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»Paradies«
"Paradies" meint in der persischen
Wortbedeutung einen von einer Mauer
umgrenzten Garten. Viele von uns
genießen jetzt im Sommer ein kleines
oder größeres Garten- oder Balkon-
Paradies: Mahlzeiten draußen, Sonne,
Blumen, abends eine Kerze; unterhalten,
spielen, lesen, rätseln, dösen.
Während des Konfirmandenferienseminars
in Südtirol lag unser Paradies
direkt vor der Haustür: Holztische mit
Bänken auf beiden Seiten. Nicht
umgrenzt, sondern mit Blick in die
Berge. Gegen Abend wurde hier
"Wehrwolf" oder "Wizzard" gespielt,
wurden Kerzen gegossen und Kleidungsstücke
gebatikt, auf der Wiese
davor mit Speckstein gearbeitet oder
Federball gespielt, irgend jemand
zum Unterhalten fand sich immer.
Am späten Abend saß das Betreuerteam
hier, der vergangene Tag passierte
Revue, lachen, essen, trinken,
erzählen. Allmählich wurden die Berge
zu Umrissen, verschwanden endlich
in der Nacht.
Mit "Erwähle mich zum Paradeis" beginnt
die letze Strophe von "Geh aus,
mein Herz". Darin ist die Erinnerung
an das erste Paradies enthalten, in
dem Adam und Eva im Gleichgewicht
lebten mit sich und ihrem Gott.
Zugleich auch die Bitte und Hoffnung,
dass diese Harmonie unsere
Zukunft ist.
Jede und jeder braucht ein Paradies,
und sei es nur klein und unvollkommen
und vorläufig. Wir brauchen es,
um in Gleichgewicht zu kommen mit
unseren Tagen, mit unseren Erlebnissen.
"Sommerliche Paradieszeiten"
wünscht Euch und Ihnen