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RKK Mitarbeitermagazin Quartett Ausgabe 52

Aktuell erfahren Sie hier Berichte in und um das RKK Klinikum in Freiburg. Speziell für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der drei Krankenhäuser, aber auch für alles Patientinnen und Patienten sowie für alle Interessierte.

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<strong>Quartett</strong><br />

Heft <strong>52</strong><br />

Dezember 2016<br />

Chirurgische Notaufnahme<br />

im St. Josefskrankenhaus<br />

Das <strong>RKK</strong> <strong>Mitarbeitermagazin</strong><br />

www.rkk-klinikum.de<br />

<strong>Mitarbeitermagazin</strong> für die Häuser:<br />

St. Josefskrankenhaus<br />

Loretto-Krankenhaus<br />

Bruder-Klaus-Krankenhaus<br />

Hospiz Karl Josef<br />

Foto: <strong>RKK</strong> Klinikum<br />

Unfälle sind<br />

nie geplant<br />

Der Meldeempfänger von Dr.<br />

Matthias Roth piepst und<br />

kündigt einen Einsatz an: Verkehrsunfall,<br />

Fahrrad gegen<br />

PKW in der Freiburger Innenstadt. Dr.<br />

Roth ist Oberarzt in der Klinik für Anästhesiologie,<br />

Intensiv- und Notfallmedizin<br />

am St. Josefskrankenhaus.<br />

Teil seiner Dienstaufgaben ist die Tätigkeit<br />

als Notarzt auf den beiden am<br />

Haus stationierten Notarzteinsatzfahrzeugen<br />

und dem Rettungshubschrauber<br />

Christoph 54. Dr. Roth läuft<br />

zum Fahrzeug, der Notfallsanitäter<br />

vom Deutschen Roten Kreuz wartet<br />

schon und fährt ihn zur Einsatzstelle.<br />

Das Fahrzeug ist mit allem ausgestattet,<br />

was Dr. Roth zur Erstversorgung<br />

schwer kranker oder verletzter<br />

Patienten – erwachsene wie auch<br />

Kinder – benötigt. Neben dem<br />

Notfallrucksack wird auch ein<br />

tragbares EKG mit der Möglichkeit<br />

zur Defibrillation mitgeführt,<br />

ein Beatmungsgerät, eine<br />

leistungsfähige Absaugpumpe<br />

sowie ein Gerät zur Hypothermiebehandlung<br />

von Patienten<br />

nach Kreislauf …<br />

Lesen Sie bitte<br />

weiter auf Seite<br />

Schwester Miriana Fuchs<br />

Schwester Miriana Fuchs folgt auf<br />

Alfred Debes<br />

Stabübergabe im<br />

Hospiz Karl Josef<br />

Seit der Gründung vor genau 15 Jahren<br />

ist das Hospiz Karl Josef in der<br />

Wiehre ein Ort des Lebens und<br />

Sterbens in Würde. Alfred Debes<br />

(63) hat das Hospiz geprägt und<br />

bereits die Gründung des Hospizes<br />

Karl Josef begleitet. Jetzt wurde der<br />

bisherige Hospizleiter im Rahmen<br />

eines Dankesgottesdienstes in<br />

derBarock- und Wallfahrtskirche<br />

St. Peter und Paul (St. Ulrich) in den<br />

Ruhestand verabschiedet. Nachfolgerin<br />

ist Schwester Miriana<br />

Fuchs (45). Die neue Hospizleiterin<br />

verfügt bereits über umfangreiche<br />

Erfahrung in der Hospizarbeit. Nach<br />

Tätigkeit in dem von den Barmherzigen<br />

Brüdern getragenen Johannes<br />

Hospiz in München hat die ausgebildete<br />

Krankenschwester und Palliativ<br />

Care Fachkraft bereits mehrere<br />

Jahre im Hospiz Karl Josef gearbeitet<br />

und im Anschluss Führungsverantwortung<br />

im klosterinternen<br />

Pflege- und Altenheim in Bad Saulgau<br />

übernommen. Die meisten Menschen<br />

wünschen sich für die letzte<br />

Phase ihres Lebens ein Umfeld,<br />

in dem sie schmerzfrei und<br />

umgeben von Angehörigen<br />

und Freunden Abschied<br />

nehmen können. Nicht<br />

immer ist dies im eigenen<br />

Zuhause möglich. Das von<br />

der Familie Leibinger und<br />

dem Regionalverbund<br />

kirchlicher …<br />

Lesen Sie bitte<br />

weiter auf Seite<br />

4 28


Editorial<br />

Verehrte Schwestern,<br />

liebe Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter,<br />

ein Jahr geht zu Ende. War<br />

es ein gutes Jahr ?<br />

Hierzu gibt es zwei Antworten:<br />

Ja, es war ein gutes Jahr. Und zwar<br />

deshalb, weil Sie es dazu gemacht<br />

haben. Wir haben in unseren drei<br />

Kliniken in 2016 ca. 30.000 Patienten<br />

stationär behandelt. Das sind<br />

1.400 stationäre Behandlungsfälle<br />

mehr als im Jahr zuvor. Das ist eine<br />

sehr beeindruckende Leistungsbilanz.<br />

Ich möchte Ihnen dafür meinen<br />

Respekt und meinen Dank aussprechen.<br />

Sie haben alle ganz hervorragende<br />

Arbeit geleistet und können<br />

sehr stolz darauf sein. Unsere<br />

Patienten melden uns zurück, dass<br />

sie mit uns und unserer Arbeit sehr<br />

zufrieden sind. Dieses schöne Lob<br />

möchte ich an Sie alle weitergeben.<br />

Das Jahr 2016 war aber leider auch<br />

ein sehr ernüchterndes Jahr:<br />

Das Krankenhausstrukturgesetz (KHSG)<br />

ist im Januar in Kraft getreten. Die<br />

Politik feiert es als Meilenstein in der<br />

Krankenhausfinanzierung. Laut Bundesgesundheitsminister<br />

Hermann<br />

Gröhe sollen bis einschließlich 2020<br />

zusätzliche 10 Mrd Euro in die stationäre<br />

Versorgung fließen. Pflegezuschlag,<br />

Pflegeförderprogramm,<br />

Hygieneförderprogramm, Qualitätsinitiative,<br />

Stärkung der Notfallversorgung,<br />

das sind die positiv besetzen<br />

Schlagwörter mir denen die Politik<br />

ihre Reform beschreibt.<br />

Stimmt das denn auch?<br />

Die Details der Reform kommen erst<br />

jetzt nach und nach ans Licht und<br />

zeigen deren wahres Gesicht. Ein<br />

Beispiel: u.a. steht im Gesetz, dass<br />

Leistungen, bei denen es angeblich<br />

„wirtschaftlich begründete Fallzahlsteigerungen“<br />

geben soll, im Fallpauschalensystem<br />

abgewertet werden.<br />

D.h., Kliniken und Ärzten wird unterstellt,<br />

dass sie aus reinem Umsatzstreben<br />

überflüssige schwere medizinische<br />

Behandlungen vornehmen.<br />

Das ist eine ungeheuerliche Unterstellung.<br />

Der Vorwurf wird gerne an<br />

angeblich zu häufig durchgeführten<br />

Knie- und Hüft-Operationen festgemacht.<br />

Das sind, wie wir am allerbesten<br />

wissen, große operative Eingriffe,<br />

deren Durchführung ohne<br />

medizinische Indikation eine Straftat<br />

wäre. Und so etwas steht im Gesetz<br />

zur Reformierung der Krankenhausfinanzierung!<br />

O≠ensichtlich<br />

hält man in Berlin nicht viel von<br />

Ärzten, Pflegekräften und Therapeuten.<br />

Für diese Operationen wird jetzt,<br />

wie angedroht, die Vergütung massiv<br />

abgesenkt. 10 Prozent weniger<br />

sollen ab Januar dafür bezahlt werden.<br />

Nicht 10 Mrd Euro mehr sondern<br />

10 Prozent weniger! Das ist das<br />

wahre Gesicht des Krankenhausstrukturgesetz.<br />

Die Gesundheitspolitik wird nicht<br />

müde von den Leistungserbringern<br />

Qualität einzufordern. Drehen wir<br />

das doch mal um: Ich fordere von<br />

der Politik mehr Qualität bei der<br />

Gesetzgebung ein und die Wahrheit<br />

nicht zu vernebeln sondern dazu zu<br />

stehen. Tatsächlich soll Medizin<br />

rationiert und unter dem Diktat der<br />

Beitragssatzstabilität in der Krankenversicherung<br />

der Zugang zu wertvollen<br />

medizinischen Leistungen eingeschränkt<br />

werden. Das sind die<br />

Fakten. Aber in Zeiten in denen<br />

„postfaktisch“ zum Wort des Jahres<br />

gewählt wird, sind Zahlen Daten<br />

Fakten o≠ensichtlich auch für unsere<br />

Gesundheitspolitiker nur lästig<br />

und werden eiskalt ignoriert. Da ich<br />

mittlerweile weiß, dass unser <strong>Quartett</strong><br />

auch in Berlin gelesen wird, richte<br />

ich an dieser Stelle ein paar Worte<br />

an unseren Gesundheitsminister:<br />

Lieber Herr Gröhe, Krankenhäuser sind<br />

sehr viel wichtiger als Krankenkassen.<br />

Wenn Sie eine Reform durchführen<br />

wollen, die die Gesundheitsversorgung<br />

in Deutschland wirklich stärkt, dann<br />

stellen sie bitte einmal alles auf den<br />

Prüfstand was im Gesundheitswesen<br />

keinen weißen Kittel trägt. Der Wettbewerb<br />

um Versicherte, und die für<br />

die Kassen strategisch wichtige Vermeidung<br />

von Zusatzbeiträgen, führt<br />

mittlerweile dazu, dass Krankenkassen<br />

Vertragsärzte dazu nötigen<br />

Patienten auf dem Papier kränker<br />

zu machen als diese tatsächlich sind<br />

und das nur um höhere Zahlungen<br />

aus dem Risikostrukturausgleich zu<br />

erhalten. Diese skandalöse Behauptung<br />

stammt nicht von mir, sondern<br />

vom Chef der Techniker Krankenkasse,<br />

Jens Baas! Hier gehört einmal<br />

richtig aufgeräumt. Herr Minister,<br />

worauf warten Sie?<br />

Liebe Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter,<br />

ich kann Ihnen leider nicht ersparen,<br />

dass die Rahmenbedingungen nicht<br />

besser werden. Was mich aber optimistisch<br />

bleiben lässt ist zu sehen,<br />

wie Sie zusammen ein großes, gut<br />

funktionierendes Team bilden.<br />

Dieser Zusammenhalt, den Sie auch<br />

in der erfreulich zahlreichen Teilnahme<br />

an unserer Weihnachtsfeier<br />

zeigen, hat mir wieder sehr ein-<br />

2 <strong>Quartett</strong> Nr. <strong>52</strong> | Dezember 2016


drücklich gezeigt, wie viel Power in<br />

uns steckt. Ich bitte sie inständig an<br />

diesem Teamgeist festzuhalten und<br />

dort wo er gestärkt werden kann<br />

und muss, weiter daran zu arbeiten.<br />

Wir dürfen auf keinen Fall zulassen,<br />

dass uns der von außen auferlegte<br />

Druck innerlich sprengt. Wenn wir<br />

das scha≠en werden wir auch in Zukunft<br />

die an uns gestellten Herausforderungen<br />

meistern.<br />

Zu Weihnachten wünschen ich Ihnen,<br />

Ihren Familien und Lebenspartnern<br />

friedvolle und gesegnete Feiertage.<br />

Wenn Sie ein paar Tage frei<br />

machen können wünsche ich Ihnen<br />

dafür gute Erholung. All denjenigen,<br />

die an den Feiertagen arbeiten, danke<br />

ich für Ihr Engagement und wünsche<br />

Ihnen einen ruhigen Dienst.<br />

Bleiben Sie gesund und kommen<br />

Sie alle gut in das neue Jahr 2017.<br />

Ihr Bernd Fey<br />

Geschäftsführer<br />

Inhalt <strong>52</strong>/2016<br />

Unfälle sind nie geplant ................... 1|4<br />

Stabübergabe im Hospiz ............... 1|28<br />

Editorial ....................................................... 2<br />

Inhalt ............................................................. 3<br />

Unser Leitbild ........................................... 6<br />

Weihnachtlicher Impuls ....................... 7<br />

<strong>RKK</strong> Weihnachtsfeier 2016 ................. 8<br />

Dem Brustkrebs vorbeugen ............... 9<br />

Herz unter Stress .................................. 10<br />

Löwen retten Leben .............................. 11<br />

Neues CT im BKK ................................... 12<br />

Wiederbelebung aus erster Hand ..... 13<br />

Prävention bei Arthrose .................... 14<br />

10 Jahre Café MammaMia ................. 15<br />

Tag der Patientensicherheit ............ 16<br />

IT-Sicherheit im Krankenhaus ........ 18<br />

Die Pflegedokumentation ................ 19<br />

Expertenstandards in der Pflege..... 21<br />

Kinaesthetics und Demenz .............. 23<br />

40 Jahre Schwester Edeltraud ......... 25<br />

Verabschiedung Dr. Rolf Jehle ........ 26<br />

Neue Klinikseelsorgerin .................... 29<br />

Ein Hörgenuss für das Leben .......... 30<br />

50 Jahre im Dienste der Patienten ... 32<br />

100 Sekunden ......................................... 33<br />

Gewinner des Preisrätsels ..................... 34<br />

<strong>Quartett</strong>-Mitarbeiterrätsel ............... 35<br />

6 Monate Station IDA ......................... 36<br />

Verstorbene Mitarbeiter .................... 38<br />

Arzneimitteltherapie im Alter ....... 39<br />

Weiterbildung Praxisanleiter/in ... 42<br />

Praxisanleitertre≠en ........................... 43<br />

GKPS am LOK .......................................... 44<br />

Ein Kursausflug ins Grüne ................ 46<br />

Aufnahme am OP-Tag ........................ 48<br />

Mein Kind ist krank ............................. 50<br />

Presseecho ................................................. 51<br />

Anis ............................................................. 55<br />

Impressum ............................................... 56<br />

21<br />

Neues CT<br />

im BKK<br />

Das <strong>RKK</strong> <strong>Mitarbeitermagazin</strong><br />

12<br />

Expertenstandards<br />

in der Pflege<br />

39 Arzneimitteltherapie<br />

im Alter<br />

Projekt:<br />

Aufnahme am OP-Tag<br />

48<br />

3


Fortsetzung von Seite 1:<br />

Unfälle sind nie geplant<br />

stillstand und Reanimation. Nach 8<br />

Minuten Fahrzeit – im Umland dauert<br />

es häufig erheblich länger bis der<br />

Notarzt eintri≠t – ist Dr. Roth vor Ort<br />

und macht sich ein Bild von der Lage.<br />

Ein 55-jähriger Mann wurde von einem<br />

abbiegenden PKW erfasst und<br />

liegt auf der Straße. Zum Glück hat er<br />

einen Fahrradhelm getragen. Auf Ansprache<br />

antwortet der verletzte Herr<br />

Reiner mit schmerzverzerrtem Gesicht.<br />

Er ist jedoch voll orientiert, um<br />

stehende Augenzeugen versichern,<br />

dass Herr Reiner nicht bewusstlos<br />

war. Dr. Roth vergewissert sich kurz,<br />

dass es keine weiteren Verletzten<br />

gibt und stimmt sich mit den bereits<br />

anwesenden Polizisten ab: Diese haben<br />

die Unfallstelle abgesichert und<br />

für Patienten und Rettungspersonal<br />

drohen keine weiteren Gefahren. Während<br />

der Notfallsanitäter die Standardüberwachung<br />

anschließt – Blutdruck,<br />

EKG, Sauersto≠sättigung – untersucht<br />

Dr. Roth den Patienten nach<br />

dem A-B-C-D-E Schema. Der Atemweg<br />

ist nicht bedroht, die Atmung<br />

nicht beeinträchtigt und der Kreislauf<br />

stabil. Die grob neurologische<br />

Untersuchung ergibt einen Normalbefund.<br />

Nun untersucht Dr. Roth den<br />

Patienten von Kopf bis Fuß, hier fällt<br />

ihm ein verkürztes und nach außen<br />

rotiertes linkes Bein auf. Das passt<br />

zu den Schmerzen und Dr. Roth hat<br />

den Verdacht auf eine Schenkelhalsfraktur.<br />

Der Notfallsanitäter hat<br />

mittlerweile einen venösen Zugang<br />

gelegt und eine Infusion angehängt.<br />

A-B-C-D-E Schema<br />

Das ABCDE-Schema ist eine<br />

Strategie zur Untersuchung<br />

und Versorgung kritisch kranker<br />

oder verletzter Patienten auf<br />

der Basis einer Prioritätenliste.<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

E<br />

Airway (Atemweg)<br />

Breathing (Beatmung)<br />

Circulation (Kreislauf)<br />

Disability (Defizit, neurolog.)<br />

Exposure (Exploration)<br />

Er fragt seinen Notarzt, ob dieser<br />

ein Analgetikum geben möchte. Dr.<br />

Roth entscheidet sich für Fentanyl<br />

und 2 Minuten später ist der Patient<br />

schmerzfrei. Nun kann der Transport<br />

vorbereitet werden, der Patient muss<br />

schonend immobilisiert werden. Mit<br />

der Schaufeltrage wird der Patient<br />

ohne große Bewegungen auf die Vakuummatratze<br />

gelegt. So kann der<br />

Transport in die Klinik erfolgen. Der<br />

Notfallsanitäter fragt Dr. Roth nach<br />

der Zielklinik. Der Notarzt ruft seinen<br />

unfallchirurgischen Kollegen in der<br />

Notfallambulanz im St. Josefskrankenhaus<br />

an und bespricht sich kurz.<br />

Er spricht mit dem Patienten, erklärt<br />

ihm kurz, dass das Bein wohl gebrochen<br />

ist, Gewissheit darüber wird es<br />

in Kürze geben, wenn im Krankenhaus<br />

die ersten Röntgenbilder vorliegen.<br />

Der Patient ist froh, dass er nach<br />

nur 5 Minuten Fahrzeit im Krankenhaus<br />

ist und die Behandlung dort<br />

von den Unfallchirurgen nach einer<br />

kurzen Übergabe vom Notarzt nahtlos<br />

übernommen wird.<br />

P r o f . D r . M i c h a e l M ü l l e r<br />

C h e f a r z t K l i n i k f ü r<br />

A n ä s t h e s i o l o g i e ,<br />

I n t e n s i v - u n d N o t f a l l m e d i z i n<br />

Trotz höchster Konzentration beim Notfall<br />

auch ein Lächeln …<br />

Ob eine kleine Schnittwunde<br />

am Finger oder ein komplexer<br />

Knochenbruch, für den<br />

Betro≠enen stellt jede Verletzung<br />

eine individuelle Krise dar.<br />

Unfälle bringen Veränderungen mit<br />

sich, die nicht selten den Alltag auf<br />

den Kopf und Selbstverständliches<br />

in Frage stellen.<br />

In einer solchen Situation unter Druck<br />

die benötigte Hilfe und Beistand zu<br />

leisten ist die Berufung und Herausforderung<br />

all derjenigen, die in einer<br />

chirurgischen Notaufnahme arbeiten.<br />

Als Facharzt für Unfallchirurg bin ich<br />

einer von ihnen.<br />

4 <strong>Quartett</strong> Nr. <strong>52</strong> | Dezember 2016


Das <strong>RKK</strong> <strong>Mitarbeitermagazin</strong><br />

Heute hat es leider Sie getro≠en.<br />

Das Diensttelefon in meiner<br />

Tasche klingelt.<br />

Am anderen Ende meldet sich<br />

ein Rettungssanitäter. Er berichtet<br />

mir, dass Sie in der Freiburger<br />

Innenstadt mit dem Fahrrad<br />

gestürzt seien. Nun bestünden<br />

schlimme Schmerzen im Bereich<br />

Ihres linken Hüftgelenks.<br />

Laufen sei Ihnen nicht mehr<br />

möglich. Er vermute einen<br />

Schenkelhalsbruch.<br />

Etwa 10 Minuten wird der<br />

Rettungsdienst mit Ihnen zu<br />

uns brauchen.<br />

2015 stellten sich in der chirurgischen<br />

Notaufnahme im St. Josefskrankenhaus<br />

ca. 10500 Patienten ambulant<br />

vor. Diese Zahl beinhaltet nicht die<br />

Anzahl derer, die zur weiteren Behandlung<br />

stationär aufgenommen<br />

werden mussten. Für viele der ambulanten<br />

Patienten reicht ein Termin<br />

häufig nicht aus, um die Behandlung<br />

soweit abzuschließen, dass ein<br />

niedergelassener Kollege die weitere<br />

Nachsorge übernehmen kann.<br />

Es lässt sich daher auch nicht immer<br />

vermeiden, dass das Wartezimmer<br />

bis zum letzten Stuhl gefüllt ist und<br />

die Patienten trotz Termin Wartezeiten<br />

in Kauf nehmen müssen.<br />

Um allen Patienten gerecht zu werden<br />

und ihnen eine gewissenhafte<br />

und optimale Behandlung zu gewährleisten,<br />

arbeiten bis zu vier<br />

Chirurgen parallel in der Notfallambulanz.<br />

Unterstützt werden wir von<br />

zwei bis drei Ambulanzpflegekräften.<br />

Das gut besetzte Wartezimmer<br />

bleibt Ihnen vorenthalten.<br />

Die Rettungskräfte schieben Sie<br />

angeschnallt und sicher eingepackt<br />

von der Liegendeinfahrt<br />

über das Untergeschoss bis zum<br />

Aufzug, der direkt in die Notaufnahme<br />

führt.<br />

Die beiden Sie flankierenden<br />

Rettungskräfte stellen Sie mir<br />

mit Namen vor und umreißen<br />

erneut grob das Unfallgeschehen,<br />

Ihre Beschwerden und<br />

welche Medikation man Ihnen<br />

bisher verabreicht hat.<br />

Während des Berichts erfasst<br />

mein Blick sofort wichtige Details.<br />

Ihr Gesicht wirkt einigermaßen<br />

entspannt auf mich. Die<br />

Beschwerden scheinen durch<br />

das vom Notarzt verabreichte<br />

Schmerzmittel erträglich zu<br />

sein. Ein Venenzugang wurde<br />

bereits gelegt, eine durchsichtige<br />

Plastiktüte mit gefüllten<br />

Blutröhrchen hängt neben der<br />

Infusionsflasche.<br />

Nun begrüße ich sie und<br />

möchte noch einmal aus Ihrem<br />

Munde erfahren, was Ihnen passiert<br />

ist und wo sie Schmerzen<br />

haben. So kann ich mir ein besseres<br />

Bild Ihrer Situation machen<br />

und erfahre auch sofort, ob Sie<br />

bei normalem Bewusstsein sind.<br />

Mit vereinten Kräften werden<br />

Sie nun vorsichtig über ein Rollbrett<br />

von der Rettungsliege auf<br />

ein Ambulanzbett umgelagert.<br />

Ich halte hierbei Ihr verletztes<br />

Bein. Sie müssen die Zähne kurz<br />

zusammenbeißen. Ganz ohne<br />

Schmerzen geht das leider nicht.<br />

Die Sanitäter überreichen der<br />

Ambulanzpflege das Einsatzprotokoll<br />

und Ihr Versichertenkärtchen.<br />

Schon auf den ersten Blick<br />

sehe ich sofort Ihr Problem: Ihr<br />

linkes Bein steht im Vergleich<br />

zur Gegenseite etwas verkürzt<br />

und außenrotiert. Das ist sehr<br />

verdächtig für einen Bruch des<br />

Oberschenkelknochens nahe<br />

dem Hüftgelenk.<br />

Zur weiteren Behandlung und Diagnostik<br />

muss ein spezifischer Patientenfall<br />

im Krankenhaus-EDV-System<br />

angelegt werden. Leider funktioniert<br />

auch in der Notaufnahme ohne die<br />

Unterstützung der EDV wenig. Dies<br />

wird von einer Sekretärin, optimaler<br />

Weise anhand der Daten der Krankenversicherungskarte,<br />

angelegt werden.<br />

Erst dann kann sinnvoll dokumentiert<br />

und z.B. Röntgen angemeldet oder eine<br />

Laboranforderung gestellt werden.<br />

Jetzt führe ich bei Ihnen eine<br />

Ganzkörperuntersuchung durch,<br />

fokussiert auf die von Ihnen als<br />

schmerzhaft beklagten Regionen.<br />

Abgesehen vom beeinträchtigten<br />

linken Hüftgelenk<br />

und ein paar Schürfwunden<br />

kann ich keine weiteren Verletzungen<br />

feststellen. Zum Glück<br />

hatten Sie einen Helm getragen<br />

und sind gegen Tetanus, also<br />

Wundstarrkrampf, geimpft.<br />

Ich verabschiede mich für den<br />

Moment und lasse Sie zum Röntgen<br />

in die radiologische Abteilung<br />

im Untergeschoss fahren.<br />

Zuvor wird bei Ihnen von einer<br />

Ambulanzpflegekraft nochmals<br />

Blutdruck und Puls gemessen.<br />

Die erforderlichen Untersuchungen<br />

wurden von mir angemeldet.<br />

Ihr Blut wird ins Labor zur<br />

Auswertung gebracht. Während<br />

Sie der Röntgenprozedur<br />

unterzogen werden, dokumentiere<br />

ich im PC alle Angaben<br />

zu Ihrem Unfall und den Befund<br />

meiner Untersuchung.<br />

5


Unser Leitbild<br />

Etwa 10 Minuten später kann<br />

ich am Befundungsmonitor die<br />

gefertigten Aufnahmen auswerten.<br />

Unglücklicherweise bestätigt<br />

sich ein Bruch Ihres Oberschenkelknochens<br />

durch den großen<br />

und kleinen Rollhügel nahe des<br />

Schenkelhalses, eine sogenannte<br />

pertrochantäre Femurfraktur.<br />

Zur operativen Versorgung mit<br />

einem stabilisierenden Nagel<br />

gibt es leider keine Alternative.<br />

Ich erkläre Ihnen den Sachverhalt<br />

anhand des Röntgenbildes.<br />

Das genaue Vorgehen bei der<br />

Operation, mögliche Risiken und<br />

Komplikationen muss ich Ihnen<br />

anhand der OP-Aufklärung<br />

erläutern. Verständlicherweise<br />

haben Sie Bedenken wegen<br />

der anstehenden Operation.<br />

Aber ihre Sorgen können wir mildern.<br />

Sie dürfen sich bei uns in guten Händen<br />

wissen. Wir sind als moderne<br />

unfallchirurgische Abteilung äußerst<br />

erfahren mit der optimalen Versorgung<br />

Ihrer Verletzung. Und unser interdisziplinäres<br />

Team aus Chirurgen,<br />

Narkoseärzten, Pflegekräften und<br />

Physiotherapeuten setzt alles daran<br />

Ihnen mit medizinischem Fachwissen,<br />

Können und Herz die Steine auf<br />

Ihrem Weg zur Genesung zur Seite<br />

zu rollen und Sie zurück in den Alltag<br />

zu begleiten.<br />

Gute Besserung!<br />

D r . R a p h a e l S t o r z<br />

A s s i s t e n z a r z t C h i r u r g i e<br />

u n d<br />

D r . M i k e O b e r l e<br />

O b e r a r z t U n f a l l c h i r u r g i e<br />

Wir haben uns entsprechend<br />

unserer freigemeinnützigen<br />

Zielsetzung zur Aufgabe<br />

gemacht, mit di≠erenziertem<br />

medizinischem Wissen und<br />

einfühlsamer liebevoller Pflege<br />

für unsere Patienten da zu sein.<br />

Gemeinsam mit ihnen<br />

wollen wir Diagnostik und<br />

Therapie gestalten;<br />

dabei ist uns eine ganzheitliche<br />

dem Patienten gerecht werdende,<br />

am christlichen Menschenbild<br />

orientierte Sicht<br />

ein besonderes Anliegen<br />

6 <strong>Quartett</strong> Nr. <strong>52</strong> | Dezember 2016


Weihnachtlicher Impuls<br />

In keiner anderen Jahreszeit liegen<br />

Dunkel und Licht, Not und<br />

Ho≠nung auf Erlösung, Angst<br />

und Sehnsucht so nahe beieinander<br />

wie im Advent. Es geht auf den<br />

kürzesten Tag des Jahres zu – die<br />

Größe der wachsenden Dunkelheit<br />

entspricht bei vielen der Größe der<br />

Sehnsucht nach Licht.<br />

In unseren Tagen scheint das noch<br />

zugespitzt: Flucht, Terror, Gewalttaten<br />

und Angst vor Rechtsextremismus<br />

– all dies kommt uns nahe,<br />

erschüttert unsere scheinbare Sicherheit.<br />

Noch mehr als sonst lässt es mich<br />

fragen: woher soll denn das Licht<br />

kommen, wie soll es „Weihnachten<br />

werden“ in meinem Herzen? Ich spüre<br />

in mir manchmal die Versuchung,<br />

diese Spannung aufzulösen – das<br />

Dunkle einfach zu ignorieren, mich<br />

nur mit dem Licht, der Sehnsucht, der<br />

Wärme zu beschäftigen. Aber das ist<br />

ein Weg, der schal schmeckt, weil er<br />

im Schein-baren bleibt. Der Versuch,<br />

mit aller Anstrengung Lichtvolles<br />

zu scha≠en, ohne das Dunkel anzusehen,<br />

kostet viel Kraft, lässt sich betreiben<br />

bis zu Erschöpfung.<br />

Das Gedicht von Andreas Knapp<br />

weist einen anderen Adventsweg.<br />

Es erinnert zunächst daran: nicht ich<br />

muss das Licht finden, sondern ich<br />

kann mich finden lassen, mir leuchten<br />

lassen von dem Stern dieser Verheißung.<br />

Für mich ist das oft eine Reise in die<br />

Fremde, in ein fremdes Leben, andere<br />

Lebenseinstellungen und Erfahrungen.<br />

„Brich das gewohnte Sternenzelt<br />

ab und schlaf unter fremdem Himmel.“<br />

Manchmal lässt sich im Unvertrauten<br />

das Licht leichter entdecken,<br />

das in mir selbst wohnt, das ich vielleicht<br />

teilen kann.<br />

Das Erleichternde an einem solchen<br />

Adventsweg ist, dass sich nicht erst<br />

die Wirklichkeit ändern muss, damit<br />

es Weihnachten werden kann.<br />

Weihnachten heißt nicht, dass mit<br />

einem Schlag alles hell ist, sondern<br />

dass Gott ins Dunkle kommt. Auf seine<br />

ganz eigene, bescheidene Weise,<br />

sogar gezeichnet vom „auf die Welt<br />

kommen“. Denn „das Antlitz Gottes<br />

Das <strong>RKK</strong> <strong>Mitarbeitermagazin</strong><br />

steht nicht in den Sternen geschrieben,<br />

sondern in den leuchtenden Augen<br />

eines geburtswunden Kindes.“<br />

Solch leuchtende Augen lassen sich<br />

überall in unserer Umgebung entdecken:<br />

bei Patientinnen und Patienten,<br />

in Begegnungen mit Freunden und<br />

Familie, im Fremden auf der Straße.<br />

Oder auch im Spiegel: bei einem gnädigen<br />

Blick auf das eigene Leben, so<br />

wie es ist, wo es verwundet ist und<br />

wo es leuchtet.<br />

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen<br />

von Herzen ein gesegnetes Fest der<br />

Menschwerdung.<br />

A n d r e a K o h l e r<br />

S e e l s o r g e r i n<br />

S t . J o s e f s k r a n k e n h a u s<br />

Sternewie Samenkörner<br />

an den Himmel gesät<br />

wachsen dem schlaflosen Warten<br />

blühend entgegen<br />

Schau tief in deine Nacht<br />

nur dort findet dich der Stern<br />

der dir heimleuchtet<br />

in den helleren Morgen<br />

Brich das gewohnte Sternenzelt ab<br />

und schlaf unter fremdem Himmel<br />

in dir wohnt das Licht<br />

das immerwegs mit dir zieht<br />

Der Weg hierzu ist ungewöhnlich:<br />

„Schau tief in deine Nacht, nur dort<br />

findet dich der Stern.“ Es mag verrückt<br />

klingen, aber es deckt sich mit<br />

meiner Erfahrung als Klinikseelsorgerin:<br />

wo ich mit Patienten in ihre<br />

Nacht schaue, blitzt oft Licht auf:<br />

dass das Schwere sein darf, erleichtert.<br />

Ehrliche Begegnung, auch im<br />

Schmerzvollen, ist ein Geschenk. Angenommensein<br />

und Verstandenwerden<br />

tröstet.<br />

Denn das Antlitz Gottes<br />

steht nicht in den Sternen geschrieben<br />

sondern in den leuchtenden Augen<br />

eines geburtswunden Kindes<br />

A n d r e a s K n a p p<br />

Foto: Bernhard Mayr © pixelio.de | Sterndeuter<br />

7


Impressionen<br />

<strong>RKK</strong> Weihnachtsfeier<br />

2016<br />

Bereits zum zweiten Mal hat<br />

die Geschäftsführung des <strong>RKK</strong><br />

Klinikums zur gemeinsamen<br />

Weihnachtsfeier in das Kulturund<br />

Bürgerhaus Denzlingen eingeladen.<br />

Wie schon im Jahr zuvor verbrachten<br />

die Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter des <strong>RKK</strong> Klinikums einen<br />

wunderbaren Abend. Ein würdiger<br />

Jahresabschluss!<br />

T h i l o J a k o b<br />

P r e s s e s p r e c h e r<br />

Fotos: Thilo Jakob<br />

8 <strong>Quartett</strong> Nr. <strong>52</strong> | Dezember 2016


Das <strong>RKK</strong> <strong>Mitarbeitermagazin</strong><br />

Dem<br />

Brustkrebs<br />

vorbeugen<br />

Erfolgreiches Gesundheitsforum<br />

im Bürgerhaus Seepark<br />

Foto: psdeseign©fotolia<br />

Brustkrebs (Mammakarzinom)<br />

ist mit 70.000 Neuerkrankungen<br />

pro Jahr die häufigste Krebserkrankung<br />

bei Frauen. Das<br />

mittlere Alter der Betro≠enen ist 64<br />

Jahre, doch 40 Prozent der Frauen<br />

sind unter 60 Jahre alt. Das auf die Behandlung<br />

von Frauen mit Brustkrebs<br />

spezialisierte St. Josefskrankenhaus<br />

(<strong>RKK</strong> Klinikum) und das Zentrum für<br />

Strahlentherapie in Freiburg haben<br />

Mitte September zum gemeinsamen<br />

Gesundheitsforum „Dem Brustkrebs<br />

vorbeugen“ in das Bürgerhaus Seepark<br />

eingeladen.<br />

Im Rahmen des Gesundheitsforums<br />

hat Dr. Christoph Jäger, Chefarzt der<br />

Klinik für Frauenheilkunde und Gynäkologische<br />

Onkologie, aktuelle Diagnose-<br />

und Therapieverfahren vorgestellt<br />

und aufgezeigt, dass Brustveränderungen<br />

nicht immer bösartig<br />

sind. Vorgestellt wurden auch die<br />

vielfältigen Angebote der psychoonkologischen<br />

und sozialmedizinischen<br />

Beratung und Betreuung. Anschließend<br />

hat der Strahlenspezialist und<br />

Zentrumsleiter PD Dr. Christian<br />

Weißenberger erläutert, wie Strahlentherapie<br />

die Heilungschancen bei<br />

Brustkrebs verbessert. Wie Studien zeigen,<br />

profitieren nach brusterhaltender<br />

Therapie (BET) alle Brustkrebspatientinnen<br />

von einer Strahlentherapie.<br />

Dr. Christoph Jäger<br />

Modernste Untersuchungsmethoden<br />

und eine individuelle Beratung sind<br />

in der Klinik für Frauenheilkunde<br />

und Gynäkologische Onkologie die<br />

Basis für eine schnelle und zuverlässige<br />

Diagnose sowie die Voraussetzung<br />

für den Erfolg der anschließenden<br />

Therapie. Die Zusammenarbeit<br />

mehrerer Spezialisten und eine enge<br />

Vernetzung mit dem „Brustzentrum<br />

Südbaden“ sichert dabei fachlich<br />

höchste Qualität, die sich immer an<br />

neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen<br />

orientiert.<br />

T h i l o J a k o b<br />

P r e s s e s p r e c h e r<br />

PD Dr. Christian Weißenberger<br />

Fotos: (l) <strong>RKK</strong> Klinikum | (r) Zentrum für Strahlentherapie<br />

9


Aufklärungskampagne<br />

Herz unter Stress<br />

Foto: psdeseign©fotolia<br />

Das <strong>RKK</strong> Klinikum beteiligte<br />

sich Mitte November aktiv<br />

an der bundesweiten Aufklärungskampagne<br />

„Herz unter<br />

Stress“ der Deutschen Herzstiftung<br />

und bot im Rahmen der bundesweiten<br />

„Herzwoche 2016“ Expertenvorträge:<br />

Prof. Dr. Michael Brunner, Chefarzt<br />

der Klinik für Kardiologie stellte<br />

in einem vollbesetzten Saal vor, wie<br />

e≠ektiv vorgebeugt werden kann und<br />

welche Diagnose- und Therapieverfahren<br />

in der modernen Medizin zur<br />

Verfügung stehen. Zudem referierte<br />

Prof. Dr. Stephan Sorichter, Chefarzt<br />

der Klinik für Pneumologie (Lungenerkrankungen)<br />

und Beatmungsmedizin,<br />

in seinem Vortrag „Wenn<br />

der Schlaf das Herz stresst“ über den<br />

wenig bekannten Risikofaktor der<br />

Schlafapnoe.<br />

Die Klinik für Kardiologie des St. Josefkrankenhauses<br />

vereint alle Kompetenzen<br />

zum Angebot modernster<br />

Therapieoptionen für Herz- und Kreislauferkrankungen.<br />

Da Herz- und Lungenerkrankungen<br />

häufig gemeinsam<br />

auftreten ist die Klinik mit der im gleichen<br />

Haus untergebrachten Klinik<br />

für Pneumologie und Beatmungsmedizin<br />

eng verzahnt. „Einer der Erfolgsfaktoren<br />

ist auch die enge Verzahnung<br />

mit niedergelassenen Kollegen“,<br />

betont Chefarzt Professor Dr.<br />

Michael Brunner. Die Ärzte der Gemeinschaftspraxis<br />

„die Kardiologen“<br />

und die Ärzte des St. Josefskrankenhaus<br />

führen gemeinsam jährlich<br />

über 1.500 diagnostische und therapeutische<br />

Eingri≠e am Herzen durch.<br />

Prof. Dr. Stephan Sorichter<br />

Großes Interesse<br />

an Expertenvorträgen<br />

Die Fachärzte für Innere Medizin und<br />

Kardiologie vereinen spezialisiertes<br />

Wissen mit individuellen Therapiekonzepten.<br />

Hochmoderne Technik<br />

ermöglicht nicht nur präzise Diagnosen,<br />

sondern auch eine moderne<br />

Therapie von eingeengten oder verschlossenen<br />

Herzkranzgefäßen und<br />

von Herzrhythmusstörungen.<br />

T h i l o J a k o b<br />

P r e s s e s p r e c h e r<br />

Prof. Dr. Michael Brunner<br />

Fotos: (l) <strong>RKK</strong> Klinikum | (r) Conny Ehm<br />

10 <strong>Quartett</strong> Nr. <strong>52</strong> | Dezember 2016


Das <strong>RKK</strong> <strong>Mitarbeitermagazin</strong><br />

<strong>RKK</strong> Klinikum bildet Lehrer<br />

in der Laienreanimation aus<br />

Löwen<br />

retten Leben<br />

Initiative zur Reanimation<br />

an Schulen<br />

Fotos: Veranstalter<br />

Die Klinik für Anästhesie und<br />

Intensivmedizin am Loretto-<br />

Krankenhaus beteiligte sich<br />

an der Initiative des Ministeriums<br />

für Kultus, Jugend und Sport<br />

in Baden-Württemberg, Lehrer in der<br />

Laienreanimation zu schulen. Die Lehrkräfte<br />

fungieren an ihren Schulen<br />

als Trainer für die Schüler. Jede teilnehmende<br />

Schule erhielt 15 Übungsphantome<br />

und Zubehör. Darüber hinaus<br />

wurde eine Schulungs-DVD mit<br />

einem Lehrfilm für die Weitervermittlung<br />

der Kenntnisse an den Schulen<br />

vor Ort zur Verfügung gestellt. An<br />

den Übungsphantomen können die<br />

Schülerinnen und Schüler die Laienreanimation<br />

üben und wiederholen.<br />

Hintergrund: Das deutsche Reanimationsregister<br />

(www.reanimationsregister.de)<br />

belegt: Nur etwa 18 Prozent<br />

der Bundesbürger helfen im Ernstfall.<br />

Die Niederlande und die skandinavischen<br />

Länder liegen hier bei über 60<br />

Prozent. Der plötzliche Herztod ist<br />

mit schätzungsweise bis zu 100.000<br />

betro≠enen Menschen pro Jahr eine<br />

der häufigsten Todesursachen in<br />

Deutschland. Bereits drei Minuten<br />

nach einem Herzstillstand wird das<br />

Gehirn nicht mehr ausreichend mit<br />

Sauersto≠ versorgt – es treten unwiderrufliche<br />

Schäden auf. Bis der<br />

Rettungsdienst eintri≠t, dauert es<br />

meist acht bis zwölf Minuten und im<br />

Einzelfall auch deutlich länger. Ein<br />

Beginn der Wiederbelebung durch<br />

Laien verbessert die Überlebensrate<br />

um das Zwei- bis Dreifache.<br />

Prominente Unterstützer sind Dr.<br />

Eckart von Hirschhausen und Kaya<br />

Yanar.<br />

Bei der vom <strong>RKK</strong> Klinikum unterstützten<br />

Aktion konnten ca. 40 Lehrer<br />

aus dem Raum Freiburg geschult<br />

werden.<br />

D r . R a i n e r B l a a s<br />

C h e f a r z t d e r K l i n i k<br />

f ü r A n ä s t h e s i o l o g i e<br />

u n d I n t e n s i v m e d i z i n<br />

Übung macht den Meister …<br />

11


Bruder-Klaus-Krankenhaus<br />

Neues CT<br />

Foto: <strong>RKK</strong> Klinikum<br />

Mit dem SIEMENS SOMATOM<br />

Scope hat das Bruder-Klaus-<br />

Krankenhaus einen neuen<br />

High-Tech CT in Betrieb genommen.<br />

Den Kern bildet ein 24-zeiliges<br />

adaptives Detektorarray, welches<br />

16 Datenschichten gleichzeitig<br />

erfasst.<br />

Die Untersuchungszeit beträgt nur<br />

wenige Sekunden. Darüber hinaus<br />

bietet er hervorragende Bildqualität<br />

bei deutlich verringerter Strahlendosis.<br />

Bei dem Spiralcomputertomographen,<br />

bei dem der Körper entlang<br />

der Längsachse durch das Messfeld<br />

bewegt wird, rotiert die Röntgenröhre<br />

spiralförmig in 360-Grad-Drehungen<br />

um den Körper. Unschärfen,<br />

die beispielsweise durch Atembewegung<br />

entstehen, rechnet die Software<br />

heraus.<br />

„Mit dem neuen Gerät erhalten wir<br />

in kürzerer Zeit bessere Bilder auch<br />

in Dünnschichtqualität ob mit oder<br />

Computertomograph liefert<br />

höchste Bildqualität<br />

bei reduzierter Strahlendosis<br />

ohne Kontrastmittel“, betont der<br />

Ärztliche Direktor und Chefarzt der<br />

Klinik für Innere Medizin Dr. Hans<br />

Meyer-Blankenburg und ergänzt:<br />

„Maximale Patientensicherheit bedeutet<br />

minimale Dosis insbesondere bei<br />

jungen Patienten oder Patienten, bei<br />

denen Wiederholungsuntersuchungen<br />

z.B. im Rahmen der Tumornachsorge<br />

notwendig sind.“<br />

T h i l o J a k o b<br />

P r e s s e s p r e c h e r<br />

12 <strong>Quartett</strong> Nr. <strong>52</strong> | Dezember 2016


Auch Waldkirchs<br />

Oberbürgermeister Roman Götzmann<br />

nutzte das Schulungsangebot<br />

Das <strong>RKK</strong> <strong>Mitarbeitermagazin</strong><br />

Schulungsangebote des<br />

Bruder-Klaus-Krankenhauses<br />

in Waldkirch<br />

Wiederbelebung<br />

aus erster Hand!<br />

Anlässlich der „Woche der Wiederbelebung“<br />

hat das Bruder-Klaus-Krankenhaus<br />

(<strong>RKK</strong><br />

Klinikum) gemeinsam mit<br />

dem DRK Kreisverband Emmendingen<br />

sowie den Ortsvereinen Waldkirch<br />

und Kollnau Mitte September<br />

alle Interessierten eingeladen zum<br />

Aktionstag „Ein Leben retten. 100 Pro<br />

Reanimation“ auf dem Marktplatz<br />

von Waldkirch. Ärzte, Rettungsdienst<br />

und medizinisches Fachpersonal informierten<br />

über Reanimationsmaßnahmen<br />

und gaben kostenfreie Schulungen.<br />

Zusätzlich bestand die Möglichkeit<br />

einen Rettungswagen und ein<br />

Notarzteinsatzfahrzeug zu besichtigen.<br />

Mit dem Reanimationstraining<br />

für Jung und Alt setzte das Bruder-<br />

Klaus-Krankenhaus ein Zeichen: Reanimation<br />

ist einfach. Jeder kann ein<br />

Leben retten!<br />

Lebensrettende Erste Hilfe-Maßnahmen<br />

sollten nicht erst ins Bewusstsein<br />

rücken oder zum Thema werden,<br />

wenn die Notsituation da ist oder war.<br />

Da der letzte Erste Hilfe-Kurs in der<br />

Regel schon länger zurück liegt, ist<br />

es wichtig, das Reanimationswissen<br />

aufzufrischen und für den Notfall gewappnet<br />

zu sein. Waren die Anfänge<br />

noch geprägt von Skepsis gegenüber<br />

der Übernahme von medizinischen<br />

Maßnahmen durch Laien, nehmen<br />

die Ersthelfermaßnahmen in der<br />

Rettungskette heute eine Schlüsselrolle<br />

ein. Schon zu einem sehr frühen<br />

Zeitpunkt werden die Weichen für<br />

das Überleben des Patienten gestellt:<br />

„Studien belegen, dass sich nach Eintreten<br />

des Herzstillstandes durch die<br />

Anwendung der im Kurs vermittelten<br />

Basismaßnahmen, die Chance<br />

für Herzstillstandopfer, lebend die<br />

Klinik zu erreichen, verdoppelt“, betont<br />

Dr. Hans Meyer-Blankenburg,<br />

Ärztlicher Direktor des Bruder-Klaus-<br />

Krankenhauses und Chefarzt der Klinik<br />

für Innere Medizin.<br />

Foto: Silvio Koch<br />

T h i l o J a k o b<br />

P r e s s e s p r e c h e r<br />

13


Bruder-Klaus-Krankenhaus<br />

Prävention und Therapie bei<br />

Arthrose<br />

Foto: psdeseign1©fotolia<br />

Erfolgreiches<br />

Gesundheitsforum<br />

in Waldkirch<br />

Beim Gesundheitsforum „Prävention<br />

und Therapie von Arthrose“<br />

Mitte Oktober im mit<br />

über 200 Teilnehmern sehr<br />

gut besuchten Saal des Gemeindezentrums<br />

Waldkirch haben Dr. Hans<br />

Meyer-Blankenburg (Ärztlichen Direktor<br />

und Chefarzt der Klinik für Innere<br />

Medizin), Dr. Bettina Götze (Chefärztin<br />

der Klinik für Unfallchirurgie,<br />

Orthopädie und Kindertraumatologie)<br />

und Dr. Dr. Jan Juliaan Borremans<br />

die vielfältigen Möglichkeiten der<br />

modernen Medizin vorgestellt und<br />

dargelegt in welchem Umfang Sport<br />

gesund ist „Wichtig für eine erfolgreiche<br />

Therapie ist ein individuell abgestimmtes<br />

Therapiekonzept. Dadurch<br />

kann zumeist, obwohl Arthrose nicht<br />

heilbar ist, eine gute Behandlung der<br />

Beschwerden und das Voranschreiten<br />

der Krankheit gehemmt werden“, betonte<br />

Dr. Bettina Götze. Der Gelenkverschleiß<br />

zieht mit der Zeit auch<br />

Knochen, Muskeln, Gelenkkapsel<br />

und Bänder in Mitleidenschaft. Am<br />

häufigsten betro≠en sind die Wirbelsäule,<br />

Hüft-, Knie-, Hand- oder Fußgelenke,<br />

also jene Gelenke, die im Alltag<br />

am stärksten strapaziert werden. Zu<br />

den Auswirkungen der Arthrose auf<br />

die Wirbelsäule referierte Dr. Dr. Jan<br />

Juliaan Borremans.<br />

Wer heute noch in Frage stellt, ob<br />

Veränderungen des Lebensstils einen<br />

medizinischen Nutzen haben, ist gut<br />

beraten, die aktuellen wissenschaftlichen<br />

Studien nachzuvollziehen.<br />

„Auch wenn noch viele Fragen o≠en<br />

Dr. Bettina Götze<br />

Dr. Hans<br />

Meyer-Blankenburg<br />

sind und weiterer Forschungsbedarf<br />

besteht, zeigt eine große Anzahl an<br />

Studien, dass sich körperliche Fitness<br />

positiv auf die Prävention von Arthrose<br />

und die Lebenserwartung auswirkt<br />

sowie das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen<br />

signifikant senkt“, erklärte<br />

Dr. Hans Meyer-Blankenburg.<br />

T h i l o J a k o b<br />

P r e s s e s p r e c h e r<br />

Dr. Dr. Jan Juliaan<br />

Borremans<br />

Fotos: <strong>RKK</strong> Klinikum<br />

14 <strong>Quartett</strong> Nr. <strong>52</strong> | Dezember 2016


Das <strong>RKK</strong> <strong>Mitarbeitermagazin</strong><br />

10 jähriges Jubiläum<br />

Café MammaMia<br />

Was im Oktober vor 10 Jahren<br />

im Gruppenraum im<br />

Dachgeschoss des St. Josefskrankenhauses<br />

begann, ist<br />

mittlerweile zu einer „Institution“<br />

geworden: Das Café MammaMia!<br />

Es ist ein monatlicher Tre≠punkt für<br />

junge Mütter/Eltern, bei dem sie sich<br />

zu vielen Themen rund um das erste<br />

Lebensjahr informieren können.<br />

In angenehmer Atmosphäre bietet<br />

es neben Informationen und wechselnden<br />

Themen auch eine wertvolle<br />

Gelegenheit, sich mit anderen<br />

Eltern auszutauschen und Kontakte<br />

zu knüpfen. Dass die fachlichen<br />

Informationen und Empfehlungen<br />

immer dem aktuellen und o≤ziellen<br />

Stand entsprechen, dafür sorgen die<br />

beiden Still- und Laktationsberaterinnen<br />

Angelika Peikert und Christa<br />

Wieschhörster, die das Tre≠en initiieren,<br />

vorbereiten und leiten. Die<br />

Mütter profitieren von deren professionellen<br />

Unterstützung, auch bei<br />

individuellen Fragen und Problemen<br />

und nehmen diese gerne in Anspruch.<br />

Eingeladen sind stillende, nichtstillende<br />

und schwangere Frauen, und<br />

so tre≠en sich manchmal bis zu 30<br />

Mütter und deren Babys am 2. Dienstag<br />

im Monat von 14:30 Uhr 16:30<br />

Uhr im St. Josefskrankenhaus. Mit Getränken<br />

und Gebäck, bereitgestellt<br />

von der Küche des St. Josefskrankenhauses,<br />

wird zusätzlich auch für das<br />

leibliche Wohl der Mütter gesorgt.<br />

Mit dem Angebot eines „StillCafés“ –<br />

wie es auch ursprünglich und intern<br />

genannt wird – kommt eine Entbindungsklinik<br />

der Forderung und Empfehlung<br />

der WHO/UNICEF nach: „...<br />

die Entstehung von Stillgruppen fördern<br />

und Müttern bei der Entlassung<br />

aus der Klinik mit diesen Gruppen in<br />

Kontakt bringen.“<br />

Und somit verbindet das Café Mamma-<br />

Mia am St. Josefskrankenhaus sinnbildlich<br />

und in achtungsvoller Weise<br />

den Anfang mit dem Ende des Lebens!<br />

… am<br />

St. Josefskrankenhaus!<br />

C h r i s t a W i e s c h h ö r s t e r<br />

H e b a m m e u n d L a k t a t i o n s - u n d<br />

S t i l l b e r a t e r i n I B C L C<br />

S t a t i o n 2 M<br />

Information<br />

Rundherum 2017<br />

Perinatalzentrum am St. Josefskrankenhaus<br />

Informationen, Veranstaltungen,<br />

Kurse und Beratungen<br />

In unserer Broschüre Rundherum<br />

2017 – die Hebammenhilfe<br />

am St. Josefskrankenhaus<br />

– informieren wir alle Interessierten<br />

u.a. mit den aktuellen<br />

MammaMia-Terminen.<br />

15


Tag der<br />

Patientensicherheit<br />

Erfolgreiche Umsetzung<br />

der Hygiene-Initiative „Keine Keime“<br />

Anlässlich des 2. Internationalen<br />

Tages der Patientensicherheit<br />

am 17. September 2016 hat das<br />

<strong>RKK</strong> Klinikum auf die Bedeutung<br />

des Themas Hygiene hingewiesen<br />

und über Krankheitserreger,<br />

Antibiotikaresistenzen und Infektionsschutz<br />

aufgeklärt. Umfangreiche<br />

Informationsmaterialien machten die<br />

vor Ort in den Ordenskrankenhäusern<br />

ergri≠enen Maßnahmen sichtbar<br />

und scha≠ten Transparenz für das<br />

Thema Hygiene, das im Zusammenhang<br />

mit antibiotikaresistente Erreger<br />

bereits beim G7-Gipfel im Jahr 2015<br />

als globales Problem definiert wurde.<br />

Im <strong>RKK</strong> Klinikum wird kontinuierlich<br />

und intensiv daran gearbeitet,<br />

die Hygiene auf einem hohen Niveau<br />

zu halten und – wo möglich – immer<br />

weiter zu verbessern. Dazu gehört<br />

die Unterstützung der von der Krankenhausgesellschaft<br />

in Nordrhein-<br />

Westfalen (KGNW) entwickelte und<br />

von der Baden-Württembergischen<br />

Krankenhausgesellschaft (BWKG) übernommenen<br />

Hygiene-Initiative „Keine<br />

Keime“, die insbesondere auch die Besucher<br />

eines Krankenhauses mit einschließt<br />

und die breite Ö≠entlichkeit<br />

für das Thema Keime sensibilisieren<br />

und über Hygiene-Maßnahmen,<br />

vor allem zum Thema Händehygiene,<br />

aufklären möchte.<br />

Zur Informationso≠ensive am Tag der<br />

Patientensicherheit gehörten entsprechend<br />

Roll-Ups im Bereich des Haupteingangs<br />

und in den Ambulanzen,<br />

Poster für alle Stationen sowie Floorgraphics,<br />

in denen auch auf die „ö≠entlichen<br />

Desinfektionsmittelspender“<br />

hingewiesen wurde. Darüber hinaus<br />

wurden die Patienten mit einem Anschreiben<br />

der Geschäftsführung und<br />

entsprechender Informationsmaterialien<br />

auch direkt über die Initiative<br />

„keine Keime“ und über den Tag der<br />

Patientensicherheit informiert.<br />

16 <strong>Quartett</strong> Nr. <strong>52</strong> | Dezember 2016


Das <strong>RKK</strong> <strong>Mitarbeitermagazin</strong><br />

Zur Organisation des Hygienemanagements<br />

im <strong>RKK</strong> Klinikum: Die Fachabteilung<br />

für Krankenhaushygiene beschäftigt<br />

sich mit allen Aspekten der<br />

Prävention von Infektionen, die im<br />

Zusammenhang mit einer Behandlung<br />

im Krankenhaus oder auch einer<br />

ambulanten medizinischen Versorgung<br />

entstehen können. Weitere<br />

Aufgaben der Hygiene sind u.a.<br />

die Überwachung der klinischen<br />

Arbeitsabläufe unter infektionsprophylaktischen<br />

Gesichtspunkten sowie<br />

die fachabteilungsbezogene Schulung<br />

und Unterweisung der Mitarbeiter.<br />

Um die praktische Umsetzung<br />

des Hygienemanagements kümmern<br />

sich die Hygienefachkräfte der Häuser<br />

zusammen mit den Hygienebeauftragten<br />

Ärzten in den einzelnen<br />

Fachbereichen. Aktuelle wissenschaftliche<br />

Erkenntnisse werden vom<br />

Facharzt für Hygiene, Dr. med. Thomas<br />

Hauer vom Deutschen Beratungszentrum<br />

für Hygiene, in das<br />

Hygienekonzept des <strong>RKK</strong> Klinikum<br />

integriert.<br />

Eine Mitarbeiterin des Hauses geht mit<br />

gutem Beispiel voran.<br />

In der Ambulanz des LOK<br />

T h i l o J a k o b<br />

P r e s s e s p r e c h e r<br />

… weitere Informationen<br />

www.keine-keime.de<br />

17


Thomas Schwellinger<br />

Krankenhauskeim 2.0<br />

Foto: WhyT Photography©fotolia<br />

IT-Sicherheit<br />

im Krankenhaus<br />

Foto: Thilo Jakob<br />

Immer stärker geraten IT-Systeme<br />

in den Fokus krimineller Machenschaften.<br />

Eine ganze Industrie widmet<br />

sich dem Suchen, Finden und<br />

Ausnutzen von Sicherheitslücken,<br />

immer stärker geht es dabei auch um<br />

wirtschaftliche Interessen. Entführung,<br />

Erpressung, Sabotage gehören<br />

zur Tagesordnung. Erst im Oktober<br />

sorgte ein großangelegter DDoS-Angri≠<br />

(Distributed Denial of Service)<br />

in den USA dafür, dass die Angebote<br />

etlicher Internetdienste wie<br />

Paypal, Netflix und Spotify nicht oder<br />

nur sehr eingeschränkt erreichbar<br />

waren.<br />

Zu Beginn dieses Jahres schwappte<br />

die Welle der „Ransomware“-Schadprogramme<br />

durch das Internet und infizierten<br />

im großen Stil Rechner in<br />

Privathaushalten, Unternehmen und<br />

Behörden. Als Infektionsweg dienten<br />

hauptsächlich getarnte Anhänge in<br />

E-Mails oder infizierte Webseiten.<br />

Ein mit Ransomware infizierter Rechner<br />

arbeitet vordergründig normal<br />

weiter. Der Virus durchsucht alle zugänglichen<br />

Daten und verschlüsselt<br />

diese. Der Benutzer bekommt eine<br />

Nachricht angezeigt, dass seine Daten<br />

„entführt“ wurden. Um die Daten<br />

wieder zu erlangen, wird ein Lösegeld<br />

gefordert. Auch der <strong>RKK</strong> wurde<br />

bereits mehrere Male angegri≠en,<br />

die Schäden hielten sich glücklicherweise<br />

in Grenzen, die betro≠enen<br />

Daten konnten aus Sicherungen<br />

schnell wiederhergestellt werden.<br />

Andere hatten da weniger Glück. Im<br />

Februar 2016 zahlte das Hollywood<br />

Presbyterian Medical Center in Los<br />

Angeles umgerechnet 15.000 Euro.<br />

Zur gleichen Zeit war auch das Lukaskrankenhauses<br />

in Neuss von einem<br />

ähnlichen Schädling betro≠en. Weil<br />

vorsichtshalber alle IT-Systeme abgeschaltet<br />

wurden, war der Betrieb<br />

mehrere Tage stark eingeschränkt.<br />

Um solchen Szenarien vorzubeugen,<br />

hat der <strong>RKK</strong> mehrere Maßnahmen<br />

durchgeführt. Es wurden zusätzliche<br />

Sicherheitssoftware angescha≠t und<br />

organisatorische Schritte wie die<br />

Etablierung eines IT-Risikomanagements<br />

gestartet. Ein wichtige Erkenntnis:<br />

Das A und O ist ein geschulter<br />

Umgang mit den Medien Internet<br />

und E-Mail. Deshalb bieten die<br />

EDV-Mitarbeiter in Zusammenarbeit<br />

mit unserem Datenschutzbeauftragten<br />

Herrn Kranzer Schulungen zum<br />

Thema IT-Sicherheit mit dem Titel<br />

„Internet? Aber sicher! Internet und<br />

E-Mail sicher nutzen“. In der Schulung<br />

erhalten Sie wichtige und vor allem<br />

einfach umzusetzende Tipps und<br />

Trick zur sicheren Nutzung. Die ersten<br />

Schulungen haben unter großer<br />

Beteiligung bereits stattgefunden.<br />

2017 werden weitere Schulungen<br />

stattfinden. Die genauen Termine<br />

sowie die Anmeldelisten finden Sie<br />

im Intranet. Bitte nutzen Sie diese<br />

Möglichkeit der Fortbildung.<br />

T h o m a s S c h w e l l i n g e r<br />

I T / C o n t r o l l i n g<br />

18 <strong>Quartett</strong> Nr. <strong>52</strong> | Dezember 2016


Das <strong>RKK</strong> <strong>Mitarbeitermagazin</strong><br />

Die<br />

Pflegedokumentation<br />

So nicht! … aber wie?<br />

Foto: visivasnc © fotolia<br />

Der Sinn von Pflegedokumentation<br />

ist immer wieder ein<br />

Thema, das fortwährend diskutiert<br />

wird. Zwar ist die<br />

Dokumentation als selbstverständlicher<br />

Bestandteil in der Pflege unumstritten,<br />

jedoch fällt die sichere, vollständige<br />

und korrekte Ausführung<br />

im alltäglichen Arbeiten auf Station<br />

oft schwer. Warum die Dokumentation<br />

unverzichtbar für die Pflege ist,<br />

aber auch, was zu dokumentieren gilt<br />

und wie, damit sie e≠ektiv genutzt<br />

werden kann, soll sich im folgenden<br />

Artikel darstellen.<br />

Es ist klar definiert, dass die Dokumentation<br />

Bestandteil unserer täglichen<br />

Arbeit darstellt, dennoch bleibt o≠en,<br />

warum, was und wie dokumentiert<br />

werden soll. Der Bereich der pflegerischen<br />

Dokumentation umfasst die<br />

Schritte des prozesshaften Ablaufs<br />

der pflegerischen Versorgung. Zusätzlich<br />

legt der deutsche Pflegerat in der<br />

Rahmen-Berufsordnung für professionell<br />

Pflegende fest, dass Pflegende<br />

den gesamten Pflegeprozess zu<br />

dokumentieren haben. Die professionelle<br />

Pflege soll sich prozesshaft<br />

und sichtbar in der Dokumentation<br />

abbilden, um als Informationsquelle<br />

zu dienen und die pflegerische Versorgung<br />

der Patienten zu sichern.<br />

Warum und für wen<br />

dokumentieren wir?<br />

Die Pflegedokumentation ist ein Instrument<br />

mit multifaktoriellen Funktionen,<br />

in der sie vor allem von und<br />

für Pflegende genutzt werden soll:<br />

Die Pflegedokumentation ist<br />

Voraussetzung für ein systematisches<br />

Informationsmanagement<br />

und dient als interdisziplinäres<br />

Kommunikationsinstrument.<br />

Die Dokumentation bietet die<br />

Möglichkeit und Basis, Pflegesituationen<br />

möglichst übersichtlich<br />

zu erfassen und daraus resultierende<br />

pflegerische Maßnahmen<br />

sowie weitere Behandlungsmaßnahmen<br />

und Leistungen aufzuzeichnen<br />

und transparent abzubilden.<br />

Hierdurch wird letztendlich<br />

die Pflegekontinuität unterstützt.<br />

Diese Transparenz der<br />

pflegerischen Leistungen macht<br />

die durchgeführte und durchzuführende<br />

Pflege und die Bedürfnisse<br />

des Patienten ersichtlich<br />

und ermöglicht schlussendlich<br />

eine Orientierung im Berufsalltag<br />

sowie eine angemessene Koordination<br />

der Versorgung.<br />

Die Dokumentation ist eine relevante<br />

Komponente bezüglich der<br />

Rechtssicherheit bzw. der Beweissicherung.<br />

Die Pflegedokumentation ist für<br />

Qualitätssicherung und Qualitätsprüfung<br />

ein wichtiger Bestandteil<br />

und somit Instrument des Qualitätsmanagements.<br />

Fortsetzung auf Seite 20<br />

19


Was und wie ist zu dokumentieren?<br />

Um die benannten gewünschten E≠ekte<br />

einer Dokumentation zu erreichen,<br />

muss sie gewissen Grundprinzipien<br />

entsprechen, welche deutlich machen,<br />

was und wie zu dokumentieren ist:<br />

Authentizität<br />

Das Dokumentationssystem stellt<br />

eine Urkunde für den Rechtsverkehr<br />

dar, der Urkundencharakter muss daher<br />

gewahrt sein.<br />

Eindeutig und Transparent<br />

Die Aufzeichnungen sind so verfasst,<br />

dass alle an der Versorgung Beteiligten<br />

Berufsgruppen ohne weitere<br />

Nachfrage die Informationen und<br />

Handlungen verstehen und nachvollziehen<br />

können. Eintragungen müssen<br />

also verständlich und lesbar sein.<br />

Vollständigkeit<br />

Darunter versteht sich die Erfassung<br />

0aller wesentlichen Tatsachen. Auf<br />

Selbstverständlichkeiten oder Routinemaßnahmen<br />

darf verzichtet werden,<br />

nicht aber auf relevante Wahrnehmungen,<br />

vor allem atypische<br />

Verläufe, Besonderheiten, Abweichungen<br />

und Auffälligkeiten.<br />

Systematisch für die Sicherheit<br />

Das System muss so aufgebaut sein,<br />

dass Informationen rasch gefunden<br />

werden können, gerade im Notfall.<br />

Informationen müssen also übersichtlich,<br />

einheitlich und systematisch<br />

geordnet sein.<br />

Zugänglich/Datenschutz<br />

Der Schutz der persönlichen Daten<br />

des Patienten darf unter keinen Umständen<br />

verletzt werden.<br />

Im Prinzip muss in der Dokumentation<br />

klar ersichtlich werden, wer, was,<br />

wann, wie und warum durchgeführt<br />

hat. Um dies zu scha≠en, bietet es<br />

sich an, den Pflegeprozess als eine<br />

Art roter Faden einzusetzen:<br />

Warum dokumentieren wir? <br />

Für wen dokumentieren wir? <br />

Was dokumentieren wir?<br />

Informationssammlung zur Identifikation<br />

von Pflegeproblemen<br />

mit Ursachen und Ressourcen,<br />

um den Umfang der Pflegebedürftigkeit<br />

zu erfassen.<br />

Pflegemaßnahmen dokumentieren.<br />

Ergebnis, Wirkung, Reaktionen,<br />

Besonderheiten = Evaluation auf<br />

die durchgeführten Handlungen<br />

dokumentieren (Pflegebericht).<br />

Für e≠ektive und professionelle Pflege!<br />

Je besser wir dokumentieren umso besser können wir pflegen!<br />

Für uns!<br />

Das Wesentliche!<br />

Wie dokumentieren wir? (Pflege)prozessbeschreibend!<br />

✔ Doppeldokumentationen vermeiden<br />

merke!<br />

✔ Tre≠end und genau, ohne zu bewerten formulieren<br />

✔ Besonderheiten eintragen, sowie auch die Reaktion darauf<br />

✔ Auf einen kontinuierlichen Pflegebericht achten<br />

✔ So knapp wie möglich formulieren<br />

✔ Unklare oder nutzlose Aussagen vermeiden<br />

✔ Dokumentation prozessbeschreibend führen<br />

(vgl.: Leicher o.J.)<br />

Zeitnah und kontinuierlich<br />

Die Dokumentation erfolgt in der Regel<br />

zeitnah, also unverzüglich nach<br />

jedem Ereignis. Verspätete Eintragungen<br />

sind deswegen problematisch,<br />

da mit wachsendem Zeitabstand<br />

die Gefahr einer lückenhaften<br />

oder falschen Dokumentation steigt.<br />

E l e n a T r a u t w e i n<br />

B . A . P f l e g e / A n g e w a n d t e<br />

P f l e g e w i s s e n s c h a f t<br />

G e s u n d h e i t s - u n d<br />

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P f l e g e e x p e r t i n<br />

20 <strong>Quartett</strong> Nr. <strong>52</strong> | Dezember 2016


Das <strong>RKK</strong> <strong>Mitarbeitermagazin</strong><br />

Foto: <strong>RKK</strong> Klinikum<br />

Gebündeltes Fachwissen<br />

für die Praxis<br />

Expertenstandards<br />

in der Pflege<br />

Die nationalen Expertenstandards<br />

der Pflege sind Instrumente,<br />

die der Sicherung und<br />

Förderung der Pflegequalität<br />

auf nationaler Ebene dienen. Dabei<br />

stützt sich die Erarbeitung eines<br />

Expertenstandards sowohl auf pflegewissenschaftlich<br />

überprüften Erkenntnissen<br />

als auch auf praktische<br />

Erfahrungen. Jeder Expertenstandard<br />

bietet daher auf der Basis von<br />

evidenzbasiertem Wissen Aussagen<br />

zur Entstehung und Verlauf bestimmter<br />

gesundheitsrelevanter Themenschwerpunkte.<br />

Zudem enthalten<br />

sie Risikofaktoren sowie Handlungsanweisungen<br />

für die Pflege<br />

kranker und/oder pflegebedürftiger<br />

Menschen. Folgender Beitrag soll die<br />

Bedeutung und Funktion sowie die<br />

Entwicklung und den Aufbau dieser<br />

Instrumente präzise und verständlich<br />

darlegen.<br />

Aus gesundheitspolitischer und pflegewissenschaftlicher<br />

Sicht wird zunehmend<br />

gefordert, dass sich praktisches<br />

Pflegehandeln an wissenschaftlich<br />

fundiertem Wissen orientieren<br />

muss, also evidenzbasiert<br />

stattfindet. Doch bei auftretenden<br />

pflegerischen Schwierigkeiten die<br />

angemessene Literatur mal eben heranzuziehen,<br />

zu analysieren, zu bewerten<br />

und anhand dessen Entscheidungen<br />

für die Praxis zu tre≠en, kann<br />

in Anbetracht der realen Bedingungen<br />

als Illusion und Utopie bewertet<br />

werden. Darum werden Methoden<br />

und Instrumente benötigt, welche<br />

eine pflegefachliche Beratung und<br />

Begleitung sowie den Zugang zu<br />

geeigneter Fachliteratur bieten, um<br />

den Theorie-Praxis-Transfer von Evidenz<br />

zu erleichtern. In Anbetracht<br />

dessen dienen Expertenstandards<br />

in erster Linie als Instrumente zur<br />

Verbreitung wissenschaftlich erwiesenen<br />

und handlungsrelevanten Erkenntnissen.<br />

Hinsichtlich dieser Argumentation<br />

ergeben sich Nutzen<br />

und zentrale Funktionen von Expertenstandards<br />

wie folgt:<br />

21


Optimierung der Pflegequalität:<br />

Expertenstandards sind relevante<br />

und nutzvolle Instrumente für<br />

eine qualitative praktische Pflege.<br />

Beitrag zur Professionalisierung:<br />

Durch die nationale Gültigkeit<br />

der Vorgaben wird ein einheitliches<br />

und professionelles Leistungsniveau<br />

in der beruflichen<br />

Praxis und des beruflichen Selbstverständnisses<br />

angestrebt und<br />

transparent gestaltet.<br />

Steigerung der Patientenorientierung:<br />

Neben der Beschreibung<br />

des professionellen Handlungsniveaus<br />

bieten alle Expertenstandards<br />

gezielt Handlungsspielräume<br />

an, welche den Patienten einbeziehen.<br />

Aktiver Theorie-Praxis-Transfer:<br />

Durch die Einführung der Expertenstandards<br />

in eine Institution<br />

wird die Übertragung fachlicher<br />

und ethischer Theorien in die<br />

Praxis transportiert.<br />

Die Expertenstandards sind in ihrer<br />

Thematik, Art der Darstellung und<br />

sprachlichen Ausführung vor allem<br />

an professionell Pflegende gerichtet,<br />

die in Krankenhäusern und in ambulanten<br />

oder stationären Pflegeeinrichtungen<br />

tätig sind. Im Jahr 1999 wurde<br />

der erste nationale Expertenstandard<br />

zum Thema Dekubitusprophylaxe in<br />

der Pflege entwickelt. Die Entwicklung,<br />

Konsentrierung und Implementierung<br />

der nationalen Expertenstandards<br />

sind zentrale Aufgaben des<br />

deutschen Netzwerks für Qualitätsentwicklung<br />

in der Pflege (DNQP). Bis<br />

heute wurden von dem DNQP bereits<br />

9 Expertenstandards erarbeitet, verö≠entlicht<br />

und aktualisiert (Tabelle<br />

unten links).<br />

Zunächst erfolgt die Bildung einer 8-<br />

bis 12-köpfigen Expertenarbeitsgruppe.<br />

Die Experten-AG verscha≠t sich zu<br />

Beginn einen Überblick über aktuelle<br />

nationale und internationale Fachund<br />

Forschungsliteratur. Anhand einer<br />

Literaturanalyse wird ein Entwurf<br />

des Expertenstandards erarbeitet.<br />

Auf den Entwicklungsprozess folgt<br />

die Konsentrierung des Entwurfs auf<br />

einer sogenannten Konsensus-Konferenz.<br />

Der Entwurf wird in diesem<br />

Rahmen der Fachö≠entlichkeit, also<br />

einem Fachpublikum (Fachvertreter/<br />

inne/n und Institutionen aus der Pflege)<br />

vorgestellt und mit diesem erörtert.<br />

Die Ergebnisse der Konferenz fließen<br />

1. Expertenstandard Dekubitusprophylaxe<br />

(2000, 1. Aktualisierung 2010)<br />

2. Expertenstandard Entlassungsmanagement<br />

(2004, 1. Aktualisierung 2009)<br />

3. Expertenstandard Schmerzmanagement in der Pflege<br />

bei akuten Schmerzen (2005, 1. Aktualisierung 2011)<br />

4. Expertenstandard Sturzprophylaxe (2006, 1. Aktualisierung 2013)<br />

5. Expertenstandard Förderung der Harnkontinenz in der Pflege<br />

(1. Aktualisierung 2014)<br />

6. Expertenstandard Pflege von Menschen mit chronischen Wunden<br />

(1. Aktualisierung 2015)<br />

7. Expertenstandard Ernährungsmanagement zur Sicherstellung und<br />

Förderung der oralen Ernährung in der Pflege (2010)<br />

8. Expertenstandard Schmerzmanagement bei<br />

chronischen nicht-malignen Schmerzen (März 2014)<br />

9. Expertinnenstandard Förderung der physiologischen Geburt (2014)<br />

10. Erhaltung und Förderung der Mobilität (in Bearbeitung)<br />

in die abschließende Version des Expertenstandards<br />

ein. Im nächsten Arbeitsschritt<br />

erfolgt die modellhafte<br />

Implementierung der Expertenstandards<br />

mit wissenschaftlicher Begleitung<br />

durch das wissenschaftliche<br />

Team des DNQP. Dieser Probelauf findet<br />

in etwa 20 stationären und ambulanten<br />

Einrichtungen des Gesundheitswesens<br />

und der Altenhilfe statt.<br />

Nach der Gesamtauswertung der Ergebnisse<br />

bezüglich der Implementierung<br />

findet ein Netzwerk-Workshop<br />

statt, bei dem die Ergebnisse von<br />

Projektbeteiligten und einem Fachpublikum<br />

kritisch diskutiert wird.<br />

Auf der Basis dieser Prüfung auf Praxistauglichkeit<br />

werden alle notwendigen<br />

letzten Veränderungen vollzogen<br />

und der Standard freigegeben<br />

sowie verbreitet.<br />

Mit der Umsetzung der Nationalen<br />

Expertenstandards sollen die Kompetenz<br />

und das Wissen der Pflege<br />

weiterwachsen und das pflegerischen<br />

Handeln stets weiterentwickelt<br />

und reflektiert werden. Daher<br />

muss auf eine methodische und<br />

sinnvolle Etablierung der Standards<br />

wert gelegt werden und nicht nur<br />

die reine Einführung von Dokumenten<br />

oder Formularen stattfinden.<br />

Dies ist ohne Frage ein aufwendiger<br />

Weg, den es sich im Sinne unserer<br />

Berufsgruppe und der Patienten zu<br />

gehen lohnt.<br />

Wir haben im <strong>RKK</strong> Klinikum in einer<br />

<strong>RKK</strong>-internen Expertengruppe begonnen,<br />

den Nationalen Expertenstandard<br />

Dekubitusprophylaxe zu überarbeiten,<br />

ihn zu aktualisieren und<br />

auf unsere <strong>RKK</strong>-internen Verhältnisse<br />

anzupassen – eine Arbeit, bei der<br />

alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

der Expertengruppe mit Elan<br />

mitwirken.<br />

E l e n a T r a u t w e i n<br />

B . A . P f l e g e / A n g e w a n d t e P f l e g e -<br />

w i s s e n s c h a f t / G e s u n d h e i t s - u n d<br />

K r a n k e n p f l e g e r i n / P f l e g e e x p e r t i n<br />

22 <strong>Quartett</strong> Nr. <strong>52</strong> | Dezember 2016


Das <strong>RKK</strong> <strong>Mitarbeitermagazin</strong><br />

Kinaesthetics und Demenz<br />

Foto: cc vision<br />

Demenz geht uns alle an!<br />

In Deutschland sind ca. 1,3<br />

Millionen Menschen an Demenz<br />

erkrankt, und diese<br />

Zahl soll sich bis zum Jahre 2050<br />

noch verdoppeln. Die spezifische Herausforderung<br />

im Umgang mit diesen<br />

Erkrankten besteht darin, dass<br />

sie ihre „eigene Landkarte“ haben,<br />

die von außen betrachtet, oft nicht<br />

nachvollziehbar ist.<br />

Welches Angebot können Kinaesthetics<br />

ganz speziell den Menschen<br />

machen, die an Demenz erkrankt sind?<br />

Worin liegt das Potenzial von Kinaesthetics<br />

und was brauchen Mitarbeiter,<br />

damit sie Kinaesthetics nutzen können.<br />

Dieser Frage sind wir bei unserem<br />

ganztägigen Peer-Tutoren-Tre≠en am<br />

26. Oktober 2016 nachgegangen.<br />

Zur Einleitung stellte uns Benjamin<br />

Ambroso, Stationsleiter der IDA (Inter<br />

disziplinäre Altersmedizin) und<br />

Fachkrankenpfleger für aktivierendtherapeutische<br />

Pflege Geriatrie und<br />

Peer Tutor im St. Josefskrankenhaus<br />

seine Aufgaben vor: Was ist Demenz<br />

und was versteht man unter GFK<br />

(Geriatrisch Frührehabilitative Komplexbehandlung).<br />

Im Anschluss daran referierte Gisela<br />

Winter, Krankenschwester im Loretto-Krankenhaus<br />

auf der Urologie<br />

und Kurzlieger, über ihre Erfahrungen<br />

als Fachkraft für tiergestützte<br />

Therapie und Pädagogik bei dementiell<br />

erkrankten Bewohnern eines<br />

Altenheimes. Frau Winter berichtete<br />

über die Zusammenarbeit mit ihren<br />

Hund „Kaya“.<br />

Anschließend erarbeiteten wir das<br />

Thema Kinaesthetics und Demenz<br />

anhand unterschiedlicher Aktivitäten.<br />

Ein Beispiel davon war: die<br />

Aktivität „Trinken“ unter den Blickwinkeln<br />

der Kinaesthetics-Konzepte:<br />

Interaktion (mit den Unterthemen<br />

Sinne, Bewegungselemente, Interaktionsformen),<br />

menschliche Anatomie,<br />

menschliche Bewegung, Anstrengung,<br />

menschliche Funktion,<br />

Umgebung.<br />

Kinaesthetics ist wie ein Uhrwerk,<br />

bei dem verschiedene Konzepte wie<br />

Zahnräder ineinandergreifen. Aufgrund<br />

vielfältiger Blickwinkel (Konzepte)<br />

beleuchten wir die alltäglichen<br />

Lebensaktivitäten des Patienten,<br />

d. h. zum Beispiel, braucht er Unterstützung<br />

beim Trinken, Aufste-<br />

23


hen, Hinsetzen, kann er sich im Stuhl<br />

nach vorne/nach hinten bewegen,<br />

benötigt er Begleitung zur Toilette,<br />

etc. Dies ermöglicht die Chance, neue<br />

Bewegungsmöglichkeiten bei uns<br />

selbst und in Interaktion mit dem<br />

anderen zu entdecken und weiterzuentwickeln.<br />

Fortbildungsangebote für<br />

Mitarbeiter/innen:<br />

Im <strong>RKK</strong> Klinikum bestehen regelmäßige<br />

Angebote für die Mitarbeiter im<br />

Umgang mit den spezifischen Herausforderungen<br />

bei Demenz: bei den<br />

Kinaesthetics Grund- und Aufbau-<br />

Kursen, in Fortbildungen, an Refresher-Tagen<br />

und speziell dafür eigene<br />

Workshops.<br />

Fortbildungsangebot für<br />

Pflegende Angehörige:<br />

Es werden 70% aller Demenz-Kranken<br />

zu Hause durch ihre Angehörigen<br />

gepflegt. Das <strong>RKK</strong> Klinikum bietet<br />

in Kooperation mit der Barmer<br />

GEK seit vielen Jahren regelmäßig<br />

Grund- und Aufbaukurse zur Unterstützung<br />

Pflegender Angehöriger an.<br />

Wie können Angehörige sich selbst<br />

entlasten und ihre Angehörigen unterstützen?<br />

Das Thema Demenz ist<br />

in diesen Kursen immer ein großer<br />

Schwerpunkt und zieht sich wie ein<br />

roter Faden durch alle sechs Abende.<br />

Der nächste Aufbaukurs Kinaesthetics<br />

zur Unterstützung Pflegender<br />

Angehöriger findet an folgenden<br />

Dienstagabenden jeweils von 16.30-<br />

20.00 Uhr im Loretto-Krankenhaus<br />

statt: 24.01./31.01./07.02./14.02./21.02./<br />

07.03.2017. Teilnehmen kann jeder,<br />

der privat oder ehrenamtlich pflegt<br />

oder interessierter Laie ist. Die Voraussetzung<br />

dafür ist der Grundkurs<br />

Kinaesthetics. Beachten Sie bitte<br />

hierzu auch den Hinweis auf Seite 54.<br />

M a r i a A n g e l a M a r k - L ö f f l e r<br />

K i n a e s t h e t i c s T r a i n e r i n<br />

24 <strong>Quartett</strong> Nr. <strong>52</strong> | Dezember 2016


Bernd Fey gratuliert Schwester Edeltraud<br />

zu ihrem Jubiläum<br />

Das <strong>RKK</strong> <strong>Mitarbeitermagazin</strong><br />

Man spürt, dass in diesem<br />

Haus gebetet wird“, ist sich<br />

Schwester Edeltraud (77)<br />

sicher, was sie auch im<br />

Kontakt mit Patienten und Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern regelmäßig<br />

bestätigt bekommt und das nicht<br />

ohne Wirkung bleibt.<br />

Jetzt hat Schwester Edeltraud, seit 57<br />

Jahren Ordensschwester, ihr 40. Jubiläum<br />

als Oberin im Loretto-Krankenhaus<br />

begangen und anlässlich dieses<br />

Jubiläums alle Mitarbeiter und<br />

Mitarbeiterinnen zu „Kaffee und Kuchen“<br />

eingeladen. Geschäftsführer<br />

Bernd Fey gratulierte Schwester<br />

Edeltraud zu Beginn der Krankenhauskonferenz.<br />

„Die besondere Atmosphäre<br />

des Loretto-Krankenhauses<br />

ist untrennbar verbunden mit Ihrem<br />

wertvollen Wirken.“<br />

Schwester Edeltraud feierte ihr<br />

40jähriges Jubiläum<br />

im Loretto-Krankenhaus<br />

Nächstenliebe<br />

ohne Feierabend<br />

Geboren wurde Schwester Edeltraud<br />

in Bad Säckingen, zog aber schon<br />

bald mit ihrer Familie in den Heimatort<br />

ihrer Mutter, nach Nordweil bei<br />

Kenzingen im nördlichen Breisgau.<br />

Schon in jungen Jahren hat sie in Kenzingen<br />

im heutigen Maximilian-Kolbe-Altenheim<br />

mitgeholfen und dort<br />

auch Ordensschwestern kennengelernt.<br />

Eine höhere Schule durfte sie<br />

nicht besuchen. „Das hat mich fast<br />

umgebracht“, erinnert sie sich. Vier<br />

Wochen vor ihrem 18. Geburtstag entschied<br />

sie sich für ein Leben im Kloster.<br />

Erst kam ein Postulat, eine Art gegenseitiges<br />

Kennenlernen, dann das<br />

Noviziat, bevor sie im September 1959<br />

die ersten Gelübde und im September<br />

1965 dann die ewigen Gelübde ablegte.<br />

Schwester Edeltraud trat am 1. August<br />

1957 in die Kongregation der<br />

Schwestern vom Heiligen Josef zu<br />

Saint Marc ein, ein im Jahr 1845 im<br />

Elsass gegründeter Orden. Zunächst<br />

ließ sich sie sich als junge Ordensfrau<br />

in Köln-Hohenlind zur Diätassistentin<br />

ausbilden. Sie arbeitete unter anderem<br />

in der Küche des Krankenhauses<br />

St. Trudpert in Pforzheim, danach<br />

in der Küche im Kloster St. Trudpert<br />

im Münstertal sowie in der Frauenklinik<br />

St. Josef in Basel. Von 1971 bis<br />

1972 erfolgte die Weiterbildung zur<br />

Pflegedienstleiterin, ebenfalls in der<br />

Caritas Akademie Köln-Hohenlind.<br />

Das Caritas Altenheim St. Josef in<br />

Waldhausen/Odenwald war von Oktober<br />

1972 bis November 1976 ihre<br />

erste Wirkungsstätte als Oberin. Im<br />

Dezember 1976 wurde sie dann als<br />

Oberin an das Loretto-Krankenhaus<br />

in der Wiehre berufen. Bis im Jahr<br />

2000 war sie auch Oberin des Konvents<br />

der am Krankenhaus tätigen<br />

Ordensschwestern. In Personalunion<br />

übernahm sie bis 1991 als dritte<br />

Aufgabe die Pflegedienstleitung im<br />

Loretto-Krankenhaus.<br />

Das Loretto-Krankenhaus war in den<br />

ersten Freiburger Jahren von Schwester<br />

Edeltraud vor allen Dingen eines<br />

– nämlich eine riesengroße Baustelle.<br />

Von 1978 an wurde das Krankenhaus<br />

ständig erweitert und modernisiert.<br />

1996 konnte das Ende der<br />

Bauzeit und das 75-jährige Bestehen<br />

des Loretto-Krankenhauses gefeiert<br />

werden – es war in der Rückschau<br />

einer der schönsten Arbeitstage für<br />

Schwester Edeltraud.<br />

Für Hobbys bleibt bei Schwester<br />

Edeltrauds ausgefülltem Tag wenig<br />

Zeit. Sie liest gern, erzählt sie, und<br />

hört gern klassische Musik. „Und<br />

ich gehöre noch zu denen, die Briefe<br />

schreiben“, sagt sie – wohlwissend,<br />

dass das – genauso wie ein Leben<br />

in einem Orden – ein wenig aus der<br />

Mode gekommen ist.<br />

T h i l o J a k o b<br />

P r e s s e s p r e c h e r<br />

u n d<br />

J o a c h i m R ö d e r e r<br />

S t a d t r e d a k t i o n B a d i s c h e Z e i t u n g<br />

25


Dr. Rolf Jehle mit Schwester Debora<br />

Verabschiedung<br />

Fotos: Thilo Jakob<br />

Dr. Rolf Jehle<br />

35 Jahre im Dienst<br />

des Loretto-Krankenhauses<br />

Mitte September wurde Oberarzt<br />

Dr. Rolf Jehle feierlich<br />

in den Ruhestand verabschiedet.<br />

Geschäftsführer<br />

Bernd Fey hielt die Laudatio. Prof.<br />

Dr. Jürgen Fröhlich, Chefarzt a.D. der<br />

Inneren Abteilung im Loretto-Krankenhaus<br />

(Juli 1983 bis April 2006),<br />

trug Anekdoten vor, die den erfahrenen<br />

und professionellen Umgang<br />

von Dr. Jehle mit Patienten veranschaulichten<br />

und Dr. Konrad van Aaken,<br />

komm. Ärztl. Leiter der Inneren<br />

Abteilung im Loretto-Krankenhaus,<br />

hob besondere Eigenschaften von<br />

Dr. Jehle hervor, wie beispielsweise<br />

die Kenntnis jedes Detail zu den Patienten,<br />

bis in den Privatbereich hinein.<br />

Zum Abschluss bedankte sich Dr.<br />

Rolf Jehle bei allen Rednern für die<br />

Ausführungen und lies die Zeit im<br />

Loretto-Krankenhaus noch einmal<br />

auf eine sehr persönlich Art Revue<br />

passieren.<br />

Geschäftsführer Bernd Fey würdigte<br />

in seiner Laudatio das Wirken von<br />

Dr. Jehle (66), den er schon in seiner<br />

Zeit als Verwatungsangestellter im<br />

Loretto-Krankenhaus kennengelernt<br />

hat: Nach dem Medizinstudium in<br />

Freiburg kehrte Dr. Rolf Jehle im Jahre<br />

1978 zunächst als Assistenzarzt in<br />

die Nähe seines Geburtsortes Karls-<br />

ruhe zurück. Im Kreiskrankenhaus<br />

Ettenheim fiel den Verantwortlichen<br />

schon damals die außergewöhnliche<br />

Exaktheit in der Durchführung<br />

der Dr. Jehle übertragenen Aufgaben<br />

auf. Bemerkenswert war auch,<br />

dass Dr. Jehle in dieser Zeit als chirurgischer<br />

Assistenzarzt Dienste in<br />

der Inneren Medizin geleistet hat. Im<br />

Jahr 1981 erfolge der Wechsel in das<br />

Loretto-Krankenhaus, wo Dr. Jehle<br />

von Monsignore Hensler zunächst<br />

zum Funktionsoberarzt und später<br />

zum Oberarzt ernannt wurde. Seite<br />

breite Ausbildung und seine umfangreiche<br />

Erfahrung als Endoskopie-Arzt<br />

brachten im Laufe der Jahre<br />

zahlreiche Zusatzaufgaben mit<br />

sich. Dr. Jehle war u.a. Leiter der Hygienekommission<br />

(1993), Hygienebeauftragter<br />

Arzt (2011), Mitglied der<br />

EDV Kommission und Dozent im<br />

Auftrag der Krankenpflegeschule<br />

und der Falk Foundation. Bernd Fey<br />

bedankte sich ausdrücklich bei Dr.<br />

Jehle für seine Bereitschaft, seit November<br />

2015 über das Erreichen der<br />

Pensionsgrenze hinaus für das Loretto-Krankenhaus<br />

tätig gewesen zu<br />

sein. Nach einem gesonderten Dankeschön<br />

an Ehefrau Doris Jehle, die<br />

Ihren Mann alle Unterstützung gewährt<br />

hat, wies Geschäftsführer<br />

Bernd Fey auf die Lücke hin, die Dr.<br />

Jehle hinterlässt: „Nach 35 Jahren Zugehörigkeit<br />

zum LOK kann man sich<br />

die Innere Medizin hier nur schwer<br />

ohne Sie vorstellen.“<br />

Die Rede von Dr. Konrad van Aaken<br />

im Wortlaut: <br />

26 <strong>Quartett</strong> Nr. <strong>52</strong> | Dezember 2016


Lieber Rolf, als ich Dich vor 10 Jahren kennen lernte, da warst Du<br />

schon ein viertel Jahrhundert im Loretto tätig. Insgesamt nun<br />

gerundet 35 Jahre. Du hast, das kann man mit Fug und Recht<br />

sagen, Dein Arbeitsleben in den Dienst der Menschen gestellt<br />

und sehr viel Gutes bewirkt. Und dafür sind Dir sehr viele<br />

Menschen sehr dankbar.<br />

Du hast Dich aber nicht nur um kranke, hilfsbedürftige Menschen<br />

gekümmert. Unvergessen sind natürlich die morgendlichen Studien der<br />

Großwetterlage in Südbaden, insbesondere das Studium der Vorhersagen<br />

von Werner Brockhaus, der seit 1974 seine Wetterstation betrieb und ab<br />

2005 im Internet präsentierte. Wie viel Schnee wo liegt und ob man auch<br />

gut Ski fahren kann oder besser wandern geht. Aber bezüglich der Niederschlagsmenge<br />

der vergangenen Nacht konntest Du durch präzise Angaben<br />

anhand des Wasserstandes in Deiner Regentonne im Garten mit<br />

Hr. Brockhaus mithalten, da konnte Dir Hr. Brockhaus nicht das „Wasser“<br />

reichen. Nicht nur das hast Du mit ihm gemein, sondern auch die Leidenschaft<br />

für das Rennfahren: Er mit seinem Porsche (in den 60ern), Du hast<br />

manches Rennen mit Deinem VW T5 durch Italien absolviert. Boxenstopp<br />

auf so manchem Campingplatz inbegri≠en. Die Boxenstopps wurden<br />

von Dir präzise beschrieben, so dass so einige Mitarbeiter von Deinen<br />

Schilderungen inspiriert wurden und die „Boxenstopps“ ebenfalls besuchten.<br />

Das Internet und Hr. Brockhaus sind das Eine, die Badische Zeitung<br />

das Andere. Ich habe nie verstanden, wie man es<br />

scha≠te, morgens vor der Arbeit noch die gesamte<br />

Badische Zeitung auswendig zu lernen und<br />

immer auf dem aktuellen Stand zu sein, was so in<br />

Freiburg und Umgebung los war und sein wird.<br />

Das <strong>RKK</strong> <strong>Mitarbeitermagazin</strong><br />

Monsigniore Erich Hensler (links)<br />

bei der Verabschiedung<br />

Und beim Mittagessen ging es weiter: Es wurde<br />

heftig mit einem urologischen Kollegen und<br />

einem internistischem Assistenten über die<br />

aktuelle Aktienentwicklung debattiert. Welche<br />

Aktie gekauft werden sollte, welche lieber nicht,<br />

wo es sinnvoll ist zu investieren und welche Firma<br />

gerade abschmiert. In der Röntgenbesprechung<br />

wurde auch gerne mal mit einem Radiologen<br />

debattiert ob es sich auf dem Röntgenbild nun<br />

um eine Stauung oder um ein Infiltrat handelt.<br />

Nichts zu diskutieren gab es bzgl. der Patienten.<br />

Du kanntest die Pat. genau, die Angehörigen, Du<br />

wusstest immer über die gesamte Verwandtschaft<br />

des Patienten Bescheid, wo der Patient<br />

wohnt und wer der Hausarzt ist, wer der Apotheker<br />

ist und wie der Hund des Apothekers heißt.<br />

Unvergessen sind aber auch die „Geburten“ in der gastroenterologischen<br />

Königsklasse. So viele Geburten wie Du durchgeführt hast, kann<br />

nicht mal die Geburtenabteilung des St. Josefskrankenhaus vorweisen.<br />

Hier muss der Qualitätsbericht nochmal umgeschrieben werden. Mit<br />

präzisem Geschick führtest Du den „Kaiserschnitt“, oder soll ich lieber<br />

sagen den „Königsschnitt“, nämlich die Papillotomie des Gallenganges<br />

durch und verhalfst so manchem Stein zur Geburt aus dem Gallengang.<br />

Die Freude darüber war Dir immer ins Gesicht geschrieben<br />

und für alle Anwesenden meistens akustisch deutlich vernehmbar.<br />

Lieber Rolf, die Innere Medizin des Loretto, alle Abteilungen des Loretto<br />

und Das <strong>RKK</strong> Klinikum schulden Dir mehr als Dank und wir wünschen<br />

Dir und Deiner Familie alles Liebe und Gute für die kommenden Jahre.<br />

Herzlichen Dank für Alles.“<br />

D r . K o n r a d v a n A a k e n<br />

K o m m i s s a r i s c h l e i t e n d e r A r z t<br />

I n n e r e M e d i z i n<br />

T h i l o J a k o b<br />

P r e s s e s p r e c h e r<br />

27


Fortsetzung von Seite 1:<br />

Stabübergabe im Hospiz Karl Josef<br />

In der für ihn typischen Bescheidenheit<br />

hat sich Alfred Debes bei allen bedankt,<br />

die ihn während seiner Tätigkeit<br />

im Hospiz unterstützt haben. Er<br />

schloss sich den von Laudator Bernd<br />

Fey zum Ausdruck gebrachten Dankesworten<br />

an die vielen ehrenamtlichen<br />

Helfern, Mitarbeitern und die<br />

für das Hospiz tätigen Ärzten ebenso<br />

an wie in der Einschätzung, dass<br />

mit Schwester Miriana Fuchs eine<br />

ideale Nachfolgelösung für die Leitung<br />

gefunden wurde.<br />

T h i l o J a k o b<br />

P r e s s e s p r e c h e r<br />

Fotos: Thilo Jakob<br />

Bernd Fey, Schwester Miriana Fuchs,<br />

Alfred Debes und Frau Leibinger<br />

… Krankenhäuser gGmbH (<strong>RKK</strong>) getragene<br />

Hospiz Karl Josef hat sich den sensiblen<br />

Prozess des Sterbens und den<br />

Umgang mit dem Tod mit Hilfe von<br />

pflegerisch-medizinischem Fachpersonal<br />

zur Aufgabe gemacht. Der Dankesgottesdienst<br />

wurde gestaltet von<br />

Zelebrant Johannes Busch; der Neupriester<br />

ist ein ehemaliger Praktikant<br />

des Hospizes mit einem ganz besonderen<br />

Bezug zum bisherigen Hospizleiter<br />

Alfred Debes. Unterstützt<br />

wurde der von Konzelebrant Pfarrer<br />

Hubert Leuser und Diakon Bernd<br />

Strohmaier. Entsprechend mitreisend<br />

war der sehr würdig gestaltete<br />

Gottesdienst.<br />

Vor dem Hintergrund, dass in den<br />

vergangenen 15 Jahren über 1.200<br />

Gäste ihre letzte Lebenszeit in Würde,<br />

mit liebevoller Pflege und menschlicher<br />

Zuwendung verbringen konnte<br />

betonte Geschäftsführer Bernd Fey<br />

in seiner Laudatio: „Alfred Debes hat<br />

das Hospiz geprägt; der Mut ein Hospiz<br />

zu gründen und die außerordentliche<br />

Spendenbereitschaft der Familie<br />

Leibinger hätten vermutlich nicht<br />

zum Erfolg geführt, ohne einen fachlich<br />

und sozial so hochkompetenten<br />

Hospiz-Leiter“ Neben der Betreuung<br />

der Gäste erfordere gerade auch die<br />

erfolgreiche Einbindung von ehrenamtlichen<br />

Helfern und Mitarbeitern<br />

sehr viel Fingerspitzengefühl und<br />

Empathie. Tatsächlich ist die Fluktuationsrate<br />

im Hospiz äußerst gering<br />

und ein eindrucksvoller Beleg für die<br />

große Bedeutung dieser Schlüsselqualifikation.<br />

Neben seiner Ausbildung zum Krankenpfleger<br />

im St. Josefskrankenhaus<br />

hat Alfred Debes nach seinem Fachexamen<br />

zum Anästhesie- und Intensivpfleger<br />

und verschiedener Weiterbildungen<br />

mehrere Jahre die Intensivstation<br />

am St. Josefskrankenhaus<br />

geleitet. Unmittelbar vor seinem<br />

Wechsel zum Hospiz arbeitete<br />

Alfred Debes als Leitung der Katholischen<br />

Sozialstation Freiburg West.<br />

Zeitgleich ist auch die seit 2002 im<br />

Hospiz tätige Stellvertretende Leiterin<br />

Cornelia Netzer-Kaplanian (64) in<br />

den Ruhestand verabschiedet worden,<br />

die 14 Jahre im Hospiz Karl Josef<br />

gearbeitet hat.<br />

Zelebrant Johannes Busch<br />

beim Dankesgottesdienst<br />

28 <strong>Quartett</strong> Nr. <strong>52</strong> | Dezember 2016


Das <strong>RKK</strong> Klinikum …<br />

Das <strong>RKK</strong> <strong>Mitarbeitermagazin</strong><br />

tor, Professor Dr. Stephan Kersting,<br />

Pflegedirektorin Michaela Schmid,<br />

Pfarrerin Friederike Folkers und<br />

Pfarrer Wolfgang Gätschenberger<br />

begrüßten die neue Seelsorgerin. Mit<br />

einem Spirituellen Impuls gab Andrea<br />

Kohler Einblicke in ihr Verständnis<br />

von Seelsorge und bezog sich mit einer<br />

Lesung aus dem Buch Jesaja dabei<br />

auch auf das in der Bibel verwendete<br />

Symbol der Wüstenerfahrung.<br />

Ho≠nungsbilder, die Seele und Körper<br />

verbinden führen tiefer hinein in<br />

die eigene Menschwerdung und sie<br />

kann Gottes Menschwerdung im Alltag<br />

konkret werden lassen:<br />

Foto: Michael Spiegelhalter<br />

… mit neuer<br />

Klinikseelsorgerin<br />

Seelsorgerin Andrea Kohler (kath.)<br />

wurde o≤ziell in das Seelsorgeteam<br />

des St. Josefskrankenhauses<br />

im <strong>RKK</strong> Klinikum eingeführt. Zusammen<br />

mit Pfarrer Wolfgang Gätschenberger<br />

(kath.) und Pfarrerin<br />

Friederike Folkers (ev.) gehört sie zum<br />

ökumenisches Team von Hauptamtlichen<br />

und Ordensschwestern, das unterstützt<br />

wird von einem ehrenamtlichen<br />

Krankenbesuchsdienst. Als<br />

Fachreferentin Klinik- und Kurseelsorge<br />

wird sie darüber hinaus im Erzbischöflichen<br />

Seelsorgeamt Mitarbeitende<br />

der Krankenhausseelsorge im<br />

gesamten Bistum begleiten.<br />

Geschäftsführer Bernd Fey würdige<br />

Andrea Kohler als hervorragende Fachfrau.<br />

In seiner Begrüßung betonte<br />

Bernd Fey, dass die anspruchsvolle<br />

und herausfordernde Aufgabe der<br />

Seelsorge im <strong>RKK</strong> Klinikum zum<br />

Andrea Kohler im<br />

St. Josefskrankenhaus<br />

Selbstverständnis der Ordenskrankenhäuser<br />

gehört und Patienten und<br />

deren Angehörigen damit die Möglichkeit<br />

zur Auseinandersetzung mit<br />

Lebensfragen geboten wird: „Wir<br />

verstehen diese individuelle Wegbegleitung<br />

als ein Teil des umfassenden<br />

Behandelns und Heilens von Körper,<br />

Geist und Seele“.<br />

In einem Grußwort zeigte sich Barbara<br />

Winter-Riesterer, Leiterin der Abteilung<br />

Pastorale Grundaufgaben im Erzbischöflichen<br />

Seelsorgeamt, überzeugt,<br />

dass Andrea Kohler mit ihrer Qualifikation<br />

und Berufserfahrung als Klinikseelsorgerin<br />

alle Voraussetzungen<br />

mitbringt, diesem Anspruch gerecht<br />

zu werden. Sie führte aus, dass Krankenhausseelsorge<br />

daran erinnert, dass<br />

sich der christliche Glaube vom Ursprung<br />

her als therapeutische Kraft<br />

versteht. Auch der Ärztliche Direk-<br />

Die Wüste und das trockene<br />

Land sollen sich freuen,<br />

die Steppe soll jubeln<br />

und blühen. Sie soll prächtig<br />

blühen wie eine Lilie, jubeln<br />

soll sie, jubeln und jauchzen. […].<br />

Man wird die Herrlichkeit des<br />

Herrn sehen, die Pracht unseres<br />

Gottes. Macht die erschla≠enden<br />

Hände wieder stark und die<br />

wankenden Knie wieder fest !<br />

S<br />

agt den Verzagten: Habt<br />

Mut, fürchtet euch nicht<br />

! Seht, hier ist euer Gott!<br />

[…]; er selbst wir kommen<br />

und euch retten. Dann werden<br />

die Augen der Blinden geö≠net,<br />

auch die Ohren der Tauben sind<br />

wieder o≠en. Dann springt der<br />

Lahme wie ein Hirsch, die Zunge<br />

des Stummen jauchzt auf.<br />

Musikalisch begleitet wurde die Feierstunde<br />

durch Jörg Benzing, Flötist<br />

und Musikpädagoge aus Freiburg.<br />

Im Anschluss an die Feier bestand<br />

die Möglichkeit der Begegnung bei<br />

einer kleineren Stärkung im Vorraum<br />

der Kapelle.<br />

T h i l o J a k o b<br />

P r e s s e s p r e c h e r<br />

29


Die vollbesetzte Mutterhauskirche in Freiburg<br />

am 1. November 2016<br />

Ein Hörgenuss<br />

für das Leben<br />

Auch das<br />

4. Benefizkonzert findet<br />

großen Zuspruch<br />

Auch das 4. Benefizkonzert<br />

des Hospiz Karl Josef, das an<br />

Allerheiligen in der Mutterhauskirche<br />

stattgefunden<br />

hat, war mit <strong>52</strong>0 Besuchern bis auf<br />

den letzten Platz besetzt und ausverkauft.<br />

Ein großer Erfolg für das Hospiz<br />

Karl Josef, das ein Ort des Lebens<br />

und Sterbens in Würde anbietet und<br />

dem der Erlös des Benefizkonzertes<br />

zu Gute kommt. Aufgeführt wurden<br />

Wolfgang Amadeus Mozart’s Monumentalwerk,<br />

die große Messe in c-moll<br />

und das Orgelkonzert in g-moll von<br />

Josef Gabriel Rheinberger. Zum ersten<br />

Mal hat der unmittelbar nach<br />

dem letzten Benefizkonzert gegründete<br />

Chor Cappella Nova Freiburg e.V.<br />

unter der Leitung von Jannik Trescher<br />

Fotos: Thilo Jakob<br />

Verdienter Applaus für die Solisten<br />

Siri Karoline Thornhill, Svea Schildknecht,<br />

Eduard Wagner und Professor Torsten Meyer<br />

30 <strong>Quartett</strong> Nr. <strong>52</strong> | Dezember 2016


Das <strong>RKK</strong> <strong>Mitarbeitermagazin</strong><br />

den Chorpart übernommen. Das u.a.<br />

aus Mitgliedern des Philharmonischen<br />

Orchesters Freiburg zusammen<br />

gesetzte Orchester war mit Konzertmeisterin<br />

Anke Ohnmacht-Döling,<br />

dem Solisten-<strong>Quartett</strong> Siri Karoline<br />

Thornhill (Sopran), Svea Schildknecht<br />

(2. Sopran), Eduard Wagner (Tenor) und<br />

Professor Torsten Meyer (Bass) wieder<br />

hochkarätig besetzt.<br />

In seiner Begrüßung bedankte sich<br />

Geschäftsführer Bernd Fey bei Generaloberin<br />

Schwester Birgitta, dass<br />

das Konzert wieder in der wunderschönen<br />

Mutterhauskirche stattfinden<br />

kann. Bei den Gästen bedankte<br />

sich Bernd Fey für die zum Ausdruck<br />

gebrachte Verbundenheit mit dem<br />

Hospiz Karl Josef und betonte, dass<br />

Spenden und Einnahmen aus dem<br />

Benefizkonzert ein wichtiger Bestandteil<br />

der Finanzierung des Hospiz<br />

sind und mit der Unterstützung<br />

beispielsweise eine neue Küche installiert<br />

werden konnte, die heute<br />

ein weiterer wertvoller Raum für alle<br />

Konzertmeisterin Anke Ohnmacht-Döling<br />

und Dirigent Jannik Trescher (rechts)<br />

Mitarbeiter und Gäste des Hospiz<br />

ist. „Menschen dürfen in unserer Gesellschaft<br />

sich nicht zunehmend als<br />

Last empfinden wenn sie alt, krank<br />

oder behindert sind. Ein schwerkranker<br />

Mensch darf nicht unter Druck<br />

geraten, wenn er spürt, dass seine Familie<br />

mit seiner Betreuung an Grenzen<br />

kommt. Es ist unsere Aufgabe für<br />

sterbende Menschen Bedingungen<br />

zu scha≠en, die den Sterbeprozess<br />

angst- und schmerzfrei werden lassen.<br />

Das kostet Zeit, Geld und Mühe,<br />

sollte es uns aber wert sein“, führte<br />

Bernd Fey weiter aus und bedankte<br />

sich ausdrücklich bei Mitgeschäftsführerin<br />

Adelheid Leibinger für das<br />

großzügige finanzielle Engagement<br />

der Familie Leibinger, ohne die das<br />

Hospiz im Jahre 2001 nicht hätte<br />

gegründet werden können. Geschäftsführer<br />

Bernd Fey nutzte die Gelegenheit,<br />

um sich beim langjährigen<br />

Hospiz-Leiter Alfred Debes zu bedanken,<br />

der als Mann der ersten<br />

Stunde, vor wenigen Monaten nach<br />

15 Jahren erfolgreicher Tätigkeit feierlich<br />

in den wohlverdienten Ruhestand<br />

verabschiedet wurde. Darüber<br />

hinaus begrüßte Bernd Fey die neue<br />

Schwester Miriana Fuchs<br />

bei Ihrer Ansprache<br />

Hospizleiterin Schwester Miriana<br />

Fuchs. In der Pause, unmittelbar vor<br />

der Au≠ührung von Mozart’s Großer<br />

Messe, stellte sich Schwester Miriana<br />

Fuchs dem Publikum als neue Hospizleiterin<br />

vor und gab dem Publikum<br />

persönlich Einblicke in ihr<br />

Verständnis von Hospizarbeit. Als<br />

Leiterin will sie den Pflegemitarbeitern<br />

– neben 13 Angestellten arbeiten<br />

25 Ehrenamtliche im Hospiz –<br />

„den Rücken frei halten“, aber ebenso<br />

eine Beziehung zu den Bewohnern<br />

aufbauen. „Den Trennungsschmerz<br />

können wir den Menschen nicht nehmen“,<br />

sagt Schwester Miriana, „aber<br />

es ist mir wichtig, dass sie eine gute<br />

Herberge haben.“<br />

T h i l o J a k o b<br />

P r e s s e s p r e c h e r<br />

Spendenkonto<br />

Mildtätiges Hospiz<br />

Karl Josef gGmbH<br />

Sparkasse<br />

Freiburg-Nördlicher Breisgau<br />

Swift-Bic: FRSPDE66XXX<br />

Spendenkonto-Nr. IBAN:<br />

DE<strong>52</strong> 6805 0101 0010 0871 09<br />

31


Monika Krämer<br />

feierlich verabschiedet<br />

50 Jahre<br />

im Dienste<br />

der Patienten<br />

Stellvertretend für alle Kollegen, die<br />

mit Monika Krämer in der Verwaltung<br />

zusammengearbeitet haben, ließ<br />

Heike Richthammer, Leiterin Qualitätsmanagement,<br />

die gemeinsame<br />

Zeit Revue passieren: „Wir möchten<br />

heute die Gelegenheit nutzen Dir zu<br />

sagen, wie es für uns war mit Dir zu<br />

arbeiten, was Du, liebe Mo, für uns<br />

warst und bist und wie wir Dich sehen.“<br />

Hierfür wurden im Vorfeld der<br />

Feierstunde alle der Anwesenden<br />

kontaktiert und gebeten 2-3 Stichworten<br />

zu nennen, die dem Befragten<br />

zu Monika Krämer einfallen. Zu<br />

den häufigstes Aussagen gehörte:<br />

„Kaum vorstellbar, dass Frau Krämer<br />

nicht mehr da ist, Frau Krämer – Monika<br />

– Mo – ist doch schon immer da.“<br />

Heike Richthammer wies darauf hin,<br />

dass es das eine ist da zu sein, aber<br />

es im Wesentlichen darauf ankommt<br />

wie man da ist – für und mit den<br />

Kollegen. Die Charaktereigenschaften<br />

wurden von den Befragten mit<br />

einer ganzen Reihe von Superlativen<br />

auf den Punkt gebracht: „authentisch,<br />

freundlich, hilfsbereit, gut organisiert,<br />

zuverlässig, interessiert, o≠en, super<br />

nett, verlässlich, jung geblieben, sie<br />

Monika Krämer mit Verwaltungsleiter<br />

Gerhard Lampp …<br />

Fotos: Thilo Jakob<br />

Ein ganz besondere Meilenstein<br />

konnte am 1. Dezember gefeiert<br />

werden: Monika Krämer<br />

wurde nach 50 Jahren Tätigkeit<br />

im St. Josefskrankenhaus feierlich in<br />

den Ruhestand verabschiedet. Alle,<br />

die kommen konnten, waren da um<br />

Monika Krämer ihren Respekt zu<br />

zollen und ihre Sympathie zum Ausdruck<br />

zu bringen.<br />

In seiner Begrüßung bedankte sich<br />

Geschäftsführer Bernd Fey bei Monika<br />

Krämer für ihr herausragendes<br />

Engagement und ihre Treue zum<br />

Haus. Gleichzeitig wies er darauf<br />

hin, welche enorme Bedeutung die<br />

Kompetenz im Bereich Patientenabrechnung<br />

und das Erfahrungswissen<br />

von Monika Krämer für das St. Josfsefskrankenhaus<br />

hatte: „Dies Lücke<br />

zu schließen wird nicht einfach“. Verwaltungsleiter<br />

Gerhard Lampp gab<br />

Einblicke in die ausgesprochen vertrauensvolle<br />

und freundschaftliche<br />

Zusammenarbeit; über 4 Jahrzehnte<br />

im St. Josefskrankenhaus verbinden<br />

Gerhard Lampp mit Monika Krämer!<br />

… und mit Heike Richthammer<br />

Schwester Edeltraud und<br />

Pfarrer Wolfgang Gätschenberger<br />

32 <strong>Quartett</strong> Nr. <strong>52</strong> | Dezember 2016


kann super gut erklären“. Die am meisten<br />

genannten fachlichen Merkmale<br />

waren: „Abrechnungsspezialistin,<br />

DRG-Wissen ohne Ende, firmentreu,<br />

großes Wissen, Netzwerkerin im Haus,<br />

schnelle Au≠assungsgabe – SJK Geschichte<br />

– versüßt den Alltag aller,<br />

die mit der DRG-Abrechnung betraut<br />

sind – sie weiß einfach alles über Abrechnung.“<br />

Abschließend bedankte<br />

sich Heike Richthammer auch ganz<br />

persönlich für die freundschaftliche<br />

Bernd Fey verabschiedet Frau Krämer<br />

Zusammenarbeit und brauchte die<br />

Gefühle der anwesenden Wegbegleiter<br />

zum Ausdruck: „Wir werden es<br />

sehr vermissen, dass Du nicht mehr<br />

da bist, als Kollegen, die den fachlichen<br />

Rat suchen aber vor allem auch,<br />

die immer o≠ene Tür egal welches<br />

Problem man hatte und auch egal wie<br />

privat es war.“ Als Geschenk überbrachte<br />

Heike Richthammer einen<br />

Baum voll positiver Rückmeldungen<br />

der Kolleginnen und Kollegen.<br />

T h i l o J a k o b<br />

P r e s s e s p r e c h e r<br />

100 Sekunden …<br />

Tobias Koch<br />

Was macht<br />

eigentlich … ?<br />

Wie in einer Fußballmannschaft<br />

braucht es auch in einem großen<br />

Klinikum ein Miteinander, bei<br />

dem jeder auf seiner Position das<br />

gemeinsame Ziel vor Augen hat,<br />

den Kollegen unterstützt und<br />

seinen Teil zum Erfolg des Ganzen<br />

beiträgt. Jeder auf dem Platz, den<br />

er ausfüllt, so wie ein Uhrwerk, bei<br />

dem jede kleine Schraube, jedes<br />

kleine Zahnrad wichtig ist. Heute<br />

wollen wir Tobias Koch, den<br />

Leiter des Logistik-Teams im<br />

St. Josefskrankenhaus, vorstellen.<br />

Das <strong>RKK</strong> <strong>Mitarbeitermagazin</strong><br />

Der Arbeitstag von Tobias Koch<br />

(50) beginnt schon um 6:00 Uhr in<br />

der Früh. Die erste von insgesamt<br />

fünf Touren steht auf dem Programm.<br />

Nassmüll, Kartons, datenschutzrelevante<br />

Unterlagen und<br />

Sondermüll sind das, was übrigbleibt,<br />

wenn die Nachtschichten<br />

ihre Arbeit beendet haben; auch<br />

Glas und Schmutzwäsche müssen<br />

abgeholt werden. Das<br />

Team von Tobias Koch<br />

ist den ganzen Tag im<br />

Haus unterwegs und<br />

kümmert sich nicht<br />

nur um die<br />

Entsorgung,<br />

sondern mit Ausnahme<br />

des Lagers und der Apotheke um<br />

die komplette Infrastruktur. Dazu<br />

gehören auch Speisen und Getränke<br />

und die Versorgung des Mutterhauses.<br />

Eine Arbeit, die höchste<br />

Wertschätzung verdient, aber viel<br />

zu oft völlig übersehen wird: „Wir<br />

sind meistens im Weg“, beschreibt<br />

Tobias Koch seine Eindrücke.<br />

Tobias Koch begann im Jahre 1983<br />

eine Lehre als Drucker. Nach zwei<br />

Gesellenjahren kam er dann 1989<br />

als Zivildienstleistender in die Sautierstraße,<br />

ist also schon 27 Jahre<br />

für das St. Josefskrankenhaus tätig.<br />

Dass aus dem Zivildienst eine<br />

so lange Tätigkeit wurde, hätte<br />

Tobias Koch selbst nicht gedacht.<br />

Wesentlichen Anteil daran hatte<br />

die Perspektive der persönlichen<br />

Weiterentwicklung: So absolvierte<br />

Tobias Koch beispielsweise in der<br />

Zeit von 2001 bis 2003 mit sehr<br />

viel persönlichem Engagement<br />

ein Fernstudium zum Umwelttechniker<br />

mit Schwerpunkt Entsorgung.<br />

Ganz wichtig ist Tobias<br />

Koch auch das gute Miteinander.<br />

Mit Freude erinnert er sich an alte<br />

Zeiten, als er in der Waldkircher<br />

Diskothek Arche als DJ arbeitete<br />

und sich dort regelmäßig Kolleginnen<br />

und Kollegen einfanden.<br />

33


Gewinner des<br />

Preisrätsels<br />

An dem zweiten Preisrätsel unserer<br />

Hauszeitschrift <strong>Quartett</strong><br />

haben sich im Vergleich<br />

zum Heft 50 schon mehr<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

des <strong>RKK</strong> Klinikums beteiligt. Erneut<br />

war als Preis ein Kinogutschein über<br />

€ 40 ausgeschrieben. Die Pflegedirektorin<br />

Michaela Schmid ermittelte<br />

unter allen richtigen Einsendungen<br />

Herrn Patrick Grieshaber, Auszubildender<br />

in der Gesundheits- und<br />

heits- und Krankenpflege als Gewinner.<br />

Am 7. Dezember überreichte<br />

Herr Fey im Rahmen der Redaktionssitzung<br />

Herrn Grieshaber den<br />

Gewinn.<br />

Eine gutes Händchen bei der Wahl<br />

eines cineastischen Highlights und<br />

eine vergnügliche Zeit wünschen<br />

Herrn Grieshaber alle Mitglieder<br />

des Redaktionsteams.<br />

D r . K l a u s F r i t z<br />

Foto: Johannes Klatt<br />

34 <strong>Quartett</strong> Nr. <strong>52</strong> | Dezember 2016


Das <strong>RKK</strong> <strong>Mitarbeitermagazin</strong><br />

Kinogutschein<br />

zu gewinnen!<br />

1.<br />

Wann<br />

ist der Hauptnutzen<br />

des neuen<br />

High-Tech CT im BKK ?<br />

Höchste Bildqualität<br />

und …<br />

2.<br />

Wofür steht die<br />

Abkürzung GFK in<br />

der Altersmedizin ?<br />

Foto: pictworks©fotolia<br />

Das <strong>Quartett</strong>-<br />

Mitarbeiterrätsel<br />

In jeder <strong>Ausgabe</strong> des <strong>Quartett</strong>s<br />

besteht im Rahmen eines Preisrätsels<br />

die Chance, einen Kinogutschein<br />

im Wert von € 40,– zu<br />

gewinnen. Dieser wird unter den<br />

richtigen Einsendungen ausgelost.<br />

Teilnahmeberechtigt sind alle Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter des<br />

Regionalverbundes kirchlicher Krankenhäuser<br />

und der angeschlossenen<br />

Tochtergesellschaften (der Rechtsweg<br />

ist ausgeschlossen). Untenstehend finden<br />

Sie die aktuelle Rätselfrage. Einsendeschluss<br />

ist der 6. März 2017.<br />

Einfach die Antwortkarte abtrennen<br />

und am QM-Brie∫asten beim Empfang<br />

eines der Ordenskrankenhäuser<br />

✁<br />

einwerfen. Sollte die Karte schon vergri≠en<br />

sein, können Sie die richtige<br />

Antwort auch gerne mit Ihren Kontaktdaten<br />

senden an:<br />

preisraetsel@rkk-klinikum.de<br />

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg !<br />

1.<br />

Die Lösungsworte:<br />

2.<br />

Nutzen haben<br />

Expertenstandards<br />

(bitte mindestens<br />

3.Welchen<br />

2 benennen) ?<br />

3.<br />

Absender bitte hier<br />

auf der Rückseite<br />

eintragen!<br />

35


6 Monate Station IDA<br />

Rückblick aus Sicht<br />

der Stationsleitung<br />

Seit dem Frühjahr 2016<br />

gibt es im St. Josefskrankenhaus<br />

die Station<br />

IDA. Und vielleicht<br />

können einige Mitarbeiter<br />

diesen Namen<br />

noch nicht einordnen.<br />

Das <strong>Quartett</strong>-Mitarbeiterrätsel<br />

Diese Antwortkarte bitte ausschneiden, den Namen und<br />

die Abteilung hier eintragen und bis zum 6. März 2017 in<br />

den QM-Brie∫asten eines unserer Häuser einwerfen.<br />

Name<br />

Haus /<br />

Abteilung<br />

Es kommen Fragen auf: Wo ist diese<br />

Station? Was bedeutet der Name?<br />

Oder was machen die da eigentlich<br />

genau?<br />

Als Stationsleiter der IDA im St. Josefskrankenhaus<br />

möchte ich diesen Artikel<br />

im <strong>Quartett</strong> nutzen, um auf einige<br />

Fragen eine Antwort zu geben<br />

und die Entwicklung aus meiner<br />

Sicht darzustellen.<br />

IDA bedeutet „InterDisziplinäre<br />

Altersmedizin“ und ist in den Räumlichkeiten<br />

der ehemaligen septischen<br />

Chirurgie, besser bekannt<br />

als 1E untergebracht. Es handelt<br />

sich nicht um eine Demenzstation,<br />

sondern<br />

um eine Station für<br />

geriatrische Patienten;<br />

die einzige<br />

Einrichtung<br />

dieser<br />

Art im Großraum Freiburg. Auf<br />

der Station werden bis zu 19 Patienten<br />

aus verschiedenen Fachabteilungen,<br />

die im GFK Programm sind, betreut<br />

und behandelt. Außerdem gibt<br />

es einen Bereich für Patienten mit<br />

besonderem Betreuungsbedarf. Dieser<br />

Betreuungsbedarf kann bedingt<br />

sein durch eine bekannte Demenz oder<br />

einem akuten Delir. Durch einen angepassten<br />

Personalschlüssel soll bei<br />

diesen Patienten vermieden werden,<br />

dass es zu Stürzen oder anderen unerwünschten<br />

Ereignissen kommt, durch<br />

die sich der Patient gefährden kann.<br />

GFK steht für „Geriatrisch Frührehabilitative<br />

Komplexbehandlung“. Das<br />

bedeutet konkret, dass diese Patienten<br />

mindestens 20 Therapien in<br />

mindestens 14 Tagen erhalten müssen.<br />

Dazu zählen Physiotherapie, Ergotherapie<br />

und Logopädie, sowie natürlich<br />

die aktivierende Pflege und<br />

36 <strong>Quartett</strong> Nr. <strong>52</strong> | Dezember 2016


Das <strong>RKK</strong> <strong>Mitarbeitermagazin</strong><br />

Teamsitzung im großen Besprechungsraum<br />

Betreuung durch einen Geriater. Eine<br />

große Herausforderung war es, das<br />

aus fast allen Fachbereichen neu<br />

zusammengestellte Team zusammen<br />

zu führen und weiter zu qualifizieren,<br />

damit jeder in diesem neuen<br />

Bereich mit dem gleichen theoretischen<br />

Hintergrund arbeitet. Ich plante<br />

zusammen mit den Ärzten und der<br />

Pflegedirektion zwei interne Fortbildungstage,<br />

in denen alles Wichtige<br />

für das Team zusammengefasst vermittelt<br />

wurde, z.B. Zusammensetzung<br />

des therapeutischen Teams, wichtige<br />

Krankheitsbilder und Behandlungsformen,<br />

Grundvoraussetzungen der<br />

GFK. Zusätzlich konnten wir aus dem<br />

Hamburger Albertinen-Haus, einer<br />

führenden Einrichtung in der Betreuung<br />

von geriatrischen Patienten, drei<br />

Dozentinnen gewinnen. Diese haben<br />

in einer zweitägigen In-House-Schulung<br />

das zertifizierte Grundmodul<br />

Aktivierend-therapeutische Pflege<br />

(ATP-G) für das gesamte Team durchgeführt.<br />

Zeitgleich musste ich ein Konzept<br />

für die Station erstellen und konkrete<br />

Tages- und Arbeitsläufe planen.<br />

Die Struktur der Station sollte wohl<br />

überlegt sein, welche Räume für<br />

was genutzt werden, welche Hilfsmittel<br />

benötigt werden und wie die<br />

interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />

funktionieren kann. Auch mussten<br />

wir für das GFK Programm unsere<br />

Dokumentation anpassen, um den<br />

Anforderungen des MDK gerecht zu<br />

werden. Es galt auch zu klären, wie<br />

das Screening / die Auswahl der GFK<br />

Patienten erfolgen soll, damit die<br />

Station nach Erö≠nung optimal belegt<br />

werden kann. Wenn man nun<br />

knapp sechs Monate nach dem Start<br />

der IDA über die Station geht, kann<br />

man sagen, dass sich die viele Arbeit<br />

und Mühe gelohnt haben.<br />

Der Aufenthaltsraum ist gemeinsam<br />

mit dem Stationszimmer und<br />

der Sitzgruppe zum neuen Mittelpunkt<br />

der Station geworden. Zu den<br />

Mahlzeiten sind die Sitzplätze an<br />

Das IDA-Team<br />

37


den Tischen im Aufenthaltsraum<br />

vollbesetzt. Nachmittags wird der<br />

Raum von den Patienten und Ihren<br />

Angehörigen genutzt. Die Mitarbeiter<br />

basteln, lesen oder singen mit<br />

den Patienten, der Raum wirkt bewohnt<br />

und belebt. Die Rückmeldungen<br />

der Patienten und Angehörigen<br />

sind sehr lobend und positiv. Es ist<br />

für alle spürbar, wie viel Zuwendung<br />

und Aktivierung die Patienten dort<br />

erhalten.<br />

Die Bettenauslastung auf der Station<br />

ist sehr gut. Wenn es zu einem freien<br />

Bettenplatz auf der Station kommt,<br />

dann bedingt durch Patienten, die<br />

isoliert werden oder aus anderen<br />

Gründen alleine liegen müssen.<br />

Die Zusammenarbeit mit den Therapeuten<br />

und den Ärzten aus allen<br />

Fachabteilungen erweist sich als<br />

gut. Auch wenn die Kommunikation<br />

mit so vielen Beteiligten und unterschiedlichen<br />

Berufsgruppen eine<br />

Herausforderung darstellt, ist das<br />

Miteinander geprägt durch einen kooperativen,<br />

kollegialen und unkomplizierten<br />

Umgang untereinander.<br />

Am besten wird dies in der Teamsitzung,<br />

die jeden Donnerstag stattfindet,<br />

deutlich. Diese dauert ca. 90 Minuten,<br />

alle Berufsgruppen nehmen<br />

daran teil (Physiotherapie, Ergotherapie,<br />

Logopädie, Sozialdienst, Entlassmanagement,<br />

Pflege, Ärzte). Als<br />

Grundlage dieser Besprechung dient<br />

die gemeinsam mit dem Orbis-Team<br />

entworfene GFK-Dokumentation im<br />

Orbis.<br />

Im Vergleich zum Vorjahr (244 Patienten)<br />

wurden im Jahr 2016 bis Oktober<br />

330 Patienten im Bereich Geriatrisch<br />

frührehabilitative Komplexbehandlung<br />

(GFK) behandelt, was einem Anstieg<br />

von 35 % entspricht. Die Zahlen<br />

sprechen für sich.<br />

B e n j a m i n A m b r o s o<br />

S t a t i o n s l e i t e r I D A<br />

Im Jahr 2016 verstorbene<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

Frau Ulrike Wolf<br />

* 02.06.1969 † 17.09.2016<br />

hatte 1988 ihren Beruf der Kinderkrankenschwester<br />

in der Kinderabteilung St. Hedwig<br />

am St. Josefskrankenhaus erlernt und<br />

seitdem ausgeübt.<br />

Herr Berthold Rosset<br />

* 18.02.1950 † 04.10.2016<br />

war seit 2013 als Arzt in der Radiologie am<br />

St. Josefskrankenhaus tätig<br />

Frau Margarete Bierer<br />

* 14.03.1955 † 14.10.2016<br />

war seit 1984 als Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin<br />

im Bruder-Klaus-Krankenhaus<br />

beschäftigt.<br />

Frau Inge Moritz<br />

* 17.01.19<strong>52</strong> † 30.10.2016<br />

hat seit August 1970 bis zum Beginn ihres<br />

Ruhestandes Ende August 2016 als Reinigungskraft<br />

im Bruder-Klaus-Krankenhaus gearbeitet.<br />

Wir wollen nicht trauern, dass wir sie verloren haben,<br />

sondern dankbar sein dafür, dass wir sie gehabt haben,<br />

ja auch jetzt noch besitzen. Denn wer heimkehrt zum Herrn,<br />

bleibt in der Gemeinschaft der Gottesfamilie<br />

und ist nur vorausgegangen.<br />

H i e r o n y m u s<br />

Foto: Johannes Klatt<br />

38 <strong>Quartett</strong> Nr. <strong>52</strong> | Dezember 2016


Das <strong>RKK</strong> <strong>Mitarbeitermagazin</strong><br />

Arzneimitteltherapie<br />

im Alter<br />

Foto: Ingo Bartussek©fotolia<br />

Ältere Patienten brauchen oft<br />

viele Arzneimittel. Statistisch<br />

gesehen nimmt jeder Mensch<br />

ab dem 60. Lebensjahr im<br />

Mittel drei rezeptpflichtige und fast<br />

ebenso viele apothekenpflichtige Arzneimittel<br />

ein. Jeder Dritte zwischen<br />

75 und 85 Jahren bekommt sogar<br />

mehr als 8 Arzneimittel verordnet.<br />

Das führt nicht nur zu zahlreichen<br />

arzneimittelbezogenen Problemen,<br />

sondern belastet auch das Gesundheitssystem.<br />

So entfallen 43% des gesamten<br />

GKV-Arzneimittelumsatzes<br />

in Deutschland auf die Altersgruppe<br />

der über 65-jährigen, die nur 22%<br />

der Gesamtbevölkerung ausmachen<br />

(Quelle: Arzneiverordnungsreport).<br />

Gerade ältere Patienten sind besonders<br />

gefährdet, eine nicht altersgemäße<br />

Medikation zu erhalten und<br />

unerwünschte Arzneimittelwirkungen<br />

zu erleiden.<br />

Die Tabelle 1 (unten) gibt einen Einblick<br />

in wichtige altersbedingte physiologi-<br />

Häufige Veränderungen im Alter<br />

Verschlechterung der<br />

Nierenfunktion<br />

Verringerte Schleimbildung<br />

im Magen-Darm-Trakt<br />

Erhöhte Durchlässigkeit der<br />

Blut-Hirn-Schranke<br />

Verringerte Enzymaktivität<br />

in der Leber<br />

Abnahme der Muskelmasse<br />

Zunahme des Fettanteils<br />

sche Veränderungen und Erkrankungen,<br />

die Arzneimittel in ihrer<br />

Wirkung beeinflussen und damit<br />

unerwünschte Arzneimittelwirkungen<br />

(UAW) begünstigen können:<br />

Erhöhtes Risiko für …<br />

Gefahr der Kumulation<br />

(Anreicherung) von vorwiegend<br />

über die Niere eliminierten Arzneisto≠en<br />

Gastrointestinale Blutungen<br />

Delir, Sedierung, Schwindel<br />

Wirkungsverlängerung<br />

von Arzneisto≠en<br />

Stürze<br />

Anreicherung von lipidlöslichen<br />

Arzneisto≠en im Fettgewebe<br />

39


Diese Veränderungen können individuell<br />

sehr unterschiedlich ausgeprägt<br />

sein, da Multimorbidität und<br />

Lebensweise eine noch größere Bedeutung<br />

als dem chronologischen<br />

Alter zukommt.<br />

Unter dem Geriatrischen Syndrom<br />

versteht man den altersbedingten<br />

Abbau von vorwiegend physischen,<br />

aber auch kognitiven Fähigkeiten.<br />

Dabei sind die sechs klassischen<br />

„I‘s“: Instabilität, Immobilität, Inkontinenz,<br />

Isolation, iatrogene Störung<br />

durch ärztliche Verschreibung mehrerer<br />

Arzneimittel und intellektueller<br />

Abbau von zentraler Bedeutung und<br />

werden ergänzt durch die Symptome<br />

Inappetenz (fehlender Appetit), Insomnie<br />

(Schlafarmut bis Schlaflosigkeit)<br />

, u.a.<br />

Für die Arzneimitteltherapie im Alter<br />

existieren mehrere internationale<br />

Listen und Empfehlungen, v.a. die<br />

„Beers“-Liste, START/STOPP-Kriterien,<br />

FORTA(„Fit for the aged“)-Liste sowie<br />

die PRISCUS (lat. altehrwürdig;<br />

„Prerequisites for a new health care<br />

model for elderly people with multi-morbidity“)-Liste.<br />

Die Folgen von Arzneimittel-Nebenwirkungen<br />

auf die körperliche Verfassung<br />

sei an einigen Beispielen<br />

schematisch skizziert (siehe Tabelle):<br />

Um dieser Situation richtig zu begegnen,<br />

ist unter anderem die vollständige<br />

Erfassung der Medikation<br />

einschließlich der Selbstmedikation<br />

und der potentiell aufgetretenen Nebenwirkungen<br />

notwendig. Hier trägt<br />

der Arzt und Apotheker eine besondere<br />

Verantwortung.<br />

Bei eingeschränkter Nierenfunktion<br />

sollten überwiegend über die Niere<br />

(renal) ausgeschiedene Arzneisto≠e<br />

gegen zumindest teilweise gegen<br />

nicht renal eliminierte Arzneisto≠e<br />

ausgetauscht werden. Wenn dies<br />

nicht möglich ist, so muss die Dosis<br />

an die individuelle Nierenfunktion<br />

des Patienten angepasst werden,<br />

wobei die Dosis reduziert und/oder<br />

das Einnahmeintervall verlängert<br />

werden kann.<br />

Bei chronischer Lebererkrankung muss<br />

häufig die Dosis angepasst werden.<br />

Für eine Therapieumstellung steht<br />

in den meisten Fällen eine adäquate<br />

Alternative zur Verfügung.<br />

Es gelten folgende Leitsätze geriatrischer<br />

Pharmakotherapie:<br />

Strenge Indikationsstellung<br />

Vollständige Medikamentenanamnese<br />

Kenntnis der Pharmakologie<br />

Niedrige Anfangsdosis,<br />

langsame Dosisanpassung<br />

(„start low – go slow“)<br />

Multimedikation vermeiden<br />

Auslass- und Absetzversuche<br />

Monitoring auf unerwünschte<br />

Wirkungen und Wechselwirkungen<br />

Compliance durch angepasste<br />

Information und Hilfsmittel<br />

fördern und kontrollieren<br />

Unter Compliance versteht man das<br />

Befolgen ärztlicher Ratschläge, insbesondere<br />

bei chronischen Erkrankungen.<br />

Maßnahmen zur Complianceförderung<br />

sind gerade bei älteren<br />

Patienten von großer Bedeutung.<br />

Nicht weil, wie allgemein angenommen,<br />

die Compliance im Alter per se<br />

schlechter ist als in jüngeren Jahren,<br />

sondern weil sich mit zunehmendem<br />

Alter neue spezielle Probleme<br />

ergeben, die die ordnungsgemäße<br />

Einnahme der Arzneimittel behindern.<br />

Arzneimittel-Nebenwirkung Symptom Folge<br />

Mundtrockenheit Sprachprobleme, Appetit Depression, Mangelernährung<br />

Mydriasis Sehstörungen, Schwindel Stürze<br />

Vermindertes Schwitzen Temperatur Hyperthermie<br />

Schläfrigkeit Teilnahmslosigkeit Bewusstlosigkeit<br />

Die ganzheitliche Einschätzung des<br />

Patienten spielt gerade für die Arzneimittelversorgung<br />

eine entscheidende<br />

Rolle. Die Gesundheit alter<br />

Menschen befindet sich oft in einem<br />

labilen Gleichgewicht, das leicht<br />

störanfällig ist.<br />

40 <strong>Quartett</strong> Nr. <strong>52</strong> | Dezember 2016


Das <strong>RKK</strong> <strong>Mitarbeitermagazin</strong><br />

Eine Untersuchung von 1993 an 120<br />

älteren Patienten ergab folgende Probleme<br />

beim Umgang mit Arzneimittelverpackungen:<br />

Behältnis/Funktion<br />

Unfähig zu ö≠nen<br />

(absolut)<br />

Schraubverschluss 10 8,3<br />

Klappdeckel 17 14,2<br />

Blisterverpackung 25 20,8<br />

„Dosett“ 29 24,2<br />

Folienverpackung 36 30,0<br />

Kindersicherer<br />

68 56,6<br />

Verschluss<br />

Tablettenteilen 87 72,5<br />

Unfähig zu ö≠nen<br />

(in %)<br />

Es gibt vielfältige Möglichkeiten, die<br />

Compliance zu fördern.<br />

Bei Patienten mit Sehschwäche ist<br />

ein übersichtlicher und gut leserlicher<br />

Einnahmeplan möglichst im<br />

DIN A4-Format hilfreich, mit dem<br />

Patienten schnell über Einnahmezeitpunkt,<br />

Art der Einnahme und<br />

Dosis des jeweiligen Arzneimittels<br />

informiert werden. Es gibt etliche<br />

Dosierungshilfen, die älteren Menschen<br />

die Arzneimittelanwendung<br />

erleichtern. Nicht selten kommt es<br />

vor, dass Patienten mit versteiften<br />

Fingergelenken Probleme haben, Tabletten<br />

aus den Blisterpackungen<br />

herauszudrücken, kleine Tabletten<br />

zu teilen oder Augentropfen richtig<br />

zu applizieren. Es können kindersichere<br />

gegen normale Verschlüsse<br />

getauscht werden nach Klärung der<br />

Sicherheitsfrage oder Skalenlupen<br />

für Insulinpens ausgegeben werden.<br />

Eine wichtige und belegte Funktion<br />

innerhalb der Geriatrie besteht darin,<br />

die Anzahl der Arzneimittel möglichst<br />

niedrig zu halten, besonders<br />

dann, wenn sie ein gewichtiges Potential<br />

an unerwünschten Wirkungen<br />

und Interaktionen aufweisen.<br />

Der Arzt und der Apotheker müssen<br />

fähig sein, „die Arzneimitteltherapie<br />

zu beurteilen und zu entscheiden, ob<br />

sie anzufangen, aufrechtzuerhalten,<br />

zu beenden oder zu vermeiden sei“<br />

(American Association of Colleges of<br />

Pharmacy 2007).<br />

Dies führt zur Einhaltung der Grundregeln<br />

der Medikation und zu einer<br />

Qualitätsverbesserung der Therapie.<br />

R a l f G r ü n i n g e r<br />

C h e f a p o t h e k e r<br />

41


Von links: Petra Hauer, ltd.Hebamme,<br />

Ulrike Gimbel, Stationsleiterin,<br />

Katharina Locher, Theresa Röhrl, Carina Schmid,<br />

Eva Becker, Nathalie Schweizer, Kim Leinenbach,<br />

Laura Mennicke, Michaela Schmid,<br />

Pflegedirektorin<br />

Nicht auf dem Bild:<br />

Detert Vivian Detert, Christoph Ohnemus<br />

Weiterbildung<br />

Praxisanleiterin / Praxisanleiter<br />

Im Universitätsklinikum Freiburg<br />

fand am 25. November 2016 der<br />

Abschluss der Weiterbildung zur<br />

Praxisanleiterin/zum Praxisanleiter<br />

an der Akademie für Medizinische<br />

Berufe statt.<br />

Wir gratulieren unseren Praxisanleiter/inne/n<br />

zum erfolgreichen Abschluss<br />

der Weiterbildung und wünschen<br />

Ihnen viel Freude und Erfolg bei<br />

ihrer Arbeit mit den Auszubildenden.<br />

I l s e F i s c h e r<br />

P f l e g e d i e n s t l e i t e r i n<br />

L o r e t t o - K r a n k e n h a u s<br />

Vom <strong>RKK</strong> Klinikum haben 9 Mitarbeiter/innen<br />

(Tabelle rechts) an der<br />

Weiterbildung teilgenommen und<br />

erfolgreich mit der berufspädagogischen<br />

Zusatzqualifikation „Praxisanleiter/in<br />

für Pflegeberufe“ abgeschlossen.<br />

Im Rahmen einer kleinen Feierstunde<br />

wurden die Zertifikate an die Teilnehmer/innen<br />

übergeben.<br />

Detert Vivian Loretto-Krankenhaus OP Abteilung<br />

Ohnemus Christoph Loretto-Krankenhaus Anästhesie Abteilung<br />

Röhrl Theresa Loretto-Krankenhaus Station Urologie /<br />

Kurzeitlieger<br />

Schmid Carina Loretto- Krankenhaus Station Orthopädie<br />

Becker Eva St. Josefskrankenhaus OP Abteilung<br />

Leinenbach Kim St. Josefskrankenhaus Station 2 C<br />

Locher Katharina St. Josefskrankenhaus OP Abteilung<br />

Mennicke Laura St. Josefskrankenhaus Kreißsaal<br />

Schweizer Nathalie St. Josefskrankenhaus Station IDA<br />

42 <strong>Quartett</strong> Nr. <strong>52</strong> | Dezember 2016


Das <strong>RKK</strong> <strong>Mitarbeitermagazin</strong><br />

Praxisanleitertre≠en<br />

… im Oktober 2016<br />

Beim Praxisanleitertre≠en am<br />

5. Oktober 2016 ging es um<br />

die spannende Frage, wie Verständnis<br />

und Haltung in der<br />

Pflegeausbildung vermittelt werden<br />

können. Im Hinblick auf zukünftige<br />

Herausforderungen und angelehnt<br />

an das Motto von Maria von<br />

Ebner-Eschenbach: „Was wir heute<br />

tun, entscheidet darüber, wie die Welt<br />

morgen aussieht“ folgten auch diesmal<br />

wieder zahlreiche Praxisanleiter/innen<br />

aus allen drei Häusern des<br />

<strong>RKK</strong> Klinikums unserer Einladung.<br />

Für die Berufsfindung ist häufig ein<br />

FSJ oder Praktikum ausschlaggebend.<br />

Die Stationsleitungen haben dabei<br />

Vorbildfunktion und tragen zur Umsetzung<br />

von Werten und Einstellungen<br />

maßgeblich bei. Das Wohlfühlen<br />

im Team spielt für die meisten auch<br />

heute noch eine große Rolle, auf der<br />

anderen Seite prägen die Verdichtung<br />

der Arbeitsprozesse, mangelnde<br />

Anerkennung und die kommende<br />

generalistische Ausbildung die<br />

Zukunftssorgen. Die Frage, wie die<br />

Erwartungen, Haltungen, Werte in<br />

der Praxisanleiterarbeit sichtbar gemacht<br />

werden können, damit die<br />

Auszubildenden sie erfahren und<br />

lernen können, wurde engagiert und<br />

kreativ bearbeitet, so dass die Praxisanleiter/innen<br />

mit ersten Schritten<br />

starten können.<br />

Im Namen des Vorbereitungsteams<br />

W a l t r a u d B e c k<br />

S t v . S c h u l l e i t e r i n<br />

43


Gesundheits- und Krankenpflegeschule<br />

Fotos: Dr. Klaus Fritz<br />

Kurs<br />

2013 – 2016<br />

Ganz herzlich möchten wir unseren<br />

Absolventinnen und<br />

Absolventen der Gesundheitsund<br />

Krankenpflegeschule am<br />

Loretto-Krankenhaus gratulieren, die<br />

am 14. September 2016 mit der mündlichen<br />

Prüfung als letzten Teil ihres<br />

Examens die Ausbildung zur Gesundheits-<br />

und Krankenpflegerin/zum Gesundheits-<br />

und Krankenpfleger erfolgreich<br />

abgeschlossen haben.<br />

Wir wünschen allen nun examinierten<br />

Pflegepersonen für ihren weiteren<br />

Weg von Herzen alles Gute und<br />

möchten uns bei allen Kolleginnen<br />

und Kollegen bedanken, die die Auszubildenden<br />

über die drei letzten<br />

Jahre so gut begleitet haben.<br />

Andrea Röttele, Laura-Lisa Scapin,<br />

Konstantin Gaiselmann und Adrian<br />

Wilmers erfüllen aufgrund ihres<br />

sehr guten Ergebnisses die Kriterien<br />

der Begabtenförderung.<br />

44 <strong>Quartett</strong> Nr. <strong>52</strong> | Dezember 2016


Das <strong>RKK</strong> <strong>Mitarbeitermagazin</strong><br />

Kurs<br />

2016 – 2019<br />

Gleichzeitig möchten wir die 24 neuen<br />

Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer<br />

begrüßen, die zum 1. Oktober<br />

2016 ihre Ausbildung aufgenommen<br />

haben und in den nächsten drei Jahren<br />

auf die Aufgaben einer qualifizierten<br />

Fachkraft vorbereitet werden.<br />

… am Loretto-Krankenhaus<br />

Viele neue Eindrücke, viel Engagement,<br />

viele gute Begegnungen und<br />

viel Erfolg wünschen wir ihnen, und<br />

wir freuen uns, diesen Weg in den<br />

nächsten drei Jahren gemeinsam mit<br />

ihnen gehen zu dürfen.<br />

W a l t r a u d B e c k ,<br />

C h r i s t i n a B e r n a u e r ,<br />

I l o n a H a a k e ,<br />

K a t h a r i n a H a r t m a n n ,<br />

B e a t e T h o m a ,<br />

M a r t i n S c h n e i d i n g e r ,<br />

D r . K l a u s F r i t z<br />

G e s u n d h e i t s - u n d<br />

K r a n k e n p f l e g e s c h u l e<br />

a m L o r e t t o - K r a n k e n h a u s<br />

45


.<br />

Ein Kursausflug ins Grüne<br />

Die Schüler/innen des Unterkurses<br />

der Gesundheits- und<br />

Krankenpflegeschule am Loretto-Krankenhaus<br />

besuchten<br />

den Heilpflanzengarten in Freiburg-<br />

St. Georgen.<br />

Morgens erst um 8 Uhr auf zu stehen,<br />

um den Schultag um 9:30 Uhr beginnen<br />

zu können, davon träumt jeder Schüler.<br />

In der Villa zu sitzen, die bei heißem<br />

Wetter, wie eine Sauna wirkt? Nein,<br />

darauf hat keiner Lust.<br />

Sondern ein Schultag im Grünen, unter<br />

freien Himmel – fernab von Krankenhausluft,<br />

Patienten und vom eigentlichen<br />

Schulalltag.<br />

Der Besuch des Heilkräutergartens<br />

sollte planmäßig schon im Juli stattfinden,<br />

doch musste auf Grund von<br />

schlechtem Wetter abgesagt werden.<br />

Schließlich hat es am 22.09.2016<br />

doch noch geklappt. 23 Schüler/innen<br />

des Unterkurses der GKPS des<br />

Loretto-Krankenhauses und Frau Bernauer<br />

freuten sich auf diesen Tag.<br />

Wettervorhersage: 20°C mit blauen<br />

Himmel und Sonnenschein.<br />

Ziel: Heilpflanzengarten Achillea in<br />

Freiburg-St. Georgen.<br />

Der Heilpflanzengarten wurde im<br />

Jahre 2004 gegründet und wird vom<br />

hauseigenen Verein gepflegt. Über<br />

200 verschiedenen Pflanzen finden<br />

dort ihr Zuhause.<br />

Im Park gibt es einen kleinen Rundweg,<br />

der an einer Quelle beginnt.<br />

Dieser wurde von den Vereinsmitgliedern<br />

gebaut und bringt das reichhaltige<br />

Wasser vom Schönberg zu<br />

den Nutzpflanzen. Ein kleiner Bach,<br />

der schließlich in einem kleinen<br />

Teich endet, ummalt die idyllische<br />

Umgebung, Quitten-, Apfelbäume<br />

und Heilpflanzen.<br />

46 <strong>Quartett</strong> Nr. <strong>52</strong> | Dezember 2016


Sie sind bezüglich<br />

ihrer Indikationen<br />

zusammengefasst, zum Beispiel zu<br />

Atemwegen,<br />

Magen / Darm,<br />

Herz / Kreislauf,<br />

Leber / Galle,<br />

Psyche / Nerven,<br />

Frauen etc.<br />

Hinzu kommen viele Pflanzen,<br />

von denen die Heilwirkung<br />

nicht untersucht oder noch<br />

unbekannt ist.<br />

Selbst die kleinsten Tiere sind dort<br />

versorgt – von Fröschen bis hin zu<br />

Vögeln und Insekten. Für die Insekten<br />

haben die ehrenamtlichen Mitglieder<br />

ein großes Insektenhotel aus<br />

Holz gebaut, in denen sie ihre Eier<br />

legen können, ohne dass diese von<br />

Vögeln verspeist werden.<br />

Mit einer Gesangseinlage wurde unser<br />

Tag vom Buntspecht erö≠net.<br />

Wir bekamen von Frau Hemberger<br />

eine Führung durch den schönen<br />

Park, doch leider blühen viele Heilpflanzen<br />

im September nicht mehr.<br />

Danach durfte jeder aus unserem<br />

Kurs seine Pflanze vorstellen, die er<br />

in der Schule zugewiesen bekommen<br />

hatte.<br />

Der Vortrag der Pflanzen wurde, wie<br />

im Pflanzengarten, bezüglich ihrer<br />

Indikation in Gruppen vorgestellt.<br />

Die Präsentationen wurden auf unterschiedlichsten<br />

Weisen dargebracht.<br />

Das <strong>RKK</strong> <strong>Mitarbeitermagazin</strong><br />

Einigen haben aus ihren Pflanzen<br />

selber Tee zubereitet oder konnten<br />

sie sogar im Garten finden und live<br />

zeigen. Zwei Gruppen verfassten lustige<br />

Gedichte über ihre Pflanzen.<br />

Nach der Stärkung am reichhaltigen<br />

Bü≠et aller Kursmitglieder, gab es<br />

zum Abschluss noch ein Quiz, bei<br />

dem wir unser gelerntes Wissen testen<br />

konnten.<br />

Für uns alle war es ein schöner und<br />

lehrreicher Schultag in der freien Natur<br />

und vor allem ein wunderbarer<br />

letzter Schultag im Unterkurs!<br />

Vielen Dank an alle, die uns diesen<br />

Tag möglich gemacht haben.<br />

Einen besonderen Dank gilt Frau<br />

Bernauer für Ihre gute Betreuung,<br />

der Gesundheits- und Krankenpflegeschule<br />

am Loretto-Krankenhaus<br />

und Frau Hemberger für die Gestaltung<br />

des Tages.<br />

H e i l p f l a n z e n g a r t e n<br />

F r e i b u r g e . V .<br />

E s t h e r S i k o r a<br />

G e s u n d h e i s t - u n d<br />

K r a n k e n p f l e g e s c h ü l e r i n<br />

47


Projekt<br />

Aufnahme am OP-Tag<br />

Fotos: <strong>RKK</strong> Klinikum<br />

Die Entwicklungen im Gesundheitswesen<br />

bedingen, dass<br />

viele Patienten am Operationstag<br />

und nicht wie früher<br />

– am Vortag der Operation – aufgenommen<br />

werden.<br />

Der Großteil unserer Patienten kommt<br />

daher sehr früh am Morgen zur Aufnahme<br />

in unsere Krankenhäuser.<br />

Häufig sind die Zimmer und Betten<br />

noch nicht frei, da die Entlassung der<br />

bereits behandelten Patienten erst<br />

am späten Vormittag erfolgen kann.<br />

Darum beschäftigt uns zunehmend<br />

die Fragestellung, wie die Aufnahme<br />

der Patienten, die am OP-Tag ins<br />

Krankenhaus kommen, patientenorientiert<br />

und den Bedürfnissen der Organisation<br />

entsprechend organisiert<br />

werden kann.<br />

Das Projekt „Aufnahme am OP-Tag“<br />

ist ein Pilotprojekt für den gesamten<br />

<strong>RKK</strong>. Die ersten konkreten Gespräche<br />

wurden Anfang des Jahres geführt.<br />

Eine interprofessionell besetzte Projektgruppe<br />

unter der Leitung des<br />

Pflegedienstleiters Joachim Walter<br />

und des Qualitätsmanagements unter<br />

Heike Richthammer wurde gegründet.<br />

Als Zielsetzung wurde formuliert,<br />

dass die Patienten, die am<br />

Aufnahmetag operiert werden, über<br />

den OP-Bereich aufgenommen werden.<br />

Die Patienten sollen nicht mehr<br />

zuerst auf die Station gehen, um<br />

dann im Bett in den OP gebracht zu<br />

werden. Mit einem adäquaten Wartebereich<br />

und einer ruhigen Aufnahmesituation<br />

direkt im OP-Bereich<br />

und mit einem Ansprechpartner<br />

sollen die Patienten bestmöglich auf<br />

die Operation vorbereitet werden.<br />

Mit der Freigabe der personellen Ressourcen<br />

und der Umwidmung mehrerer<br />

Räume im OP-Bereich waren<br />

die wichtigsten Voraussetzungen gescha≠en.<br />

Start des Projektes war der<br />

6. Juni 2016. In der ersten Phase des<br />

Projektes wurden alle, die an erster<br />

und zweiter Stelle im OP-Programm<br />

eingeplant waren, über den OP aufgenommen.<br />

Ausnahmen von diesem<br />

Ablauf sind die Aufnahmen der geburtshilflichen<br />

Patientinnen und die<br />

zu operierenden Kinder.<br />

48 <strong>Quartett</strong> Nr. <strong>52</strong> | Dezember 2016


Das <strong>RKK</strong> <strong>Mitarbeitermagazin</strong><br />

Die Patienten erhalten nach den ambulanten<br />

Aufklärungsgesprächen für<br />

die Operation ein Informationsblatt<br />

zum Ablauf am OP-Tag.<br />

Als zusätzliche wichtige Neuerung<br />

wurde eingeführt, dass sich die Patienten<br />

am Vortag der Operation telefonisch<br />

melden müssen, um den genauen<br />

Aufnahmetermin zu erfahren.<br />

Somit sollen lange Wartezeiten am<br />

OP-Tag für den Patienten vermieden<br />

werden.<br />

Am OP-Tag kommen die Patienten in<br />

den Warteraum vor den OP. Von dort<br />

aus werden sie in den OP begleitet,<br />

der Ablauf wird ihnen erklärt. und<br />

sie werden für die OP vorbereitet. Es<br />

besteht für den Patienten die Möglichkeit,<br />

Fragen zu stellen und Ängste<br />

abzubauen.<br />

Zusammenfassend kann man sagen,<br />

dass das Projekt sehr erfolgreich verläuft,<br />

auch wenn es natürlich immer<br />

noch Verbesserungsmöglichkeiten<br />

gibt. Es hat viele Gespräche, Projektgruppenarbeit<br />

und good-will von<br />

allen Beteiligten verlangt. Das Personal<br />

wurde eingearbeitet und die<br />

Räumlichkeiten im OP angepasst. Ein<br />

neuer Ablauf zum Transport der Betten<br />

in den OP, der Gepäcks des Patienten<br />

auf die Station und auch der<br />

Akten wurde erarbeitet. Das Ergebnis,<br />

darin sind sich alle Beteiligten<br />

einig, stellt für die Patienten und die<br />

Mitarbeiter eine deutliche Verbesserung<br />

dar.<br />

Die guten Erfahrungen im St. Josefskrankenhaus<br />

werden als Grundlage<br />

für die Implementierung eines solchen<br />

Projektes im Jahr 2017 im Loretto-Krankenhaus<br />

genutzt werden.<br />

H e i k e R i c h t h a m m e r<br />

L e i t e r i n Q u a l i t ä t s m a n a g e m e n t<br />

ca. 98% 99% 97% 92% 96% 98% 100% 97%<br />

Um die geänderten Abläufe evaluieren<br />

zu können, werden alle Patienten<br />

mit Hilfe eines standardisierten<br />

Fragebogens über ihre Erfahrungen<br />

befragt.<br />

Die Rückmeldungen der Patienten<br />

sind sehr positiv.<br />

Exemplarisch an dieser Stelle eine<br />

schriftliche Rückmeldung eines Patienten:<br />

„Ich war sehr zufrieden mit<br />

dem gesamten Ablauf und habe mich<br />

gut aufgehoben gefühlt. Das Personal<br />

war sehr freundlich und entgegenkommend.<br />

Großes Lob, weiter so!“<br />

Ablauf<br />

Wartebereich gut gefunden<br />

Ablauf war klar<br />

Wartezeit<br />

Vorbereitung angenehm<br />

Vorbereitung ruhig<br />

Vorbereitung professionell<br />

Vorbereitung zugewandt<br />

Auch die Mitarbeiter auf den Stationen<br />

schätzen den geänderten Ablauf<br />

sehr. Es wurde die Möglichkeit<br />

gescha≠en, den Morgen auf den<br />

Stationen ruhiger und patientenorientierter<br />

zu gestalten. Die Transportzeiten<br />

wurden in qualitative Zeit mit<br />

dem Patienten auf Station umgewandelt.<br />

Davon profitieren alle Beteiligten.<br />

49


Der GB-Personal informiert<br />

Mein Kind ist krank …<br />

Was ist zu tun?<br />

Was gibt es zu beachten?<br />

Foto: Picture-Factory©fotolia<br />

Habe ich einen gesetzlichen<br />

Anspruch auf Krankheitstage?<br />

Ja. Wenn Ihr Kind krank ist und<br />

eine Betreuung notwendig ist, darf<br />

jeder Elternteil zur Betreuung des<br />

Kindes für bis zu zehn Arbeitstage<br />

im Jahr eine Freistellung vom Arbeitgeber<br />

verlangen. Sind Sie alleinerziehend,<br />

haben Sie Anspruch auf<br />

20 Arbeitstage. Bei zwei Kindern verdoppelt<br />

sich die Anzahl der Tage. Bei<br />

mehr als zwei Kindern gibt es dann<br />

allerdings eine Obergrenze: Diese<br />

liegt bei 25 Tagen pro Elternteil und<br />

50 Tagen bei Alleinerziehenden.<br />

Welche Voraussetzungen<br />

müssen erfüllt sein?<br />

Sie dürfen bei ihrem kranken Kind<br />

bleiben, wenn:<br />

das Kind jünger als zwölf Jahre<br />

ist<br />

der Arzt ein Attest ausgestellt<br />

hat<br />

die Betreuung und Pflege des<br />

Kindes aus ärztlicher Sicht<br />

erforderlich ist<br />

sowohl Sie als auch das Kind<br />

gesetzlich versichert sind<br />

keine anderen im Haushalt<br />

lebenden Personen, etwa<br />

Großeltern oder ein Au-Pair-<br />

Mädchen, das Kind betreuen<br />

können.<br />

Ab wann benötige ich ein<br />

ärztliches Attest für mein Kind?<br />

Für ihr krankes Kind benötigen Sie<br />

bereits ab dem ersten Tag eine Krankmeldung.<br />

Der Grund: die Lohnfortzahlung<br />

erfolgt nicht durch uns als<br />

Arbeitgeber, sondern durch Ihre<br />

Krankenkasse.<br />

Wie ist der Ablauf?<br />

Während der Dauer der Krankheit Ihres<br />

Kindes erhalten Sie keinen Lohn<br />

durch uns, sondern Kinderkrankengeld<br />

durch Ihre Krankenkasse. Wir<br />

kürzen Ihre Bezüge für den Zeitraum<br />

der Krankheit Ihres Kindes. Damit Sie<br />

das Kinderkrankengeld durch Ihre<br />

Krankenkasse erhalten, ist es notwendig,<br />

dass Sie auf der Krankmeldung<br />

die fehlenden Angaben ergänzen<br />

(Ihr Name, Ihre Bankverbindung,<br />

Ihre Adresse). Diese Krankmeldung<br />

reichen Sie dann bitte zeitnah bei<br />

Ihrem Vorgesetzen ein. Dieser reicht<br />

die Bescheinigung dann an uns weiter.<br />

Wir erfassen die Krankmeldung<br />

50 <strong>Quartett</strong> Nr. <strong>52</strong> | Dezember 2016


Das <strong>RKK</strong> <strong>Mitarbeitermagazin</strong><br />

und reichen Sie umgehend an die<br />

Krankenkasse weiter. Diese berechnet<br />

dann das Kinderkrankengeld<br />

und überweist es an Sie.<br />

Das <strong>RKK</strong> Klinikum<br />

in den Medien<br />

Wie hoch ist das<br />

Kinderkrankengeld?<br />

Das Kinderkrankengeld beträgt 100%<br />

des Nettoverdienstes, sofern Sie in<br />

den vorangegangenen 12 Monaten<br />

eine Einmalzahlung erhalten haben.<br />

Sollten Sie keine Einmalzahlung in<br />

den vorangegangenen 12 Monaten erhalten<br />

haben, beträgt das Kinderkrankengeld<br />

90% des Nettoverdienstes.<br />

Was tun, wenn die Krankheitstage<br />

ausgeschöpft sind?<br />

Wenn die gesetzlich abgesicherten<br />

Krankheitstage für Ihr Kind aufgebraucht<br />

sind, haben Sie darüber hinaus<br />

laut den Arbeitsvertragsrichtlinien<br />

des Deutschen Caritasverbandes<br />

(AVR-C) weitere 4 Arbeitstage Anspruch.<br />

In diesem Fall erhalten Sie<br />

die weiteren 4 Tage Ihren Lohn durch<br />

uns weiter gezahlt. Auch hierfür reichen<br />

Sie uns bitte die Krankmeldung<br />

Ihres Kindes ein. Diese 4 Tage stehen<br />

Ihnen auch zu, wenn Ihr Kind älter<br />

als 12 Jahre und jünger als 14 Jahre ist.<br />

Ich bin privat versichert.<br />

Habe ich auch Anspruch auf<br />

Kinderkrankengeld?<br />

Als privat versicherter Arbeitnehmer<br />

haben Sie keinen gesetzlichen Anspruch<br />

auf die Freistellung zur Betreuung<br />

Ihres kranken Kindes. In Ihrem<br />

Fall haben Sie nur den Anspruch<br />

laut den Arbeitsvertragsrichtlinien<br />

des Deutschen Caritasverbandes<br />

(AVR-C). Somit erhalten Sie bis zu 4<br />

Tage Lohnfortzahlung durch uns. Bitte<br />

reichen Sie uns auch in diesem Fall<br />

die Krankmeldung Ihres Kindes ein.<br />

Gerne stehen wir Ihnen bei Fragen<br />

zur Verfügung. Sprechen Sie uns an.<br />

S t e f a n W a g n e r<br />

L e i t e r G e s c h ä f t s b e r e i c h P e r s o n a l<br />

Presseecho<br />

In dieser Rubrik stellen wir einige<br />

Auszüge von Presse-Artikeln der<br />

vergangenen Monate zusammen,<br />

in denen das <strong>RKK</strong> Klinikum erwähnt<br />

worden ist. Im Mittelpunkt der<br />

Berichterstattung standen personelle<br />

Veränderungen: Die Verabschiedung<br />

von Alfred Debes als Hospizleiter mit<br />

der Vorstellung seiner Nachfolgerin<br />

Schwester Miriana Fuchs sowie im<br />

Loretto-Krankenhaus die Stabübergabe<br />

von Dr. Peter Wetzel auf Dr.<br />

Rainer Blaas als Chefarzt der Klinik<br />

für Anästhesiologie und Intensivmedizin.<br />

Auch das 60. Jubiläum des<br />

Bruder-Klaus-Krankenhauses und<br />

die bis auf den letzten Platz belegten<br />

Veranstaltungen des <strong>RKK</strong> Klinikums<br />

wurden von der Presse mit großer<br />

Aufmerksamkeit bedacht. Die nach<br />

Quartalen sortierten Presseberichte<br />

sind immer nach Ablauf des Quartals<br />

im <strong>RKK</strong> Intranet abrufbar.<br />

Badische Zeitung 31. August 2016<br />

Von Anfang an mit Leib und<br />

Seele dabei<br />

… Alfred Debes, Leiter des Hospizes<br />

Karl-Josef, geht nach 15 Jahren in den<br />

Ruhestand, seine Nachfolgerin ist<br />

Schwester Miriana….Als Leiterin will<br />

sie den Plegemitarbeitern, neben 13<br />

Angestellten arbeiten 25 Ehrenamtliche<br />

im Hospiz – „den Rücken frei halten“,<br />

aber ebenso eine Beziehung zu<br />

den Bewohnern aufbauen …<br />

Foto: Mitrija©fotolia<br />

51


Der Sonntag 21. August 2016<br />

Stabübergabe und Jubiläum<br />

…Vor 15 Jahren wurde das Hospiz Karl<br />

Josef im Freiburger Stadtteil Wiehre<br />

als Ort des Lebens und Sterbens<br />

in Würde gegründet. Seitdem hat<br />

Alfred Debes das Haus geprägt, diese<br />

Woche wurde der bisherige Hospizleiter<br />

in den Ruhestand verabschiedet.<br />

Nachfolgerin ist Schwester<br />

Miriana Fuchs. Die neue Leiterin<br />

ist ausgebildete Krankenschwester,<br />

Palliativ-Care Fachkraft und verfügt<br />

über umfangreiche Erfahrung in der<br />

Hospizarbeit …<br />

Freiburger Wochenbericht<br />

24. August 2016<br />

Ein Ort der Würde<br />

… Vor dem Hintergrund, dass in den<br />

vergangenen 15 Jahren über 1.200<br />

Gäste ihre letzte Lebenszeit in Würde,<br />

mit liebevoller Pflege und menschlicher<br />

Zuwendung verbringen konnte<br />

betonte Geschäftsführer Bernd Fey<br />

in seiner Laudatio: „Alfred Debes hat<br />

das Hospiz geprägt; der Mut ein Hospiz<br />

zu gründen und die außerordentliche<br />

Spendenbereitschaft der Familie<br />

Leibinger hätten vermutlich nicht<br />

zum Erfolg geführt, ohne einen fachlich<br />

und sozial so hochkompetenten<br />

Leiter für das Hospiz zu finden.“…<br />

Stadtkurier 25. August 2016<br />

Stabübergabe im Hospiz Karl Josef<br />

… Seit der Gründung vor genau 15 Jahren<br />

ist das Hospiz Karl Josef in der<br />

Wiehre ein Ort des Lebens und Sterbens<br />

in Würde. Alfred Debes (63) hat<br />

das Hospiz geprägt und bereits die<br />

Gründung des Hospizes Karl Josef<br />

begleitet. Jetzt wurde der bisherige<br />

Hospizleiter im Rahmen eines Dankesgottesdienstes<br />

in der Barock- und<br />

Wallfahrtskirche St. Peter und Paul<br />

(St. Ulrich) in den Ruhestand verabschiedet.<br />

Nachfolgerin ist Schwester<br />

Miriana Fuchs (45) …<br />

Badische Zeitung 22. Juli 2016<br />

Chefarztwechsel<br />

… Rainer Blaas ist Nachfolger von Peter<br />

Wetzel, der nach 26 Jahren verantwortlicher<br />

Tätigkeit von Geschäftsführer<br />

Bernd Fey feierlich in den<br />

Ruhestand verabschiedet wurde. Fey<br />

dankte Wetzel im Namen aller Gesellschafter,<br />

des Aufsichtsrates, der<br />

Ordenschwestern und aller Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter des <strong>RKK</strong><br />

Klinikums für das herausragende Engagement<br />

…<br />

Stadtkurier 21. Juli 2016<br />

Chefarztwechsel im Loretto<br />

… Im Namen der Klinik für Anästhesiologie<br />

und Intensivmedizin bedankte<br />

sich der neue Chefarzt Dr. Rainer<br />

Blaas für die gemeinsame Zeit: „Sie<br />

sind uns intellektuell, manuell und<br />

charakterlich stets ein Vorbild gewesen.“<br />

Das von Dr. Peter Wetzel entwickelte<br />

schmerztherapeutische Konzept<br />

gehört zu den Meilensteinen der<br />

von ihm geprägten Ära und ist zum<br />

Markenzeichen des Loretto-Krankenhauses<br />

geworden …<br />

Freiburger Wochenbericht<br />

13. Juli 2016<br />

Stabwechsel im<br />

Loretto-Krankenhaus<br />

… Nach 26 Jahren verantwortlicher<br />

Tätigkeit im Loretto-Krankenhaus<br />

(<strong>RKK</strong> Klinikum) wurde Dr. Peter Wetzel<br />

(66) feierlich in den Ruhestand<br />

verabschiedet. Sein Nachfolger als<br />

Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie<br />

und Intensivmedizin ist der bisherige<br />

Oberarzt Dr. Rainer Blaas (50)<br />

… Mit dieser Nachfolgeregelung wird<br />

die bewährte Strategie der für Kontinuität<br />

stehenden internen Nachbesetzung<br />

umgesetzt …<br />

Zeitung am Samstag 21. Juli 2016<br />

Chefarztwechsel im<br />

Loretto-Krankenhaus<br />

… Bernd Fey führt weiter aus, dass der<br />

Erfolg des Loretto-Krankenhauses in<br />

den Bereichen Orthopädie, Wirbelsäulenchirurgie,<br />

Urologie und HNO<br />

untrennbar mit dem Wirken von Dr.<br />

Wetzel verbunden sei. „Wenn man<br />

Ihre Mitarbeiter frägt, erhält man<br />

eine sehr eindeutige Einschätzung Ihrer<br />

Persönlichkeit: unglaublich fleißig,<br />

außerordentlich kompetent und immer<br />

lösungsorientiert.“…<br />

Badische Zeitung 11. Juli 2016<br />

60 Jahre Krankenhaus<br />

… Selten sah man wohl so viele Kinder<br />

sich vergnügt eingipsen lassen wie<br />

am Samstag – Anlass: Das 60-jährige<br />

Bestehen des Bruder-Klaus-Krankenhauses<br />

oben auf der Heitere. Und heiter<br />

war’s dort in der Tat … Heute hat<br />

das Bruder-Klaus-Krankenhaus 101<br />

Planbetten und stellt damit die Grundversorgung<br />

für das Elztal sicher. Es<br />

verfügt außerdem über ein Spezialangebot<br />

der orthopädischen Chirurgie …<br />

Elztäler Wochenbericht 14. Juli 2016<br />

„Spitzenmedizin im Elztal“ seit<br />

60 Jahren<br />

… Das Bruder-Klaus-Krankenhaus erlebte<br />

zum Jubiläum einen Besucheransturm.<br />

Auf großes Besucherinteresse<br />

stoß der vielfältige, abwechslungsreiche<br />

und facettenreiche „Tag der<br />

o≠enen Tür“ … Zahlreiche Besucher<br />

aus dem gesamten Landkreis und<br />

darüber hinaus nutzten die Gelegenheit,<br />

einen Blick hinter die Kulissen<br />

zu werfen und umfassende Einblicke<br />

in die Leistungsfähigkeit des renommierten<br />

Krankenhauses mit gegenwärtig<br />

100 Planbetten zu erhalten ...<br />

<strong>52</strong> <strong>Quartett</strong> Nr. <strong>52</strong> | Dezember 2016


Das <strong>RKK</strong> <strong>Mitarbeitermagazin</strong><br />

Badische Zeitung 16. September 2016<br />

Dem Brustkrebs entgegenwirken<br />

… Moderne Untersuchungsmethoden<br />

und eine individuelle Beratung sind<br />

in der Klinik für Frauenheilkunde<br />

und Gynäkologische Onkologie die<br />

Basis für eine schnelle und zuverlässige<br />

Diagnose. Zudem stellen diese<br />

Methoden auch die Voraussetzung<br />

für den Erfolg der anschließenden<br />

Therapie dar. Die Zusammenarbeit<br />

mehrerer Spezialisten und eine enge<br />

Vernetzung mit dem „Brustzentrum<br />

Südbaden“ sichert dabei fachlich<br />

eine hohe Qualität, die sich immer<br />

an neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen<br />

orientiert …<br />

Der Sonntag 18. September 2016<br />

Gesundheitsforum im<br />

Bürgerhaus Seepark<br />

… Im Rahmen des Gesundheitsforums<br />

wird der Gynäkologe Dr. Christoph<br />

Jäger, Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde<br />

und Gynäkologische<br />

Onkologie im St. Josefskrankenhaus,<br />

aktuelle Diagnose- und Therapieverfahren<br />

vorstellen und aufzeigen, dass<br />

Brustveränderungen nicht immer<br />

bösartig sind. Für körperliche und<br />

seelischen Belastungen, die unabhängig<br />

von der Diagnose entstehenden<br />

können, werden die vielfältigen Angebote<br />

der psychoonkologischen und<br />

sozialmedizinischen Beratung und<br />

Betreuung vorgestellt ...<br />

T h i l o J a k o b<br />

P r e s s e s p r e c h e r<br />

Foto: cc vision<br />

53


Mehr Beweglichkeit<br />

erreichen<br />

Mit einem Grundkurs und Aufbaukurs Kinaesthetics zur<br />

Unterstützung pflegender Angehöriger<br />

Ein Angebot der Pflegekasse<br />

bei der BARMER GEK Freiburg<br />

in Zusammenarbeit mit der<br />

Kinaesthetics-Trainerin<br />

Maria Angela Mark-Löffler<br />

und dem <strong>RKK</strong> Klinikum<br />

Anmeldung<br />

Maria Angela Mark-Löffler<br />

Mobil 0160 97250441<br />

angela.loeffler@rkk-klinikum.de<br />

Die Kosten für die Unterlagen und das<br />

Kinaesthetics-Zertifikat betragen 25,– €<br />

Kurstermine Grundkurs<br />

28.03., 04.04., 09.05., 16.05. 23.05. und<br />

30.05.2017<br />

Kurstermine Aufbaukurs<br />

24.01., 31.01., 07.02., 14.02., 21.02. und<br />

07.03.2017<br />

Uhrzeit<br />

16:30 bis 20:00 Uhr<br />

Referentin<br />

Maria Angela Mark-Löffler,<br />

Kinaesthetics-Trainerin<br />

Ort<br />

<strong>RKK</strong> Klinikum –Loretto-Krankenhaus<br />

DG, Saal St. Josef<br />

Mercystraße 6-14<br />

79100 Freiburg<br />

– Pflegekasse –<br />

Lesen Sie bitte<br />

hierzu auch<br />

unseren Artikel<br />

Kinaesthetics<br />

und Demenz<br />

ab Seite 23.<br />

54 <strong>Quartett</strong> Nr. <strong>52</strong> | Dezember 2016


Anis<br />

Pimpinella anisum<br />

Foto: Brent Hofacker© fotolia<br />

Die Heilpflanze<br />

55


Herkunft<br />

Anis ist eine sehr alte Gewürz- und<br />

Heilpflanze, die der Mensch schon<br />

seit der Antike verwendet. Seine genaue<br />

Herkunftsregion ist nicht bekannt,<br />

man vermutet jedoch, dass<br />

der Anis seinen Ursprung in Asien<br />

und den südöstlichen Mittelmeerländern<br />

hat. Nach Mitteleuropa kam<br />

der Anis durch Mönche und Nonnen<br />

in Klostergärten.<br />

Heute findet man Anis weltweit in<br />

Gebieten mit gemäßigtem Klima, vor<br />

allem in Mittelamerika, der Türkei, in<br />

Syrien, Italien und Indien. Hauptanbaugebiet<br />

als wirtschaftlich bedeutende<br />

Gewürzpflanze ist Südrussland.<br />

Systematik<br />

Anis, botanisch Pimpinella anisum<br />

genannt, ist ein Vertreter der Familie<br />

der Doldenblütler (Apiaceae). Diese<br />

kräuterreiche Familie enthält viele<br />

weitere bekannte Küchen- und Heilkräuter<br />

wie zum Beispiel Kümmel,<br />

Fenchel oder Dill.<br />

Der Name Anis geht auf das griechische<br />

Wort ’anison’ für Dill zurück,<br />

dem eine Verwechslung der beiden<br />

Pflanzen zugrunde liegt. Der Gattungsname<br />

’Pimpinella’ (Bibernelle)<br />

stammt vermutlich vom lateinischen<br />

’bipinulla’ = „doppelt gefiedert“<br />

ab, was sich auf die mehrfach gefiederten<br />

Blätter im oberen Stängelabschnitt<br />

bezieht.<br />

Anwendung<br />

Anis fördert die Schleimlösung bei Erkrankungen<br />

der Luftwege, des Weiteren<br />

wird er bei Blähungen und<br />

krampfartigen Beschwerden des Magen-Darm-Traktes<br />

angewendet. Die<br />

Wirkung ist auf die enthaltenen ätherischen<br />

Öle (ca. 5%) zurückzuführen.<br />

Anis wird häufig als Tee zubereitet,<br />

gerade Kümmel-Fenchel-Anis Mischungen<br />

sind in der Kinderheilkunde<br />

bei Blähungen beliebt.<br />

In der Volksmedizin wird Anis eine<br />

milchfördernde und aphrodisierende<br />

Wirkung zugeschrieben. Sogar gegen<br />

Ungeziefer sollten zerstoßene<br />

Anissamen als Einreibungen helfen.<br />

Doch auch in der Lebensmittelindustrie<br />

wird Anis vielseitig verwendet:<br />

man findet den charakteristischen<br />

Geschmack in Spirituosen wie Pastis,<br />

Pernod oder Ouzo. Diese zeigen<br />

mit Wasser gemischt oder bei starker<br />

Kühlung oft milchig trübes Aussehen.<br />

Das Phänomen ist auf den sogenannten<br />

Louche-E≠ekt zurückzuführen,<br />

da das enthaltene ätherische Öl<br />

Anaethol nicht mit Wasser mischbar<br />

ist. Es entsteht eine Emulsion, bei<br />

der sich das Licht an der Grenzfläche<br />

zwischen Wasser und Öl bricht und<br />

so eine sichtbare Trübung hervorruft.<br />

Jetzt in der Vorweihnachtszeit findet<br />

man Anis häufig als Zutat für Plätzchen<br />

oder als Bestandteil bei Kräuterteemischungen.<br />

L e n a S t r e i c h e r<br />

A p o t h e k e r i n<br />

Das <strong>RKK</strong> <strong>Mitarbeitermagazin</strong><br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

<strong>RKK</strong> Klinikum<br />

Regionalverbund kirchlicher<br />

Krankenhäuser (RkK) gGmbH<br />

Sautierstraße 1 | 79104 Freiburg<br />

Telefon 0761 2711 2000<br />

Telefax 0761 2711 2002<br />

E-Mail info@rkk-klinikum.de<br />

Internet www.rkk-klinikum.de<br />

© Dezember 2016 <strong>RKK</strong> Klinikum<br />

V.i.S.d.P. und V.i.S.d.M.P.:<br />

Bernd Fey<br />

Redaktionsteam<br />

St. Josefskrankenhaus<br />

Dr. Klaus Fritz<br />

Telefon 0761 2711 2320<br />

Lars Lehwald<br />

Telefon 0761 2711 2026<br />

Michaela Schmid<br />

Telefon 0761 2711 2011<br />

Stefan Wagner<br />

Telefon 0761 2711 2015<br />

Bruder-Klaus-Krankenhaus<br />

Silvio Koch<br />

Telefon 07681 208 7770<br />

Loretto-Krankenhaus<br />

Schwester Edeltraud<br />

Telefon 0761 7084 270<br />

Medizinisch verwendet werden<br />

die Samen, die aufgrund<br />

ihres ätherischen Ölgehaltes<br />

erst kurz vor Gebrauch angestoßen<br />

werden sollen.<br />

Schlussredaktion<br />

Dr. Klaus Fritz<br />

Telefon 0761 2711 2320<br />

klaus.fritz@rkk-klinikum.de<br />

Konzeption und Umsetzung<br />

Johannes Klatt TypoGrafik<br />

Bad Krozingen|Tunsel<br />

Schneekristalle: jonnysek©fotolia<br />

56 <strong>Quartett</strong> Nr. <strong>52</strong> | Dezember 2016

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