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So cool kann Kohl sein - pronova BKK

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Pro-Ehrenamtspreis 2012<br />

. . . und hier unsere Kandidaten!<br />

4<br />

Anneliese Aretz aus Troisdorf<br />

79 Jahre alt<br />

Als bei Anneliese Aretz vor über 20 Jahren Eierstockkrebs<br />

diagnostiziert wurde, saß der Schock tief. Unterstützung fand<br />

sie bei der „Frauenselbsthilfegruppe nach Krebs“. Sie gründete<br />

daraufhin gemeinsam mit einer Be<strong>kann</strong>ten eine Selbsthilfegruppe<br />

in Troisdorf und wurde dort stellvertretende Leiterin.<br />

„Ich habe viele Stunden an Krankenbetten gesessen, mit Angehörigen<br />

gesprochen und konnte bald auch in sozialen und<br />

beruflichen Belangen weiterhelfen“, berichtet die heute<br />

79-Jährige. 1991 wurde Frau Aretz zur stellvertretenden Landesvorsitzenden<br />

der „Frauenselbsthilfegruppe nach Krebs“ in<br />

NRW gewählt, stieg nach drei weiteren Jahren zur Landesvorsitzenden<br />

auf und erhielt 1999 sogar das Bundesverdienstkreuz.<br />

Zwar verließ sie aus Altersgründen 2001 die Selbsthilfegruppe<br />

für krebskranke Frauen, kümmert sich aber bis heute um einige<br />

Gruppenmitglieder. Sie hört zu, wenn sich der Krebs aufs Neue<br />

zeigt und begleitet Patienten zu Arztbesuchen. Zusätzlich ist sie<br />

1. stellvertretende Vorsitzende beim <strong>So</strong>zialverband Deutschland<br />

- Ortsverband Siegburg/Troisdorf/Niederkassel. An etwa 15 bis<br />

20 Stunden in der Woche und mehr übernimmt Frau Aretz Aufgaben<br />

wie Rechnungsprüfungen oder Vorbereitungen für<br />

Mitgliederversammlungen und Vorstandssitzungen. Sie gibt<br />

auch Hilfestellung beim Ausfüllen von Anträgen, bei denen die<br />

Mitglieder Schwierigkeiten haben.<br />

Frank Hauser aus Köln<br />

54 Jahre alt<br />

Herr Hauser hat sich die Beratung, Betreuung und Unterstützung<br />

der Angehörigen von Demenzkranken zur Aufgabe gemacht.<br />

Seit 2006 steht er bei allen Fragen, <strong>So</strong>rgen und Ängsten<br />

zur Verfügung und kümmert sich auch um Behördengänge<br />

oder die Suche nach Pflegeplätzen. Wie nötig das ist,<br />

weiß Herr Hauser gut: „Die Angehörigen sind mit der<br />

neuen Situation und ihrer neuen Rolle oft überfordert<br />

und reagieren mit Verdrängung. Viele wissen<br />

auch nicht, wie und wo sie Hilfe bekommen<br />

können.“ Der Kölner weiß, wovon er spricht:<br />

drei Jahre lang pflegte er die eigene, an<br />

Demenz erkrankte Mutter. Seitdem sieht sich<br />

Herr Hauser weniger als „Demenzexperte“ sondern<br />

als Angehöriger, der mit <strong>sein</strong>en eigenen Erfahrungen<br />

die professionelle Arbeit von Seniorenberaterinnen<br />

und -beratern ergänzen möchte.<br />

Zusätzlich bezieht sich <strong>sein</strong> Engagement auf die Unterstützung<br />

von verschiedenen Wohnprojekten für Menschen mit demenziellen<br />

Veränderungen, wie z. B. selbstverwaltete Wohngemeinschaften.<br />

Über Themen wie Wohn- und Pflegeformen und die<br />

Beteiligung von Angehörigen hält er zudem Vorträge vor Seniorennetzwerken.<br />

Alles in allem kommt Herr Hauser so auf 10 bis<br />

15 Stunden in der Woche, die er für <strong>sein</strong>e Tätigkeit verwendet.<br />

Ilknur Ergec aus Berlin<br />

31 Jahre alt<br />

Angefangen hatte alles bereits im Alter von 15 Jahren. Eine<br />

Lehrerin bat Frau Ergec damals, einer jüngeren Schülerin Englischunterricht<br />

zu geben. Seitdem gibt die gebürtige Kölnerin<br />

sozial benachteiligten Kindern wöchentlich etwa 5 Stunden<br />

Zusatzunterricht in den Fächern Deutsch, Englisch, Mathematik<br />

und Biologie. Während des Studiums arbeitete sie beim „Institut<br />

Schülerhilfe“, aber nun bietet sie Nachhilfeunterricht im<br />

privaten Rahmen an. Vor allem Familien mit Migrationshintergrund<br />

will sie so unter die Arme greifen. „Leider können die<br />

Eltern ihre Kinder oft aus finanziellen Gründen nicht fördern.<br />

Ich möchte den Kindern der eingewanderten Familien dennoch<br />

Möglichkeiten aufzeigen und ihre Interessen wecken“, sagt<br />

Frau Ergec. Die junge Berlinerin ist gebürtige Deutsche, ihre<br />

Familie wanderte jedoch selbst nach Deutschland ein. Daher<br />

liegt ihr die Arbeit sehr am Herzen. Für die sozio-kulturelle<br />

Integration und schulische Betreuung von Migrantenkindern<br />

setzt sich Frau Ergec auch im Verein „Hand-in-Hand e.V.“ ein.<br />

Seit Kurzem ist sie Patin eines 8-jährigen Jungen aus Bangladesh,<br />

der mit <strong>sein</strong>er Familie nach Deutschland kam. Sie unterstützt<br />

ihn durch Nachhilfeunterricht und kulturelle Unternehmungen.<br />

Marianne Dalceggio aus Friedberg<br />

58 Jahre alt<br />

Das Leben von Marianne Dalceggio ist eine einzige, ehrenamtliche<br />

Tätigkeit, die sie aus Liebe zu ihrer Familie ausführt.<br />

Seit 1973 kümmert sie sich um ihren <strong>So</strong>hn, der aufgrund eines<br />

Ärztefehlers blind und geistig behindert zur Welt kam und unter<br />

einem Spasmus leidet. Seitdem sorgt sie sich um dessen Gesundheit,<br />

<strong>sein</strong>e sozialen Belange und <strong>sein</strong>e oft angeschlagene<br />

Seele. Ihr Mann <strong>kann</strong> sie dabei leider nicht unterstützen – er<br />

erlitt 2008 bei einer Kathederuntersuchung der Hauptschlagader<br />

einen Hirnschaden. Da er seit diesem Vorfall unter erheblichen<br />

geistigen, charakterlichen und mentalen Defiziten leidet,<br />

ist auch er nun auf die Hilfe <strong>sein</strong>er Frau angewiesen. Dabei ist<br />

die 58-Jährige selbst nicht völlig gesund: „Ich bekomme alles<br />

einigermaßen gut hin, obwohl ich selbst eine künstlich versteifte<br />

Wirbelsäule und orthopädische Probleme habe“, berichtet<br />

Frau Dalceggio. Dennoch opfert sie sich rund um die Uhr an<br />

sieben Tagen in der Woche für ihren Mann und ihren <strong>So</strong>hn auf.

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