Der Mensch - Storyal
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Synthetische Biologie<br />
Wenn die Kreativität und Intelligenz der Natur<br />
andere Ursachen besitzt, als die Naturgesetze erklären,<br />
so wird diese Ursache ausserhalb unseres Universums<br />
(und anderer Universen) zu suchen sein,<br />
also ausserhalb unserer Wahrnehmung und Vorstellungskraft.<br />
Deshalb wird für <strong>Mensch</strong>en die mögliche<br />
Existenz und das Wesen einer „Höheren Intelligenz“<br />
immer verschlossen bleiben.<br />
<strong>Der</strong> iGem-Wettbewerb<br />
Diesen Wettbewerb hat Drew Endy am MIT<br />
in Cambridge bei Boston initiiert. Alljährlich verschickt<br />
er die Biobausteine seines Katalogs an jeden,<br />
der damit experimentieren möchte. Für Biologiestudenten<br />
das wahre Paradies! Auf dem jährlichen<br />
Wettbewerb können sie dann auf dem Campus der<br />
Elite-Universität ihre Ergebnisse präsentieren. Mehr<br />
als 1100 Teilnehmer nahmen im Jahr 2009 an iGem<br />
teil. Nichts zeigt so informativ, womit sich derzeitig<br />
die Synthetische Biologie beschäftigt, als die Results<br />
Pagedieses Wettbewerbs. Eine sehr gute Idee von<br />
Drew Endy, der damit gleichzeitig auch ein hervorragendes<br />
Instrument zur Rekrutierung von wissenschaftlichem<br />
Nachwuchs geschaffen hat!<br />
Perspektiven<br />
Die ersten Grundlagen sind geschaffen, um<br />
Gene tatsächlich synthetisieren zu können. Obwohl<br />
über weite Strecken noch unbekannt ist, nach welchen<br />
Prinzipien das Genom eines einfachen Bakteriums<br />
funktioniert, können bereits jetzt einzelne<br />
Funktionsbausteine synthetisiert und miteinander<br />
verknüpft werden. Das Ziel der gegenwärtigen Forschungsarbeiten<br />
ist das erste funktionsfähige, synthetische<br />
Genom. Aus diesem Genom wird das<br />
erste künstliche Lebewesen entstehen. Es wird ein<br />
Bakterium sein. Die Wissenschaft muss zu diesem<br />
Zweck zwei grundlegende Probleme beherrschen<br />
lernen: Die Grammatik der DNA und ihre ungeheure<br />
Komplexität.<br />
Synthetische Lebewesen werden also auf lange<br />
Sicht keine Arme und Beine besitzen, sondern Bakterien<br />
sein. Aber Bakterien mit spezifischen Funktionen,<br />
die beispielsweise Insulin oder andere Medikamente<br />
herstellen. Das ist heute bereits Realität,<br />
allerdings nicht mit synthetischen, sondern mit natürlichen,<br />
aber manipulierten Bakterien. Die synthetischen<br />
Bakterien werden funktioneller sein, sobald<br />
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man Fortschritte im Bereich der Grammatik macht.<br />
Davon werden wiederum die Pharmaindustrie,<br />
die Viehzucht und die grüne Gentechnik profitieren,<br />
die bisher ausschliesslich auf die Genmanipulation<br />
ausgerichtet sind.<br />
Ethische Bedenken? Die Forschung lässt sich<br />
von ethischen Bedenken nicht beeindrucken oder<br />
aufhalten. Das grösste Problem ist dabei nach meiner<br />
Ansicht, dass der natürliche Genpool irreversibel<br />
verändert wird. Auch die Gefahr von Biohazards<br />
wächst. Was passiert, wenn eines Tages Bakterien<br />
in die natürliche Umgebung geraten, die beispielsweise<br />
hoch effektiv Luft (78 % N, 21 % O ...) in<br />
Nitrat (NO3) umwandeln und sich gleichzeitig rasend<br />
schnell vermehren? Eine völlig neue Variante<br />
der Nitrifikation. Auf solche Fragen gibt es keine<br />
Antworten. Natürlich sind den Molekulargenetikern<br />
solche (und andere) Gefahren bewusst und sie treffen<br />
Vorkehrungen. Die Neugier aber ist wesentlich<br />
grösser, als die Sicherheitsbedenken.<br />
Literatur zur Synthetischen Biologie<br />
[ 1 ] Johann Grolle, „Konkurrenz für Gott – Eine<br />
Truppe von Biologen macht sich daran...“<br />
DER SPIEGEL 1/2010, ab Seite 110<br />
[ 2 ] Siehe auch These 21: Lebewesen sind autonom<br />
agierende Systeme mit den Eigenschaften des<br />
Lebens: Autarke Funktion, Stoffwechsel, geschlossene<br />
Stoffkreisläufe, Wachstum, Fortpflanzung,<br />
endliche Lebenszeit, Vererbung, Evolution, Individualität,<br />
Sinneswahrnehmung, Ortsveränderung,<br />
Bewegung und Kommunikation. Sie steuern Ziele<br />
an und brauchen dafür Neugier und Motivation.<br />
Quelle: www.storyal.de/story2001/thesen.htm<br />
[ 3 ] Stuart A. Kauffman, Reinventing the Sacred:<br />
A New View of Science, Reason and Religion: Finding<br />
God in Complexity, Basic Books (Gebundene<br />
Ausgabe - 15. April 2008)<br />
[ 4 ] Jens Schröder, Die Gottesmaschinen, GEO<br />
08/2009<br />
www.spiegel.de: Leben aus dem Lego-Baukasten<br />
wikipedia.org: Synthetische Biologie<br />
www.dradio.de: Gene gut und günstig<br />
www.igem.org: <strong>Der</strong> jährliche iGem-Wettbewerb<br />
Original mit vielen Links im Internet bei:<br />
www.storyal.de/story2010/synthetische-biogie.html