Der Leipziger Osten
DerLeipzigerOsten_EinkritischerStadtrundgangberGentrifizierung_PRISMA_02
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Hilfe, die Künstler*innen<br />
kommen<br />
In der Gentrifizierungsforschung<br />
tauchen Künstler*innen in zwei Funktionen<br />
auf: Als Pioniere und als Verlierer*innen<br />
des Prozesses. Pioniere, weil<br />
sie meist die ersten sind, die in Stadtteile<br />
ziehen, die als unattraktiv gelten oder<br />
hohen Leerstand aufweisen. Das liegt<br />
zumeist daran, dass ihnen selber kaum<br />
Geld zur Verfügung steht und sie deshalb<br />
nur in bestimmten Vierteln in der<br />
Lage sind, überhaupt Räume anzumieten.<br />
Dort wo viele Häuser, Wohnungen<br />
und Fabriken leer stehen, sind die Mieten<br />
meist günstig. Außerdem gibt es<br />
genügend Platz zum Ausprobieren.<br />
Es entstehen geheime Kneipen, kleine<br />
Galerien und nette Läden. Oft führt aber<br />
eine Anhäufung von künstlerischen<br />
Aktivitäten dazu, dass das Image und<br />
damit die Anziehungskraft eines Viertels<br />
auch für Besserverdiener*innen<br />
steigt. Wenn in trendigen Stadtführern<br />
das Viertel als “der neue Geheimtipp”<br />
angepriesen wird, ist es meist schon zu<br />
spät. Die Mieten steigen, die Menschen<br />
die früher in dem Viertel gewohnt haben,<br />
können sich das nicht mehr leisten<br />
und ziehen weg.<br />
>> BESONDERS IN ZEITEN VON<br />
WIRTSCHAFTS- UND FINANZ KRI-<br />
SEN WERDEN GERNE HÄUSER ZUR<br />
SPEKULATION GEKAUFT.