Zwischendurch halte ich die Augen<br />
offen und warte ab, wie sich Konrad Hollensteins<br />
Geschichte entwickelt.<br />
Interview: Kristina Scherer · Bild: privat<br />
www.christoph-marzi.de
34<br />
games<br />
THE DARKNESS II<br />
Dämonischer Shooter-Spaß<br />
ackie Estacado is<br />
Jback! Noch erfreulicher<br />
ist die Tatsache,<br />
dass wir auch in<br />
Deutschland in den<br />
Genuss des neuesten<br />
Abenteuers des<br />
Comic-Antihelden<br />
kommen. Denn die<br />
Präsentation des<br />
Spiels auf der letzten Gamescom ließ aufgrund<br />
des hohen Gewaltgrades doch Zweifel aufkommen<br />
– ganz ungeschnitten wird es „The Darkness<br />
II“ dann hierzulande wohl auch nicht in die Regale<br />
schaffen. Wenn der Titel auch nur ansatzweise<br />
die Qualität und den Spaßfaktor des Vorgängers<br />
erreicht, kann man mit ein paar Schnitten getrost<br />
leben. Bis dato veröffentlichtes Material lässt<br />
auf ein mindestens ebenso gutes Game hoffen.<br />
Jackie Estacdao, der Mafiaboss mit den dämonischen<br />
Fähigkeiten entgeht im zweiten Teil nur<br />
knapp einem Anschlag auf sein Leben. Dieses<br />
Attentat ist der Startschuss für einen gewaltigen<br />
Mafiakrieg. Und in diesem hat der Protagonist<br />
dank seiner dämonischen Fähigkeiten einige<br />
Vorteile. Ob er nun neben den Gangsterüblichen<br />
Schusswaffen seine Greifarme einsetzt<br />
oder seine kleinen dämonischen Mitstreiter, die<br />
„Darklings“ zu Hilfe ruft. Voraussetzung dafür<br />
ist allerdings Dunkelheit – in hellem Licht wird<br />
aus dem guten Jackie ein ganz gewöhnlicher<br />
Gangster. Spannung, schwarzer Humor gepaart<br />
mit stimmungsvoller Noir-Grafik: wir dürfen uns<br />
schon jetzt auf eines der Shooter-Highlights des<br />
Jahres freuen.<br />
Text: Kai Jorzyk · Bilder: 2K Games<br />
>> Trailer ansehen<br />
Erscheint am 10.<strong>02</strong>.20<strong>12</strong> für PS 3, Xbox<br />
360, PC (ab 18 Jahren), „The Darkness II“<br />
(2K Games)
35<br />
games<br />
mass effect 3<br />
Krieg der Welten<br />
nfang März ist es<br />
Aendlich so weit:<br />
der lange erwartete<br />
Nachfolger des<br />
Spiels des Jahres<br />
2010 kommt endlich<br />
auf den Markt.<br />
Und natürlich dürfen<br />
sich die Action-RPG-<br />
Freunde wieder auf<br />
großes Games-Kino freuen, was bisher spielbare<br />
Happen des Titels bereits eindrucksvoll unter<br />
Beweis stellen konnten. Erste Eindrücke der<br />
Grafik versprechen ein optisches Meisterwerk.<br />
Zudem kann man bei den Entwicklern der „Mass<br />
Effect“-Reihe, welche ja auch für „Dragon Age“<br />
und „Star Wars: The Old Republic“ verantwortlich<br />
sind wohl von einem ebenso spannenden<br />
wie abwechslungsreichen Titel ausgehen. Auch<br />
wenn die Story sich eher nach Standard-Science<br />
Fiction-Kost anhört: eine alte Alien-Rasse namens<br />
„Reaper“ hat mit der Invasion der Erde begonnen.<br />
Die gesamte Galaxie steht vor der kompletten<br />
Vernichtung und nur der Spieler kann die<br />
Katastrophe noch aufhalten. Zu diesem Zweck<br />
schlüpft er nun zum dritten Mal in die Rolle des<br />
altbekannten Commander Shepard. Dabei entwickelt<br />
sich das Spiel anhand der eigenen Entscheidungen:<br />
wo schlägt man zu, mit wem geht man<br />
Bündnisse ein. Je nach Vorgehensweise werden<br />
nach einem extrem umfangreichen Abenteuer<br />
verschiedene Enden präsentiert. Und wem das<br />
noch nicht reicht, der bekommt mit „Mass Effect<br />
3“ nun obendrein auch noch einen Mehrspieler-<br />
Modus geliefert. Wenn das nicht abermals ein<br />
episches Abenteuer wird...<br />
>> Trailer ansehen<br />
Text: Kai Jorzyk<br />
Bilder: Electronic Arts<br />
Erscheint am 08.03.20<strong>12</strong> für PS 3, Xbox<br />
360, PC (Altersfreigabe ausstehend) „Mass<br />
Effect 3“ (Electronic Arts)
36<br />
piraten<br />
Wolfgang<br />
Reeb<br />
Ich bin ein Pirat!
Alle sind darauf gespannt, wie sich die Piratenpartei bei den vorgezogenen Landtagswahlen schlagen<br />
wird. Schaffen es die jungen „politischen Rotznasen“ tatsächlich in den Landtag? Der Autor des<br />
e-Books „Ein Jahr unter Piraten“, Wolfgang Reeb, erzählt von seinen Erfahrungen mit der jungen<br />
Partei. Reeb hätte niemals daran geglaubt, noch einmal in seinem Leben politisch aktiv zu sein.<br />
Doch er hat es gewagt, mitten in der Aufbruchstimmung selbst ein Pirat zu werden und die Entwicklungen<br />
zu dokumentieren.<br />
Wolfgang, worum geht es in deinem neuen<br />
Buch?<br />
Als ich im März 2011, die Piraten kennengelernt<br />
hatte, war mir sofort klar, dass diese Partei ein<br />
großes Potential hat. Einen Monat später besuchte<br />
ich den Parteitag in Heidenheim. So etwas<br />
hatte ich zuvor noch nie erlebt. Anfangs fühlte<br />
ich mich noch wie auf der Cebit, weil fast jeder<br />
der Teilnehmer vor einem Laptop saß. Auch die<br />
vielfältigen Schattierungen der zumeist jungen,<br />
politisch Interessierten Erwachsenen hat mich<br />
beeindruckt. Auf diesem Parteitag war alles<br />
vorhanden: von Lederoutfits, provokativen Dekolletés,<br />
bis zu brav, biederen Leuten. Zu meinem<br />
Erstaunen wurde das Spektakel von den<br />
Medien kaum beachtet. Auf der Rückfahrt gab es<br />
auf SWR3 eine knappe Meldung, dass der Parteivorsitzende<br />
Merz hieße. In diesem Moment war<br />
die Idee für das Buch geboren. Ich habe anschließend<br />
jede Woche Medienberichte und Umfrageergebnisse<br />
gesammelt, Interviews geführt und<br />
diese kommentiert. Nach der Berlinwahl bin ich<br />
dann nicht mehr nachgekommen. Dort endet das<br />
Buch.<br />
Warum sind die Piraten für Dich so interessant<br />
im Vergleich zu anderen Parteien?<br />
Vor allem wegen den Mitgliedern. Das sind die<br />
Söhne und Töchter der „etablierten“ Parteien,<br />
die sich nirgends aufgehoben fühlten und sich<br />
jetzt mit ihren eigenen Ideen zu einer politischen<br />
Kraft zusammengeschlossen haben. Es ist ein Gegenentwurf<br />
zu dem abgetragenen Politgeschäft<br />
der letzten Jahre. Mich reizt die Perspektive, mit<br />
diesen jungen Menschen etwas umzusetzen.<br />
Jetzt haben die Saarpiraten relativ kurzfristig<br />
Gelegenheit an den vorgezogenen Landtagswahlen<br />
teilzunehmen. Wie schätzt Du die Chancen<br />
ein?<br />
Natürlich spielt Wahlkampferfahrung eine wichtige<br />
Rolle. Aber insgesamt schätze ich die Chancen<br />
ganz gut ein. Aus meiner Sicht ist es wichtig,<br />
dass wir nicht auf die anderen Parteien eindreschen,<br />
sondern einen Wahlkampf mit Sachthemen<br />
führen.<br />
Was sind nach Deiner Meinung die wichtigsten<br />
politischen Themen für das Land?<br />
An erster Stelle steht sicherlich die Wirtschaftspolitik.<br />
Hier könnte mehr für junge Unternehmensgründer<br />
getan werden. Auch kann der<br />
Standort Saar für kleine und mittelständische<br />
Unternehmen wesentlich attraktiver gemacht<br />
werden. Sicherheitspolitik ist ein Thema nicht<br />
nur, was Fragen des Internets angeht. Generell<br />
braucht das Saarland dringend eine Aufbruchstimmung,<br />
die von „Unten“ ausgeht.<br />
Du hast eine Webseite ins Leben gerufen „Unternehmen<br />
für Piraten“. Worum geht es dabei?<br />
Ich finde den Dialog ganz wichtig. Bei dieser Veranstaltung<br />
besuchen wir <strong>saar</strong>ländische Unternehmen<br />
und hören uns an, wo der Schuh drückt.<br />
Umgekehrt können Unternehmen natürlich auch<br />
etwas über die Piraten lernen.<br />
Wirst Du Dich auch zur Wahl aufstellen lassen?<br />
Ich stehe bereit: Ich bin ein Pirat!<br />
Interview: <strong>saar</strong>-<strong>scene</strong> · Bild: Jean M. Laffitau<br />
www.unternehmen-fuer-piraten.de
38<br />
starthilfe<br />
41 Grad<br />
Umgetextet<br />
n 41 Grad fanden vor sechs Jahren fünf Musiker<br />
Iaus stilistisch völlig unterschiedlichen Richtungen<br />
zusammen. Einige hatten schon jahrelange<br />
Band- und Liveerfahrung gesammelt, aber trotzdem<br />
waren sie alle noch immer auf der Suche. Erst<br />
hatte die Band noch keinen Namen und auch englischsprachige<br />
Texte. Heute singt Saskia Mertens,<br />
die einzige Frau in der Band, die längst 41 Grad<br />
heißt, auf Deutsch. „Es zog ein wenig Zeit ins Land<br />
bis wir merkten, dass wir uns mit deutschsprachigen<br />
Texten authentischer ausdrücken können.<br />
Zuerst ungewohnt, aber ehrlicher geht es wohl<br />
kaum, als in seiner eigenen Muttersprache zu singen“,<br />
finden 41 Grad. Wer einen Beweis will, sollte<br />
sich ihre aktuelle EP „Augenblick“ anhören.<br />
Scene Writers<br />
Umbenannt<br />
cene Writers, die früher ColdWaterEffect hie-<br />
machen Popmusik und das schon seit<br />
Sßen,<br />
ihrer Gründung im Jahr 2010. Die vierköpfige<br />
Band um Sänger Christian Hürter ist in der Kürze<br />
der Zeit weiter gekommen als manch andere<br />
Band nach Jahren. Als Siegerband eines der bekanntesten<br />
Bandwettbewerbe Deutschlands und<br />
ihrer durch die Fachzeitschrift „Visions“ prämierten<br />
Erstveröffentlichung, zieht es die Musiker<br />
zu ihren familiären und musikalischen Wurzeln<br />
nach Großbritannien und in die USA. Scene Writers<br />
ist eben eine Band mit internationalen Ambitionen.<br />
www.41grad.eu<br />
Sendetermin: 5. <strong>Februar</strong><br />
www.<strong>scene</strong>writers.com<br />
Sendetermin: <strong>12</strong>. <strong>Februar</strong>
Die Konsorten<br />
Um Faasend zu feiern<br />
ittlerweile sollte sie jeder Faasendboaz<br />
Mkennen. Die Rede ist von der <strong>saar</strong>ländischen<br />
Faasend- und Partyband Die Konsorten. Spätestens<br />
seit ihren Auftritten im Vorprogramm von<br />
Brings sind die zehn Mundartmusiker hierzulande<br />
bekannt. Wobei: Mit ihrer Mischung aus<br />
frischem, modernem Rock gepaart mit tollen<br />
Stimmen und einem vierköpfigen Bläserensemble<br />
haben es die Jungs tatsächlich innerhalb von<br />
vier Jahren geschafft, mehr als nur bekannt zu<br />
sein. Vielmehr haben sie eine Musik kreiert, die<br />
bis dato im Saarland in dieser Art und Weise nicht<br />
vertreten war. Und für die aktuelle Session haben<br />
sie wieder einen Faasendhit kreiert: „100%<br />
Schweinegeil“ heißt die diesjährige Hymne für<br />
die kommende <strong>saar</strong>ländische Session.<br />
Lincoln Drive<br />
Um zu rocken<br />
ie Geschichte von Lincoln Drive ist so gerade<br />
Dund eingängig wie ihre Musik. In einer lauen<br />
Mainacht im Jahr 2010 trafen Helmut, Uli und<br />
Earl nach einer gemeinsamen Probe und ein paar<br />
Bier auf Hannes, den sie noch von früher kannten.<br />
Ein paar Tage später standen sie zusammen<br />
in Saarbrücken auf dem heiligen Boden des besten<br />
Proberaums der Welt, um das zu machen, was<br />
sie irgendwie immer schon am besten konnten:<br />
schöne Rockmusik. Klare Riffs, noch klarere Refrains<br />
und die in Textform gepresste Erfahrung<br />
von vier Endzwanzigern formen Songs, die man<br />
lieben wird, weil genauso klingen wie das, was<br />
man schon immer hören wollte.<br />
www.<strong>saar</strong>gold-konsorten.de<br />
Sendetermin: 19. <strong>Februar</strong><br />
www.lincolndrive.de<br />
Sendetermin: 26. <strong>Februar</strong>
40<br />
musiczone<br />
PoWerWolf<br />
Tränen in den Augen<br />
Seit 2003 ziehen Powerwolf jaulend durch Europa.<br />
Im letzten Jahr veröffentlichten die Power<br />
Metaller ihr viertes Album „Blood Of The Saints“,<br />
wurden vom „Metal Hammer“ gehuldigt und<br />
stürmten erstmals in die Top 25 der deutschen<br />
Albumcharts. Mitte des Monats spielen sie in der<br />
Garage. <strong>saar</strong>-<strong>scene</strong> sprach mit Gitarrist Matthew<br />
Greywolf.<br />
Ihr habt es längst geschafft, weit über die Grenzen<br />
des Saarlandes und auch die von Deutschland<br />
bekannt zu sein. Gab es aus der Heimat,<br />
sprich dem Saarland, viel Unterstützung für<br />
Euch?<br />
Wir haben eine große Fanbase im Saarland. Nicht<br />
zuletzt deshalb ist es uns auch wichtig, immer<br />
wieder auf <strong>saar</strong>ländische Bühnen zurückzukehren.<br />
Ein Heimspiel hat einen besonderen Flair,<br />
den wir immer wieder genießen. Die Unterstützung<br />
seitens der lokalen Medien hielt sich dagegen<br />
lange Jahre in Grenzen - auch als andernorts<br />
schon längst eine breite Medienpräsenz vorhanden<br />
war. Der vielgerühmte Prophet im eigenen<br />
Lande gilt eben doch erst, wenn er einen unübersehbaren<br />
Schatten wirft.<br />
Wenn Ihr etwas an der hiesigen Kulturszene und<br />
an deren Infrastruktur ändern könntet, was wäre<br />
das Dringendste?<br />
Es wäre anmaßend in diesem Rahmen pauschale<br />
Aussagen über die <strong>saar</strong>ländische Kulturszene<br />
zu treffen. Wir haben eine sehr vielfältige und<br />
kreative Kulturszene. Rock und Metal fristet da<br />
leider traditionell ein Schattendasein. Was ein<br />
wenig schade ist. Denn die Szene ist groß und es<br />
gibt unzählige talentierte Bands und engagierte<br />
kleine Konzertveranstaltungen, denen ein wenig<br />
mehr Rückenwind zu wünschen wäre.<br />
Was war Euer bisher unglaublichstes Tour-Erlebnis?<br />
Spontan fällt mir da das Bloodstock Open Air in<br />
England ein, das englische Pendant zum Wacken<br />
Open Air. Wir hatten die Ehre, dort im letzten Jahr<br />
eine der Bühnen zu headlinen. Die englischen<br />
Fans bereiteten uns einen dermaßen euphorischen<br />
Empfang, dass wir Tränen in den Augen<br />
hatten. Solche Momente sind unvergesslich.<br />
Text: Peter Parker · Bilder: Metal Blade<br />
Garage, Saarbrücken, Sonntag, 19. <strong>Februar</strong>, 18 Uhr.<br />
www.powerwolf.net, www.garage-sb.de<br />
· VERSTÄRKER<br />
· LAUTSPRECHER<br />
· MIKROFONE<br />
· LICHTANLAGEN<br />
· EFFEKTGERÄTE<br />
· REPARATUR-WERKSTATT
S<br />
präsentiert<br />
Die <strong>saar</strong>-<strong>scene</strong> Kulturtipps<br />
Atze schroDer<br />
Schmerzfrei<br />
eit seinen ersten Auftritten im Jahre 1995 unterhält Atze Schröder Teenies, ihre großen<br />
Geschwister und Eltern gleichermaßen. Seine Gags sind wunderbar unverblümt. Mit seinem<br />
neuen Programm „Schmerzfrei“ hält der fesche Rheinländer mit dem vollen Haar in<br />
Saarbrücken Audienz.
Was wird uns am 09. März in der Saarlandhalle<br />
erwarten?<br />
Es wird ein Rundumschlag, aber trotz aller<br />
Frechheiten werde ich sehr charmant bleiben.<br />
Ein Thema wird die Volkskrankheit Burnout<br />
werden, unter der ja inzwischen angeblich<br />
neun Millionen Deutsche leiden.<br />
Wie schmerzfrei muss man sein, um dein<br />
neues Programm zu überstehen?<br />
Das Publikum muss schon eine gewisse<br />
Schmerzfreiheit mitbringen, denn das ist bisher<br />
mein härtestes und witzigstes Programm.<br />
Aber die Zuschauer wollen etwas spüren und<br />
mit nach Hause nehmen. Ich frage immer, ob<br />
mein Publikum es noch härter verträgt und<br />
bisher lautet die Antwort auch immer Ja. Ich<br />
kann garantieren, dass man am nächsten Tag<br />
speziell im Bauchbereich Muskelkater hat.<br />
Den Titel „schmerzfrei“ beziehst du auf die<br />
Gesellschaft, die zunehmend gleichgültiger<br />
zu werden scheint. Welche Entwicklungen<br />
stimmen dich in den letzten Jahren am nachdenklichsten?<br />
Ja gerade, dass allen alles so egal ist sieht man<br />
ja jeden Tag aufs Neue im Fernsehen: Auf der<br />
einen Seite sehen 50 Millionen Zuschauer die<br />
Hochzeit von William und Kate, aber kaum einer<br />
interessiert sich dafür, dass in Afrika jeden<br />
Tag 5 000 Kinder verhungern. Das ist dann<br />
auch eine Form von Schmerzfreiheit und ich<br />
frage mich was da schief läuft.<br />
Den Titel „schmerzfrei“ beziehst du auf die<br />
Gesellschaft, die zunehmend gleichgültiger<br />
zu werden scheint. Welche Entwicklungen<br />
stimmen dich in den letzten Jahren am nachdenklichsten?<br />
Ja gerade, dass allen alles so egal ist sieht man<br />
ja jeden Tag aufs Neue im Fernsehen: Auf der<br />
einen Seite sehen 50 Millionen Zuschauer die<br />
Hochzeit von William und Kate, aber kaum<br />
einer interessiert sich dafür, dass in Afrika jeden<br />
Tag 5000 Kinder verhungern. Das ist dann<br />
auch eine Form von Schmerzfreiheit und ich<br />
frage mich was da schief läuft.<br />
Wie ist Atze privat?<br />
Der private Atze ist ruhiger, noch netter und<br />
noch sensibler. Wenn ich am Wochenende<br />
mal keine Show habe, dann nutze ich die Zeit<br />
für Freunde oder gehe meiner größten Leidenschaft<br />
nach: dem Segeln.<br />
Was ist für dich persönlich Kultur?<br />
Ich habe generell eine Affinität zu Kultur und<br />
besuche gern Theater, Stand-Ups und Konzerte.<br />
Außerdem bin ich ein absoluter Bücherfan<br />
und nutze viel von meiner freien Zeit, um<br />
mich mit einem guten Buch zu entspannen.<br />
Könntest du dir vorstellen ins Dschungelcamp<br />
zu ziehen, falls es karrieretechnisch<br />
nicht mehr so gut laufen sollte?<br />
Das kann ich absolut und völlig ausschließen.<br />
Text: Kristina Scherer · Bild: Privat<br />
Saarlandhalle Saarbrücken<br />
Freitag, 09. März<br />
www.atze-schroeder.de<br />
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KULTURSALON DIE WINZER & KIR RESONANZ<br />
KULTUR - SALON BEI DEN „ WINZERN“<br />
MARTIN - LUTHERSTR. 5 · 66111 SAARBRÜCKEN<br />
WWW.KUNSTUNDKULTURCLUB.DE
Restaurant<br />
Am Eschberger Weg<br />
Peter-Zimmer-Straße 13<br />
66<strong>12</strong>3 Saarbrücken<br />
Tel.: 06 81 / 8 30 78 53<br />
Fax: 06 81 / 8 30 78 55<br />
www.restaurant-savoir-vivre.de<br />
Öffnungszeiten<br />
Mittags:<br />
Montag bis Freitag<br />
Abends:<br />
Mittwoch bis Freitag<br />
ab 18:00 Uhr<br />
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imPressum<br />
Herausgeber und Verlag<br />
Young Media Saarbrücken UG<br />
(haftungsbeschränkt)<br />
Dieselstraße 9<br />
D - 66<strong>12</strong>3 Saarbrücken<br />
Tel: +49 (0) 681 - 303 903 88<br />
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dieser Ausgabe und zusätzlich<br />
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66386 St. Ingbert<br />
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10.000 Stück <strong>saar</strong>landweit, Trier,<br />
Kaiserslautern, Luxemburg an ca.<br />
650 Verteilstellen; erscheint zum<br />
Monatsanfang<br />
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