saar-scene Februar 02/13
Das total umsonste Popkulturmagazin.
Das total umsonste Popkulturmagazin.
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
In eurem aktuellen Video „Flüstern, Rufen<br />
Schreien“ geht es ziemlich zur Sache: Straßenschlachten,<br />
brennende Mülltonnen Molotowcocktails.<br />
Muss eine Revolution so aussehen?<br />
Sicherlich nicht, im besten Falle tut sie das auch<br />
nicht. Es ging uns hier auch nicht um Gewaltverherrlichung,<br />
sondern wir wollten zeigen, dass<br />
sich die Welt in Bewegung befindet. Das Video<br />
soll darauf hinweisen, dass die Menschen ihre<br />
Ziele erreichen können, wenn sie gemeinsam<br />
und entschlossen dafür eintreten.<br />
Was genau soll zertrümmert werden und wie<br />
sieht das „Neue“ aus?<br />
Unser Album Alerta und das Video tragen die<br />
Widmung „Für alle Menschen, die sich für ein<br />
Leben in Freiheit und Würde engagieren.“ Das<br />
beschreibt schon ziemlich gut, worum es uns<br />
hier geht: Ein gutes Leben für alle. Die Hindernisse,<br />
die dafür aus unserer Sicht am dringendsten<br />
beseitigt werden müssen, sind sicherlich<br />
Nazis, Rassismus, Sexismus, Homophobie. Dann<br />
muss dafür gesorgt werden, das alle Menschen<br />
eine ökonomische Grundlage erhalten, die sie<br />
überhaupt zu einem würdigen Leben befähigt.<br />
Von März bis Mai geht’s einmal rund durch<br />
Deutschland. Wo ist erfahrungsgemäß das Catering<br />
am besten?<br />
Wir sind keine Gourmets, aber natürlich wissen<br />
wir es sehr zu schätzen, wenn wir merken, dass<br />
sich die Köche Gedanken gemacht und Mühe<br />
gegeben haben. Erfahrungsgemäß ist das Essen<br />
in kleinen Läden, wo die Veranstalter noch<br />
selbst hinter dem Herd stehen, am Besten.<br />
Könnte daran liegen, dass wir Reis mit Scheiß<br />
einfach lieben. Im Saarland rechnen wir aber<br />
ganz feste mit Bettseichersalat und Moselwein!<br />
Die letzte Scheibe ist jetzt auch schon wieder<br />
ein Jahr alt. Steht 20<strong>13</strong> eine neue Veröffentlichung<br />
an?<br />
Eigentlich ist sie gerade erst sieben Monate alt!<br />
Aber tatsächlich haben wir schon begonnen, im<br />
Proberaum mit ein paar neuen Ideen zu experimentieren.<br />
Momentan ist es allerdings noch<br />
viel zu früh, um einen Termin für ein neues Album<br />
festzusetzen. Ihr könnt Euch aber sicher<br />
sein, dass wir Euch auf dem Laufenden halten!<br />
Am <strong>13</strong>. April macht ihr im Saarland Pitstop. Das<br />
ist der „Ehrentag der Pflanze“. Was habt ihr<br />
euch zu diesem Anlass ausgedacht?<br />
Naja, da unser Set sowieso und immer schon<br />
ausufernde Vorträge zu den Themen Fotosynthese,<br />
CO2 und Klimaerwärmung enthält, müssen<br />
wir da glücklicherweise nix umstellen und<br />
auch nicht extra proben. Aber vielleicht stehen<br />
ja ausnahmsweise und dem Anlass entsprechend<br />
ein paar Blümchen im Backstage? Aber<br />
im Ernst: Wir freuen uns tierisch auf das AntAttack<br />
Festival. Persönlich freuen wir uns dabei<br />
besonders auf Apologies, I Have None und Nations<br />
Afire, wirklich spitzen Bands, die alle bitte<br />
vorher mal auschecken sollten. Jennifer Rostock<br />
treffen wir auch immer gerne wieder. Wird gut,<br />
alle hinkommen!<br />
Was haben Havanna und Berlin gemeinsam?<br />
Den Dreck und die Armut vermutlich, obwohl<br />
man hier natürlich die Relationen beachten<br />
sollte. Davon abgesehen spürt man gerade im<br />
Winter ziemlich deutlich, dass Berlin ruhig ein<br />
bisschen mehr Havanna vertragen könnte. Aber<br />
in Wahrheit war von uns noch niemand dort. Das<br />
wird sich hoffentlich noch ändern.<br />
Interview: Markus Brixius - Bild: Band<br />
Antattack Festival, Dillingen<br />
Lokschuppen, Samstag, <strong>13</strong>. April<br />
www.antattack.de<br />
www.radiohavanna.de