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MEMBRAN<br />
NEUE SCHEIBE<br />
Fünf Jahre nach „Newsick“ meldet sich die<br />
Saarbrücker Nu Metal-Band Membran mit neuer<br />
Musik zurück. Warum es auf „Honeymoon Syndrom“<br />
„nur“ fünf Songs zu hören gibt, erklärt<br />
uns Sänger Jörn Dreßler, auch bekannt als Freaky<br />
Jörn von „Unser Ding“.<br />
Seit Eurer Gründung anno 2006 gab es keinen<br />
Besetzungswechsel: Wie viel Geld zahlst Du<br />
den Jungs, dass sie bei Dir bleiben?<br />
Wie - bei mir bleiben? Ich bin doch keiner von<br />
den Pay-Muckern wie Roland Kaiser oder der<br />
Glatzenmann von Unheilig, die sich für jeden<br />
Song einen anderen Keyboarder oder Schlagzeuger<br />
mieten. Membran ist eine Band im eigentlichen<br />
Sinne. Wir haben uns damals mehr<br />
oder weniger zufällig im Studio zusammengefunden,<br />
und es hat halt funktioniert. Das hätte<br />
auch in die Hose gehen können.<br />
Aber im Ernst: Tatsächlich steht zurzeit der erste<br />
Spielerwechsel in unserer Mannschaft an.<br />
Unser Bassist Jörg Engel wird Membran nach<br />
dem „Honeymoon Syndrom“-Release aus beruflichen<br />
Gründen verlassen. Danach wird der<br />
Bass von unserem langjährigen Freund und sehr<br />
geschätzten Musikerkollegen Mischa B. Martin<br />
übernommen.<br />
2010 erschien Euer Album „Newsick“, jetzt<br />
kommen auf „Honeymoon Syndrom“ fünf neue<br />
Songs raus. Pro Jahr einer sozusagen. Warum<br />
nicht mehr?<br />
Naja, wir haben sehr lange mit den „Newsick“-<br />
Songs live gespielt und wollten diese auch so<br />
gut wie möglich präsentieren. Deshalb hatten<br />
wir uns in den Proben nie wirklich viel Zeit für<br />
das Schreiben neuer Stücke oder fürs Jammen<br />
genommen. Und als wir uns diese dann endlich<br />
nahmen, verflog sie im Sekundenschlaf. Außerdem<br />
sind wir sehr wählerisch, was unsere Songs<br />
angeht. Ich hab lieber eine Platte mit fünf geilen<br />
Songs, als eine Platte mit fünf geilen Stücken<br />
unter zwölf.<br />
Das Artwork der neuen Platte ist beeindruckend<br />
und hochprofessionell. Wer hat es erstellt<br />
und welche Idee steckt dahinter?<br />
Cool, dass es dir gefällt. Wir legen wirklich sehr<br />
viel Wert auf ein stimmiges Gesamtprodukt.<br />
Wenn du heute noch mit einem Plattencover,<br />
einem Plakat oder einem Musikvideo auffallen<br />
willst, musst du dir wirklich Gedanken machen<br />
und ganz viel Zeit, Geld und Nerven opfern.<br />
Du kannst dir das wie bei einem Horrorfilm<br />
vorstellen: Die Leute haben schon alles gesehen.<br />
Entweder du bekommst einen so festen<br />
Schlag in die Magengrube, dass dir die Spucke<br />
wegbleibt, oder du hältst die Stimmung sehr<br />
bedeckt, schlicht und geheimnisvoll. „Normal“<br />
interessiert schon lange niemanden mehr. Zum<br />
Glück haben wir sehr kreative Leute im Membran-Umfeld,<br />
die unseren Geschmack und unsere<br />
Art zu arbeiten zu 100% verstehen und uns oft<br />
beraten, wie wir es noch bunter treiben können.<br />
Allen voran unser Artdesigner Trent Slater: Er ist<br />
ein absoluter Perfektionist, der sich viele Tage<br />
und Nächte in seinem Büro eingeschlossen hat<br />
und dadurch alle Haare verlor (lacht).<br />
Text: Peter Parker Foto: GASS<br />
Membran „Honeymoon Syndrom“<br />
(Buschlee Vinylaceton)<br />
www.membransux.de, www.vinylaceton.com