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Shiatsu Dossier Kientalerhof Schule fuer Koerpertherapie

Epaper und Dossier der ISS Kiental über Shiatsu und die Ausbildung zum eidgenössisch diplomierten Shiatsu Therapeuten.

Epaper und Dossier der ISS Kiental über Shiatsu und die Ausbildung zum eidgenössisch diplomierten Shiatsu Therapeuten.

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SHIATSU<br />

EINE THERAPEUTISCHE METHODE<br />

IM GESUNDHEITSWESEN<br />

von Wilfried Rappenecker, Arzt für Allgemeinmedizin


SHIATSU<br />

Herkunft der Methode<br />

<strong>Shiatsu</strong> ist eine vom japanischen Gesundheitsministerium<br />

als therapeutische Körperarbeit anerkannte Methode.<br />

Die theore tische Grundlage des <strong>Shiatsu</strong> entspricht in weiten<br />

Teilen dem der Traditionellen Chinesischen Medizin TCM.<br />

<strong>Shiatsu</strong> füllt im japanischen Gesundheitswesen Teile der<br />

Rolle aus, welche die Physiotherapie in Europa innehat.<br />

Seit den späten 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts wird <strong>Shiatsu</strong> zunehmend in<br />

Europa angewandt. Therapeutisches <strong>Shiatsu</strong> stellt eine wirksame<br />

Behandlungsform bei einer Vielzahl von Beschwerden und Krankheiten dar. In<br />

einem Bericht der EU-Kommission zu komplementärmedizinischen Verfahren<br />

von 1997 wird <strong>Shiatsu</strong> als eine von 8 Methoden namentlich erwähnt. 2015 wird<br />

<strong>Shiatsu</strong> in der Schweiz als komplementärmedizinische Methode<br />

staatlich anerkannt werden.


Grundlagen des <strong>Shiatsu</strong><br />

Die Grundtechnik des <strong>Shiatsu</strong> beruht darauf, dass der Behandler mit dem<br />

Handballen, dem Daumen oder dem Ellenbogen an der Körperoberfläche einsinkt<br />

und für einen Augenblick den Kontakt in der Tiefe aufrecht erhält. Ein solcher<br />

Tiefen kontakt hat für die Wirkung von <strong>Shiatsu</strong> besondere Bedeutung und wird<br />

im Verlauf einer Behandlung (ca. 40 Minuten Dauer) immer wieder an ausgesuchten<br />

Stellen hergestellt.<br />

Durch diese Grundtechnik (sowie durch andere Prinzipien der Anwendung)<br />

unterscheidet sich <strong>Shiatsu</strong> wesentlich von der klassischen Massage und den<br />

meisten in der heutigen Physiotherapie üblichen Techniken. Auf körperlicher<br />

wie auf psychischer Ebene ist die Wirkung intensiver und reicht tiefer -<br />

<strong>Shiatsu</strong> ist effektiver.<br />

Meridiane wie sie aus der Akupunktur bekannt sind spielen in dem in der<br />

west lichen Welt verbreiteten <strong>Shiatsu</strong> eine wichtige Rolle. Über die Arbeit mit<br />

diesen „Energielinien“ ist es dem Behandler z.B. auch möglich, solche Bereiche<br />

im Körper des Patienten heilend zu beeinflussen, die sich der direkten Berührung<br />

entziehen. Dies kann beispielsweise bei der postoperativen Versorgung bzw. nach<br />

Unfällen von Bedeutung sein.<br />

<strong>Shiatsu</strong> wird am bekleideten Patienten meist auf einer Matte auf dem Boden<br />

ausgeübt. Die Arbeit auf dem Boden hat u.a. den Vorteil, dass die behandelnde<br />

Person ihr Gewicht differenziert einsetzen kann, um ohne eigene körperliche<br />

Anstrengung Druck und Tiefenkontakt zu applizieren. Im Krankenhaus oder bei<br />

Menschen, die sich aus verschiedenen Gründen nicht auf eine Matte legen<br />

können oder wollen, kann <strong>Shiatsu</strong> auch im Krankenbett bzw. auf einer<br />

Behandlungsliege angewendet werden.


SHI<br />

Allgemeine Wirkungen von <strong>Shiatsu</strong><br />

Wahrscheinlich ist es so, dass das sensomotorische System des Patienten<br />

die aufeinander folgenden Reize des Tiefenkontaktes benutzt, um sich in noch<br />

unbekannter Weise zu reorganisieren. Die Wirkung auf das System der Faszien<br />

scheint dabei eine zentrale Rolle zu spielen. Dabei wird das parasympathische<br />

System aktiviert. Dies wird von dem Patienten als tiefe Ruhe und Entspannung<br />

erlebt. Insgesamt ist die spezifische Wirkungsweise des <strong>Shiatsu</strong> mit seinen<br />

mitunter verblüffenden Wirkungen aus wissenschaftlicher Sicht bislang<br />

noch weitgehend ungeklärt.<br />

Wie auch die TCM sieht <strong>Shiatsu</strong> Krankheiten und Beschwerden nicht nur als<br />

Folge lokaler Dysfunktionen bzw. der isolierten Erkrankung eines Organs. Vielmehr<br />

werden sie als Ausdruck der umfassenden Situation eines Menschen verstanden.<br />

Heilung bzw. Linderung auch lokaler Beschwerden setzen einen Wechsel im gesamten<br />

System des Patienten voraus.<br />

Allgemeine Wirkungen von <strong>Shiatsu</strong> werden in verschiedenen Studien<br />

wie folgt beschrieben: Förderung des Heilungsprozesses, Verbesserung lokaler<br />

Bewegungseinschränkungen und Schmerzminderung, Stimmungsaufhellung,<br />

allgemein vergrößerte Toleranz gegenüber Beschwerden und Stress, Verbesserung<br />

des Schlafes, besserer Appetit, Verbesserung der Körpereigenwahrnehmung.<br />

Die Verbesserung der Körperwahrnehmung scheint ein wichtiger Aspekt<br />

der Wirkung von <strong>Shiatsu</strong> bei psychischen Krisen und posttraumatischen<br />

Belast ungs störungen zu sein, da diese in der Regel mit einer<br />

eingeschränkten Eigenwahrnehmung des Körpers einhergehen.


ATSU<br />

Einsatzspektrum von <strong>Shiatsu</strong><br />

Der klassische Bereich, in dem <strong>Shiatsu</strong> mit Erfolg eingesetzt wird,<br />

beinhaltet Beschwerden des Bewegungsapparates, wie beispielsweise<br />

Rücken schmerzen und Gelenksbeschwerden. Gute Erfahrungen werden mit <strong>Shiatsu</strong><br />

in der perioperativen Versorgung sowie Rehabilitation nach Verletzungen /<br />

Operationen gemacht. Zunehmend wird <strong>Shiatsu</strong> in Physiotherapiepraxen mit neurologischen,<br />

orthopädischen und chirurgischen Patienten als Behandlungs -<br />

alternative eingesetzt.<br />

Schlafstörungen, Funktionelle Störungen wie Kopfschmerzen, CMD, thorakales<br />

Engegefühl bei gesunder Herzfunktion, Magenbeschwerden oder Menstruations -<br />

beschwerden reagieren sehr gut auf die Berührung mit der Methode des <strong>Shiatsu</strong>.<br />

In der Schmerztherapie kann <strong>Shiatsu</strong> wichtiges Element eines umfassenden<br />

Behandlungskonzeptes sein. In der Onkologie wird <strong>Shiatsu</strong> zur Verminderung der<br />

Nebenwirkungen einer Chemotherapie oder zur Angstbewältigung eingesetzt; gerade<br />

auch Angehörige können hier unterstützt werden.<br />

In seelischen Belastungssituationen und Lebenskrisen kann <strong>Shiatsu</strong> eine effektive<br />

Hilfe sein und beispielsweise in Fällen einer Posttraumatischen Belastungsstörung<br />

eine psychotherapeutische Intervention wirkungsvoll ergänzen. Sehr hilfreich ist<br />

<strong>Shiatsu</strong> bei Fällen des sog. Burn-Out bzw. Überlastungssyndroms.


SHIATSU<br />

<strong>Shiatsu</strong>-Ausbildung<br />

Europaweit sind <strong>Shiatsu</strong>-Therapeuten bzw. -Praktiker in nationalen<br />

Berufsverbänden organisiert. Diese Verbände haben Mindeststandards für anerkannte<br />

Berufsausbildungen formuliert. So schreibt z.B. die <strong>Shiatsu</strong> Gesellschaft<br />

Schweiz SGS eine Mindestausbildungsdauer von 3 Jahren (berufsbegleitend) bei<br />

mind. 500 Zeitstunden Unterricht sowie ein mehrgliedriges Examen vor. Die<br />

Vermittlung von medizinischem Grundlagenwissen wie Anatomie, Physiologie und<br />

Grundlagen der Pathologie sowie von Prinzipien der therapeutischen Beziehung<br />

sind in einer guten <strong>Shiatsu</strong>-Ausbildung enthalten.<br />

Literatur<br />

Carola Beresford-Cook: “<strong>Shiatsu</strong> - Grundlagen und Praxis”, Urban+Fischer<br />

Verlag bei Elsevier, 2003 - Darstellung der theoretischen Grundlagen des <strong>Shiatsu</strong><br />

Wilfried Rappenecker + Meike Kockrick:<br />

“Atlas <strong>Shiatsu</strong> - die Meridiane des Zen-<strong>Shiatsu</strong>”, Urban+Fischer Verlag<br />

bei Elsevier, 2. Auflage 2011 - detaillierte Darstellung der Verläufe<br />

der im <strong>Shiatsu</strong> eingesetzten Meridiane<br />

.<br />

Wilfried Rappenecker (Hrg.) und 18 weitere Autoren:<br />

“Fälle aus der therapeutischen <strong>Shiatsu</strong>-Praxis”, Urban+Fischer Verlag bei<br />

Elsevier, 2013 - hochinteressante Berichte aus der Praxis<br />

.Wilfried Rappenecker: “Yu Sen - <strong>Shiatsu</strong> für Anfänger”, Felicitas Hübner Verlag,<br />

überarbeitete Auflage 2007 - ein Buch, das sowohl Therapeuten<br />

als auch betroffenen Patienten einen Einblick in das <strong>Shiatsu</strong> geben kann.<br />

Hierzu ist im Felicitas Hübner-Verlag “Yu Sen - die DVD” erschienen.<br />

“Beiträge zum 2., 3. und 4. Europäischen <strong>Shiatsu</strong> Kongress”,<br />

Kiental 2007 - 2014<br />

der Reader mit allen Beiträgen der Dozenten dieser Kongresse.<br />

Zu bestellen bei: <strong>Kientalerhof</strong> - Bildungs- und Begegnungszentrum<br />

info@kientalerhof.ch; +41- 33 676 26 76.


Studien<br />

• Brady LH, Henry K, Luth JF 2nd, Casper-Bruett KK, Drake University, USA:<br />

The effects of shiatsu on lower back pain 2001<br />

• Ergebnisse 14. <strong>Shiatsu</strong> Weltkongress 2001:<br />

http://www.shiatsu.ac.jp/english/congress.html<br />

• Rackeseder C., Drabek R.: Kann <strong>Shiatsu</strong> als Zusatztherapie Heilungsprozesse<br />

positiv beeinflussen? Wien 2005<br />

• Ingram, J. et al: The effects of <strong>Shiatsu</strong> in post term pregnancy 2005<br />

• Long A.F. „The Effects and Experience of <strong>Shiatsu</strong>: A Cross-european Study“,<br />

Universität Salford, England, 2007<br />

• Chevalier D.: <strong>Shiatsu</strong> and side effects of Chemotherapy 2007<br />

• Lewicka S.: Wirkung von <strong>Shiatsu</strong> auf menopausale Symptome, Universität<br />

Heidelberg, 2005/2009<br />

• Maria Gryllaki et al.: Wirkungen von <strong>Shiatsu</strong> auf die Schmerzbewältigung ,<br />

University Aretaieion Hospital Athens, 2011


SHIATSU<br />

Kontakt mit <strong>Shiatsu</strong><br />

Wenden Sie sich an eine dieser Adressen, wenn Sie erfahrene <strong>Shiatsu</strong>-Behandler<br />

für Ihre Patienten suchen:<br />

Schweiz: Internationale <strong>Shiatsu</strong>-<strong>Schule</strong> Kiental, <strong>Kientalerhof</strong> CH-3723 Kiental,<br />

Tel. 0041-33-676 26 76<br />

info@kientalerhof.ch, www.kientalerhof.ch<br />

<strong>Shiatsu</strong>-Gesellschaft Schweiz, (SGS); Tel. 0041-56-427 15 73<br />

gs@shiatsu-verband.ch, www.shiatsu-sgs.ch.<br />

Deutschland: Gesellschaft für <strong>Shiatsu</strong> in Deutschland (GSD)<br />

Tel. 0049-40-85 50 67 36<br />

info@shiatsu-gsd.de, www.shiatsu-gsd.de.<br />

Österreich: Österreichischer Dachverband für <strong>Shiatsu</strong> (ÖDS);<br />

Tel. 0043-2272-822 28<br />

info@shiatsu-verband.at, www.shiatsu-verband.at.<br />

Herausgeber:<br />

Wilfried Rappenecker ist Arzt für Allgemeinmedizin, Leiter der Internationalen<br />

<strong>Shiatsu</strong> <strong>Schule</strong> Kiental und der <strong>Schule</strong> für <strong>Shiatsu</strong> Hamburg.<br />

Bei Interesse an Vorträgen zum Thema therapeutisches <strong>Shiatsu</strong> und/oder<br />

Praxisdemonstrationen wenden Sie sich bitte an: info@kientalerhof.ch.


ISS Kiental<br />

Internationale <strong>Shiatsu</strong> <strong>Schule</strong><br />

<strong>Shiatsu</strong> Therapeut/-in<br />

Kiental<br />

Lehrgang mit anerkanntem Abschluss<br />

<strong>Schule</strong> für Körpertherapie Kiental Wetzikon Uzwil


Klarheit und Gelassenheit, die Fähigkeit, seine Aufmerksamkeit<br />

zu fokussieren und gleichzeitig Weite und Leichtigkeit<br />

entstehen zu lassen – dies wird in unserer Ausbildung<br />

vermittelt.<br />

2


Menschen zu inden,<br />

die mit uns fühlen und<br />

empinden, ist wohl das<br />

schönste Glück auf Erden.<br />

Carl Spitteler<br />

3


Internationale <strong>Shiatsu</strong>-<strong>Schule</strong> Kiental<br />

Die von der Internationalen <strong>Shiatsu</strong><br />

<strong>Schule</strong> Kiental angebotene <strong>Shiatsu</strong>-Ausbildung<br />

ist ein Studium der Körperarbeit,<br />

in dessen Verlauf Sie ein neues Verhältnis<br />

zum Körper entwickeln und damit das<br />

Leben neu entdecken können. Sie lassen<br />

sich hier auf eine neue Erfahrungswelt<br />

ein, deren Erforschung bis ans Lebensende<br />

andauern kann. Der Lehrgang der ISS<br />

Kiental ist von der OdA-KT (Organisation<br />

der Arbeit Komplementärtherapie) akkreditiert<br />

und führt zum Abschluss als eidg.<br />

dipl. Komplementärtherapeut/in. Unsere<br />

Ausbildung ist von der Schweizerischen<br />

Gesellschaft für <strong>Shiatsu</strong> (SGS) und von<br />

der Gesellschaft für <strong>Shiatsu</strong> in Deutschland<br />

(GSD) als qualifiziert anerkannt.<br />

Was ist <strong>Shiatsu</strong> und wie wirkt es?<br />

<strong>Shiatsu</strong> ist eine Form des natürlichen Heilens,<br />

die ihren Ursprung in einem der ältesten<br />

den Menschen bekannten Heilsysteme hat,<br />

der Traditionellen Chinesischen Medizin. Mit<br />

Hilfe von <strong>Shiatsu</strong> können wir die Gesundheit<br />

erhalten und wieder herstellen, indem wir<br />

das wichtigste Kommunikationssystem des<br />

Körpers – das Energiesystem – harmonisieren<br />

und kräftigen. Dieses Energiesystem steuert<br />

körperliches, seelisches und geistiges<br />

Wachstum, alle Aktivitäten unseres Körpers<br />

sowie unser Bewusstsein und unsere spirituelle<br />

Entwicklung.<br />

<strong>Shiatsu</strong> ist eine vom japanischen Gesundheitsministerium<br />

als therapeutische Körperarbeit<br />

anerkannte Methode. In Japan<br />

füllt <strong>Shiatsu</strong> Teile der Rolle aus, welche die<br />

Physiotherapie in Europa innehat. Seit über<br />

vier Jahrzehnten breitete sich <strong>Shiatsu</strong> in der<br />

westlichen Welt in einem grösseren Masse<br />

aus. Heute wird die Methode in Therapie, Erziehung,<br />

Prävention, Betreuung hilfsbedürftiger<br />

Menschen und im Wellness bereich angewandt.<br />

2015 wurde die <strong>Shiatsu</strong>-Ausbildung in<br />

der Schweiz im Rahmen der Komplementär-<br />

Therapie staatlich anerkannt.<br />

4


<strong>Shiatsu</strong> beeinflusst die Bewegung von ‘Ki’<br />

oder ‘Qi’ (Energie), das allen Lebensfunktionen<br />

des Körpers und seiner Organe zugrunde<br />

liegt. Ki beindet sich überall im Körper<br />

und kann durch Berührung erreicht und<br />

beeinflusst werden. Im Besonderen zirkuliert<br />

Ki in speziischen Energiekanälen, den<br />

Meridianen. Der <strong>Shiatsu</strong>-Therapeut wendet<br />

unterschiedlichen Druck auf die Meridiane<br />

und andere ausgewählte Körperregionen an,<br />

um dem Energiefeld die Möglichkeit zu mehr<br />

Freiheit und zum Ausgleich zu geben. Zusätzlich<br />

harmonisieren osteopathische Techniken<br />

und Dehntechniken den Körper und das<br />

Energiesystem.<br />

Berührung ist die Essenz des <strong>Shiatsu</strong>. Der<br />

<strong>Shiatsu</strong>-Therapeut benutzt das einfachste<br />

und grundlegendste Werkzeug des Menschen:<br />

seine Hände. In Situationen von<br />

Stress oder bei Verletzungen kann schon eine<br />

einfache unterstützende Berührung grossen<br />

Einfluss auf den Heilungsprozess haben. Die<br />

angeborenen Selbstheilungsmechanismen<br />

des Empfängers werden aktiviert und führen<br />

zu einer gesteigerten Wahrnehmung von<br />

Wohlbeinden in Körper, Geist und Seele. In<br />

der Hand gut ausgebildeter und erfahrener<br />

<strong>Shiatsu</strong>-TherapeutInnen stellt <strong>Shiatsu</strong> eine<br />

effektive Hilfe bei einer Vielzahl von körperlich-seelischen<br />

Beschwerden und Erkrankungen<br />

dar.<br />

<strong>Shiatsu</strong> verbindet uns mit Grundsätzlichem<br />

im Leben. Das Streben nach Gleichgewicht<br />

ist essentiell für die Erhaltung allen Lebens.<br />

<strong>Shiatsu</strong> wirkt, indem es das Gleichgewicht<br />

zwischen der Natur und dem Menschen und<br />

seinem Körper erleichtert. Wir erkennen,<br />

dass alle Menschen und Tiere, aber auch die<br />

Pflanzenwelt, die Welt der Elemente und die<br />

Energiesphären miteinander verbunden sind,<br />

aufeinander wirken und voneinander abhängig<br />

sind.<br />

«Klarheit und Gelassenheit, die Fähigkeit,<br />

seine Energie zu fokussieren und gleichzeitig<br />

Weite und Leichtigkeit entstehen zu<br />

lassen, sind Eigenschaften eines/r guten<br />

<strong>Shiatsu</strong>-TherapeutIn. Beides wird in dieser<br />

Ausbildung vermittelt.»<br />

Wilfried Rappenecker<br />

5


Die Philosophie<br />

Die ISS-Kiental wurde 1986 als eine der ersten<br />

europäischen <strong>Shiatsu</strong>-<strong>Schule</strong>n gegründet.<br />

Eine große Zahl erfolgreicher <strong>Shiatsu</strong>-<br />

PraktikerInnen und –LehrerInnen sind durch<br />

diese <strong>Schule</strong> gegangen. Auch heute zählt<br />

die ISS-Kiental zu den führenden <strong>Shiatsu</strong>-<br />

<strong>Schule</strong>n in Europa.<br />

Leiter der Ausbildung ist Jürgen Westhoff,<br />

<strong>Shiatsu</strong>-Lehrer, Heilpraktiker und Osteopath.<br />

Ihn umgibt ein internationales Team von erfahrenen<br />

Lehrern, welches eine erfolgreiche<br />

und bereichernde Ausbildung garantiert.<br />

Nicht zuletzt ist der <strong>Kientalerhof</strong> der Ort der<br />

erfolgreichen Europäischen <strong>Shiatsu</strong> Kongresse,<br />

von denen in den vergangenen Jahren<br />

deutliche Impulse für die Entwicklung von<br />

<strong>Shiatsu</strong> in Europa ausgingen. In den lesenswerten,<br />

vom <strong>Kientalerhof</strong> herausgegeben<br />

Kongressbüchern inden sich die Beiträge der<br />

DozentInnen in schriftlicher Form.<br />

Inmitten der eindrücklichen Bergwelt des<br />

Berner Oberlandes werden StudentInnen aus<br />

vielen Ländern Europas intensiv in <strong>Shiatsu</strong><br />

ausgebildet. Dabei durchlaufen sie oftmals<br />

einen tiefgreifenden inneren Transformationsprozess.<br />

Dieser wird speziell dadurch<br />

unterstützt, dass die Ausbildung nicht wie<br />

andernorts tageweise sondern in längeren<br />

Intensivblöcken von 6 bis 9 Tagen Dauer absolviert<br />

wird.<br />

Unsere Ausbildung ruht auf vier Säulen: dem<br />

Zen-<strong>Shiatsu</strong> Masunaga, der energetischen<br />

Arbeit mit dem Körperraum des Menschen,<br />

den Osteopathischen Techniken und der Begleitung<br />

seelischer Prozesse in der <strong>Shiatsu</strong>-<br />

Praxis.<br />

Das Zen-<strong>Shiatsu</strong> ist eine in Europa vorherrschende<br />

energetische Meridianarbeit, die von<br />

Sh. Masunaga begründet wurde, und in der mit<br />

einem erweiterten Meridiansystem gearbeitet<br />

wird. In der Arbeit mit dem energetischen<br />

Körperraum nimmt der Behandler Auffälligkeiten<br />

und energetische Muster im Körper<br />

des Klienten wahr und arbeitet direkt mit diesen.<br />

Im mehr strukturbezogenen Teil werden<br />

energetische und physische Strukturen mit<br />

osteopathischen Techniken behandelt und<br />

ausgeglichen. Verständnis für und Erfahrung<br />

mit psycholo gischen Prozessen sind von großer<br />

Bedeutung in der professionellen <strong>Shiatsu</strong>-<br />

Praxis.<br />

Die Kombination dieser vier Elemente ist einmalig<br />

in Europa. Sie ist anspruchsvoll, geht<br />

deutlich weiter als andere <strong>Shiatsu</strong>-Ausbildungen<br />

und bietet eine stabile Grundlage für<br />

ein professionelles <strong>Shiatsu</strong> in Wellness und<br />

Therapie.<br />

Die Philosophie und Tradition des natürlichen<br />

Heilens betonen die Wichtigkeit der<br />

Ernährung zur Erhaltung der Gesundheit.<br />

6


Die Ausbildung der ISS-Kiental geht auf die<br />

Bedeutung der Nahrung ein. Sie lernen, wie<br />

viele alltägliche Probleme durch Ernährungsumstellung<br />

gelindert werden können. Alle<br />

Mahlzeiten während der Ausbildung werden<br />

mit natürlichen, meist biologischen Produkten<br />

auf naturbelassene Weise zubereitet.<br />

Dadurch erfahren Sie an sich selbst, welche<br />

kraftvolle Wirkung Nahrung hat – ein einzigartiger<br />

und besonderer Aspekt des Studiums<br />

im <strong>Kientalerhof</strong>.<br />

Was noch wichtig ist<br />

In den Ausbildungswochen erfahren die<br />

Teilnehmer neben dem Unterricht auch die<br />

Umgebung des Kiental mit der Kraft der<br />

Natur der Berge: das Blümlisalp-Massiv,<br />

die Schneefelder, die auch im Sommer herab<br />

leuchten, das Wasser, das durch das Tal<br />

rauscht, die Wasserfälle, die in jeder Pause zu<br />

Fuß erreicht werden können, der Blick auf die<br />

grünen Wiesen im Sommer, das Zwitschern<br />

der Vögel im Dorf, das Läuten der Glocken, im<br />

Winter die Stille der schneebedeckten Berge<br />

oder das Lachen auf der langen Schlittelbahn.<br />

Sie können auf vielen Pfaden zu wunderschönen<br />

Plätzen wandern, das Kiental ist voller<br />

Orte der Kraft. In dieser Umgebung ist es um<br />

vieles einfacher mit den subtilen Kräften des<br />

Lebens in Kontakt zu treten und das ist eine<br />

der wesentlichen Lern-Erfahrungen, die wir in<br />

unseren Kursen vermitteln wollen.<br />

Von besonderer Bedeutung ist auch das<br />

Haus selber, ein Ort, an dem die Teilnehmer<br />

versorgt werden mit allem was sie brauchen.<br />

Viele Menschen arbeiten hier für uns, wir werden<br />

bekocht, das Haus wird sauber gehalten,<br />

der Garten wird gepflegt, die Holzsauna wird<br />

geschürt und am Abend kann es passieren,<br />

dass aus dem Essraum mit ein paar Handgriffen<br />

eine Barfuss-Disco wird und wir zusammen<br />

tanzen, draussen die Feuerstelle brennt<br />

und wir die Sterne in der Nacht betrachten.<br />

Wir können miteinander Gespräche führen<br />

für die im Alltag oft kein Platz ist, wir treffen<br />

Menschen aus vielen Ländern, die sich für<br />

ungewöhnliche Dinge interessieren, und die<br />

zur gleichen Zeit wie wir Kurse im <strong>Kientalerhof</strong><br />

besuchen und lernen. So bekommen wir<br />

Anregungen, die wesentlich für unser Leben<br />

sind. Wir können uns zurückziehen und in<br />

die Stille gehen, wir können uns ganz auf das<br />

konzentrieren, was in den Kursen und mit uns<br />

geschieht.<br />

7


Für wen ist die Ausbildung gedacht?<br />

Dieses Ausbildungsangebot richtet sich an<br />

alle, die sich fundiert zu <strong>Shiatsu</strong>-TherapeutInnen<br />

und eidg. dipl. Komplementär-TherapeutInnen<br />

ausbilden lassen möchten.<br />

Sie ist eine ausgezeichnete Weiterbildungsmöglichkeit<br />

für KörpertherapeutInnen mit<br />

anderer Ausrichtung wie Massage, Physiotherapie,<br />

Osteopathie, Chiropraktik oder<br />

Akupunktur. <strong>Shiatsu</strong> lässt sich gut mit anderen<br />

Heilmethoden kombinieren.<br />

Ärzte, Psychotherapeuten und Vertreter anderer<br />

Therapien inden eine wertvolle Vertiefung<br />

ihres Verständnisses vom Menschen,<br />

von Gesundheit und Krankheit. Ihre therapeutische<br />

Arbeit wird sich nachhaltig wandeln<br />

und vertiefen.<br />

Unsere Ausbildung eignet sich zudem besonders<br />

als Weg zur Persönlichkeitsentwicklung.<br />

Das Studium und die Praxis des <strong>Shiatsu</strong> geben<br />

in der Regel bedeutende Anstöße für die<br />

eigene Transformation.<br />

Spezielle Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.<br />

Die ISS-Kiental<br />

• führt einen von der OdA-KT akkreditierten<br />

Lehrgang für Komplementärtherapie in der<br />

Methode <strong>Shiatsu</strong> durch.<br />

• bietet eine erstklassige von der <strong>Shiatsu</strong><br />

Gesellschaft Schweiz (SGS) und der Gesellschaft<br />

für <strong>Shiatsu</strong> in Deutschland (GSD) anerkannte<br />

<strong>Shiatsu</strong>-Ausbildung<br />

• die Ausbildung entspricht den Richtlinien des<br />

EMR (erfahrungsmedizinisches Register).<br />

• wird geleitet durch den <strong>Shiatsu</strong>-Lehrer,<br />

Heilpraktiker und Osteopathen Jürgen<br />

Westhoff.<br />

• hat ein erfahrenes und engagiertes internationales<br />

Lehrerteam, u.a. den international<br />

bekannten <strong>Shiatsu</strong>-Lehrer und Autoren Wilfried<br />

Rappenecker.<br />

• beinhaltet eine einzigartige Intensivausbildung<br />

mit bis zu 9-tägigen Ausbildungsblöcken<br />

in einer inspirierenden Umgebung<br />

• durch das Online <strong>Shiatsu</strong>-Forum bleiben<br />

die Teilnehmer zwischen den Ausbildungsblöcken<br />

mit ihren Lehrern verbunden<br />

• die Ausbildung entspricht den Richtlinien<br />

des EMR (erfahrungsmedizinisches Register)<br />

und ist von der <strong>Shiatsu</strong> Gesellschaft<br />

Schweiz (SGS) sowie der Gesellschaft für<br />

<strong>Shiatsu</strong> in Deutschland (GSD) anerkannt<br />

• stellt eine optimale Möglichkeit zur persönlichen<br />

Weiterentwicklung in einem geschützten<br />

Umfeld dar<br />

• ein europaweit anerkanntes Weiterbildungsprogramm<br />

hilft Ihnen auch nach Abschluss<br />

der Ausbildung, sich beruflich und<br />

persönlich weiterzuentwickeln.<br />

Die <strong>Shiatsu</strong>-Ausbildung<br />

der ISS Kiental<br />

erfüllt alle Anforderungen zur Erlangung des<br />

Branchenzertiikats Komplementär-Therapie<br />

<strong>Shiatsu</strong>. Nach Abschluss unserer Ausbildung<br />

steht die Türe offen für den Weg zur Höheren<br />

Fachprüfung Komplementär-Therapie mit<br />

dem Ziel der/des eidg. dipl. Komplementär-<br />

Therapeuten / Therapeutin <strong>Shiatsu</strong>.<br />

8


Struktur und Inhalte der Ausbildung<br />

Die ISS-Kiental Ausbildung umfasst 1‘800<br />

Stunden Fachunterricht und Praktikum, davon<br />

700 Kontaktstunden. Sie gliedert sich in<br />

10 Ausbildungsstufen von 6 bis 9 Tagen Dauer.<br />

Alle erforderlichen Elemente des ‚Praktikums<br />

Komplementärtherapie’ sind Teil der<br />

Fachausbildung <strong>Shiatsu</strong>. Hinzu kommen die<br />

Kurse des sogenannten Tronc Commun Komplementärtherapie<br />

in medizinischen, sozialwissenschaftlichen<br />

und berufsspezifischen<br />

Grundlagen von insgesamt 340 Stunden.<br />

Die Zeit zwischen den einzelnen Ausbildungsstufen<br />

nutzen die TeilnehmerInnen dafür,<br />

durch Praxis die gelernten Techniken und ihre<br />

Wahrnehmung zu schulen und die Inhalte der<br />

vorangegangenen Stufe zu vertiefen und zu<br />

integrieren. Dazu geben die StudentInnen zwischen<br />

den Stufen und zwischen Stufe 10 und<br />

dem Examen jeweils mindestens 20 Behandlungen<br />

und halten einen großen Teil hiervon<br />

in Berichten fest. Ferner absolvieren sie zwischen<br />

zwei Ausbildungsstufen jeweils mindestens<br />

ein Tutorium, zwischen den Stufen 2 und<br />

10 mindestens 6 Hospitanzen und zwischen<br />

den Stufen 5 und 10 mindestens 7 Mentorate<br />

bei Lehrern der <strong>Schule</strong> bzw. anderen von der<br />

ISS Kiental anerkannten Mentoren. Impulstage,<br />

wie sie in Bern angeboten werden, stellen<br />

regionale Angebote zur Vertiefung der Inhalte<br />

der Ausbildungsstufen dar.<br />

Neben der Vermittlung von theoretischem<br />

Wissen sind Anwendung und Lernen durch<br />

die Praxis (learning by doing) Schwerpunkt<br />

unserer Ausbildung. Auf diese Weise werden<br />

Ihre praktischen Fähigkeiten von Anfang an<br />

geschult, so dass Sie bereits mit dem Abschluss<br />

der 1. Ausbildungsstufe fähig sind,<br />

Ganzkörper-Behandlungen im Freundes- und<br />

Familienkreis zu geben. Die während der Unterrichtsstunden<br />

ausgetauschten <strong>Shiatsu</strong>-Behandlungen<br />

zusammen mit der regelmässigen<br />

Praxis traditioneller Praktiken wie Do-In, Yoga,<br />

Qi Gong und Atemübungen geben Ihnen von<br />

Stufe zu Stufe mehr Energie, verfeinertes Fingerspitzengefühl,<br />

grössere Leistungsfähigkeit<br />

und daraus resultierendes Wohlbeinden. Diese<br />

Praxis setzt wichtige persönliche Entwicklungsprozesse<br />

in Gang.<br />

Am Ende einer jeden Stufe erhalten die StudentInnen<br />

ein mündliches Feedback. Am<br />

Ende der Stufen 4, 7 und 10 erhalten sie eine<br />

schriftliche Einschätzung Ihres Entwicklungsstandes<br />

durch den Lehrer der jeweiligen Stufe.<br />

All dies – die Einschätzung am Ende einer<br />

Stufe sowie zwischenzeitliche Praxis und<br />

Tutorien – qualiizieren Sie für die nächste<br />

Stufe. Hospitanzen und Mentorate sichern<br />

zusätzlich Ihre fachliche Entwicklung. Das ISS<br />

Testatheft hilft Ihnen, Ihre Fortschritte festzuhalten<br />

und nachvollziehbar zu machen.<br />

Nach Absolvierung der 10 Ausbildungsstufen<br />

besteht die Möglichkeit, sich dafür zu bewerben,<br />

einen kompletten Ausbildungsgang als<br />

AssistentIn zu begleiten und dabei einen weiteren<br />

entscheidenden Lern- und Erfahrungsprozess<br />

zu durchlaufen.<br />

9


Das Abschlussdiplom<br />

Für den Erhalt eines Diploms als <strong>Shiatsu</strong>-TherapeutIn<br />

gelten die folgenden Anforderungen:<br />

• Sekundarstufe II (Matura oder Berufslehre)<br />

• Absolvierung der <strong>Shiatsu</strong> Stufen 1 bis 10 mit<br />

den Kurseinschätzungen am Ende der Stufen<br />

4, 7 und 10, der Zwischenprüfung vor<br />

Stufe 6<br />

• Absolvierung des Tronc Commun oder<br />

Nachweis entsprechender Äquivalenzen<br />

• Durchführung von jeweils mindestens 20<br />

Behandlungen zwischen den einzelnen<br />

Ausbildungskursen, insgesamt 200 Behandlungen<br />

bis zur Prüfung, davon 150 dokumentiert<br />

• Mindestens 3 Jahre Praxis vom Beginn der<br />

Ausbildung bis zur Diplomprüfung<br />

• Ein Mindestalter von 22 Jahren zum Zeitpunkt<br />

der Diplomprüfung<br />

• Dokumentierte Serie von 24 erhaltenen Behandlungen<br />

durch ISS Kiental-zertiizierte<br />

<strong>Shiatsu</strong>-TherapeutInnen<br />

• Mindestens 10 dokumentierte Tutorien bei<br />

Lehrpersonen der ISS Kiental zwischen Stufe<br />

2 und der Diplomprüfung.<br />

• Mindestens 6 dokumentierte Hospitanzen<br />

bei ISS Kiental akkreditierten Mentoren<br />

zwischen Stufe 2 und der Diplomprüfung.<br />

• Mindestens 7 dokumentierte Mentorate bei<br />

ISS Kiental akkreditierten Mentoren zwischen<br />

Stufe 5 und der Diplomprüfung.<br />

• Anfertigung von 3 Fallstudien<br />

• Anfertigung einer Diplomarbeit<br />

• Diplomprüfung bestehend aus einem schriftlichen<br />

und einem praktisch-mündlichen Teil.<br />

10


Der Ausbildungslehrgang<br />

Stufe 1<br />

Grundkurs <strong>Shiatsu</strong><br />

Das Hauptaugenmerk der 1. Ausbildungsstufe<br />

besteht darin, grundlegende <strong>Shiatsu</strong>-Theorie<br />

und Basis-Techniken zu erlernen sowie<br />

seinen eigenen Körper als das eigentliche<br />

Instrument im <strong>Shiatsu</strong> einzusetzen. Ein weiterer<br />

Schwerpunkt ist es, Ihre Konzentrationsfähigkeit<br />

und Präsenz zu fördern. Ihnen<br />

wird der Wert von körperlicher, emotionaler<br />

und psychischer Ausgeglichenheit und deren<br />

Notwendigkeit für die Ausübung von <strong>Shiatsu</strong><br />

vermittelt, so dass Sie auch Ihren Alltag bewusster<br />

gestalten können.<br />

Lernziele<br />

• mit der Geschichte und den Grundprinzipien<br />

des <strong>Shiatsu</strong> vertraut sein<br />

• mit dem richtigen Einsatz der Hände im <strong>Shiatsu</strong><br />

vertraut sein<br />

• mit der Bedeutung des Körpers als Instrument<br />

des Behandelnden und dem Einsatz<br />

des eigenen Körpergewichtes vertraut sein<br />

• verschiedene Mobilisierungs- und Dehntechniken<br />

kennen und richtig ausführen<br />

können<br />

• einfache Behandlungstechniken für Kopf<br />

und Nacken, für Hände und Füße sowie für<br />

den gesamten Körper kennen und ausführen<br />

können<br />

• Grundkenntnisse in der Energie- und Meridianlehre<br />

des <strong>Shiatsu</strong> erworben haben<br />

• in der Lage sein, mehrere unterschiedliche<br />

<strong>Shiatsu</strong>-Ganzkörper-Behandlungen an Freunden<br />

und im Familienkreis durchzuführen<br />

• mehrere unterschiedliche Körperübungssysteme<br />

kennengelernt haben, die sie zu<br />

Hause praktizieren können<br />

Zwischen der Stufe 1 und 2 sind insgesamt<br />

mindestens 20 Behandlungen zu geben (davon<br />

sind mindestens 10 in Berichten festzuhalten).<br />

11


Stufe 2<br />

Meridianshiatsu 1<br />

Schwerpunkt dieses Kurses ist die Meridianarbeit<br />

im <strong>Shiatsu</strong> mit einer Fülle von neuen<br />

Behandlungstechniken. Die vermittelten<br />

Grundlagen der Theorie von Yin und Yang,<br />

der energetischen Organe und der Meridiane<br />

ermöglicht es Ihnen, wohltuende und tief<br />

wirkende Behandlungen zu geben. Mit dem<br />

System der Yu-Punkte lernen Sie ein System<br />

der Körperdiagnose kennen. Neue Behandlungstechniken<br />

für alle Bereiche des Körpers<br />

geben Ihnen viele neue Behandlungsoptionen.<br />

Prinzipien der gesunden Ernährung und<br />

des Kochens werden erörtert.<br />

Lernziele<br />

• mit der grundlegenden -Theorie der energetischen<br />

Organe und der Meridiane vertraut<br />

sein<br />

• die erste Hälfte der Meridianverläufe des<br />

Zen-<strong>Shiatsu</strong> kennen gelernt haben und in<br />

Ihrem <strong>Shiatsu</strong> mit allen 12 (Teil-)Meridianen<br />

arbeiten können<br />

• mit der Diagnose nach den Yu-Punkten und<br />

aus anderen Zeichen der Körpersprache (Bo<br />

Shin) in der Lage sein, einen anderen Menschen<br />

klarer zu sehen und zu verstehen<br />

• durch Dehnungen und Rotationen blockiertes<br />

Ki gezielt lösen können<br />

• mit neuen Techniken feiner und einfühlsamer<br />

an Nacken und Bauch arbeiten können<br />

• mit den Grundlagen der Reaktionen des<br />

Nervensystems auf Berührung und der Theorie<br />

von Sympathikus und Parasympathikus<br />

vertraut sein<br />

• mit den Grundlagen der Theorie von Yin und<br />

Yang vertraut sein<br />

• einige Prinzipien der gesunden Ernährung<br />

und des Kochens kennen<br />

• weitere Körperübungen und Meditationen<br />

kennengelernt haben<br />

Zwischen der Stufe 2 und 3 sind insgesamt<br />

mindestens 20 Behandlungen zu geben (davon<br />

sind mindestens 10 in Berichten festzuhalten)<br />

sowie mindestens 1 Tutorium zu absolvieren.<br />

12


Stufe 3<br />

Meridianshiatsu 2<br />

Im Mittelpunkt dieses Kurses steht die zweite<br />

Hälfte des Meridiansystems, wie es im<br />

Zen-<strong>Shiatsu</strong> Anwendung indet. Der erste<br />

Kurstag ist dabei der Wiederholung der ersten<br />

Hälfte der Meridiane gewidmet, damit<br />

die Studenten sich damit sicher fühlen, bevor<br />

die zweite Hälfte vermittelt wird. Zusammen<br />

mit neuen Techniken (u.a. die Arbeit in Seitenlage<br />

und im Sitzen sowie neue Nackenund<br />

Hara-Techniken) bietet die zweite Hälfte<br />

der Meridiane eine Vielzahl neuer Behandlungs-möglichkeiten.<br />

Die Bedeutung des<br />

Zuhause des Organs/Meridians als Fokus<br />

einer Behandlung wird thematisiert, die feine<br />

energetische Arbeit im Tiefenrhythmus wird<br />

geübt, und die energetischen Zustände von<br />

Kyo und Jitsu werden besprochen.<br />

Lernziele<br />

• das komplette Meridiansystem des Zen-<strong>Shiatsu</strong><br />

kennen gelernt haben und auf vielfältige<br />

Weise damit arbeiten können<br />

• <strong>Shiatsu</strong> in der Seitenlage und im Sitzen anwenden<br />

können<br />

• differenziert und einfühlsam tief am Nacken<br />

und am Hara arbeiten<br />

• Meridianbehandlungen im Tiefenrhythmus<br />

geben<br />

• das System der Bo-Punkte kennen und in<br />

Ihren Behandlungen nutzen können<br />

• die Wirkung ihrer <strong>Shiatsu</strong>-Behandlungen<br />

durch einen klaren Fokus erhöhen<br />

• weitere Körperübungen und Meditationen<br />

kennen gelernt haben<br />

Zwischen der Stufe 4 und 5 sind insgesamt<br />

mindestens 20 Behandlungen zu geben (davon<br />

sind mindestens 10 in Berichten festzuhalten)<br />

sowie mindestens 1 Tutorium zu absolvieren.<br />

Als Vorbereitung für den Unterricht in Osteopathische<br />

Techniken muss ferner bis zum<br />

Beginn der Stufe 5 der Kurs „MG Bewegungssystem“,<br />

wie er im <strong>Kientalerhof</strong> angeboten<br />

wird, besucht sein.<br />

13


Stufe 4<br />

Osteopathische und Innere Techniken<br />

Schwerpunkt dieses Kurses ist die Einführung in<br />

die Osteopathischen Techniken als ein wesentliches<br />

Element unseres <strong>Shiatsu</strong>.<br />

Im Mittelpunkt stehen Untersuchungsmöglichkeiten<br />

und Osteopathische Techniken für<br />

die Arbeit mit allen Abschnitten der Wirbelsäule,<br />

der Verbindung zum Hinterhaupt, sowie mit<br />

dem Schultergürtel. Dabei geht es vor Allem<br />

darum, dem Körper mehr Beweglichkeit und<br />

Raum zu ermöglichen. Die Teilnehmer lernen<br />

ein ganzes Bündel von Osteopathischen Techniken<br />

kennen, mit denen sie in diesem Sinne<br />

arbeiten können. Ein weiterer Schwerpunkt ist<br />

die Einführung in die Inneren Techniken des<br />

<strong>Shiatsu</strong>, welche den Umgang mit dem eigenen<br />

Körperraum und den Kontakt zu energetischen<br />

Strukturen wie den Meridianen erleichtern<br />

werden. Im ersten Modul Psychologie werden<br />

essentielle psychologische Aspekte der Körperarbeit<br />

angesprochen.<br />

Lernziele<br />

• die Tiefe des Meridians erfahren und in der<br />

Meridianarbeit dort präsent sein<br />

• energetische Strukturen wie Meridiane entspannt<br />

aus der Tiefe des eigenen Raumes<br />

berühren<br />

• die Natur energetischer Wahrnehmung tiefer<br />

verstehen und dies in der Praxis anwenden<br />

können<br />

• Alle Abschnitte der Wirbelsäule und den<br />

gesamten Schultergürtel auf Einschränkungen<br />

hin untersuchen<br />

• über Osteopathische Techniken verfügen,<br />

Einschränkungen an der Wirbelsäule und in<br />

deren Verbindung zum Hinterhaupt gezielt<br />

zu behandeln<br />

• über Osteopathische Techniken verfügen,<br />

Einschränkungen am Schultergürtel gezielt<br />

zu behandeln<br />

• mit der Geschichte der Psychologie und den<br />

verschiedenen Strömungen der Psychotherapie<br />

vertraut sein<br />

• sich eingehend mit der Beziehung TherapeutIn<br />

– KlientIn auseinandergesetzt haben und<br />

ein Verständnis für Prozesse entwickelt haben<br />

Das Psychologie-Modul ist fester Bestanteil<br />

der Ausbildungsstufe. Es entspricht dem<br />

auch separat ausgeschriebenen Tronc Commun-Seminar<br />

SG Psychologie 1<br />

Zwischen der Stufe 5 und 6 sind insgesamt<br />

mindestens 20 Behandlungen zu geben; davon<br />

sind mindestens 10 in Berichten festzuhalten.<br />

Nach der Stufe 5 sind mindestens 2<br />

Tutorien bei verschiedenen Lehrern zu absolvieren.<br />

14<br />

Am Tag vor der Stufe 6 wird die schriftliche<br />

Zwischenprüfung stattinden.


Stufe 5<br />

Fünf Wandlungsphasen und Selbsterfahrung<br />

Schwerpunkt dieses Kurses ist die Theorie<br />

der Fünf Wandlungsphasen (5 Elemente) in<br />

Verbindung mit Körper- und Selbsterfahrung.<br />

Ausreichende Erfahrungen mit sich selber,<br />

mit eigenen seelischen Prozessen und dem<br />

eigenen Körper sind essentielle Voraussetzung,<br />

um körpertherapeutisch mit anderen<br />

Menschen arbeiten zu können. Auch ermöglichen<br />

die eigenen Erfahrungen ein tiefes<br />

Verständnis für die Lehre der Wandlungsphasen.<br />

Zur Förderung der Körper- und Selbsterfahrungsprozesse<br />

werden begleitete Atemsitzungen<br />

eingesetzt. Die TeilnehmerInnen<br />

nehmen selber an Atemsitzungen teil. Sie<br />

begleiten und unterstützen aber auch andere<br />

TeilnehmerInnen in ihren Atemsitzungen und<br />

ihren Prozessen. Zusammen mit anderen Elementen<br />

aus Bioenergetik und Tanztherapie,<br />

mit Rollenspielen und Ausdrucksübungen<br />

werden tief berührende Erfahrungen möglich,<br />

welche die Teilnehmer darin unterstützen, ihr<br />

eigenes Potential zu entfalten und die Wirkungsweise<br />

der 5 Wandlungsphasen auch im<br />

emotionalen Bereich erfahrbar machen. Auf<br />

diese Weise können in den Teilnehmenden<br />

Heilungsprozesse angeregt werden.<br />

Lernziele<br />

• mit den Grundlagen der Theorie der Fünf<br />

Wandlungsphasen vertraut sein und diese<br />

Theorie auf die Erfahrung mit sich selber<br />

und mit anderen Menschen anwenden können<br />

• tief berührende Erfahrungen mit dem eigenen<br />

Körper und eigenen seelischen Prozessen<br />

gemacht haben<br />

• Erkenntnisse gewonnen haben, wie Sie mit<br />

diesen Erfahrungen fruchtbar weiter arbeiten<br />

können<br />

• andere Teilnehmer in Atemsitzungen in ihren<br />

Prozessen begleitet und unterstützt haben<br />

• weitere Körperübungen und Meditationen<br />

kennen gelernt haben<br />

Zwischen der Stufe 3 und 4 sind insgesamt<br />

mindestens 20 Behandlungen zu geben (davon<br />

sind mindestens 10 in Berichten festzuhalten)<br />

sowie mindestens 1 Tutorium zu absolvieren.<br />

15


Stufe 6<br />

Meridianshiatsu 3<br />

Schwerpunkt dieses Kurses ist die Vertiefung<br />

der Kenntnisse der Meridianverläufe und die<br />

differenzierte Meridianarbeit mit einem klaren<br />

Fokus. Bereits gelernte <strong>Shiatsu</strong>-Techniken<br />

werden verfeinert, neue kommen hinzu<br />

– so z.B. die Arbeit mit dem Ellenbogen und<br />

mit dem Knie. Mit der Hara-Diagnose wird<br />

ein weiteres Element des Diagnoseprozesses<br />

vorgestellt. Die Anwendung der Theorie<br />

der Fünf Wandlungsphasen in der Praxis wird<br />

ein wertvolles Arbeitsinstrument. Die Arbeit<br />

mit Kyo und Jitsu-Mustern im Meridianverlauf<br />

wird vertieft. Die Teilnehmer werden in<br />

die intuitive Wahrnehmung des Körperraumes<br />

(Ganzkörper-Schauen) eingeführt; erste<br />

Techniken des Lokalen <strong>Shiatsu</strong> werden gezeigt.<br />

Die Hohe Position wird vertieft.<br />

Lernziele<br />

• sinnvoll und effektiv und mit einem klaren Fokus<br />

mit den Meridianen des <strong>Shiatsu</strong> arbeiten<br />

• Kyo- und Jitsu-Muster im Meridianverlauf<br />

erkennen und sie differenziert berühren<br />

• Ellenbogen und Knie als Instrumente im <strong>Shiatsu</strong><br />

sicher einsetzen<br />

• die Hara-Diagnose als wichtige Informationsquelle<br />

in Ihren Behandlungen nutzen<br />

• die Theorie der Fünf Wandlungsphasen mit<br />

Gewinn in der Praxis anwenden<br />

• lokale Beschwerden mit einfachen lokalen<br />

Techniken behandeln<br />

• den Körperraum eines Klienten und relevante<br />

Muster darin wahrnehmen<br />

• sicher in der Hohen Position <strong>Shiatsu</strong> geben<br />

• weitere Körperübungen und Meditationen<br />

kennen gelernt haben<br />

• die Bedeutung der Fünf Elemente in der<br />

Kunst des Kochens kennen und neue Gestaltungsmöglichkeiten<br />

bei der Zubereitung<br />

von Speisen kennen gelernt haben<br />

Zwischen der Stufe 6 und 7 sind insgesamt<br />

mindestens 20 Behandlungen zu geben, die<br />

alle (mindestens 20) in Berichten festzuhalten<br />

sind. Es ist mindestens 1 Tutorium zu absolvieren.<br />

16


Stufe 7<br />

Diagnose heisst Verstehen<br />

Schwerpunkt dieses Kurses ist die Einführung<br />

in den Diagnoseprozess im <strong>Shiatsu</strong>. Dies beinhaltet<br />

Erstgespräch, die Kunst des Zuhörens,<br />

Körperdiagnose, Ganzkörper-Schauen,<br />

Antworten auf die Frage, wo und auf welche<br />

Weise sich ein energetisches Organ im Körper<br />

und im Leben eines Menschen manifestiert,<br />

die Frage nach Stärke und Schönheit des<br />

Klienten, die Entscheidung für ein Behandlungsthema,<br />

die Behandlung und Beratung.<br />

In diesem Kurs wird zudem die Rückendiagnose<br />

nach Masunaga vorgestellt, das Ganzkörper-Schauen<br />

vertieft, die Innere Technik<br />

der Ausdehnung und Aufrichtung vorgestellt,<br />

und die 5 Wandlungsphasen und die Prinzipien<br />

von Yin und Yang werden in ihrer Anwendung<br />

im Rahmen des diagnostischen Prozesses<br />

vertieft. Im zweiten Modul Psychologie<br />

werden weitere psychologische Aspekte der<br />

Körperarbeit aufgegriffen, und Grundprinzipien<br />

der systemischen Therapie thematisiert.<br />

Lernziele<br />

• ein vertieftes Verständnis vom Wesen der<br />

Diagnose im <strong>Shiatsu</strong> haben<br />

• ein erweitertes Verständnis von <strong>Shiatsu</strong><br />

und von Ihrer Aufgabe als <strong>Shiatsu</strong>-TherapeutIn<br />

gewonnen haben<br />

• ein fundiertes Erstgespräch führen<br />

• die Ressourcen eines Menschen klarer sehen<br />

und für Ihre Arbeit nutzen können<br />

• die Bedeutung von Ausdehnung und Aufrichtung<br />

in der <strong>Shiatsu</strong>-Arbeit verstehen<br />

und nutzen<br />

• ein vertieftes Verständnis von Yin und Yang<br />

und von den 5 Wandlungsphasen haben<br />

• die Rückendiagnose nach Masunaga in Ihren<br />

Behandlungen anwenden<br />

• die verschiedenen Entwicklungsstufen des<br />

Menschen und die Bedeutung von Übergängen<br />

verstanden<br />

• die Grundprinzipien der systemischen Therapie<br />

und mind. eine Arbeitsmethode kennen<br />

gelernt<br />

Das Psychologie-Modul ist fester Bestanteil<br />

der Ausbildungsstufe. Es entspricht dem<br />

auch separat ausgeschriebenen Tronc Commun-Seminar<br />

SG Psychologie 2<br />

Zwischen der Stufe 7 und 8 sind insgesamt<br />

mindestens 20 Behandlungen zu geben, die<br />

alle (mind. 20) in Berichten festzuhalten sind.<br />

Es ist mindestens 1 Tutorium zu absolvieren.<br />

17


Stufe 8<br />

Spuren des Ki – meridianfreies <strong>Shiatsu</strong><br />

Im Mittelpunkt dieses Kurses steht das meridianfreie<br />

<strong>Shiatsu</strong>, welches ein weiteres<br />

zentrales Element unseres <strong>Shiatsu</strong> darstellt.<br />

In der Arbeit ohne das Netz der Meridiane<br />

wird die Orientierung im energetischen Körperraum<br />

des Klienten wichtig. Die Techniken<br />

des Lokalen <strong>Shiatsu</strong> werden wesentlich erweitert,<br />

das Verständnis von Kyo und Jitsu<br />

wird vertieft, und Sie lernen, <strong>Shiatsu</strong> entlang<br />

dieser Muster von Kyo und Jitsu zu geben. Die<br />

Arbeit mit Verbindungen im energetischen<br />

Raum wird thematisiert; das Verständnis von<br />

<strong>Shiatsu</strong> als Unterstützung und Begleitung<br />

von Prozessen wird vertieft. An einem Praktikumstag<br />

behandeln die TeilnehmerInnen<br />

betreut durch ihre LehrerInnen 4 KlientInnen<br />

von außerhalb. Es werden traditionelle<br />

Hausmittel zur Linderung einer Vielzahl von<br />

Beschwerden vermittelt.<br />

Lernziele<br />

• über die nötigen technischen Instrumente zur<br />

Behandlung lokaler Beschwerden verfügen<br />

• meridianfrei mit auffälligen Mustern im Körperraum<br />

des Klienten arbeiten<br />

• Kyo- oder Jitsu-Linien (und anderen Linien)<br />

im Körper des Klienten folgen<br />

• Resonanzbereiche inden und mit ihnen arbeiten<br />

• mit leichter Hand und leichtem Geist Verbindungen<br />

im Körper entstehen lassen<br />

• einfache traditionelle Hausmittel zur Linderung<br />

von Beschwerden einsetzen können<br />

• ein tieferes Verständnis dafür haben, wie<br />

Sie mit Kochen welche Wirkungen erzielen<br />

können und praktische Beispiele für den<br />

Zusammenhang zwischen Kochen und Gesundheit<br />

kennengelernt haben<br />

Zwischen der Stufe 8 und 9 sind insgesamt<br />

mindestens 20 Behandlungen zu geben, die<br />

alle (mindestens 20) in Berichten festzuhalten<br />

sind. Es ist mindestens 1 Tutorium zu absolvieren.<br />

Zwischen den Stufen 8 und 10 ist die erste<br />

Fallstudie zu schreiben. Diese Fallstudie wird<br />

ebenso wie die Fallstudien nach der Stufe 10<br />

durch eine/n der LehrerInnen der ISS Kiental<br />

supervidiert. Dies kann in Anwesenheit, aber<br />

auch per Email oder telefonisch geschehen.<br />

Dafür nehmen die Studenten ein Tutorium.<br />

Informationen zu den Fallstudien inden sich<br />

im Studentenhandbuch.<br />

18


Stufe 9<br />

Osteopathische Techniken 2<br />

In diesem Kurs werden die technischen Möglichkeiten<br />

der Osteopathischen Techniken im<br />

<strong>Shiatsu</strong> wesentlich erweitert. Es werden Untersuchungsmöglichkeiten<br />

und Behandlungstechniken<br />

aus allen 3 Bereichen der Osteopathie<br />

(Parietal/Bewegungsapparat, Viszeral/innere<br />

Organe, Cranio-sacral/Schädel - Sacrum - ZNS)<br />

vermittelt. Ebenso werden Muskel-Energy-Techniken<br />

für die Gelenke, sowie hochwirksame<br />

Unwinding- und Faszientechniken<br />

vorgestellt. Die StudentInnen lernen, alle<br />

diese Techniken mit der Meridianarbeit zu<br />

verbinden und in ihr <strong>Shiatsu</strong> zu integrieren.<br />

Im dritten Modul Psychologie werden weitere<br />

relevante psychologische Aspekte der Körperarbeit<br />

und der Prozessbegleitung thematisiert.<br />

Lernziele<br />

• über Untersuchungsmöglichkeiten aller 3<br />

Bereiche der Osteopathie verfügen<br />

• Einschränkungen in den parietalen, viszeralen<br />

und cranialen Bereichen des Körpers<br />

mit spezifischen Techniken gezielt behandeln<br />

• Gelenke mit Muskel-Energy-Techniken behandeln<br />

• Techniken des Unwinding und der Faszienarbeit<br />

in ihr <strong>Shiatsu</strong> integrieren<br />

• relevante Aspekte der Prozessbegleitung in<br />

der <strong>Shiatsu</strong>-Praxis kennen gelernt und vertieft<br />

• gelernt, Neurosen von ernsthaften Psychopathologien<br />

zu unterscheiden<br />

Das Psychologie-Modul ist fester Bestanteil<br />

der Ausbildungsstufe. Es entspricht dem<br />

auch separat ausgeschriebenen Tronc Commun-Seminar<br />

SG Psychologie 3.<br />

Zwischen der Stufe 9 und 10 sind insgesamt<br />

mindestens 20 Behandlungen zu geben, die<br />

alle (mindestens 20) in Berichten festzuhalten<br />

sind. Es ist mindestens 1 Tutorium zu absolvieren.<br />

19


Stufe 10<br />

Therapeutische Konzepte in der Praxis<br />

In diesem Kurs werden die meridianfreie<br />

Orientierung mit der energetischen Meridianarbeit<br />

und den Osteopathischen Techniken<br />

zusammengeführt. Grundlage dieses <strong>Shiatsu</strong><br />

ist die Wahrnehmung des ganzen Menschen<br />

in seinem energetischen Raum; der/<br />

die TherapeutIn entscheidet, welche der zur<br />

Verfügung stehenden Techniken (Arbeit mit<br />

Kyo-Jitsu-Mustern, Meridianshiatsu oder Osteopathischen<br />

Techniken) sie im gegebenen<br />

Fall einsetzt. Die energetische Meridianarbeit<br />

wird weiter vertieft. Die Studenten haben<br />

Themen zu konkreten Erkrankungen und Beschwerdebildern<br />

vorbereitet und präsentieren<br />

diese mit Skripten und Kurzvorträgen.<br />

Themen wie ‚Was ist Gesundheit und was<br />

Krankheit’, ‚Absichtslosigkeit’ oder ‚Wie wirkt<br />

<strong>Shiatsu</strong> eigentlich’ werden erörtert. Visionen<br />

und Pläne für die Zeit nach der Ausbildung<br />

werden ausgetauscht und besprochen<br />

Lernziele<br />

• die Meridianarbeit mit der meridianfreien<br />

Arbeit mit Kyo- und Jitsu-Mustern und mit<br />

den Osteopathischen Techniken verbinden<br />

• ein tieferes Verstehen darüber haben, wie<br />

Sie den unterschiedlichsten Situationen in<br />

einer <strong>Shiatsu</strong>-Praxis in klaren und fokussierten<br />

Behandlungen begegnen können<br />

• neue Kenntnisse über eine Reihe von Erkrankungen<br />

und Beschwerdebilder haben<br />

und wissen, wie Sie im <strong>Shiatsu</strong> damit arbeiten<br />

können.<br />

• wissen, wie Sie sich bei in der Praxis allfällig<br />

auftretenden Fragen kompetent informieren<br />

können<br />

• ihr <strong>Shiatsu</strong> einschätzen können und entscheiden,<br />

welche Schritte für die weitere<br />

Entwicklung bis zur Diplomprüfung und darüber<br />

hinaus erforderlich sind<br />

• wissen, wie Sie sich auf die Diplomprüfung<br />

und die eidgenössische Höhere Fachprüfung<br />

Komplementärtherapie vorbereiten können<br />

Zwischen der Stufe 10 und der Anmeldung zur<br />

Diplomprüfung sind insgesamt mindestens<br />

20 Behandlungen zu geben, die alle (mindestens<br />

20) in Berichten festzuhalten sind. Es ist<br />

mindestens 1 Tutorium zu absolvieren. Eine<br />

Diplomarbeit ist zu erstellen.<br />

Zwischen Stufe 10 und der Anmeldung zur Abschlussprüfung<br />

sind zwei weitere Fallstudien<br />

zu schreiben. Jede der Fallstudien wird durch<br />

eine/n der LehrerInnen der ISS Kiental supervidiert.<br />

Dies kann in Anwesenheit, aber auch<br />

per Email oder telefonisch geschehen. Dafür<br />

nehmen die Studenten für jede Fallstudie ein<br />

Tutorium. Alle Fallstudien müssen spätestens<br />

8 Wochen vor dem Prüfungstermin beim ISS<br />

Kursmanagement eingehen. Informationen<br />

zu den Fallstudien inden sich im Studentenhandbuch.<br />

Zwischen der Stufe 2 und der Anmeldung zur<br />

Abschlussprüfung sind mindestens 6 Hospitanzen<br />

bei Lehrern der <strong>Schule</strong> oder anderen<br />

akkreditierten Mentoren zu absolvieren.<br />

Zwischen der Stufe 5 und der Anmeldung zur<br />

Abschlussprüfung sind mindestens 7 Mentorate<br />

bei Lehrern der <strong>Schule</strong> oder anderen akkreditierten<br />

Mentoren zu absolvieren.<br />

20


Dozent/-innen<br />

Westhoff Jürgen (D)<br />

Jürgen Westhoff ist seit April<br />

2016 Leiter der ISS-Kiental<br />

und unterrichtet im <strong>Kientalerhof</strong><br />

Ausbildungsseminare und<br />

Weiterbildungen. Er ist Lehrer<br />

der <strong>Schule</strong> für <strong>Shiatsu</strong> Hamburg, Osteopath<br />

und Heilpraktiker in eigener Praxis in Konstanz<br />

am Bodensee und Hamburg. Durch die<br />

Ausbildung in Craniosacral Therapie und Osteopathie<br />

gewann er fundierte Kenntnisse,<br />

die ein wichtiger Teil seiner <strong>Shiatsu</strong>praxis<br />

wurden. Davor arbeitete er künstlerisch als<br />

Kostüm- und Bühnenbildner an unterschiedlichen<br />

deutschen Theatern. Langjährige<br />

Meditationspraxis, intensive buddhistische<br />

Studien, und Achtsamkeitstraining fließen in<br />

seinen Erfahrungshintergrund mit ein.<br />

Rappenecker Wilfried (D)<br />

geb. 1950, leitet die <strong>Schule</strong><br />

für <strong>Shiatsu</strong> Hamburg und war<br />

bis März 2016 Leiter der Internationalen<br />

<strong>Shiatsu</strong> <strong>Schule</strong><br />

Kiental. Er ist Mitbegründer<br />

der Gesellschaft für <strong>Shiatsu</strong> in Deutschland<br />

(GSD), sowie Autor, Hrg. bzw. Co-Autor von<br />

bisher 7 Fachbüchern zu <strong>Shiatsu</strong>. Als Arzt für<br />

Allgemeinmedizin arbeitet er überwiegend<br />

mit <strong>Shiatsu</strong>.<br />

Beretta Claudia (I)<br />

begann <strong>Shiatsu</strong>-Studien 1987<br />

in Kiental. Lehrer- Ausbildung<br />

an der ISS, Abschluss 1992.<br />

Seither Lehrerin bei ISS-Kiental,<br />

Leiterin <strong>Shiatsu</strong>-Shintai-<br />

<strong>Schule</strong>, Padova. Studium von Vibrations-und<br />

Craniosacral-Therapie. Eigene Praxis in Padua.<br />

Bokoum Madina (F/CH)<br />

verbindet in ihrer Praxistätigkeit<br />

<strong>Shiatsu</strong> und Organismisch<br />

Integrative Psychotherapie<br />

OIP. Ein Schwerpunkt<br />

ihrer Arbeit ist die Behandlung<br />

von psychosomatischen Beschwerden.<br />

Sie ist seit 2005 Mitglied der Supervisionskommission<br />

SGS und ist als Fachsupervisorin<br />

tätig.<br />

Camenisch Carla (CH)<br />

Dipl. <strong>Shiatsu</strong>-, Massage- und<br />

Atemtherapeutin, Qi Gong<br />

Lehrerin. Weiterbildungen<br />

in Meditation, Trauma- und<br />

Persönlichkeitsarbeit. Seit<br />

1986 eigene Praxis in Chur. Seit 1994 in der<br />

Erwachsenenbildung tätig, unterrichtet seit<br />

2003 <strong>Shiatsu</strong>. Eidg. dipl. Ausbildnerin.<br />

21


Hoffmann Susanne (CH/USA)<br />

Ursprünglich Biochemikerin<br />

und Pädagogin. Weiterbildung<br />

in Theaterpädagogik.<br />

Seit über 10 Jahren Kursleiterin<br />

im Bereich Persönlichkeitsentwicklung.<br />

<strong>Shiatsu</strong> Ausbildung bei<br />

ISS-Kiental. Eigene Praxis in Bern.<br />

Pilloud René (CH)<br />

dipl. <strong>Shiatsu</strong>therapeut, eidg.<br />

dipl. Andragoge. HF & Coach,<br />

Lehrer & Tutor an der ISS-<br />

Kiental. Arbeitet als Coach,<br />

Erwachsenenbildner und<br />

<strong>Shiatsu</strong>therapeut Weiterbildung in Körperzentrierter<br />

Therapie, Psychologie und Kommunikation.<br />

Mehrere Jahre Trainer für Aikido.<br />

Interesse an der Verbindung von körpertherapeutischen<br />

Methoden, systemischen Erkenntnissen<br />

und tiefenpsychologischem<br />

Wandel.<br />

Sieber Helga (CH)<br />

Körper-und Atemtherapeutin,<br />

langjährige Erfahrung in Einzelberatung<br />

und Gruppenarbeiten.<br />

von Schinckel Franziska (D/<br />

CH)<br />

Dipl. <strong>Shiatsu</strong> Therapeutin,<br />

dipl. Craniosacralt-Therapeutin,<br />

dipl. Feldenkraislehrerin,<br />

mehrere Jahre <strong>Shiatsu</strong>, Shin<br />

Tai, Makrobiotik, Craniosacral-Therapie,<br />

Feldenkrais, Yoga und Bioenergetik in eigener<br />

Praxis. Unterrichtet seit 2003 <strong>Shiatsu</strong>.<br />

Kursadministration<br />

Ernst Jäger<br />

Administration<br />

Ausbildungen <strong>Shiatsu</strong><br />

Tel. Direkt 033 676 76 25<br />

22


<strong>Kientalerhof</strong><br />

<strong>Schule</strong> für Körpertherapie Kiental BE, Wetzikon ZH, Uzwil SG<br />

Der <strong>Kientalerhof</strong> hat eine langjährige Tradition<br />

und unschätzbare Erfahrung mit einem<br />

fundierten Angebot von professionellen<br />

Grundausbildungen und Fortbildungen in verschiedenen<br />

Methoden der Körperarbeit. Sie<br />

werden laufend den neuesten Erkenntnissen<br />

und Anforderungen angepasst und weiterentwickelt.<br />

Wir bieten unter anderem Ausbildungen in<br />

folgenden Bereichen an:<br />

<strong>Shiatsu</strong><br />

Craniosacral Therapie<br />

Rebalancing<br />

DAO Akupressur Therapie<br />

Trager Approach<br />

Ayurveda Massage<br />

QuantumRegenesis<br />

Qi Gong<br />

Colon Hydro Therapie<br />

Medizinisches Wissen / Tronc Commun<br />

Logotherapie<br />

Coaching<br />

Detaillierte Informationen inden Sie auf<br />

www.kientalerhof.ch<br />

Haben Sie Fragen oder wünschen Sie eine<br />

Beratung?<br />

Rufen Sie uns an – Tel. +41 33 676 26 76.<br />

Wir freuen uns auf Ihr Interesse!<br />

23


Der <strong>Kientalerhof</strong><br />

Wir wollen dazu beitragen, dass Menschen<br />

ihren eigenen Weg inden und die Fülle ihrer<br />

Möglichkeiten kennen und ausschöpfen. Das<br />

Wissen darum trägt jeder in sich. Oft ist es<br />

verschüttet unter Druck, zu hohen Ansprüchen<br />

oder Angst.<br />

Hier bei uns inden Sie Zeit, Stärkung und<br />

achtsame Begleitung, um zu Ihrer Lebendigkeit<br />

und Ihren Werten zu inden. Dabei helfen<br />

Ihnen die ruhige, ursprüngliche und kraftvolle<br />

Umgebung, Begegnungen mit Weggefährt/-<br />

innen und die vielfältigen Möglichkeiten des<br />

Lernens, die wir anbieten.<br />

von unseren Gästen sehr geschätzte kreative<br />

Naturküche. Unsere Küche ist schmackhaft,<br />

nahrhaft, sinnvoll, phantasievoll, frisch und<br />

«unique» – lassen Sie sich überraschen!<br />

Unsere Kurszentren in Wetzikon und Uzwil<br />

sind speziell eingerichtet für körpertherapeutische<br />

Arbeit, so dass Sie hier die besten<br />

Voraussetzungen für intensives gemeinsames<br />

Lernen vorinden. Die Kursorte sind in<br />

Bahnhofsnähe und gut erreichbar: Wetzikon<br />

ZH innert 15 Minuten von Zürich, Uzwil innert<br />

15 Minuten von St. Gallen. Wir sind nah bei<br />

Ihnen, damit Sie nah bei sich zuhause sind.<br />

Die Ruhe des Ortes schafft beste Voraussetzungen<br />

für gemeinsames Lernen inmitten<br />

der Natur. Kraftvolle Stille in einer Berglandschaft,<br />

die uns die schöpferischen Mächte<br />

der Natur ahnen lässt: Der <strong>Kientalerhof</strong> ist ein<br />

inspirierender Ort.<br />

Bei uns inden Sie eine besinnliche, erholsame<br />

und entspannte Atmosphäre, die Ihre<br />

Gedanken ins Fliessen bringen und Ihre Konzentration<br />

sinngebend auf das Wesentliche<br />

zu richten unterstützt.<br />

Ein wichtiges Merkmal unseres Hauses ist die<br />

<strong>Kientalerhof</strong> Bildung Begegnung Körperarbeit Bewusstseinsentfaltung<br />

<strong>Schule</strong> für Körpertherapie Kiental Wetzikon Uzwil<br />

Griesalpstrasse 44 CH-3723 Kiental I Zürcherstrasse 29 CH-8620 Wetzikon<br />

T: +41 33 676 26 76 I info@kientalerhof.ch | www.kientalerhof.ch 29.08.2016


<strong>Shiatsu</strong> Ausbildung am <strong>Kientalerhof</strong><br />

Der Weg zu Deinem persönlichen Ziel<br />

Es ist sinnvoll, Dich bis spätestens Level 6-8 für einen der beiden Abschlüsse zu entscheiden. Hier haben wir für Dich<br />

Informationen zusammengestellt über die Bedeutung und den Weg der beiden Abschlussmöglichkeiten. Der<br />

Unterschied liegt darin, dass für <strong>Shiatsu</strong>Pro nur ein Teil der Tronc Commun besucht werden muss (224 h statt 340 h).<br />

<strong>Shiatsu</strong> KT<br />

Dein Weg zum eidg. Diplom als<br />

KomplementärtherapeutIn KT (EMR-anerkannt)<br />

Für wen ist das eidg. Diplom KT sinnvoll?<br />

Wenn Du eine hauptberufliche Tätigkeit als <strong>Shiatsu</strong>-<br />

TherapeutIn anstrebst oder in Institutionen (Reha,<br />

Heim, Spital, etc.) arbeiten möchtest. Wenn Du<br />

zukünftig davon profitieren willst, als KT-TherapeutIn<br />

Behandlungen, Mentorate und Hospitanzen für<br />

Studierende anzubieten oder in <strong>Shiatsu</strong>-Ausbildungen<br />

zu assistieren.<br />

Dein Weg:<br />

626 h <strong>Shiatsu</strong> Fachunterricht (10 Level)<br />

384 h <strong>Shiatsu</strong>-Praktikum (zwischen den Level)<br />

340 h Tronc Commun (parallel zur Ausbildung)<br />

180 h med. Grundlagen (MG)<br />

104 h sozialwissenschaftliche Grundlagen (SG)<br />

56 h berufsspezifische Grundlagen (BG)<br />

Abschlussprüfung<br />

Du erhälst ein <strong>Shiatsu</strong>-Diplom und das<br />

Branchenzertifikat KT, das Voraussetzung ist zur<br />

Teilnahme an der eidg. Höheren Fachprüfung.<br />

EMR/ASCA-Registrierung<br />

Für die Krankenkassen-Anerkennung (erforderlich: 250<br />

Klientenstunden, die auch für die Berufspraxis gelten).<br />

Berufspraxis<br />

2 Jahre à 50% oder 3 Jahre à 30%<br />

mind. 600 Klientenstunden<br />

36 h komplementärtherapeutische Supervision<br />

(Kosten: ca. Fr. 4'680.00)<br />

Höhere Fachprüfung<br />

Prüfung (ca. 5 h) zur Erlangung des eidg. Diplom als<br />

KomplementärtherapeutIn in der Methode <strong>Shiatsu</strong><br />

(Kosten: Fr. 2'100.00)<br />

<strong>Shiatsu</strong>Pro<br />

Dein Weg zum <strong>Shiatsu</strong>diplom (EMR-anerkannt)<br />

Für wen ist das <strong>Shiatsu</strong>diplom sinnvoll?<br />

Wenn Du eine nebenberufliche Tätigkeit als <strong>Shiatsu</strong>-<br />

Therapeutin anstrebst oder den <strong>Shiatsu</strong>-Weg für Dich<br />

persönlich gehst. Wenn Du keinen Abschluss auf<br />

Sekundarstufe II (Matura, Berufslehre, Arbeitserfahrung)<br />

hast.<br />

Dein Weg:<br />

626 h <strong>Shiatsu</strong> Fachunterricht (10 Level)<br />

384 h <strong>Shiatsu</strong>-Praktikum (zwischen den Level)<br />

224 h Tronc Commun (parallel zur Ausbildung)<br />

180 h med. Grundlagen (MG)<br />

42 h sozialwissenschaftliche Grundlagen (SG)<br />

(Ersparnis gegenüber <strong>Shiatsu</strong> KT: Fr. 3'610.00)<br />

Abschlussprüfung<br />

Du erhälst ein <strong>Shiatsu</strong>-Diplom.<br />

EMR/ASCA-Registrierung<br />

Für die Krankenkassen-Anerkennung (erforderlich: 250<br />

Klientenstunden).<br />

Entscheid für den eidg. Abschluss<br />

Der Weg zum eidg. Diplom steht Dir auch hier noch<br />

offen. Nach der Aufschulung des restlichen Tronc<br />

Commun (116 h) stehen Dir dazu 2 Möglichkeiten zur<br />

Verfügung:<br />

- Wiederholung der Abschlussprüfung (Fr. 550.00)<br />

oder<br />

- Gleichwertigkeitsverfahren OdA-KT (Fr. 1'500.00)<br />

Dann erhälst Du das Branchenzertifikat KT.<br />

Berufspraxis<br />

2 Jahre à 50% oder 3 Jahre à 30%<br />

mind. 600 Klientenstunden<br />

36 h komplementärtherapeutische Supervision<br />

(Kosten: ca. Fr. 4'680.00)<br />

Höhere Fachprüfung<br />

Prüfung (ca. 5 h) zur Erlangung des eidg. Diplom als<br />

KomplementärtherapeutIn in der Methode <strong>Shiatsu</strong><br />

(Kosten: Fr. 2'100.00)


<strong>Shiatsu</strong> Ausbildung am <strong>Kientalerhof</strong><br />

Fachunterricht Praktikum Tronc Commun<br />

siehe Ausbildungsbroschüre <strong>Shiatsu</strong> siehe Ausbildungsbroschüre <strong>Shiatsu</strong> siehe Ausbildungsbroschüre Tronc Commun<br />

Kurskosten Kost & Logis Kosten Kurskosten Kost & Logis<br />

626 h 11'770.00 CHF 6'782.00 CHF 384 h 3'460.00 CHF 343 h 6'465.00 CHF 3'011.00 CHF<br />

Tage Kurskosten Kost & Logis Tage Kurskosten Kost & Logis<br />

Level 1 6 945.00 CHF 565.00 CHF 10 Behandlungsprotokolle 0.00 CHF Med. Grundlagen (MG) 3'810.00 CHF 2'056.00 CHF<br />

1. Jahr MG 1 Nothilfe & Reanimation 1 145.00 CHF 0.00 CHF<br />

Tage Kurskosten Kost & Logis 30 Behandlungsprotokolle 0.00 CHF MG 2 Organe A 3 440.00 CHF 257.00 CHF<br />

Level 2 10 1'370.00 CHF 807.00 CHF 3 Tutorien 300.00 CHF MG 2 Organe B 3 440.00 CHF 257.00 CHF<br />

Level 3 8 1'150.00 CHF 807.00 CHF 1 Hospitanz 160.00 CHF MG 2 Organe C 3 440.00 CHF 257.00 CHF<br />

Level 4 9 1'250.00 CHF 727.00 CHF 460.00 CHF MG 2 Bewegungssystem 3 440.00 CHF 257.00 CHF<br />

3'770.00 CHF 2'341.00 CHF MG 2 Nervensystem A 3 440.00 CHF 257.00 CHF<br />

2. Jahr MG 2 Nervensystem B 3 440.00 CHF 257.00 CHF<br />

Tage Kurskosten Kost & Logis 50 Behandlungsprotokolle 0.00 CHF MG 2 Immun- und Hormonsystem 3 440.00 CHF 257.00 CHF<br />

Level 5 8 1'095.00 CHF 646.00 CHF 4 Tutorien 400.00 CHF MG 3 Klientensicherheit 4 585.00 CHF 257.00 CHF<br />

Level 6 9 1'180.00 CHF 727.00 CHF 2 Hospitanzen 320.00 CHF<br />

Level 7 8 1'095.00 CHF 646.00 CHF 3 Mentorate 480.00 CHF Sozialwissenschaftliche Grundlagen (SG) 1'415.00 CHF 441.00 CHF<br />

3'370.00 CHF 2'019.00 CHF 1'200.00 CHF SG Psychologie 1 2 im Level 4 0.00 CHF<br />

3. Jahr 40 Behandlungsprotokolle 0.00 CHF SG Psychologie 2 2 im Level 4 0.00 CHF<br />

Tage Kurskosten Kost & Logis 2 Tutorien 200.00 CHF SG Psychologie 3 2 im Level 4 0.00 CHF<br />

Level 8 8 1'095.00 CHF 646.00 CHF 1 Praktikumstag 200.00 CHF Nur für Abschluss <strong>Shiatsu</strong> KT, nicht aber für Abschluss <strong>Shiatsu</strong>Pro:<br />

Level 9 8 1'095.00 CHF 646.00 CHF 2 Hospitanzen 320.00 CHF SG Lern- und Veränderungsprozesse 3 470.00 CHF 171.00 CHF<br />

Level 10 6 945.00 CHF 565.00 CHF 2 Mentorate 320.00 CHF SG Kommunikation 2 315.00 CHF 90.00 CHF<br />

3'135.00 CHF 1'857.00 CHF 1 Fallstudie 0.00 CHF SG Heilsame Sprache 1 2 315.00 CHF 90.00 CHF<br />

4. Jahr 20 Behandlungsprotokolle 0.00 CHF<br />

1'040.00 CHF SG Heilsame Sprache 2 2 315.00 CHF 90.00 CHF<br />

Examen 550.00 CHF 1 Tutorium 100.00 CHF Berufsspezifische Grundlagen (BG) 1'240.00 CHF 514.00 CHF<br />

1 Hospitanz 160.00 CHF BG 1 Menschenbild 4 620.00 CHF 257.00 CHF<br />

Während der gesamten 4 Jahre: Kosten ca. 2 Mentorate 320.00 CHF BG 2 Berufsidentität 4 620.00 CHF 257.00 CHF<br />

24 erhaltende Behandlungen 3'000.00 CHF 2 Fallstudien 0.00 CHF<br />

Kurskosten sind Frühbucherpreise 1 Diplomarbeit/Supervision 180.00 CHF<br />

Kost & Logis günstigste Variante im 4-Bett-Zimmer 760.00 CHF 03.12.16 | Änderungen vorbehalten


Berufsbild<br />

KomplementärTherapeutin mit eidgenössischem Diplom<br />

KomplementärTherapeut mit eidgenössischem Diplom<br />

Datum 11. Mai 2015<br />

11.05.2015


KomplementärTherapeutin mit eidgenössischem Diplom<br />

KomplementärTherapeut mit eidgenössischem Diplom<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Kurzprofil ............................................................................................................................................ 2!<br />

1! Arbeitsgebiet ............................................................................................................................ 3!<br />

1.1! Berufstitel ................................................................................................................................. 3!<br />

1.2! Arbeitsfelder ............................................................................................................................. 3!<br />

1.3! Klientel ..................................................................................................................................... 3!<br />

2! Berufliche Grundlagen ............................................................................................................. 4!<br />

2.1! Grundlagen der KomplementärTherapie .................................................................................. 4!<br />

2.2! Methoden der KomplementärTherapie .................................................................................... 5!<br />

3! Berufsausübung ....................................................................................................................... 5!<br />

3.1! Handlungsbereiche .................................................................................................................. 5!<br />

3.2! Kompetenzprofil ....................................................................................................................... 7!<br />

3.3! Kernkompetenzen .................................................................................................................... 8!<br />

3.4! Unterstützende Kompetenzen .................................................................................................. 9!<br />

4! Beitrag an Gesundheit und Gesellschaft ................................................................................ 11!<br />

4.1! Beitrag zur Gesundheitsversorgung ....................................................................................... 11!<br />

4.2! Beitrag an die Gesellschaft .................................................................................................... 11!<br />

4.3! Positionierung im Gesundheitswesen .................................................................................... 12!<br />

4.4! Positionierung in der Bildungssystematik ............................................................................... 13!<br />

Anhang: Handlungskompetenzen .................................................................................................... 14!<br />

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KomplementärTherapeutin mit eidgenössischem Diplom<br />

KomplementärTherapeut mit eidgenössischem Diplom<br />

Kurzprofil<br />

1. Arbeitsgebiet Die KomplementärTherapeutin mit eidgenössischem Diplom,<br />

der KomplementärTherapeut mit eidgenössischem<br />

Diplom 1 , ist eine Gesundheitsfachperson.<br />

Sie/er fördert ganzheitlich die Genesung von Menschen mit<br />

Beschwerden, mit Befindlichkeits- und Leistungsbeeinträchtigungen,<br />

mit Erkrankungen sowie von Menschen in der<br />

Rehabilitation.<br />

Sie/er arbeitet eigenverantwortlich und mehrheitlich selbständig<br />

in eigener Praxis, teilweise auch angestellt in Institutionen<br />

des Gesundheits-, Erziehungs- und Sozialwesens.<br />

2. Berufliche Grundlagen KomplementärTherapie sieht Genesung als ein Geschehen,<br />

das von individuellen Faktoren abhängig ist und die Wechselwirkungen<br />

von Körper, Seele und Geist umfasst. Komplementärtherapeutisches<br />

Handeln erfolgt methoden-, körper-<br />

und prozesszentriert und interaktiv. Ziele sind die Stärkung<br />

der Selbstregulation, die Förderung der Selbstwahrnehmung<br />

und die Stärkung der Genesungskompetenz.<br />

3. Berufsausübung Die KomplementärTherapeutin / der KomplementärTherapeut<br />

- gestaltet eine wertschätzende und vertrauensvolle Beziehung<br />

und erfasst methodenbasiert das Beschwerdebild,<br />

bisherige Bewältigungswege und damit verbundene<br />

Ressourcen<br />

- setzt methodenspezifisch körperzentrierte Berührungs-,<br />

Bewegungs-, Atem- und Energiearbeit ein, um die<br />

Selbstregulierungskräfte der Klientinnen und Klienten gezielt<br />

anzuregen<br />

- gestaltet Selbstwahrnehmungs- und Bewusstseinsprozesse<br />

und fördert damit Ressourcen sowie neue Sichtund<br />

Handlungsweisen<br />

- unterstützt die Umsetzung lösungs- und motivationsbasierter<br />

Neuorientierungen im Alltag<br />

- arbeitet im Therapieprozess mit Bezugspersonen und<br />

anderen Fachpersonen zusammen<br />

- entwickelt sich fachlich und persönlich weiter und pflegt<br />

das eigene Gleichgewicht<br />

- verhält sich berufsfördernd und professionell und beachtet<br />

die ethischen Grundsätze<br />

- baut fachliche Netzwerke auf und fördert die Gesundheitskompetenz<br />

in der Bevölkerung<br />

- führt die Praxis unternehmerisch und nutzt Qualitätsmanagement<br />

und Marketing.<br />

4. Beitrag an Gesundheit und Gesellschaft<br />

KomplementärTherapeutinnen und KomplementärTherapeuten<br />

fördern ein ganzheitliches Gesundheitsverständnis<br />

und erbringen nachhaltige Therapieleistungen.<br />

1 Im Folgenden: „KomplementärTherapeutin“ bzw. „KomplementärTherapeut“<br />

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KomplementärTherapeutin mit eidgenössischem Diplom<br />

KomplementärTherapeut mit eidgenössischem Diplom<br />

1 Arbeitsgebiet<br />

1.1 Berufstitel<br />

KomplementärTherapeutin mit eidgenössischem Diplom<br />

KomplementärTherapeut mit eidgenössischem Diplom<br />

1.2 Arbeitsfelder<br />

Die KomplementärTherapeutin/ der KomplementärTherapeut arbeitet überwiegend selbständigerwerbend<br />

und alleinverantwortlich, aber auch angestellt und innerhalb eines interdisziplinären<br />

Teams<br />

- in eigener Praxis oder Gemeinschaftspraxis<br />

- in medizinischen Gesundheitszentren<br />

- in Rehabilitationszentren, Spitälern, Kliniken<br />

- in Institutionen des Erziehungs- und Sozialwesens<br />

- in Wirtschaftsunternehmen im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung.<br />

1.3 Klientel<br />

Die Dienstleistungen der KomplementärTherapie werden von allen Bevölkerungsgruppen in Anspruch<br />

genommen.<br />

Im Rahmen ihrer beruflichen Weiterentwicklung können sich KomplemenärTherapeutinnen und<br />

KomplementärTherapeuten auch spezialisieren, sei dies auf spezifische Zielgruppen (z.B. Säuglinge,<br />

Kinder und Jugendliche, Schwangere, risikobelastete Berufsgruppen, Seniorinnen und Senioren)<br />

oder auf spezifische Beschwerdebilder (z.B. Stressfolgen, Unfallfolgen usw.).<br />

Zur Klientel gehören Personen, welche die KomplementärTherapie als alleinige Behandlungsform<br />

wählen. Andere Personen nutzen die komplementärtherapeutische Arbeit vor oder parallel zu einer<br />

laufenden oder nach einer abgeschlossenen schulmedizinischen oder unfallbedingten Behandlung.<br />

Die KomplementärTherapeutin / der KomplementärTherapeut behandelt und unterstützt Menschen<br />

- bei somatischen und psychosomatischen Beschwerden<br />

- bei Befindlichkeitsstörungen und psychischem Leiden<br />

- bei medizinisch abgeklärten funktionellen Gesundheitsstörungen oder diffusen Beschwerden,<br />

welche bisher keiner medizinischen Diagnose zugeordnet werden können<br />

- bei medizinisch abgeklärten Krankheiten und Behinderungen<br />

- nach Unfällen und medizinischen Eingriffen zur Rehabilitation.<br />

Behandlungsziele sind im Wesentlichen:<br />

- ganzheitliches Erfassen und Behandeln von Beschwerden<br />

- ganzheitliche Stärkung der Selbstregulierungskräfte des Organismus<br />

- initiieren und stärken von Genesungsprozessen<br />

- vermeiden von Symptomverschlimmerungen<br />

- verhindern oder mildern von Sekundärproblemen bestimmter Krankheitsbilder<br />

- erwerben neuer Sicht- und Handlungsweisen zur Stärkung der Genesungskompetenz<br />

- erlernen eines besseren Umgangs mit Belastungen und Schmerzen<br />

- wiedererlangen von körperlicher und seelischer Kraft, Stabilität und Flexibilität.<br />

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KomplementärTherapeutin mit eidgenössischem Diplom<br />

KomplementärTherapeut mit eidgenössischem Diplom<br />

2 Berufliche Grundlagen<br />

2.1 Grundlagen der KomplementärTherapie<br />

Menschenbild<br />

KomplementärTherapie stützt sich auf ein Menschenbild mit folgenden Merkmalen ab:<br />

- Ganzheitlichkeit – Der Mensch ist eine Einheit von Körper, Seele und Geist, die untrennbar<br />

miteinander verbunden sind und mit dem Umfeld der Person in Wechselwirkung stehen.<br />

- Individualität – Jeder Mensch ist in seiner Art einzigartig. Seine Lebensgestaltung, sein<br />

Erleben von Gesundheit und Krankheit und seine Selbstregulation sind individuell.<br />

- Gemeinschaftlichkeit – Der Mensch ist eingebunden in Beziehungen, Gemeinschaft und<br />

Umwelt. Er ist darauf angewiesen, in einem relativ sicheren Umfeld zu leben, sein Potenzial<br />

in die Gesellschaft einzubringen und Liebe, Anerkennung, Respekt und Würde zu erfahren.<br />

- Heterostase – Der Mensch ist sich laufend verändernden Einflüssen, Stressoren und Risikofaktoren<br />

ausgesetzt. Beschwerden, Schmerzen, Krankheiten, Schicksalsschläge und<br />

seelisches Leid sind untrennbar mit dem Leben verbunden und sind Herausforderungen,<br />

denen sich jeder Mensch zu stellen hat. Dies erfordert von ihm, sich belastenden Umständen<br />

anzupassen.<br />

- Homöostase – Der menschliche Organismus ist darauf ausgerichtet, auch bei wechselnden<br />

äusseren Einflüssen in einem lebensfähigen, dynamischen Gleichgewicht zu bleiben.<br />

Diese fortlaufende Regulation geschieht unbewusst wie auch bewusst über Denken, Fühlen<br />

und Handeln, in Wechselwirkung mit dem damit verbundenen körperlichen Geschehen.<br />

- Selbstkompetenz – Der Mensch verfügt über ein ihm innewohnendes Potenzial zur Persönlichkeitsentwicklung<br />

und sinnstiftenden Gestaltung seines Lebens. Er ist bestrebt, seine<br />

körperlichen, seelischen und geistigen Möglichkeiten zu entfalten und zu verwirklichen<br />

und Selbstbestimmung zu erlangen. Der Mensch ist aktiver Mitgestalter seines Lebens,<br />

seiner Gesundheit und seines Wohlbefindens.<br />

Ziele<br />

KomplementärTherapie sieht Genesung als ein individuelles und ganzheitliches Geschehen, welches<br />

Körper, Seele, Geist und Umfeld betrifft. KomplementärTherapie strebt daher das gezielte<br />

Stärken folgender Bereiche an:<br />

- Stärkung der Selbstregulation – Auflösen von Ungleichgewichten und Störungen der<br />

Selbstregulation als Ursachen von Beschwerden, Gesundheits- und Leistungsbeeinträchtigungen.<br />

- Förderung der Selbstwahrnehmung – Anleiten zu einer differenzierten Körperwahrnehmung,<br />

die Bewusstseinsprozesse auslöst und krankmachende bzw. gesundheitsfördernde<br />

Verhaltensweisen und Lebensbedingungen erkennen lässt.<br />

- Stärkung der Genesungskompetenz – Unterstützen der Klientinnen und Klienten im Umgang<br />

mit Beschwerden und Krankheit und im Entwickeln und Festigen der Fähigkeit, die<br />

eigenen körperlichen, seelischen und geistigen Kräfte optimal zur Genesung einzusetzen.<br />

Therapeutische Arbeit<br />

Komplementärtherapeutisches Handeln erfolgt methoden-, körper- und prozesszentriert und ist interaktiv<br />

ausgerichtet:<br />

- Methodenzentriert – KomplementärTherapeutinnen und KomplementärTherapeuten stützen<br />

ihr Handeln auf ihre methodenspezifische Kompetenz ab.<br />

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KomplementärTherapeutin mit eidgenössischem Diplom<br />

KomplementärTherapeut mit eidgenössischem Diplom<br />

- Körperzentriert – KomplementärTherapeutinnen und KomplementärTherapeuten nehmen<br />

den Körper, dessen Form, dessen Ausdruck und Erleben zum Ausgangspunkt. Sie arbeiten<br />

mit Berührung, Bewegung, Atem und Energie und lassen körperliche Zustände erfahrbar<br />

und beeinflussbar machen.<br />

- Prozesszentriert – KomplementärTherapeutinnen und KomplementärTherapeuten reflektieren<br />

und integrieren über Anleitung und Gespräch die körperlich ausgelösten Prozesse<br />

in Verbindung mit dem gezielten Erweitern und Stärken der Ressourcen und dem Initiieren<br />

und Festigen von nachhaltigen Veränderungsprozessen.<br />

- Interaktiv – KomplementärTherapie ist gemeinsames Handeln; das therapeutische Geschehen<br />

entwickelt sich im nonverbalen und verbalen Dialog in der Beziehung zwischen<br />

Therapeut/in und Klient/in.<br />

Prozessphasen<br />

Komplementärtherapeutisches Handeln gestaltet sich nach den Prozessphasen von<br />

- Begegnen<br />

- Bearbeiten<br />

- Integrieren<br />

- Transferieren.<br />

Die vier Phasen umfassen einen vollständen Handlungszyklus und charakterisieren<br />

- den einzelnen Behandlungsschritt<br />

- die einzelne Therapiesitzung<br />

- sowie den Therapieprozess insgesamt.<br />

Sie verlaufen nicht zwingend linear und können sich auch überlagern.<br />

Die Prozessphasen kennzeichnen die durch körperliches Erleben ausgelösten Erfahrungs- und<br />

Veränderungsprozesse, welche methoden-, körper- und prozesszentriert als auch interaktiv ausgelöst,<br />

angeleitet und unterstützt werden.<br />

2.2 Methoden der KomplementärTherapie<br />

Die OdA KT anerkennt Methoden anhand des Reglements zur Anerkennung von Methoden der<br />

KomplementärTherapie OdA KT. Im Rahmen dieses Anerkennungsverfahrens legt die Trägerschaft<br />

einer Methode dar, dass ihre Methode dem „Berufsbild KomplementärTherapeutin/KomplementärTherapeut<br />

entspricht.<br />

Die Anerkennung einer Methode als Methode der KT wird mit der Inkraftsetzung jener Prüfungsordnung<br />

durch das SBFI rechtswirksam, in welcher die Methode erstmals als anerkannte Methode<br />

aufgeführt ist.<br />

3 Berufsausübung<br />

3.1 Handlungsbereiche<br />

Die Tätigkeitsgebiete, die Aufgaben und die damit verbundenen beruflichen Kompetenzen der<br />

KomplementärTherapeutin / des KomplementärTherapeuten lassen sich folgenden Handlungsbereichen<br />

zuordnen:<br />

A. Komplementärtherapeutisch handeln<br />

B. Klientenbezogen zusammenarbeiten<br />

C. Persönlichkeit entwickeln<br />

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KomplementärTherapeutin mit eidgenössischem Diplom<br />

KomplementärTherapeut mit eidgenössischem Diplom<br />

D. Professionell handeln<br />

E. Öffentlich und vernetzt arbeiten<br />

F. Betrieb führen und organisieren<br />

Die Handlungsbereiche A. und B. erfassen die Kernkompetenzen der KomplementärTherapeutin<br />

und des KomplementärTherapeuten. Sie widerspiegeln ihre Haupttätigkeit und befähigen sie zur<br />

komplementärtherapeutischen Arbeit mit den Klientinnen und Klienten sowie zur Zusammenarbeit<br />

mit Bezugs- und Fachpersonen.<br />

Die Handlungsbereiche C. bis F. erfassen die unterstützenden Handlungskompetenzen der KomplementärTherapeutin<br />

und des KomplementärTherapeuten und befähigen sie, eigenverantwortlich<br />

und mehrheitlich selbständig die Praxis führen und eingeforderte Qualitätsstandards erfüllen zu<br />

können.<br />

Die Kompetenzen aller Handlungsbereiche geben der KomplementärTherapeutin und dem KomplementärTherapeut<br />

die Fähigkeit, im eigenen Berufsfeld professionell handeln zu können.<br />

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KomplementärTherapeutin mit eidgenössischem Diplom<br />

KomplementärTherapeut mit eidgenössischem Diplom<br />

3.2 Kompetenzprofil<br />

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KomplementärTherapeutin mit eidgenössischem Diplom<br />

KomplementärTherapeut mit eidgenössischem Diplom<br />

3.3 Kernkompetenzen<br />

A. Komplementärtherapeutisch handeln<br />

Die KomplementärTherapeutin / der KomplementärTherapeut unterstützt methodenspezifisch über<br />

interaktive, körper- und prozesszentrierte Arbeitsweisen die Selbstregulierungskräfte beim Menschen,<br />

fördert gezielt seine Selbstwahrnehmung und verhilft ihm zu nachhaltig wirksamen, ressourcen-<br />

und kompetenzorientierten Genesungsprozessen.<br />

In einzelnen Methoden erfolgt komplementärtherapeutisches Handeln zusätzlich auch in Kleingruppen,<br />

was ergänzende Handlungskompetenzen verlangt.<br />

A 1<br />

Begegnen – leitet den therapeutischen<br />

Prozess ein<br />

A 2<br />

Bearbeiten – handelt körper- und<br />

prozesszentriert<br />

A 3<br />

Integrieren - vertieft das Prozessgeschehen<br />

A 4<br />

Transferieren - sichert die Nachhaltigkeit<br />

im Alltag<br />

KomplementärTherapeutinnen und -Therapeuten begegnen<br />

ihren Klientinnen und Klienten in einer empathischen und<br />

erkundenden Haltung. Sie bauen zu ihnen eine vertrauensvolle<br />

Beziehung auf und respektieren deren Interessen,<br />

Werte und Rechte. Sie gestalten eine methodenbasierte<br />

Befundaufnahme. Sie entwickeln die Therapieziele und den<br />

Therapieplan körper- und prozesszentriert gemeinsam mit<br />

ihren Klientinnen und Klienten. Sie verstehen ihre Klientinnen<br />

und Klienten von Beginn an als Mitgestaltende des<br />

Prozessgeschehens. Sie erkennen ihre Zuständigkeit und<br />

die damit verbundenen fachlichen Grenzen.<br />

KomplementärTherapeutinnen und -Therapeuten gestalten<br />

den Therapieprozess methodenspezifisch mit interaktiv<br />

ausgerichteter Berührungs-, Bewegungs-, Atem- und Energiearbeit.<br />

Sie fördern gezielt die Selbstregulierungskräfte ihrer<br />

Klientinnen und Klienten. Sie vermitteln neue körperliche<br />

Erfahrungen und setzen Selbstwahrnehmungs- und<br />

Genesungsprozesse in Gang. Sie bewirken, dass die Klientinnen<br />

und Klienten ihre Beschwerden und Beeinträchtigungen<br />

als verstehbar und beeinflussbar erleben.<br />

KomplementärTherapeutinnen und -Therapeuten reflektieren<br />

zusammen mit den Klientinnen und Klienten fortlaufend<br />

den Therapieverlauf. Sie leiten die Klientinnen und Klienten<br />

dazu an, Veränderungen wahrzunehmen sowie ihre persönliche<br />

Einflussnahme zu beobachten und zu interpretieren.<br />

Sie vermitteln Mittel und Wege zur Unterstützung der<br />

Genesung. Sie überprüfen gemeinsam die Therapieplanung<br />

und modifizieren diese, damit der Genesungsprozess<br />

weiter fortschreiten kann und die Klientinnen und Klienten<br />

an Genesungskompetenz gewinnen.<br />

KomplementärTherapeutinnen und -Therapeuten planen<br />

und sichern die Nachhaltigkeit des Therapieprozesses und<br />

führen zu einem erfolgreichen Therapieabschluss hin. Sie<br />

geben gezielte Unterstützung, damit ihre Klientinnen und<br />

Klienten die positiv erfahrenen Veränderungen und Verhaltensweisen<br />

im Lebens- und Berufsalltag selbstkompetent<br />

weiterführen und verankern.<br />

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KomplementärTherapeutin mit eidgenössischem Diplom<br />

KomplementärTherapeut mit eidgenössischem Diplom<br />

A 5<br />

Gestaltet körperzentrierte Gruppenprozesse<br />

Betrifft einzelne Methoden der KT, welche zusätzlich<br />

auch mit Kleingruppen arbeiten.<br />

KomplementärTherapeutinnen und -Therapeuten unterstützen<br />

ganzheitliche Genesungsprozesse zusätzlich mit der<br />

Arbeit in der Gruppe. Sie geben den Teilnehmenden methodenspezifisch<br />

verbale und körperliche Anleitungen hinsichtlich<br />

Bewegung, Haltung, Stimme und Atmung. Sie ermöglichen<br />

ihnen, ihre Erfahrungen wahrnehmen und einordnen<br />

zu können. Sie bieten einen therapeutischen Rahmen,<br />

um in der Gruppe neue Herangehensweisen im Umgang<br />

mit sich zu erkunden und auszuprobieren. Sie unterstützen<br />

die Teilnehmenden, gefundene Neuorientierungen<br />

in ihren Alltag zu transferieren. Sie nutzen das Potenzial<br />

der Gruppe zur gegenseitigen Hilfestellung, Ermutigung<br />

und Wertschätzung.<br />

B. Klientenbezogen zusammenarbeiten<br />

Die KomplementärTherapeutin / der KomplementärTherapeut arbeitet je nach Fallkonstellation mit<br />

Bezugspersonen und anderen Fachpersonen zusammen.<br />

B 1<br />

Arbeitet fallbezogen mit Bezugspersonen<br />

zusammen<br />

B 2<br />

Arbeitet fallbezogen mit Fachpersonen<br />

anderer Fachdisziplinen zusammen<br />

KomplementärTherapeutinnen und -Therapeuten beziehen<br />

bei Bedarf Bezugspersonen der Klientin und des Klienten<br />

wie Eltern, Partner/innen usw. in den Therapieprozess mit<br />

ein. Sie geben ihnen die nötige emotionale und fachliche<br />

Unterstützung, damit sie die Klientin und den Klienten in ihrem<br />

Genesungsprozess sinnvoll unterstützen können. Sie<br />

erreichen damit eine höhere Wirksamkeit der Therapie und<br />

sichern deren Nachhaltigkeit im Alltag.<br />

KomplementärTherapeutinnen und -Therapeuten arbeiten<br />

mit anderen Berufstätigen und Fachstellen des Gesundheits-,<br />

Erziehungs-, Sozial- und Versicherungswesens zusammen.<br />

Sie tun dies stets in Absprache mit der Klientin<br />

und dem Klienten oder deren Bezugspersonen.<br />

3.4 Unterstützende Kompetenzen<br />

C. Persönlichkeit entwickeln<br />

Die KomplementärTherapeutin / der KomplementärTherapeut entwickelt sich fortlaufend fachlich<br />

und persönlich weiter und pflegt das eigene Gleichgewicht.<br />

C 1<br />

Entwickelt sich fachlich weiter<br />

C 2<br />

Entwickelt sich persönlich weiter<br />

KomplementärTherapeutinnen und -Therapeuten handeln<br />

nach dem aktuellen Wissensstand des Berufs. Sie reflektieren<br />

die eigene Berufstätigkeit und erweitern und verfeinern<br />

fortwährend ihre Kenntnisse, Fertigkeiten und Haltungen.<br />

KomplementärTherapeutinnen und -Therapeuten reflektieren<br />

ihren persönlichen Entwicklungsstand. Sie gestalten ihre<br />

stetige persönliche Entwicklung in Verbindung mit ihrer<br />

beruflichen Tätigkeit.<br />

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KomplementärTherapeutin mit eidgenössischem Diplom<br />

KomplementärTherapeut mit eidgenössischem Diplom<br />

C 3<br />

Pflegt das eigene Gleichgewicht<br />

KomplementärTherapeutinnen und -Therapeuten sind sich<br />

der besonderen Herausforderungen ihres Berufs bewusst<br />

und können mit Belastungen umgehen. Sie erkennen Anzeichen<br />

der körperlich-seelischen Überlastung und handeln<br />

entsprechend.<br />

D. Professionell handeln<br />

Die KomplementärTherapeutin / der KomplementärTherapeut handelt nach berufsethischen Prinzipien,<br />

engagiert sich für den Beruf und vertritt ihn nach aussen.<br />

D 1<br />

Handelt nach berufsethischen<br />

Prinzipien<br />

D 2<br />

Engagiert sich für den Beruf und<br />

vertritt ihn<br />

KomplementärTherapeutinnen und -Therapeuten sind in ihrem<br />

beruflichen Handeln berufsethischen Grundsätzen verpflichtet.<br />

Sie halten sich an die rechtlichen Rahmenbedingungen<br />

ihrer Berufstätigkeit. Sie arbeiten fachkompetent<br />

und respektieren fachliche und persönliche Grenzen.<br />

KomplementärTherapeutinnen und -Therapeuten unterstützen<br />

die Berufsentwicklung und tragen zu einer positiven<br />

Wahrnehmung des Berufs in der Öffentlichkeit bei.<br />

E. Öffentlich und vernetzt arbeiten<br />

Die KomplementärTherapeutin / der KomplementärTherapeut engagiert sich für die Förderung der<br />

Gesundheit in der Gesellschaft. Sie/er ist im Gesundheitswesen gut vernetzt und bringt sich in<br />

Teams, Projekten und Netzwerken konstruktiv und lösungsorientiert ein.<br />

E 1<br />

Fördert die Gesundheit in der Gesellschaft<br />

E 2<br />

Sichert sich ein fachliches Netzwerk<br />

E 3<br />

Arbeitet als Fachperson im Team<br />

KomplementärTherapeutinnen und -Therapeuten engagieren<br />

sich für die allgemeine Gesundheitsförderung. Sie gestalten<br />

eigene oder unterstützen bestehende Aktivitäten,<br />

um durch ihre berufliche Sichtweise gesundheitsstiftend zu<br />

wirken.<br />

KomplementärTherapeutinnen und -Therapeuten organisieren<br />

sich ein interdisziplinäres Netzwerk. Sie kooperieren mit<br />

Fachpersonen und Organisationen der eigenen und anderen<br />

Berufsgruppen und pflegen einen fachlichen Austausch.<br />

KomplementärTherapeutinnen und -Therapeuten können in<br />

Gruppenpraxen, in interdisziplinären Teams, Projekten und<br />

Netzwerken des Gesundheits-, Sozial- und Erziehungswesens<br />

arbeiten.<br />

F. Betrieb führen und organisieren<br />

Die KomplementärTherapeutin / der KomplementärTherapeut realisiert die erforderlichen Massnahmen<br />

zur unternehmerischen Führung der eigenen Praxis. Sie/er sorgt für eine qualitative einwandfreie<br />

Arbeit zum Wohle und zur Sicherheit der Klientinnen und Klienten.<br />

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KomplementärTherapeutin mit eidgenössischem Diplom<br />

KomplementärTherapeut mit eidgenössischem Diplom<br />

F 1<br />

Führt die Praxis<br />

F 2<br />

Sichert und entwickelt die Qualität<br />

KomplementärTherapeutinnen und -Therapeuten führen die<br />

Praxis unternehmerisch nach ökonomisch und ökologisch<br />

nachhaltigen Grundsätzen. Sie stellen den Betriebsablauf<br />

und die Administration sicher. Sie dokumentieren ihre therapeutische<br />

Tätigkeit. Sie richten die Praxis ein und unterhalten<br />

deren Infrastruktur.<br />

KomplementärTherapeutinnen und -Therapeuten überprüfen<br />

regelmässig die Qualität der eigenen Berufsarbeit und<br />

treffen Massnahmen zur gezielten Qualitätssicherung und -<br />

entwicklung.<br />

4 Beitrag an Gesundheit und Gesellschaft<br />

4.1 Beitrag zur Gesundheitsversorgung<br />

Vielseitig – KomplementärTherapie kommt bei Gesundheitsstörungen, Beschwerden, Leistungsbeeinträchtigungen<br />

verschiedener Ausprägung wie auch in der Rehabilitation zum Einsatz.<br />

Risikoarm – KomplementärTherapie arbeitet körperzentriert mit den Mitteln von Berührung, Bewegung,<br />

Atem und Energie, um die Selbstregulierungskräfte des Organismus anzuregen und ist erfahrungsgemäss<br />

äusserst risikoarm.<br />

Ganzheitlich – KomplementärTherapie rückt die Wechselwirkungen zwischen Körper, Seele und<br />

Geist ins Zentrum und nutzt sie zur Initiierung von Genesungsprozessen.<br />

Kompetenzstärkend – KomplementärTherapie ermöglicht lösungs- und motivationsbasierte Neuorientierungen<br />

und stärkt die eigenaktive Einflussnahme auf vorliegende Beschwerden.<br />

Bedarfsdeckend – KomplementärTherapie entspricht einem grossen Bedürfnis. Sie wird von weiten<br />

Teilen der Bevölkerung seit vielen Jahren und mit zunehmender Tendenz genutzt.<br />

4.2 Beitrag an die Gesellschaft<br />

KomplementärTherapie leistet einen wichtigen Beitrag an die Gesellschaft zur Entwicklung eines<br />

neuen Gesundheitsverständnisses.<br />

Sie rückt die Bedeutung ins Zentrum,<br />

- Beschwerden und Beeinträchtigungen rechtzeitig und nachhaltig anzugehen<br />

- Beschwerden und Krankheiten als Einschränkungen der Selbstregulation zu betrachten<br />

- Beschwerden und Krankheiten ganzheitlich als mehrdimensionales Phänomen zu erfassen<br />

und zu behandeln<br />

- bei den Klientinnen und Klienten gezielt Selbstwahrnehmungs- und Bewusstseinsprozesse<br />

zu initiieren, welche vorhandene Ressourcen stärken und gesundheitsfördernde Neuorientierungen<br />

ermöglichen<br />

- die Klientinnen und Klienten als gleichwertige Mitgestaltende ihres Genesungsprozesses<br />

ernst zu nehmen und sie in ihrer Selbstkompetenz zu stärken.<br />

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KomplementärTherapeutin mit eidgenössischem Diplom<br />

KomplementärTherapeut mit eidgenössischem Diplom<br />

4.3 Positionierung im Gesundheitswesen<br />

Der Beruf KomplementärTherapeut / KomplementärTherapeut ist ein eidgenössisch anerkannter<br />

Beruf, welcher im Gesundheitswesen eine ergänzende Rolle zum bestehenden Dienstleistungsangebot<br />

einnimmt. Folgende Merkmale prägen den Beruf:<br />

- Beziehungsorientiert – KomplementärTherapie setzt die wertschätzende, vertrauensvolle<br />

therapeutische Beziehung in den Mittelpunkt, welche einen Raum gestaltet, der Selbstheilungsprozesse<br />

ermöglicht und verstärkt.<br />

- Ganzheitlicher Ansatz – KomplementärTherapie spricht den Menschen als Ganzes an,<br />

d.h. in seinen körperlichen, geistigen, seelischen und sozialen Dimensionen und deren<br />

Zusammenspiel.<br />

- Individueller Therapieprozess – KomplementärTherapie geht vom individuellen Befinden,<br />

Zustand und Potenzial der Einzelperson aus. Sie ist durch eine individuelle, situationsbezogene<br />

und gemeinsam sich entwickelnde Vorgehensweise gekennzeichnet.<br />

- Stärkung der Selbstregulation – KomplementärTherapie unterstützt die selbstregulativen<br />

Kräfte und Kompetenzen. Diese gezielte positive Einflussnahme bewirkt die Reduktion<br />

bzw. das Abklingen jener Symptome, welche Ausdruck einer beeinträchtigten Selbstregulation<br />

sind.<br />

- Körper- und prozesszentriert – KomplementärTherapie setzt am Körper an: Mit Berührungs-,<br />

Bewegungs-, Atem- und Energiearbeit werden körperliche Zustände erfahrbar und<br />

beeinflussbar gemacht. Anleitung und Gespräch erfolgen in Verbindung mit der körperzentrierten<br />

Arbeit und ergänzen diese. Sie ermöglichen, die körperlich ausgelösten Prozesse<br />

zu reflektieren und zu integrieren.<br />

- Ressourcenorientiert – KomplementärTherapie setzt bei dem an, was Klientinnen und Klienten<br />

als die Genesung stärkende Handlungs- und Bewältigungsfähigkeiten erkennen<br />

und fördert und erweitert systematisch diese Ressourcen.<br />

Bezug zur Schulmedizin<br />

Ergänzend zur obigen Kennzeichnung ergeben sich folgende weitere Merkmale:<br />

- Komplementarität – Komplementärtherapie ersetzt nicht die Schulmedizin, sondern wirkt<br />

ergänzend. KomplementärTherapie kann unabhängig von schulmedizinischen Behandlungen,<br />

aber auch vor, parallel oder daran anschliessend genutzt werden.<br />

- Befunderhebung – KomplementärTherapie erfasst methodenspezifisch das Beschwerdebild,<br />

bisherige Bewältigungswege und vorhandene Ressourcen; in ihrer körper- und prozesszentrierten<br />

Arbeitsweise berücksichtigt sie allfällig vorliegende schulmedizinische Befunde.<br />

KomplementärTherapeutinnen und KomplementärTherapeuten erstellen keine<br />

schulmedizinischen Diagnosen und sind nicht erste Anlaufstelle bei akuten Erkrankungen.<br />

- Grenzen – KomplementärTherapeutinnen und KomplementärTherapeuten verpflichten<br />

sich,<br />

· andere, parallel zur KomplementärTherapie laufende Behandlungen zu respektieren<br />

· bei Beschwerdebildern, die eine spezifische Abklärung und Behandlung erforderlich<br />

machen, entsprechende Fachpersonen zu empfehlen bzw. deren Konsultation einzufordern<br />

· die Therapie abzuschliessen, wenn keine Verbesserung der Regulationsfähigkeit und<br />

des Wohlbefindens feststellbar ist.<br />

Bezug zur Alternativmedizin<br />

KomplementärTherapie und Alternativmedizin weisen klare Unterschiede, aber auch Gemeinsamkeiten<br />

auf. Besondere Unterscheidungsmerkmale sind:<br />

- Körperzentrierung – KomplementärTherapie definiert sich als methodenspezifische Berührungs-,<br />

Bewegungs-, Atem- und Energiearbeit, in der körperliche Zustände erfahrbar<br />

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KomplementärTherapeutin mit eidgenössischem Diplom<br />

KomplementärTherapeut mit eidgenössischem Diplom<br />

und beeinflussbar gemacht werden. KomplementärTherapie setzt keine Heilmittel, keine<br />

technischen Apparate und keine hautverletzenden Massnahmen ein.<br />

- Interaktives Handeln – KomplementärTherapie gestaltet sich als nonverbaler und verbaler<br />

Dialog zwischen Klient/in und Therapeut/in. Das Interaktionsgeschehen ist zentrales Gestaltungselement.<br />

Von Beginn an sind Klientinnen und Klienten mit ihrer Selbstkompetenz<br />

Mitgestaltende des Prozesses.<br />

- Prozesszentrierung – KomplementärTherapie stärkt von Beginn an gezielt Ressourcen<br />

und Resilienzfaktoren und initiiert lösungs- und motivationsorientierte Sicht- und Handlungsweisen,<br />

damit Genesungsprozesse nachhaltig und selbstkompetent erfolgen können.<br />

- Methodenbasiert – KomplementärTherapie stützt sich auf Methoden ab, deren Konzepte<br />

den Grundlagen der KomplementärTherapie entsprechen.<br />

Bezug zur Kunsttherapie<br />

KomplementärTherapie und Kunsttherapie weisen klare Unterschiede, aber auch Gemeinsamkeiten<br />

auf. Kunsttherapeutische Fachrichtungen und Tätigkeiten gehören nicht in das Feld der Komplementärtherapie.<br />

Zur klaren Abgrenzung werden in den Methodenbezeichnungen der KT keine<br />

künstlerischen Mittel genannt.<br />

4.4 Positionierung in der Bildungssystematik<br />

Als Qualifikationsverfahren für das entsprechende nationale Diplom wird ist eine Eidgenössische<br />

Höhere Fachprüfung (HFP) durchgeführt.<br />

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KomplementärTherapeutin mit eidgenössischem Diplom<br />

KomplementärTherapeut mit eidgenössischem Diplom<br />

Anhang: Handlungskompetenzen<br />

Vorbemerkung<br />

Die im Berufsbild KT in Kapitel 3.3 und 3.4. aufgeführten Handlungskompetenzen werden im Folgenden<br />

nach dem sogenannten IPRE-Handlungsmodell aufgeschlüsselt. Die IPRE-Schritte beschreiben<br />

einen vollständigen Handlungszyklus in beruflichen Anwendungssituationen. Sie eignen<br />

sich zur Beschreibung, Einteilung und Überprüfung von Arbeitsprozessen und Handlungskompetenzen.<br />

IPRE steht für<br />

I = Informieren: jegliche Informationsaufnahme im Zusammenhang mit einer Aufgabe und deren<br />

Rahmenbedingungen<br />

P = Planen / Entscheiden: Vorbereitung des Handelns und Entscheiden für Varianten, Handlungszeitpunkt<br />

usw.<br />

R = Realisieren: eigentliche Ausführung<br />

E = Evaluieren: Handlungsauswertung und Überprüfung von Wirkungen.<br />

A. Komplementärtherapeutisch handeln<br />

A 1<br />

Begegnen – leitet den therapeutischen Prozess ein<br />

KomplementärTherapeutinnen und -Therapeuten begegnen ihren Klientinnen und Klienten<br />

in einer empathischen und erkundenden Haltung. Sie bauen zu ihnen eine vertrauensvolle<br />

Beziehung auf und respektieren deren Interessen, Werte und Rechte. Sie gestalten eine methodenbasierte<br />

Befundaufnahme. Sie entwickeln die Therapieziele und den Therapieplan<br />

körper- und prozesszentriert gemeinsam mit ihren Klientinnen und Klienten. Sie verstehen<br />

ihre Klientinnen und Klienten von Beginn an als Mitgestaltende des Prozessgeschehens.<br />

Sie erkennen ihre Zuständigkeit und die damit verbundenen fachlichen Grenzen.<br />

Die KomplementärTherapeutin / der KomplementärTherapeut<br />

I: vertieft sich in das bei der Anmeldung genannte Beschwerde-/Belastungsbild und weitere<br />

vorliegende Informationen; sichtet gegebenenfalls Berichte zuweisender Fachstellen.<br />

P: legt den Informationsbedarf und das Vorgehen der Befunderhebung mit dem Ziel fest, die<br />

körperliche, emotionale, geistige und soziale Situation der Klientin und des Klienten in<br />

Bezug auf die aktuellen Möglichkeiten und Grenzen des Therapieprozesses und den eigenen<br />

Kompetenzbereich zu klären; plant die Interaktionsweise von Beginn an zur Initiierung<br />

von Selbstwahrnehmung und Selbstreflexion<br />

R: informiert die Klientin und den Klienten über die komplementärtherpeutische Methode,<br />

deren Möglichkeiten und Grenzen; realisiert die methodenbasierte Befunderhebung körper-<br />

und prozesszentriert mit den Mitteln von einfühlender Beobachtung, Berührung, Bewegung<br />

und Befragung; nimmt auf allen Ebenen die Informationen der Klientin und des<br />

Klienten achtsam und empathisch wahr; erfasst die Beschwerden, Befürchtungen, Ängste<br />

der Klientin und des Klienten wie auch ihre Erfahrungen von stärkenden Ressourcen<br />

und positiven Handlungs- und Bewältigungsstrategien; lenkt die Wahrnehmung der Klientin<br />

und des Klienten auf das Verstehen ihrer Situation und die Würdigung ihres bisherigen<br />

Weges; legt mit der Klientin und dem Klienten Therapieziele und die Vorgehensweise<br />

fest; berücksichtigt vorliegende medizinische und psychologische Abklärungen bzw. for-<br />

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KomplementärTherapeutin mit eidgenössischem Diplom<br />

KomplementärTherapeut mit eidgenössischem Diplom<br />

dert gegebenenfalls solche ein; bestimmt zusammen mit der Klientin und dem Klienten,<br />

woran sich der Therapieerfolg erkennen lässt; weist die Klientin und den Klienten an andere<br />

Fachstellen weiter, falls die vorliegende Situation der KomplementärTherapie nicht<br />

zugänglich ist; erkennt psychische und physische Notfälle und handelt empathisch und<br />

professionell korrekt<br />

E: überprüft, ob die Befundaufnahme und die Zielformulierung eine ausreichende Basis für<br />

die Behandlung legen; dokumentiert Falleröffnung, Befunderhebung und Therapieplanung<br />

und reflektiert den sich entwickelnden Prozessverlauf.<br />

A 2<br />

Bearbeiten – handelt körper- und prozesszentriert<br />

KomplementärTherapeutinnen und -Therapeuten gestalten den Therapieprozess methodenspezifisch<br />

mit interaktiv ausgerichteter Berührungs-, Bewegungs-, Atem- und Energiearbeit.<br />

Sie fördern gezielt die Selbstregulierungskräfte ihrer Klientinnen und Klienten. Sie vermitteln<br />

neue körperliche Erfahrungen und setzen Selbstwahrnehmungs- und Genesungsprozesse<br />

in Gang. Sie bewirken, dass die Klientinnen und Klienten ihre Beschwerden und Beeinträchtigungen<br />

als verstehbar und beeinflussbar erleben.<br />

Die KomplementärTherapeutin / der KomplementärTherapeut<br />

I: vergegenwärtigt sich Therapieziele und Therapieplan; erfasst im Gespräch das aktuelle<br />

Befinden der Klientin/des Klienten; erfasst während der Behandlung die körperlichen,<br />

nonverbalen und verbalen Reaktionen der Klientin und des Klienten<br />

P: erarbeitet eine vertrauensvolle Beziehung und einen sicheren Rahmen für nachhaltige<br />

Genesungsprozesse; plant das körper- und prozesszentrierte Handeln in Anerkennung<br />

und Respektierung der aktuellen körperlichen, seelischen, geistigen und sozialen Bedürfnisse<br />

und Möglichkeiten der Klientin und des Klienten<br />

R: setzt körperzentrierte, methodenbasierte Berührungs-, Bewegungs-, Atem- und Energiearbeit<br />

ein, um die Selbstregulierung des Organismus gezielt anzuregen; nimmt ausgelöste<br />

Prozesse und subtile Veränderungen achtsam wahr und integriert nonverbale und verbale<br />

Reaktionen der Klientin und des Klientin fortlaufend in ihr Handeln; ermöglicht gezielte<br />

körperliche Erfahrungen und ermutigt die Klientin und den Klienten zur Selbstbeobachtung<br />

und Selbstwahrnehmung; entwickelt das Therapiegeschehen für die Klientin<br />

und den Klienten durchschaubar und beeinflussbar; hält die Eigenwahrnehmung und die<br />

Selbstorganisation während der Arbeit aufrecht<br />

E: reflektiert zusammen mit der Klientin und dem Klienten die in der Therapieeinheit ausgelösten<br />

Veränderungen im körperlichen, seelischen und geistigen Bereich; vergewissert<br />

sich laufend, ob bei der Klientin und dem Klienten Bewusstseinsprozesse in Gang gesetzt<br />

werden hinsichtlich möglicher Zusammenhänge zwischen gesundheitlichem Befinden<br />

und eigenen Sicht- und Verhaltensweisen; überprüft, ob die Klientin und der Klient in<br />

ihrer Erfahrung gestärkt werden, auf ihre gesundheitliche Situation Einfluss nehmen zu<br />

können.<br />

A 3<br />

Integrieren - vertieft das Prozessgeschehen<br />

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KomplementärTherapeutin mit eidgenössischem Diplom<br />

KomplementärTherapeut mit eidgenössischem Diplom<br />

KomplementärTherapeutinnen und -Therapeuten reflektieren zusammen mit den Klientinnen<br />

und Klienten fortlaufend den Therapieverlauf. Sie leiten die Klientinnen und Klienten dazu<br />

an, Veränderungen wahrzunehmen sowie ihre persönliche Einflussnahme zu beobachten<br />

und zu interpretieren. Sie vermitteln Mittel und Wege zur Unterstützung der Genesung. Sie<br />

überprüfen gemeinsam die Therapieplanung und modifizieren diese, damit der Genesungsprozess<br />

weiter fortschreiten kann und die Klientinnen und Klienten an Genesungskompetenz<br />

gewinnen.<br />

Die KomplementärTherapeutin / der KomplementärTherapeut<br />

I: vergegenwärtigt sich das bisherige Prozessgeschehen; fragt die Klientin und den Klienten<br />

nach dem zwischenzeitlichen Verlauf; erhebt wahrgenommene körperliche, emotionale<br />

und mentale Veränderungen nach methoden- und ressourcenspezifischen Kriterien;<br />

gibt der Klientin und dem Klienten Raum und ermutigt sie, zusätzliche Beobachtungen,<br />

Gefühle, Einschätzungen und Folgerungen einzubringen; nimmt eigene Gefühle, Einschätzungen<br />

und Vorstellungen bewusst wahr<br />

P: plant methoden-, ressourcen- und motivationsgeleitete Therapieschritte und Anleitungen,<br />

welche der Situation und der Befindlichkeit der Klientin und des Klienten angepasst sind;<br />

plant gemeinsam mit der Klientin und dem Klienten Standortbestimmungen für grössere<br />

Verlaufsperioden<br />

R: setzt das Prozessgeschehen in den Zusammenhang mit den Therapiezielen; fördert bei<br />

der Klientin und dem Klienten die Entwicklung neuer Sicht- und Handlungsweisen, welche<br />

in erkennbarem Zusammenhang mit den gesundheitlichen Beschwerden stehen und<br />

diese zu beeinflussen vermögen; fördert und unterstützt die Klientin und den Klienten darin,<br />

ihre Ressourcen zu erkennen und zu aktivieren sowie positiv empfundene Handlungs-<br />

und Bewältigungsfähigkeiten zu stärken; leitet die Klientin und den Klienten in<br />

komplementärtherapeutischen Mitteln zur Unterstützung des Genesungsprozesses an<br />

(Achtsamkeits- und Visualisierungsübungen usw.)<br />

E: überprüft fortlaufend, ob die gewählten Therapieschritte der Situation der Klientin und des<br />

Klienten angemessen sind; realisiert gemeinsam mit der Klientin und dem Klienten<br />

Standortbestimmungen mit Bezug auf die Therapieziele und das gemeinsame Anerkennen<br />

von Fortschritten; interpretiert die Standortbestimmungen hinsichtlich des weiteren<br />

Therapieverlaufs, des Alltagstransfers und in Bezug auf den Therapieabschluss.<br />

A 4<br />

Transferieren - sichert die Nachhaltigkeit im Alltag<br />

KomplementärTherapeutinnen und -Therapeuten planen und sichern die Nachhaltigkeit des<br />

Therapieprozesses und führen zu einem erfolgreichen Therapieabschluss hin. Sie geben<br />

gezielte Unterstützung, damit ihre Klientinnen und Klienten die positiv erfahrenen Veränderungen<br />

und Verhaltensweisen im Lebens- und Berufsalltag selbstkompetent weiterführen<br />

und verankern.<br />

Die KomplementärTherapeutin / der KomplementärTherapeut<br />

I: fragt nach, wie die Klientin und der Klient den Genesungsprozess in ihren Lebens- und<br />

Berufsalltag transferieren kann; erfasst, was sie dabei als förderlich oder hinderlich empfinden,<br />

was ihnen gut bzw. weniger gut gelingt<br />

P: plant methoden-, ressourcen- und motivationsgeleitete Therapieschritte und Anleitungen,<br />

welche die Umsetzung positiv erfahrener Veränderungen und Verhaltensweisen in den<br />

Alltag sichert<br />

R: unterstützt die Klientin und den Klienten beim Planen realistischer Schritte in der konkreten<br />

Alltags- und Berufsgestaltung, mit denen der Genesungsprozess weiter gestärkt wird;<br />

unterstützt die Klientin und den Klienten beim Umsetzen der neu gewonnenen Handlungsspielräume<br />

im Alltag und Beruf; wertschätzt neue Herangehensweisen und verdeut-<br />

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KomplementärTherapeutin mit eidgenössischem Diplom<br />

KomplementärTherapeut mit eidgenössischem Diplom<br />

licht deren Wirkung auf die Genesung; spiegelt der Klientin und dem Klienten ihre zugewonnenen<br />

Kompetenzen im Denken, Fühlen und Handeln; stärkt bei der Klientin und<br />

beim Klienten ein positives Selbstbild und das Vertrauen in die eigenen Ressourcen; verstärkt<br />

bei der Klientin und dem Klienten die Erfahrung, dass sie positive Veränderungen<br />

auch in ihrem Berufs- und Lebensalltag weiter führen und festigen können<br />

E: beurteilt gemeinsam mit der Klientin und dem Klienten neu erprobte Verhaltensweisen<br />

hinsichtlich ihrer Wirksamkeit; erfasst sich ändernde Rahmenbedingungen und findet zusammen<br />

mit der Klientin und dem Klienten passende Handlungsschritte; evaluiert, ob und<br />

in welcher Form die Klientin und der Klient weitere therapeutische Unterstützung und Begleitung<br />

benötigt oder ob die Therapie abgeschlossen werden kann; wertet den gesamten<br />

Therapieverlauf und ihr/sein therapeutisches Handeln aus.<br />

A 5<br />

Gestaltet körperzentrierte Gruppenprozesse<br />

Betrifft einzelne Methoden der KT, welche zusätzlich auch mit Kleingruppen arbeiten.<br />

A5 erfasst ausschliesslich die gruppenspezifischen Aspekte; diese sind jedoch stets in Verbindung mit A1-A4<br />

zu sehen.<br />

KomplementärTherapeutinnen und -Therapeuten unterstützen ganzheitliche Genesungsprozesse<br />

zusätzlich mit der Arbeit in der Gruppe. Sie geben den Teilnehmenden methodenspezifisch<br />

verbale und körperliche Anleitungen hinsichtlich Bewegung, Haltung, Stimme<br />

und Atmung. Sie ermöglichen ihnen, ihre Erfahrungen wahrnehmen und einordnen zu können.<br />

Sie bieten einen therapeutischen Rahmen, um in der Gruppe neue Herangehensweisen<br />

im Umgang mit sich zu erkunden und auszuprobieren. Sie unterstützen die Teilnehmenden,<br />

gefundene Neuorientierungen in ihren Alltag zu transferieren. Sie nutzen das Potenzial der<br />

Gruppe zur gegenseitigen Hilfestellung, Ermutigung und Wertschätzung.<br />

Die KomplementärTherapeutin / der KomplementärTherapeut<br />

I: erfasst mit der Anmeldung Alter, Beruf, vorhandene Erfahrungen, Einschränkungen, Belastungen/Beschwerden/Erkrankungen<br />

sowie Bedürfnisse und Ziele der Interessenten,<br />

um entscheiden zu können, ob die Arbeit in der Gruppe angezeigt ist<br />

P: plant und entwickelt die methodenbasierte, körper- und prozesszentrierte Gruppenarbeit<br />

jeweils dem Thema, der Zusammensetzung der Gruppe, den Möglichkeiten und Grenzen<br />

der Teilnehmenden angepasst<br />

R: leitet die Teilnehmenden zu körper- und erlebniszentrierten Bewegungs- und Atemerfahrungen<br />

an; gibt individuelle Hilfestellungen verbal und auch manuell; ermöglicht und erweitert<br />

über verbale Anleitung die Wahrnehmungsfähigkeit der Teilnehmenden; vermittelt<br />

ihnen strukturierte Erfahrungen über ihren Körper, ihr Denken, Fühlen und ihr Verhalten;<br />

lässt die Teilnehmenden neue und alte Erfahrungen in Verbindung bringen und reflektieren<br />

E: ermutigt und unterstützt die Teilnehmenden darin, ihre Erfahrungen im körperlichen, seelischen,<br />

geistigen und sozialen Bereich in der Gruppe auszutauschen und gemeinsam zu<br />

reflektieren; fördert die gegenseitige Rückmeldung und Hilfestellung sowie die Ermutigung<br />

und Wertschätzung in der Gruppe; unterstützt die Teilnehmenden auf dem Weg,<br />

neu erprobte Verhaltensweisen zu festigen und zu erweitern; integriert die einzelnen<br />

Teilnehmenden in den Gruppenprozess; erkennt schwierige Gruppendynamiken und<br />

Konflikte und geht sie adäquat an.<br />

B. Klientenbezogen zusammenarbeiten<br />

11.05.2015 17/23


KomplementärTherapeutin mit eidgenössischem Diplom<br />

KomplementärTherapeut mit eidgenössischem Diplom<br />

B 1<br />

Arbeitet fallbezogen mit Bezugspersonen zusammen<br />

KomplementärTherapeutinnen und -Therapeuten beziehen bei Bedarf Bezugspersonen der<br />

Klientin und des Klienten wie Eltern, Partner/innen usw. in den Therapieprozess mit ein. Sie<br />

geben ihnen die nötige emotionale und fachliche Unterstützung, damit sie die Klientin und<br />

den Klienten in ihrem Genesungsprozess sinnvoll unterstützen können. Sie erreichen damit<br />

eine höhere Wirksamkeit der Therapie und sichern deren Nachhaltigkeit im Alltag.<br />

Die KomplementärTherapeutin / der KomplementärTherapeut<br />

I: informiert sich über Bezugsperson; erkennt Potenziale und/oder die Notwendigkeit des<br />

Einbezugs von Bezugspersonen<br />

P: bespricht und entscheidet gemeinsam mit der Klientin und dem Klienten und der Bezugsperson,<br />

in welcher Form der Einbezug in den therapeutischen Prozess stattfinden soll;<br />

beachtet die Aspekte der Autonomie und Verantwortung; plant das therapeutische Vorgehen<br />

mit Einbezug der Bezugsperson und unter Berücksichtigung ihrer Möglichkeiten<br />

und Grenzen<br />

R: beteiligt die Bezugsperson im vereinbarten Rahmen am Prozessverlauf; informiert sie<br />

adäquat, damit sie die therapeutische Arbeit verstehen und unterstützen kann; nutzt das<br />

Interaktionsgeschehen zwischen Bezugsperson und der Klientin und dem Klienten zur<br />

Unterstützung des gewünschten Veränderungsprozesses; gibt der Bezugsperson methodenspezifische<br />

Hilfestellungen (Informationen, Hilfsmittel, Beobachtungsaufgaben usw.),<br />

welche ihr helfen, den Prozess zwischen den Therapiestunden und den Transfer in den<br />

Alltag zu unterstützen und zu begleiten; wertschätzt ihre Mitarbeit<br />

E: überprüft fortlaufend, ob die Einbindung der Bezugsperson in den Therapieprozess angepasst<br />

und dem Genesungsprozess förderlich ist; erkennt, wo die Bezugsperson zusätzliche<br />

Unterstützung benötigt und wo Grenzen zu ziehen sind.<br />

B 2<br />

Arbeitet fallbezogen mit Fachpersonen anderer Fachdisziplinen zusammen<br />

KomplementärTherapeutinnen und -Therapeuten arbeiten mit anderen Berufstätigen und<br />

Fachstellen des Gesundheits-, Erziehungs-, Sozial- und Versicherungswesens zusammen.<br />

Sie tun dies stets in Absprache mit der Klientin und dem Klienten oder deren Bezugspersonen.<br />

Die KomplementärTherapeutin / der KomplementärTherapeut<br />

I: klärt ab, ob die Klientin und der Klient parallel andere Therapien in Anspruch nimmt oder<br />

ob andere Fachstellen in den Therapieprozess zu involvieren sind<br />

P: plant zusammen mit der Klientin und dem Klienten den gezielten fachlichen Austausch<br />

mit anderen Fachstellen (Lehrperson, Psychotherapeut/in, Mediziner/in, Krankenversicherung<br />

usw.); bespricht und organisiert das diesbezügliche Vorgehen zusammen mit<br />

der Klientin und dem Klienten bzw. ihrer Bezugsperson<br />

R: tritt nach Absprache mit der Klientin und dem Klienten mit Fachpersonen und Fachstellen<br />

in Kontakt; kommuniziert mit Berufstätigen anderer Disziplinen wertschätzend, verständlich<br />

und sachgerecht; setzt sich im therapeutischen Rahmen für das Wohl und die Anliegen<br />

der Klientin und des Klienten ein; erkennt und beachtet Interessenskonflikte und<br />

vermittelt lösungsorientiert; stellt gegebenenfalls zu Handen der involvierten Fachstelle<br />

und nach Absprache mit der Klientin/dem Klienten schriftliche Berichte aus; unterstützt<br />

die Klienten und den Klienten und ihre Bezugsperson im Umgang mit Fachstellen, damit<br />

sie ihre Anliegen selbstkompetent vertreten können<br />

11.05.2015 18/23


KomplementärTherapeutin mit eidgenössischem Diplom<br />

KomplementärTherapeut mit eidgenössischem Diplom<br />

E: überprüft, ob die Zusammenarbeit klienten- und lösungsorientiert erfolgt und ökonomisch<br />

vertretbar ist; interveniert in Absprache mit der Klientin und dem Klienten, wenn zugesagte<br />

Abklärungen, Informationen usw. nicht wie vereinbart erfolgen; schliesst die Zusammenarbeit<br />

adäquat ab.<br />

C. Persönlichkeit entwickeln<br />

C 1<br />

Entwickelt sich fachlich weiter<br />

KomplementärTherapeutinnen und -Therapeuten handeln nach dem aktuellen Wissensstand<br />

des Berufs. Sie reflektieren die eigene Berufstätigkeit und erweitern und verfeinern fortwährend<br />

ihre Kenntnisse, Fertigkeiten und Haltungen.<br />

Die KomplementärTherapeutin / der KomplementärTherapeut<br />

I: beurteilt die eigenen fachlichen Stärken und Entwicklungspotenziale; informiert sich über<br />

aktuelle, beruflich relevante Entwicklungen und Forschungsergebnisse; erkennt sich verändernde<br />

Anforderungen; wertet eigene Falldokumentationen aus; holt Feedbacks von<br />

Klientinnen und Klienten ein<br />

P: entwickelt angemessene Lernziele und -strategien; verschafft sich eine Übersicht über<br />

entsprechende Fortbildungs-Angebote; entwickelt ein effizientes System zur fachlichen<br />

Wissens- und Informationsaneignung<br />

R: aktualisiert und vertieft komplementärtherapeutische Kompetenzen in Fortbildungskursen,<br />

Kongressen, Supervision, über Fachliteratur und im Austausch mit Berufskolleginnen<br />

und -kollegen; wertet beruflich relevante Informationen berufs- und praxisbezogen<br />

aus; setzt neu erlernte Kenntnisse, Fertigkeiten und Haltungen in der konkreten Praxis<br />

um<br />

E: wertet die neuen Erfahrungen beim Transfer in den Arbeitsalltag aus; nimmt entsprechende<br />

Anpassungen der Lernziele und -strategien vor.<br />

C 2<br />

Entwickelt sich persönlich weiter<br />

KomplementärTherapeutinnen und -Therapeuten reflektieren ihren persönlichen Entwicklungsstand.<br />

Sie gestalten ihre stetige persönliche Entwicklung in Verbindung mit ihrer beruflichen<br />

Tätigkeit.<br />

Die KomplementärTherapeutin / der KomplementärTherapeut<br />

I: erkennt den persönlichen und fachlichen Entwicklungsstand und die persönlichen Stärken<br />

und Schwächen sowie eigene Entwicklungswünsche und Potenziale; orientiert sich<br />

über Angebote der Persönlichkeitsentwicklung und über berufliche Entwicklungsmöglichkeiten<br />

im Rahmen der eigenen Methode sowie der KomplementärTherapie<br />

P: entwickelt und plant entsprechende Perspektiven<br />

R: erweitert die eigenen Potenziale und vertieft die persönlichen Kompetenzen, Ressourcen<br />

und Haltungen<br />

E: reflektiert sich und passt den persönlichen Entwicklungsprozess gegebenenfalls an.<br />

11.05.2015 19/23


KomplementärTherapeutin mit eidgenössischem Diplom<br />

KomplementärTherapeut mit eidgenössischem Diplom<br />

C 3<br />

Pflegt das eigene Gleichgewicht<br />

KomplementärTherapeutinnen und -Therapeuten sind sich der besonderen Herausforderungen<br />

ihres Berufs bewusst und können mit Belastungen umgehen. Sie erkennen Anzeichen<br />

der körperlich-seelischen Überlastung und handeln entsprechend.<br />

Die KomplementärTherapeutin / der KomplementärTherapeut<br />

I: nimmt die eigene Arbeitsweise und das damit verbundene Befinden achtsam wahr; erkennt<br />

Anzeichen körperlicher, seelischer und mentaler Belastung und Überforderung<br />

P: entwickelt sinnvolle Massnahmen zur Stärkung der eigenen körperlichen, emotionalen,<br />

geistigen und sozialen Ressourcen<br />

R: setzt die geplanten Schritte um und gestaltet die eigene Arbeit entsprechend; nutzt die<br />

KomplementärTherapie zur eigenen Stärkung und Zentrierung; nimmt gegebenenfalls<br />

zusätzliche Unterstützung in Anspruch<br />

E: überprüft die Wirkungen der gewählten Strategien im Hinblick auf Leistungsfähigkeit und<br />

Wohlbefinden und passt sie situationsgerecht an.<br />

D. Professionell handeln<br />

D 1<br />

Handelt nach berufsethischen Prinzipien<br />

KomplementärTherapeutinnen und -Therapeuten sind in ihrem beruflichen Handeln berufsethischen<br />

Grundsätzen verpflichtet. Sie halten sich an die rechtlichen Rahmenbedingungen<br />

ihrer Berufstätigkeit. Sie arbeiten fachkompetent und respektieren fachliche und persönliche<br />

Grenzen.<br />

Die KomplementärTherapeutin / der KomplementärTherapeut<br />

I: informiert sich über die rechtlichen Rahmenbedingungen der therapeutischen Tätigkeit;<br />

orientiert sich an den berufsethischen Grundsätzen und Kompetenzen der eigenen Profession<br />

und erkennt die persönlichen Handlungsgrenzen<br />

P: erkennt und beurteilt ethisch komplexe Situationen und plant angemessenes Handeln<br />

und Kommunizieren; berücksichtigt die rechtlichen Vorgaben bei der Planung der Arbeitstätigkeit<br />

R: arbeitet fachkompetent, wirksam und wirtschaftlich im Rahmen der erworbenen Kompetenzen<br />

und gemäss den beruflichen Standards der komplementärtherapeutischen Profession;<br />

handelt entsprechend der Rechtslage und den eingegangenen Abmachungen<br />

und Verpflichtungen; hält die fachlichen und persönlichen Grenzen ein; nimmt die unterschiedlichen<br />

Verantwortlichkeiten gegenüber Klientinnen und Klienten, Bezugspersonen,<br />

Berufsstand und Gesundheitswesen angemessen und nachvollziehbar wahr; informiert<br />

die Öffentlichkeit angemessen und korrekt über die eigenen Dienstleistungen<br />

E: reflektiert laufend die persönliche Haltung und das berufliche Handeln in Bezug auf die<br />

berufsethischen Grundsätze; nimmt gegebenenfalls Supervision in Anspruch.<br />

11.05.2015 20/23


KomplementärTherapeutin mit eidgenössischem Diplom<br />

KomplementärTherapeut mit eidgenössischem Diplom<br />

D 2<br />

Engagiert sich für den Beruf und vertritt ihn<br />

KomplementärTherapeutinnen und -Therapeuten unterstützen die Berufsentwicklung und<br />

tragen zu einer positiven Wahrnehmung des Berufs in der Öffentlichkeit bei.<br />

Die KomplementärTherapeutin / der KomplementärTherapeut<br />

I: informiert sich über die laufende Entwicklung des Berufs und der komplementärtherapeutischen<br />

Methoden sowie deren Wahrnehmung in der Öffentlichkeit<br />

P: beurteilt die Auswirkungen berufspolitischer Prozesse auf die eigene berufliche Tätigkeit;<br />

klärt ab, welche Themen sie/er aktiv mitgestalten oder unterstützen will<br />

R: engagiert sich nach eigenen Möglichkeiten für den Beruf und setzt sich für eine positive<br />

Wahrnehmung und die Anliegen des Berufs im persönlichen Umfeld und in der Öffentlichkeit<br />

ein; gibt eigene beruflichen Erfahrungen den persönlichen Fähigkeiten entsprechend<br />

weiter (Workshops, Intervision, Fachartikel usw.)<br />

E: reflektiert das eigene Engagement und passt es den jeweiligen Umständen und Bedingungen<br />

an.<br />

E. Öffentlich und vernetzt arbeiten<br />

E 1<br />

Fördert die Gesundheit in der Gesellschaft<br />

KomplementärTherapeutinnen und -Therapeuten engagieren sich für die allgemeine Gesundheitsförderung.<br />

Sie gestalten eigene oder unterstützen bestehende Aktivitäten, um<br />

durch ihre berufliche Sichtweise gesundheitsstiftend zu wirken.<br />

Die KomplementärTherapeutin / der KomplementärTherapeut<br />

I: informiert sich über Konzepte und bestehende Angebote zur Gesundheitsförderung, welche<br />

im eigenen Wirkungskreis existieren und für die Berufsanliegen Relevanz haben<br />

P: erstellt Konzepte, um gesundheitsrelevante Anliegen und Themen des eigenen Berufs<br />

wirkungsvoll in der Öffentlichkeit zu vertreten<br />

R: realisiert eigene gesundheitsfördernde Aktionen; arbeitet in Projektgruppen des Berufsverbandes<br />

oder regionalen Vereinigungen mit und bringt eigene Anliegen, Erfahrungen<br />

und Ideen ein<br />

E: überprüft Aufwand, Erfolg und die Wirkung von durchgeführten Aktionen und verwertet<br />

gewonnene Erkenntnisse.<br />

E 2<br />

Sichert sich ein fachliches Netzwerk<br />

11.05.2015 21/23


KomplementärTherapeutin mit eidgenössischem Diplom<br />

KomplementärTherapeut mit eidgenössischem Diplom<br />

KomplementärTherapeutinnen und -Therapeuten organisieren sich ein interdisziplinäres<br />

Netzwerk. Sie kooperieren mit Fachpersonen und Organisationen der eigenen und anderen<br />

Berufsgruppen und pflegen einen fachlichen Austausch.<br />

Die KomplementärTherapeutin / der KomplementärTherapeut<br />

I: klärt die Möglichkeiten an Zusammenarbeit mit anderen Fachpersonen und Fachstellen<br />

aus dem Gesundheits-, Erziehungs- und Sozialwesen, welche für ein eigenes, unterstützendes<br />

Netzwerk relevant sind; informiert sich über die Zuständigkeiten und die Vorgehensweisen<br />

für ein gut funktionierendes Netzwerk<br />

P: legt den eigenen Bedarf und die Ziele an fachlicher Vernetzung fest<br />

R: organisiert die Kontakte und pflegt den fachlichen Austausch, um eine optimale Behandlung,<br />

Beratung und Betreuung der Klientinnen und Klienten sicherzustellen; gewährleistet<br />

die Stellvertretung bei persönlicher Abwesenheit<br />

E: überprüft die Aktualität und Qualität des Netzwerks und passt es den eigenen Bedürfnissen<br />

an.<br />

E 3<br />

Arbeitet als Fachperson im Team<br />

KomplementärTherapeutinnen und -Therapeuten können in Gruppenpraxen, in interdisziplinären<br />

Teams, Projekten und Netzwerken des Gesundheits-, Sozial- und Erziehungswesen<br />

arbeiten.<br />

Die KomplementärTherapeutin / der KomplementärTherapeut<br />

I: klärt die eigenen Aufgaben und Verantwortlichkeiten; erfasst den Bedarf an Information<br />

und Koordination im Team; erkennt teamstärkende bzw. –schwächende Faktoren<br />

P: überlegt sich Schritte und eigene Angebote, wie eine sinnvolle Zusammenarbeit im Team<br />

erreicht werden kann; klärt Schnittstellen; plant Vorgehen und Aufgaben im Rahmen der<br />

vorgegebenen Kompetenzen und Zuständigkeiten<br />

R: arbeitet interdisziplinär zusammen und bringt die eigenen Ressourcen kooperativ ein;<br />

analysiert auftretende Probleme und trägt zur konstruktiven Lösungsfindung bei<br />

E: reflektiert im Team die gemeinsame Tätigkeit und Zielerreichung sowie die eigene Rolle;<br />

wertet den eigenen Beitrag aus und leitet gemeinsame und individuelle Massnahmen ein.<br />

F. Betrieb führen und organisieren<br />

F 1<br />

Führt die Praxis<br />

KomplementärTherapeutinnen und -Therapeuten führen die Praxis unternehmerisch nach<br />

ökonomisch und ökologisch nachhaltigen Grundsätzen. Sie stellen den Betriebsablauf und<br />

die Administration sicher. Sie dokumentieren ihre therapeutische Tätigkeit. Sie richten die<br />

Praxis ein und unterhalten deren Infrastruktur.<br />

11.05.2015 22/23


KomplementärTherapeutin mit eidgenössischem Diplom<br />

KomplementärTherapeut mit eidgenössischem Diplom<br />

Die KomplementärTherapeutin / der KomplementärTherapeut<br />

I: informiert sich fortlaufend über die anstehenden Aufgaben und berücksichtigt hierbei die<br />

für die Praxisführung relevanten gesetzlichen Regelungen sowie Richtlinien und Vorgaben<br />

des Berufsverbandes und der Registrierstellen; ist über Grundsätze und Instrumente,<br />

welche die Praxisführung unterstützen, informiert; erhebt Fakten und Informationen zum<br />

wirtschaftlichen Stand des eigenen Unternehmens sowie zur Marktlage der angebotenen<br />

Dienstleistungen<br />

P: priorisiert die Aufgaben; plant und organisiert die eigenen Aktivitäten im Bereich der Betriebsführung<br />

und Administration; legt den Bedarf für notwendige Marketingmassnahmen<br />

fest und plant deren Realisierung mit geeigneten Instrumenten<br />

R: realisiert die erforderlichen administrativen und unternehmerischen Massnahmen führt<br />

eine Klientendokumentation und erstellt Berichte für Fachstellen; sorgt für eine sichere<br />

Aufbewahrung von Betriebsmitteln und die Archivierung von Daten und Unterlagen; unterhält<br />

und bewirtschaftet die Praxisressourcen; delegiert und beaufsichtigt die Durchführung<br />

von Massnahmen durch Dritte (Mitarbeitende, Treuhandbüro usw.); gestaltet die Infrastruktur<br />

nach fachlichen, ökonomischen, ökologischen und ästhetischen Gesichtspunkten,<br />

unterhält sie und gewährleistet die Hygienestandards; setzt Marketingmassnahmen<br />

um<br />

E: überprüft die Zielerreichung und passt die Praxisführung entsprechend an.<br />

F 2<br />

Sichert und entwickelt die Qualität<br />

KomplementärTherapeutinnen und -Therapeuten überprüfen regelmässig die Qualität der<br />

eigenen Berufsarbeit und treffen Massnahmen zur gezielten Qualitätssicherung und -<br />

entwicklung.<br />

Die KomplementärTherapeutin / der KomplementärTherapeut<br />

I: informiert sich über die Qualitätssicherung (Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität) und<br />

über bestehende Qualitätsrichtlinien für therapeutische Berufe<br />

P: plant notwendige Massnahmen zur Qualitätssicherung und -entwicklung bezüglich der<br />

eigenen Berufstätigkeit<br />

R: setzt qualitätssichernde Massnahmen und entsprechende Qualitätsstandards in der eigenen<br />

Praxis um<br />

E: wertet die Ergebnisse der Qualitätsüberprüfung aus und trifft Massnahmen zur gezielten<br />

Weiterentwicklung.<br />

11.05.2015 23/23


Methodenidentifikation METID<br />

<strong>Shiatsu</strong><br />

Etzelmatt 5, 5430 Wettingen T 056 427 15 73 E gs@shiatsuverband.ch<br />

www.shiatsuverband.ch


Methodenidentifikation METID<br />

1. METHODENBEZEICHNUNG<br />

<strong>Shiatsu</strong><br />

2. KURZBESCHRIEB DER METHODE<br />

<strong>Shiatsu</strong> ist eine aus Japan stammende, in der traditionellen fernöstlichen Philosophie und<br />

Gesundheitslehre (im Speziellen in der japanischen und chinesischen Medizin) verankerte Therapie.<br />

Sie versteht den Menschen als Einheit von Körper, Seele und Geist, der gleichzeitig immer auch Teil<br />

der Natur und des Makrokosmos ist. <strong>Shiatsu</strong> orientiert sich u.a. an den Prinzipien von Wu Wei (<br />

Glossar = GL), Yin & Yang ( GL), Kyo & Jitsu ( GL) und an der Lehre der Fünf Wandlungen (Fünf<br />

Wandlungsphasen ( GL)), die alle dem fernöstlichen Verständnis über die einheitliche dynamische<br />

Ordnung als universelles Prinzip entspringen. <strong>Shiatsu</strong> wird auch von modernen westlichen<br />

Erkenntnissen zur Gesundheitsförderung beeinflusst, die sich ebenfalls an einer ganzheitlichen<br />

Betrachtung des Menschen orientieren, wie zum Beispiel der Salutogenese.<br />

<strong>Shiatsu</strong> wird in Einzelbehandlungen am ganzen Körper gegeben. Die Klientin/der Klient liegt dabei<br />

bekleidet auf einem Futon (weiche Unterlage am Boden), bzw. auf einer Behandlungsliege. Durch<br />

shiatsu-spezifisches, hauptsächlich senkrechtes Einsinken und dem Wirkenlassen der körpereigenen<br />

Schwerkraft werden mit Hilfe von shiatsu-spezifischen manuellen Techniken wie Dehnungen und<br />

Rotationen (gemäss Punkt 9.2) der ganze Körper der Klientin/des Klienten, die Meridiane ( GL) und<br />

die Tsubos ( GL) behandelt. Durch diese Impulse wird stagnierendes Ki ( GL) dazu angeregt, sich<br />

wieder auszugleichen, sodass sich Spannungen und Stauungen lösen können. Körper, Seele und<br />

Geist werden gleichermassen berührt und unterstützt. Das Harmonisieren der Energie ( GL) hat<br />

einen positiven Einfluss auf die Selbstheilungskräfte, wodurch der Mensch wieder in sein dynamisches<br />

und selbstregulatives Gleichgewicht kommt. Prozesszentriertes <strong>Shiatsu</strong> und das begleitende Gespräch<br />

( GL) helfen der Klientin/dem Klienten, ihre/seine innere und äussere Flexibilität zu fördern,<br />

gewonnene Erkenntnisse in den Alltag einzubringen und so Gesundheit zu bewahren und zu<br />

unterstützen.<br />

Die schöpferischen Fähigkeiten des Menschen werden gestärkt und Entwicklungs- und<br />

Wandlungsprozesse, welche zu nachhaltig mehr Gesundheit und Wohlbefinden führen, eingeleitet<br />

und begleitet.<br />

3. GESCHICHTE, PHILOSOPHIE<br />

a) Geschichte, Philosophie und Ursprung<br />

Der japanische Begriff „<strong>Shiatsu</strong>“ heisst wörtlich übersetzt „Finger-Druck” und meint, mit dem Tastsinn<br />

dem Phänomen des Energieflusses im Körper zu folgen und gegebenenfalls neue Möglichkeiten<br />

anzubieten. <strong>Shiatsu</strong> wurzelt in der traditionellen fernöstlichen Philosophie ( GL) und<br />

31.03.2015 Seite 2 von 28


Gesundheitslehre. Es integriert frühe Formen von Körperbehandlungen und Elemente der westlichen<br />

Gesundheitsförderung und Lebensführung. <strong>Shiatsu</strong> ist in Japan als eigenständiger Gesundheitsberuf<br />

offiziell anerkannt und hat sich seit Ende der Siebzigerjahre in Europa und darüber hinaus weltweit<br />

verbreitet und als Methode weiterentwickelt. <strong>Shiatsu</strong> hat sich in der Schweiz in den letzten 45 Jahren<br />

etabliert. <strong>Shiatsu</strong> fördert die Genesung von Menschen mit Beschwerden, mit Befindlichkeits- und<br />

Leistungsbeeinträchtigungen und Erkrankungen, sowie Menschen in der Rehabilitation. Für <strong>Shiatsu</strong><br />

besonders bedeutungsvoll sind folgende Persönlichkeiten mit ihren individuellen <strong>Shiatsu</strong>-Stilen:<br />

<br />

<br />

<br />

Tenpeki Tamai erfand 1919 den Namen <strong>Shiatsu</strong> für die therapeutische Anwendung traditioneller<br />

Manualtechniken.<br />

Tokujiro Namikoshi (1905 – 2000) entwickelte einen <strong>Shiatsu</strong>-Stil basierend auf der Chiropraxis,<br />

resp. westlich-medizinischen Grundlagen. Er verband diese mit den traditionellen fernöstlichen<br />

Erkenntnissen von Energie. Tokujiro Namikoshi erreichte die starke Verbreitung seines <strong>Shiatsu</strong><br />

hauptsächlich in Japan und 1964 dessen staatliche Anerkennung als eigenständige<br />

Therapieform.<br />

Shizuto Masunaga (1925 – 1981) orientierte sich seinerseits an traditionellen Manualtechniken<br />

und Gesundheitslehren und bezog in seine Arbeit mit <strong>Shiatsu</strong> psychologische Aspekte ein. Zudem<br />

erweiterte er die Meridianlehre und entwickelte weitere <strong>Shiatsu</strong>-Techniken. Sein <strong>Shiatsu</strong><br />

verbreitete sich im Westen am stärksten.<br />

b) Philosophie<br />

Gemäss den Erkenntnissen der traditionellen fernöstlichen Gesundheitslehren ist der Mensch eine<br />

Einheit von Körper, Seele und Geist. Sein Leben ist von ständigen Wandlungsprozessen geprägt. Er<br />

bewahrt seine Gesundheit dadurch, dass er im Einklang mit sich, seiner Umgebung, der Natur und<br />

dem Universum lebt. Abweichungen von diesem Gleichgewicht können eine Störung des<br />

Energieflusses bewirken. Tritt dies stark oder wiederholt auf, wird die Selbstregulation beeinträchtigt,<br />

was zu einem energetischen Ungleichgewicht auf körperlicher, seelischer und/oder geistiger Ebene<br />

führen kann. Werden diese rechtzeitig beachtet, kann eine Wandlung in stärkere Beschwerden,<br />

Erkrankungen oder Lebenskrisen vermieden werden.<br />

In diese Dynamik greift <strong>Shiatsu</strong> als eine effiziente Methode zur Stärkung der Selbstregulation,<br />

Förderung der Selbstwahrnehmung und Stärkung der Genesungskompetenz ein und ermöglicht,<br />

gemäss der zu Grunde liegenden traditionellen östlichen Lebensauffassung, die Lebensführung als<br />

bewusst gestaltende Kunst zu verstehen.<br />

c) Verschiedene Richtungen<br />

Inzwischen haben verschiedene namhafte Lehrpersonen in Ost und West <strong>Shiatsu</strong> weiterentwickelt und<br />

differenziert, sodass eine Vielfalt von Ausrichtungen besteht.<br />

<strong>Shiatsu</strong> in Europa hat eine eigene Identität gewonnen. Die gemeinsame Basis der verschiedenen<br />

<strong>Shiatsu</strong>-Stile in Europa zeigt sich in den folgenden Behandlungsprinzipien:<br />

31.03.2015 Seite 3 von 28


Jede Berührung ist Behandlung und Befund zugleich.<br />

Die Intensität der Berührung wird dem Bedürfnis der Klientin/des Klienten und der Situation<br />

angepasst und kann sich während der Behandlung ändern.<br />

Die Qualität der Berührung entsteht durch das senkrechte Einsinken.<br />

Es wird mit den Händen gearbeitet.<br />

Ungleichgewichte der Klientin/des Klienten werden reguliert.<br />

Die Gesundheit der Klientin/des Klienten wird stabilisiert und unterstützt.<br />

<strong>Shiatsu</strong> ist immer eine Ganzkörper-Behandlung.<br />

Es wird in der Regel am Boden auf einem Futon gearbeitet.<br />

Die wichtigsten Unterschiede von Namikoshi-<strong>Shiatsu</strong> zu den anderen <strong>Shiatsu</strong>-Stilen (gemäss 3.a)<br />

sind:<br />

Im Namikoshi-Stil<br />

<br />

<br />

<br />

wird ausschliesslich mit den Händen gearbeitet und nicht mit den Knien, Ellbogen oder Füssen<br />

sind die westlich-medizinischen Grundlagen massgebend und nicht die traditionellen<br />

fernöstlichen Manualtechniken und Gesundheitslehren<br />

orientieren sich die Behandelnden bei der Lokalisation der Punkte an der Kenntnis der Anatomie<br />

und der Physiologie, wobei die lokalisierten Punkte nicht den Tsubos aller anderen Stile<br />

entsprechen<br />

Diese METID bezieht sich auf die drei unter 3.a erwähnten <strong>Shiatsu</strong>-Stile.<br />

d) Gesellschaftliche Anerkennung<br />

In der Schweiz gibt es zwei Verbände für <strong>Shiatsu</strong>.<br />

<strong>Shiatsu</strong> Gesellschaft Schweiz (SGS)<br />

Sie wurde 1990 gegründet und zählt 2014 über 1‘000 Mitglieder; sie ist die Trägerschaft der<br />

Methodenidentifikation <strong>Shiatsu</strong>. Der Berufsverband unterstützt die Mitglieder in fachlichen und<br />

berufspolitischen Belangen und fördert gegenseitigen Informationsaustausch und Vernetzung.<br />

L‘Associazione Svizzera <strong>Shiatsu</strong> metodo Namikoshi (ASSN)<br />

Der zweite Verband ist l‘Associazione Svizzera <strong>Shiatsu</strong> metodo Namikoshi. Dieser zählt 2014 ca. 50<br />

Mitglieder. Er ist Teil des Namikoshi-<strong>Shiatsu</strong> Europa. Das Namikoshi-<strong>Shiatsu</strong> Europa vertritt die<br />

Interessen des Namikoshi-<strong>Shiatsu</strong> Japan und ist verantwortlich für die Verbreitung von Namikoshi-<br />

<strong>Shiatsu</strong>, für deren Ausbildungsstandard und Qualitätssicherung. L‘Associazione Svizzera <strong>Shiatsu</strong><br />

metodo Namikoshi ist in Kontakt und im Austausch mit der <strong>Shiatsu</strong> Gesellschaft Schweiz, aber nicht<br />

Trägerin der METID.<br />

31.03.2015 Seite 4 von 28


4. GRUNDLAGEN THEORETISCHES MODELL<br />

a) Das Menschenbild<br />

Die ganzheitliche fernöstliche Gesundheitslehre ist die Grundlage des theoretischen Modells von<br />

<strong>Shiatsu</strong>. Sie ist eine Weltanschauung, in der Mensch und Natur nicht getrennt sind, in der Philosophie<br />

und Spiritualität, Psychologie und Medizin, Lebensweisheit und Lebensführung Hand in Hand gehen,<br />

und in der ein ganzheitliches Verständnis von Mensch und Umwelt, Gesundheit und Krankheit, Körper<br />

und Geist existiert. <strong>Shiatsu</strong> versteht die Situation der Klientin/des Klienten als individuelle Grundlage<br />

des therapeutischen und professionellen Handelns. Es stellt die Einzigartigkeit der Klientin/des Klienten<br />

sowie des Lebens ins Zentrum und ermöglicht der Klientin/dem Klienten, ihren/seinen Organismus<br />

und ihre/seine Situation wieder ins Gleichgewicht zu bringen.<br />

b) Das Gesundheitsverständnis<br />

Im <strong>Shiatsu</strong> wird die Klientin/der Klient in ihrem/seinem Veränderungs-, Wachstums- und<br />

Anpassungsprozess begleitet und unterstützt. Dazu dienen die Theorie von Yin & Yang und den Fünf<br />

Wandlungsphasen, ein holistisch-dynamisches System, welches nicht nur die körperlichen, seelischgeistigen<br />

und sozialen, sondern alle Aspekte des Menschseins einbezieht.<br />

Die Fünf Wandlungsphasen sind Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser.<br />

Jeder dieser Wandlungsphasen werden beispielsweise zugeordnet: Meridiane, Jahres- und Tageszeit,<br />

Klima, Himmelsrichtung, Organpaar, Sinnesorgan, Körpergewebe, Geschmack, Emotion,<br />

Lebensalter, Körperflüssigkeit, Stimme, Verhalten in herausfordernden Situationen, Farbe, Geruch etc.<br />

Mittels dieses theoretischen Modells kann die individuelle Lebenssituation der Klientin/des Klienten in<br />

ihrer/seiner bewussten und unbewussten Dynamik erfasst und berührt werden. Die Klientin/der Klient<br />

nutzt die angebotene meditative Stille für den therapeutischen Prozess, um „in-sich-hineinzuhorchen“<br />

und sich selbst zu begegnen. Im begleitenden Gespräch reflektiert sie/er dieses unbewusst ablaufende<br />

Ausgleichsgeschehen und kann es so bewusst wahrnehmen. Dies ermöglicht ihr/ihm, im Alltag neue<br />

Handlungsweisen zu entdecken und zu entwickeln.<br />

Die Behandlung wirkt ganzheitlich entspannend, anregend und ausgleichend. Über die Meridiane und<br />

ihre Funktionskreise wird die körperliche, seelische und geistige Ebene berührt und integriert.<br />

Verbunden mit dem begleitenden Gespräch unterstützt <strong>Shiatsu</strong> darüber hinaus den<br />

selbstverantwortlichen Verlauf von Veränderungs- und Gesundungsprozessen.<br />

c) Das therapeutische Verständnis<br />

<strong>Shiatsu</strong> unterstützt das Ki und das Potenzial im Menschen, fördert die Selbstregulierungskräfte, steigert<br />

und vertieft die Gesundheit, das allgemeine Wohlbefinden und die Lebensqualität. Es verfeinert die<br />

Selbstwahrnehmung und das Körperbewusstsein der Klientin/des Klienten, eröffnet ihr/ihm die<br />

Möglichkeit, zu den eigenen Ressourcen zu finden und ihre/seine momentane Situation zu erkennen<br />

und anzunehmen. <strong>Shiatsu</strong> ermöglicht der Klientin/dem Klienten, ihr/sein Leben nachhaltiger und<br />

bewusster zu gestalten.<br />

31.03.2015 Seite 5 von 28


5. FORMEN DER BEFUNDERHEBUNG<br />

Die KomplementärTherapeutin/der KomplementärTherapeut der Methode <strong>Shiatsu</strong> erfasst fachkundig<br />

energetische Unausgewogenheiten, sowie deren Auswirkungen auf die Befindlichkeit der Klientin/des<br />

Klienten gemäss der Lehren der Fünf Wandlungsphasen und Meridiansysteme.<br />

Die Befunderhebung nach den Fünf Wandlungsphasen ist ein holistisches System und bezieht sich<br />

nicht nur auf die körperlichen, seelisch-geistigen und sozialen, sondern auf alle Aspekte des<br />

Menschseins.<br />

Im <strong>Shiatsu</strong> werden im Erstgespräch die Gründe des Kommens, sowie die Behandlungsausrichtungen<br />

besprochen. Die Lebensgeschichte und das soziale Umfeld der Klientin/des Klienten werden in die<br />

Befunderhebung miteinbezogen. Bei der Befundaufnahme und während der Behandlung werden die<br />

folgenden, für <strong>Shiatsu</strong> besonders typischen Formen berücksichtigt:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

BoShin, energetisches Sehen ( GL): Wahrnehmen der Körperhaltung, Bewegungen, Farbe der<br />

Haut, Farbe der Augen, Körperaufbau, Körperflüssigkeiten.<br />

MonShin, Erfragen energetischer Botschaften ( GL): Was wird wie gesagt, was wird nicht<br />

ausgesprochen? Wie erlebt sich die Klientin/der Klient, wie spürt sie/er sich? Wie gestalten sich<br />

ihr/sein Lebensstil und ihre/seine Vergangenheit in Bezug auf die Gesundheit?<br />

BunShin, energetisches Hören und Riechen ( GL):<br />

Hören: Der Ton, die Qualität der Stimme und der Atem geben Auskunft über die emotionale,<br />

körperliche und mentale Ebene und Befindlichkeit.<br />

Riechen: Jeder Geruch des Körpers kann einer Wandlungsphase zugeordnet werden und gibt<br />

Auskunft über deren Qualität.<br />

SetsuShin, Fühlen energetischer Botschaften ( GL): Dies geschieht über die Berührung, das<br />

Ertasten von Hara ( GL), Rücken, Meridianen, Tsubos, Yu- und Bo-Punkten ( GL), das<br />

Erfassen von Kyo & Jitsu, Yin & Yang.<br />

Die Befunderhebung zeigt die Qualität des Energieflusses und wird in Bezug auf Yin & Yang und die<br />

Fünf Wandlungsphasen interpretiert und während der Behandlung über die energetische<br />

Wahrnehmung und/oder Berührung verschiedener Körperstrukturen fortlaufend angepasst.<br />

Je nach Ausrichtung können weitere oder andere energetische Verfahren zur Befunderhebung<br />

herbeigezogen werden. Dabei kommen jedoch weder Geräte noch invasive Techniken zur<br />

Anwendung.<br />

6. THERAPIEKONZEPT<br />

a) Ziele<br />

Das Ziel von <strong>Shiatsu</strong> ist es, das Ki zu stärken, die selbstregulativen Kräfte zu stimulieren und die<br />

Selbstwahrnehmung zu fördern.<br />

<strong>Shiatsu</strong> unterstützt die Klientin/den Klienten darin, durch ein tiefes und zentriertes Berührtwerden<br />

körperlich und geistig zu entspannen und eine tiefe innere Ruhe, Öffnung und Weite zu spüren. Das<br />

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energetische und physische Harmonisieren des Organismus über die shiatsu-spezifische Behandlung<br />

der Meridiane und ihrer Lebensfunktionen, aufgrund der methodenspezifischen Befunderhebung,<br />

stärkt das Ki, indem die selbstregulierenden Kräfte des Körpers stimuliert werden. Diese erlauben es,<br />

Ungleichgewichte frühzeitig auszugleichen und schwereren Erkrankungen vorzubeugen. Im<br />

Organismus lösen sich Spannungen sowohl auf körperlicher, wie auch auf seelischer und geistiger<br />

Ebene.<br />

Das begleitende Gespräch, die Selbstwahrnehmung und der aufmerksame Kontakt mit ihrem/seinem<br />

eigenen Körper, ermöglicht der Klientin/dem Klienten ausserdem, ihre/seine Verhaltensweisen und<br />

Zusammenhänge im Umgang mit Beschwerden ins Bewusstsein zu bringen, sowie<br />

gesundheitsfördernde Ressourcen zu entwickeln und zu verankern. Es unterstützt die Fähigkeit, die<br />

eigenen Kräfte in der für die Klientin/den Klienten bestmöglichen Art einzusetzen und gibt ihr/ihm den<br />

Raum, sich neuen Erfahrungen mit Vertrauen zu öffnen.<br />

b) Fokus<br />

Die achtsame Berührung des Körpers mit shiatsu-spezifischen Techniken schafft einen vertrauensvollen<br />

therapeutischen Rahmen, ermöglicht den energetischen Ausgleich und fördert die Ressourcen, die<br />

Resilienz, das Potential und die Selbstregulierungskräfte der Klientin/des Klienten. Nerven, Muskeln<br />

und Atmung können entspannen und die Verbindung mit der Erde kann als tragend erlebt werden.<br />

Sinneswahrnehmungen und Gedanken kommen in Einklang, das Vertrauen in sich selbst und in den<br />

eigenen Weg werden gestärkt. Das empathische Mitgehen der KomplementärTherapeutin/des<br />

KomplementärTherapeuten der Methode <strong>Shiatsu</strong>, welche insbesondere die Lebensweise, das<br />

Lernverhalten und Entwicklungsvermögen der Klientin/des Klienten respektieren, sowie das<br />

begleitende Gespräch fördern das Erkennen und Benennen von Zusammenhängen.<br />

Beeinträchtigungen werden bewusst gemacht, beobachtbar und aktiv beeinflussbar. Auf diese Weise<br />

ermöglicht <strong>Shiatsu</strong> neue, stärkende Lebenserfahrungen.<br />

Durch die Berührung, begleitet von einer präsenten, tiefen und achtsamen Wahrnehmung, kann die<br />

Klientin/der Klient sich als Ganzheit fühlen, ihre/seine momentane Situation erkennen, annehmen und<br />

Veränderungen integrieren. Eigene Ressourcen werden zugänglich und es eröffnen sich innere<br />

Alternativen zum einseitigen Blick auf Defizite, Schmerzen und Leiden.<br />

Der vertiefte Kontakt mit dem Körper und Energiesystem, wie auch die gemeinsam erarbeitete<br />

gesundheitsfördernde Lebensführung im Alltag, tragen zu einem erweiterten Verständnis und<br />

Bewusstsein bei. Sie unterstützen die Handlungsmotivation und -fähigkeit nachhaltig. <strong>Shiatsu</strong> fördert<br />

so die Selbstverantwortung bezüglich der eigenen Gesundheit, wie auch im Umgang mit Beschwerden<br />

und Krankheit und erhöht die Kompetenz, die eigenen körperlichen, seelischen und geistigen Kräfte<br />

optimal einzusetzen, Vertrauen zu entwickeln und Neuem zu begegnen.<br />

c) Mittel<br />

Während einer <strong>Shiatsu</strong>-Behandlung liegt die Klientin/der Klient in der Regel bekleidet auf einem Futon<br />

auf dem Boden. Je nach Situation ist das Arbeiten auch im Sitzen oder auf einer Liege angezeigt. Die<br />

Behandlung erfolgt in aufmerksamer Verbindung mit dem energetischen Geschehen und dem<br />

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Atemrhythmus. In einer <strong>Shiatsu</strong>-Behandlung werden über die Berührung des Körpers und der<br />

Meridiane die Lebensfunktionen und die freie Bewegung des Ki im Sinne der Fünf Wandlungsphasen<br />

unterstützt. Die körperliche, seelische und geistige Ebene wird berührt und integriert. Dazu wenden<br />

KomplementärTherapeutinnen/ KomplementärTherapeuten der Methode <strong>Shiatsu</strong> Grund- und<br />

Spezialtechniken in diversen Körperpositionen an (siehe 9.2 Fertigkeiten). Das begleitende Gespräch<br />

trägt dazu bei, gesundheitsfördernde Muster zu entwickeln, zu verankern und unterstützt die<br />

Selbstwahrnehmung, die Handlungsmotivation sowie die Handlungsfähigkeit nachhaltig im Sinne der<br />

fernöstlichen und modernen Gesundheitsförderungskonzepte. Es werden Alternativen zur allgemeinen<br />

Lebensführung entwickelt (Ernährung, Atem- und Körperübungen, Lebensgestaltung). Die Bereitschaft,<br />

diese im Alltag umzusetzen, wird durch <strong>Shiatsu</strong> und das begleitende Gespräch unterstützt.<br />

d) Gestaltungsprinzipien<br />

Die KomplementärTherapeutin/der KomplementärTherapeut der Methode <strong>Shiatsu</strong> ist während der<br />

eigentlichen Behandlung in aufmerksamer Verbindung mit dem energetischen Geschehen und in<br />

Resonanz mit der Klientin/dem Klienten. Sie/er passt ihre/seine Behandlung laufend an und begleitet<br />

damit die Klientin/den Klienten in ihrem/seinem Prozess. Das heisst, die energetische Befunderhebung<br />

wird fortwährend dem durch die Behandlung ausgelösten Prozess angepasst und zugleich in die<br />

Behandlung integriert. Die meditative Stille wird für den therapeutischen Prozess genutzt. Diese erlaubt<br />

der Klientin/dem Klienten, „in-sich-hineinzuhorchen” und sich selbst zu begegnen. Der<br />

KomplementärTherapeutin/ dem KomplementärTherapeut der Methode <strong>Shiatsu</strong> gewährt sie, in<br />

aufmerksamer Verbindung mit dem energetischen Geschehen zu sein – „im Moment zu sein mit dem,<br />

was ist“. Die Selbstwahrnehmung der Klientin/des Klienten wird unterstützt. Wichtige Veränderungen<br />

und Geschehnisse können während der Behandlung an-, bzw. ausgesprochen werden. Dies führt zu<br />

Bewusstwerdung und Nachhaltigkeit der Behandlung und unterstützt das Prozessgeschehen<br />

umfassend.<br />

Durch das begleitende Gespräch wird dieses Geschehen ins Bewusstsein gebracht. Dadurch erlebt die<br />

Klientin/der Klient ihre/seine Symptome plötzlich in einem anderen, oft positiveren Zusammenhang.<br />

Auf diese Weise wird im <strong>Shiatsu</strong> aktiv, individuell und abgestimmt auf die Klientin/den Klienten ein<br />

Perspektivenwechsel eingeleitet. <strong>Shiatsu</strong> wird zu einer tiefen, vertrauensvollen Kommunikation und<br />

Begegnung und die Behandlung zur Kommunikation durch Berührung. So bestimmt die Klientin/der<br />

Klient das Geschehen massgeblich mit und die KomplementärTherapeutin/der<br />

KomplementärTherapeut der Methode <strong>Shiatsu</strong> begleitet diese/ diesen in ihren/seinen Veränderungsund<br />

Wachstumsprozessen.<br />

Die Zahl und Periodizität der Sitzungen ist unterschiedlich und wird individuell entschieden. Oft ist ein<br />

regelmässiger Behandlungsrhythmus über eine längere Zeitperiode angezeigt, um Prozesse zu<br />

unterstützen und nachhaltige Veränderungen zu bewirken. Der Behandlungsverlauf und die Wirkung,<br />

sowie der Prozess der Klientin/des Klienten werden erfasst, überprüft und reflektiert. Möglichkeiten und<br />

Auswirkungen werden eingeschätzt. Dazu werden periodisch Evaluationen und Standortbestimmungen<br />

zum Therapie-Verlauf durchgeführt.<br />

31.03.2015 Seite 8 von 28


7. GRENZEN DER METHODENAUSÜBUNG<br />

Bei fachkundiger Ausübung von <strong>Shiatsu</strong> bestehen keine Risiken.<br />

KomplementärTherapeutinnen und KomplementärTherapeuten der Methode <strong>Shiatsu</strong> sind sich<br />

bewusst, dass ihre Arbeit schul- und alternativmedizinische Behandlungen unterstützen kann, sie<br />

jedoch nicht ersetzt. Sie verpflichten sich,<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

andere Behandlungen weder zu unterbrechen, noch zu modifizieren<br />

ihren Klientinnen/ihren Klienten zu empfehlen, bei Beschwerdebildern entsprechende<br />

Fachpersonen aufzusuchen („red flags“)<br />

keine invasiven Techniken anzuwenden<br />

keine medizinischen Diagnosen zu stellen<br />

keine psychischen und medizinischen Notfälle aufzunehmen.<br />

8. METHODENSPEZIFISCHE DIFFERENZIERUNG DER HANDLUNGSKOMPETENZEN KT<br />

(OPTIONAL)<br />

9. METHODENSPEZIFISCHE RESSOURCEN<br />

9.1 Kenntnisse<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Philosophien und Theorien der fernöstlichen Gesundheitslehren und ihre Bedeutung für die<br />

Arbeit im <strong>Shiatsu</strong><br />

Fernöstliche Lebensphilosophie und ihre Bedeutung für die Arbeit im <strong>Shiatsu</strong><br />

Das Konzept von Yin & Yang<br />

Meridiansysteme und die psychischen und physischen Meridianfunktionen<br />

die Fünf Wandlungsphasen und ihre Dynamik<br />

die Hara- und Rückenzonen<br />

die Theorie von Kyo & Jitsu<br />

Yu- und Bo-Punkte<br />

Geschichte, Theorien und Systeme des <strong>Shiatsu</strong> (z. B. die Wurzeln des <strong>Shiatsu</strong> und die<br />

verschiedenen <strong>Shiatsu</strong>-Stile)<br />

Anatomische und physiologische Grundlagen im Zusammenhang mit shiatsu-spezifischen<br />

Inhalten<br />

Meridianverläufe<br />

Lokalisation von Tsubos oder Punkten<br />

Fernöstliche Funktionen der Organe<br />

Ki-Verständnis<br />

Wirkung von spezifischen Tsubos/Punkten<br />

Theorie der Ernährung nach den Fünf Wandlungsphasen<br />

31.03.2015 Seite 9 von 28


9.2 Fertigkeiten<br />

Die KomplementärTherapeutin/der KomplementärTherapeut der Methode <strong>Shiatsu</strong> ist während der<br />

Dauer des Klientinnen/Klienten-Kontakts innerlich und äusserlich ausgerichtet und zentriert ( GL,<br />

Ausrichtung).<br />

Begegnen<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Besprechen der Gründe des Kommens, der Bedürfnisse und der Wünsche der Klientin/des<br />

Klienten in Bezug auf <strong>Shiatsu</strong><br />

Über das Gespräch mit der Klientin/dem Klienten vorhandene Ressourcen erkennen und<br />

benennen und in das System der Fünf Wandlungsphasen einordnen<br />

Besprechen der Behandlungsausrichtung in Bezug auf die Fünf Wandlungsphasen<br />

Angemessen Informieren über die dem <strong>Shiatsu</strong> zugrunde liegenden Aspekte der fernöstlichen<br />

Philosophie<br />

Anschauliches Vermitteln der Inhalte und Wirkungsweise von <strong>Shiatsu</strong> und Besprechen der<br />

Behandlungsausrichtung und möglichen Behandlungsabläufe mit der Klientin/dem Klienten<br />

Besprechen möglicher, ganzheitlicher Vorgehensweisen innerhalb der Methode <strong>Shiatsu</strong> und<br />

Einholen des Einverständnisses der Klientin/des Klienten<br />

Besprechen der Lagerungswünsche, Berührungsgrenzen und Bekleidung mit der Klientin/dem<br />

Klienten<br />

Durchführen einer shiatsu-spezifischen energetischen Evaluation, basierend auf Gespräch,<br />

Beobachtung und Berühren der energetischen Zonen<br />

Beherrschen von folgenden shiatsu-spezifischen Methoden der Befunderhebung:<br />

BoShin (energetisches Sehen und Wahrnehmen)<br />

MonShin (Erfragen energetischer Botschaften)<br />

BunShin (energetisches Hören und Riechen)<br />

SetsuShin (Fühlen energetischer Botschaften)<br />

Evaluation an Hara und Rücken<br />

Kyo & Jitsu<br />

Yu- und Bo-Punkte<br />

Vernetzen von verbalen Äusserungen und Tastbefunden zu einer energetischen Wahrnehmung<br />

Planen der Behandlung auf der Basis der shiatsu-spezifischen energetischen Evaluation und den<br />

Erkenntnissen und Anliegen aus dem Gespräch<br />

Bearbeiten<br />

<br />

Bewusstes Einsetzen von Techniken der inneren Ausrichtung, um mit der Klientin/dem Klienten<br />

und deren Prozess in Resonanz zu treten:<br />

neutrale Haltung<br />

Absichtslosigkeit<br />

Achtsamkeit<br />

Zentriertheit: Achse zwischen Himmel und Erde/Kontakt zu Wirbelsäule und/oder Hara<br />

31.03.2015 Seite 10 von 28


Behandeln in aufmerksamer Verbindung mit dem energetischen Geschehen<br />

Techniken der fliessenden, kontinuierlichen Bewegung und Berührung<br />

shiatsu-spezifische Positionen, Behandlungstechniken und Abläufe:<br />

Positionierung der Klientin/des Klienten:<br />

Bauch-, Rücken-, Seitenlage auf dem Futon<br />

Im Sitzen, sowohl auf dem Futon wie auch auf dem Stuhl<br />

Positionen der KomplementärTherapeutin/des KomplementärTherapeuten der Methode<br />

<strong>Shiatsu</strong>:<br />

Körperhaltung und Körpereinsatz mit fliessenden Übergängen im:<br />

Vierfüssler<br />

Seiza ( GL)<br />

Seiza hoch ( GL Tatehiza)<br />

Kiza ( GL)<br />

Stehen<br />

Techniken: Arbeiten mit Mutter-Botenhand, mit Handballen, Daumen, Fingern, Knie und<br />

Ellbogen mittels senkrechtem Einsinken<br />

Dehnungen, Rotationen, Mobilisationen<br />

Behandlung der Meridianverläufe<br />

shiatsu-spezifische Qualität der Berührung ( GL, Berührungsqualität)<br />

Aufbau und Ablauf einer <strong>Shiatsu</strong>-Behandlung aufgrund einer energetischen Befunderhebung<br />

Integrieren des Erfahrenen auf der körperlichen, seelischen und geistigen Ebene über die<br />

Behandlung der Meridiane, unter Berücksichtigung derer Funktionen<br />

Integrieren<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Einladen zur Imagination, welche der Klientin/dem Klienten energetische Erfahrungen vermittelt<br />

Laufendes Anpassen der shiatsu-spezifischen energetischen Befunderhebung an den durch die<br />

Behandlung ausgelösten Prozess und gleichzeitiges Integrieren in die Behandlung<br />

Nutzen der meditativen Stille für den therapeutischen Prozess und Begleiten der Klientin/des<br />

Klienten um „in-sich-hineinzuhorchen“ und sich selbst zu begegnen<br />

Unterstützen der Klientin/des Klienten, um das im <strong>Shiatsu</strong> unbewusst ablaufende<br />

Ausgleichsgeschehen bewusst wahrzunehmen und gegebenenfalls zu verbalisieren, um<br />

innewohnende, unbewusste Ressourcen ins Bewusstsein zu bringen und nutzbar zu machen<br />

Transferieren<br />

<br />

<br />

<br />

Das energetische Geschehen mit der Klientin/dem Klienten reflektieren<br />

Austausch mit der Klientin/dem Klienten über die von beiden gewonnenen Erkenntnisse aus<br />

dem Beschwerdebild und die Behandlung in Bezug auf die Fünf Wandlungsphasen<br />

Übersetzen aus einer anderen Kultur mittels bildhafter Sprachformen, Analogien, Bildern und<br />

Visualisationen im Zusammenhang mit Yin & Yang und den Fünf Wandlungsphasen<br />

31.03.2015 Seite 11 von 28


Über das Gespräch mit der Klientin/dem Klienten bezogen auf die energetischen Erfahrungen<br />

neue Ressourcen erarbeiten<br />

Gemeinsames Erarbeiten einer für die Klientin/den Klienten gesundheitsfördernden<br />

Lebensführung auf der Basis der Fünf Wandlungsphasen<br />

shiatsu-spezifische Körperübungen vermitteln:<br />

Meridiandehnungsübungen<br />

Do In<br />

Einfache Qi Gong Übungen<br />

9.3 Haltungen<br />

Die KomplementärTherapeutin/der KomplementärTherapeut der Methode <strong>Shiatsu</strong><br />

<br />

<br />

<br />

<br />

ist innerlich und äusserlich ausgerichtet und zentriert, um empathisch auf die Klientin/den<br />

Klienten eingehen zu können<br />

ist von einer absichtslosen und empathischen Grundhaltung – im Sinne der fernöstlichen<br />

Philosophien – getragen, welche die Lebensweise und insbesondere das Lernverhalten und<br />

Entwicklungsvermögen der Klientin/des Klienten respektiert<br />

verfügt über eine verfeinerte Wahrnehmungsfähigkeit, Auffassungs- und Beobachtungsgabe, um<br />

die Klientin/den Klienten und das gesamte energetische Geschehen wahrnehmen zu können<br />

nimmt sich und die eigenen Ressourcen wahr und stärkt sich allenfalls mit geeigneten Mitteln<br />

aus der fernöstlichen Gesundheitslehre<br />

10. POSITIONIERUNG<br />

<strong>Shiatsu</strong> wird als eigenständige Therapie ausgeübt und hat im Westen zur Entstehung eines neuen<br />

ganzheitlichen Gesundheitsverständnisses beigetragen.<br />

10.1 Bezug der Methode zur Alternativ- und Schulmedizin<br />

<strong>Shiatsu</strong> kann ergänzend zu Alternativmedizin und westlicher Medizin eingesetzt werden.<br />

KomplementärTherapeutinnen und KomplementärTherapeuten der Methode <strong>Shiatsu</strong> sind sich<br />

bewusst, dass ihre Arbeit schul- und alternativmedizinische Behandlungen unterstützt, sie jedoch nicht<br />

ersetzt. Sie verpflichten sich,<br />

<br />

<br />

<br />

keine medizinischen Diagnosen zu stellen<br />

andere Behandlungen weder zu unterbrechen noch zu modifizieren<br />

ihrer Klientin/ihrem Klienten zu empfehlen, bei Beschwerdebildern entsprechende Fachpersonen<br />

aufzusuchen.<br />

10.2 Abgrenzung der Methode zu anderen Methoden und Berufen<br />

<strong>Shiatsu</strong> wird weltweit als eigenständige, in sich geschlossene Therapieform ausgeübt. <strong>Shiatsu</strong> ist seit<br />

1964 in seinem Ursprungsland Japan als unabhängige und eigenständige Behandlungsmethode vom<br />

Gesundheitsministerium anerkannt. Tuina/Anmo, die Massageform der traditionellen chinesischen<br />

31.03.2015 Seite 12 von 28


Massage, ist hingegen in die TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) als umfassendes Medizinsystem<br />

eingebettet. Während im <strong>Shiatsu</strong> eine energetische Befunderhebung von der<br />

KomplementärTherapeutin/vom KomplementärTherapeuten erhoben wird (gemäss Punkt 5), setzt<br />

Tuina/ANMO eine eingehende chinesische Diagnose (oder TCM-Diagnose) voraus. Während im<br />

<strong>Shiatsu</strong> in der Phase der Bearbeitung ohne Instrumente wie in Punkt 9.2 unter Bearbeiten gearbeitet<br />

wird, kann in der Tuina/Anmo Massieren, Reiben, Streichen und Bürsten von Akupunkturpunkten und<br />

Muskeln zur Anwendung kommen oder das Einrenken verschobener Wirbel und Bandscheiben<br />

praktiziert werden.<br />

11. GLIEDERUNG UND UMFANG DES METHODENSPEZIFISCHEN TEILS DER<br />

KT AUSBILDUNG<br />

Voraussetzung für die Ausbildung:<br />

Als Mindestvoraussetzung für die Ausbildung wird ein Abschluss der Sekundärstufe II oder Äquivalenz<br />

verlangt. Auf folgende persönliche Voraussetzungen wird Wert gelegt:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Lebenserfahrung und Reife<br />

Offenheit und Bereitschaft, sich mit Grundthemen des Lebens auseinanderzusetzen<br />

Bereitschaft, sich selbst körperlich, seelisch und geistig zu erkunden, sowie sich<br />

weiterzuentwickeln und weiterzubilden<br />

Bereitschaft, sich selbst Sorge zu tragen, sich selbst kennen und einschätzen können<br />

Kontaktfähigkeit und -freude<br />

Integrität und Verantwortungsbewusstsein<br />

Körperliche und psychische Belastbarkeit<br />

Geduld und Ausdauer<br />

Konfliktfähigkeit<br />

Autonomie und Eigenverantwortlichkeit<br />

Eigenerfahrung als Klientin/Klient.<br />

Die Ausbildung dauert mindestens drei Jahre (Teilzeitausbildung ca. 50%) und umfasst im Minimum<br />

1‘250 Lernstunden (= Kontaktstunden und Selbststudium), davon 500 Kontaktstunden.<br />

Von den 500 Kontaktstunden haben die <strong>Schule</strong>n max. 100 freie Wahlstunden für schulenspezifische<br />

Themen wie:<br />

Kenntnisse<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

ausserordentliche Meridiane<br />

6 energetische Schichten<br />

5 Organlaute<br />

Fusszonen und Handzonen<br />

Wirbelsäulenbetrachtung<br />

31.03.2015 Seite 13 von 28


Wahrnehmungsschulung<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Scanning<br />

Qi Gong/Tai Chi<br />

Do In<br />

Meditation<br />

Elemente aus Focusing<br />

Befunderhebung<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Zungendiagnose<br />

Pulsdiagnose<br />

Gesichtsdiagnose<br />

Nabeldiagnose<br />

Weitere Behandlungstechniken<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Faszien<br />

Zentralkanalarbeit<br />

Qi Shu<br />

Vertiefte Arbeit mit Tsubos<br />

Strukturelle Arbeit im <strong>Shiatsu</strong><br />

Behandlung mit den Füssen<br />

Zwingende Inhalte der 500 Kontaktstunden sind:<br />

Geschichte, Systeme und Theorien des <strong>Shiatsu</strong><br />

Grundlagen der fernöstlichen Gesundheitslehre<br />

Fünf Wandlungsphasen und ihre Entsprechungen ( GL)<br />

Ernährungslehre nach den Fünf Wandlungsphasen<br />

Meridianverläufe und Tsubos<br />

Ki-Verständnis<br />

Ausrichtung (innere und äussere) (GL)<br />

Wahrnehmungsschulung<br />

shiatsu-spezifische Körperübungen<br />

Körperhaltung und -einsatz<br />

Behandlungs-,Berührungstechniken und Abläufe (gemäss 9.2)<br />

Energetische Evaluation/Befunderhebung<br />

Formulierung des Behandlungsfokus/Behandlungsgrundlage und -ablaufs<br />

shiatsu-spezifische Prozessbegleitung.<br />

Die Ausbildungen aller <strong>Shiatsu</strong>-Stile müssen innerhalb der 500 Kontaktstunden während mind. 150<br />

Stunden ein Meridiansystem, die Fünf Wandlungsphasen und das Ki-Verständnis vermitteln.<br />

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Vorgaben zur praktischen Diplomprüfung, neben derjenigen der Organisation der Arbeitswelt<br />

KomplementärTherapie (OdA KT), sind:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Jede Kandidatin/jeder Kandidat gibt eine <strong>Shiatsu</strong>-Gesamtbehandlung.<br />

Die praktische Prüfung muss einer Erstbehandlung entsprechen.<br />

Die behandelte Person sollte möglichst „fremd“ sein: kein Familienmitglied, keine Lehrperson,<br />

keine Klientin/kein Klient oder Person, die regelmässig behandelt wird/wurde, kein Mitglied<br />

derselben Ausbildungsgruppe.<br />

Auf eine Expertin/einen Experten kommen max. 2 Kandidatinnen/Kandidaten.<br />

Es müssen mind. zwei Prüfungs-Expertinnen/-Experten anwesend sein, davon mindestens eine<br />

„Externe“ (ohne Lehrauftrag an der <strong>Schule</strong> innerhalb der letzten fünf Jahre).<br />

Externe Expertinnen und Experten müssen langjährige Erfahrungen als aktiv praktizierende<br />

KomplementärTherapeutinnen und KomplementärTherapeuten der Methode <strong>Shiatsu</strong> ausweisen<br />

(mind. fünf Jahre; zusätzliche Bedingungen durch die <strong>Schule</strong> sind möglich).<br />

31.03.2015 Seite 15 von 28


ANHANG I<br />

Literaturliste<br />

Deutsch<br />

Batchelor Martine und Stephen, Meditation, Arbor-Verlag 2003<br />

Beinfield Harriet und Efrem Korngold, Traditionelle Chinesische Medizin (nur Kapitel zu den Fünf<br />

Elementen), DTV 2005<br />

Beresford-Cook Carola, <strong>Shiatsu</strong> – Grundlagen und Praxis, Urban & Fischer 2001<br />

Bissegger Meret, Meine wilde Pflanzenküche, AT-Verlag 2001<br />

Bradfield David, Mobiles <strong>Shiatsu</strong> im Sitzen, 2003<br />

Connelly Dianne, Traditionelle Akupunktur, Das Gesetz der Fünf Elemente, Bruno Endrich Verlag<br />

1995<br />

Den Dekker Peter, Die Dynamik des Stillen Stehens, Back2Base Publishing BV Verlag 2010<br />

Diverse Autoren, Europäische <strong>Shiatsu</strong> Kongresse, Kongress Bücher 2004, 2007, 2011, 2014,<br />

<strong>Kientalerhof</strong><br />

Eckert Achim, Das heilende Tao, Müller & Steinicke 2011<br />

Eckert Achim, Das Tao der Medizin, Karl F. Haug 2005 vergriffen<br />

Eisele Maria, Aus dem Rucksack des Meisters, Hiroshis Weisheiten für ein gesundes Leben, Verlag<br />

Nymphenburger 2009<br />

Eisele Maria, Hiroshi Nozaki, <strong>Schule</strong> der Leichtigkeit, Winterwork 2008<br />

Ferguson Pamela, <strong>Shiatsu</strong> – Gesundheit geben und empfangen, Edition ComKom 2005<br />

Forrester Katriona und Binetti-Kupper Marlise, Yin Yang und die Kunst der natürlichen Küche, AT-<br />

Verlag 1997 vergriffen<br />

Flaws Bob und Lee Wolfe Honora, Das Yin und Yang der Ernährung, O.W. Barth Verlag 1992 <br />

vergriffen<br />

Goodman Saul, <strong>Shiatsu</strong> – ein praktisches Handbuch, Wilhelm Heyne Verlag 2000<br />

Goodman Saul, <strong>Shiatsu</strong> – Shin Tai- vergriffen<br />

Greinus Holger (Hrsg.), <strong>Shiatsu</strong> – Grundlagen 1, Körperhaltung & Bewegung, Verlag Edition Vitalis<br />

2000<br />

Greinus Holger (Hrsg.), <strong>Shiatsu</strong> – Grundlagen 2, Kyo & Jitsu, Verlag Edition Vitalis 2001<br />

Greinus Holger (Hrsg.), <strong>Shiatsu</strong> – Grundlagen 3, Meridiane, Edition Vitalis 2003<br />

Hammer Leon Dr. Med., Psychologie und Chinesische Medizin, Joy Verlag 2000<br />

31.03.2015 Seite 16 von 28


Itin Peter, <strong>Shiatsu</strong> als Therapie, Books on Demand GmbH 2007<br />

Kockrick Meike & Rappenecker Wilfried, Atlas <strong>Shiatsu</strong>, Urban & Fischer 2007<br />

Kalbantner-Wernicke Karin, Die Fünf Elemente im Leben von Kindern, Kösel-Verlag 1998 <br />

vergriffen<br />

Kalbantner-Wernicke Karin, <strong>Shiatsu</strong> mit Babies und Kleinkindern, Urban & Fischer 2009<br />

Kaptchuk Ted, Das Grosse Buch der Chinesischen Medizin, Droemer Knauer 2010<br />

Keleman Stanley, Verkörperte Gefühle, Kösel-Verlag 1999 vergriffen<br />

Kind Sooni und Spielberg Sabine, Die vegetarische 5-Elemente-Küche, Joy Verlag 2011<br />

Kushi Michio, Do In, Verlag Mahajiva 2001<br />

Levine Peter A., Trauma Heilung: Die Energie des Lebens wiedererwecken, Synthesis Verlag 1999<br />

Lorenzen Udo, Andreas Noll, Die Wandlungsphasen der Traditionellen Chinesischen Medizin<br />

(5 Bände), Müller & Steinicke 1994<br />

Löhner-Jokisch Susanne (Hrsg.), Gesundheitsförderung hautnah mit <strong>Shiatsu</strong>, Verlag<br />

Gesundheitsförderung Hamburg 2001 vergriffen<br />

Masunaga Shitzuto, Meridian Dehnübungen, Felicitas Hübner Verlag 1999<br />

Masunaga Shitzuto, Ohashi Wataru, <strong>Shiatsu</strong> – Theorie und Praxis der japanischen Heilmassage,<br />

Rowohlt 1989<br />

Metzner Klaus, <strong>Shiatsu</strong>, Heilsame Berührung, Junfermann Verlag 2004<br />

Müller Josef V., Den Geist verwurzeln, Band 1 und Band 2, Verlag Müller & Steinicke 2004<br />

Namikoshi Toru, Das grosse Buch des <strong>Shiatsu</strong>, Sphinx Verlag 1992<br />

Namikoshi Tokujiro, Heilung durch die Fingerspitzen, Albert Müller Verlag AG Rüschlikon-Zürich<br />

1970 (prima edizione 1969 Giappone)<br />

Ohashi Wataru, Körperdeutung, Schirner Verlag 2010<br />

Patten, Leonard, Morelli, Wilber, Integrale Lebenspraxis, Kösel Verlag 2010<br />

Platsch Klaus-Dieter, Die fünf Wandlungsphasen, Urban & Fischer 2008<br />

Rappenecker Wilfried, Atlas <strong>Shiatsu</strong>, Die Meridiane des Zen-<strong>Shiatsu</strong>, Urban & Fischer 2011<br />

Rappenecker Wilfried, Yu Sen sprudelnder Quell – <strong>Shiatsu</strong> für Anfänger, Felicitas Hübner Verlag<br />

1990<br />

Rappenecker Wilfried (Hrsg.), Fälle aus der therapeutischen <strong>Shiatsu</strong>-Praxis, Urban & Fischer 2013<br />

Rappenecker Wilfried, Fünf Elemente und zwölf Meridiane, Felicitas Hübner Verlag 1998<br />

Reder Christine, Die 12 Meridiane, Ein <strong>Shiatsu</strong> Handbuch, Verlag Grenzen erzählen 2013<br />

Ridolfi Ray und Susanne Franzen, Das Grosse <strong>Shiatsu</strong> Handbuch für Frauen, DTV 1998 vergriffen<br />

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Saberning Katharina, Tiger bändigt Drachen, BACOPA 2002<br />

Schmidt Wolfgang, Der Klassiker des Gelben Kaisers zur inneren Medizin, BACOPA 2001<br />

Schrievers Joachim, Durch Berührung wachsen, Verlag Hans Huber 2004<br />

Servan-Schreiber David, Neue Medizin der Emotionen, Goldmann 2006<br />

Temelie Barbara, Ernährung nach den Fünf Elementen, Joy Verlag 2001<br />

Yates Suzanne und Tricia Anderson, <strong>Shiatsu</strong> für Schwangerschaft und Geburt, Urban & Fischer 2007<br />

Französisch<br />

Beresford-Cook Carola, <strong>Shiatsu</strong>, Théorie et pratique, Maloine 2012<br />

Goodman Saul, <strong>Shiatsu</strong>, Manuel du praticien, Guy-Trédaniel 2004<br />

Hoff Benjamin, Le Tao de Pooh, Le Te de Porcinet, édition du Rocher<br />

Kodratoff Yves und Gaebler Tilman, Les Méridiens du <strong>Shiatsu</strong>, Guy-Trédaniel 1996<br />

Laading Isabelle, <strong>Shiatsu</strong>, voie d’équilibre, Désiris 1999<br />

Laurent Daniel, Précis d’acupuncture traditionnelle, Guy-Trédaniel 1987<br />

Maciocia Giovani, Les principes fondamentaux de la médecine chinoise, Satas-dernière édition <br />

vergriffen<br />

Marié Eric, Précis de médecine chinoise, Dangles 2008<br />

Masunaga Shizuto, <strong>Shiatsu</strong> et Médecine Orientale, Le Courrier du Livre 1999<br />

Masunaga Shizuto, Zen Exercices visualisés, Guy-Trédaniel, dernière édition vergriffen<br />

Masunaga Shizuto, Les 100 récits de traitement, Guy-Trédaniel 2010<br />

Masunaga Shizuto, <strong>Shiatsu</strong> et médecine orientale, Le Courrier du Livre 2010<br />

Masunaga Shizuto, Zen-<strong>Shiatsu</strong>, Guy-Trédaniel 1979<br />

Ohashi Wataru, Le livre du <strong>Shiatsu</strong>, L’étincelle 1990<br />

Rappenecker Wilfried et autres, Atlas de shiatsu, Maloine 2010<br />

Rappenecker Wilfried et Kockrick Meike, Atlas de <strong>Shiatsu</strong>, les méridiens du <strong>Shiatsu</strong>, Maloine 2010<br />

Robinet Isabelle, Comprendre le Tao, Albin Michel, coll. «Spiritualités Vivantes» 2002<br />

Sionneau Philippe und Zagorski Richard, Diététique du Tao, Guy-Trédaniel 2001<br />

Toru Namikoshi, Le livre complet de la thérapie shiatsu, Guy Trédaniel Editeur 1997<br />

31.03.2015 Seite 18 von 28


Italienisch<br />

Bottalo Franco, Diagnosi <strong>Shiatsu</strong>, Xenia Edizioni 1995<br />

Bottalo Franco, Il grande libro dello <strong>Shiatsu</strong>, Xenia Edizioni 2003<br />

Goodman Saul, Il libro dello <strong>Shiatsu</strong>, Macro Edizioni 2007<br />

Masunaga Shizuto, Zen shiatsu, Edizioni Mediterranee 1979<br />

Meloni Fabrizio, Lo <strong>Shiatsu</strong>, Edizioni Gli Abbicci 1996<br />

Namikoshi Toru, Il libro completo dello <strong>Shiatsu</strong>, Edizioni Mediterranee 2003<br />

Namikoshi Toru, Terapia <strong>Shiatsu</strong>, Edizioni Mediterranee 1981<br />

Ohashi Wataru, Diagnosi Orientale, Il Castello 2008<br />

Ohashi Wataru, Le Techniche Corporee di Ohashi, Il Castello 1997<br />

Palombini Rudy, Tecnica pratica dello shiatsu, società stampa sportiva Roma 2° ed 1999<br />

Rappenecker Wilfried, i 5 Elementi e i 12 Meridiani, Edizioni Mediteranee 2003<br />

Ryokyu Endo, Tao <strong>Shiatsu</strong> Terapia del XXI secolo, Edizioni Mediterranee 1997<br />

Onoda Shigeru, Namikoshi Tokujiro, <strong>Shiatsu</strong> per tutti, Edizioni Mediterranee 2007<br />

Yamamoto Shizuko, McCarthy Patrick, Il manuale dello <strong>Shiatsu</strong>, Edizioni Mediterranee 1998<br />

Zagato Fabio, Trattato professionale dello <strong>Shiatsu</strong>, Red Edizioni 2004<br />

Englisch:<br />

Kishi Akinobu, Sei-Ki Life in Resonance, Singing Dragon 2011<br />

31.03.2015 Seite 19 von 28


ANHANG II<br />

Ethik-Richtlinien für Unterrichtende von Aus- und Fortbildungen<br />

Präambel<br />

Unterrichtende tragen eine besondere Verantwortung, sich fortlaufend mit ethischen Fragen<br />

auseinanderzusetzen. Die Ethik-Richtlinien für Unterrichtende der Methode <strong>Shiatsu</strong> formulieren Ethikund<br />

Qualitätsstandards. Sie dienen als Orientierungshilfe, um das berufliche Handeln als Lehrperson<br />

zu reflektieren.<br />

Unterrichtende<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

verfügen über eine angemessene Berufserfahrung in <strong>Shiatsu</strong> oder im unterrichteten Fachgebiet.<br />

Es liegen keine strafrechtlichen Tatbestände vor und es sind keine ethisch bedingten Verfahren<br />

hängig<br />

sind fachlich auf dem neuesten Stand bezüglich Kursthema/Lehrauftrag, schaffen bei den<br />

Kursteilnehmenden Transparenz hierzu und nehmen Lehraufgaben in hoher Qualität wahr<br />

bilden sich kontinuierlich fort und gewährleisten eine optimale Lernatmosphäre und professionelle<br />

Unterrichtsführung<br />

bereiten Kurse fachlich und didaktisch vor und geben geeignetes Kursmaterial ab<br />

nutzen Leistungen anderer nicht zu ihrem eigenen Vorteil und verwerten deren Arbeit nicht<br />

undeklariert<br />

orientieren sich an den Ressourcen der Kursteilnehmenden und fördern das selbstverantwortliche<br />

Handeln, indem sie zur Selbstermächtigung/Kompetenzvertiefung der Kursteilnehmenden anleiten<br />

tragen eine soziale Mitverantwortung für das Wohlergehen der Gruppenteilnehmenden. Sie lösen<br />

keine persönlichen Prozesse absichtsvoll aus, wenn der Kurs-Rahmen hierzu nicht geeignet ist<br />

(z. B. Kurszeit zu kurz, fehlende fachliche Qualifikation) und eine sorgfältige Begleitung,<br />

Unterstützung und Nachbetreuung nicht gewährleistet ist<br />

behandeln Informationen generell vertraulich<br />

gewährleisten beim Hinzuziehen von Fallstudien die Vertraulichkeit der Klientin/des Klienten und<br />

holen die entsprechende Erlaubnis ein<br />

thematisieren zu Kursbeginn Persönlichkeitsschutz und Vertraulichkeit und gewährleisten, dass<br />

keine Aufzeichnungen (Ton, Bild, Video) ohne vorgängiges Einverständnis der Kursteilnehmenden<br />

und ohne Deklarierung des Verwendungszwecks vorgenommen werden<br />

achten die Würde der Menschen und behandeln alle Kursteilnehmenden respektvoll, unabhängig<br />

von Herkunft, Religionszugehörigkeit, Geschlecht, Erfahrungsgrad, Bekanntheit etc.<br />

sind sich der speziellen Rolle als Lehrperson bewusst und verhalten sich in allen ethischen<br />

Belangen integer, sensibel und vorbildlich. Sie verzichten auf politisch-religiöse Indoktrinierung,<br />

auf die Ausübung von psychisch-moralischem Druck, Zwang und Manipulation, auf<br />

unerwünschte Verhaltensweisen mit sexuellem Bezug wie beispielsweise sexuelle Berührungen und<br />

sexualisierte oder abwertende Sprechweisen.<br />

31.03.2015 Seite 20 von 28


ANHANG III<br />

Glossar<br />

A<br />

Absichtslosigkeit<br />

Absichtslosigkeit im Sinne von absichtslos handeln, nichts anstreben, als<br />

KomplementärTherapeutin/KomplementärTherapeut der Methode <strong>Shiatsu</strong> leer und weit werden. Leer<br />

werden von Gedanken, Vorstellungen darüber, wie die Welt zu sein hat. Im absichtslosen Handeln<br />

der KomplementärTherapeutin/des KomplementärTherapeuten der Methode <strong>Shiatsu</strong> liegt das<br />

Potenzial, dass die Klientin/der Klient ihre/seine momentane Situation annehmen kann, so wie sie sich<br />

im Augenblick zeigt.<br />

Ausrichtung<br />

Die KomplementärTherapeutin/der KomplementärTherapeut der Methode <strong>Shiatsu</strong> ist innerlich und<br />

äusserlich ausgerichtet und zentriert: achtsam, in der Achse zwischen Himmel und Erde, Wirbelsäule<br />

und/oder Hara.<br />

B<br />

Begleitendes Gespräch<br />

Der Prozess, welcher durch die methodenspezifische Arbeit ausgelöst wird, kann vor, während<br />

und/oder nach der Behandlung durch das begleitende Gespräch ins Bewusstsein der Klientin/des<br />

Klienten gebracht werden.<br />

Befund am Hara<br />

Jeder Meridian zeigt sich in einer bestimmten Zone im Hara. Die Zone widerspiegelt die aktuelle<br />

energetische Situation des Meridians und kann zur Befunderhebung genutzt werden.<br />

Befund am Rücken<br />

Jeder Meridian zeigt sich ebenfalls in einer bestimmten Zone am Rücken. Die Zone widerspiegelt<br />

ältere Geschichten im Leben der Klientin/des Klienten und kann zur Befunderhebung genutzt werden.<br />

Berührungsqualität im <strong>Shiatsu</strong><br />

Mit Hilfe der eigenen Entspannung in die Ki-Dimension der Empfängerin/des Empfängers einsinken,<br />

ohne auf das oberflächliche Gewebe der Empfängerin/des Empfängers zu drücken. <strong>Shiatsu</strong> wird in<br />

einem Zustand der Entspannung gegeben. Diese Art des Einsinkens ist nicht aktiv (im Sinne von<br />

Muskelkraft), sondern aufnehmend, die KomplementärTherapeutin/der KomplementärTherapeut der<br />

Methode <strong>Shiatsu</strong> taucht sozusagen in den Bewusstseinsraum des Empfängers ein, um Verbindung<br />

aufzunehmen und zu „lauschen“. Einsinken kann allerdings auch aktiv erfolgen: verstärkt die<br />

31.03.2015 Seite 21 von 28


KomplementärTherapeutin/der KomplementärTherapeut der Methode <strong>Shiatsu</strong> ihre/seine innere<br />

Ausrichtung ( GL), kann tiefer in bestimmte Tsubos hineingearbeitet werden.<br />

BoShin<br />

Den Menschen in seiner Ganzheit beobachten, alles erblicken, ohne zu werten.<br />

Bo Punkte<br />

Punkte auf der Vorderseite des Körpers, welche zur Befunderhebung miteinbezogen werden können.<br />

BunShin<br />

Den Menschen in seiner Ganzheit hören und riechen, ohne zu werten.<br />

C<br />

D<br />

E<br />

Energetisch, Energetik, Energie<br />

Ki<br />

31.03.2015 Seite 22 von 28


F<br />

Fünf Wandlungsphasen<br />

Element Holz Feuer Erde Metall Wasser<br />

Meridian<br />

Gallenblase<br />

(Gb)<br />

Leber (Le)<br />

Herz (He)<br />

Dünndarm<br />

(Dü)<br />

Magen (Ma)<br />

Milz (Mi)<br />

Lunge (Lu)<br />

Dickdarm (Di)<br />

Niere (Ni)<br />

Blase (Bl)<br />

Herzkreislauf<br />

(Hk)<br />

Dreifacher<br />

Erwärmer (De)<br />

Tageszeit<br />

23-1h Gb<br />

1-3h Le<br />

11-13h He<br />

13-15h Dü<br />

7-9h Ma<br />

9-11h Mi<br />

3-5h Lu<br />

5-7h Di<br />

15-17h Bl<br />

17-19h Ni<br />

19-21h Hk<br />

21-23h De<br />

Jahreszeit<br />

Frühling Sommer Spätsommer,<br />

Übergangszeiten<br />

Herbst<br />

Winter<br />

Farbe<br />

Sinnesorgan<br />

Sinn<br />

Grün Rot Gelb-braun Weiss Blau-schwarz<br />

Augen Zunge Mund Nase Ohren<br />

Sehen Sprache Geschmack Geruch Gehör<br />

Körpergewerbe<br />

Muskeln,<br />

Sehnen,<br />

Gelenke<br />

Blutgefässe Bindegewebe Haut Knochen<br />

Körperflüssigkeit Tränen Schweiss Speichel Schleim Urin<br />

Emotion Ärger, Zorn Freude Mitgefühl Trauer,<br />

Kummer<br />

Angst, Furcht<br />

Geschmack Sauer Bitter Süss Scharf Salzig<br />

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G<br />

H<br />

Hara<br />

Japanisch für Bauch. Ein wichtiger Teil des Geistes wohnt im Hara. Im Hara spiegelt sich die jetzige<br />

Verfassung mehr als in den Augen. Das Hara ist die energetische Erdmitte des Menschen. Das Symbol<br />

von Yin & Yang zeigt das japanische Idealbild des Hara.<br />

I<br />

J<br />

K<br />

Ki<br />

Das chinesische Schriftzeichen für Energie zeigt über dem Feuer einen Topf, dessen Deckel durch den<br />

ausströmenden Dampf gehoben wird. Bedeutsam ist nicht der Dampf, sondern die Kraft, die Energie<br />

des Dampfes, die den Deckel anzuheben vermag.<br />

Energie wird im Japanischen mit Ki, im Chinesischen mit Qi und im Sanskrit mit Prana übersetzt. Da<br />

<strong>Shiatsu</strong> aus Japan kommt, nennen wir diese universelle Lebensenergie Ki. Sie<br />

liegt allem Leben zugrunde und entspricht der Einheit (nicht der Dualität), dem Unendlichen, Alles<br />

oder Nichts. Ki durchfliesst alles Sein, den Makro- und Mikrokosmos und verbindet diese miteinander.<br />

Ki durchströmt auch unseren Körper und hält dabei alle geistigen, physischen und psychischen<br />

Aspekte im Gleichgewicht.<br />

In allen östlichen Künsten – worunter auch Bewegungs-, Kampf- und Behandlungsformen eingeordnet<br />

werden – geht es darum, sich nach den natürlichen Gesetzmässigkeiten des Ki-Flusses auszurichten,<br />

so auch im <strong>Shiatsu</strong>.<br />

Kiza<br />

Traditionelle japanische Sitzhaltung, bei der man kniend auf den Fersen sitzt, das Gewicht auf den<br />

Fussballen, so dass die Zehen aufgestellt sind und nach vorne zeigen.<br />

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Kyo & Jitsu<br />

Kyo und Jitsu sind energetische Zustände von Leere und Fülle, sie sind die Grundbedingung und<br />

Bewegung des Lebens. Kyo bedingt Jitsu, Jitsu bedingt Kyo. Die Interaktion von Kyo und Jitsu ist eine<br />

natürliche und gesunde Bewegung für Entwicklung, Wachstum und Lebensstrategie. Sie geschieht,<br />

ohne dass wir darüber nachdenken, ist Ausdruck unserer ständigen Suche nach Balance und eine<br />

Reaktion auf Lebenssituationen. Kyo ist der Samen, das Potenzial, das Bedürfnis, damit etwas<br />

entstehen kann (Kyo z. B. als Hunger, damit ich esse). Das Schriftzeichen für Kyo zeigt oben einen<br />

Tigerkopf und unten einen Hügel mit Einbuchtungen Etwas, dessen Natur nicht seiner Erscheinung<br />

entspricht = versteckte Leere. Jitsu ist die Handlung, die das Bedürfnis erfüllt. Das Schriftzeichen von<br />

Jitsu zeigt oben ein Haus, in der Mitte ein voll bepflanztes Reisfeld und unten eine Muschel (Muschel<br />

bedeutet im frühen China Geld) Haus voll Gold.<br />

L<br />

M<br />

Meridiane<br />

Energieleitbahnen. Jeder Meridian verkörpert eine spezielle Ki-Bewegung, welche mit einer speziellen<br />

Lebensfunktion zu tun hat Fünf Wandlungsphasen. Durch das Berühren eines Meridians werden<br />

alle Ebenen des Seins gleichzeitig berührt und wahrnehmbar. Es kann mit verschiedenen<br />

Meridiansystemen gearbeitet werden:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

mit dem klassischen Meridiansystem<br />

mit dem von Shizuto Masunaga erweiterten Meridiansystem<br />

mit den 8 Sondermeridianen<br />

mit den Meridianfamilien.<br />

MonShin<br />

Dem Menschen in seiner Ganzheit umfassend zuhören und nachfragen, ohne zu werten.<br />

Mutter-Hand – Boten-Hand<br />

Im <strong>Shiatsu</strong> wird in der Regel mit beiden Händen gleichzeitig gearbeitet. Diese sind in achtsamem<br />

Kontakt miteinander. Die eine Hand ist die ruhende Mutter-Hand, die andere die erkundende, aktive<br />

Boten-Hand. Die Mutter-Hand gibt zudem der Klientin/dem Klienten Halt und Stabilität.<br />

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N<br />

O<br />

P<br />

Q<br />

R<br />

S<br />

Seiza<br />

Traditionelle japanische Sitzhaltung, bei der man kniend auf den Fersen sitzt.<br />

Seiza hoch ( Tatehiza)<br />

Setsu<br />

Den Menschen in seiner Ganzheit über die Berührung wahrnehmen, Zwischenräume öffnen und<br />

berühren, ohne zu werten.<br />

T<br />

Tatehiza (Seiza hoch)<br />

Traditionelle japanische Sitzhaltung, bei der man kniend auf einer Ferse sitzt, das andere Bein aufstellt<br />

und anwinkelt. In dieser Position sind dynamische Bewegungen möglich, indem man das Gesäss hebt<br />

und sich so frei bewegen kann.<br />

Traditionelle fernöstliche Philosophie<br />

Im alten China betrachtete man das Universum als eine Einheit. Die Menschen lebten in<br />

Verbundenheit mit der Natur, denn sie wussten, dass Harmonie zwischen Mensch und Universum<br />

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lebensnotwendig ist. Die Akzeptanz wechselseitiger Abhängigkeit steht an erster Stelle. Dieses Eins-<br />

Sein alles Bestehenden ist Urgrund des Seins. Die Erscheinungsformen des Eins-Seins folgen einem<br />

besonderen Gesetz. Alles ist in ständiger Bewegung, passt sich an und ändert sich stetig, sodass man<br />

sagen kann:<br />

Veränderung ist das einzig Beständige.<br />

Trotz dieser unaufhörlichen Veränderung wird Harmonie als dynamisches Gleichgewicht<br />

aufrechterhalten, weil jeder „Teil“ sich im Frieden mit dem grossen Ganzen bewegt. Die Bewegung<br />

und die Wandlung sind kontinuierlich und regelmässig wiederkehrend. Die Nacht folgt dem Tag, der<br />

Tod dem Leben, der Frühling dem Winter etc. In diesem unaufhörlichen Wechselspiel teilt sich das<br />

Ganze in die beiden polaren Kräfte Yin & Yang. Diese Kräfte durchströmen das Universum wie zwei<br />

mächtige Flüsse und erzeugen Bewegung und damit Leben und Veränderung.<br />

Tsubo<br />

Im <strong>Shiatsu</strong>, welches sich an der fernöstlichen Philosophie und den Meridianen orientiert, haben die<br />

Tsubos eine grosse energetische Wirkung und werden als Eintrittspunkte für das Ki verstanden.<br />

Im Namikoshi-<strong>Shiatsu</strong>, welches sich an der Westmedizin orientiert, stehen die Tsubos in direktem<br />

Bezug zu Muskeln, Knochen, Blutgefässen, Nerven, Drüsen etc.<br />

U<br />

V<br />

W<br />

Wandlungsphasen<br />

Fünf Wandlungsphasen<br />

Wu Wei<br />

Absichtslosigkeit<br />

X<br />

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Y<br />

Yin & Yang<br />

Yin & Yang sind die beiden, der Einheit entsprungenen Urkräfte (→ GL: fernöstliche Philosophie). Yin<br />

symbolisiert die weibliche, sammelnde, sinkende Kraft – Yang die männliche streuende, steigende<br />

Kraft. Das Grundprinzip von Yin & Yang besagt, dass alles Existierende in sich selbst eine eigene<br />

Mischung von Yin & Yang besitzt. Zudem hat alles, was existiert, ausserhalb seiner selbst ein<br />

Gegenstück, mit dem es in ständiger, sich ergänzender Wechselwirkung steht. Somit vollziehen alle<br />

Manifestationen in sich selbst, sowie zur gegensätzlichen Manifestation eine Yin-Yang-Dynamik,<br />

welche ständige Bewegung, Veränderung und Wandlung mit sich bringt. Das einzig Beständige ist die<br />

Veränderung und die Veränderung ist die Basis von allem Leben.<br />

Beispiel:<br />

Ein voller Tag besteht aus Nacht (Yin) und Tag (Yang). Am Mittag ist die Kraft des Lichtes (Yang) am<br />

grössten. Genau in diesem Augenblick des Tagesablaufes beginnt die Energie der Nacht (Yin) die<br />

Energie des Tages abzuschwächen. Um Mitternacht, wenn die Energie der Dunkelheit (Yin) am<br />

Stärksten ist, beginnt die Energie des Tages (Yang) die Dunkelheit aufzulösen etc.<br />

Weder Tag noch Nacht können unabhängig von ihrem Gegenstück alleine bestehen, noch gibt es<br />

einen Augenblick, wo die Yin-Energie oder die Yang-Energie in sich alleine existieren könnte. Aus der<br />

Einheit ist durch Yin & Yang die Zweiheit und durch den mannigfaltigen Yin-Yang-Ausdruck die<br />

Vielheit entstanden.<br />

Yu Punkte<br />

Punkte auf dem Blasenmeridian am Rücken, welche zur Befunderhebung miteinbezogen werden<br />

können.<br />

Z<br />

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