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Bis ins hohe Alter im vertrauten Zuhause leben

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20-25_Magazin 19.11.09 11:17 Seite 2<br />

November 2009 / Seite 21<br />

Magazin<br />

Während zehn Jahren wirkte der Allrounder in Pfäffikon als Pr<strong>im</strong>arlehrer.<br />

«Mein Mann fühlt sich hier als Dorfchronist»,<br />

erzählt Bruni Brunner, Uelis<br />

Frau. Ueli Brunner sammelt Dokumente,<br />

Bilder und Porträts. Zu seinem<br />

Hobby Fotografieren lancierte er auch<br />

schon eine Ausstellung <strong>im</strong> Restaurant<br />

Frohsinn. Das Thema lautete «Haus -<br />

türen». Er fotografierte allerlei ganz unterschiedliche<br />

Haus- und Stalltüren in<br />

der Umgebung. Die modernen Techniken<br />

des PCs seien jedoch nicht so sein<br />

Ding.<br />

Ueli der Glückspilz<br />

«All meine grossen Wünsche gingen<br />

mir in Erfüllung», sagt der Allrounder.<br />

Ein Beispiel sei sein <strong>Zuhause</strong>. Während<br />

sieben Jahren wohnte er in Pfäffikon,<br />

als sie aus der Lehrerwohnung in Auslikon<br />

ausziehen mussten, nachdem sein<br />

Vater verstorben war. 1979 konnte Ueli<br />

Brunner das Land für sein Haus kaufen<br />

Brunhild und Ueli Brunners kirchliche<br />

Hochzeit fand während einer Studienreise<br />

in Sardes, der Türkei statt, unter<br />

exakt den Säulen, die Vater Arnold<br />

Brunner zuvor zeichnerisch festgehalten<br />

hatte.<br />

und nach Auslikon zurückkehren. Der<br />

Preis habe sich in den letzten 50 Jahren<br />

verhundertfacht. Die Art und Weise,<br />

wie dieser Kauf vonstatten ging, war ein<br />

absoluter Glücksfall. Und eigentlich<br />

musste er mehr Land erwerben, als er<br />

benötigte, doch auch da hatte er Glück<br />

und fand für den Teil, welchen er abtreten<br />

wollte, rasch einen Abnehmer.<br />

Einen weiteren Glücksfall erlebte er, als<br />

er seine Frau Brunhild kennenlernte.<br />

Ihren Bruder und die Eltern hätte er<br />

schon viel früher gekannt, nur sie fehlte<br />

noch. Vom ersten Moment an habe<br />

er es gewusst: «Das ist die Frau meines<br />

Lebens.» Im <strong>Alter</strong> von 41 Jahren heiratete<br />

er die zwölf Jahre jüngere Kemptnerin.<br />

Die kirchliche Trauung fand in<br />

der Türkei statt. Mit ihrem Freund<br />

Robert Gagg, damals Pfarrer in der Gemeinde<br />

Oberrieden ZH, begab sich das<br />

Paar auf die Studienreise «Auf den Spuren<br />

des Paulus». Die Idee, dort zu heiraten,<br />

sei von ihrem Freund Robert gekommen.<br />

Das Brautpaar kannte die<br />

Mitreisenden der Kirchgemeinde Oberrieden<br />

und somit die Hochzeitsgäste zuvor<br />

noch nicht. «Das war sehr speziell,<br />

da unter den Säulen, die der Schwiegervater<br />

Arnold Brunner zuvor noch gezeichnet<br />

hatte, zu heiraten», meint die<br />

Ehefrau. «Noch dazu in Wanderkleidung!<br />

Und schöne Freundschaften mit<br />

den unbewusst gewählten Hochzeits -<br />

gäs ten entwickelten sich.» Mit 52 Jahren<br />

wurde Ueli Brunner Vater einer<br />

Tochter. Wenn er heute mit seiner zehnjährigen<br />

Tochter unterwegs sei, werde<br />

er oft als Grossvater angeschaut. Regula<br />

sagt dann, dass er ihr Vati sei.<br />

Ueli der Todkranke<br />

Doch das Leben bringt nicht nur Rosen.<br />

Im Jahre 2006 fiel Ueli Brunner für über<br />

ein Jahr aus. Ein Zeckenbiss infizierte<br />

ihn mit einem extrem bösartigen Virus,<br />

der ihn todkrank werden liess. Am selben<br />

Tage, wie das Büsi der Familie verschwand,<br />

brach seine Krankheit aus.<br />

Wie angeworfen bekam Ueli Brunner<br />

42 Grad Fieber mit Wahnvorstellungen.<br />

Auch das Kurzzeitgedächtnis litt<br />

stark unter der Hirnhaut- und Hirnentzündung.<br />

Die Therapien halfen,<br />

brauchten aber viel Zeit.<br />

Ueli der Hausmann<br />

Die Wirtschaftskrise hatte die Stellenreduktionen<br />

seines Lageristenjobs zur<br />

Folge. Heute ist Papa Brunner als Haus-<br />

mann tätig. Seine Frau arbeitet <strong>im</strong> No -<br />

tariat Pfäffikon, und der Familienvater<br />

besorgt den Haushalt und kocht für seine<br />

Liebsten. Käseschnitten aus dem Kachelofen<br />

brauchen zwar gutes T<strong>im</strong>ing<br />

und ideale Temperaturen, seien jedoch<br />

der Hit!<br />

Ueli der Gesellige<br />

Seit einigen Jahren beteiligt sich Ueli<br />

Brunner bei der Theatergruppe Auslikon-Balm.<br />

Von sich aus gehe der Auslikon-Fan<br />

nicht in die Ferien, berichtet<br />

Bruni Brunner. «Man muss ihn einpacken!»<br />

Doch wenn er am Ferienort<br />

ist, kauft er sich als erstes einen Plan<br />

und erobert die Stadt. «Das habe ich<br />

schon in der Pfadi gelernt», ergänzt<br />

Ueli Brunner. Und dann zeige sich auch<br />

sein geselliges Naturell, fährt Bruni<br />

Brunner fort. Er schätze einen Kaffee<br />

mit Frostschutz (Schnaps) oder ein gutes<br />

Glas Bier oder Wein in gemütlicher<br />

Runde.<br />

Ueli der Naturverbundene<br />

Ueli Brunner wuchs in Auslikon auf<br />

und schätzt eine gewisse E<strong>ins</strong>amkeit<br />

und Weite, die ihm hier geboten wird.<br />

Mit Velofahren, Spazieren und Holzen<br />

komme er in die Natur und habe sport-<br />

Eröffnungsfeier Home Instead Zürcher Oberland<br />

liche Bewegung. Ansonsten habe er<br />

nicht viel mit Sport am Hut, doch diese<br />

Bewegung sei ihm wichtig. Luxus hingegen<br />

war ihm nie wichtig. Bedeutsam<br />

sei für Ueli Brunner zudem das Dorf<br />

und der Zusammenhalt <strong>im</strong> Dorf.<br />

Früher gab es noch Läden <strong>im</strong> Dorfe,<br />

heute bietet der kleine Ort fast keine Arbeitsstellen<br />

mehr. Dass die Schule für<br />

Auslikon gerettet wurde, freut ihn besonders.<br />

Was ihm weniger gefällt, ist ein<br />

mögliches Zusammenwachsen der Ortschaften,<br />

was angesichts der sichtbaren<br />

und anscheinend <strong>im</strong>mer näher rückenden<br />

Baustellenkrane durchaus einmal<br />

möglich wäre. «Auslikon ist eine eigene<br />

Nation», schmunzelt er.<br />

<strong>Bis</strong> <strong>ins</strong> <strong>hohe</strong> <strong>Alter</strong> <strong>im</strong><br />

<strong>vertrauten</strong> <strong>Zuhause</strong> <strong>leben</strong><br />

Eine opt<strong>im</strong>ale Erweiterung zu den bestehenden<br />

Angeboten von Spitex, Freiwilligenorganisationen<br />

und <strong>Alter</strong>she<strong>im</strong>en<br />

bietet die Organisation «Home Instaed»<br />

für ältere Menschen, damit diese<br />

so lange wie möglich in ihrem eigenen<br />

Dahe<strong>im</strong> <strong>leben</strong> können. Das weltweit<br />

tätige Unternehmen hat neu auch<br />

einen Sitz in Pfäffikon und betreut von<br />

Ihre monatliche<br />

Informationszeitschrift<br />

St<strong>im</strong>men Sie am Montag,<br />

30. November 2009, mit einem JA<br />

für weitere 5 Jahre PfäffikerIN.<br />

hier aus das gesamte Zürcher Oberland.<br />

Aufmerksam verfolgten die Vertreter<br />

von Spitex, <strong>Alter</strong>she<strong>im</strong>en, Gesundheits-<br />

und Sozialämtern sowie <strong>Alter</strong>skommissionen<br />

und Seniorenvereinigungen<br />

die Entstehungsgeschichte von<br />

Home Instead.<br />

Insgesamt dreissig Gäste aus den Bezirken<br />

Uster, Hinwil und Pfäffikon wur-<br />

Die Geschäftsführer Béatrice und Claude Schnierl, Assistentin Sonja Gebert und<br />

Fachberaterin Nicole Kuhn freuen sich, den neuen Sitz von Home Instead in Pfäffikon<br />

zu eröffnen (v.l.n.r.).


20-25_Magazin 19.11.09 11:17 Seite 3<br />

November 2009 / Seite 23<br />

Magazin<br />

den in den neuen Büroräumlichkeiten<br />

von Home Instead Zürcher Oberland<br />

an der Speerstrasse in Pfäffikon be -<br />

grüsst. Claude Schnierl, Geschäftsführer<br />

von Home Instead ZO, stellte das<br />

lokale Team vor und drückte seine<br />

Freude aus, dass Home Instead bereits<br />

eine erste Kundin <strong>im</strong> Zürcher Oberland<br />

betreuen darf.<br />

Eine Mitarbeiterin von Home Instead<br />

(Berufsbezeichnung «CareGiver») be-<br />

Jungbürgerfeier des Jahrgangs 1991<br />

Jugendliche und Exekutive geme<strong>ins</strong>am am Billardtisch<br />

Im Namen des Gemeinderates luden<br />

der Gemeindepräsident Hans Heinrich<br />

Raths und der Gemeindeschreiber<br />

Hanspeter Thoma die diesjährigen<br />

Jungbürger zum Billardspielen <strong>ins</strong> Barzloo<br />

und anschliessend zum Nachtessen<br />

in die Palmeria ein.<br />

Die Exekutive war denn auch fast in corpore<br />

anwesend, um gut ein Drittel des<br />

109 Jungbürger(innen) «starken» Jahrgangs<br />

1991 willkommen zu heissen.<br />

Auf dem Bild also die versammelte<br />

Mannschaft. Festgehalten ist eine Zäsur,<br />

eine min<strong>im</strong>ale Pause zwischen zwei<br />

Lebensabschnitten. Mit der St<strong>im</strong>mberechtigung<br />

ein definitiver Eintritt <strong>ins</strong> Erwachsenenalter.<br />

Die schwarze «8»<br />

In der klassischen Malerei sind Bildattribute<br />

das Schwert, die Lilie, die Taube<br />

oder ein Lamm. Auf diesem Bild ist<br />

es der Queue. Ein Blick auf die Billard-<br />

sucht eine Seniorin zwei Mal in der Woche<br />

in ihrem Haus. Sie bereitet das Mittagessen<br />

vor, leistet Gesellschaft und<br />

sorgt für Sicherheit <strong>im</strong> Hause. Damit ermöglicht<br />

Home Instead zusammen mit<br />

der lokalen Spitex, dass die Kundin weiterhin<br />

in ihrem geliebten Haus <strong>leben</strong><br />

kann.<br />

Qualifizierte Mitarbeiter(innen)<br />

Die Gäste konnten sich anschliessend<br />

einen guten Einblick über das firmeneigene<br />

Ausbildungsprogramm verschaffen.<br />

Jeder CareGiver absolviert in den<br />

ersten Monaten vier Schulungsmodule,<br />

um für die Betreuung und Begleitung<br />

von Senioren die notwendige Qualifikation<br />

zu erlangen. Die CareGiver<br />

kommen aus der Region Zürcher Ober-<br />

kugeln verlockt aber zu einem kurzen<br />

philosophischen Schwenker: Mit an<br />

Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit<br />

wird der eine oder andere so zuversichtlich<br />

in die Kamera Schauende<br />

irgendwann die schwarze Kugel mit der<br />

«8» erwischen. Es ist zu hoffen, dass einige<br />

der jetzt zuversichtlich um ihn versammelten<br />

Mitfeiernden auch dann für<br />

ihn da sein werden.<br />

Verantwortung selber tragen<br />

Der Gemeindepräsident nutzte die Verschnaufpause<br />

vor dem Abendessen, um<br />

in seinem Vortrag zu betonen, dass<br />

mündig sein mit Konsequenzen verbunden<br />

sei. Die Jungbürger würden<br />

jetzt für ihre Entscheidungen und für<br />

ihr Handeln die Verantwortung selber<br />

tragen.<br />

Im Weiteren führte er aus, dass die<br />

St<strong>im</strong>mbürger geme<strong>ins</strong>am gefordert seien,<br />

Antworten auf aktuelle Herausfor-<br />

land; somit schafft Home Instead auch<br />

wertvolle Arbeitsplätze.<br />

Grusswort des<br />

Gemeindepräsidenten<br />

Gemeindepräsident Hans Heinrich<br />

Raths richtete <strong>im</strong> Anschluss ein Gruss -<br />

wort an die Besucher. Er lobte das unternehmerische<br />

Handeln und ermutige<br />

alle Beteiligten zu einer konstruktiven<br />

Zusammenarbeit, um geme<strong>ins</strong>am die<br />

demografischen Herausforderungen<br />

zu bewältigen. Be<strong>im</strong> anschliessenden<br />

gemütlichen Apéro fanden angeregte<br />

Diskussionen statt, und es bot sich zusätzlich<br />

die Gelegenheit, die Bilder von<br />

Mirjam Schneider – einer jungen Künstlerin<br />

aus Pfäffikon – in den Lokalitäten<br />

zu bewundern.<br />

Im fairen Wettstreit messen sich Jugendliche und die Exekutive von Pfäffikon.<br />

derungen zu finden. Viele Fragen hätten<br />

Auswirkungen auf die unterste Ebene<br />

des Staates, nämlich die Gemeinde.<br />

Seine konkrete Frage an die jungen Gäs -<br />

te, die er in seinen Unterlagen fettge-<br />

Noch gibt es keine Verlierer oder Gewinner – alle an der Jungbürgerfeier teilnehmenden Jugendlichen sind Gewinner(innen).<br />

Dienstleistungsangebot<br />

Die Dienstleistungen von Home Instead<br />

umfassen die Alltagsbegleitung,<br />

die Erinnerung an Medikamente,<br />

geme<strong>ins</strong>ames Kochen, einfache<br />

Haushaltsarbeiten sowie Unterstützung<br />

bei Erledigungen und gelegentliche<br />

Fahrdienste. Die Dienstleistungen<br />

werden individuell auf den Kunden<br />

ausgerichtet und reichen von zwei<br />

Stunden bis zu einer Rund-um-die-<br />

Uhr-Betreuung oder Nachtdiensten.<br />

Kontaktinformation<br />

Home Instead Zürcher Oberland,<br />

Speerstrasse 15, 8330 Pfäffikon, Telefon<br />

044 952 16 40, E-Mail:<br />

ZO@Home<strong>ins</strong>tead.ch<br />

druckt und leuchtgelb markiert hatte,<br />

lautete denn auch: «Wer macht in einem<br />

Verein mit?» Zwei, drei der Anwesenden<br />

meldeten sich zaghaft.<br />

Imre Mesterházy

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