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Kontaktaufnahme zwischen Spender und Patient

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WARUM MÖCHTEN MANCHE<br />

PATIENT:INNEN IHRE:N SPENDER:IN<br />

NICHT KENNENLERNEN?<br />

Es gibt Fälle, in denen <strong>Patient</strong>:innen unter<br />

keinen Umständen die/den <strong>Spender</strong>:in<br />

kennenlernen möchte. Manche <strong>Spender</strong>innen<br />

MANGELNDE STABILITÄT<br />

Nach der Stammzelltransplantation sind<br />

einige <strong>Patient</strong>:innen physisch <strong>und</strong> psychisch<br />

noch nicht stabil genug, um sich einem so<br />

emotionalen Ereignis wie der persönlichen<br />

Begegnung mit “ihrem Zwilling“ zu stellen.<br />

Die Angst, dieser Situation nicht gewachsen<br />

zu sein, ist daher oftmals größer als der<br />

Einige <strong>Patient</strong>:innen nehmen erst sehr spät<br />

den Kontakt zu „ihrem Zwilling“ auf.<br />

Anonyme Kontaktanfragen werden nicht<br />

beantwortet <strong>und</strong> auch der persönliche<br />

Kontakt nach Ablauf der Anonymitätsfrist<br />

wird zunächst nicht gewünscht. Der<br />

Gr<strong>und</strong> hierfür kann darin liegen, dass<br />

<strong>und</strong> <strong>Spender</strong> empfinden dies als Undank.<br />

Die folgenden Gründe sollen helfen, die<br />

andere Seite etwas besser zu verstehen.<br />

Wunsch, seiner Lebensretterin oder seinem<br />

Lebensretter persönlich zu begegnen.<br />

<strong>Patient</strong>:innen in dieser Situation benötigen<br />

häufig einfach mehr Zeit. Oftmals dauert es<br />

viele Jahre, bis sie sich zu einem persönlichen<br />

Treffen in der Lage sehen.<br />

GUTE ZEITEN ABWARTEN<br />

die <strong>Patient</strong>:innen eine tiefe Dankbarkeit für<br />

die erhaltene Spende empfinden <strong>und</strong> ihre<br />

<strong>Spender</strong>:innen nicht enttäuschen möchten.<br />

Solange es ihnen ges<strong>und</strong>heitlich nicht gut<br />

geht, vermeiden sie daher jeden Kontakt.<br />

Sie möchten ihn erst dann aufnehmen,<br />

wenn es ihnen besser geht.<br />

MIT DER KRANKHEIT ABSCHLIESSEN<br />

<strong>Patient</strong>:innen, denen es bereits wieder sehr sie jedoch an diese schwere Zeit, reißt alte<br />

gut geht, haben oftmals den Wunsch, mit W<strong>und</strong>en wieder auf <strong>und</strong> verhindert so den<br />

ihrer Krankheit <strong>und</strong> der damit verb<strong>und</strong>enen Blick nach vorn. Daher halten es einige<br />

schweren Zeit abzuschließen. Sie wünschen <strong>Patient</strong>:innen für das Beste, keinen Kontakt<br />

sich einen Neuanfang. Die Begegnung mit aufzunehmen, um ohne Erinnerungen an<br />

der <strong>Spender</strong>in oder dem <strong>Spender</strong> erinnert die Krankheit ihr neues Leben zu beginnen.<br />

PERSÖNLICHE ÜBERFORDERUNG<br />

<strong>Patient</strong>:innen <strong>und</strong> auch ihre Familie empfinden<br />

tiefe Dankbarkeit für die uneigennützige gerettet hat. Sie fühlen sich mit der Situation<br />

Menschen danken sollen, der ihnen das Leben<br />

Hilfe der <strong>Spender</strong>in oder des <strong>Spender</strong>s. überfordert <strong>und</strong> sehen sich daher außerstande,<br />

persönlichen Kontakt aufzunehmen.<br />

Manche wissen jedoch nicht, wie sie dem<br />

Es sind also nicht Gründe wie Desinteresse, Ignoranz oder fehlende Dankbarkeit, die<br />

<strong>Patient</strong>innen <strong>und</strong> <strong>Patient</strong>en dazu veranlassen, den Kontakt zu ihrer <strong>Spender</strong>in oder<br />

ihrem <strong>Spender</strong> zu vermeiden. Das Gegenteil ist der Fall. Sicher ist es für <strong>Spender</strong>:innen,<br />

die sich den Kontakt zu „ihrem Zwilling“ wünschen, schwer zu akzeptieren, dass dieser<br />

nicht zustande kommen wird. Mit dem Wissen um mögliche Gründe, die zu dieser<br />

Entscheidung führen können, ist es jedoch einfacher, damit umzugehen. Denn letztendlich<br />

geht es in erster Linie darum, einem Menschen eine zweite Chance auf Leben zu<br />

ermöglichen. Und diese selbstlose Handlung wird immer ein wichtiger Teil von Ihnen<br />

bleiben. Für uns von der DKMS <strong>und</strong> auch für die Empfängerin oder den Empfänger sind<br />

Sie etwas ganz Besonderes!<br />

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