jive-kgi-gefluechtete_20161216-3
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Methode 2:<br />
D.I.E. (Describe, Interpret, Evaluate)<br />
Idee<br />
Ziel<br />
Ablauf<br />
Die Methode gehört in den Bereich Sensibilisierung für und Umgang mit kulturellen Unterschieden.<br />
Sie dient zur Selbstreflexion der eigenen Einstellung zur Arbeitskultur und des Umgangs mit Diversität.<br />
Durch die D.I.E.-Übung wird den Teilnehmenden bewusst, dass man oftmals stillschweigende<br />
Annahmen über Geflüchtete oder andere Gruppen hat, ohne diese kritisch überprüft zu haben.<br />
Durch die Übung sollen die Teilnehmenden ein Handwerkszeug in die Hand bekommen, welches<br />
ihnen hilft, nicht nur aus der eigenen, sondern auch aus einer anderen Perspektive auf Phänomene<br />
und Ereignisse zu blicken. Dies soll ihnen ermöglichen, auch im Umgang mit Geflüchteten einen differenzierten<br />
Blick zu entwickeln und hinter die Fassade von Stereotypen und Vorurteilen zu schauen.<br />
Es geht um die Verdeutlichung der Abgrenzung zwischen Beschreibung (D), Interpretation (I) und<br />
Bewertung (E). Den Teilnehmenden soll vor Augen geführt werden, dass Menschen i. d. R. zuerst<br />
interpretieren und bewerten und selten beschreiben. Des Weiteren wird demonstriert, dass kulturelle<br />
Prägung und persönliche Erlebnisse Interpretation und Evaluation beeinflussen. Die Teilnehmenden<br />
sollen Gelegenheit bekommen, Situationen zu beschreiben. Die Bedeutung der Betrachtungsweise<br />
soll hervorgehoben werden.<br />
Die Übung dauert ca. 1 Stunde. Es bedarf diverser Kopien von Bildern, Kopien der Erklärungen, eines<br />
mehrdeutigen Gegenstands (z.B. Bombilla-Röhrchen vom Matetee), sowie eines Flipcharts.<br />
1. Den Teilnehmenden wird ein für sie bzw. ihren Kulturkreis unbekanntes Objekt vorgestellt. Es wird<br />
herumgereicht und die Teilnehmenden werden aufgefordert, das Objekt zu beschreiben. Die Beschreibungen<br />
werden dann auf einem Flipchart in 3 Spalten kategorisiert, ob es sich hierbei um eine<br />
Beschreibung, eine Interpretation oder Evaluation handelt. Der/die Teamer/-in trägt die Aussagen<br />
stichwortartig ein (ca. 5 Minuten).<br />
Beispiel: Bombilla (ein Trinkröhrchen für Matetee)<br />
••<br />
„Das ist ein langes Stück Metall“ Beschreibung<br />
••<br />
„Das ist eine Pfeife“ Interpretation<br />
••<br />
„Das ist ein Röhrchen“ Interpretation<br />
••<br />
„Damit kann man trinken“ Evaluation<br />
Im Anschluss beschriftet der/die Teamer/-in die Spalten und erklärt, dass ein Grundproblem im<br />
Umgang mit Menschen aus anderen Kulturen ist, dass wir voreilige Schlüsse ziehen, also bereits<br />
interpretieren und uns bereits eine Meinung bilden, bevor wir den Menschen näher kennengelernt<br />
haben.<br />
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