09.12.2012 Aufrufe

Gesamtausgabe 3/2012 (pdf, 8804.07 KB, DE) - Deutsche ...

Gesamtausgabe 3/2012 (pdf, 8804.07 KB, DE) - Deutsche ...

Gesamtausgabe 3/2012 (pdf, 8804.07 KB, DE) - Deutsche ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

e<br />

engagiert<br />

Mit fachgerechter ausstattung ist effektives lernen leichter. im ausbildungszentrum in Miravodai ist alles vorhanden.<br />

Pasikudah bringen, wo abseits der Wege immer<br />

noch gelbe Schilder vor Landminen in<br />

der Erde warnen.<br />

Arbeit zu finden, ist nicht einfach. Wie<br />

vielen jungen Menschen fehlte es auch Geamathi<br />

an einer schulischen oder beruflichen<br />

Qualifikation. Während des Bürgerkriegs<br />

mussten sie und ihre Familie aus ihrem Dorf<br />

fliehen. Über acht Jahre lang lebte Geamathi<br />

bei Verwandten in einem anderen Teil Sri<br />

Lankas. An Schule oder Ausbildung war<br />

nicht zu denken. Die junge Frau hofft, dieses<br />

Manko jetzt mit der Ausbildung wettmachen<br />

zu können.<br />

Ermöglicht wird diese Ausbildung durch<br />

das Projekt „Friedensförderung durch berufliche<br />

Bildung von Jugendlichen im Osten Sri<br />

Lankas“, das die GIZ seit August 2010 im<br />

Auftrag des Auswärtigen Amtes durchführt.<br />

Ziel ist es, bis Ende <strong>2012</strong> zwischen 800 und<br />

1.000 jungen Männern und Frauen eine natio-<br />

nal und international anerkannte Qualifikation<br />

im Baugewerbe zu ermöglichen. Deutschland<br />

fördert zwar bereits seit den 1950er Jahren<br />

Berufsbildung in Sri Lanka. Das Ende des<br />

Bürgerkriegs habe aber neue Herausforderungen<br />

und neue Möglichkeiten gebracht, sagt<br />

Wilfried Liehr, Landesdirektor der GIZ in Sri<br />

Lanka. „Wir waren überrascht, dass sich so<br />

viele Mädchen und Frauen meldeten.“<br />

Geamathi hat bereits eineinhalb Monate<br />

ihrer Grundausbildung absolviert. Nun folgen<br />

vier Monate praktische Berufsausbildung auf<br />

einer Baustelle. In einem halben Jahr, so hofft<br />

Geamathi, wird sie das ganze Programm absolviert<br />

haben. Am Ende steht eine strenge<br />

Prüfung. „Den Teilnehmern wird nichts geschenkt“,<br />

sagt Jürgen Depta, der Auftragsverantwortliche<br />

für das Projekt bei der GIZ in<br />

Colombo. Wer die Prüfung besteht, hat gute<br />

Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Um die 70<br />

Prozent der Absolventen haben bereits eine<br />

Anstellung gefunden. Ein guter Erfolg für die<br />

jungen Leute, die aus einfachen Verhältnissen<br />

stammen, in der Mehrheit der Volksgruppe<br />

der Tamilen angehören und mitten im Kriegsgebiet<br />

aufgewachsen sind.<br />

Frauen sind auf sich<br />

allein gestellt<br />

An diesem Vormittag reparieren die Auszubildenden<br />

in Miravodai das beschädigte Gemeindehaus,<br />

decken das Dach neu ein. In den Außenmauern<br />

sind noch immer Einschusslöcher<br />

zu sehen. Die Gegend um Batticaloa war früher<br />

eine Hochburg der Rebellen. Jahrelang verlief<br />

hier die Kriegsfront zwischen der Regierung<br />

und den Tamil Tigers. Familien wurden<br />

auseinandergerissen, vertrieben, mussten fliehen.<br />

Die meisten Jugendlichen haben Eltern<br />

oder Geschwister im Krieg verloren. Jetzt gilt<br />

es, die Wunden zu heilen und neu anzufangen.<br />

32 akzente 03/<strong>2012</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!