Schwarzes Gold, Gelber Stern - Jérôme Segal
Schwarzes Gold, Gelber Stern - Jérôme Segal
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<strong>Schwarzes</strong> <strong>Gold</strong>, <strong>Gelber</strong> <strong>Stern</strong><br />
ein Film von <strong>Jérôme</strong> <strong>Segal</strong> und Hannes Gellner
<strong>Schwarzes</strong> <strong>Gold</strong>, <strong>Gelber</strong> <strong>Stern</strong><br />
Ein vergessenes Kapitel der jüdischen Geschichte in Europa<br />
Inhalt<br />
1. Eckpunkte des Films ............................................................................................ 3<br />
2. Inhaltsangabe....................................................................................................... 3<br />
3. Vorgeschichte ...................................................................................................... 5<br />
4. Synopsis .............................................................................................................. 7<br />
5. Über die Familiengeschichte hinaus .................................................................... 8<br />
6. Filmische Umsetzung ........................................................................................... 9<br />
7. Lebensläufe ........................................................................................................ 11
1. Eckpunkte des Films<br />
Regie: <strong>Jérôme</strong> <strong>Segal</strong> und Hannes Gellner (Lebensläufe im Anhang)<br />
Kamera: Hannes Gellner<br />
Buch: <strong>Jérôme</strong> <strong>Segal</strong> und Hannes Gellner<br />
Filmequipment: Dreh auf HD<br />
Genre: historischer Dokumentarfilm<br />
Verwertung: Kino und Fernsehen<br />
Länge: 52‟ / 90‟<br />
2. Inhaltsangabe<br />
Ein bisher weitgehend unbekanntes Thema, die Integration der Juden<br />
aus Galizien in Wien, die durch ihre Geschäfte in der Ölindustrie<br />
wohlhabend geworden waren.<br />
Dieser Film behandelt die Geschichte jüdischer Familien aus Galizien, einer<br />
Provinz, die von 1772 bis 1918 Teil der österreichisch-ungarischen Monarchie war.<br />
Diese Gegend, die heute zwischen Polen und der Ukraine liegt, war damals von<br />
polnischen Katholiken, griechisch-orthodoxen Ruthenen (später „Ukrainer“),<br />
katholischen Repräsentanten der Monarchie sowie Juden bewohnt. Letztere<br />
umfassten in etwa 10% der Bevölkerung. Bekannte Vertreter dieser galizischen<br />
Juden sind beispielsweise Joseph Roth, Manès Sperber oder Bruno Schulz, die auf<br />
Deutsch beziehungsweise Polnisch schrieben. Die Mehrheit der Juden aus Galizien<br />
sprachen aber vorwiegend Jiddisch, sie waren von der brutalen Massenvernichtung<br />
der Nazis besonders betroffen. Die meisten Überlebenden des „Jiddischlands“ waren<br />
jedoch bereits 1916/17 vor den russischen Pogromen nach Wien geflüchtet.<br />
Oft aus bescheidenen Verhältnissen, wenn nicht bettelarm bei ihrer Ankunft in<br />
Wien, entsprachen diese „Ostjuden“ den tief verwurzelten Stereotypen, mit ihren<br />
traditionellen Berufen, ihren Kaftanen (langen schwarzen Mänteln) und Bajkeles<br />
(Schläfenlocken der orthodoxen Juden). Die schwierige Integration dieser<br />
Neuankömmlinge wurde in zahlreichen Studien untersucht. Hingegen ist der<br />
Umstand weitgehend unbekannt, dass sich unter diesen Juden auch reiche<br />
3
Geschäftsleute befanden, die in Galizien dank des Erdöls zu Wohlstand gelangt<br />
waren.<br />
Galizien war am Anfang des 20. Jahrhunderts der drittgrößte Erdölproduzent der<br />
Welt, nach den Vereinigten Staaten und Russland. Dieser Dokumentarfilm behandelt<br />
auch die Geschichte der Erdölgewinnung in dieser Region. Noch heute werden diese<br />
in der Ukraine liegenden Erdölfelder betrieben, die Raffinerien sind allerdings<br />
zusehends herabgewirtschaftet. Auch wenn dieser Wirtschaftszweig heute an<br />
Bedeutung verloren hat, spielt er im kollektiven Gedächtnis der Bevölkerung immer<br />
noch eine wichtige Rolle.<br />
Das Portrait verschiedener Familien, darunter die Familien Erdheim und <strong>Segal</strong>,<br />
erlaubt es, diese zu selten erörterte Geschichte unter sozialen und kulturellen<br />
Gesichtspunkten zu behandeln. Gleichzeitig entdecken die Zuschauer dieses Films<br />
durch diese Familiensaga die unerwartete Vielfalt der jüdischen Identität. Als Beispiel<br />
bringen wir die Lebenswege der fünf Brüder Erdheim sowie von Arnold <strong>Segal</strong>, die<br />
alle nicht gläubig waren, sich aber dennoch zweifellos als Juden fühlten. Wie lässt<br />
sich dieses Zugehörigkeitsgefühl erklären? Welche Konsequenzen hatten die<br />
verschiedenen Mobilitätsformen auf die Biographien der Betroffenen? Das Erdöl<br />
erlaubte die Erlangung von Kapital, das (nach Bourdieu) in wirtschaftlicher, kultureller<br />
und sozialer Hinsicht umgewandelt werden konnte. Somit konnte erstaunlicherweise<br />
in manchen Fällen indirekt das galizische Erdöl zwei Jahrzehnte später Menschen<br />
das Leben retten.<br />
Recherchematerial<br />
Literatur<br />
Beckermann, Ruth. 1984. Die Mazzesinsel: Juden in der Wiener Leopoldstadt 1918-1938. Löcker.<br />
Erdheim, Claudia. 2006. Längst nicht mehr koscher: Die Geschichte einer Familie. Czernin.<br />
Frank, Alison Fleig. 2007. Oil Empire: Visions of Prosperity in Austrian Galicia. Harvard University<br />
Press.<br />
Muck, Joseph. 1903. Der Erdwachsbergbau in Borysław. Berlin: Julius Springer.<br />
Rozenblit, Marsha L. 1984. The Jews of Vienna, 1867-1914: Assimilation and Identity. illustrated<br />
edition. State Univ. of New York Press.<br />
Sozantildeski, Jozef, et al. 2006. How the Modern Oil and Gas Industry was Born: Historical Remarks.<br />
in The Carpathians and their foreland: Geology and hydrocarbon resources: AAPG Memoir #84,<br />
811-834. J. Golonka and F. J. Picha.<br />
Szajnocha, Ladislaus. 1905. Die Petroleumindustrie Galiziens. Krakau: Verlag des Galizischen<br />
Landesauschusses.<br />
Tennenbaum. 1919. Die berufliche und soziale Gliedrung der Juden in Österreich. Zeitschrift für<br />
Demographie und Statistik der Juden 15, 1-3: 19-43.<br />
4
Filme zum Themenbereich Galizien in dieser Zeit<br />
Neue Welt, von Paul Rosdy (Österreich, 2005).<br />
Jewish Life in Lvov, von Yitzhak Goskin (Polen, 1939)<br />
East and West, von Sidney M. <strong>Gold</strong>in und Ivan Abramson (Österreich, 1923)<br />
3. Vorgeschichte<br />
Im Jahre 2004 bin ich als Dozent der Sorbonne nach Wien gekommen, um an der<br />
Französischen Botschaft zu arbeiten. Ich war mir dessen bewusst, dass mein<br />
Großvater bis 1938 in Wien gelebt hatte, jedoch ohne besondere Kenntnisse über<br />
die Familiengeschichte, da diese in der Familie niemals thematisiert wurde.<br />
Eines Abends begab ich mich im Internet auf die Suche nach Spuren meiner<br />
Familie in Wien und fand zufällig den Namen meines Urgroßvaters, Arnold <strong>Segal</strong>, auf<br />
einer Liste herrenloser Konten… Ich war neugierig geworden und entschied als<br />
gelernter Historiker, im Staatsarchiv meine Suche zu vertiefen. Dort stieß ich auf die<br />
Akten des Vermögensverzeichnisses von Arnold <strong>Segal</strong>. Bereits im April 1938<br />
mussten alle Juden der „Ostmark“ sämtliche Besitztümer deklarieren. Meine<br />
Überraschung war groß, als ich im gleichen Dokument Manschettenknöpfe, das<br />
Schloss Schwadorf in der Nähe von Wien sowie Aktien von galizischen Erdölfirmen<br />
fand! Die Nazis wollten sich wohl alles einverleiben…<br />
5
Fünf Jahre lang habe ich neben meiner hauptberuflichen Tätigkeit die<br />
Nachforschungen zum Thema galizisches Erdöl sowie zur Integration der<br />
wohlhabenden jüdischen Geschäftsleute aus Galizien vorangetrieben. 2006 fuhr ich<br />
schließlich erstmals nach Galizien, das heute als Region offiziell nicht mehr existiert,<br />
in der westlichen Ukraine allerdings in der kollektiven Erinnerung sehr präsent ist. Im<br />
Jänner 2009 wurde ich eingeladen, an der Sorbonne über dieses Forschungsprojekt<br />
zu referieren. Aus diesem Vortrag und dem großen Echo entstand 2010 ein Aufsatz,<br />
der auf Französisch und Deutsch veröffentlicht wurde.<br />
Borysław (Ukraine), Erdölgewinnung, 2006<br />
Im Juli 2009 erfuhr ich, dass manche Versicherungsgesellschaften<br />
Entschädigungen für herrenlose Polizzen aus der Zwischenkriegszeit anbieten. Und<br />
Arnold <strong>Segal</strong> hatte, wie aus dem Vermögensverzeichnis hervorgeht, einen Vertrag<br />
mit der Victoria Versicherung abgeschlossen. Letztere bestätigte mir, dass die Erben<br />
nach Arnold <strong>Segal</strong> Anspruch auf eine Rückvergütung hätten. Zwar handelte es sich<br />
um einen bescheidenen Betrag, der mich aber zu der Einsicht brachte, dass ich ihn<br />
einsetzen könnte, um die beispielhafte Geschichte meines Urgroßvaters filmisch<br />
umzusetzen. Dieser Film soll allerdings nicht auf meine Familie beschränkt bleiben,<br />
sondern mittels des Phänomens der jüdischen Ölfabrikanten die jüdische Identität in<br />
6
seiner ganzen Vielfalt beleuchten. Ich schlug dem Regisseur Hannes Gellner vor, der<br />
bereits Filme über jüdische Themen hergestellt hatte, an meinem Projekt<br />
mitzuwirken. Dank der Lektüre des Romans von Claudia Erdheim, die ihre eigene<br />
Familiengeschichte in diesem Kontext beleuchtet, reifte die Idee in mir, mehrere<br />
Familiengeschichten in meinen Film <strong>Schwarzes</strong> <strong>Gold</strong> oder gelber <strong>Stern</strong> mit<br />
einzuschließen.<br />
4. Synopsis<br />
Der Film beginnt mit Aufnahmen von der ehemaligen Zentralstelle zur jüdischen<br />
Auswanderung in Wien, wo ab 1938 sämtliche Juden ihr gesamtes Vermögen<br />
deklarieren mussten. Auf einem der Archivdokumente sehen wir eine Erwähnung der<br />
galizischen Erdölfirmen. Auf einer Karte wird Galizien im Zusammenhang der<br />
österreichisch-ungarischen Monarchie dargestellt, schließlich finden wir uns in der<br />
heutigen Ukraine wieder, wo die Ölförderanlagen noch immer in Betrieb sind. Zwei<br />
Interviewpartner, ein galizischer Erdölexperte und ein Sozialhistoriker aus der<br />
Region, geben uns abwechselnd Informationen, während Ausschnitte aus<br />
Wochenschauen aus den 1910er Jahren (Filmarchiv Austria) eingespielt werden.<br />
Weiters sehen wir Privataufnahmen aus Borysław von 1936, wo Erdölgruben<br />
ausgiebig gezeigt werden. Die im Erdölgebiet liegenden Städte Drohobycz und<br />
Borysław, wo auch Arnold <strong>Segal</strong> wirkte, sind also die beiden Ausgangspunkte des<br />
Films. Ich, sein Urenkel, beschreibe in groben Umrissen die Familiengeschichte zu<br />
Beginn des 20. Jahrhunderts. Auch die Geschichte der Familie Erdheim wird<br />
erwähnt, die als weiteres Beispiel für die hunderte in der Region präsenten<br />
Erdölgeschäftsleute dienen soll. Claudia Erdheim, die Enkelin von Mosche Erdheim,<br />
präsentiert einige Fotos aus ihrem umfangreichen Archiv. In weiterer Folge werden<br />
die beiden Geschichten ineinander verwoben und erlauben den Zuschauern eine<br />
zeitgeschichtliche Reise bis hin zum Anschluss.<br />
Der Film begleitet uns in verschiedene Viertel von Wien, wo Arnold <strong>Segal</strong><br />
Geschäfte trieb, sowie zum Schloss Schwadorf bei Schwechat, das er 1926 erstehen<br />
konnte. Bereits ein Jahr später überstand dieses Schloss auf dem Epizentrum das<br />
größte Erdbeben der jüngeren Geschichte Österreichs. 1938 arisiert, befindet sich<br />
das Schloss heute noch in Privatbesitz. In diesem Kapitel wird vorrangig die Frage<br />
7
der Integration, in sozialer Hinsicht ebenso wie in wirtschaftlicher, angesprochen und<br />
mündet in die Frage der jüdischen Identität.<br />
Die Erzählung beschleunigt sich mit dem Aufkommen des Austrofaschismus<br />
(1934-1938) sowie der Machtergreifung durch die Nazis. Claudia Erdheim erinnert in<br />
diesem Zusammenhang an das Schicksal der jüdischen Kinder aus Drohobycz, von<br />
denen einige vor Ort blieben und von den Nazis ermordet wurden, während andere<br />
in Wien überleben konnten. Auf Seiten der Familie <strong>Segal</strong> konnte der Vater Arnold<br />
dank seiner Investitionen in Erdölderivate in die Tschechoslowakei fliehen.<br />
Schließlich landet er in Frankreich, wo der Film dem Engagement seines Sohnes<br />
Heinrich in der Fremdenlegion folgt, sowie seinem Eintritt in die Résistance unter<br />
dem Decknamen „Henri‟, den er auch nach dem Krieg beibehält. Die Familie wird<br />
französisch.<br />
5. Über die Familiengeschichte hinaus<br />
Die drei Kinder von Arnold <strong>Segal</strong> um 1914 in<br />
Drohobycz<br />
8<br />
Familie Erdheim in Borysław um 1910<br />
Gegenwärtig ist eine Tendenz zur „Ego-Geschichte‟ festzustellen, also das<br />
Zurückverfolgen individueller Lebenswege unter dem Gesichtspunkt sozialer<br />
Realitäten in Gegenwart und Vergangenheit. Claudia Erdheim und ich bedienen uns<br />
verschiedener Ausdrucksformen. Als Autorin arbeitet die Erstere zehn Jahre lang an<br />
ihrem Buch Längst nicht mehr koscher (Czernin Verlag, 2006), das sich eines großen<br />
Erfolgs beim Publikum erfreut. Ich selbst habe als Historiker zu dem Thema in<br />
Frankreich und Österreich Aufsätze veröffentlicht. Die Geschichte meines<br />
Urgroßvaters nehme ich zum Anlass, um zwei essenzielle Fragen über die jüdische
Identität zu stellen, und zwar hinsichtlich ihrer Vielfalt und Komplexität.<br />
Der Film befindet sich genau am Schnittpunkt dieser beider Fragenkomplexe.<br />
Beide Familiengeschichten sind reich illustriert und erläutern die gesamte Tragweite<br />
der Immigrationsfrage, die aus heutiger Sicht mit aller Vehemenz gestellt werden<br />
kann.<br />
6. Filmische Umsetzung<br />
1.<br />
Bild Ton<br />
Wien: ehemalige Zentralstelle für jüdische<br />
Auswanderung (Bilder der 1954 abgerissenen<br />
Gebäudes).<br />
Aufnahmen des heutigen Staatsarchivs in<br />
Erdberg und auf dem Minoritenplatz.<br />
Vermögensverzeichnis von Arnold <strong>Segal</strong> und<br />
der Familie Erdheim.<br />
2. Filmtitel<br />
3.<br />
4.<br />
Borysław & Drohobycz, Erdölförderanlagen<br />
heute, sowie die Raffinerie von Drohobycz.<br />
Interview mit Alison Frank (Harvard University)<br />
und Andreas Vormaier vor seinem Modell<br />
(Technisches Museum Wien) sowie Wassyl<br />
Rassewytsch (Ukrainische Akademie der<br />
Wissenschaften).<br />
Postkarten aus der POLONA-Sammlung,<br />
abwechselnd mit Aufnahmen von Bohrtürmen<br />
und diversen Förderanlagen.<br />
9<br />
Kommentar: 12. März 1938, begeisterter Empfang<br />
Hitlers durch die Wiener Bevölkerung. Nur sechs<br />
Wochen später sind die Behörden bereits gut<br />
eingespielt. Das Gesetz vom 27. April verpflichtet die<br />
Juden zur lückenlosen Deklarierung ihrer<br />
Besitztümer.<br />
Das Vermögensverzeichnis Arnold <strong>Segal</strong>s ist heute<br />
im Archiv frei einzusehen.<br />
Arnold <strong>Segal</strong> erklärt, das Schloss Schwadorf zu<br />
besitzen, weiters eine Versicherungspolizze, Aktien<br />
der Firma Steaua flüssige Brennstoffe AG.<br />
Frage: woher kommt dieses Erdöl? Warum trägt das<br />
Unternehmen einen rumänischen Namen (Steaua<br />
bedeutet <strong>Stern</strong> auf rum.)<br />
Originalität des Zugangs: hier sind die galizischen<br />
Juden nicht notbedürftig.<br />
Im Hintergrund die Karte der K.u.k. Monarchie,<br />
Wegstrecke Wien-Lemberg (Lviv auf Polnisch, Leopol<br />
auf Französisch).<br />
Interviews mit Bewohnern von Drohobycz und<br />
Borysław über die einstige jüdische Präsenz und die<br />
Bedeutung der Erdölförderung für die Region.<br />
O-Ton Interviews<br />
Filmarchivaufnahmen von 1915-1936 Kommentar<br />
Abwechselnd Claudia Erdheim und <strong>Jérôme</strong><br />
<strong>Segal</strong><br />
Zahlreiche Photos aus Privatbesitz (Kinder in<br />
Drohobycz, Arnold mit k.u.k. Orden etc)<br />
Landkarte aus dem Technischen Museum,<br />
Förderparzellen, jüdische Namen…<br />
Erzählung der beiden Familiengeschichten
5.<br />
et<br />
6.<br />
7.<br />
8.<br />
Zugreise von Lemberg nach Wien 100 Jahre<br />
danach.<br />
Wien: Wohnorte von Arnold <strong>Segal</strong> und seiner<br />
Familie (Liechtensteinstrasse und<br />
Reisnerstrasse, Büro in der Naglergasse -<br />
Bereich Graben, <strong>Schwarzes</strong> Kamel)<br />
Dianabad: Investigatives Interview mit<br />
Verantwortlichen<br />
Schwadorf : Interview mit dem aktuellen<br />
Besitzer<br />
Denkmal für die ermordeten Juden Österreichs:<br />
Judenplatz oder Stadttempel.<br />
9. Hotel „Ambassador‟ in Prag.<br />
10<br />
Zuggeräusch, Kommentar<br />
<strong>Jérôme</strong> <strong>Segal</strong><br />
O-Ton<br />
Die große Synagoge in Drohobycz, in 2006<br />
Von 200.000 Wiener Juden (1918) wurden ab 1938<br />
ein Drittel ermordet und fast zwei Drittel vertrieben<br />
Unter den Exilanten Arnold <strong>Segal</strong>, der ab 15. Mai<br />
1938 für einige Zeit im Hotel Ambassador in Prag<br />
lebt, ehe er mit seiner Frau und seinem Sohn nach<br />
Frankreich zieht.<br />
Eine Bewohnerin von Drohobycz, gegenüber der Synagoge: „Der jüdische Friedhof?<br />
hmm... es wurde vor zwei Jahre eine Kirche darauf erbaut...“
7. Lebensläufe<br />
<strong>Jérôme</strong> <strong>Segal</strong> jerome.segal@gmail.com<br />
geb. 1970<br />
http://jerome-segal.de<br />
Eichenstrasse 76/43<br />
1120 Wien - Autriche<br />
Tel. 0043 699 8168 5092<br />
Historiker, Sozialwissenschaftler<br />
Ein Buch, über 70 Aufsätze, u.a.:<br />
2010 : „<strong>Schwarzes</strong> <strong>Gold</strong> und gelber <strong>Stern</strong> - Mobilitätsformen der in die Ölindustrie<br />
investierenden galizischen Juden“, DAVID Jüdische Kulturzeitschrift, 22, Nr. 84, April 2010,<br />
pp.39-45 (auch auf Französisch in einem Sammelband).<br />
2010 : “Identities and Politics at the Vienna Jewish Film Festival”, in Film Festival Yearbook 2:<br />
Film Festivals and Imagined Communities , edited by Dina Iordanova and Ruby Cheung, St<br />
Andrews Film Studies, 2010, p. 198-217<br />
2010 “Molly Picon and the Cinematic Archetype of a Jewish Woman”, Cinemascope, 6, 14,<br />
January-June 2010 (with Monika Kaczek)<br />
2009 : « La culture juive en Autriche, absence de présence et présence de l'absence », Les<br />
Temps Modernes, mai-juillet 2009, pp. 90-98<br />
2009 : „Der unaufhaltsame Aufstieg des israelischen Kinos“, Illustrierte Neue Welt, Mai-Juli,<br />
S. 8<br />
2008 : « L'Autriche et ses Juifs, 70 ans après », L'Arche, n° 607, décembre 2008/janvier 2009,<br />
pp. 86-88<br />
2008 : « La mort de Jörg Haider - pourquoi un culte national ? », Regards, n°675, 4 novembre<br />
2008, pp. 18-19<br />
2007 : « Kurt Waldheim: un «éclaireur» ? », L'Arche, n°591, juillet 2007, pp. 88-89<br />
2006 : „Ein pariser Flair im wienerischen jüdischen Kulturleben“, Katalog der Jüdischen<br />
Filmwoche, 8.-23. November 2006<br />
2003 : « Prenzlauer Berg : anatomie d'un quartier », Les Temps Modernes, n°625, 58ème<br />
année, août-novembre 2003, pp. 258-263<br />
Ausbildung<br />
1999-2000: Post-doc am Max-Planck-Institut für Wisenschaftsgeschichte in Berlin.<br />
1995-1998: Doktorarbeit an der Universität Lyon II (Geschichte).<br />
1993-1995: Master (Geschichte).<br />
1990-1993: Ecole Centrale de Lyon (Dipl.-Ing.).<br />
Aktuelle Berufe<br />
2008-2011 : „Senior Researcher‟ am Interdisciplinary Centre for Comparative Research in the<br />
Social Sciences (ICCR), Wien, Österreich<br />
2009-…. : Mitglied des Leitungsteam des Jüdischen Festivals Wien<br />
2000-... : „Assistant Professor‟ an der Universität Paris-Sorbonne (z.Z. beurlaubt).<br />
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Hannes Gellner gellnerfilm@gmail.com<br />
geb. 1969 0043 676 76 09 419<br />
Regie - Dokumentarfilme<br />
2011 Wir haben uns gewehrt: junge jüdische Frauen in der Résistance, 74‟<br />
in Entwicklung<br />
2010 Die Kinder kamen nicht zurück: Einzelschicksale jüdischer Kinder unter dem Vichyregime, neue<br />
deutschsprachige Fassung, Auftrag des BM:ukk, 74‟<br />
2008 ImPulsTanz - Perpetuum Mobile: zeitgenössischer Tanz in Wien, 52‟ ARTE<br />
2008 Gegen die Schwerkraft: die Internationalen Tanzwochen Wien, 30‟ ORF<br />
2008 Arena der Frauen: Gender und Differenzen im Frauenfussball, 45‟ ORF<br />
2007 La Mémoire des Enfants: Schicksale jüd. Kinder unter dem Vichyregime, 74‟ *Festivals Warschau,<br />
Paris, Jerusalem, Helsiniki, Pärnü, Cork, Wien, Linz, Graz, Dornbirn<br />
2006 Freud im Bad: Dokumentation für das Österr. Kulturforum Budapest, 21‟<br />
2005 Télé Vérité Autriche: neuralgische Punkte der österr. Geschichtspsychose, 10‟<br />
2000 Il faut y aller: schwarz-blau aus Sicht französischer Intellektueller, 38‟<br />
*Co-Preisträger für Innovativen Film, Diagonale Graz<br />
1999 Sur la route vers nulle part: Kosovokrieg, Flüchtlingsportraits in alban. Lagern, 15‟<br />
1998 Linz kocht auf: der tägliche Kreativkampf zwischen Herd und Tisch, 45‟<br />
1999 - 2010 Paris: Regisseur für den algerischen Satellitensender BRTV und den Kultursender Paris Live<br />
TV, für die Tanzgruppen Nawal Benabdallah, l‟Autre Danse, Nakissa und Julie Nioche, die humanitären<br />
Hilfsorganisationen Les Petits Frères des Pauvres und Action Contre la Faim, die Cité d‟Education Sinaï,<br />
den algerischen Schauspielstar Mohamed Fellag sowie den Konzertveranstalter Rachid Doufène.<br />
Auftragsfilme für das österr. Sozialministerium u. das französische Transportministerium. Kurzfilme: Ein Tag<br />
mit Liesl, Abschnitt, Sept secondes avec un ange, La mer à Etretat, Ici Châteauroux, Libres (de circuler),<br />
Hellbrunnausflug, Una ricerca senza fine, Un attimo di felicità. Videoinstallationen: Changing Perception,<br />
War.schau.express<br />
Ausbildung<br />
1995-1998 Hochschule für Bildende Künste Frankfurt - Filmstudium bei Peter Kubelka<br />
1992-1995 Hochschule für Angewandte Kunst Wien - Malerei bei Oswald Oberhuber<br />
1989-1992 Universität Wien – Theaterwissensch., Politikwissensch. und Genderstudies<br />
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