5.0 LabSystem Raumluftregelung in Laboratorien - Schneider ...
5.0 LabSystem Raumluftregelung in Laboratorien - Schneider ...
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Kapitelverzeichnis<br />
Kapitel Titel<br />
1.0 Allgeme<strong>in</strong>es zum Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
2.0 <strong>LabSystem</strong> Laborabzugsüberwachung<br />
3.0 <strong>LabSystem</strong> Laborabzugsregelung<br />
4.0 <strong>LabSystem</strong> Frontschieber Controller für Laborabzüge<br />
<strong>5.0</strong> <strong>LabSystem</strong> <strong>Raumluftregelung</strong> <strong>in</strong> <strong>Laboratorien</strong><br />
6.0 <strong>LabSystem</strong> Gebäudelüftungsanlagen und Gebäudeleittechnik<br />
7.0 Re<strong>in</strong>raumtechnik - Raumdruckregelungen<br />
8.0 Ex-Laborabzugsüberwachung - Ex-Regler<br />
9.0 Inbetriebnahme und Parametrierung<br />
10.0 Netzwerk-Technologien BACnet - LON - Modbus<br />
11.0 Sicherheit im Laborbetrieb<br />
12.0 Normen und Richtl<strong>in</strong>ien<br />
13.0 Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />
14.0 Referenzprojekte<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Kapitelverzeichnis
Kapitelverzeichnis<br />
frei für Notizen<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>
Allgeme<strong>in</strong>es zum Planungshandbuch<br />
Lüftungstechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Inhaltsverzeichnis<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Allgeme<strong>in</strong>es zum Planungshandbuch<br />
1.0<br />
Kapitel 1.0<br />
Abschnitt Titel Seite<br />
1.1 Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />
1.2 Ansprechpartner bei SCHNEIDER . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
1.3 SCHNEIDER Dienstleistungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
1.3.1 Planerbetreuung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
1.3.2 Beratung/Planung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
1.3.3 Kundenschulung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
1.3.4 Realisation und Vor-Ort-Service . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
2.1 Wie gehe ich mit diesem Planungshandbuch um? . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
2.2 Korrekturvorschläge und Verbesserungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
2.2.1 Faxvorlage Korrekturvorschlag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
3.1 Haftungsausschluss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
4.1 Firmenpro l . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
5.1 Systembeschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
5.1.1 Laborabzugüberwachung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
5.1.2 Laborabzugregelung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
5.1.3 Automatischer Frontschieber Controller . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
5.1.4 Konstante Volumenstromregler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
5.1.5 Schaltbare Verbraucher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
5.1.6 <strong>Raumluftregelung</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
5.1.7 Schnelllaufende variable Volumenstromregler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
5.1.8 Parametrierung und Programmierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
5.1.9 Systemvernetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
5.1.10 Gebäudeleittechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
5.1.11 Sicherheit im Laborbetrieb und Energiee<strong>in</strong>sparung . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
5.1.12 Projektierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
6.1 Produktübersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
7.1 Ex-Produktübersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
1
2<br />
Allgeme<strong>in</strong>es zum Planungshandbuch<br />
Kapitel 1.0<br />
1.1 Vorwort<br />
Sehr geehrte Interessent<strong>in</strong>,<br />
Sehr geehrter Interessent,<br />
als Planer(<strong>in</strong>) für Lufttechnik <strong>in</strong> <strong>Laboratorien</strong> benötigen Sie<br />
e<strong>in</strong>en schnellen Überblick und e<strong>in</strong>e zuverlässige Arbeits–<br />
und Planungsgrundlage. Darüber h<strong>in</strong>aus möchten Sie<br />
schnell und ef zient Leistungsbeschreibungen und –<br />
verzeichnisse für Ihre Projekte erstellen.<br />
In dem Ihnen vorliegenden Planungshandbuch nden Sie<br />
wichtige Anregungen zu diesen Themen.<br />
Beachten Sie bitte, dass bei der Planung und Montage<br />
von Überwachungs– und Regelungssystemen für Laborabzüge<br />
die e<strong>in</strong>schlägigen Normen und Vorschriften,<br />
die <strong>in</strong> den Kapiteln 11 und 12 näher behandelt werden,<br />
berücksichtigt werden müssen.<br />
Sollten Sie nicht alle Planungsaufgaben mit diesem<br />
Handbuch lösen können und weitere Informationen<br />
benötigen, rufen Sie uns bitte an. Für Anregungen und<br />
H<strong>in</strong>weise zum vorliegenden Planungshandbuch s<strong>in</strong>d wir<br />
sehr dankbar.<br />
Gleich im Anschluss an diese Seite nden Sie die<br />
Adressen und Telefonnummern Ihrer Gesprächspartner<br />
bei SCHNEIDER Elektronik.<br />
Rufen Sie uns an, sprechen Sie mit Ihrem SCHNEIDER-<br />
Ansprechpartner!<br />
SCHNEIDER. Die Experten <strong>in</strong> der Laborlüftungstechnik.<br />
SCHNEIDER Elektronik GmbH<br />
Industriestraße 4<br />
D-61449 Ste<strong>in</strong>bach<br />
GERMANY<br />
Fon: +49 (0) 6171 / 884 79-0<br />
Fax: +49 (0) 6171 / 884 79-99<br />
E-mail: <strong>in</strong>fo@<strong>Schneider</strong>-Elektronik.de<br />
Internet: www.<strong>Schneider</strong>-Elektronik.de<br />
Anmerkung:<br />
Sie können sich dieses Handbuch auch von unserer Web-<br />
Site als PDF-File herunterladen.<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>
1.2 SCHNEIDER Ansprechpartner<br />
Um Sie als Planer(<strong>in</strong>) und unsere Kunden schnell und<br />
kompetent bedienen zu können, s<strong>in</strong>d wir an zentralen<br />
Standorten mit Vertriebs-Niederlassungen vertreten. Die<br />
Ihnen am nächsten gelegene Vertriebs-Niederlassung ist<br />
auch für Sie zuständig.<br />
Standort Firma Ansprechpartner Telefon<br />
Mobil<br />
Frankfurt SCHNEIDER Ra<strong>in</strong>er Bufe 06171/884 79-81<br />
0171/381 22 46<br />
Frankfurt SCHNEIDER Bernd Drost 06171/884 79-83<br />
0171/447 66 49<br />
Frankfurt SCHNEIDER Andreas Nagel 06171/884 79-89<br />
0170/915 88 50<br />
Frankfurt SCHNEIDER Dirk Streitenberger 06171/884 79-23<br />
0175/194 52 97<br />
Kolb<strong>in</strong>gen SCHAKO Siegbert Bantle 07463/980-194<br />
0162/260 12 31<br />
L<strong>in</strong>gen SLT Bernd Ruhw<strong>in</strong>kel 0591/973 37-29<br />
0176/197 337 67<br />
1.3 SCHNEIDER Dienstleistungen<br />
1.3.1 Planerbetreuung<br />
SCHNEIDER unterstützt Laborplaner und Ingenieurbüros<br />
für lufttechnische Systeme durch aktuelle Produkt<strong>in</strong>formation,<br />
E<strong>in</strong>ladungen zu Messen und Fachsymposien<br />
sowie kompetente Gesprächspartner im Themenbereich<br />
Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>.<br />
1.3.2 Beratung/Planung<br />
Jedes Projekt erfordert <strong>in</strong>dividuelle Lösungen. Das Produktprogramm<br />
<strong>LabSystem</strong> von SCHNEIDER und die<br />
Zusammenarbeit mit unseren Experten gewährleisten<br />
kostengünstige und optimale Systemlösungen. Der<br />
Kundennutzen steht dabei im Vordergrund.<br />
1.3.3 Kundenschulung<br />
Das perfekte Regelungssystem für Laborabzüge ist nur<br />
so gut, wie se<strong>in</strong>e Anwender die Bedienung beherrschen.<br />
Damit die lufttechnischen Systeme optimal genutzt und<br />
<strong>in</strong> Betrieb gehalten werden können, bietet SCHNEIDER<br />
<strong>in</strong>tensive und <strong>in</strong>dividuelle Schulungen von Planern,<br />
Entscheidern, Systembetreuern, Labormöbelherstellern,<br />
Sicherheitsverantwortlichen und Nutzern an.<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Allgeme<strong>in</strong>es zum Planungshandbuch<br />
Kapitel 1.0<br />
Bitte entnehmen Sie aus nachfolgender Liste Ihren<br />
Ansprechpartner.<br />
Die Vorwahl für Deutschland ist: 0049.<br />
e-mail<br />
1.3.4 Realisation und Vor-Ort-Service<br />
Hochquali zierte Ingenieure und Techniker sorgen dafür,<br />
dass Ihre Aufträge schlüsselfertig, voll funktionstüchtig und<br />
term<strong>in</strong>gerecht erfüllt werden. E<strong>in</strong> bundesweites Servicenetz<br />
garantiert die Funktionsfähigkeit der Systeme.<br />
SCHNEIDER bietet <strong>in</strong>dividuelle Servicepakete an, die<br />
exakt auf den jeweiligen Bedarf zugeschnitten werden.<br />
Fragen Sie uns an.<br />
Ra<strong>in</strong>er.Bufe@schneider-elektronik.de<br />
Bernd.Drost@schneider-elektronik.de<br />
Andreas.Nagel@schneider-elektronik.de<br />
Dirk.Streitenberger@schneider-elektronik.de<br />
Siegbert.Bantle@schako.de<br />
Bernd.Ruhw<strong>in</strong>kel@slt-l<strong>in</strong>gen.de<br />
3
4<br />
Allgeme<strong>in</strong>es zum Planungshandbuch<br />
Kapitel 1.0<br />
2.1 Wie gehe ich mit diesem Planungs-<br />
handbuch um?<br />
Damit Sie e<strong>in</strong>en schnellen und gezielten Zugriff zum<br />
Planungshandbuch haben, benutzen Sie bitte das<br />
Flussdiagramm.<br />
Start<br />
Planungserfahrung<br />
vorhanden?<br />
Ne<strong>in</strong><br />
Nr. Thema<br />
1 Systembeschreibung<br />
2 Laborabzugsüberwachung<br />
3 Laborabzugsregelung<br />
4 Frontschieber-Controller<br />
5 <strong>Raumluftregelung</strong><br />
6 Gebäudeluftregelung<br />
7 Raumdruckhaltung<br />
8 Ex-Schutz für Regelung<br />
und Überwachung<br />
9 Parametrierung<br />
10 Netzwerk-Technologien<br />
11 Sicherheit im Laborbetrieb<br />
12 Normen und Richtl<strong>in</strong>ien<br />
Kapitel<br />
13<br />
2.2 Korrekturvorschläge und<br />
Verbesserungen<br />
An alle Nutzer dieses Planungshandbuchs:<br />
Ja<br />
Produktspektrum<br />
SCHNEIDER<br />
Lufttechnik<br />
bekannt?<br />
Ne<strong>in</strong><br />
Technische Datenblätter und<br />
Prospekte als Download im<br />
Internet<br />
Legende:<br />
Nr. Thema<br />
13 Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />
14 Projektierungsh<strong>in</strong>weise<br />
Um sicherzustellen, dass Sie optimalen Nutzen aus diesem<br />
Planungshandbuch ziehen, möchten wir Ihre Anregungen<br />
<strong>in</strong> die vorliegende Unterlage <strong>in</strong>tegrieren.<br />
Wir s<strong>in</strong>d an jedem Ihrer Vorschläge <strong>in</strong>teressiert und haben<br />
deshalb e<strong>in</strong>en Brief/Fax-Vordruck für Ihr persönliches<br />
Feedback auf der folgenden Seite beigelegt.<br />
Schon im Voraus bedanken wir uns für Ihre Unterstützung.<br />
Ja<br />
Sachgebiet<br />
Planungskenntnisse<br />
vorhanden?<br />
Ne<strong>in</strong><br />
Nr. Thema<br />
13 Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />
14 Projektierungsh<strong>in</strong>weise<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Ja<br />
Ausschreibung<br />
e<strong>in</strong>es<br />
Projektes?<br />
Ja<br />
Ausschreibungstexte als<br />
Download im Internet<br />
Ne<strong>in</strong><br />
Ende
2.2.1 Faxvorlage Korrekturvorschlag und<br />
Verbesserungen<br />
An:<br />
SCHNEIDER Elektronik GmbH<br />
Abt.: Technische Dokumentation<br />
Industriestraße 4<br />
D-61449 Ste<strong>in</strong>bach<br />
Fax: 06171 / 884 79-99<br />
Telefon: 06171 / 884 79-0<br />
Betreff: Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Datum:<br />
Kapitel Seite Text (te)<br />
Tabelle (ta)<br />
Gra k (g)<br />
Datenblatt (d)<br />
...<br />
Von:<br />
Fax:<br />
Bitte um Änderung. Kopien der korrigierten Seiten liegen bei.<br />
Korrektur/Verbesserungsvorschlag<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Allgeme<strong>in</strong>es zum Planungshandbuch<br />
Telefon:<br />
Seiten:<br />
Kapitel 1.0<br />
5
6<br />
Allgeme<strong>in</strong>es zum Planungshandbuch<br />
Kapitel 1.0<br />
3.1 Haftungsausschluss<br />
Das Planungshandbuch erhebt weder den Anspruch auf<br />
Vollständigkeit noch auf Fehlerfreiheit. Bei der Zusammenstellung<br />
von Texten und Abbildungen wurde mit<br />
größter Sorgfalt vorgegangen. Trotzdem können Fehler<br />
nicht vollständig ausgeschlossen werden.<br />
Für Fehler, die auf falsche, auf falsch verstandene oder<br />
zwischenzeitlich überholte Anleitungen und Beschreibungen<br />
zurückzuführen s<strong>in</strong>d, übernehmen wir ke<strong>in</strong>e<br />
Verantwortung und ke<strong>in</strong>e Haftung.<br />
Wir behalten uns vor, die Dokumentation durch Veränderungen<br />
zu aktualisieren, ohne diese Änderungen<br />
bekannt geben zu müssen.<br />
Für Verbesserungsvorschläge und Fehlerh<strong>in</strong>weise auf<br />
missverständliche Formulierungen oder Darstellungen<br />
s<strong>in</strong>d wir dankbar.<br />
4.1 Firmenpro l<br />
Wer ist SCHNEIDER ELEKTRONIK?<br />
Die mittelständische Firma wurde 1958 von Hans<br />
<strong>Schneider</strong> gegründet. Hauptgeschäftsfeld war und ist<br />
die Entwicklung und Produktion von kundenspezi schen<br />
Steuer– und Regelsystemen. Dieses Know how haben<br />
wir seit 1990 konsequent genutzt, um <strong>in</strong> der Luft- und<br />
Labortechnik <strong>in</strong>novative Produkte zu entwickeln.<br />
Unserem Motto: SCHNEIDER regelt Luft lässt sich heute<br />
folgender Nachsatz h<strong>in</strong>zufügen: ... und noch vieles<br />
mehr!<br />
Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
In den Bereichen Funktionsüberwachung und Automatische<br />
Frontschieber Controller für Laborabzüge s<strong>in</strong>d wir<br />
<strong>in</strong> Deutschland mit über 85% Marktanteil klarer Marktführer.<br />
Durch zügige und <strong>in</strong>novative Entwicklungen<br />
gew<strong>in</strong>nen wir im Geschäftsfeld Laborabzugregelungen<br />
ständig neue Marktanteile h<strong>in</strong>zu. Wir haben das größte<br />
europäische Projekt (ETH-Zürich/Schweiz) und zahlreiche<br />
Großprojekte <strong>in</strong> der chemischen und pharmazeutischen<br />
Industrie sowie <strong>in</strong> der Forschung und Lehre<br />
erfolgreich abgewickelt. Unserem Qualitätsstandard und<br />
unseren hochmotivierten Mitarbeitern wird e<strong>in</strong>e sehr hohe<br />
Kompetenz besche<strong>in</strong>igt.<br />
Was macht SCHNEIDER sonst noch?<br />
Innovative Produkte entwickeln wir heute zusätzlich zur<br />
Labortechnik <strong>in</strong> den Geschäftsbereichen Wärmeofen– und<br />
Vakuumregelungen, Mediz<strong>in</strong>elektronik, Filtersteuerungen<br />
und Filterregelungen sowie selbsttätig abre<strong>in</strong>igende<br />
Filteranlagen.<br />
Forschung und Entwicklung<br />
Die <strong>in</strong>tensive Zusammenarbeit mit Hochschulen und<br />
die engagierte Mitarbeit <strong>in</strong> Normenausschüssen sowie<br />
zahlreiche Patente sichern und erweitern unseren<br />
technologischen Vorsprung. Unser hochquali ziertes<br />
Ingenieurteam verfügt über e<strong>in</strong> umfassendes Know how<br />
<strong>in</strong> den Bereichen kundenspezi sche Regelungen und<br />
vernetzte Systeme. E<strong>in</strong> besonderes Anliegen unserer<br />
Firma ist es, mit unseren Produkten e<strong>in</strong>en zusätzlichen<br />
Nutzen für unsere Kunden zu erreichen. Deshalb engagieren<br />
wir uns besonders <strong>in</strong> den Bereichen Arbeitssicherheit<br />
und Energiee<strong>in</strong>sparung.<br />
Qualität<br />
Als Partner der mittelständischen Industrie arbeiten wir<br />
mit den modernsten Produktionsmethoden und höchsten<br />
Qualitätsansprüchen. Wir arbeiten nach ISO 9001.<br />
Kundenspezi sche Aufgabenstellungen setzen wir schnell<br />
und kostengünstig zu marktfähigen Produkten um.<br />
Wachstum<br />
Als schnellwachsendes und <strong>in</strong>novatives Unternehmen<br />
haben wir <strong>in</strong> den letzten 5 Jahren unseren Umsatz um<br />
250% gesteigert. Über 10% unseres Umsatzes <strong>in</strong>vestieren<br />
wir <strong>in</strong> die Forschung und Entwicklung.<br />
Besuchen Sie uns auf unserer Webpage:<br />
http:\\www.<strong>Schneider</strong>-Elektronik.de<br />
Hier erfahren Sie noch mehr über unsere Firma.<br />
Wenn Sie weitere Informationen wünschen, rufen Sie uns<br />
an. Wir beraten Sie gerne.<br />
Wir s<strong>in</strong>d Experten <strong>in</strong> der Laborlüftungstechnik.<br />
Lassen Sie uns das regeln.<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>
5.1 Systembeschreibung<br />
E<strong>in</strong>leitung<br />
Die Anforderungen an lufttechnische Systeme und<br />
Anlagen <strong>in</strong> <strong>Laboratorien</strong> steigen ständig. Die Sicherheit<br />
des Menschen steht dabei im Vordergrund.<br />
E<strong>in</strong>e spezielle Arbeitsschutze<strong>in</strong>richtung im Labor ist der<br />
Laborabzug, der das Ausbruchs verhalten von gefährlichen<br />
Stoffen wie z. B. Gase, Dämpfe, Aerosole oder Stäube auf<br />
m<strong>in</strong>i male Werte reduzieren soll.<br />
Systemkomponenten<br />
Dazu bedarf es e<strong>in</strong>er sorgfältigen Systempla nung, bestehend<br />
aus Raumzuluftregelung, Laborabzug regelung/überwachung<br />
und Raum abluftregelung.<br />
SCHNEIDER bietet alle benötigten Regelungs- und<br />
Überwachungskomponenten aus e<strong>in</strong>er Hand. Der Vorteil<br />
für den Anwender ist e<strong>in</strong> funktionierendes Gesamtsystem<br />
ohne Kompati bilitätsprobleme.<br />
5.1.1 Laborabzugsüberwachung<br />
Überwachungssysteme FM100, FM500 und iM50 von<br />
SCHNEIDER s<strong>in</strong>d für die lufttechnische Funktionsüberwachung<br />
von Laborabzügen konzipiert und arbeiten<br />
komplett unab hängig von der jeweiligen Volumenstromregelung.<br />
Somit werden Laborabzüge mit variablen oder<br />
konstanten Volumenströmen sicher über wacht. Über<br />
e<strong>in</strong>en statischen Differenzdrucksensor wird kont<strong>in</strong>uierlich<br />
der Abluftvolumenstrom gemessen und mit e<strong>in</strong>em Sollwert<br />
verglichen. Bei Unterschreitung des Sollwertes erfolgt<br />
e<strong>in</strong>e akustische und optische Alarmierung.<br />
Zur Überwachung e<strong>in</strong>er konstanten E<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />
im Frontbereich des Laborabzugs kann an die<br />
Überwachungssysteme FM100 oder FM500 wahlweise<br />
e<strong>in</strong> Strömungssensor angeschlossen werden. Die<br />
E<strong>in</strong>strömungsüberwachung iM50 verfügt bereits über<br />
e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>tegrierten Strömungssensor.<br />
Geeignet für alle Bauarten<br />
E<strong>in</strong> Überwachungssystem ist für alle Laborabzüge<br />
nach DIN EN 14175 vorgeschrieben. Die Produkte<br />
FM100, FM500 und iM50 eignen sich zum E<strong>in</strong>bau <strong>in</strong><br />
alle Bauarten und Konstruktionen von Laborabzügen<br />
und s<strong>in</strong>d somit auch ideal für Nachrüstungen geeignet.<br />
Volumenstrom-messe<strong>in</strong>richtungen von SCHNEIDER<br />
runden das Produktspektrum ab und verbessern die<br />
Messgenauigkeit.<br />
Normen<br />
Die Überwachungssysteme von SCHNEIDER erfüllen<br />
alle europäischen und die amerikanische Norm, wie z. B.<br />
British Standard, DIN, DIN EN, Norm Francaise, ASHRAE<br />
etc.<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Allgeme<strong>in</strong>es zum Planungshandbuch<br />
5.1.2 Laborabzugsregelung<br />
Kapitel 1.0<br />
FC500 und iCM s<strong>in</strong>d vollvariable Regelsysteme für<br />
Laborabzüge mit <strong>in</strong>tegrierter Laborabzugsüberwachung<br />
nach DIN EN 14175. Der Abluftvolumenstrom des Laborabzugs<br />
wird <strong>in</strong> Abhängigkeit der Frontschieberstellung<br />
(vertikal und horizontal) geregelt. E<strong>in</strong>e motorisch<br />
verstellbare Regelklappe wird solange nachgeführt, bis<br />
der parametrierbare Sollwert dem Abluftvolumenstrom-<br />
Istwert entspricht.<br />
Alle Systemparameter der Volumenstromregelung,<br />
e<strong>in</strong>schließlich der Abluftmengenüberwachung und<br />
Alarmierung, s<strong>in</strong>d mit e<strong>in</strong>em Servicemodul SVM100<br />
(Handheld-Term<strong>in</strong>al) oder mit e<strong>in</strong>em Laptop, mit<br />
der Software PC2500, vor Ort anwenderspezi sch<br />
kon gurierbar.<br />
5.1.3 Automatischer Frontschieber Controller<br />
Der Automatische Frontschieber Controller SC500 ist<br />
die ideale Ergänzung zu den Regelsystemen FC500 und<br />
iCM.<br />
Verlässt das Bedienpersonal den Arbeitsbereich des<br />
Laborabzuges, wird der Frontschieber vollautomatisch<br />
geschlossen. Sobald der elektronische Sensor ke<strong>in</strong>e<br />
Person mehr vor dem Laborabzug detektiert, wird nach<br />
e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>stellbaren Verzögerungszeit der automatische<br />
Schließvorgang e<strong>in</strong>geleitet. Das Regel system reduziert<br />
bei geschlossenem Frontschieber nun den Abluftvolumenstrom<br />
ohne Bee<strong>in</strong>trächtigung der sicheren<br />
Funktion des Laborabzuges. Das bedeutet maximale<br />
Sicherheit bei gleichzeitiger Energiee<strong>in</strong>sparung.<br />
5.1.4 Konstante Volumenstromregler<br />
Konstante Volumenstromregler CAV werden <strong>in</strong> dauerabgesaugten<br />
E<strong>in</strong>heiten e<strong>in</strong>gesetzt. Lagerschränke,<br />
Unterbauabsaugungen oder Bodenabsaugungen müssen<br />
permanent mit konstanter Luftmenge abgesaugt werden.<br />
Mechanische (ohne Hilfsenergie) und elektronische<br />
konstante Volumenstromregler regeln, unabhängig vom<br />
Kanalvordruck, e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>gestellten Volumenstrom aus.<br />
5.1.5 Schaltbare Verbraucher<br />
Quellenabsaugungen und Absaugessen, die je nach<br />
Bedarf zu- oder abgeschaltet werden können, zählen zu<br />
den schaltbaren Verbrauchern.<br />
Konstante Volumenstromregler (mechanisch oder<br />
elektronisch) werden, gekoppelt mit e<strong>in</strong>er AUF/ZU-Klappe,<br />
mit e<strong>in</strong>em elektrischen Schalter zu- oder abgeschaltet.<br />
5.1.6 <strong>Raumluftregelung</strong><br />
<strong>Laboratorien</strong> mit mehreren Laborabzügen, konstanten<br />
Volumenstromreglern und schaltbaren Verbrauchern<br />
erfor dern e<strong>in</strong>e komplexe Raumzuluft- und Raumabluft-<br />
7
8<br />
Allgeme<strong>in</strong>es zum Planungshandbuch<br />
Kapitel 1.0<br />
regelung. Schnelle Volumenstrom änderungen müssen<br />
sofort erkannt und die erforderliche Raumzuluft-/abluft<br />
entsprechend nachgeregelt werden.<br />
Der Laborcontroller LCO500 und der Raumgruppencontroller<br />
GC10 von SCHNEIDER erfüllen diese Anforderungen<br />
und bieten e<strong>in</strong>e komplette Systemlösung aus<br />
e<strong>in</strong>er Hand. Der Raumgruppen- bzw. Laborcontroller<br />
errechnet die Raumbilanzierung aller im Laborraum<br />
be ndlichen variablen und konstanten Verbraucher und<br />
regelt die Raumzuluft. Gleichzeitig wird die Raumabluft<br />
soweit nachgeregelt, dass der nach DIN 1946, Teil 7<br />
geforderte Abluftvolumenstrom m<strong>in</strong>destens 25m 3 /h pro m 2<br />
Labor äche beträgt.<br />
Zusätzlich zur Raumregelung können Laboralarme und<br />
Betriebszustände (z. B. Temperatur, Raumdruck, Luftfeuchtigkeit)<br />
erfasst werden.<br />
E<strong>in</strong>e LON-Systemvernetzung (Local Operat<strong>in</strong>g Network)<br />
zur Gebäudeleittechnik (GLT) ermöglicht die komplette<br />
Überwachung und Steuerung aller lufttechnischen<br />
Parameter über den Leitrechner.<br />
5.1.7 Schnelllaufende variable Volumenstrom-<br />
regler<br />
Schnelllaufende variable Volumenstromregler VAV werden<br />
vorwiegend zur Regelung der Laborraumzu- und<br />
Laborraumabluft e<strong>in</strong>gesetzt. Die Regelzeit zwischen<br />
VMIN und VMAX sollte nicht mehr als 3 s betragen, um den<br />
Laborabzugsregelungen <strong>in</strong> der Regelgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />
folgen zu können und starke Raumdruckschwankungen<br />
(Unter- und Überdruck) zu vermeiden. Das Führungssignal<br />
für die benötigte Raumzu- bzw. Raumabluftmenge wird vom<br />
Raumgruppencontroller GC10 oder vom Laborcontroller<br />
LCO500 errechnet und wird als Sollwertsignal mit dem<br />
variablen Volumenstromregler verschaltet.<br />
Analoge E<strong>in</strong>gänge und Feldbus<br />
SCHNEIDER Elektronik bietet variable Volumenstromregler<br />
mit analogem E<strong>in</strong>gang (0...10 VDC) und mit<br />
verschiedenen Feldbussystemen, wie z.B. LON-Vernetzung<br />
an.<br />
5.1.8 Parametrierung<br />
Die Parametrierung und der Abruf aller Ist– und Sollwerte<br />
von Laborabzugüberwachungen, Laborabzugsregelungen,<br />
Automatischen Frontschieber Controllern,<br />
Laborcontrollern und Volumenstromreglern erfolgt mit<br />
dem Servicemodul SVM100 (Handheld-Term<strong>in</strong>al) oder mit<br />
e<strong>in</strong>em Laptop und der Kon gurationssoftware PC2500 von<br />
SCHNEIDER. Alle Parameter s<strong>in</strong>d vor Ort anwenderspezi-<br />
sch kon gurierbar.<br />
Mit der Software PC2500 können zusätzlich Messprotokolle<br />
erstellt und gespeichert werden.<br />
5.1.9 Systemvernetzung<br />
Alle Überwachungs-, Regelungs-, und Raumregelungssysteme<br />
von SCHNEIDER Elektronik s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> freier<br />
Topologie (LON) mite<strong>in</strong>ander vernetzbar. Sämtliche<br />
Parameter, Soll- und Istwerte s<strong>in</strong>d auf der graphischen<br />
Ober äche des Leitrechners verfügbar.<br />
LON-Knoten<br />
Das LON-Netzwerk verb<strong>in</strong>det maximal über 32.000<br />
Systemkomponenten (LON-Knoten) mite<strong>in</strong>ander und<br />
sorgt durch die dezentrale Struktur für e<strong>in</strong>en sehr exiblen<br />
und transparenten Datentransfer. Nachrüstungen und<br />
Systemerweiterungen s<strong>in</strong>d problemlos realisierbar. Das<br />
LON-Protokoll ist <strong>in</strong>ternational standardisiert und wird<br />
vorwiegend <strong>in</strong> der Gebäudetechnik und Messwerterfassung<br />
e<strong>in</strong>gesetzt.<br />
5.1.10 Gebäudeleittechnik<br />
Alle Funktionen des Regelsystems lassen sich über die<br />
Gebäudeleittechnik (GLT) steuern und überwachen. Die<br />
Systemleistung wird im LON-Netzwerk wesentlich gesteigert.<br />
Laborbelegungspläne und Wartungsprotokolle<br />
erhöhen die Betriebssicherheit für den Nutzer bei gleichzeitiger<br />
Reduzierung der Betriebskosten. Fernwartung und<br />
Ferndiagnose s<strong>in</strong>d mittels Router und Webserver über das<br />
Internet problemlos möglich.<br />
5.1.11 Sicherheit im Laborbetrieb und<br />
Energiee<strong>in</strong>sparung<br />
Bei den Laborabzugregelungssystemen FC500 und<br />
iCM von SCHNEIDER steht die Energiee<strong>in</strong>sparung<br />
unter E<strong>in</strong>haltung der M<strong>in</strong>imie rung des Schadstoffausbruchs<br />
im Vordergrund. E<strong>in</strong> geschlossener Frontschieber<br />
reduziert den erforderlichen Volumenstrom um ca.<br />
70 %. Das bedeutet e<strong>in</strong>e erhebliche Energiee<strong>in</strong>sparung<br />
und gleichzeitig e<strong>in</strong>e maximale Sicherheit für das<br />
Bedienpersonal.<br />
5.1.12 Projektierung<br />
Nutzen Sie die Erfahrung unserer Ingenieure und Techniker<br />
bei Fragen zur Projektierung und raum lufttechnischen<br />
Gesamtplanung. Wir haben zahlreiche Großprojekte<br />
erfolgreich realisiert und s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> führender Anbieter im<br />
Bereich Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>.<br />
Die Entwicklung und Fertigung der Systemkomponenten<br />
erfolgt im eigenen Haus nach dem neuesten Stand der<br />
Technik und erlaubt kürzeste Reaktionszeiten. Das gilt<br />
auch für Sonderausführungen und kundenspezi sche<br />
Anpassungen.<br />
SCHNEIDER Elektronik bietet Innovation, Wirtschaftlichkeit<br />
und Qualität.<br />
Wir regeln Luft und beraten Sie gerne. Lassen Sie uns<br />
das regeln.<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>
6.1 Produktübersicht<br />
<strong>LabSystem</strong> • AirSystem<br />
In der Tabelle auf den folgenden zwei Seiten ist <strong>in</strong> Kurzform<br />
die Gesamtproduktübersicht der von SCHNEIDER verfügbaren<br />
Produkte aufgelistet.<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Allgeme<strong>in</strong>es zum Planungshandbuch<br />
Kapitel 1.0<br />
Produktgruppe Produkt Kurzbeschreibung Kapitel<br />
Laborabzugsüberwachung<br />
nach DIN<br />
EN 14175<br />
Messe<strong>in</strong>richtung für<br />
Volumenstrom<br />
Laborabzugsregelung<br />
mit <strong>in</strong>tegrierter<br />
Überwachung nach<br />
DIN EN 14175<br />
Automatisches<br />
Frontschieber<br />
Schließsystem<br />
FM100 Volumenstromüberwachung mit statischem Differenzdrucktransmitter,<br />
wahlweise E<strong>in</strong>strömungsüberwachung mit Strömungssensor<br />
2.0<br />
FM500 Volumenstromüberwachung mit statischem Differenzdrucktransmitter,<br />
wahlweise E<strong>in</strong>strömungsüberwachung mit Strömungssensor<br />
2.0<br />
iM50 E<strong>in</strong>strömungsüberwachung mit <strong>in</strong>tegriertem Strömungssensor 2.0<br />
M-xxx Wartungsfreie selbstre<strong>in</strong>igende Messe<strong>in</strong>richtung mit mittelwert bildende<br />
R<strong>in</strong>gkammern für Volumenstrommessung<br />
2.0<br />
MT-xxx Messrohr, geeignet zur Nachrüstung <strong>in</strong> Rohren und eckigen Kanälen 2.0<br />
FC500 Bedarfsgerechte, frontschieberabhängige schnelllaufende Laborabzugsregelung<br />
mit statischem Differenzdrucktransmitter und optionales Feldbusmodul,<br />
Betriebsarten: vollvariabel, Wegsesnor, face velocity, konstant (1<br />
bis 3-Punkt)<br />
iCM Bedarfsgerechte, frontschieberabhängige schnellregelnde Laborabzugsregelung<br />
mit Strömungssensor, Betriebsarten: face velocity<br />
SC500 Tippbetrieb für AUF und AB, Lichtschranke für H<strong>in</strong>derniserkennung während<br />
des Schließvorgangs<br />
Raumbilanzierung LCO500 Laborcontroller, 10 x Analoge<strong>in</strong>gang, 8 x Analogausgang, 8 x Digitale<strong>in</strong>gang,<br />
8 x Relaisausgang, optionales Feldbusmodul, Störmeldeerfassung,<br />
Ansteuerung von Raumzu- und Raumabluftvolumenstromreglern<br />
Schnelllaufende<br />
Raumzu-/Raumabluftregler<br />
Mechanische<br />
selbsttätige Volumenstromregler<br />
Schnelllaufende<br />
Raumdruckregler<br />
Raumdrucküberwachung<br />
Technische Datenblätter, weiterführende Informationen<br />
und Ausschreibungstexte über die SCHNEIDER Produkte<br />
nden Sie als Download im Internet unter<br />
www.schneider-elektronik.de.<br />
GC10 Raumgruppencontroller, 10 x Analoge<strong>in</strong>gang, 4 x Analogausgang, 4 x Digitale<strong>in</strong>gang,<br />
3 x Relaisausgang, optionales Feldbusmodul, Störmeldeerfassung,<br />
Ansteuerung von Raumzu- und Raumabluftvolumenstromreglern<br />
RAM500 Steckbares Modul für FC500, 4 x Analoge<strong>in</strong>gang, 1 x Analogausgang <strong>5.0</strong><br />
VAV Volumenstromregler für Laborraumzu- bzw. Laborraumabluft, Analoge<strong>in</strong>gang<br />
0(2)...10V DC für Sollwert, optionales Feldbusmodul, Regelgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />
< 3 s<br />
CAV Volumenstromregler für Bodenabsaugungen und Sicherheitsschränke,<br />
mechanisch, selbsttätig, ohne Hilfsenergie<br />
CRP Raumdruckregler für undichte Räume, Analoge<strong>in</strong>gang 0(2)...10V DC für<br />
Sollwert, optionales Feldbusmodul, Regelgeschw<strong>in</strong>digkeit < 3 s<br />
7.0<br />
VCP Volumenstrompriorisierter Raumdruckregler für dichte Räume 7.0<br />
PM100 Raumdrucküberwachung mit <strong>in</strong>ternem statischen Differenzdrucktranmitter<br />
3...100 Pa oder externem Sensor ± 50 Pa, -20...+80 Pa<br />
3.0<br />
3.0<br />
4.0<br />
<strong>5.0</strong><br />
<strong>5.0</strong><br />
<strong>5.0</strong><br />
<strong>5.0</strong><br />
7.0<br />
9
Allgeme<strong>in</strong>es zum Planungshandbuch<br />
Kapitel 1.0<br />
Produktgruppe Produkt Kurzbeschreibung Kapitel<br />
Kanaldruckregler CDP Strangdruckregler mit motorischer Drosselklappe 6.0<br />
DPC Kanaldruckregler mit Ansteuerung für Frequenzumrichter des Abluft- bzw.<br />
des Zuluftventilators<br />
6.0<br />
Kanaldruckoptimierer<br />
10<br />
DPO Energieoptimierter Drosselklappenbetriebspunkt durch <strong>in</strong>telligentes Drosselklappenmanagement<br />
mit Ansteuerung für Frequenzumrichter des Abluft-<br />
bzw. des Zuluftventilators<br />
Inbetriebnahme SVM100 Servicemodul zur Parametrierung aller SCHNEIDER-Produkte 9.0<br />
PC2500 Laptop-Software zur Parametrierung aller SCHNEIDER-Produkte 9.0<br />
Gebäudeleittechnik<br />
Brandschutz und<br />
Entrauchung<br />
7.1 Ex-Produktübersicht<br />
<strong>LabSystem</strong> • AirSystem<br />
PAD3000 Visualisierungs- und Steuerungssoftware für Gebäudeleittechnik 6.0<br />
BSK400 LON-Module für Brandschutz- und Entrauchungsklappen xx<br />
Produktgruppe Produkt Kurzbeschreibung Kapitel<br />
Laborabzugsregelung<br />
mit <strong>in</strong>tegrierter<br />
Überwachung nach<br />
DIN EN 14175,<br />
geeignet für den<br />
Ex-gefährdeten<br />
Bereich<br />
Schnelllaufende<br />
Raumzu-/Raumabluftregler,<br />
geeignet<br />
für den Ex-gefährdeten<br />
Bereich<br />
Laborabzugsüberwachung<br />
nach DIN<br />
EN 14175, geeignet<br />
für den Ex-gefährdeten<br />
Bereich<br />
FC500-K-Ex Bedarfsgerechte, frontschieberabhängige schnelllaufende Laborabzugsregelung<br />
mit statischem Differenzdrucktransmitter und optionalem<br />
Feldbusmodul, Betriebsarten: konstant (1-Punkt, 2-Punkt oder 3-Punkt)<br />
VAV-Ex Volumenstromregler für Laborraumzu- bzw. Laborraumabluft, Analoge<strong>in</strong>gang<br />
0(2)...10V DC für Sollwert, optionales Feldbusmodul, Regelgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />
< 3 s<br />
FM100-Ex Volumenstromüberwachung mit statischem Differenzdrucktransmitter,<br />
wahlweise E<strong>in</strong>strömungsüberwachung mit Strömungssensor<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
6.0<br />
8.0<br />
8.0<br />
8.0
<strong>LabSystem</strong><br />
Laborabzugsüberwachung<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Laborabzugsüberwachung<br />
2.0<br />
Kapitel 2.0<br />
Abschnitt Titel Seite<br />
1.1 E<strong>in</strong>leitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />
2.1 Funktionsbeschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />
2.1.1 Istwerte und Schaltschwelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />
2.1.2 Akustische und optische Alarmierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
3.1 Zwei unterschiedliche Messarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
3.1.1 Statischer Differenzdrucktransmitter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
3.1.2 Dynamischer Sensor, Lufte<strong>in</strong>strömungssensor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
4.1 Funktionsschema Laborabzugsüberwachung FM100 . . . . . . . . . . . . . 4<br />
Funktionsbeschreibung FM100 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
5.1 Schnittstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
6.1 Blockschaltbild. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
6.1.1 E<strong>in</strong>speisung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
6.1.2 CPU-Aufbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
6.1.3 Zwei unabhängige Watchdogschaltungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
7.1 Klemmenanschlussplan FM100 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
8.1 Funktionsanzeige und Bedienpanel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
9.1 Messe<strong>in</strong>richtungen für Volumenstrom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
10.1 Leistungsmerkmale Laborabzugsüberwachung . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
10.1.1 Leistungsmerkmale FM100 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
10.1.2 Leistungsmerkmale FM500 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
10.1.3 Leistungsmerkmale iM50 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />
11.1 Produktübersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />
1
2<br />
Laborabzugsüberwachung<br />
Kapitel 2.0<br />
1.1 E<strong>in</strong>leitung<br />
Überwachungssysteme FM100, FM500 und iM50 von<br />
SCHNEIDER s<strong>in</strong>d für die lufttechnische Funktionsüberwachung<br />
von Laborabzügen und Absaugsystemen<br />
konzipiert.<br />
Geeignet für alle Bauarten<br />
E<strong>in</strong> Überwachungssystem ist für alle Laborabzüge<br />
nach DIN EN 14175 vorgeschrieben. Die Laborabzugsüberwachungen<br />
FM100, FM500 oder iM50 eignen sich<br />
zum E<strong>in</strong>bau <strong>in</strong> alle Bauarten und Konstruktionen von<br />
Laborabzügen und s<strong>in</strong>d somit auch für Nachrüstungen<br />
ideal geeignet.<br />
Normgerechte Anforderungen<br />
Die normgerechten Anforderungen an Laborüber wachungse<strong>in</strong>richtungen<br />
lauten:<br />
Die e<strong>in</strong>wandfreie lufttechnische Funktion jedes<br />
Abzugs muss durch e<strong>in</strong>e selbsttätig wirkende, mit<br />
e<strong>in</strong>er gesicherten Stromversorgung (z.B. Pufferbatterie)<br />
betriebene E<strong>in</strong>richtung überwacht werden.<br />
Im Feh lerfalle muss e<strong>in</strong>e optische und akustische<br />
Alarmierung erfolgen. Die optische Signale<strong>in</strong>rich tung<br />
darf nicht löschbar se<strong>in</strong> (DIN 12924, Teil 1 und EN<br />
14175).<br />
Alle Überwachungssysteme von SCHNEIDER erfüllen<br />
diese Anforderungen.<br />
Ausbaustufen für jeden Anwendungsfall<br />
Die Überwachungse<strong>in</strong>richtung FM100 ist <strong>in</strong> unterschiedlichen<br />
Ausbaustufen verfügbar, wobei immer die normgerechte<br />
Überwachung nach DIN EN 14175 voll erfüllt<br />
wird.<br />
Sicherheit im Laborbetrieb<br />
E<strong>in</strong> sicherer Laborbetrieb erfordert hohe Anforderungen<br />
an die Überwachungskomponenten:<br />
Überwachung mit optischer und akustischer Alarmierung<br />
bei Unter schreitung der M<strong>in</strong>destabluftmenge<br />
nach DIN EN 14175<br />
Überwachung und Störungsmeldung der <strong>in</strong>ternen<br />
Gerätefunktionen und des Sensors<br />
Volumenstrommessung im Abluftstutzen, dadurch<br />
unabhängig von der Kon struktion und der Bauart des<br />
Frontschiebers bzw. des Laborabzuges<br />
Alle Systemparameter spannungsausfall sicher (im<br />
EEPROM) gespeichert<br />
Überwachung des reduzierten Betriebs (Nachtbetrieb)<br />
Bild 2.1: Laborabzugsüberwachung FM100<br />
Erkennung und optische Alarmierung von Netzausfall<br />
(Betriebs-LED bl<strong>in</strong>kt)<br />
Relaisausgänge mit potentialfreien Kontakten zur<br />
externen Signalisierung von Stör– und Betriebsmeldungen<br />
Normen<br />
Die Überwachungssysteme von SCHNEIDER erfüllen alle<br />
europäischen und die amerikanische Norm, wie British<br />
Standard, DIN, DIN EN, Norm Francaise, ASHRAE etc.<br />
2.1 Funktionsbeschreibung<br />
Das Überwachungs system FM100 von SCHNEIDER<br />
kontrolliert die lufttechnisch e<strong>in</strong>wandfreie Funktion e<strong>in</strong>es<br />
Laborabzuges oder e<strong>in</strong>es Absaugsystems.<br />
2.1.1 Istwert und Schaltschwelle<br />
Der Istwert des Volumenstromes wird im Abluftstutzen<br />
zyklisch gemessen.<br />
Nach e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>ternen L<strong>in</strong>earisierung des Istwertes wird<br />
e<strong>in</strong> arithmetischer Mittelwert errechnet. Dadurch ist e<strong>in</strong>e<br />
exakte Auswertung gewährleistet, da Störe<strong>in</strong>fl ussgrößen,<br />
wie z. B. Luftverwirbelungen, weitestgehend elim<strong>in</strong>iert<br />
werden.<br />
Der l<strong>in</strong>earisierte Istwert wird nun ständig mit e<strong>in</strong>em frei<br />
parametrierbaren Sollwertvolumenstrom ver glichen.<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>
2.1.2 Akustische und optische Störungsmeldung<br />
Unterschreitet der gemessene Abluftvolumenstrom (Istwert)<br />
den Sollwertvolumenstrom länger als die e<strong>in</strong>gestellte<br />
M<strong>in</strong>dest stördauer (Standardwert = 10 Sek.), erfolgt<br />
e<strong>in</strong>e akustische und optische Alarmierung. Die rote LED<br />
an der Funktionsanzeige leuchtet und der Piezo-Summer<br />
alarmiert die Störung. Die akustische Alarmierung ist über<br />
den e<strong>in</strong>gebauten RESET-Taster quittierbar.<br />
Wird der Grenzwert e<strong>in</strong>er zweiten Schalt schwelle überschritten,<br />
so ist die Luftmenge zu hoch. Dieser Zustand<br />
wird durch e<strong>in</strong>e zusätzlich leuchtende gelbe LED (optional)<br />
angezeigt. Diese Signalisierung ist als Warnh<strong>in</strong>weis<br />
zu verstehen, da e<strong>in</strong> zu hoher Abluftvolumenstrom unter<br />
bestimmten Bed<strong>in</strong>gungen auch zu Schadstoffausbruch<br />
führen kann.<br />
Netzausfall, d. h. Betrieb über Pufferbatterie, wird z.B. durch<br />
e<strong>in</strong>e bl<strong>in</strong>kende Betriebs- oder Alarm-LED angezeigt.<br />
3.1 Zwei verschiedene Messarten<br />
Die lufttechnische Funktion e<strong>in</strong>es Laborabzugs lässt sich<br />
messtechnisch auf zwei verschiedene Arten überwachen:<br />
Volumenstrommessung mit statischem Differenzdrucksensor<br />
Erfassung e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit mit e<strong>in</strong>em<br />
Luftströmungssensor<br />
3.1.1 Statischer Differenzdrucksensor<br />
E<strong>in</strong> statischer Differenzdrucksensor misst entweder<br />
über e<strong>in</strong>e Messe<strong>in</strong>richtung im Abluftrohr oder misst den<br />
Unterdruck im Abluftrohr gegen den Raumdruck und stellt<br />
e<strong>in</strong> stetiges Messsignal, abhängig vom Volumenstrom,<br />
zur Verfügung. Das Messpr<strong>in</strong>zip des statischen<br />
Differenzdrucksensors arbeitet mit e<strong>in</strong>er Membran,<br />
die, entsprechend des anstehenden Differenzdrucks<br />
Δp, auf e<strong>in</strong>en Biegebalken wirkt. Die Auslenkung des<br />
Biegebalkens ist die direkte Messgröße des anstehenden<br />
Differenzdrucks.<br />
3.1.2 Dynamischer Sensor, Luftströmungssensor<br />
Die Überwachung e<strong>in</strong>er Lufte<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit im<br />
Frontbereich des Laborabzugs erfolgt mit e<strong>in</strong>em Luftströmungssensor.<br />
Die Messung erfolgt im Bypass, d. h.<br />
e<strong>in</strong> im Laborabzugsdach montierter Luftströmungssensor<br />
misst die <strong>in</strong> den Laborabzug e<strong>in</strong>strömende Luftgeschw<strong>in</strong>digkeit,<br />
die der e<strong>in</strong>strömenden Luftgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />
im Frontschieberbereich entspricht. Der dynamische<br />
Sensor arbeitet nach dem kaloriemetrischen Messpr<strong>in</strong>zip.<br />
Dabei wird e<strong>in</strong> Thermoelement auf e<strong>in</strong>e bestimmte<br />
Temperatur aufgeheizt, welches von der vorbeiströmenden<br />
Luft, je nach Luftgeschw<strong>in</strong>digkeit, mehr oder weniger<br />
abgekühlt wird.<br />
Volumenstrom oder<br />
E<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />
Istwert<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Laborabzugsüberwachung<br />
Kapitel 2.0<br />
Normal Alarm Normal Überschreitung<br />
grün rot grün gelb<br />
Bild 2.2: Funktionsdiagramm FM100<br />
oberer Grenzwert<br />
unterer Grenzwert<br />
Zeit<br />
Die Differenz zwischen Heizungs- und Abkühlwert ist<br />
die direkte Messgröße der vorbeiströmenden Luftgeschw<strong>in</strong>digkeit.<br />
Vor- und Nachteile der verschiedenen Messarten<br />
Die Messung mit e<strong>in</strong>em statischen Differenzdrucksensor<br />
ist generell genauer und robuster gegen Störe<strong>in</strong>fl üsse.<br />
Er wird, durch das Membranmesspr<strong>in</strong>zip, von der zu<br />
messenden Luft nicht durchströmt und ist daher weitestgehend<br />
resistent gegen schadstoffhaltige Luft. Allerd<strong>in</strong>gs<br />
muss auf e<strong>in</strong>e ausreichende An- und Abströmung der<br />
Messdüse geachtet werden. Die besten Messergebnisse<br />
werden mit e<strong>in</strong>er wartundsfreien Messe<strong>in</strong>richtung M-xxx<br />
von SCHNEIDER erzielt. In diesem Fall ist e<strong>in</strong>e An- und<br />
Abströmstrecke nicht notwendig.<br />
Der Luftströmungssensor ist e<strong>in</strong>facher zu montieren,<br />
jedoch wirken sich Störgrößen, wie z. B. Luftverwirbelungen,<br />
gravierender auf das Messergebnis aus. Der<br />
Luftströmungssensor wird von der zu messenden Luft<br />
umströmt und ist daher nicht resistent gegen schadstoffhaltige<br />
Luft. Die fachgerechte Montage und richtige<br />
Position des Luftströmungssensors wirkt sich entscheidend<br />
auf e<strong>in</strong> reproduzierbares Messergebnis aus.<br />
Die Überwachungssysteme FM100 und FM500 von<br />
SCHNEIDER arbeiten mit beiden Messsystemen e<strong>in</strong>wandfrei<br />
und überwachen Laborabzüge und Absaugsysteme<br />
mit variablen oder konstanten Volumenströmen sicher und<br />
zuverlässig.<br />
Das Überwachungssystem iM50 be<strong>in</strong>haltet e<strong>in</strong>en<br />
<strong>in</strong>tegrierten Strömungssensor und ist somit ausschließlich<br />
zur Überwachung der konstanten E<strong>in</strong>strömungsgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />
geeignet.<br />
3
4<br />
Laborabzugsüberwachung<br />
Kapitel 2.0<br />
4.1 Funktionsschema Laborabzugs-<br />
überwachung FM100<br />
Das Funktionsschema <strong>in</strong> Bild 2.3 zeigt die Wirkungsweise<br />
der Laborabzugsüberwachung FM100<br />
von SCHNEIDER.<br />
1<br />
1<br />
Laborabzug<br />
Zuluft<br />
Abluft<br />
1.4.1 Funktionsbeschreibung FM100<br />
-<br />
+<br />
Wartungsfreie Messe<strong>in</strong>richtung<br />
Funktionsanzeige<br />
Notstromakku<br />
Überwachung nach<br />
EN 14175<br />
2 Statischer Differenzdrucksensor<br />
oder alternativ<br />
3 Lufte<strong>in</strong>strömungssensor<br />
4 Digitale E<strong>in</strong>-/Ausgänge für Sonderfunktionen<br />
5 Analoger Ausgang (0...10 VDC) für Raumgruppenregler<br />
6 Optionale Volumenstrom- (m3 /h) oder E<strong>in</strong>strömanzeige (m/s)<br />
Bild 2.3: Funktionsschema FM100<br />
Überwachung<br />
p<br />
FM100<br />
Mit dem Servicemodul SVM100 oder e<strong>in</strong>em Laptop mit<br />
<strong>in</strong>stallierter PC2500 Software können alle Parameter, wie<br />
z.B. Sollvolumenströme (Normalbetrieb, Nachtbetrieb<br />
etc.), Alarmverögerungszeit, Alarmschwelle etc. e<strong>in</strong>gestellt<br />
werden.<br />
Der Abluftvolumenstrom oder wahlweise die E<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />
wird ständig gemessen und mit den<br />
parametrierten Sollwerten verglichen. Bei Unterschreitung<br />
des Abluftsollwertes erfolgt e<strong>in</strong>e optische und akustische<br />
Alarmierung. Die akustische Alarmierung ist mit der<br />
Reset-Taste quittierbar, während die optische Alarmierung<br />
erst wieder gelöscht wird, wenn der Abluftsollwert wieder<br />
erreicht oder überschritten wird.<br />
Die Leuchtdiode Frontschieber schliessen bl<strong>in</strong>kt, wenn<br />
der Frontschieber des Laborabzugs um mehr als 50 cm<br />
(Überschreitung der Arbeitshöhe) geöffnet wird.<br />
Der Notstromakkumulator gewährleistet e<strong>in</strong>e gesicherte<br />
Stromversorgung bei Netzspannungsausfall. Dieser Zu-<br />
2<br />
3<br />
230 VAC Netz<br />
Nachtabsenkung<br />
Digitale E<strong>in</strong>-/Ausgänge<br />
Analoger Ausgang 5<br />
Volumenstromanzeige<br />
zu hoch<br />
normal<br />
zu niedrig<br />
Reset<br />
m3 h<br />
6<br />
RS 232<br />
Servicemodul<br />
SVM100<br />
F1 F2 F3<br />
1 2 3<br />
4 5 6<br />
7 8 9<br />
* 0 ,<br />
stand wird mit den Leuchtdioden der Funktionsanzeige<br />
signalisiert. Damit werden alle gültigen Normen erfüllt.<br />
5.1 Schnittstellen<br />
Die potentialfreien Relaiskontakte für Stör– und Betriebsmeldungen<br />
ermöglichen den problemlosen Anschluss an<br />
die übergeord nete Gebäudeleittechnik (GLT).<br />
Analoge Istwertausgänge des Abluftvolumenstroms<br />
ermöglichen e<strong>in</strong>e Integration <strong>in</strong> die Zu- und Abluftvolumenstromregelung<br />
für e<strong>in</strong>en oder mehrere Laborräume.<br />
FM100 und FM500 verfügen zusätzlich über e<strong>in</strong>e serielle<br />
oder LON-Schnittstelle (optional) für übergeordnete GLT-<br />
Über wa chung/Steuerung, sowie e<strong>in</strong>en normgerechten<br />
Analog ausgang 2...10V (entspricht 0m 3 /h...1000m 3 /h).<br />
Alle Systemdaten s<strong>in</strong>d über das Servicemodul SVM100<br />
frei programmierbar.<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
4<br />
Laptop
6.1 Blockschaltbild FM100<br />
In Bild 2.4 ist das Blockschaltbild der kompletten Laborabzugsüberwachung<br />
FM100 dargestellt.<br />
1.6.1 E<strong>in</strong>speisung<br />
Alle SCHNEIDER-Produkte verfügen über e<strong>in</strong> eigenes<br />
230V AC-Netzteil, wodurch die 24V AC-E<strong>in</strong>speisung<br />
über e<strong>in</strong>en externen Transformator entfällt. Das <strong>in</strong>tegrierte<br />
Netzteil vere<strong>in</strong>facht die Planung, generiert ke<strong>in</strong>e<br />
weiteren Nebenkosten und verbessert wesentlich die<br />
Systemsicherheit und die Störfestigkeit der Elektronik.<br />
Bei e<strong>in</strong>er externen 24 V-Sammele<strong>in</strong>speisung würde bei<br />
e<strong>in</strong>em Kurzschluss oder sonstigen Defekt der komplette<br />
Versorgungsstrang ausfallen.<br />
Der externe Notstromakkumulator wird angeschlossen,<br />
wenn die Netzversorgung über ke<strong>in</strong>e unterbrechungsfreie<br />
Stromversorgung (USV) verfügt. Nach Netzspannungsausfall<br />
wird dieser gemeldet und die Überwachungsfunktion<br />
über den Notstromakkumulator aufrecht erhalten.<br />
1.6.2 CPU-Aufbau<br />
Die CPU besteht im Wesentlichen aus e<strong>in</strong>em Mikrocontroller<br />
mit <strong>in</strong>tegriertem RAM (Random Access Memory),<br />
e<strong>in</strong>em ROM (Read Only Memory) für die Applikations-<br />
Bild 2.4: Blockschaltbild FM100<br />
Analogausgang<br />
für Raumregelung<br />
Differenzdrucktransmitter<br />
oder<br />
Lufte<strong>in</strong>strömungssensor<br />
E<strong>in</strong>speisung<br />
D/A<br />
GND +5V +12V<br />
230/115 V AC<br />
Netzteil<br />
Spannungsversorgung<br />
Watchdog 2<br />
I/O<br />
A/D<br />
Watchdog 1<br />
CPU<br />
Notstromakku<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Laborabzugsüberwachung<br />
Kapitel 2.0<br />
software, e<strong>in</strong>em UART (Universal Asynchron Receiver<br />
Transmitter), <strong>in</strong>ternen Timern, Input/Output-Ports und<br />
e<strong>in</strong>em A/D (Analog/Digital-Wandler).<br />
Zusätzlich zum CPU-Kernel befi ndet sich noch e<strong>in</strong> D/A<br />
(Digital/Analog-Wandler) sowie e<strong>in</strong> Input- und e<strong>in</strong> Output-<br />
Interface auf der Überwachungsplat<strong>in</strong>e. Die peripheren<br />
Sensoren s<strong>in</strong>d an die entsprechenden Portleitungen<br />
angeschlossen.<br />
In dem EE-PROM werden die Parameter spannungsausfallsicher<br />
gespeichert.<br />
1.6.3 Zwei unabhängige Watchdogschaltungen<br />
Die Laborabzugsüberwachung FM100 verfügt über zwei<br />
vone<strong>in</strong>ander unabhängige Watchdogschaltungen. Der<br />
Mikrocontroller wird zyklisch auf Fehlfunktionen überprüft<br />
und e<strong>in</strong>e oder beide Watchdogschaltungen lösen<br />
bei Fehlverhalten der CPU e<strong>in</strong>en automatischen Hardware-Reset<br />
aus, wodurch die CPU neu gestartet wird.<br />
Dieses erweiterte Watchdogkonzept erhöht zusätzlich die<br />
Betriebssicherheit.<br />
ROM/RAM<br />
Timer<br />
UART<br />
RS 232<br />
Serielles Interface<br />
EE-PROM<br />
Relais<br />
Output<br />
TTL<br />
TTL<br />
Input<br />
Optokoppler<br />
Relais: Licht<br />
Betrieb<br />
Alarm<br />
TTL: Funktionsanzeige<br />
TTL: Funktionsanzeige<br />
Nacht<br />
OK: E<strong>in</strong>/Aus<br />
5
6<br />
Laborabzugsüberwachung<br />
Kapitel 2.0<br />
7.1 Klemmenanschlussplan FM100<br />
In Bild 2.5 ist der Klemmenanschlussplan e<strong>in</strong>er Laborabzugsüberwachung<br />
FM100 sowie der Verdrahtungsplan<br />
und die Verschlauchung mit dem statischen Differenzdrucktransmitter<br />
dargestellt.<br />
Sämtliche Kabel s<strong>in</strong>d vorkonfektioniert und steckfertig.<br />
Dadurch ist e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache, kostengünstige und fehlerfreie<br />
Verdrahtung gewährleistet.<br />
Folgende Punkte s<strong>in</strong>d bei der Verdrahtung e<strong>in</strong>zuhalten:<br />
1. Stecken des Funktionsanzeigekabels <strong>in</strong> X7 (FAZ 1).<br />
2. Anklemmen des externen Akkumulators, wenn<br />
ke<strong>in</strong>e unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV)<br />
vorhanden ist.<br />
3. Verschlauchen des statischen Differenzdrucktransmitters<br />
(+) = Überdruck (roter Schlauch) und<br />
(-) = Unterdruck (blauer Schlauch)<br />
Anmerkung: Wenn ke<strong>in</strong>e Messe<strong>in</strong>richtung<br />
vorhanden ist, nur<br />
(-) = Unterdruckschlauch anschließen<br />
4. 230 VAC E<strong>in</strong>speisung an Klemme X1 anschließen<br />
5. Leuchtröhre (mit EVG) zur Ausleuchtung des<br />
Laborabzug<strong>in</strong>nenraumes (optional) an Klemme X3<br />
LICHT ABZUG EIN/AUS anschließen.<br />
6. Wenn die Funktionsanzeige mit der LED SCHIEBER<br />
SCHLIEßEN ausgeführt ist, Kontakt an Klemme X9.13<br />
und X9.14 anschließen (Kontakt geschlossen = LED<br />
bl<strong>in</strong>kt, Kontakt geöffnet = LED aus).<br />
Nach der Parametere<strong>in</strong>gabe ist die Inbetriebnahme<br />
abgeschlossen und die Laborabzugsregelung funktioniert<br />
autark.<br />
Technische Datenblätter, weiterführende Informationen und<br />
Ausschreibungstexte über die Laborabzugsüberwachung<br />
FM100, FM500 und iM50 fi nden Sie als Download im<br />
Internet unter www.schneider-elektronik.de.<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>
Bild 2.5: Klemmenanschlussplan FM100<br />
ANMERKUNG MESSEINRICHTUNG<br />
Anschluss Differenzdrucktransmitter an Messe<strong>in</strong>richtung<br />
(bevorzugte Messmethode):<br />
Unterdruckschlauch (-) und Überdruckschlauch (+) anschliessen<br />
Anschluss Differenzdrucktransmitter ohne Messe<strong>in</strong>richtung:<br />
Nur Unterdruckschlauch (-) am Abluftstutzen anschliessen<br />
Überdruck nicht anschliessen (Messung gegen Raumdruck)<br />
STÖRMELDUNG<br />
K1: max. 3A/250V AC<br />
MOTOR EIN/AUS<br />
K2: max. 3A/250V AC<br />
LICHT ABZUG EIN/AUS<br />
K3: max. 12A/250V AC<br />
VERBRAUCHER<br />
NACH<br />
VORSCHRIFT<br />
ABSICHERN!<br />
BETRIEB NO<br />
STÖRUNG NC<br />
L<br />
COM<br />
MOTOR EIN NO<br />
NC<br />
COM<br />
+ = Überdruck<br />
N<br />
SCHUTZERDE<br />
X 4<br />
7 8 9 10 11 12<br />
X 7<br />
X 6<br />
X 5<br />
+<br />
FAZ 1<br />
FAZ 2<br />
Zuluft<br />
JP1<br />
Seriell<br />
Parallel<br />
X3<br />
-<br />
+<br />
Laborabzug<br />
-<br />
SCHUTZERDE<br />
X1<br />
Abluft<br />
STATISCHER DIFFERENZDRUCK-<br />
TRANSMITTER<br />
Messbereich: 5...240 Pa<br />
X8<br />
K1<br />
K2<br />
K3<br />
- = Unterdruck<br />
X2<br />
Messe<strong>in</strong>richtung<br />
STRÖMUNGSSENSOR<br />
(optional)<br />
Überwachung nach<br />
EN 14175<br />
Externer<br />
Notstromakkumulator<br />
TRANSFORMATOR<br />
PRIM: 230 VAC, 50/60Hz<br />
SEK I: 9 V~/5 VA<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
3<br />
2<br />
N<br />
CPU<br />
- (schwarz)<br />
1<br />
L<br />
N L<br />
EINSPEISUNG<br />
NETZSPANNUNG<br />
230V AC, 50/60Hz<br />
+ (rot)<br />
N<br />
L<br />
MOTOR-AN-ERKENNUNG<br />
Rückmeldung Abluftventilator=An<br />
230V AC, optional 24V AC/DC<br />
zu hoch<br />
normal<br />
zu niedrig<br />
Reset<br />
+<br />
X10<br />
In1 JP2<br />
In2<br />
X 9<br />
13 14 15 16 17 18 19 20 21 22<br />
FUNKTIONS-<br />
ANZEIGE<br />
Standard oder<br />
Kundenversion<br />
Servicemodul<br />
SVM-100<br />
In 1<br />
In 2<br />
In 3<br />
Run<br />
F1 F2 F3<br />
1 2 3<br />
4 5 6<br />
7 8 9<br />
* 0 ,<br />
LABORABZUGSÜBERWACHUNG<br />
nach EN 14175<br />
Klemmenplan, komplett<br />
Laborabzugsüberwachung<br />
Rev.:<br />
0.2<br />
E<strong>in</strong>/Aus<br />
Laptop<br />
Abluftistwert<br />
2...10V DC<br />
GND<br />
0...5/10V DC<br />
GND<br />
Überwachung<br />
Tag/Nacht<br />
LED-Frontschieber<br />
>50cm<br />
ANALOGAUSGANG<br />
2...10V DC, 10mA<br />
ANALOGEINGANG<br />
0...5/10V DC, 1mA<br />
DIGITALE EINGÄNGE<br />
Max. Kabellänge
8<br />
Laborabzugsüberwachung<br />
Kapitel 2.0<br />
8.1 Funktionsanzeige und Bedienpanel<br />
E<strong>in</strong>e typische Funktionsanzeige ist <strong>in</strong> Bild 2.6 dargestellt.<br />
SCHNEIDER bietet verschiedene Standardversionen an<br />
(siehe Technische Datenblätter Funktionsanzeigen im<br />
Internet).<br />
Bild 2.6: Funktionsanzeige und Bedienpanel<br />
LED HIGH<br />
Diese gelb leuchtende LED zeigt die<br />
Überschreitung des parametrierten<br />
Abluftvolumenstroms an. Diese<br />
LED gilt als Meldung dafür, dass<br />
der Laborabzug mit zu hohem<br />
Abluftvolumenstrom betrieben wird.<br />
LED OK<br />
Diese grün leuchtende LED zeigt den<br />
Normalzustand an, d.h. der Laborabzug<br />
wird mit e<strong>in</strong>em aureichenden Abluftvolumenstrom<br />
betrieben und befi ndet<br />
sich somit im sicheren Bereich.<br />
LED LOW<br />
Diese rot leuchtende LED zeigt den<br />
Störfall an, d. h. der Laborabzug<br />
wird mit e<strong>in</strong>em zu ger<strong>in</strong>gen<br />
Abluftvolumenstrom betrieben und ist<br />
somit nicht schadstoffausbruchsicher.<br />
SERVICEBUCHSE<br />
Über die Programmierbuchse lassen<br />
sich lokal sämtliche Parameter, Sollund<br />
Istwerte programmieren bzw.<br />
anzeigen.<br />
Weiterh<strong>in</strong> erstellen wir auch kundenspezifi sche Funktionsanzeigen,<br />
die sich harmonisch <strong>in</strong> das Design des<br />
Laborabzugs e<strong>in</strong>fügen.<br />
V max EIN/AUS<br />
Mit der V max -Taste wird der Abluftvolumenstrom<br />
auf den maximalen Wert<br />
ange-hoben. Die gelbe LED HIGH zeigt<br />
bl<strong>in</strong>kend den e<strong>in</strong>geschalteten Zustand an.<br />
RESET-Taste<br />
Mit der RESET-Taste wird der akustische<br />
Alarm (Störung durch zu ger<strong>in</strong>gen<br />
Abluftvolumenstrom) quittiert. Die optische<br />
Alarmsignalisierung ist nicht quittierbar<br />
und wird erst wieder zurück-gesetzt, wenn<br />
e<strong>in</strong> ausreichender Abluft-volumenstrom<br />
ausgeregelt werden kann und der<br />
Laborabzug im sicheren Bereich betrieben<br />
wird.<br />
LED Frontschieber schließen<br />
Diese LED bl<strong>in</strong>kt als Warnsignal, wenn<br />
der Frontschieber geöffnet ist (> 50 cm)<br />
Bei geschlossenem Frontschieber ist<br />
diese LED aus.<br />
V m<strong>in</strong> mit LED<br />
Mit der V m<strong>in</strong> -Taste wird der Abluftvolumenstrom<br />
auf den m<strong>in</strong>imalen Wert abgesenkt<br />
(Nachtabsenkung). Die gelbe LED<br />
zeigt den e<strong>in</strong>geschalteten Zustand an.<br />
Licht EIN/AUS<br />
Mit dieser Taste wird das Licht im Laborabzug<br />
e<strong>in</strong>– bzw. ausgeschaltet.<br />
I/O-Taste mit LED ON<br />
Die I/O-Taste ist softwaremässig deaktivierbar,<br />
wenn der M<strong>in</strong>destraumluftwechsel<br />
über die Laborabzüge gefahren<br />
wird. In diesem Fall darf die Regelung<br />
nicht abschaltbar se<strong>in</strong>.<br />
Bild 2.7: Laborabzüge mit Funktionsüberwachung<br />
nach DIN EN 14175<br />
Werkbild: Wesemann<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>
9.1 Messe<strong>in</strong>richtungen für Volumenstrom<br />
Für e<strong>in</strong>e präzise und sichere Überwachung des<br />
Volumenstroms ist e<strong>in</strong> geeignetes Messsystem unbed<strong>in</strong>gt<br />
erforderlich. Für e<strong>in</strong>en sicheren Betrieb mit dem statischen<br />
Differenzdrucktransmitter, sowie reproduzierbare und<br />
genaue Messergebnisse, empfehlen wir deshalb die<br />
wartungsfreie Messe<strong>in</strong>richtung oder den Messstab von<br />
SCHNEIDER.<br />
Die wartungsfreie Messe<strong>in</strong>richtung M-xxx (xxx steht für<br />
den Normdurchmesser) ist <strong>in</strong> Bild 2.7 dargestellt und <strong>in</strong><br />
den Normdurchmessern DN160, DN200, DN250 und<br />
DN315 verfügbar. Der Rohranschluss ist Muffe/Muffe oder<br />
Flansch/Flansch.<br />
Der für die e<strong>in</strong>gesetzte Baugröße gültige Blendenfaktor<br />
muss im Überwachungssystem FM100 oder FM500<br />
parametriert werden.<br />
Der Messstab MT-xxx (xxx steht für die Länge) ist <strong>in</strong><br />
Bild 2.8 dargestellt und <strong>in</strong> den Längen von 160 bis 800<br />
mm verfügbar. Er ist zum E<strong>in</strong>bau <strong>in</strong> Rohre oder eckige<br />
Luftkanäle geeignet. Beim Messstab MT-xxx muss der<br />
Blendenfaktor B ermittelt werden und ist von der jeweiligen<br />
E<strong>in</strong>bausituation abhängig.<br />
Beide Messe<strong>in</strong>richtungen eignen sich sehr gut für<br />
Nachrüstungen. Die Messgenauigkeit ist bei der<br />
wartungsfreien Messe<strong>in</strong>richtung besser als beim<br />
Messstab.<br />
10.1 Leistungsmerkmale Laborabzugsüberwachung<br />
Die Laborabzugsüberwachung FM100 ist das Standardgerät<br />
für die Volumenstromüberwachung. Das Gerät<br />
FM500 verfügt über e<strong>in</strong>en zusätzlichen Relaisausgang.<br />
Die Laborabzugsüberwachung iM50 ist das Standardgerät<br />
für die Überwachung der E<strong>in</strong>strömungsgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />
und verfügt über e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>tegrierten Strömungssensor.<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Laborabzugsüberwachung<br />
Bild 2.7: Wartungsfreie Messe<strong>in</strong>richtung,<br />
Ausführung PPs, Muffe/Muffe<br />
L<br />
Druckentnahme<br />
-<br />
+<br />
Bild 2.8: Messstab, Ausführung PP<br />
DN<br />
Luftrichtung<br />
Kapitel 2.0<br />
9
Laborabzugsüberwachung<br />
Kapitel 2.0<br />
10.1.1 Leistungsmerkmale FM100<br />
Microprozessor gesteuertes Überwachungssystem<br />
Low cost System<br />
Eigenes <strong>in</strong>tegriertes Netzteil 230V AC<br />
Alle Systemdaten werden netzspannungsausfallsicher<br />
im EEPROM gespeichert<br />
Parametrierung und Abruf aller Systemwerte über<br />
Servicemodul SVM100 oder Laptop Software<br />
PC2500<br />
Überwachung von Zuluft- und Abluftsystemen<br />
Statischer Differenzdrucktransmitter mit Langzeitstabilität.<br />
Messbereich: 6...240 Pascal oder 20...640<br />
Pascal. Optional mit Luftströmungssensor (face<br />
velocity)<br />
Überwachung des Laborabzugsbetriebs nach<br />
EN 14175 mit akustischer und optischer Alarmierung<br />
Optionale Überwachung auf Überschreitung e<strong>in</strong>es<br />
parametrierbaren Volumenstromes mit optischer<br />
Warnmeldung<br />
Optische und wahlweise akustische Warnmeldung für<br />
den Betriebszustand “Frontschieber > 50cm”<br />
Parametrierung e<strong>in</strong>es zweiten Überwachungswertes<br />
(reduzierter Volumenstrom bei Nachtbetrieb)<br />
Notstromakkumulator (optional) für spannungsausfallgesicherten<br />
Betrieb<br />
Geeignet für alle Laborabzugsbauarten<br />
10.1.2 Leistungsmerkmale FM500<br />
Microprozessor gesteuertes Überwachungssystem<br />
Eigenes <strong>in</strong>tegriertes Netzteil 230V AC<br />
Alle Systemdaten werden netzspannungsausfallsicher<br />
im EEPROM gespeichert<br />
Separate Klemmenplat<strong>in</strong>e für übersichtliches und<br />
schnelles Aufl egen der Kabel<br />
Steckbare Hauptplat<strong>in</strong>e für e<strong>in</strong>fache Inbetriebnahme<br />
Parametrierung und Abruf aller Systemwerte über<br />
Servicemodul SVM100 oder Software PC2500<br />
Überwachung von Zuluft- und Abluftsystemen<br />
Statischer Differenzdrucktransmitter mit Langzeitstabilität.<br />
Messbereich: 6...240 Pascal oder 20...640<br />
Pascal. Optional mit Luftströmungssensor (face<br />
velocity)<br />
Überwachung des Laborabzugsbetriebs nach<br />
EN 14175 mit akustischer und optischer Alarmierung<br />
Optionale Überwachung auf Überschreitung e<strong>in</strong>es<br />
parametrierbaren Volumenstromes mit optischer<br />
Warnmeldung<br />
Optische und wahlweise akustische Warnmeldung für<br />
den Betriebszustand “Frontschieber > 50cm”<br />
Parametrierung e<strong>in</strong>es zweiten Überwachungswertes<br />
(reduzierter Volumenstrom/Nachtbetrieb)<br />
Notstromakkumulator (optional) für spannungsausfallgesicherten<br />
Betrieb<br />
Integrierte Akkumulatorladeschaltung mit Tiefentladeschutzschaltung<br />
Geeignet für alle Laborabzugsbauarten<br />
10<br />
Bild 2.9: Laborabzugsüberwachung FM100<br />
Bild 2.10: Laborabzugsüberwachung FM500<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>
10.1.3 Leistungsmerkmale iM50<br />
Microprozessor gesteuertes Überwachungssystem<br />
Low cost Airfl ow Monitor <strong>in</strong> kompakter E<strong>in</strong>bauversion<br />
Externes Steckernetzteil 100...230V AC/24V DC<br />
Alle Systemdaten werden netzspannungsausfallsicher<br />
im EEPROM gespeichert<br />
Integrierte passwortgeschützte Bedienoberfl äche zur<br />
Parametrierung der E<strong>in</strong>strömalarmwerte (Tag- und<br />
Nachtbetrieb) und der Alarmverzögerungszeit<br />
Parametrierung und Abruf aller Systemwerte über<br />
Laptop mit Software PC2500<br />
Überwachung von Zuluft- und Abluftsystemen<br />
Integrierter Luftströmungssensor 0,2...1 m/s zur<br />
Messung der E<strong>in</strong>strömung (face velocity)<br />
Überwachung des Laborabzugsbetriebs nach<br />
EN 14175 mit akustischer und optischer Alarmierung<br />
LED Bargraph für Istwertanzeige der E<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />
<strong>in</strong> m/s und ft/m<strong>in</strong><br />
Optische und wahlweise akustische Warnmeldung für<br />
den Betriebszustand “Frontschieber > 50cm”<br />
Parametrierung e<strong>in</strong>es zweiten Überwachungswertes<br />
(reduzierte E<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit bei<br />
Nachtbetrieb)<br />
Taste Licht EIN/AUS (Laborabzugs<strong>in</strong>nenraum)<br />
Taste EIN/AUS zur direkten Ansteuerung e<strong>in</strong>es<br />
Ventilators<br />
Geeignet für alle Laborabzugsbauarten<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Laborabzugsüberwachung<br />
Bild 2.11: Laborabzugsüberwachung iM50<br />
Kapitel 2.0<br />
11
Laborabzugsüberwachung<br />
Kapitel 2.0<br />
11.1 Produktübersicht Laborabzugs-<br />
überwachung<br />
Die Tabelle zeigt die Übersicht der von SCHNEIDER<br />
verfügbaren Produkte <strong>in</strong> der Produktgruppe Laborabzugsüberwachung.<br />
Die Gesamtproduktübersicht <strong>LabSystem</strong> fi nden Sie <strong>in</strong><br />
Kapitel 1, Abschnitt 6.1<br />
12<br />
Technische Datenblätter, weiterführende Informationen<br />
und Ausschreibungstexte über die Produkte FM100,<br />
FM500 und iM50 fi nden Sie als Download im Internet<br />
unter www.schneider-elektronik.de.<br />
Produktgruppe Produkt Kurzbeschreibung Kapitel<br />
Laborabzugsüberwachung<br />
nach DIN<br />
EN 14175<br />
Messe<strong>in</strong>richtung für<br />
Volumenstrom<br />
FM100 Volumenstromüberwachung mit statischem Differenzdrucktransmitter,<br />
wahlweise E<strong>in</strong>strömungsüberwachung mit Strömungssensor<br />
2.0<br />
FM500 Volumenstromüberwachung mit statischem Differenzdrucktransmitter,<br />
wahlweise E<strong>in</strong>strömungsüberwachung mit Strömungssensor<br />
2.0<br />
iM50 E<strong>in</strong>strömungsüberwachung mit <strong>in</strong>tegriertem Strömungssensor 2.0<br />
M-xxx Wartungsfreie selbstre<strong>in</strong>igende Messe<strong>in</strong>richtung mit mittelwert bildende<br />
R<strong>in</strong>gkammern für Volumenstrommessung<br />
2.0<br />
MT-xxx Messrohr, geeignet zur Nachrüstung <strong>in</strong> Rohren und eckigen Kanälen 2.0<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>
<strong>LabSystem</strong><br />
Laborabzugsregelung<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Laborabzugsregelung<br />
3.0<br />
Kapitel 3.0<br />
Abschnitt Titel Seite<br />
1.1 E<strong>in</strong>leitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
1.1.1 LON-Vernetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
2.1 Konstantregelung 1-. 2– oder 3-Punkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
2.1.1 1-Punkt Konstantregelung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
2.1.2 2-Punkt Konstantregelung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
2.1.3 3-Punkt Konstantregelung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
2.2 Konstante E<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit (face velocity) . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
2.2.1 Volumenstrombegrenzung auf VMIN und VMAX . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
2.2.2 Luftströmungssensor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
2.3 Vollvariable Volumenstromregelung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
2.3.1 V1 = VMIN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
2.3.2 V2 = V40cm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
2.3.3 V3 = VMAX . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
3.1 Regelschema Laborabzug . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
3.1.1 Funktionsbeschreibung FC500 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
3.1.2 Istwerte und Sollwerte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
3.2 Blockschaltbild FC500-V-LON . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
3.2.1 E<strong>in</strong>speisung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
3.2.2 CPU-Aufbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
3.2.3 Zwei unabhängige Watchdog-Schaltungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
3.3 Klemmenanschlussplan FC500 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
4.1 Vorteile der vollvariablen Laborabzugregelung . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
4.1.1 Plausibilitätsprüfung durch drei unterschiedliche Sensoren . . . . . . . . . . . . 10<br />
4.1.2 Regelparameter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
4.1.3 Selbstlernmodus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
5.1 Mess– und Regelkomponenten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
5.2 Venturi-Messdüse mit <strong>in</strong>tegrierter Drosselklappe . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
5.2.1 Kompakte Bauweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />
1
2<br />
Laborabzugsregelung<br />
Kapitel 3.0<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Abschnitt Titel Seite<br />
5.3 Statischer Differenzdrucksensor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />
5.3.1 Volumenstrombestimmung durch Wirkdruckmessung am Staukörper . . . . . . . 11<br />
5.4 Dynamischer Luftströmungssensor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />
5.5 Wegsensor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />
5.6 Erfassung von thermischen Lasten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />
5.7 Schneller Stellmotor mit Rückführungspotentiometer . . . . . . . . . . . . . 13<br />
6.1 Planungswerte Schall und Abluftvolumenstrom . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />
6.2 Leistungsmerkmale Laborabzugregelung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
6.2.1 Leistungsmerkmale Laborabzugsregelung FC500 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
6.2.2 Leistungsmerkmale Laborabzugsregelung iCM . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />
7.1 Produktübersicht Laborabzugregelung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>
1.1 E<strong>in</strong>leitung<br />
Je nach Aufgabenstellung werden unterschiedliche<br />
Regelungsarten für Laborabzüge benötigt. SCHNEIDER<br />
unterstützt mit der Produktpalette <strong>LabSystem</strong> die unterschiedlichen<br />
Systemanforderungen der Nutzer und ist<br />
<strong>in</strong> der Lage die Forderungen des Marktes komplett zu<br />
erfüllen.<br />
Das wesentliche geme<strong>in</strong>same Merkmal aller Regelungsarten<br />
ist, den Schadstoffausbruch e<strong>in</strong>es Laborabzugs bei<br />
jeder Frontschieberöffnung zu vermeiden. Dies gilt sowohl<br />
während des Öffnens als auch bei komplett geöffnetem<br />
Frontschieber und erfordert e<strong>in</strong>e sichere, schnelle und<br />
stabile Regelung des Abluftvolumenstroms.<br />
In der Tabelle 3.1 s<strong>in</strong>d die unterschiedlichen Regelungsarten<br />
und das entsprechende Produkt der<br />
<strong>LabSystem</strong> Serie aufgeführt.<br />
1.1.1 Vernetzung über Feldbusmodule<br />
Die Laborabzugregelung FC500 ist über nachrüstbare<br />
Feldbusmodule vernetzbar. Es werden die Bussysteme<br />
BACnet ® , LON ® und Modbus ® unterstützt. E<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung<br />
<strong>in</strong> die Gebäudeleittechnik ist e<strong>in</strong>fach realisierbar<br />
und stellt alle notwendigen Daten über das Netzwerk zur<br />
Verfügung.<br />
Auf den folgenden Seiten werden die unterschiedlichen<br />
Regelungsarten beschrieben.<br />
2.1 Konstantregelung 1-, 2– oder 3-Punkt<br />
Das Regelsystem FC500 regelt den Abluftvolumenstrom<br />
<strong>in</strong> Abhängigkeit von der Frontschieberstellung des<br />
Laborabzugs. Die Abluft des Laborabzugs wird entweder<br />
über e<strong>in</strong>e motorisch betriebene Drosselklappe (Abzüge<br />
an zentrales Abluftsystem angeschlossen) oder mittels<br />
e<strong>in</strong>es eigenen Abluftmotors mit Frequenzumrichter<br />
geregelt.<br />
Kanaldruckschwankungen werden schnell, präzise und<br />
Bild 3.1: Laborabzugsregelung FC500<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Laborabzugsregelung<br />
Kapitel 3.0<br />
Regelungsart <strong>LabSystem</strong> ● Produkte<br />
Konstante Volumenstromregelung (1-Punkt, 2-Punkt oder 3-Punkt) FC500-K<br />
Konstante E<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit (face velocity) FC500-F iCM-F<br />
Konstante E<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit (face velocity) mit Volumenstrombegrenzung<br />
auf VMIN und VMAX<br />
FC500-FP<br />
Vollvariable Volumenstromregelung<br />
(vertikale Frontschieber- und horizontale Querschiebererfassung)<br />
FC500-V<br />
Wegsensor Volumenstromregelung<br />
(vertikale Frontschiebererfassung)<br />
FC500-W<br />
Volumenstromregelung für Zuluft-/Abluftabzüge<br />
konstant (1-Punkt oder 2-Punkt)<br />
FC500-Z<br />
Tabelle 3.1: Regelungsarten<br />
stabil ausgeregelt. Die Abluftvolumenströme V1, V2 und<br />
V3 s<strong>in</strong>d frei parametrierbar.<br />
2.1.1 1-Punkt-Konstantregelung<br />
Bei e<strong>in</strong>er 1-Punkt-Konstantregelung wird der Abluftvolumenstrom<br />
auf V1, unabhängig von der Frontschieberstellung,<br />
konstant geregelt.<br />
2.1.2 2-Punkt-Konstantregelung<br />
E<strong>in</strong>e 2-Punkt-Konstantregelung regelt <strong>in</strong> Abhängigkeit<br />
von der Frontschieberstellung den Abluftvolumenstrom<br />
auf V1 (Frontschieber = ZU) oder V2 (Frontschieber =<br />
GEÖFFNET).<br />
Die Fronschieberstellung (ZU) wird über e<strong>in</strong>en Endschalter<br />
erkannt. E<strong>in</strong>e Umschaltung auf e<strong>in</strong>en reduzierten<br />
Betrieb (Nachtbetrieb und arbeitsfreie Zeit) ist manuell am<br />
Laborabzug oder über Fernsteuere<strong>in</strong>gang möglich.<br />
3
4<br />
Laborabzugsregelung<br />
Kapitel 3.0<br />
2.1.3 3-Punkt-Konstantregelung<br />
E<strong>in</strong>e 3-Punkt-Konstantregelung regelt <strong>in</strong> Abhängigkeit<br />
von der Frontschieberstellung den Abluftvolumenstrom<br />
auf V1 (Frontschieber = ZU) oder V2 (Frontschieber<br />
< 40 cm GEÖFFNET) oder V3 (Frontschieber > 40 cm<br />
GEÖFFNET). Die Frontschieberstellungen (ZU und > 40<br />
cm) werden über jeweils e<strong>in</strong>en Endschalter signalisiert.<br />
Der Endschalter >40 cm kann natürlich auch an e<strong>in</strong>er<br />
anderen Frontschieberposition montiert werden. E<strong>in</strong>e<br />
Umschaltung auf Nachtbetrieb ist ebenfalls möglich.<br />
Verfügt der Laborabzug über Querschieber, so muss die<br />
Querschieberstellung (ZU) ebenfalls erfasst und <strong>in</strong> der 2-<br />
Punkt- oder 3-Punkt-Betriebsart so berücksichtigt werden,<br />
dass der Abluftvolumenstrom entsprechend erhöht wird,<br />
wenn der Querschieber geöffnet wird.<br />
2.2 Konstante E<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />
(face velocity)<br />
Die Regelsysteme FC500F, FC500-FP oder iCM regeln,<br />
unabhängig von der Frontschieberstellung, auf e<strong>in</strong>e<br />
konstante Lufte<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit (z.B. v = 0,5m/<br />
sec). Damit die Lufte<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit konstant<br />
bleibt, wird der Abluftvolumenstrom <strong>in</strong> Abhängigkeit von<br />
der Frontschieberstellung des Laborabzugs verändert.<br />
Der Abluftvolumenstrom des Laborabzugs wird entweder<br />
über e<strong>in</strong>e motorisch betriebene Drosselklappe (Abzüge<br />
an zentrales Abluftsystem angeschlossen) oder oder<br />
mittels e<strong>in</strong>es eigenen Abluftmotors mit Frequenzumrichter<br />
geregelt.<br />
Kanaldruckschwankungen werden schnell, präzise und<br />
stabil ausgeregelt. Die Lufte<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit v<br />
und die Abluftvolumenströme VMIN und VMAX s<strong>in</strong>d frei<br />
parametrierbar (nur Ausführung FC500-FP).<br />
2.2.1 Volumenstrombegrenzung auf VMIN und VMAX<br />
Wenn der Frontschieber geschlossen wird, erhöht sich<br />
die Lufte<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit v > 0,5 m/sec. Zur<br />
Sicherheit für das Bedienpersonal ist e<strong>in</strong> m<strong>in</strong>imaler<br />
Abluftvolumenstrom VMIN gewährleistet. Es wird nun auf<br />
e<strong>in</strong>en konstanten m<strong>in</strong>imalen Abluftvolumenstrom geregelt.<br />
Wenn der Frontschieber geöffnet wird, verr<strong>in</strong>gert sich die<br />
Lufte<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit v < 0,5 m/sec. Ist der für den<br />
spezifi schen Laborabzug sichere Abluftvolumenstrom<br />
VMAX erreicht, wird dieser Wert konstant ausgeregelt. Der<br />
Laborabzug ist somit im sicheren Bereich und e<strong>in</strong>deutig<br />
schadstoffausbruchsicher. Durch die Begrenzung des<br />
Abluftvolumenstroms auf VMAX ist der energetische<br />
E<strong>in</strong>spareffekt bei gleichzeitiger maximaler Sicherheit<br />
des Bedienpersonals gewährleistet. Das Luftnetz wird<br />
nur soweit belastet, wie es für den Betriebszustand des<br />
jeweiligen Laborabzugs unbed<strong>in</strong>gt erforderlich ist.<br />
Lufte<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit v [m/sec]<br />
0,8<br />
0,6<br />
0,4<br />
0,2<br />
= Lufte<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />
= Abluftvolumenstrom<br />
2.2.2 Luftströmungssensor<br />
Durch den E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>es von SCHNEIDER speziell<br />
entwickelten Luftströmungssensors wird e<strong>in</strong>e Querschieberverstellung<br />
am Laborabzug automatisch erfasst<br />
und <strong>in</strong> den Regelalgorithmus e<strong>in</strong>gebunden.<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
ZU<br />
V1<br />
V2<br />
Frontschieber<br />
Bild 3.2: 3-Punkt Konstantregelung<br />
Lufte<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit v [m/sec]<br />
0,8<br />
0,6<br />
0,4<br />
0,2<br />
ZU<br />
V MIN<br />
Frontschieber<br />
= Lufte<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />
= Abluftvolumenstrom<br />
Bild 3.3: face velocity Regelung<br />
V3<br />
V MAX<br />
AUF<br />
AUF<br />
600<br />
450<br />
300<br />
150<br />
600<br />
450<br />
300<br />
150<br />
Abluftvolumenstrom V [m 3 /h]<br />
Abluftvolumenstrom V [m 3 /h]
2.3 Vollvariable Volumenstromregelung<br />
Dieses Regelsystem ist die energetisch s<strong>in</strong>nvollste<br />
und beste Variante der Laborabzugregelung. E<strong>in</strong> sehr<br />
schneller Regelalgorithmus und e<strong>in</strong> stabiles Ausregeln des<br />
Sollvolumenstroms s<strong>in</strong>d die herausragenden technischen<br />
Merkmale dieser Regelungsart.<br />
Das Regelsystem FC500-V regelt den Abluftvolumenstrom<br />
stufenlos <strong>in</strong> Abhängigkeit von der Frontschieber-<br />
und Querschieberstellung des Laborabzugs.<br />
Der Abluftvolumenstrom des Laborabzugs wird entweder<br />
über e<strong>in</strong>e motorisch betriebene Drosselklappe (Abzüge an<br />
zentrales Abluftsystem angeschlossen) oder mittels e<strong>in</strong>es<br />
eigenen Abluftmotors mit Frequenzumrichter geregelt.<br />
Kanaldruckschwankungen werden schnell, präzise und<br />
stabil ausgeregelt. Die Abluftvolumenströme V1, V2 und<br />
V3 s<strong>in</strong>d frei parametrierbar und bestimmen die Eckpunkte<br />
der Regelkurve.<br />
2.3.1 V1 = VMIN<br />
Bei geschlossenem Frontschieber (ZU) wird auf e<strong>in</strong>en<br />
parametrierten V1-Abluftvolumenstrom (m<strong>in</strong>imaler Abluftvolumenstrom)<br />
geregelt. Die Schadstoffausbruchsicherheit<br />
des Laborabzugs ist bei gleichzeitigem m<strong>in</strong>imalen<br />
Luftverbrauch jederzeit gewährleistet.<br />
Bild 3.4: Geregelte Laborabzüge<br />
Werkbild: Wesemann<br />
2.3.2 V2 = V50cm<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Laborabzugsregelung<br />
Kapitel 3.0<br />
Der zweite Eckpunkt des Abluftvolumenstroms ist V2<br />
und gibt den Abluftvolumenstrom bei teilweise geöffnetem<br />
Frontschieber (z.B. Frontschieber = 50 cm) an. Die<br />
Regelung des bedarfsgerechten Abluftvolumenstroms<br />
erfolgt, abhängig von der Frontschieberöffnung, stufenlos<br />
zwischen V1 und V2 (ZU ≤ Frontschieber ≤ 50 cm).<br />
Die Eckpunkte V1, V2 und V3 s<strong>in</strong>d frei parametrierbar und<br />
lassen sich beliebigen Frontschieberöffnungen zuordnen,<br />
z.B. V2 bei Frontschieber = 50 cm.<br />
2.3.3 V3 = VMAX<br />
Der dritte Eckpunkt des Abluftvolumenstroms ist V3 und<br />
gibt den Abluftvolumenstrom bei voll geöffnetem Frontschieber<br />
(z.B. Frontschieber = 90 cm) an. Die Regelung des<br />
bedarfsgerechten Abluftvolumenstroms erfolgt, abhängig<br />
von der Frontschieberöffnung, stufenlos zwischen V2 und<br />
V3 (50 cm ≤ Frontschieber ≤ 90 cm).<br />
Alle Volumenstromeckwerte V1, V2 und V3 s<strong>in</strong>d<br />
frei parametrierbar und können somit an jede<br />
Laborabzugsbauart angepasst werden. Natürlich kann der<br />
Volumenstromwert V2 auch auf V3 = VMAX gesetzt werden.<br />
Damit würde oberhalb von 50 cm Frontschieberöffnung<br />
ke<strong>in</strong>e Volumenstromerhöhung mehr erfolgen.<br />
Lufte<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit v [m/sec]<br />
0,8<br />
0,6<br />
0,4<br />
0,2<br />
V1=V MIN<br />
ZU<br />
V2=V 40cm<br />
Frontschieber<br />
= Lufte<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />
= Abluftvolumenstrom<br />
Bild 3.5: Vollvariable Regelung<br />
V3=V MAX<br />
AUF<br />
600<br />
450<br />
300<br />
150<br />
Abluftvolumenstrom V [m 3 /h]<br />
5
6<br />
Laborabzugsregelung<br />
Kapitel 3.0<br />
3.1 Regelschema Laborabzugregelung<br />
Die Regelsysteme FC500 und iCM von SCHNEIDER<br />
arbeiten nach dem Pr<strong>in</strong>zip des geschlossenen Regelkreises<br />
(closed loop). E<strong>in</strong> bedarfsgerechter Abluftvolumenstrom<br />
wird abhängig von der Frontschieberöffnung<br />
ausgeregelt.<br />
Laborabzug<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
1<br />
Zuluft<br />
Abluft<br />
Funktionsanzeige<br />
Notstromakku<br />
Regelung<br />
FC500<br />
Wartungsfreie Messe<strong>in</strong>richtung mit Drosselklappe<br />
Stellklappenantrieb mit Rückführungspoti<br />
Statischer Differenzdrucktransmitter<br />
Lufte<strong>in</strong>strömungssensor (Erfassung der Querschieberöffnung)<br />
Wegsensor oder Endschalter (Erfassung der Frontschieberöffnung)<br />
Digitale E<strong>in</strong>- und Ausgänge für Sonderanwendungen<br />
Analoge Ausgänge 0(2)...10 VDC für Raumgruppencontroller GC10<br />
Feldbus BACnet, LON oder Modbus<br />
Bild 3.6: Regelschema FC500<br />
-<br />
+<br />
M<br />
2<br />
4<br />
5<br />
Überwachung nach<br />
DIN EN 14175<br />
3.1.1 Funktionsbeschreibung FC500<br />
3<br />
zu hoch<br />
normal<br />
zu ger<strong>in</strong>g<br />
p<br />
Volumenstromanzeige<br />
RS 232<br />
Mit dem Servicemodul SVM100 oder e<strong>in</strong>em Laptop mit<br />
<strong>in</strong>stallierter PC2500 Software können alle Parameter, wie<br />
z.B. Sollvolumenströme (Normalbetrieb, Nachtbetrieb<br />
etc.), Alarmverögerungszeit, Alarmschwelle etc. e<strong>in</strong>gestellt<br />
werden.<br />
3.1.2 Istwerte und Sollwerte<br />
Die Führungsgrößen Lufte<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit (berührungslose<br />
Bypassmessung) und wahlweise die vertikale<br />
Frontschieberposition werden ständig gemessen.<br />
E<strong>in</strong>e <strong>in</strong>terne L<strong>in</strong>earisierung der Istwerte sowie e<strong>in</strong> schneller<br />
Regelalgorithmus errechnet prädiktiv den Sollwert für<br />
den auszuregelnden Abluftvolumenstrom, der mittels der<br />
motorisch betriebenen Drosselklappe oder e<strong>in</strong>em frequenzumrichtergesteuerten<br />
Abluftmotor ausgeregelt wird.<br />
E<strong>in</strong> statischer Differenzdrucksensor (Transmitter) misst<br />
ständig den Istwert des Abluftvolumenstroms, welcher<br />
mittels der motorisch betriebenen Drosselklappe solange<br />
nachgeregelt wird, bis der Istwert dem errechneten<br />
frontschieberabhängigen Sollwert entspricht. Durch<br />
die Errechnung des Abluftvolumenstromsollwertes<br />
steht e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>deutige, von Störgrößen (z.B. ungünstige<br />
E<strong>in</strong>strömverhältnisse) unabhängige Führungsgröße zur<br />
Verfügung, wodurch der benötigte Abluftvolumenstrom<br />
schnell, stabil und präzise ausgeregelt wird.<br />
230 VAC Netz<br />
Nachtabsenkung<br />
Digitale E<strong>in</strong>-/Ausgänge<br />
6 7<br />
Analoge Ausgänge<br />
Feldbus<br />
8<br />
m 3<br />
h<br />
Servicemodul<br />
SVM100<br />
F1 F2 F3<br />
1 2 3<br />
4 5 6<br />
7 8 9<br />
* 0 ,<br />
Laptop<br />
Kann der Sollwert z.B. <strong>in</strong>folge von Luftmangel nicht<br />
ausgeregelt werden, erfolgt bei Unterschreitung<br />
des Abluftsollwertes e<strong>in</strong>e optische und akustische<br />
Alarmierung. Die akustische Alarmierung ist mit der Reset-<br />
Taste quittierbar, während die optische Alarmierung erst<br />
gelöscht wird, wenn der Abluftsollwert wieder erreicht oder<br />
überschritten wird.<br />
Die Leuchtdiode Frontschieber schließen (Funktionsanzeige)<br />
bl<strong>in</strong>kt, wenn der Frontschieber des Laborabzugs<br />
um mehr als 50 cm geöffnet wird.<br />
Der Notstromakkumulator gewährleistet e<strong>in</strong>e gesicherte<br />
Stromversorgung bei Netzspannungsausfall. Das Regelverhalten<br />
bei Netzspannungsausfall ist parametrierbar<br />
(z.B. Regelklappe AUF, Regelklappe ZU, etc.).<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>
3.2 Blockschaltbild FC500<br />
In Bild 3.7 ist das Blockschaltbild der kompletten Laborabzugsregelung<br />
FC500 dargestellt.<br />
3.2.1 E<strong>in</strong>speisung<br />
Alle SCHNEIDER-Produkte verfügen über e<strong>in</strong> eigenes<br />
230V AC-Netzteil, wodurch die 24V AC-E<strong>in</strong>speisung<br />
über e<strong>in</strong>en externen Transformator entfällt. Das<br />
<strong>in</strong>tegrierte Netzteil vere<strong>in</strong>facht die Planung, generiert<br />
ke<strong>in</strong>e weiteren Nebenkosten und verbessert wesentlich<br />
die Systemsicherheit und die Störfestigkeit der Elektronik.<br />
Bei e<strong>in</strong>er externen 24 V-Sammele<strong>in</strong>speisung würde bei<br />
e<strong>in</strong>em Kurzschluss oder sonstigen Defekt der komplette<br />
Versorgungsstrang ausfallen.<br />
E<strong>in</strong>e externe 24 VAC-E<strong>in</strong>speisung ist ohne den <strong>in</strong>ternen<br />
Transformator ebenso möglich.<br />
Der externe Notstromakkumulator wird angeschlossen,<br />
wenn die Netzversorgung über ke<strong>in</strong>e<br />
unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) verfügt.<br />
Nach Netzspannungsausfall wird die Abluftklappe <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />
defi nierte Stellung (parametrierbar) gefahren oder es wird<br />
weiter geregelt.<br />
Bild 3.7: Blockschaltbild FC500<br />
Watchdog 2<br />
LON-Vernetzung FTT-10A<br />
Lufte<strong>in</strong>strömungssensor<br />
Differenzdrucktransmitter<br />
Wegsensor<br />
Stellklappe-Rückführungspoti<br />
E<strong>in</strong>speisung<br />
GND +5V +12V<br />
230/115 V AC<br />
Netzteil<br />
Spannungsversorgung<br />
EE-PROM<br />
I/O<br />
A/D<br />
Watchdog 1<br />
Notstromakku<br />
CPU<br />
3.2.2 CPU-Aufbau<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Laborabzugsregelung<br />
Kapitel 3.0<br />
Die CPU besteht im Wesentlichen aus e<strong>in</strong>em Mikrocontroller<br />
mit <strong>in</strong>tegriertem RAM (Random Access Memory),<br />
e<strong>in</strong>em UART (Universal Asynchron Receiver<br />
Transmitter), <strong>in</strong>ternen Timern, Input/Output-Ports und<br />
e<strong>in</strong>em A/D (Analog/Digital-Wandler).<br />
Zusätzlich zum CPU-Kernel befi ndet sich noch e<strong>in</strong> D/A<br />
(Digital/Analog-Wandler) sowie e<strong>in</strong> Input- und e<strong>in</strong> Output-<br />
Interface auf der Regelplat<strong>in</strong>e. Die peripheren Sensoren<br />
und Aktoren s<strong>in</strong>d an die entsprechenden Portleitungen<br />
angeschlossen.<br />
In dem EE-PROM werden die Regelungsparameter<br />
spannungsausfallsicher gespeichert. Das ROM oder der<br />
Flash-Speicher be<strong>in</strong>haltet die Applikationssoftware.<br />
3.2.3 Zwei unabhängige Watchdogschaltungen<br />
Die Regelung FC500 verfügt über zwei vone<strong>in</strong>ander<br />
unabhängige Watchdogschaltungen. Der Mikrocontroller<br />
wird zyklisch auf Fehlfunktionen überprüft und<br />
e<strong>in</strong>e oder beide Watchdogschaltungen lösen bei Fehlverhalten<br />
der CPU e<strong>in</strong>en automatischen Hardware-<br />
Reset aus, wodurch die CPU neu gestartet wird. Dieses<br />
e<strong>in</strong>malige Watchdogkonzept erhöht zusätzlich die<br />
Betriebssicherheit.<br />
ROM/FLASH<br />
RAM<br />
Timer<br />
UART<br />
RS 232<br />
Serielles Interface<br />
Relais<br />
Output<br />
TTL<br />
D/A<br />
TTL<br />
Input<br />
Optokoppler<br />
Relais: Licht<br />
Betrieb<br />
Nacht<br />
Alarm<br />
TTL: Stellmotor<br />
Funktionsanzeige<br />
Analogausgang<br />
Raumregelung<br />
Zuluft und Abluft<br />
F/U-Ansteuerung<br />
TTL: Funktionsanzeige<br />
E<strong>in</strong>/Aus<br />
OK: Nacht<br />
E<strong>in</strong>/Aus<br />
V MAX<br />
7
8<br />
Laborabzugsregelung<br />
Kapitel 3.0<br />
3.3 Klemmenanschlussplan FC500<br />
In Bild 3.8 ist der Klemmenanschlussplan e<strong>in</strong>er vollvariablen<br />
Laborabzugsregelung FC500 sowie der Verdrahtungsplan<br />
und die Verschlauchung mit dem statischen Differenzdrucktransmitter<br />
dargestellt.<br />
Sämtliche Kabel s<strong>in</strong>d vorkonfektioniert und auf Schraubsteckklemmen<br />
aufgelegt. Bei der Montage brauchen nur<br />
noch die Schraubsteckklemmen <strong>in</strong> den vorgesehenen<br />
Steckplatz gesteckt werden und schon ist die Verdrahtung<br />
fertig. Dadurch ist e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache, kostengünstige und<br />
fehlerfreie Verdrahtung gewährleistet.<br />
Folgende Punkte s<strong>in</strong>d bei der Verdrahtung e<strong>in</strong>zuhalten:<br />
1. Stecken des Drosselklappenmotorkabels <strong>in</strong> X13.<br />
2. Stecken des Funktionsanzeigekabels <strong>in</strong> X15 (FAZ1).<br />
3. Stecken des Strömungssensorkabels <strong>in</strong> X19.<br />
4. Stecken des Wegsensorkabels <strong>in</strong> X12.<br />
5. Akkumulatorkabels von X9 an Akkumulator<br />
anstecken, wenn ke<strong>in</strong>e unterbrechungsfreie<br />
Stromversorgung (USV) vor handen ist (unbed<strong>in</strong>gt<br />
auf Polarität (+) und (-) achten.<br />
6. Verschlauchen des statischen Differenzdrucktransmitters<br />
(+) = Überdruck (roter Schlauch)<br />
und (-) = Unterdruck (blauer Schlauch).<br />
7. 230 VAC E<strong>in</strong>speisung an X1 anschließen.<br />
8. LON-Kabel IY-(St)Y 2x2x0,8 oder Belden-Kabel an<br />
X11.29 LON-A) und X11.30 (LON-B) anschliessen<br />
(nur wenn LON-Netzwerk gefordert ist).<br />
9. Leuchtröhre (mit EVG) zur Ausleuchtung des<br />
Laborabzug<strong>in</strong>nenraumes (optional) an X3<br />
anschließen.<br />
Nach dem Selbsttest ist die Inbetriebnahme abgeschlossen<br />
und die Laborabzugsregelung funktioniert autark.<br />
Soll die Raumregelung und/oder die Anb<strong>in</strong>dung an die<br />
GLT über LON-Netzwerk realisiert werden, s<strong>in</strong>d noch die<br />
LON-Netzwerkvariablen (SNVT´s) e<strong>in</strong>zub<strong>in</strong>den, wodurch<br />
die Gesamtfunktionalität defi niert wird.<br />
Mehr über die LON-Netzwerkvariablen erfahren Sie <strong>in</strong> den<br />
Kapiteln 7.0 LON-Technologie.<br />
Technische Datenblätter, weiterführende Informationen<br />
und Ausschreibungstexte über die Laborabzugsregelung<br />
FC500 und iCM fi nden Sie als Download im Internet unter<br />
www.schneider-elektronik.de.<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>
Bild 3.8: Klemmenanschlussplan FC500<br />
EINSPEISUNG<br />
NETZSPANNUNG<br />
230 VAC<br />
50/60Hz<br />
L<br />
N<br />
EINSPEISUNG<br />
LICHT ABZUG<br />
230 VAC<br />
50/60Hz<br />
19 2021 22 23 24<br />
X8<br />
10 VA<br />
L N L N<br />
IN OUT<br />
24V AC<br />
EXTERNE<br />
EINSPEISUNG<br />
69 70 71 72 73<br />
X14<br />
GND<br />
0...5V DC<br />
+24V DC<br />
+ -<br />
DIFFERENZDRUCK-<br />
TRANSMITTER (Extern)<br />
7...300Pa<br />
L<br />
N<br />
p<br />
MAGNETVENTIL 2<br />
(optional)<br />
F2<br />
3,15 AT<br />
F1<br />
X1<br />
1 2 3<br />
X2<br />
4 5 6<br />
250 mAT<br />
Relais<br />
Licht<br />
Wartungsfreie Messe<strong>in</strong>richtung<br />
mit Drosselklappe<br />
FC500<br />
Transformator<br />
15VA<br />
Prim.: 230 VA<br />
Sek : 22 VAC/1,25A<br />
K1<br />
Relais<br />
E<strong>in</strong>/Aus<br />
Relais Relais<br />
Tag/Nacht Störmeldung<br />
K2 K3 K4<br />
10 11 12 13 14 15 16 17 18<br />
7 8 9<br />
X3 X4 X5 X6<br />
L N<br />
LICHT ABZUG EIN/AUS<br />
Max.: 12A / B16<br />
L1,2,3 (115/230VAC)<br />
19 20 21 22 23 24<br />
X8<br />
NO<br />
NC<br />
COM<br />
AUS<br />
EIN<br />
1.1<br />
1.2<br />
2.1<br />
2.2<br />
3.1<br />
B1<br />
In1<br />
In2<br />
EIN/AUS<br />
Relaiskontakt<br />
Max.: 3A / 230VAC<br />
JP1<br />
3.2<br />
4.1<br />
4.2<br />
In3<br />
NO<br />
NC<br />
COM<br />
NACHT<br />
TAG<br />
TAG/NACHT<br />
Relaiskontakt<br />
Max.: 3A / 230VAC<br />
Zuluft<br />
NO<br />
NC<br />
COM<br />
X9<br />
25 26<br />
LABORABZUGSREGELUNG<br />
mit <strong>in</strong>tegrierter Überwachung nach EN 14175<br />
Klemmenplan, komplett<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
-<br />
+<br />
Laborabzug<br />
STÖRUNG<br />
BETRIEB<br />
STÖRMELDUNG<br />
Relaiskontakt<br />
Max.: 3A / 230VAC<br />
Abluft<br />
- +<br />
Akku<br />
AKKUMULATOR<br />
12V/1,2Ah<br />
DIGITALEINGÄNGE<br />
Externe bauseitige Spannung<br />
24VDC/50mA<br />
X11<br />
In4<br />
29 31 33 35 37 39 41 43 45 47 49 51 53 55 57 59<br />
30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 52 54 56 58 60<br />
- - - -<br />
+ + + +<br />
24V 24V 24V 24V<br />
DC DC DC DC<br />
E<strong>in</strong>/Aus<br />
In1<br />
Tag/Nacht In2<br />
Nacht-Freigabe In3<br />
Notfall/VMax In4<br />
X7<br />
JP4<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2 Reset<br />
1<br />
12<br />
11<br />
10 Run<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
JP3<br />
In1, In2, In3, In4<br />
Brücken nicht gesteckt<br />
Externe bauseitige<br />
Spannung 24VDC/50mA<br />
Maximale Kabellänge<br />
< 1000m<br />
M<br />
STRÖMUNGSSENSOR<br />
(optional)<br />
zu hoch<br />
normal<br />
zu niedrig<br />
Reset<br />
FUNKTIONS-<br />
ANZEIGE<br />
EN 14175<br />
Standard oder<br />
Kundenversion<br />
X11<br />
Servicemodul<br />
SVM100<br />
F1 F2 F3<br />
1 2 3<br />
4 5 6<br />
7 8 9<br />
* 0 ,<br />
X19<br />
A<br />
LON-NETZWERK LON A/B-IN<br />
B<br />
A<br />
FTT-10A (optional) LON A/B-OUT<br />
B<br />
DIGITALEINGÄNGE Frontschieber =0cm<br />
27 28<br />
Max. Kabellänge 50cm<br />
E<strong>in</strong>/Aus<br />
In1<br />
B1<br />
DIGITALEINGÄNGE<br />
In1 1.1<br />
Tag/Nacht<br />
In2<br />
1.2<br />
Optokopplere<strong>in</strong>gänge<br />
In2 2.1<br />
24VDC/10mA<br />
In3<br />
2.2<br />
Nacht-Freigabe<br />
In3 3.1<br />
Max. Kabellänge < 5m<br />
3.2<br />
Notfall/VMax<br />
In4<br />
In4 4.1<br />
4.2<br />
GND<br />
ANALOGAUSGÄNGE<br />
A1-Out<br />
GND<br />
A1Out...A4Out<br />
A2-Out<br />
0(2)...10V DC/10mA GND<br />
A3-Out<br />
GND<br />
A4-Out<br />
GND<br />
+24V DC/100mA<br />
PRÄSENZMELDER Präsenzmelder<br />
THERMOELEMENT Thermoelement KTY81<br />
X10<br />
X20<br />
1 2 3 4 5<br />
CPU<br />
LON<br />
JP5<br />
FC500<br />
JP1<br />
X21<br />
JP6<br />
Rev.:<br />
1.0<br />
Laborabzugsregelung<br />
FRONTSCHIEBERSENSOR<br />
(optional)<br />
69 70 71 72 73<br />
X14<br />
RS485-1 RS485-2<br />
X18<br />
X17<br />
Laptop<br />
FAZ 2<br />
X16<br />
X13<br />
FAZ 1<br />
29 31 33 35 37 39 41 43 45 47 49 51 53 55 57 59<br />
61 62 63 64 65 66 67 68<br />
30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 52 54 56 58 60<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
JP7<br />
1 2 3 4 5<br />
JP8<br />
1 2<br />
X12<br />
MAGNETVENTIL 1<br />
(optional)<br />
FRONTSCHIEBER-<br />
SENSOR<br />
Seilzugpotentiometer<br />
STATISCHER DIFFERENZDRUCK-<br />
TRANSMITTER Messbereich: Messbreich:<br />
6...300 Pa Pa<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
M<br />
STELLMOTOR NMQ 15<br />
15V DC/3 Nm/3 s<br />
+<br />
-<br />
+ = Überdruck<br />
- = Unterdruck<br />
RÜCKFÜHRUNGS-<br />
POTENTIOMETER<br />
JP2<br />
2 1<br />
X15<br />
FC500<br />
Datum:<br />
23. Juni 2006<br />
Kapitel 3.0<br />
9
Laborabzugsregelung<br />
Kapitel 3.0<br />
4.1 Vorteile der vollvariablen Laborabzugs-<br />
regelung<br />
Die Schadstoffausbruchsicherheit des Laborabzugs ist<br />
bei gleichzeitigem m<strong>in</strong>imalen Luftverbrauch bei jeder<br />
Frontschieberöffnung gewährleistet. Die Robustheit wird<br />
durch die entsprechende Parametrierung der Volumenstromwerte<br />
V1, V2 und V3 erreicht und kann <strong>in</strong>dividuell an<br />
beliebige Laborabzugsbauarten angepasst werden.<br />
Durch den Wegsensor ist e<strong>in</strong>e stufenlose Abluftvolumenstromregelung<br />
über den gesamten Frontschieberverstellbereich<br />
(z.B. 90 cm) gewährleistet, während e<strong>in</strong>e<br />
face velocity Regelung nur den Frontschieberöffnungsbereich<br />
0 cm (ZU) bis maximal 25 cm ausregelt. Je<br />
nach e<strong>in</strong>gestelltem face velocity Wert (z.B. 0,5 m/s)<br />
und benötigtem Abluftvolumenstrom (z.B. 400 m 3 /h pro<br />
laufendem Meter) ist der erforderliche Abluftvolumenstrom<br />
bereits nach 25 cm Frontschieberöffnungshöhe<br />
erreicht. D.h. der für den Laborabzug getestete Wert<br />
der Schadstoffausbruchsicherheit (z. B. 400 m 3 /h bei<br />
voll geöffnetem Frontschieber) wird bereits <strong>in</strong> den ersten<br />
25 cm Frontschieberöffnungshöhe ausgeregelt. Damit<br />
wird das E<strong>in</strong>sparpotenzial e<strong>in</strong>es vollvariabel geregelten<br />
Laborabzugs beim E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>er face velocity Regelung<br />
nicht voll ausgeschöpft.<br />
E<strong>in</strong>e vollvariable Volumenstromregelung mit Wegsensor<br />
ist neben der zusätzlichen Sicherheit für den Nutzer<br />
auch die energetisch s<strong>in</strong>nvollste Variante, da die volle<br />
Frontschieberöffnungshöhe (z.B. 90 cm) stetig l<strong>in</strong>ear<br />
ausgeregelt wird. E<strong>in</strong> weiterer Vorteil des Wegsensors als<br />
Istwerterfassung der vertikalen Frontschieberöffnung ist<br />
e<strong>in</strong> stabiler, von Störgrößen unabhängiger Messwert, der<br />
e<strong>in</strong>e schnelle und stabile Regelung gewährleistet.<br />
4.1.1 Plausibilitätsprüfung durch drei<br />
unterschiedliche Sensoren<br />
Durch den E<strong>in</strong>satz von drei unterschiedlichen Sensoren<br />
(Wegsensor, statischer Differenzdrucksensor<br />
und Strömungssensor) überprüft die Regelung FC500<br />
ständig die Plausibilität der drei Sensoren zue<strong>in</strong>ander.<br />
Es wird zyklisch überprüft, ob die Istwerte der Sensoren<br />
(Differenzdruck- und Strömungssensor) im logischen<br />
Kontext zum Sollwert des Wegsensors steht. Dies ist e<strong>in</strong>e<br />
zusätzliche Sicherheit für das gesamte Regelsystem und<br />
für den Nutzer.<br />
4.1.2 Regelparameter<br />
Alle projektspezifi schen Regelparameter, wie z.B. die<br />
obere und untere Grenze für den Maximal- und den<br />
M<strong>in</strong>imalvolumenstrom, lassen sich vor Ort problemlos mit<br />
dem Servicemodul oder e<strong>in</strong>em Laptop abrufen, ändern<br />
und überwachen. E<strong>in</strong> zyklisch sequenzielles Abfragen<br />
und Überprüfen der Regel istwerte und Regelsollwerte<br />
garantiert e<strong>in</strong>e sehr schnelle, stabile und bedarfsgerechte<br />
Volumenstromregelung.<br />
10<br />
4.1.3 Selbstlernmodus<br />
E<strong>in</strong> softwaregesteuerter automatischer Selbst lernmodus<br />
(teach <strong>in</strong>) erleichtert und optimiert die Inbetriebnahme.<br />
Alle erforderlichen System daten und Regelparameter<br />
werden im Selbst lernmodus von den Regelsystemen<br />
FC500 und iCM vollautoma tisch ermittelt und selbsttätig<br />
programmiert.<br />
5.1 Mess– und Regelkomponenten<br />
Die richtige Konzeption der Mess– und Regelkomponenten<br />
ist entscheidend für die Schnelligkeit, Stabilität<br />
und Genauigkeit der gesamten Regelstrecke. Die Produkte<br />
von SCHNEIDER s<strong>in</strong>d nach dem neuesten Stand<br />
der Technik entwickelt und erfüllen diese Anforderungen.<br />
5.2 Wartungsfreie Messe<strong>in</strong>richtung mit<br />
<strong>in</strong>tegrierter Drosselklappe<br />
SCHNEIDER Elektronik setzt konsequent auf se<strong>in</strong>e<br />
patentierte wartungsfreie Messe<strong>in</strong>richtung. Das hat<br />
folgende Vorteile:<br />
sehr hohe Messgenauigkeit<br />
<strong>in</strong>tegriertes mittelwert bildendes R<strong>in</strong>gkammermessverfahren<br />
wartungsfrei mit Selbstre<strong>in</strong>igungseffekt durch seitliche<br />
Anströmung der Messlöcher<br />
ger<strong>in</strong>ger Druckverlust<br />
ger<strong>in</strong>ge Luftströmungsschallwerte<br />
kompakte Bauweise<br />
unabhängig von An- und Abströmstrecke<br />
NW<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
80<br />
+ -<br />
Luftrichtung<br />
Druckentnahme<br />
Wartungsfreie<br />
Messe<strong>in</strong>richtung<br />
Stellmotor<br />
140<br />
Bild 3.9: Wartungsfreie Messe<strong>in</strong>richtung mit <strong>in</strong>tegrierter<br />
Drosselklappe<br />
L
5.2.1 Kompakte Bauweise<br />
Um die baulichen Gegebenheiten <strong>in</strong> <strong>Laboratorien</strong><br />
zu berücksichtigen, haben wir mit der kompakten<br />
wartungsfreien Messe<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong> Produkt entwickelt,<br />
das direkt auf den Abluftstutzen des Laborabzuges<br />
montiert werden kann. Auf e<strong>in</strong>e besondere Anströmstrecke<br />
kann verzichtet werden. Bei e<strong>in</strong>em Rohrdurchmesser<br />
von DN 200 benötigt die kompakte Messe<strong>in</strong>richtung mit<br />
<strong>in</strong>tegrierter Drosselklappe e<strong>in</strong>e Länge von nur 235 mm.<br />
In der Tabelle 3.2 fi nden Sie die Zusammenhänge zwischen<br />
Nennweite (NW), Baulänge (L) und Nennvolumenstrom<br />
VNENN bei e<strong>in</strong>er Strömungsgeschw<strong>in</strong>digkeit von 7,5 m/s.<br />
Um die im Labor geforderten Schallwerte e<strong>in</strong>zuhalten,<br />
sollte die geplante Strömungsgeschw<strong>in</strong>digkeit 5,0 m/s nicht<br />
überschreiten, d.h. die angegebenen Volumenstromwerte<br />
VNENN s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> diesem Fall um 33 % zu reduzieren.<br />
Nennweite<br />
NW [mm]<br />
Baulänge<br />
L [mm]<br />
5.3 Statischer Differenzdrucksensor<br />
Für verschmutzte oder aggressive Luft eignet sich nur<br />
die statische Wirkdruckmessung, da der statische Differenzdrucksensor<br />
von der Luft nicht durchströmt wird.<br />
5.3.1 Volumenstrombestimmung durch<br />
Wirkdruckmessung am Staukörper<br />
Volumenstrom<br />
VNENN [m 3/h]<br />
160 235 540<br />
200 310<br />
optional 235<br />
850<br />
250 400 1250<br />
315 760 2050<br />
Tabelle 3.2: Nennnweiten der wartungsfreien Messe<strong>in</strong><br />
richtung mit <strong>in</strong>tegrierter Drosselklappe<br />
Grundlage der Volumenstrombestimmung ist die<br />
Wirkdruckmessung am Staukörper, der <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er<br />
Messe<strong>in</strong>richtung, Messblende oder e<strong>in</strong>es Messkreuzes<br />
e<strong>in</strong>gebaut wird. SCHNEIDER setzt konsequent die<br />
patentierte wartungsfreie Messe<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>. Neben<br />
e<strong>in</strong>er sehr hohen Messgenauigkeit ist noch besonders die<br />
Unabhängigkeit von e<strong>in</strong>er An- und/oder Abströmstrecke<br />
hervorzuheben.<br />
Der auf e<strong>in</strong>en Staukörper auftretende Luftstrom generiert,<br />
proportional zur Luftgeschw<strong>in</strong>digkeit, e<strong>in</strong>en entsprechenden<br />
Widerstandsdruck. Die daraus resultierende<br />
Druckdifferenz wird als Wirkdruck bezeichnet.<br />
Luftrichtung<br />
p = Differenzdruck<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
p<br />
Laborabzugsregelung<br />
Kapitel 3.0<br />
Bild 3.10: Differenzdruckmessung an e<strong>in</strong>er Messblende<br />
Der Volumenstrom berechnet sich aus der Formel:<br />
.<br />
V = c .<br />
.<br />
V = Volumenstrom<br />
c = geometrische Konstante<br />
des Staukörpers<br />
5.4 Dynamischer Luftströmungssensor<br />
Durch den E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>es eigens von SCHNEIDER<br />
entwickelten Luftströmungssensors wird sowohl e<strong>in</strong>e<br />
Querschieberverstellung (horizontal) als auch e<strong>in</strong>e<br />
Frontschieberverstellung (vertikal) am Laborabzug erfasst<br />
und als normiertes Ausgangssignal 0...10V DC zur<br />
Verfügung gestellt.<br />
E<strong>in</strong> von SCHNEIDER Elektronik entwickeltes Messpr<strong>in</strong>zip<br />
erkennt die Richtung der Luftströmung und ermöglicht sehr<br />
genaue und schnelle Messungen im Bereich von 0...1 m/s.<br />
Dieser Messbereich eignet sich besonders zur Erfassung<br />
der Lufte<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit an Laborabzügen (z. B.<br />
0,5 m/s).<br />
Der Luftströmungssensor AFS100 wird an geeigneter<br />
Position auf dem Laborabzugsdach montiert und misst im<br />
Bypass die Lufte<strong>in</strong>strömung <strong>in</strong> den Laborabzug.<br />
p<br />
p = Differenzdruck<br />
= Dichte der Luft<br />
11
Laborabzugsregelung<br />
Kapitel 3.0<br />
Diese im Bypass gemessene Lufte<strong>in</strong>strömung entspricht<br />
genau der Lufte<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit (face velocity)<br />
im Bereich des Frontschiebers, sowohl <strong>in</strong> geöffneter als<br />
auch <strong>in</strong> geschlossener Stellung. Wird der Frontschieber<br />
geöffnet, bricht die Lufte<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit e<strong>in</strong> und<br />
steht somit <strong>in</strong> direkter Abhängigkeit zur Frontschieberöffnung.<br />
Bild 3.11: Luftströmungssensor AFS100<br />
5.5 Wegsensor<br />
E<strong>in</strong> Wegsensor (Seilpotentiometer) erfasst die vertikale<br />
Frontschieberposition mit e<strong>in</strong>er absoluten Genauigkeit<br />
von besser als 2 mm. Die reproduzierbare und stufenlose<br />
l<strong>in</strong>eare Erfassung der Frontschieberposition ermöglicht<br />
e<strong>in</strong>e sehr schnelle, präzise und stabile Regelung. Über–<br />
bzw. Unterschw<strong>in</strong>gungen werden durch diese Technik<br />
weitgehend vermieden.<br />
Der Wegsensor ist e<strong>in</strong>fach montierbar und gewährleistet<br />
e<strong>in</strong> absolut sicheres und stabiles Istwertsignal der<br />
vertikalen Frontschieberstellung.<br />
Das Seil des Wegsensors hat e<strong>in</strong>e Auswurfl änge von<br />
1m und lässt sich problemlos an das Gegengewicht des<br />
Frontschiebers e<strong>in</strong>hängen.<br />
Der von SCHNEIDER entwickelte Wegsensor SPS100<br />
ist speziell für die genaue, reproduzierbare und stabile<br />
Erfassung der vertikalen Frontschieberöffnungshöhe<br />
konzipiert.<br />
12<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Zuluft<br />
Abluft<br />
Laborabzug<br />
-<br />
+<br />
M<br />
Luftströmungssensor<br />
<strong>in</strong> Bypass-Messanordnung<br />
p<br />
Funktionsanzeige<br />
Regelung<br />
FC500<br />
normal<br />
zu niedrig<br />
Reset<br />
Bild 3.12: Laborabzug mit Luftstömungs-<br />
und Wegsensor<br />
Bild 3.13: L<strong>in</strong>earer Wegsensor SPS100<br />
10-Gang-Potentiometer<br />
230 VAC Netz<br />
Nachtabsenkung<br />
Digitale E<strong>in</strong>-/Ausgänge<br />
Analoge Ausgänge<br />
Feldbus<br />
L<strong>in</strong>earer Wegsensor<br />
Bild 3.14: Anschlussschema l<strong>in</strong>earer Wegsensor<br />
+<br />
Messsignal<br />
Frontschieber<br />
-
5.6 Erfassung von thermischen Lasten<br />
Thermische Lasten müssen schnell und sicher erfasst<br />
und durch e<strong>in</strong>en erhöhten Abluftvolumenstrom abgeführt<br />
werden. Der Luftströmungssensor ist für die zusätzliche<br />
Aufgabe der Erfassung von thermischen Lasten ungeeignet.<br />
Er muss temperaturkompensiert se<strong>in</strong>, um e<strong>in</strong>en<br />
sicheren Lufte<strong>in</strong>strömwert, unabhängig von der Raumtemperatur,<br />
als Führungsgröße für die Laborabzugsregelung<br />
zu generieren.<br />
SCHNEIDER bietet hierfür e<strong>in</strong> eigenes PT-100 Thermoelement<br />
<strong>in</strong> V4A-Hülse zur e<strong>in</strong>deutigen und sicheren<br />
Messung der Innenraumtemperatur des Laborabzugs<br />
an. Sobald sich die Innenraumtemperatur erhöht und<br />
e<strong>in</strong>en frei parametrierbaren Wert überschreitet, wird der<br />
Abluftvolumenstrom sofort und sicher erhöht.<br />
5.7 Schnelllaufender Stellmotor mit<br />
Rückführungspotentiometer<br />
Der bedarfsgerechte Abluftvolumenstrom wird über die<br />
Drosselklappe e<strong>in</strong>geregelt. Der für SCHNEIDER entwickelte<br />
sehr schnelle Stellmotor (3 sec für 90 Grad) wird direkt auf<br />
die Achse der Drosselklappe montiert und verfügt mit 4<br />
Nm über ausreichende Kraftreserven. Der Stellmotor wird<br />
direkt von der Regelelektronik angesteuert (Direct-Drive),<br />
wodurch e<strong>in</strong>e schnelles und stabiles Regelverhalten<br />
garantiert wird. Diese Ansteuerungsart hat wesentliche<br />
Vorteile gegenüber der analogen Motoransteuerung<br />
(0...10V DC). Bei der Analogansteuerung des Motors<br />
ist <strong>in</strong>folge der herstellerabhängigen <strong>in</strong>ternen Hysterese<br />
e<strong>in</strong>e stabile Ausregelung des Sollvolumenstroms nicht<br />
möglich.<br />
E<strong>in</strong> Rückführungspotentiometer meldet den Istwert der<br />
aktuellen Drosselklappenstellung an die Regelelektronik.<br />
E<strong>in</strong> spezieller Regelalgorithmus “fährt” den benötigten<br />
Abluftvolumenstrom ohne undefi niertes Überschw<strong>in</strong>gen<br />
schnell und direkt an. Bei Ansteuerung des Stellmotors<br />
wird gleichzeitig geprüft, ob auch e<strong>in</strong>e tatsächliche<br />
Stellklappenverstellung (Flapcontrol) erfolgt. Dieses<br />
Regelkonzept mit <strong>in</strong>tegrierter Überwachungsfunktion des<br />
Stellmotors übertrifft die hohen Sicherheitskriterien, die an<br />
Laborabzugregelungen gestellt werden.<br />
6.1 Planungswerte Schall und Abluft-<br />
volumenstrom<br />
Um e<strong>in</strong> optimales Verhältnis von Abluftvolumenstrom,<br />
Regelverhalten und m<strong>in</strong>imalen Schallwerten zu projektieren,<br />
s<strong>in</strong>d die Schallwerttabellen der technischen<br />
Datenblätter des ausgewählten Laborabzugsreglers <strong>in</strong> die<br />
Systemplanung mit e<strong>in</strong>zubeziehen.<br />
Der ideale Kanalvordruck am Laborabzugsregler sollte ca.<br />
130 Pascal betragen.<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Laborabzugsregelung<br />
Kapitel 3.0<br />
Bild 3.15: Drosselklappe mit wartungsfreier Messe<strong>in</strong>richtung<br />
und schnelllaufendem Stellmotor<br />
Ausführung: PPs, Flansch/Flansch<br />
Drosselklappe mit wartungsfreier Messe<strong>in</strong>richtung<br />
Ausführung: PPs, Flansch/Flansch<br />
Druckentnahme<br />
-<br />
+<br />
Luftrichtung<br />
M<br />
Stellmotor mit<br />
Rückführungspoti<br />
(Klappenstellung)<br />
Bild 3.16: Anschlussschema Stellmotor<br />
Rückführungspoti<br />
für Klappenstellung<br />
Stellmotor, 4Nm<br />
3 sec für 90 Grad<br />
13
Laborabzugsregelung<br />
Kapitel 3.0<br />
6.2 Leistungsmerkmale Laborabzugsregelung<br />
Die Laborabzugsregelung FC500 kann für alle<br />
Regelbetriebsarten (vollvariabel, face velocity, konstant,<br />
Wegsensor etc.) e<strong>in</strong>gesetzt werden und verfügt über<br />
e<strong>in</strong>en Steckplatz für e<strong>in</strong> Feldbusmodul zur Anb<strong>in</strong>dung an<br />
die Gebäudeleittechnik (GLT).<br />
Die Laborabzugsregelung iCM ist als kompaktes E<strong>in</strong>baugerät<br />
konzipiert und ausschließlich für die Regelbetriebsart<br />
face velocity verfügbar.<br />
6.2.1 Leistungsmerkmale FC500<br />
Microprozessor gesteuertes variables Regelsystem<br />
Eigenes <strong>in</strong>tegriertes Netzteil 230V AC<br />
Alle Systemdaten werden netzspannungsausfallsicher<br />
im EEPROM gespeichert<br />
Separate Klemmenplat<strong>in</strong>e für übersichtliches<br />
Aufl egen der Kabel und schnelle Inbetriebnahme<br />
Steckbare Hauptplat<strong>in</strong>e für e<strong>in</strong>fachen Service<br />
Parametrierung und Abruf aller Systemwerte über<br />
Servicemodul SVM100 oder Software PC2500<br />
Statischer Differenzdrucktransmitter 3...300 Pa<br />
(optional 8...800 Pa) mit hoher Langzeitstabilität zur<br />
Messung des Abluftistwertes (Volumenstrom)<br />
L<strong>in</strong>earer Wegsensor für stabile und störungsfreie<br />
Messung der vertikalen Frontschieberöffnung<br />
Luftströmungssensor zur Messung der E<strong>in</strong>strömungsgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />
(face velocity)<br />
Volumenstrombereich 10:1<br />
Standarddurchmesser DN250, Baulänge nur 400 mm<br />
Integrierte Funktionsüberwachung des sicheren<br />
Laborabzugsbetriebs nach EN 14175 mit akustischer<br />
und optischer Alarmierung<br />
Überwachung des bauseitigen Lüftungssytems<br />
Wartungsfreie Venturimesse<strong>in</strong>richtung<br />
Schneller prädiktiver Regelalgorithmus<br />
Schnelle, stabile und präzise Regelung durch direkte<br />
Ansteuerung des Stellmotors mit Rückführungspoti<br />
Regelparameter werden onl<strong>in</strong>e adaptiv optimiert<br />
Reaktionszeit und Aufwärtsregelung des Abluftvolumenstroms<br />
≤ 2 sec (VMIN → VMAX)<br />
Parametrisierung der Abwärtsregelzeit zur<br />
Ausregelung des Abluftvolumenstroms ≤ 2...24 sec<br />
(VMAX → VMIN)<br />
Geschlossener Regelkreis (closed loop control)<br />
Interne Funktionsüberwachung aller Sensoren auf<br />
Plausibilität<br />
Notfallbetrieb (Override) = VNOTFALL<br />
Nachtabsenkung (reduzierter Betrieb) = VNACHT<br />
Optische und wahlweise akustische Warnmeldung für<br />
den Betriebszustand “Frontschieberposition > 50cm”<br />
Notstromakkumulator (optional) für spannungsausfallgesicherten<br />
Betrieb<br />
Regelverhalten nach Netzausfall frei parametrierbar<br />
Integrierte Akkumulatorladeschaltung mit Tiefentladeschutzschaltung<br />
LON-Feldbusmodul FTT-10A nachrüstbar<br />
Geeignet für alle Laborabzugsbauarten<br />
14<br />
Bild 3.17: Laborabzugsregelung FC500<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>
6.2.2 Leistungsmerkmale iCM<br />
Standardausführung<br />
Microprozessor gesteuertes variables Regelsystem<br />
mit vollgraphischem LC-Display<br />
Numerische und Bargraph-Anzeige der E<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />
<strong>in</strong> m/s oder ft/m<strong>in</strong><br />
Low cost Regelung <strong>in</strong> kompakter E<strong>in</strong>bauversion<br />
Externes Steckernetzteil 230V AC/15V DC<br />
Alle Systemdaten werden netzspannungsausfallsicher<br />
im EEPROM gespeichert<br />
Parametrierung und Abruf aller Systemwerte über<br />
<strong>in</strong>tegrierte Bedienebene, Servicemodul SVM100 oder<br />
Software PC2500<br />
Luftströmungssensor zur Messung der E<strong>in</strong>strömungsgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />
(face velocity)<br />
Volumenstrombereich 10:1<br />
Integrierte Funktionsüberwachung des sicheren<br />
Laborabzugsbetriebs nach EN 14175 mit akustischer<br />
und optischer Alarmierung<br />
Optische und wahlweise akustische Warnmeldung für<br />
den Betriebszustand “Frontschieberposition > 50cm”<br />
Notfallbetrieb (Override) = VNOTFALL<br />
Nachtabsenkung (reduzierter Betrieb) = VNACHT<br />
Überwachung des bauseitigen Lüftungssytems<br />
Schneller prädiktiver Regelalgorithmus<br />
Schnelle, stabile und präzise Regelung durch direkte<br />
Ansteuerung des Stellmotors mit Rückführungspoti<br />
Reaktionszeit und Aufwärtsregelung des Abluftvolumenstroms<br />
≤ 2 sec (VMIN → VMAX)<br />
Parametrisierung der Abwärtsregelzeit zur<br />
Ausregelung des Abluftvolumenstroms ≤ 2...24 sec<br />
(VMAX → VMIN)<br />
Geschlossener Regelkreis (closed loop control)<br />
mit optionalem Zusatzgerät -E2:<br />
Eigenes <strong>in</strong>tegriertes Netzteil 230V AC<br />
Separate Klemmenplat<strong>in</strong>e für übersichtliches<br />
Aufl egen der Kabel und schnelle Inbetriebnahme<br />
Statischer Differenzdrucktransmitter 3...300 Pa<br />
(optional 8...800 Pa) mit hoher Langzeitstabilität zur<br />
Messung des Abluftistwertes (Volumenstrom)<br />
Wartungsfreie Venturimesse<strong>in</strong>richtung<br />
L<strong>in</strong>earer Wegsensor für stabile und störungsfreie<br />
Messung der vertikalen Frontschieberöffnung<br />
Interne Funktionsüberwachung aller Sensoren auf<br />
Plausibilität<br />
Geeignet für alle Laborabzugsbauarten<br />
Bild 3.18: Laborabzugsregelung iCM<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Laborabzugsregelung<br />
Kapitel 3.0<br />
15
Laborabzugsregelung<br />
Kapitel 3.0<br />
7.1 Produktübersicht Laborabzugs-<br />
überwachung<br />
Die Tabelle zeigt die Übersicht der von SCHNEIDER<br />
verfügbaren Produkte <strong>in</strong> der Produktgruppe Laborabzugsregelung.<br />
Die Gesamtproduktübersicht <strong>LabSystem</strong> fi nden Sie <strong>in</strong><br />
Kapitel 1, Abschnitt 6.1<br />
16<br />
Technische Datenblätter, weiterführende Informationen<br />
und Ausschreibungstexte über die Produkte FC500 und<br />
iCM fi nden Sie als Download im Internet unter www.<br />
schneider-elektronik.de.<br />
Produktgruppe Produkt Kurzbeschreibung Kapitel<br />
Laborabzugsregelung<br />
mit <strong>in</strong>tegrierter<br />
Überwachung nach<br />
DIN EN 14175<br />
FC500 Bedarfsgerechte, frontschieberabhängige schnelllaufende Laborabzugsregelung<br />
mit statischem Differenzdrucktransmitter und optionalem Feldbusmodul,<br />
Betriebsarten: vollvariabel, Wegsesnor, face velocity, konstant<br />
(1-Punkt, 2-Punkt oder 3-Punkt)<br />
iCM Bedarfsgerechte, frontschieberabhängige schnellregelnde Laborabzugsregelung<br />
mit Strömungssensor, Betriebsarten: face velocity<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
3.0<br />
3.0
<strong>LabSystem</strong><br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Automatischer Frontschieber Controller<br />
4.0<br />
Automatischer Frontschieber Controller<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Kapitel 4.0<br />
Abschnitt Titel Seite<br />
1.1 E<strong>in</strong>leitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />
1.1.1 Zusätzliche Sicherheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />
2.1 Funktionsbeschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />
3.1 Zusätzliche Energiee<strong>in</strong>sparung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />
3.1.1 E<strong>in</strong>facher E<strong>in</strong>bau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />
4.1 Antriebse<strong>in</strong>heit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
4.1.1 Strombegrenzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
4.1.2 Automatische Selbstjustage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
4.2 Parametrierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
4.2.1 Vernetzung über Feldbus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
4.2.2 Taste Zeitverlängerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
5.1 Funktionsschema Frontschieber Controller SC500 . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
5.2 Blockschaltbild SC500 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
5.2.1 E<strong>in</strong>speisung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
5.2.2 CPU-Aufbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
5.2.3 Zwei unabhängige Watchdogschaltungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
5.3 Klemmenanschlussplan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
5.3.1 Lieferumfang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
5.4 Leistungsmerkmale SC500 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
6.1 Produktübersicht Frontschieber Controller . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
1
2<br />
Automatischer Frontschieber Controller<br />
Kapitel 4.0<br />
1.1 E<strong>in</strong>leitung<br />
SCHNEIDER Elektronik bietet mit dem Automati schen<br />
Frontschieber Controller SC500 e<strong>in</strong> Produkt für zusätzliche<br />
Sicherheit und Energiee<strong>in</strong>sparung im Laborbetrieb.<br />
1.1.1 Zusätzliche Sicherheit<br />
E<strong>in</strong> Passiv-Infrarot-Bewegungsmelder (PIR) überwacht<br />
ständig den Arbeitsbereich des Laborabzuges. Befi ndet sich<br />
ke<strong>in</strong> Bedienpersonal mehr direkt vor dem Laborabzug, wird<br />
der vollautomatische Schließvorgang des Frontschiebers<br />
nach e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>stellbaren Schließverzögerungszeit (10<br />
Sekunden bis 30 M<strong>in</strong>uten) e<strong>in</strong>geleitet.<br />
Der Schadstoffausbruch e<strong>in</strong>es Laborabzuges ist bei<br />
geschlossenem Frontschiebefenster am ger<strong>in</strong>gsten. Bei<br />
gleichzeitiger Reduzierung des Abluftvolumen stromes<br />
durch e<strong>in</strong> Laborabzugsregler (z.B. FC500 oder iCM) wird<br />
zusätzlich e<strong>in</strong>e erhebliche Energiee<strong>in</strong>sparung erreicht.<br />
Die Schadstoffausbruchsicherheit des Laborabzugs<br />
wird verbessert und zusätzlich das energetische<br />
E<strong>in</strong>sparpotenzial optimal ausgenutzt.<br />
2.1 Funktionsbeschreibung<br />
Mit den Tasten AUF, AB und STOP des Bedien panels<br />
PAN100 wird der Frontschieber elektrisch ange steuert<br />
und führt motorisch die gewünschte Bewegung aus. E<strong>in</strong><br />
anschließbarer Fußtaster ermöglicht e<strong>in</strong> automatisches<br />
Öffnen des Frontschiebers mittels Fußbetätigung. Diese<br />
Option ist sehr s<strong>in</strong>nvoll, wenn e<strong>in</strong>e Handverstellung<br />
momentan nicht möglich ist, da z. B. das Laborpersonal<br />
e<strong>in</strong>en Gegenstand mit beiden Händen trägt.<br />
Wird der Frontschieber manuell <strong>in</strong> Richtung AUF oder <strong>in</strong><br />
Richtung AB geschoben erkennt die <strong>in</strong>terne Tippsensorik<br />
(nur bei Aktivierung) automatisch die gewünschte Richtung<br />
und öffnet bzw. schließt den Frontschieber elektromotorisch.<br />
E<strong>in</strong>e an der Griffl eiste des Frontschiebers montierte<br />
Infrarot-Lichtschranke IRL100 stoppt automatisch den<br />
Frontschieber, wenn während des Schließvorgangs<br />
e<strong>in</strong> H<strong>in</strong>dernis erkannt wird. Aus dem Labor abzug<br />
herausgeführte Gegenstände, wie z.B. Mess sonden,<br />
elektrische Kabel usw. werden mit e<strong>in</strong>er Aufl ösung von<br />
≥ 1mm erkannt. Transparente Glaskolben müssen im<br />
Erfassungsbereich der IR-Lichtschranke unbed<strong>in</strong>gt<br />
abgedeckt werden, da sonst e<strong>in</strong>e Detektierung nicht<br />
möglich ist.<br />
E<strong>in</strong>e manuelle Betätigung des Frontschiebefensters<br />
ist jederzeit möglich. Dies gilt auch bei manuellen<br />
E<strong>in</strong>griffen <strong>in</strong> den laufenden Schließvorgang. Schwergängige<br />
H<strong>in</strong>dernisse werden durch die permanente<br />
Stromüberwachung des elektromotorischen Antriebs<br />
erkannt. Sobald der Frontschieber auf e<strong>in</strong> schwergängiges<br />
H<strong>in</strong>dernis läuft, erhöht sich die Stromaufnahme und führt<br />
zur Abschaltung des elektrischen Antriebs.<br />
Die elektromotorische Antriebse<strong>in</strong>heit besteht aus den<br />
Bild 4.1: Automatischer Frontschieber Controller SC500<br />
Seilumlenkrollen und der Antriebsrolle sowie aus dem<br />
wartungsfreien Stellmotor und e<strong>in</strong>er betriebssicheren<br />
Magnetkupplung.<br />
3.1 Zusätzliche Energiee<strong>in</strong>sparung<br />
Nach Verlassen des Laborabzugarbeitsberei ches durch<br />
das Bedienpersonal wird der <strong>in</strong>terne Timer für den automatischen<br />
Schließvorgang gestartet. Die Wartezeit bis zum<br />
motorisch gesteuerten automatischen Schließ vorgang ist<br />
von 10 Sekunden bis 30 M<strong>in</strong>uten frei parametrierbar.<br />
Bewegungen vor dem Laborabzug werden durch den<br />
Passiv Infrarot Bewegungsmelder (PIR) erkannt und führen<br />
zu e<strong>in</strong>em Neustart des <strong>in</strong>ternen Timers. Automatische<br />
Schließungen des Frontschiebers werden somit erst dann<br />
e<strong>in</strong>geleitet, wenn der <strong>in</strong>terne Timer ohne Unterbrechung<br />
abgelaufen ist, d.h. wenn sich <strong>in</strong>nerhalb der e<strong>in</strong>gestellten<br />
Wartezeit ke<strong>in</strong> Laborpersonal vor dem Laborabzug<br />
befunden hat.<br />
Die Laborabzugsregler FC500 oder iCM reduzieren<br />
sofort den Abluftvolumenstrom unter Berücksichtigung<br />
des m<strong>in</strong>imalen Schadstoffausbruchs. Der erforderliche<br />
Abluftvolumenstrom (Frontschieber = ZU) lässt sich, je<br />
nach Anforderung um ca. 70 %, bezo gen auf den maximalen<br />
Abluftvolumenstrom (Frontschieberr= ganz AUF),<br />
reduzieren. E<strong>in</strong> Laborabzug mit e<strong>in</strong>er erforderlichen<br />
Abluft von 500 m 3 /h bei ganz geöffnetem Frontschieber<br />
kann, ohne Bee<strong>in</strong>trächtigung der Sicherheit, auf e<strong>in</strong>en<br />
Abluftvolumenstrom von 150 m 3 /h bei ganz geschlossenem<br />
Frontschieber reduziert werden.<br />
3.1.1 E<strong>in</strong>facher E<strong>in</strong>bau<br />
Die Laborabzugsregelungen FC500/iCM und der Automatische<br />
Frontschieber Controller SC500 von SCHNEIDER<br />
ergänzen sich ideal. Der SC500 eignet sich zum E<strong>in</strong>bau <strong>in</strong><br />
alle Bauarten und Konstruktionen von Laborabzügen und<br />
ist somit auch ideal für Nachrüstungen geeignet.<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>
4.1 Antriebse<strong>in</strong>heit<br />
Die Antriebse<strong>in</strong>heit besteht aus e<strong>in</strong>em Elektromotor<br />
und e<strong>in</strong>em Encoder, welcher der Steuerelektronik die<br />
momentane Istwertposition des Frontschiebefensters<br />
übermittelt. Die Umschaltung von Schnell- <strong>in</strong> den<br />
Langsamlauf und die Haltepositionen (ZU, 50 cm und<br />
AUF) können nun errechnet werden.<br />
Die Antriebse<strong>in</strong>heit ist <strong>in</strong> zwei verschiedenen Ausführungen<br />
verfügbar. Der Frontschieber kann sowohl über das<br />
Frontschieberseil als auch über Zahnriemen angetrieben<br />
werden. Das Frontschieberseil wird über Gummirollen<br />
angetrieben (Friktionsantrieb), während der Zahnriemen<br />
über e<strong>in</strong>e Zahnriemenscheibe der Antriebse<strong>in</strong>heit geführt<br />
wird.<br />
Auf Bild 4.2 ist die Vorderansicht der Antriebse<strong>in</strong>heit mit<br />
Seilantrieb abgebildet.<br />
4.1.1 Strombegrenzung<br />
Die Stromaufnahme des motorischen Antriebs wird<br />
überwacht, wenn der Frontschieber automatisch geöffnet<br />
oder geschlossen wird. Trifft der Frontschieber auf<br />
e<strong>in</strong> H<strong>in</strong>dernis oder bei Schwergängigkeit, erhöht sich die<br />
Stromaufnahme des Motors. Sobald e<strong>in</strong>e frei parametrierbare<br />
Stromschwelle (maximaler Grenzwert) überschritten<br />
wird, schaltet sich der Motor sofort ab. Diese<br />
Schutzschaltung bietet e<strong>in</strong>e zusätzliche Sicherheit für den<br />
Nutzer.<br />
4.1.2 Automatische Selbstjustage<br />
Der Endschalter ZU meldet den Zustand Frontschieber<br />
geschlossen. In dieser Stellung wird der Encoder automatisch<br />
justiert. Dadurch wird e<strong>in</strong> eventuell auftretender<br />
Schlupf (Gummirollenantrieb) korrigiert und der Frontschieber<br />
läuft immer e<strong>in</strong>wandfrei <strong>in</strong> die ZU-Position.<br />
4.2 Parametrierung<br />
Die Parametrierung wie z.B. Wartezeit des <strong>in</strong>ternen<br />
Timers, Stromschwelle, Lichtschrankentyp usw. erfolgt<br />
mit dem Servicemodul SVM100 (Handheld-Term<strong>in</strong>al)<br />
oder mit e<strong>in</strong>em Laptop und der Software PC2500 von<br />
SCHNEIDER.<br />
Alle Parameter s<strong>in</strong>d vor Ort anwenderspezi fi sch konfi -<br />
gurierbar.<br />
Mit der Software PC2500 können zusätzlich E<strong>in</strong>stellwerte<br />
gespeichert und ausgedruckt werden.<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Automatischer Frontschieber Controller<br />
Kapitel 4.0<br />
Bild 4.2: Vorderansicht der Antriebse<strong>in</strong>heit mit Gummirolle<br />
4.2.1 Vernetzung über Feldbus<br />
Der Automatische Frontschieber Controller SC500 ist über<br />
e<strong>in</strong> Feldbusmodul der Laborabzugsregelung (z.B. FC500)<br />
vernetzbar. E<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> die Gebäudeleittechnik<br />
ist somit gewährleistet. So lässt sich z.B. problemlos der<br />
Frontschieber automatisch schließen, wenn e<strong>in</strong> Brand<br />
oder Rauchalarm ausgelöst wird. Auch die Fernwartung<br />
ist über das Netzwerk e<strong>in</strong>fach und effi zient realisierbar.<br />
4.2.2 Taste Zeitverlängerung<br />
Durch Betätigen der Taste ZEITVERLÄNGERUNG wird<br />
die Absenkwartezeit des Frontschiebers um e<strong>in</strong> parametrierbares<br />
Zeit<strong>in</strong>tervall (1...30 M<strong>in</strong>uten) verlängert. Durch<br />
mehrfach aufe<strong>in</strong>ander folgendes Betätigen dieser Taste<br />
wird das Zeit<strong>in</strong>tervall <strong>in</strong>tern addiert (max. 4 Additionen).<br />
Wenn der Laborabzug z.B. mit neuen Geräten e<strong>in</strong>gerichtet<br />
werden muss oder über e<strong>in</strong>en längeren Zeitraum der<br />
Frontschieber nicht schließen soll ist diese Funktion s<strong>in</strong>nvoll.<br />
Es kann e<strong>in</strong>e maximale Verlängerung der Absenkwartezeit<br />
von 4 x 30 M<strong>in</strong>uten = 2 Stunden erreicht werden.<br />
3
4<br />
Automatischer Frontschieber Controller<br />
Kapitel 4.0<br />
5.1 Funktionsschema<br />
Automatischer Frontschieber<br />
Controller SC500<br />
Das Funktionsschema <strong>in</strong> Bild 4.4 zeigt die Wirkungsweise<br />
des Automatischen Frontschieber Controllers SC500 von<br />
SCHNEIDER.<br />
Laborabzug<br />
4<br />
1<br />
M<br />
1 Passiv-Infrarot-Melder PIR<br />
2<br />
Bedienpanel-Frontschieber<br />
3 Lichtschranke Sender<br />
4 Lichtschranke Empfänger<br />
5 Endschalter ZU<br />
6<br />
ZU<br />
3<br />
2<br />
AUF<br />
STOP<br />
AB<br />
6 Frontschieber-Antriebse<strong>in</strong>heit 24V DC<br />
Bild 4.4: Funktionsschema SC500<br />
5<br />
Die Funktionsbeschreibung des Automatischen<br />
Frontschieber Controllers SC500 fi nden Sie <strong>in</strong> Kapitel 2.1,<br />
Seite 2<br />
SC500<br />
Servicemodul<br />
SVM100<br />
F1 F2 F3<br />
1 2 3<br />
4 5 6<br />
7 8 9<br />
* 0 ,<br />
RS 232<br />
Störmeldung<br />
230 VAC Netz<br />
RS485<br />
Passiv-Infrarot-<br />
Bewegungsmelder<br />
Laptop<br />
Bild 4.5: Laborabzug mit Passiv-Infrarot-Bewegungs<br />
melder, Werkbild: Wesemann<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>
5.2 Blockschaltbild SC500<br />
In Bild 4.6 ist das Blockschaltbild des kompletten<br />
Automatischen Frontschieber Controllers SC500<br />
dargestellt.<br />
5.2.1 E<strong>in</strong>speisung<br />
Alle SCHNEIDER-Produkte verfügen über e<strong>in</strong> eigenes<br />
230V AC-Netzteil, wodurch die 24V AC-E<strong>in</strong>speisung<br />
über e<strong>in</strong>en externen Transformator entfällt. Das<br />
<strong>in</strong>tegrierte Netzteil vere<strong>in</strong>facht die Planung, generiert<br />
ke<strong>in</strong>e weiteren Nebenkosten und verbessert wesentlich<br />
die Systemsicherheit und die Störfestigkeit der Elektronik.<br />
Bei e<strong>in</strong>er externen 24 V-Sammele<strong>in</strong>speisung würde bei<br />
e<strong>in</strong>em Kurzschluss oder sonstigen Defekt der komplette<br />
Versorgungsstrang ausfallen.<br />
5.2.2 CPU-Aufbau<br />
Die CPU besteht im Wesentlichen aus e<strong>in</strong>em Mikrocontroller<br />
mit <strong>in</strong>tegriertem RAM (Random Access<br />
Memory), e<strong>in</strong>em ROM (Read Only Memory) für die<br />
Applikationssoftware, e<strong>in</strong>em UART (Universal Asynchron<br />
LON-Vernetzung FTT-10A<br />
E<strong>in</strong>speisung<br />
GND +5V +12V<br />
230/115 V AC<br />
Netzteil<br />
Spannungsversorgung<br />
Watchdog 2<br />
I/O<br />
CPU<br />
Watchdog 1<br />
Notstromakku<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Automatischer Frontschieber Controller<br />
Kapitel 4.0<br />
Receiver Transmitter), <strong>in</strong>ternen Timern, Input/Output-Ports<br />
und e<strong>in</strong>em A/D (Analog/Digital-Wandler).<br />
Zusätzlich zum CPU-Kernel befi ndet sich noch e<strong>in</strong> D/A<br />
(Digital/Analog-Wandler) sowie e<strong>in</strong> Input- und e<strong>in</strong> Output-<br />
Interface auf der Überwachungsplat<strong>in</strong>e. Die peripheren<br />
Sensoren und Aktoren s<strong>in</strong>d an die ent-sprechenden<br />
Portleitungen angeschlossen.<br />
In dem EE-PROM werden die Parameter spannungsausfallsicher<br />
gespeichert.<br />
5.2.3 Zwei unabhängige Watchdogschaltungen<br />
Die Hardware des SC500 verfügt über zwei vone<strong>in</strong>ander<br />
unabhängige Watchdogschaltungen. Der Mikrocontroller<br />
wird zyklisch auf Fehlfunktionen überprüft und<br />
e<strong>in</strong>e oder beide Watchdogschaltungen lösen bei<br />
Fehlverhalten der CPU e<strong>in</strong>en automatischen Hardware-<br />
Reset aus, wodurch die CPU neu gestartet wird. Dieses<br />
e<strong>in</strong>malige Watchdogkonzept erhöht zusätzlich die<br />
Betriebssicherheit.<br />
EE-PROM<br />
ROM/RAM<br />
Timer<br />
UART<br />
RS 232<br />
Serielles Interface<br />
Bild 4.6: Blockschaltbild SC500<br />
Relais<br />
Output<br />
TTL<br />
TTL<br />
Input<br />
Optokoppler<br />
Relais: Alarm<br />
TTL: Stellmotor<br />
TTL: Wegencoder<br />
Tasten Auf/Ab<br />
Fußtaster<br />
Lichtschranke<br />
Passiv-Infrarot-<br />
Sensor<br />
OK: Auf<br />
Ab<br />
5
6<br />
Automatischer Frontschieber Controller<br />
Kapitel 4.0<br />
5.3 Klemmenanschlussplan SC500<br />
In Bild 4.7 ist der Klemmenanschlussplan e<strong>in</strong>es<br />
Automatischen Frontschieber Controllers SC500 und der<br />
Verdrahtungsplan dargestellt.<br />
Sämtliche Kabel s<strong>in</strong>d vorkonfektioniert und auf Schraubsteckklemmen<br />
aufgelegt. Bei der Montage brauchen nur<br />
noch die Schraubsteckklemmen <strong>in</strong> den vorgesehenen<br />
Steckplatz gesteckt werden und schon ist die Verdrahtung<br />
fertig. Dadurch ist e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache, kostengünstige und<br />
fehlerfreie Verdrahtung gewährleistet.<br />
Folgende Punkte s<strong>in</strong>d bei der Verdrahtung e<strong>in</strong>zuhalten:<br />
1. Stecken des Elektromotor. und Encoderkabels <strong>in</strong> die<br />
Antriebse<strong>in</strong>heit und die Buchse X8.<br />
2. Anschluss des Passiv-Infrarot-Sensors an Klemme X3<br />
(auf richtige Polarität achten).<br />
5.3.1 Lieferumfang Automatischer<br />
Frontschieber Controller SC500<br />
Der Automatische Frontschieber Controller SC500 (Komplettausbau)<br />
be<strong>in</strong>haltet folgende Komponenten:<br />
2<br />
4<br />
3<br />
5<br />
3. Anschluss der Tasten AUF und AB (und ev. STOP)<br />
an Klemme X6.<br />
4. Anschluss des Fußtasters (optional) an Klemme X6.<br />
5. Anschluss der Lichtschranke IRL100 an Klemme X4.<br />
6. Anschluss des Endschalters „Frontschieber UNTEN“<br />
(nicht im Lieferumfang enthalten) an Klemme X5.<br />
7. 230 VAC E<strong>in</strong>speisung an Klemme X1 anschließen.<br />
Nach dem Selbsttest ist die Inbetriebnahme abgeschlossen<br />
und der Automatische Frontschieber Controller<br />
funktioniert autark.<br />
Pos. Anzahl Gegenstand<br />
1 1 Steuerelektronik im Gehäuse mit <strong>in</strong>tegriertem Netzteil (230V AC)<br />
2 1 Motorantriebse<strong>in</strong>heit mit Kupplung<br />
3 1 3m Anschlusskabel Motorantriebse<strong>in</strong>heit<br />
4 1 Passiv-Infrarot-Sensor<br />
5 1 Infrarot-Lichtschranke Sender/Empfänger zur Erfassung von Gegenständen<br />
während des Schließvorgangs<br />
6 1 Zubehör: Bedienpanel AUF/STOP/AB (bitte zusätzlich bestellen)<br />
7 1 Zubehör: Fußtaster zum Öffnen des Frontschiebers (bitte zusätzlich bestellen)<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
1<br />
6<br />
7
Bild 4.7: Klemmenanschlussplan SC500<br />
JP3 nicht gesteckt:<br />
2-Draht Lichtschranke<br />
JP3 gesteckt:<br />
3-Draht Lichtschranke<br />
JP3<br />
JP3<br />
F2<br />
T 3,15A/250V<br />
X4<br />
X4<br />
Run<br />
Transformator<br />
Prim.: 230V AC<br />
Sek.: 20V AC<br />
11 12 13<br />
11 12 13<br />
SC500 Controller<br />
F1<br />
T 500mA/250V<br />
X 13<br />
RS 232<br />
Relais 1<br />
RS485-1 RS485-2<br />
X 8<br />
X 7<br />
X12<br />
X11<br />
SC500 Connector<br />
K1<br />
X10<br />
X9<br />
1 2 3 X1<br />
PE<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Servicemodul<br />
X6<br />
JP3<br />
X4 X5<br />
X3<br />
34 35 36 37 38 39<br />
32<br />
28 30<br />
24 26<br />
16 18 20 22<br />
Laptop<br />
F1 F2 F3<br />
1 2 3<br />
X2<br />
33<br />
29 31<br />
25 27<br />
17 19 21 23<br />
7 8 9 10 11 1213<br />
14 15<br />
4 5 6<br />
4 5 6<br />
7 8 9<br />
Automatischer Frontschieber Controller<br />
* 0 ,<br />
Sollwertvorgabe 2...10V DC<br />
für Laborabzugsregelung<br />
PIR<br />
Umlenkrollen<br />
Seilzug<br />
Motor/Kupplung und Encoder<br />
Antriebse<strong>in</strong>heit<br />
Antriebsrolle<br />
Gummi oder Zahnriemen<br />
KLEMMENANSCHLUSSPLAN<br />
LEGENDE: ENDSCHALTER<br />
LEGENDE: JUMPER<br />
1)<br />
Kapitel 4.0<br />
Frontschieber-<br />
Schließsystem SC500<br />
SCHNEIDER-Elektronik GmbH<br />
Industriestraße 4<br />
61449 Ste<strong>in</strong>bach - Germany<br />
Tel.: 0049 (0) 6171/884 79-0<br />
www.schneider-elektronik.de Stand: 22. Dez. 2008 Rev.: 1.0<br />
= ENDSCHALTER OBEN<br />
und ENDSCHALTER UNTEN<br />
<strong>in</strong> SCHIEBERMITTELSTELLUNG<br />
gezeichnet.<br />
nicht gesteckt<br />
gesteckt<br />
Lichtschranke mit 2-Draht-Anschluss (<strong>in</strong>terne Stromerkennung)<br />
Lichtschranke mit Schaltausgang (3-Draht-Anschluss)<br />
JP3<br />
ENDSCHALTEREMPFEHLUNG:<br />
Moeller ATO-11-S-I<br />
7
8<br />
Automatischer Frontschieber Controller<br />
Kapitel 4.0<br />
5.4 Leistungsmerkmale SC500<br />
Microprozessor gesteuertes automatisches<br />
Schließsystem für Laborabzugs-Frontschieber<br />
Eigenes <strong>in</strong>tegriertes Netzteil 230V AC<br />
Alle Systemdaten werden netzspannungsausfallsicher<br />
im EEPROM gespeichert<br />
Parametrierung und Abruf aller Systemwerte über<br />
Servicemodul SVM100 oder Laptop Software<br />
PC2500<br />
Frontschieberverstellung automatisch über<br />
Tipptasten-betrieb (AUF, AB, STOP), Fußschalter<br />
oder manuell<br />
Frontschieberverstellung automatisch über direkten<br />
Tippbetrieb am Fenster (AUF, AB)<br />
10 frei wählbare Geschw<strong>in</strong>digkeiten mit Sanftstopp<br />
Motorstromüberwachung mit automatischer<br />
Abschaltung (manueller E<strong>in</strong>griff)<br />
Schließzeitüberwachung<br />
teach <strong>in</strong> modus für e<strong>in</strong>fache Inbetriebnahme<br />
verschiedener Abzugsbauarten<br />
E<strong>in</strong>leitung des Schließvorgangs durch Passiv-<br />
Infrarot-Bewegungsmelder<br />
Überwachter Schließvorgang durch Infrarot-<br />
Lichtschranke und automatische Abschaltung bei<br />
H<strong>in</strong>derniserkennung<br />
Reduzierter Verkabelungsaufwand durch E<strong>in</strong>satz<br />
von Zwei-Draht-Lichtschranke mit Verwendung der<br />
beiden Frontschieberseile möglich<br />
Absenkwartezeit zwischen 10 sec und 30 m<strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>stellbar<br />
Optional anschließbare Zeitverlängerungstaste zur<br />
Verlängerung der Absenkwartezeit (E<strong>in</strong>richten des<br />
Laborabzuges)<br />
Automatische, elektronische Anpassung des<br />
Antriebes bei Änderung der Leichtgängigkeit des<br />
Frontschiebers<br />
Parametrierung des Systems über die FAZ am Abzug<br />
(RS 485 – <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit der Regelung FC-500)<br />
Verbesserung der Sicherheit und Verr<strong>in</strong>gerung<br />
des Luftbedarfs durch vorwiegenden Betrieb mit<br />
geschlossenem Frontschieber<br />
Geeignet für alle Laborabzugsbauarten, unabhängig<br />
vom Schließ- bzw. Öffnungsweg<br />
6.1 Produktübersicht Automatischer<br />
Frontschieber Controller<br />
Die Tabelle zeigt die Übersicht der von SCHNEIDER<br />
verfügbaren Produkte <strong>in</strong> der Produktgruppe Frontschieber<br />
Controller.<br />
Die Gesamtproduktübersicht <strong>LabSystem</strong> fi nden Sie <strong>in</strong><br />
Kapitel 1, Abschnitt 6.1<br />
Bild 4.8: Automatischer Frontschieber Controller SC500<br />
Technische Datenblätter, weiterführende Informationen<br />
und Ausschreibungstexte über das Produkt SC500 fi nden<br />
Sie als Download im Internet unter www.schneiderelektronik.de.<br />
Produktgruppe Produkt Kurzbeschreibung Kapitel<br />
Automatisches<br />
Frontschieber<br />
Schließsystem<br />
SC500 Tippbetrieb für AUF und AB, Lichtschranke für H<strong>in</strong>derniserkennung während<br />
des Schließvorgangs<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
4.0
<strong>LabSystem</strong><br />
<strong>Raumluftregelung</strong> <strong>in</strong> <strong>Laboratorien</strong><br />
Inhaltsverzeichnis<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
<strong>5.0</strong><br />
<strong>Raumluftregelung</strong><br />
Kapitel <strong>5.0</strong><br />
Abschnitt Titel Seite<br />
1.1 E<strong>in</strong>leitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
1.2 Laborcontroller LCO500 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
1.3 Gruppencontroller GC10 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
1.4 Raumregelmodul RAM500 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
1.5 Schnellaufende variable Volumenstromregler (VAV) . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
1.6 Schnellauswahl <strong>LabSystem</strong> Produkte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
2.1 <strong>Raumluftregelung</strong> <strong>in</strong> <strong>Laboratorien</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
2.1.1 Schnelle Volumenstromänderungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
2.1.2 Parametrierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
2.2 Schnellaufender variabler Volumenstromregler, Analog, VAV-A . . . . . . . . 5<br />
2.3 Schnellaufender variabler Volumenstromregler, LON, VAV-L . . . . . . . . . 5<br />
2.4 Schnellaufender variabler Volumenstromregler, Slave, VAV-S . . . . . . . . 6<br />
2.5 Konstante Volumenstromregler (CAV) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
2.6 Schaltbare Verbraucher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
2.7 Energiee<strong>in</strong>sparung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
3.1 Raumluftbilanzierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
3.2 Istwerte und Sollwerte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
3.3 Konventionelle Verdrahtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
3.4 LON-Vernetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
3.5 Defi nierte Raumluftbilanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
3.6 Unterdruck im Laborraum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
3.7 Bilanzierung von mehreren Laborräumen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
3.8 E<strong>in</strong>fache Inbetriebnahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
4.0 Laborraumlüftungsbeispiele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
4.1 Laborraumlüftung ohne zusätzlich absaugende E<strong>in</strong>heiten . . . . . . . . . . 9<br />
4.1.1 Funktionsbeschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
4.2 Laborraumlüftung unter E<strong>in</strong>beziehung des Raumdrucks<br />
und der Temperatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
4.2.1 Funktionsbeschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
4.3 Laborraumregelung mit e<strong>in</strong>em variabel betriebenen<br />
Laborabzug und konstanter Bodenabsaugung . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />
1
2<br />
<strong>Raumluftregelung</strong><br />
Kapitel <strong>5.0</strong><br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Abschnitt Titel Seite<br />
4.3.1 Funktionsbeschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />
4.4 Laborraumregelung, low cost, mit mehreren variabel<br />
betriebenen Laborabzügen, analog und RAM500 . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />
4.4.1 Funktionsbeschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />
4.5 Komplette Laborraumregelung mit mehreren variabel<br />
betriebenen Laborabzügen, analog und GC10 . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />
4.5.1 Funktionsbeschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />
4.5.2 Raumluftbilanzierung mit dem Gruppencontroller . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
4.5.3 Geeignet für mittlere bis große Laborräume . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
4.6 Komplette Laborraumregelung, LON-vernetzt, mit<br />
mehreren variabel betriebenen Laborabzügen, analog und LCO500 . . . . . 15<br />
4.6.1 Funktionsbeschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />
4.7 Komplette Laborraumregelung, LON-vernetzt, mit<br />
mehreren variabel betriebenen Laborabzügen, analog und LCO500 . . . . . 16<br />
4.7.1 Funktionsbeschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />
4.7.2 Der Laborcontroller mit Feldbusanb<strong>in</strong>dung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />
4.7.3 Die Vorteile der Feldbus-Vernetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />
4.7.4 E<strong>in</strong>gänge und Ausgänge über das LON-Netzwerk . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />
4.7.5 Das Raumbediengerät . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />
4.7.6 Raumluftbilanzierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />
4.8 Klemmenanschlussplan LCO500 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />
4.9 LON-vernetzte Laborraumregelung mit mehreren variabel<br />
betriebenen Laborabzügen, LON-vernetzt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />
4.9.1 Funktionsbeschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />
4.9.2 Raumluftbilanzierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />
4.10 Komplette Laborraumregelung, LON-vernetzt, mit mehreren<br />
variabel betriebenen Laborabzügen, LON-vernetzt . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />
4.10.1 Funktionsbeschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />
4.10.2 Die Vorteile der LON-Vernetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />
4.10.3 E<strong>in</strong> Router für max. 64 Knoten (Nodes) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />
4.10.4 Freie E<strong>in</strong>- und Ausgänge der LON-Regler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />
4.10.5 Raumsollwert und Raumtemperatur-Istwert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />
4.10.6 Raumbediengerät für die Tag/Nacht-Umschaltung und<br />
Anschaltung des Raumdifferenzdrucksensors . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />
4.10.7 Raumluftbilanzierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />
5.1 Produktübersicht Raumlüftungsregelung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>
1.1 E<strong>in</strong>leitung<br />
Die komplette Systemlösung für Raumzuluft- und Raumabluftregelungen<br />
<strong>in</strong> <strong>Laboratorien</strong> bietet SCHNEIDER als<br />
kompetenter Partner aus e<strong>in</strong>er Hand. Der Vorteil für den<br />
Anwender ist e<strong>in</strong> funktionierendes Gesamtsystem ohne<br />
Kompatibilitätsprobleme.<br />
Folgende <strong>LabSystem</strong>-Produkte von SCHNEIDER werden<br />
zur Raumlüftungsregelung e<strong>in</strong>gesetzt:<br />
Laborcontroller LCO500<br />
Gruppencontroller GC10<br />
Raumregelmodul RAM500<br />
Schnellaufende variable<br />
Volumenstromregler, LON VAV-L<br />
Schnellaufende variable<br />
Volumenstromregler, Analog VAV-A<br />
Schnellaufende variable<br />
Volumenstromregler, Slave VAV-S<br />
Konstant Volumenstromregler,<br />
mechanisch, ohne Hilfsenergie CAV-xxx<br />
Drosselklappe für Absperrfunktion,<br />
Auf/Zu DK-xxx<br />
Der jeweilige Anwendungsfall bestimmt den E<strong>in</strong>satz des<br />
entsprechenden Produktes unter Berücksichtigung des<br />
besten Preis-/Leistungsverhältnisses.<br />
1.2 Laborcontroller<br />
Der Laborcontroller LCO500 ist speziell für Netzwerkanwendungen<br />
entwickelt und ist jederzeit auf BACnet, LON<br />
oder Modbus nachrüstbar. Er steuert und regelt, zusätzlich<br />
zur Raumlüftungsregelung, komplette Laborraumapplikationen,<br />
e<strong>in</strong>schließlich externer Alarme (Gasalarm, Feuer,<br />
Brand usw.). Der Laborcontroller eignet sich ausgezeichnet<br />
zur Anb<strong>in</strong>dung an die Gebäudeleittechnik (GLT). Die<br />
<strong>in</strong>tegrierte Router-Funktionalität trennt das GLT-Netzwerk<br />
physikalisch von der raum<strong>in</strong>ternen Ankopplung der Laborabzugsregelungen<br />
und vermeidet somit Busüberlastungen.<br />
1.3 Gruppencontroller<br />
Für bedarfsabhängige und schnelle Raumzuluft- und<br />
Raumabluftregelung <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit mehreren variablen<br />
Zuluft- und Ablufte<strong>in</strong>heiten sowie Festverbrauchern.<br />
Der Gruppenregler GC10 errechnet die Raumbilanzierung<br />
und regelt den Laborraum im Unter- oder Überdruck. Die<br />
optionale LON-Vernetzung bietet maximale Flexibilität und<br />
Sicherheit.<br />
1.4 Raumregelmodul<br />
Das Raumregelmodul RAM500 wird auf e<strong>in</strong>e Laborabzugsregelung<br />
FC500 aufgesteckt und bietet e<strong>in</strong>e kostengünstige<br />
Alternative zum Gruppencontroller mit reduziertem<br />
Funktionsumfang. Es können maximal 5 Analoge<strong>in</strong>gänge<br />
als Abluftistwerte bilanziert und e<strong>in</strong> variabler Volumen-<br />
Bild 5.1: Laborcontroller LCO500<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
<strong>Raumluftregelung</strong><br />
Kapitel <strong>5.0</strong><br />
stromregler für die Raumzuluft angesteuert werden. E<strong>in</strong>e<br />
Feldbus-Vernetzung ist nicht möglich.<br />
1.5 Schnellaufende variable Volumenstromregler<br />
(VAV)<br />
Schnellaufende variable Volumenstromregler werden vorzugsweise<br />
für die Raumzuluft- und Raumabluftregelung <strong>in</strong><br />
Laborräumen e<strong>in</strong>gesetzt. SCHNEIDER produziert das gesamte<br />
Spektrum <strong>in</strong> den üblichen Abmessungen <strong>in</strong> PPs und<br />
<strong>in</strong> verz<strong>in</strong>ktem Stahlblech. Die Sollwertansteuerung erfolgt,<br />
je nach Reglerausführung, entweder analog 0(2)...10V DC<br />
oder über das LON-Netzwerk.<br />
Es s<strong>in</strong>d zwei verschiedene Reglerausführungen <strong>in</strong> unterschiedlichen<br />
Bauformen (rund und rechteckig) verfügbar<br />
die, abhängig von der Projektgröße, e<strong>in</strong>gesetzt werden<br />
können.<br />
Der Analogregler VAV-A (xxx steht für die Nennweite NW<br />
<strong>in</strong> mm) wird mit e<strong>in</strong>em analogen Sollwert 0(2)...10V DC<br />
angesteuert, der von raumluftbilanzierenden Geräten (Laborcontroller<br />
LCO500, Gruppencontroller GC10, Raumregelmodul<br />
RAM500) generiert wird.<br />
Der LON-Regler VAV-L errechnet die Raumluftbilanz eigenständig,<br />
<strong>in</strong>dem er die Abluftistwerte der zu bilanzierenden<br />
absaugenden E<strong>in</strong>heiten (Laborabzüge, schaltbare<br />
Verbraucher usw.) über das LON-Netzwerk als Standard<br />
Variable Type (SNVT) erhält. Das erfordert natürlich e<strong>in</strong><br />
LON-vernetztes Gesamtsystem.<br />
3
4<br />
<strong>Raumluftregelung</strong><br />
Kapitel <strong>5.0</strong><br />
1.6 Schnellauswahltabelle<br />
Die Tabelle 5.1 gibt e<strong>in</strong>en schnellen Überblick über die<br />
Ausbaustufen der verschiedenen Raumlüftungsprodukte<br />
von SCHNEIDER.<br />
Tabelle 5.1: Schnellauswahltabelle<br />
Funktion Laborcontroller<br />
LCO-300<br />
Technische Datenblätter, weiterführende Informationen<br />
und Ausschreibungstexte über die Produkte LCO500,<br />
GC10, RAM500, VAV-A, VAV-L, CAV und DK fi nden<br />
Sie als Download im Internet unter www.schneiderelektronik.de.<br />
Gruppencontroller<br />
GC10<br />
<strong>LabSystem</strong> ● Produkte<br />
Raumregelmodul<br />
RAM500<br />
variabler<br />
Volumenstromregler,<br />
LON<br />
VAV-L<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
variabler<br />
Volumenstromregler,<br />
analog<br />
VAV-A<br />
Analoge<strong>in</strong>gänge 0(2)...10V DC 10 10 4 + <strong>in</strong>tern 1 1<br />
Erweiterung Analoge<strong>in</strong>gänge durch<br />
Kaskadierung<br />
Ja Ja Ne<strong>in</strong> Ne<strong>in</strong> Ne<strong>in</strong><br />
Analogausgänge( 0... 10V DC) 8 4 2 1 1<br />
Digitale<strong>in</strong>gänge (schaltbare Verbraucher) 8 8 4 2 2<br />
Relaisausgänge (potenzialfrei) 8 Ne<strong>in</strong> Ne<strong>in</strong> 2 2<br />
Netzwerk BACnet<br />
LON<br />
Modbus<br />
LON Ne<strong>in</strong> LON Ne<strong>in</strong><br />
Integrierte Router-Funktionalität Ja Ja Ne<strong>in</strong> Ne<strong>in</strong> Ne<strong>in</strong><br />
Maximale Bilanzierung von Verbrauchern 10 + Kaska- 10 + Kaska- 5 - -<br />
mit analogen Abluftistwerten<br />
dierungdierung Maximale Bilanzierung von Verbrauchern<br />
mit LON-Interface<br />
16 16 - 16 -
2.1 <strong>Raumluftregelung</strong> <strong>in</strong> <strong>Laboratorien</strong><br />
Laborräume mit mehreren Laborabzügen und Absaugungen<br />
erfordern e<strong>in</strong>e komplexe Raumzu- und Raumabluftregelung.<br />
Der Raumluftwechsel ist <strong>in</strong> der DIN 1946, Teil 7 defi niert<br />
und errechnet sich nach der Faustformel:<br />
25m³ /h x m²<br />
Damit wird der bei Tagbetrieb vorgeschriebene 8-fache<br />
Raumluftwechsel erreicht. Bei Nachtbetrieb ist der reduzierte<br />
4-fache Raumluftwechsel ausreichend.<br />
Neben dem Raumluftwechsel nach DIN 1946, Teil 7 s<strong>in</strong>d<br />
noch zusätzlich die Luftmengenbilanz und die Schutzdruckhaltung<br />
(Unterdruck <strong>in</strong> <strong>Laboratorien</strong> und Überdruck<br />
<strong>in</strong> Re<strong>in</strong>räumen) sowie die Behaglichkeitskriterien Temperatur,<br />
Feuchte und Luftbewegung zu beachten.<br />
2.1.1 Schnelle Volumenstromänderungen<br />
Schnelle Volumenstromänderungen von variablen Verbrauchern<br />
(Laborabzüge und Absaugungen) müssen sofort<br />
erkannt und die erforderliche Raumzuluft-/ abluft entsprechend<br />
schnell nachgeregelt werden. Bei der Auswahl<br />
von Volumenstromreglern für die Raumzuluft ist unbed<strong>in</strong>gt<br />
darauf zu achten, dass die Ausregelzeit von 5 Sekunden<br />
nicht überschritten wird (für 90 Grad Klappenverstellung).<br />
Bei e<strong>in</strong>er Ausregelzeit > 5 s kann die Schutzdruckhaltung<br />
des Laborraums für die verschiedenen Betriebszustände<br />
nicht mehr gewährleistet werden.<br />
Bei der gesamten Anlagenplanung steht der Schutz und<br />
die Sicherheit des Bedienpersonals vor Gefahrstoffen im<br />
Vordergrund.<br />
Die Raumregelprodukte LCO500, GC10 und RAM500<br />
von SCHNEIDER erfüllen die lufttechnischen Funktionen<br />
zur Sicherstellung e<strong>in</strong>er defi nierten Raumbilanz. Die<br />
Raumzuluft- und Raumabluftregelung erfolgt abhängig<br />
von der Schiebefensterstellung der Laborabzüge und<br />
der schaltbaren Verbraucher (Bedarfsanforderung) ohne<br />
Druckschwankungen und Zugersche<strong>in</strong>ungen.<br />
2.1.2 Parametrierung<br />
25m³ pro Stunde Abluftvolumenstrom,<br />
multipliziert mit der Hauptnutzfl<br />
äche des Labors <strong>in</strong> m².<br />
Die Systemparameter von allen SCHNEIDER-Produkten<br />
s<strong>in</strong>d mit dem Servicemodul SVM100 (mobiles Term<strong>in</strong>al)<br />
oder mit e<strong>in</strong>em Laptop und der Software PC2500 vor<br />
Ort anwenderspezifi sch konfi gurierbar. Über e<strong>in</strong>e serielle<br />
Schnittstelle lassen sich z. B. Soll-, Istwerte, Luftströmungsgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />
und Volumenstrom (auch für jeden<br />
e<strong>in</strong>zelnen Laborabzug) anzeigen und konfi gurieren.<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
<strong>Raumluftregelung</strong><br />
Kapitel <strong>5.0</strong><br />
2.2 Schnelllaufender variabler Volumenstromregler,<br />
analog<br />
Der variable Volumenstromregler VAV-A mit Analoge<strong>in</strong>gang<br />
0(2)...10V DC kann für Raumzuluft- und Raumabluftanwendungen<br />
e<strong>in</strong>gesetzt werden. Der auszuregelnde<br />
Sollwert wird im Laborcontroller LCO500, im Gruppencontroller<br />
GC10 oder im Raumregelmodul RAM500 bilanziert<br />
und steht als Analogwert 0(2)...10V DC) zur Verfügung.<br />
Bild 5.2: Variabler Volumenstromregler, analog<br />
0(2)...10V DC, Stahl, VAV-A-200-S-0-0-MM-0-0<br />
2.3 Schnelllaufender variabler Volumenstromregler,<br />
LON<br />
Der variable Volumenstromregler mit LON-Feldbusmodul<br />
VAV-L kann für Raumzuluft- und Raumabluftanwendungen<br />
e<strong>in</strong>gesetzt werden. Die Abluftistwerte von bis zu 16<br />
Laborabzügen können bilanziert und selbsttätig ausgeregelt<br />
werden. Die gesamte Parametrierung erfolgt über das<br />
LON-Netzwerk. Neben e<strong>in</strong>er Raumüberdruck- oder Raumunterdruckregelung<br />
kann auch e<strong>in</strong>e zusätzliche Raumabluftregelung<br />
realisiert werden. Damit ist e<strong>in</strong>e konstante<br />
Raumluftwechselrate, auch bei variablen Ablufte<strong>in</strong>heiten,<br />
e<strong>in</strong>fach realisierbar.<br />
Bild 5.3: Variabler Volumenstromregler, LON, PPs,<br />
VAV-L-250-P-0-0-MM-0-0<br />
5
6<br />
<strong>Raumluftregelung</strong><br />
Kapitel <strong>5.0</strong><br />
2.4 Schnelllaufender variabler Volumenstromregler,<br />
Slave<br />
Der variable Volumenstromregler Slave arbeitet nur <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung<br />
mit e<strong>in</strong>er Masterregelung und stellt e<strong>in</strong>e kostengünstige<br />
Lösung dar. Der Masterregler kann e<strong>in</strong> variabler<br />
Volumenstromregler VAV-L (LON), VAV-A (Analog) oder<br />
e<strong>in</strong>e Laborabzugsregelung FC500 se<strong>in</strong>. Der Slaveregler<br />
verfügt nur über e<strong>in</strong>en statischen Differenzdrucktransmitter<br />
und e<strong>in</strong>en schnellen Stellmotor sowie e<strong>in</strong>en Regelkörper<br />
mit Meßsystem und Drosselklappe. Die Regelung erfolgt<br />
im Masterregler während die Sensorik und Aktorik am<br />
Slaveregler montiert ist.<br />
Bild 5.4: Variabler Volumenstromregler, Slave,<br />
rechteckig, Stahlblech<br />
VAV-S-500-400-S-K-0-0<br />
Die Ausregelzeit für alle variablen Volumenstromregler<br />
(VAV) von SCHNEIDER ist < 5 Sekunden über 90 Grad<br />
Klappenverstellung, wodurch die Schutzdruckhaltung (je<br />
nach E<strong>in</strong>satzfall Raumunterdruck oder Raumüberdruck)<br />
auch bei schnellen absaugenden E<strong>in</strong>heiten jederzeit gewährleistet<br />
ist. Die Ausregelzeit für die absaugenden E<strong>in</strong>heiten<br />
(Laborabzüge, schaltbare Verbraucher usw.) beträgt<br />
< 3 Sekunden. Durch die Wahl von unterschiedlichen<br />
Ausregelzeiten wird e<strong>in</strong>e Schw<strong>in</strong>gungsneigung weitestgehend<br />
vermieden.<br />
2.5 Konstante Volumenstromregler (CAV)<br />
Konstante Volumenstromregler CAV werden <strong>in</strong> dauerabgesaugten<br />
E<strong>in</strong>heiten e<strong>in</strong>gesetzt. Lagerschränke, Unterbauabsaugungen<br />
oder Bodenabsaugungen müssen<br />
permanent mit konstanter Luftmenge abgesaugt werden.<br />
Mechanische (ohne Hilfsenergie) und elektronische<br />
konstante Volumenstromregler regeln, unabhängig vom<br />
Kanalvordruck, e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>gestellten Volumenstrom aus.<br />
Mechanische konstante Volumenstromregler s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Stahlblech<br />
mit optionaler 2-K-Lackausführung und PPs verfügbar.<br />
Elektronische konstante Volumenstromregler s<strong>in</strong>d <strong>in</strong><br />
verz<strong>in</strong>ktem Stahlblech, PPs und Edelstahl verfügbar.<br />
Die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> die Raumbilanz erfolgt als fester Offsetwert.<br />
Bild 5.5: Konstanter Volumenstromregler, mechanisch,<br />
ohne Hilfsenergie, Stahlblech, CAV-160-S<br />
2.6 Schaltbare Verbraucher<br />
Quellenabsaugungen und Absaugessen, die je nach Bedarf<br />
elektrisch zu- oder abgeschaltet werden können, zählen<br />
zu den schaltbaren Verbrauchern.<br />
Konstante Volumenstromregler (mechanisch oder elektronisch)<br />
werden, gekoppelt mit e<strong>in</strong>er AUF/ZU-Klappe, mit<br />
e<strong>in</strong>em motorischen Antrieb und e<strong>in</strong>em Schalter zu oder<br />
abgeschaltet.<br />
Die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> die Raumbilanz erfolgt über e<strong>in</strong>en potenzialfreien<br />
Kontakt des Schalters als geschalteter Offsetwert.<br />
Bild 5.6: Schaltbarer Verbraucher, mit Stellmotor, PPs,<br />
DK-160-P-MM-3<br />
2.7 Energiee<strong>in</strong>sparung<br />
E<strong>in</strong>e bedarfsgerechte Volumenstromregelung der erforderlichen<br />
Raumzu- und Raumabluft bedeutet e<strong>in</strong>en erheblich<br />
reduzierten Energieverbrauch und gleichzeitig e<strong>in</strong>e maximale<br />
Sicherheit für das Bedienpersonal.<br />
Europäische und amerikanische Normen <strong>in</strong> denen der<br />
Raumluftwechsel defi niert ist, wie z. B. British Standard,<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>
Unter Ausnutzung des Gleichzeitigkeitsfaktors ist e<strong>in</strong>e<br />
kle<strong>in</strong>ere Dimensionierung des Gesamtsystems ohne Leistungse<strong>in</strong>bußen<br />
möglich. Durch bedarfsgerechtere Anlagenplanung<br />
wird e<strong>in</strong>e erhebliche Reduzierung der Betriebskosten<br />
erreicht.<br />
Neben der Energiee<strong>in</strong>sparung ist auch die Behaglichkeit<br />
des Laborpersonals e<strong>in</strong> wichtiger Faktor. Bei der Planung<br />
e<strong>in</strong>es Laborraumes s<strong>in</strong>d folgende Kriterien zu berücksichtigen:<br />
Temperatur<br />
Feuchte<br />
Raumströmungsverhalten<br />
Raumluftmengenbilanz (für Zuluft und Schutzdruckhaltung)<br />
Raumluftwechsel (nach nationaler Norm)<br />
Der Laborcontroller LCO500 von SCHNEIDER berücksichtigt<br />
all diese Messdaten und verfügt über mehrere<br />
vone<strong>in</strong>ander unabhängige Regelkreise, um die oben aufgeführten<br />
Kriterien zu erfüllen. Neben der Raumzuluft- und<br />
Raumabluftregelung ist auch noch die Heizung/Kühlung<br />
und die Luftfeuchteregelung möglich. Gleichzeitig lässt<br />
sich das Raumströmungsverhalten und der Raumdruck<br />
erfassen und als redundante Werte mit der errechneten<br />
Raumbilanzierung vergleichen.<br />
Auch dies ist e<strong>in</strong> Beitrag zur Sicherheit und Energiee<strong>in</strong>sparung.<br />
3.1 Raumluftbilanzierung<br />
Die Raumregelprodukte LCO500, GC10 und RAM500<br />
von SCHNEIDER errechnen die Raumbilanz des Laborraumes<br />
<strong>in</strong> Abhängigkeit der variablen, schaltbaren und<br />
festen Verbraucher (Laborabzüge, Absaugungen usw.)<br />
und stellen e<strong>in</strong>en Sollwert als Regelgröße für den variablen<br />
Volumenstromregler (Raumzuluft) zur Verfügung.<br />
Zur E<strong>in</strong>haltung des erforderlichen M<strong>in</strong>destraumluftwechsels<br />
lässt sich zusätzlich noch e<strong>in</strong> variabler Volumenstromregler<br />
(Raumabluft) ansteuern.<br />
Laborraumspezifi sche Anforderungen wie Nachtbetrieb,<br />
Tagbetrieb und maximaler Betrieb (Not) lassen sich ebenfalls<br />
<strong>in</strong>tegrieren.<br />
3.2 Istwerte und Sollwerte<br />
Jede Laborabzugsregelung FC500 und iCM und jeder<br />
variable Verbraucher verfügt über e<strong>in</strong>en analogen Istwertausgang<br />
0(2)...10V DC. Der raumspezifi sche Gruppencontroller<br />
LCO500, GC10 oder RAM500 wird mit den<br />
jeweiligen Istwerten beaufschlagt.<br />
Die Istwerte, als direkte Bezugsgrößen des jeweiligen<br />
Volumenstromes (0...1000 m3/h), addiert der Gruppencontroller<br />
softwaremäßig auf und errechnet, unter Berücksichtigung<br />
der Schutzdruckhaltung, die entsprechenden-<br />
Sollwerte für die Raumzuluft und die Raumabluft.<br />
ABZUG #1<br />
Zuluft-Volumenstromregler<br />
ABZUG #4<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
FC500<br />
FC500<br />
ABZUG #2<br />
ABZUG #5<br />
FC500<br />
FC500<br />
ABZUG #3<br />
<strong>Raumluftregelung</strong><br />
FC500<br />
+/-A1 +/-A1 +/-A1<br />
LABOR-<br />
RAUM #1<br />
+/-A1 +/-A1<br />
GND1<br />
GND2<br />
+/-A1<br />
1<br />
+/-E3<br />
+/-E2<br />
+/-E1<br />
+/-E4<br />
+/-E5<br />
GC10<br />
Kapitel <strong>5.0</strong><br />
Diese Sollwerte stehen als analoge Ausgänge zur Verfügung<br />
0(2)...10V DC und steuern die entsprechenden variablen<br />
Volumenstromregler und /oder Frequenzumrichter<br />
für die Raumzu- und Raumabluftregelung an.<br />
3.3 Konventionelle Verdrahtung<br />
Das folgende Schema zeigt e<strong>in</strong>e konventionelle Raumverdrahtung<br />
von Laborabzugsreglern mit e<strong>in</strong>em Raumgruppencontroller<br />
GC10. Diese Verkabelungsart (Sternverkabelung)<br />
ist e<strong>in</strong>fach auszuführen. Verglichen mit der<br />
LON-Vernetzung ist die konventionelle Verdrahtung etwas<br />
kosten<strong>in</strong>tensiver und <strong>in</strong> der Funktionalität e<strong>in</strong>geschränkt.<br />
3.4 LON-Vernetzung<br />
Verb<strong>in</strong>dung zum<br />
Leitrechner<br />
Die Raumregelprodukte LCO500 und GC10 s<strong>in</strong>d LONvernetzbar.<br />
Neben der Verarbeitung von Abluft-Istwerten<br />
für die Raumbilanzierung können auch Fernsteuersignale,<br />
wie z.B. reduzierter Betrieb (Nachtabsenkung) und Sollwerte<br />
über das LON-Netzwerk gesendet werden. Dies<br />
führt zu e<strong>in</strong>er erheblichen Steigerung der Flexibilität und<br />
zu e<strong>in</strong>er Reduzierung des Verkabelungsaufwands.<br />
Variable Volumenstromregler VAV-L mit LON-Interface<br />
von SCHNEIDER holen sich die für sie erforderlichen<br />
Daten direkt und dezentral über die Standard Variablen<br />
(SNVT). Die Funktionalität des Gesamtsystems wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
B<strong>in</strong>d<strong>in</strong>g defi niert.<br />
Der Laborcontroller LCO500 und der Gruppencontroller<br />
GC10 unterstützt auch heterogene Systeme, d. h. die<br />
Messwerte können auch als analoges Signal aufgeschaltet<br />
werden. Damit eignet sich dieses Produkt speziell für<br />
Mischsysteme, d. h. es können sowohl konventionelle<br />
Baugruppen mit LON-vernetzten Produkten verbunden<br />
werden. Nachrüstungen und E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dungen <strong>in</strong> vorhandene<br />
Systeme s<strong>in</strong>d problemlos realisierbar.<br />
7
8<br />
<strong>Raumluftregelung</strong><br />
Kapitel <strong>5.0</strong><br />
ABZUG #6<br />
Zuluft-Volumenstromregler<br />
ABZUG #8<br />
FC500<br />
FC500<br />
+/-A1 +/-A1<br />
FC500<br />
ABZUG #7<br />
LABOR-<br />
RAUM #2<br />
3.5 Defi nierte Raumluftbilanz<br />
Die entsprechend defi nierte frei parametrierbare Raumluftbilanz<br />
wird vollautomatisch von der Additionse<strong>in</strong>heit<br />
(Gruppen-, Laborcontroller oder LON-Regler) errechnet.<br />
Das Verhältnis von Raumabluftvolumenstrom zu Raumzuluftvolumenstrom<br />
ist mit dem Servicemodul SVM100 oder<br />
Laptop und der <strong>in</strong>stallierten Software PC2500 frei konfi -<br />
gurierbar.<br />
3.6 Unterdruck im Laborraum<br />
FC500<br />
+/-A1 +/-A1<br />
ABZUG #9<br />
LON-Netzwerk<br />
Um e<strong>in</strong> defi niertes Druckverhältnis zu gewährleisten, wird<br />
ca. 10 % weniger Zuluft zugeführt als Abluft abgesaugt<br />
wird. Der Zuluftwert berechnet sich aus der Formel:<br />
VZULUFT = VABLUFT x K<br />
Beispiel: 10 % Druckdifferenz<br />
K = 0,90<br />
Konstante Druckverhältnis Laborraum zum Flur<br />
K < 1 Laborraum ist im Unterdruck<br />
K = 1 Ke<strong>in</strong> Druckunterschied<br />
K > 1 Laborraum ist im Überdruck<br />
Die konstante K ist frei wählbar und bestimmt den Schutzdruckhaltungsfaktor.<br />
Im Vordergrund e<strong>in</strong>er defi nierten Raumbilanzregelung<br />
steht die Sicherheit des Bedienpersonals gegen Schadstoffausbruch<br />
sowie deren Wohlbefi nden.<br />
GC10<br />
Verb<strong>in</strong>dung zum<br />
Leitrechner<br />
Das Produktspektrum Raumlüftungsregelung von<br />
SCHNEIDER erfüllt diese Kriterien und bietet hohen Komfort<br />
ohne Zugersche<strong>in</strong>ungen und Druckschwankungen.<br />
Ständiges Abfragen und Überprüfen der Regelgrößen<br />
garantieren e<strong>in</strong>e sehr schnelle, stabile und bedarfsgerechte<br />
Zuluftvolumenstromregelung unter Berücksichtigung<br />
der Schutzdruckhaltung.<br />
3.7 Bilanzierung von mehreren Laborräumen<br />
E<strong>in</strong>e übergeordnete Bilanzierung von mehreren Laborräumen<br />
ist mit den Produkten GC10 und LCO500 ebenso<br />
möglich.<br />
Dazu werden die Istwertausgänge der jeweiligen Raumgruppencontroller<br />
0(2)...10V DC auf den entsprechenden<br />
Gesamtgruppencontroller geführt. E<strong>in</strong>e derartige Kaskadierung<br />
ist mit den Analogsignalen problemlos möglich.<br />
Noch e<strong>in</strong>facher gestaltet sich das Errechnen der Gesamtbilanzierung<br />
über das LON-Netzwerk.<br />
Der Gesamtgruppencontroller errechnet die benötigten<br />
Sollwertvorgaben für die zentralen Zuluft- und Abluftmotoren<br />
(Gebäudezuluft und Gebäudeabluft) und steuert diese<br />
über die entsprechenden Frequenzumrichter an.<br />
Der Anschluss an die übergeordnete Gebäudeleittechnik<br />
(GLT) ist durch standardisierte Schnittstellen gewährleistet.<br />
E<strong>in</strong>e Anb<strong>in</strong>dung an das LON-Netzwerk ist möglich und<br />
reduziert wesentlich die Montage- und Installationskosten<br />
bei gleichzeitiger Steigerung der Systemleistung.<br />
3.8 E<strong>in</strong>fache Inbetriebnahme<br />
Alle projektspezifi schen Regelparameter, Sollwertvorgaben<br />
und Parameter lassen sich vor Ort problemlos mit dem<br />
Servicemodul SVM100 oder Laptop und der <strong>in</strong>stallierten<br />
Software PC2500 abrufen, ändern und überwachen.<br />
Alle für die Inbetriebnahme notwendigen Ist- und Sollwerte<br />
s<strong>in</strong>d auf dem Display des Servicemoduls ablesbar. Es<br />
entfallen somit teure und aufwendige Messungen und die<br />
Inbetriebnahme des Gesamtsystems lässt sich sicher,<br />
schnell und kostengünstig durchführen.<br />
Alle Regelparameter können mit der Inbetriebnahmesoftware<br />
PC2500 für Dokumentationszwecke auch ausgedruckt<br />
werden.<br />
SCHNEIDER bietet alle Regelungs- und Überwachungskomponenten<br />
für Ihre Gesamtsystemplanung aus e<strong>in</strong>er<br />
Hand. Die Vorteile für den Anwender: E<strong>in</strong> kompetenter<br />
Partner für den gesamten Bedarf. Dies gilt auch für spätere<br />
Nachrüstungen.<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>
4.0 Laborraumlüftungsbeispiele<br />
Die folgenden Beispiele beschreiben unterschiedliche<br />
Laborraumlüftungskonzepte. Unter Berücksichtigung der<br />
laborraumspezifi schen Anforderungen steht dabei die optimale<br />
Regelungsstrategie im Vordergrund.<br />
Permanente Konstantverbraucher können beliebig ergänzt<br />
werden, da sie als konstante Abluftmenge <strong>in</strong> der<br />
Raumbilanzierung berücksichtigt werden.<br />
4.1 Laborraumlüftung ohne zusätzlich<br />
absaugende E<strong>in</strong>heiten<br />
Zuluft<br />
M<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
<strong>Raumluftregelung</strong><br />
Kapitel <strong>5.0</strong><br />
<strong>LabSystem</strong>-Komponenten<br />
Nr. Anz. Typ Bezeichnung<br />
1 1 VAV-A-200-S Variabler Volumenstromregler, rund, Analoge<strong>in</strong>gang, DN200, Stahl verz<strong>in</strong>kt<br />
2 1 VAV-S-200-S Variabler Volumenstromregler, rund, Slave, DN200, Stahl verz<strong>in</strong>kt<br />
4.1.1 Funktionsbeschreibung<br />
2<br />
p VAV-S<br />
Der Abluftregler VAV-A-200-S (Analoge<strong>in</strong>gang) regelt den<br />
Raumabluftvolumenstrom und gleicht Kanaldruckschwankungen<br />
selbsttätig aus. Die gewünschte oder vorgeschriebene<br />
Raumluftwechselrate wird durch die analoge Führungsgröße<br />
(Sollwert) vorgegeben.<br />
Die Raumzuluft wird durch e<strong>in</strong>en zweiten Regelkreis<br />
nachgeführt der sich ebenfalls im Abluftregler VAV-A (1)<br />
befi ndet. Der Slaveregler VAV-S (2) stellt nur die Sensorik<br />
und Aktorik zur Verfügung und bildet somit e<strong>in</strong>e kostengünstige<br />
Lösung.<br />
M<br />
1<br />
Abluft<br />
VAV-A<br />
p<br />
Der Sensor ist e<strong>in</strong> statischer Differenzdrucktransmitter und<br />
somit unempfi ndlich gegen Verschmutzung. Der Drosselklappenantrieb<br />
ist e<strong>in</strong> schnelllaufender stetiger Stellmotor<br />
(0...10V DC).<br />
Der Masterregler VAV-A (1) führt den Slaveregler VAV-S (2)<br />
unter Berücksichtigung der erforderlichen Raumdruckverhältnisse<br />
nach. Der Analoge<strong>in</strong>gang erlaubt e<strong>in</strong>e stufenlose<br />
Regelung der Luftmengen. So lässt sich z.B. e<strong>in</strong> reduzierter<br />
Betrieb (Nachtabsenkung) sehr e<strong>in</strong>fach realisieren.<br />
Regeldiagramm<br />
Abluftvolumenstrom V [m 3 /h]<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
Tagbetrieb<br />
= Raumabluftvolumenstrom<br />
= Raumzuluftvolumenstrom<br />
Nachtbetrieb<br />
9
<strong>Raumluftregelung</strong><br />
Kapitel <strong>5.0</strong><br />
4.2 Laborraumlüftung unter E<strong>in</strong>beziehung<br />
des Raumdrucks und der Temperatur<br />
<strong>LabSystem</strong>-Komponenten<br />
Nr. Anz. Typ Bezeichnung<br />
1 1 VAV-A-200-S Variabler Volumenstromregler, rund, Analoge<strong>in</strong>gang, DN200, Stahl verz<strong>in</strong>kt<br />
2 1 VAV-A-200-S Variabler Volumenstromregler, rund, Analoge<strong>in</strong>gang, DN200, Stahl verz<strong>in</strong>kt<br />
3 1 RT-PT1000 Raumtemperaturfühler, PT1000, aktiv, 0...10V DC<br />
4 1 RDT±50Pa Raumdifferenzdrucksensor, ±50 Pa, 0...10V DC<br />
4.2.1 Funktionsbeschreibung<br />
Der Abluftregler VAV-A-200-S (Analoge<strong>in</strong>gang) regelt den<br />
Raumabluftvolumenstrom und gleicht Kanaldruckschwankungen<br />
selbsttätig aus. Die gewünschte oder vorgeschriebene<br />
Raumluftwechselrate wird durch den Sollwert vorgegeben.<br />
Gleichzeitig „schiebt“ die zusätzliche analoge<br />
Führungsgröße des Raumtemperaturfühlers PT1000 (3)<br />
den Volumenstrom derart, dass der Abluftvolumenstromregler<br />
(1) <strong>in</strong>nerhalb bestimmter Grenzen öffnet oder<br />
schließt, um die Laborraumtemperatur auszuregeln.<br />
Die Raumzuluft wird durch e<strong>in</strong>en eigenen zweiten Regelkreis<br />
(2) ausgeregelt, der als Führungsgröße den Raumunterdruck<br />
(4) berücksichtigt. So werden z.B. -10 Pascal<br />
Raumunterdruck eigenständig und unabhängig von der<br />
Raumabluft nachgeführt.<br />
Wird der Abluftvolumenstrom erhöht, um die Raumtemperatur<br />
konstant zu halten, nimmt auch der Raumunterdruck<br />
zu. Der Raumdifferenzdrucksensor (4) signalisiert dies<br />
dem Zuluftregler, der nun se<strong>in</strong>erseits den Raumzuluftvolumenstrom<br />
solange erhöht, bis der Raumunterdruck wieder<br />
den geforderten Wert hat.<br />
10<br />
Zuluft<br />
M<br />
2<br />
VAV-A<br />
p<br />
p<br />
+-<br />
4 3<br />
T<br />
M<br />
1<br />
Abluft<br />
VAV-A<br />
p<br />
Wird z.B. die Laborraumtür geöffnet, bricht der Raumunterdruck<br />
e<strong>in</strong>, was zu e<strong>in</strong>er Reduzierung des Raumzuluftvolumenstroms<br />
führt. Dadurch ist gewährleistet, dass die<br />
benötigte Zuluft hauptsächlich vom Flur durch die Laborraumtür<br />
strömt, wodurch weiterh<strong>in</strong> der Raumunterdruck<br />
aufrecht erhalten wird.<br />
Die Sensoren der Regler s<strong>in</strong>d statische Differenzdrucktransmitter<br />
und somit unempfi ndlich gegen Staubpartikel<br />
oder verschmutzte Luft. Die Drosselklappenantriebe s<strong>in</strong>d<br />
schnelllaufende Stellmotore.<br />
Wird der Raumdruckdifferenzdrucksensor nicht <strong>in</strong>stalliert,<br />
kann der Raumunterdruck auch durch e<strong>in</strong>e Master (1) -<br />
Slave (2) Verschaltung (gestrichelte L<strong>in</strong>ie) gewährleistet<br />
werden. Der Zuluftregler wird dann <strong>in</strong> Abhängigkeit des<br />
Abluftreglers nachgeführt. Der Raumunterdruck wird dadurch<br />
erreicht, <strong>in</strong>dem nur ca. 90% (parametrierbar) der<br />
Raumabluft als Zuluft dem Laborraum zugeführt wird.<br />
Regeldiagramm<br />
Abluftvolumenstrom V [m 3 /h]<br />
800<br />
200<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
600<br />
400<br />
14<br />
16<br />
18<br />
20<br />
= Raumabluftvolumenstrom<br />
= Raumzuluftvolumenstrom<br />
22 24 26 28 30<br />
Raumtemperatur [ O C]
4.3 Laborraumregelung mit e<strong>in</strong>em variabel<br />
betriebenen Laborabzug und konstanter<br />
Bodenabsaugung<br />
Zuluft<br />
M<br />
VAV-A<br />
p<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
<strong>Raumluftregelung</strong><br />
Kapitel <strong>5.0</strong><br />
<strong>LabSystem</strong>-Komponenten<br />
Nr. Anz. Typ Bezeichnung<br />
1 1 FC500-V-A<br />
Vollvariable Laborabzugsregelung, analoger Ausgang 0...10V DC<br />
1 MD-200-P-MM-1 Wartungsfreie Messe<strong>in</strong>richtung DN200, PPs, Muffe/Muffe, Stellmotor 3 s<br />
2 1 VAV-A-200-S Variabler Volumenstromregler, rund, Analoge<strong>in</strong>gang, DN200, Stahl verz<strong>in</strong>kt<br />
3 1 CAV-80-S Konstanter Volumenstromregler, rund, DN80, Stahlblech, DD-Lackierung<br />
4.3.1 Funktionsbeschreibung<br />
2<br />
Bei dieser Variante wird die gesamte Laborraumabluft über<br />
die variable Laborabzugsregelung FC500-V-A (1) und die<br />
konstante Bodenabsaugung CAV-80 (3) abgeführt. Die<br />
Raumzuluft wird über den Volumenstromregler mit Analoge<strong>in</strong>gang<br />
VAV-A-200-S (2) zugeführt. Die Regelung der<br />
variablen Abluft, der variablen Zuluft und die Addition der<br />
konstanten Abluft wird komplett von der variablen Laborabzugsregelung<br />
(1) übernommen.<br />
Die variable Laborabzugsregelung (1) regelt stufenlos<br />
den Abluftvolumenstrom <strong>in</strong> Abhängigkeit der Frontschieberstellung.<br />
Bei geschlossenem Frontschieber kann mit<br />
reduziertem Abluftvolumenstrom das geforderte Rückhaltevermögen<br />
des Laborabzugs erreicht werden, was zu e<strong>in</strong>er<br />
erheblichen Energie- und Kostene<strong>in</strong>sparung führt. Die<br />
nach DIN EN 14175 vorgeschriebene Überwachungse<strong>in</strong>richtung<br />
für die lufttechnische Funktion des Laborabzugs<br />
ist Bestandteil der Laborabzugsregelung FC500-V-A. Das<br />
Bedienterm<strong>in</strong>al wird am Laborabzug montiert oder <strong>in</strong> die<br />
Lisene e<strong>in</strong>gebaut.<br />
Die schnelle variable Abluftregelung (< 3 s) erfordert e<strong>in</strong>e<br />
schnelle variable Raumzuluftregelung (< 5 s). Durch die<br />
unterschiedlichen Regelzeiten wird das Schw<strong>in</strong>gungsverhalten<br />
weitestgehend elim<strong>in</strong>iert und gleichzeitig ist der<br />
defi nierte Raumunterdruck immer gewährleistet. Das gilt<br />
sowohl für die Erhöhung des Abluftvolumenstromes durch<br />
M<br />
Laborabzug<br />
p FC500<br />
1<br />
CAV<br />
3<br />
Bodenabsaugung<br />
Abluft<br />
Öffnen des Frontschiebers, als auch für die Reduzierung<br />
des Abluftvolumenstromes durch Schließen des Frontschiebers<br />
oder durch externe Umschaltung <strong>in</strong> den reduzierten<br />
Betrieb (Nachtabsenkung bzw. arbeitsfreie Zeit).<br />
Dieses Beispiel ist immer dann geeignet (z.B. kle<strong>in</strong>ere Laborräume),<br />
wenn der erforderliche M<strong>in</strong>destraumluftwechsel<br />
durch die absaugenden E<strong>in</strong>heiten erreicht wird. Der<br />
nach DIN 1946, Teil 7 geforderte M<strong>in</strong>destabluftvolumenstrom<br />
für Laborräume beträgt 25m³/h x m² bezogen auf die<br />
Hauptnutzungsfl äche (8-facher Raumluftwechsel).<br />
Bei reduziertem Betrieb (Nachtabsenkung) ist der 4-fache<br />
Raumluftwechsel ausreichend. In jedem Fall sollte der<br />
M<strong>in</strong>destraumluftwechsel durch den nutzungsangepassten<br />
Betrieb vorgegeben werden, was zu e<strong>in</strong>er optimalen Energiebetrachtung<br />
führt.<br />
Die Raumzuluft wird <strong>in</strong> Abhängigkeit der Raumabluft<br />
nachgeführt. Der Raumunterdruck wird dadurch erreicht,<br />
<strong>in</strong>dem nur ca. 90% (parametrierbar) der Raumabluft als<br />
Zuluft dem Laborraum zugeführt wird. Durch die direkte<br />
Ansteuerung des Zuluftvolumenstromreglers VAV-A (2) ist<br />
e<strong>in</strong>e kostengünstige Realisierung möglich.<br />
Regeldiagramm<br />
Abluftvolumenstrom V [m 3 /h]<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
Raumabluft<br />
Raumzuluft<br />
Bodenabsaugung<br />
geschlossen<br />
Tagbetrieb<br />
geöffnet<br />
Laborabzug<br />
Nachtbetrieb<br />
Das Regeldiagramm zeigt die variable Raumabluft und<br />
die nachgeführte variable Raumzuluft unter E<strong>in</strong>fl uss des<br />
geschlossenen und geöffneten Laborabzugfrontschiebers<br />
bei Tag– und Nachtbetrieb (reduzierter Betrieb).<br />
Die konstante Bodenabsaugung wird <strong>in</strong> die Raumbilanzierung<br />
als konstanter Wert (z.B. 80m3/h) mit e<strong>in</strong>gerechnet.<br />
11
<strong>Raumluftregelung</strong><br />
Kapitel <strong>5.0</strong><br />
4.4 Laborraumregelung, low cost, mit mehreren variabel betriebenen Laborabzügen, schaltbarer<br />
Tischabsaugung und konstanter Bodenabsaugung<br />
<strong>LabSystem</strong>-Komponenten<br />
Nr. Anz. Typ Bezeichnung<br />
12<br />
Zuluft<br />
1 3<br />
3<br />
M<br />
VAV-A<br />
p<br />
Laborabzug 1<br />
FC500-V-A<br />
MD-200-P-MM-1<br />
Vollvariable Laborabzugsregelung, analoger Ausgang 0...10V DC<br />
Wartungsfreie Messe<strong>in</strong>richtung DN200, PPs, Muffe/Muffe, Stellmotor 3 s<br />
2 1 RAM500 Raumadditionsmodul für max. 5 Laborabzüge<br />
3 1 VAV-A-315-S Variabler Volumenstromregler, rund, Analoge<strong>in</strong>gang, DN315, Stahl verz<strong>in</strong>kt<br />
4 1 VAV-A-100-P Schaltbarer Volumenstromregler, rund, Analogausgang, DN100, PPs<br />
5 1 CAV-80-S Konstanter Volumenstromregler, rund, DN80, Stahlblech, DD-Lackierung<br />
4.4.1 Funktionsbeschreibung<br />
3<br />
M<br />
Bei dieser Variante wird die gesamte Laborraumabluft<br />
über drei variable Laborabzugsregelungen FC500-V-A (1),<br />
e<strong>in</strong>e schaltbare Tischabsaugung (4) und e<strong>in</strong>e konstante<br />
Bodenabsaugung CAV-80 (5) abgeführt. Die Laborraumzuluft<br />
wird über den Volumenstromregler VAV-A-315-S (2)<br />
zugeführt. Die Raumbilanzierung übernimmt das Raumadditionsmodul<br />
RAM500 (2) und errechnet den Sollwert<br />
0(2)...10V DC für den Zuluftregler <strong>in</strong> Abhängigkeit der variablen<br />
Laborraumabluft.<br />
Das Raumadditionsmodul RAM500 ist e<strong>in</strong>e zusätzliche<br />
Plat<strong>in</strong>e und auf jede Laborabzugsregelung FC500-V-A<br />
aufsteckbar. Es können maximal 5 variable Verbraucher<br />
mit analogem Ausgang 0...10V DC angeschlossen werden.<br />
Dadurch s<strong>in</strong>d kle<strong>in</strong>ere Laborräume <strong>in</strong> analoger Technik<br />
0...10V DC kostengünstig realisierbar.<br />
Die Regelung und Überwachung der Laborabzüge sowie<br />
die Raumdruckhaltung entsprechen der Funktionsbeschreibung<br />
4.3.1 auf Seite 11.<br />
p<br />
1 1<br />
1<br />
M<br />
M M<br />
FC500<br />
FC500<br />
FC500<br />
2<br />
p<br />
p<br />
RAM<br />
Laborabzug 2<br />
Laborabzug 3<br />
Regeldiagramm<br />
Abluftvolumenstrom V [m 3 /h]<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
Raumabluft<br />
Raumzuluft<br />
Bodenabsaugung<br />
geschlossen<br />
Schaltbare<br />
Tischabsaugung<br />
Tagbetrieb<br />
4<br />
VAV-A<br />
p<br />
Das Regeldiagramm zeigt die variable Raumabluft und<br />
die nachgeführte variable Raumzuluft unter E<strong>in</strong>fl uss des<br />
geschlossenen und geöffneten Laborabzugfrontschiebers<br />
bei Tagbetrieb. Bei Nachtbetrieb wird auf e<strong>in</strong>en m<strong>in</strong>imalen<br />
Raumluftwechsel geregelt.<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
CAV<br />
Bodenabsaugung<br />
geöffnet<br />
Laborabzug<br />
5<br />
Abluft<br />
Nachtbetrieb
<strong>LabSystem</strong>-Komponenten<br />
Nr. Anz. Typ Bezeichnung<br />
1 3<br />
3<br />
FC500-V-A<br />
MD-200-P-MM-1<br />
Vollvariable Laborabzugsregelung, analoger Ausgang 0...10V DC<br />
Wartungsfreie Messe<strong>in</strong>richtung DN200, PPs, Muffe/Muffe, Stellmotor 3 s<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
<strong>Raumluftregelung</strong><br />
Kapitel <strong>5.0</strong><br />
4.5 Komplette Laborraumregelung mit mehreren variabel betriebenen Laborabzügen, schaltbarer<br />
Tischabsaugung, konstanter Bodenabsaugung und zusätzlicher Laborraumabluft unter<br />
Berücksichtigung der Raumtemperatur und der redundanten Raumdruckmessung<br />
Zuluft<br />
M<br />
4<br />
VAV-A<br />
p<br />
Laborabzug 1<br />
2 1 VAV-A-100-P Schaltbarer Volumenstromregler, rund, Analogausgang, DN100, PPs<br />
3 1 CAV-80-S Konstanter Volumenstromregler, rund, DN80, Stahlblech, DD-Lackierung<br />
4 1 VAV-A-315-S Variabler Volumenstromregler Raumzuluft, rund, Analoge<strong>in</strong>gang, DN315, Stahlblech<br />
5 1 VAV-A-200-P Variabler Volumenstromregler Raumabluft, rund, Analoge<strong>in</strong>gang, DN200, PPs<br />
6 1 GC10 Gruppencontroller zur Raumbilanzierung für n x 10 Laborabzüge 0...10 VDC und<br />
n x 4 schaltbare Verbraucher (E<strong>in</strong>/Aus) (n = Anzahl der Gruppencontroller GC10)<br />
7 1 RDT±50Pa Raumdifferenzdrucksensor, ±50 Pa, 0...10V DC<br />
8 1 RT-PT1000 Raumtemperaturfühler, PT1000, aktiv, 0...10V DC<br />
4.5.1 Funktionsbeschreibung<br />
M<br />
Bei dieser Variante wird e<strong>in</strong> Teil der Laborraumabluft über<br />
drei variable Laborabzugsregelungen FC500-V-A (1), e<strong>in</strong>e<br />
schaltbare Tischabsaugung (2) und e<strong>in</strong>e konstante Bodenabsaugung<br />
CAV-80 (3) abgeführt. Um e<strong>in</strong>en konstanten<br />
Raumluftwechsel (z.B. 25m³/h x m²) zu gewährleisten,<br />
wird zusätzlich die Laborraumabluft über e<strong>in</strong>en eigenen<br />
Volumenstromregler VAV-A-200-P (5) abgesaugt. Die Laborraumzuluft<br />
wird über den Volumenstromregler mit Analoge<strong>in</strong>gang<br />
VAV-A-315-S (4) zugeführt.<br />
Die gesamte Raumluftbilanzierung für den Volumenstromregler<br />
Zuluft (4) und die Differenzbildung für den Volumenstromregler<br />
Raumabluft (5) übernimmt der Gruppencontroller<br />
GC10 (6).<br />
p<br />
FC500<br />
1<br />
M<br />
1<br />
M<br />
1<br />
M<br />
2<br />
FC500<br />
FC500<br />
VAV-A<br />
p<br />
p<br />
p<br />
Laborabzug 2<br />
7<br />
GC10<br />
Laborabzug 3<br />
p<br />
+- T<br />
6<br />
8<br />
Schaltbare<br />
Tischabsaugung<br />
Der Gruppencontroller GC10 kann maximal 10 Laborabzüge<br />
(optional erweiterbar) oder andere variable Verbraucher<br />
bilanzieren und verfügt standardmäßig über 10<br />
Analoge<strong>in</strong>gänge 0(2)...10V DC. Die Abluftistwerte der<br />
angeschlossenen Verbraucher (m³/h) werden dem Gruppencontroller<br />
als Analogsignal (0...10V DC) zur Verfügung<br />
gestellt. Die Verdrahtung erfolgt mit Standardkabeln (z.B.<br />
I(ST)Y 2*2*0,8) <strong>in</strong> konventioneller Technik.<br />
Der Gruppencontroller verfügt weiterh<strong>in</strong> über 4 Analogausgänge,<br />
welche als Sollwertvorgabe 0(2)...10V DC für<br />
Volumenstromregler (Zuluft, Abluft) und/oder als direkte<br />
Ansteuerung von Frequenzumrichtern dienen. Die Verdrahtung<br />
erfolgt ebenfalls mit Standardkabeln <strong>in</strong> konventioneller<br />
Technik.<br />
CAV<br />
Bodenabsaugung<br />
3<br />
Abluft<br />
M<br />
Raumabluft<br />
5<br />
VAV-A<br />
p<br />
13
<strong>Raumluftregelung</strong><br />
Kapitel <strong>5.0</strong><br />
Des weiteren s<strong>in</strong>d noch e<strong>in</strong> Raumdifferenzdrucksensor<br />
RDT±50Pa (7) zur redundanten Raumdruckmesssung<br />
und e<strong>in</strong> Raumbediengerät RT-PT1000 (8) mit Raumsollwertgeber<br />
und Raumfühler (Pt1000) an jeweils e<strong>in</strong>en<br />
Analoge<strong>in</strong>gang des Gruppencontrollers angeschlossen.<br />
Über das Raumbediengerät kann die Laborraumtemperatur<br />
durch die Volumenstrom-Schiebung und zusätzliche<br />
Stellventile für die statischen Heizkörper geregelt werden.<br />
Die erforderliche Raumluftwechselrate wird immer e<strong>in</strong>gehalten<br />
und darf nicht unterschritten werden.<br />
Der Raumdifferenzdrucksensor (7) wird zur redundanten<br />
Raumdruckmessung herangezogen. Dabei vergleicht der<br />
Gruppencontroller (6) den errechneten mit dem gemessenen<br />
Wert und kann somit eventuell auftretende Probleme<br />
rechtzeitig erkennen und signalisieren.<br />
Wird die Laborraumtür geöffnet, bricht der Raumunterdruck<br />
des Laborraumes e<strong>in</strong>. Der Gruppencontroller registriert<br />
diese Bed<strong>in</strong>gung und verr<strong>in</strong>gert den Zuluftvolumenstrom<br />
auf e<strong>in</strong>en M<strong>in</strong>destwert. Dadurch ist gewährleistet,<br />
das die benötigte Zuluft hauptsächlich vom Flur durch die<br />
Laborraumtür strömt, wodurch weiterh<strong>in</strong> der Raumunterdruck<br />
aufrecht erhalten wird.<br />
4.5.2 Raumluftbilanzierung mit dem<br />
Gruppencontroller<br />
Die variablen Laborabzugsregelungen (1) regeln stufenlos<br />
den Abluftvolumenstrom <strong>in</strong> Abhängigkeit der Frontschieberstellung.<br />
Bei geschlossenem Frontschieber kann mit<br />
reduzierten Abluftvolumenstrom das geforderte Rückhaltevermögen<br />
des Laborabzugs erreicht werden, was zu e<strong>in</strong>er<br />
erheblichen Energie- und Kostene<strong>in</strong>sparung führt.<br />
Die nach DIN EN 14175 vorgeschriebene Überwachungse<strong>in</strong>richtung<br />
für die lufttechnische Funktion des Laborabzugs<br />
ist Bestandteil der Laborabzugsregelung FC500-V.<br />
Das Bedienterm<strong>in</strong>al wird am Laborabzug montiert oder <strong>in</strong><br />
die Lisene e<strong>in</strong>gebaut.<br />
Die schaltbare Tischabsaugung (2) kann z.B. als 3-stufi ge<br />
Umschaltung mit den Stellungen Aus, I und II ausgeführt<br />
werden, wobei die Stellung I e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge Absaugung und<br />
die Stellung II e<strong>in</strong>e hohe Absaugung (frei parametrierbar)<br />
e<strong>in</strong>schaltet. Die jeweiligen Abluftistwerte stehen dem Gruppencontroller<br />
ebenfalls als Analogsignal zur Verfügung.<br />
Der Konstantverbraucher (3) wird als Festwert (Offset) <strong>in</strong><br />
die Raumluftbilanzierung mit e<strong>in</strong>gerechnet.<br />
Die schnelle variable Abluftregelung (< 3 s) erfordert e<strong>in</strong>e<br />
schnelle variable Raumzuluftregelung (< 5 s). Durch die<br />
unterschiedlichen Regelzeiten wird das Schw<strong>in</strong>gungsverhalten<br />
weitestgehend elim<strong>in</strong>iert und gleichzeitig ist der<br />
defi nierte Raumunterdruck immer gewährleistet. Das gilt<br />
sowohl für die Erhöhung des Abluftvolumenstromes durch<br />
Öffnen des Frontschiebers, als auch für die Reduzierung<br />
des Abluftvolumenstromes durch Schließen des Frontschiebers<br />
oder durch externe Umschaltung <strong>in</strong> den reduzierten<br />
Betrieb (Nachtabsenkung bzw. arbeitsfreie Zeit).<br />
14<br />
4.5.3 Geeignet für mittlere bis große Laborräume<br />
Dieses beschriebene Beispiel ist für mittlere bis große Laborräume<br />
geeignet, wenn e<strong>in</strong> bestimmter M<strong>in</strong>destraumluftwechsel<br />
e<strong>in</strong>gehalten werden muss, der aber alle<strong>in</strong> durch<br />
die absaugenden E<strong>in</strong>heiten nicht vollständig erreicht wird.<br />
E<strong>in</strong> zusätzlicher Volumenstromregler Raumabluft (5) regelt<br />
immer die Differenz zwischen der technisch bed<strong>in</strong>gten<br />
Abluft der absaugenden E<strong>in</strong>heiten und dem geforderten<br />
M<strong>in</strong>destabluftvolumenstrom.<br />
Der nach DIN 1946, Teil 7 geforderte M<strong>in</strong>destabluftvolumenstrom<br />
für Laborräume beträgt 25m³/h x m² bezogen<br />
auf die Hauptnutzungsfl äche (8-facher Raumluftwechsel).<br />
Bei reduziertem Betrieb (Nachtabsenkung) ist der 4-fache<br />
Raumluftwechsel ausreichend. In jedem Fall sollte der<br />
M<strong>in</strong>destraumluftwechsel durch den nutzungsangepassten<br />
Betrieb vorgegeben werden, was zu e<strong>in</strong>er optimalen Energiebetrachtung<br />
führt.<br />
Die Raumzuluft wird <strong>in</strong> Abhängigkeit der Raumabluft<br />
nachgeführt. Der Raumunterdruck wird dadurch erreicht,<br />
<strong>in</strong>dem nur ca. 90% (parametrierbar) der Raumabluft als<br />
Zuluft dem Laborraum zugeführt<br />
Regeldiagramm<br />
Volumenstrom V [m 3 /h]<br />
Gesamtabluft<br />
Gesamtzuluft<br />
Abluft Laborraum<br />
Abluft Laborabzüge und<br />
schaltbare Verbraucher<br />
Konstante Bodenabsaugung<br />
geschlossen<br />
Tagbetrieb<br />
geöffnet<br />
Laborabzug<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Nachtbetrieb
<strong>LabSystem</strong>-Komponenten<br />
Nr. Anz. Typ Bezeichnung<br />
1 3<br />
3<br />
FC500-V-A<br />
MD-200-P-MM-1<br />
Vollvariable Laborabzugsregelung, analoger Ausgang 0...10V DC<br />
Wartungsfreie Messe<strong>in</strong>richtung DN200, PPs, Muffe/Muffe, Stellmotor 3 s<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
<strong>Raumluftregelung</strong><br />
Kapitel <strong>5.0</strong><br />
4.6 Komplette Laborraumregelung, LON-vernetzt, mit mehreren variabel betriebenen Laborabzügen,<br />
schaltbarer Tischabsaugung, konstanter Bodenabsaugung und zusätzlicher Labor<br />
raumabluft unter Berücksichtigung der Raumtemperatur und der redundanten Raumdruckmessung<br />
e<strong>in</strong>schließlich Erfassung der Brandschutzklappen (BSK)<br />
9<br />
Zuluft<br />
M<br />
VAV-A<br />
p<br />
Laborabzug 1<br />
2 1 VAV-A-100-P Schaltbarer Volumenstromregler, rund, Analogausgang, DN100, PPs<br />
3 1 CAV-80-S Konstanter Volumenstromregler, rund, DN80, Stahlblech, DD-Lackierung<br />
4 1 VAV-A-315-S Variabler Volumenstromregler Raumzuluft, rund, Analoge<strong>in</strong>gang, DN315, Stahlblech<br />
5 1 VAV-A-200-P Variabler Volumenstromregler Raumabluft, rund, Analoge<strong>in</strong>gang, DN200, PPs<br />
6 1 LCO500 Laborcontroller zur Raumbilanzierung 10 Laborabzüge (optional erweiterbar), 8<br />
schaltbare Verbraucher (E<strong>in</strong>/Aus) über Digitale<strong>in</strong>gänge und 8 Relaisausgänge, Feldbusmodul,<br />
LON, FTT-10A<br />
7 1 RDT±50Pa Raumdifferenzdrucksensor, ±50 Pa, 0...10V DC<br />
8 1 RT-PT1000 Raumtemperaturfühler, PT1000, aktiv, 0...10V DC<br />
9 3 BSK Brandschutzklappe (BSK) mit Statusmeldung über Kontakte (ke<strong>in</strong> SCHNEIDER-Produkt)<br />
4.6.1 Funktionsbeschreibung<br />
4<br />
M<br />
Dieses beschriebene Beispiel ist für mittlere bis große<br />
Laborräume geeignet, wenn e<strong>in</strong> bestimmter M<strong>in</strong>destraumluftwechsel<br />
e<strong>in</strong>gehalten werden muss, der aber alle<strong>in</strong><br />
durch die absaugenden E<strong>in</strong>heiten nicht vollständig<br />
erreicht wird. Die Regelung und Überwachung der Laborabzüge<br />
sowie die Raumdruckhaltung und das Regeldiagramm<br />
entsprechen der Funktionsbeschreibung 4.5.1 auf<br />
Seite 13 und 14. Dieses System eignet sich hervorragend<br />
für Mischsysteme, d.h. es kann die konventionelle Technik<br />
und die LON-Technologie zusammen e<strong>in</strong>gesetzt werden.<br />
p<br />
1<br />
M<br />
1<br />
M<br />
1<br />
M<br />
2<br />
FC500<br />
FC500<br />
FC500<br />
VAV-A<br />
p<br />
p<br />
p<br />
Laborabzug 2<br />
7<br />
LCO500<br />
Laborabzug 3<br />
p<br />
+- T<br />
6<br />
Schaltbare<br />
Tischabsaugung<br />
Feldbus: BACnet, LON oder Modbus<br />
8<br />
Der Laborcontroller LCO500 (6) kann zusätzlich die Statusmeldungen<br />
von Brandschutzklappen (BSK) erfassen<br />
und verfügt über e<strong>in</strong>e jederzeit nachrüstbare Anb<strong>in</strong>dung<br />
an e<strong>in</strong> Feldbus (BACnet, LON oder Modbus). Damit s<strong>in</strong>d<br />
Status- und Störmeldungen der Laborabzüge sowie sämtliche<br />
Abluftistwerte und BSK-Statusmeldungen z.B. auf<br />
dem LON-Netzwerk als Standard Variable Type (SNVT)<br />
verfügbar und können <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e dezentrale Gesamtfunktionalität<br />
e<strong>in</strong>gebunden werden. Ebenso lassen sich die Laborabzüge<br />
über das LON-Netzwerk <strong>in</strong> den reduzierten<br />
Betrieb (Nachtabsenkung bzw. arbeitsfreie Zeit) schalten.<br />
CAV<br />
Bodenabsaugung<br />
3<br />
Abluft<br />
Raumabluft<br />
M<br />
5<br />
9<br />
VAV-A<br />
p<br />
15
<strong>Raumluftregelung</strong><br />
Kapitel <strong>5.0</strong><br />
4.7 Komplette Laborraumregelung, LON-vernetzt, mit mehreren variabel betriebenen Laborabzügen<br />
und schaltbarer Tischabsaugung, analog, konstanter Bodenabsaugung und zusätzlicher<br />
Laborraumabluft unter Berücksichtigung der Raumtemperatur und der redundanten Raumdruckmessung<br />
e<strong>in</strong>schließlich Erfassung der Brandschutzklappen (BSK),mit Raumbediengerät<br />
für Tag/Nacht-Umschaltung und zusätzlichen E<strong>in</strong>– und Ausgängen<br />
<strong>LabSystem</strong>-Komponenten<br />
Nr. Anz. Typ Bezeichnung<br />
1 3 FC500-V-A Vollvariable Laborabzugsregelung, analoger Ausgang 0...10V DC<br />
3 MD-200-P-MM-1 Wartungsfreie Messe<strong>in</strong>richtung DN200, PPs, Muffe/Muffe, Stellmotor 3 s<br />
2 1 VAV-A-100-P Schaltbarer Volumenstromregler, rund, Analogausgang, DN100, PPs<br />
3 1 CAV-80-S Konstanter Volumenstromregler, rund, DN80, Stahlblech, DD-Lackierung<br />
4 1 VAV-A-315-S Variabler Volumenstromregler Raumzuluft, rund, Analoge<strong>in</strong>gang, DN315, Stahlblech<br />
5 1 VAV-A-200-P Variabler Volumenstromregler Raumabluft, rund, Analoge<strong>in</strong>gang, DN200, PPs<br />
6 1 LCO500 Laborcontroller zur Raumbilanzierung 10 Laborabzüge (optional erweiterbar), 8<br />
schaltbare Verbraucher (E<strong>in</strong>/Aus) über Digitale<strong>in</strong>gänge und 8 Relaisausgänge, Feldbusmodul,<br />
LON, FTT-10A<br />
7 1 RDT±50Pa Raumdifferenzdrucksensor, +-50 Pa, 0...10 VDC<br />
8 1 RT-PT1000 Raumtemperaturfühler, PT1000, aktiv, 0...10V DC<br />
9 3 BSK Brandschutzklappe (BSK) mit Statusmeldung über Kontakte (ke<strong>in</strong> SCHNEIDER-Produkt)<br />
10 1 RBG-1T1L Raumbediengerät mit Tag/Nacht-Taster und Tag/Nacht-Betriebsartanzeige<br />
4.7.1 Funktionsbeschreibung<br />
Dieses Beispiel beschreibt e<strong>in</strong>e komplette Laborraumregelung<br />
mit dem Laborcontroller LCO500 (6) <strong>in</strong> maximaler<br />
Ausbaustufe und ist für mittlere bis große Laborräume<br />
mit zusätzlicher Raumabluft (5) geeignet. Die zusätzliche<br />
Raumabluft (5) ist immer dann erforderlich, wenn e<strong>in</strong> bestimmter<br />
M<strong>in</strong>destraumluftwechsel e<strong>in</strong>gehalten werden<br />
muss, der aber alle<strong>in</strong> durch die absaugenden E<strong>in</strong>heiten<br />
nicht vollständig erreicht wird.<br />
16<br />
9 9<br />
Zuluft<br />
Raumbediengerät<br />
M<br />
4<br />
VAV-A<br />
p<br />
Tag<br />
10<br />
M<br />
Laborabzug 1<br />
p<br />
FC500-<br />
LON<br />
1<br />
M<br />
1<br />
M<br />
1<br />
M<br />
2<br />
FC500-<br />
FC500-<br />
VAV-A<br />
p LON<br />
p LON<br />
p<br />
Laborabzug 2<br />
7<br />
6<br />
LCO500<br />
Laborabzug 3<br />
Digitale Relaisausgänge<br />
Digitale E<strong>in</strong>gänge<br />
p<br />
+- T<br />
Schaltbare<br />
Tischabsaugung<br />
Feldbus: BACnet, LON oder Modbus<br />
Die Regelung und Überwachung der Laborabzüge ist<br />
unverändert und bereits <strong>in</strong> den vorhergehenden Kapiteln<br />
ausführlich beschrieben worden.<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
8<br />
CAV<br />
Bodenabsaugung<br />
Licht, Motore usw.<br />
Taster, Alarme usw.<br />
3<br />
Abluft<br />
Raumabluft<br />
M<br />
5<br />
VAV-A<br />
p
Der wesentliche Unterschied zu den bisher beschriebenen<br />
Beispielen besteht dar<strong>in</strong>, dass der Laborcontroller<br />
LCO500 (6) die gesamte Laborraumsteuerung übernimmt,<br />
e<strong>in</strong>schließlich externer Alarme und Statusmeldungen (z.B.<br />
Gasalarm, CO2-Messungen, Lichtansteuerung etc.).<br />
Das hier vorgestellte System eignet sich hervorragend für<br />
Mischsysteme, d.h. es kann die konventionelle Technik <strong>in</strong>tern<br />
im Laborraum und die Feldbustechnik (BACnet, LON<br />
oder Modbus) für die Anb<strong>in</strong>dung an die Gebäudeleittechnik<br />
(GLT) e<strong>in</strong>gesetzt werden, wodurch die volle Funktionalität<br />
kostengünstig realisiert werden kann.<br />
4.7.2 Der Laborcontroller mit Feldbusanb<strong>in</strong>dung<br />
Der Laborcontroller belastet den Feldbus physikalisch nur<br />
mit e<strong>in</strong>em Knoten. Neben e<strong>in</strong>er Reduzierung des Datenverkehrs<br />
werden <strong>in</strong> großen Projekten auch weniger Router<br />
benötigt. E<strong>in</strong> Laborcontroller überwacht, steuert und regelt<br />
komplett e<strong>in</strong>en Laborraum und z.B. an e<strong>in</strong> LON-Netzwerk<br />
können maximal 64 LON-Knoten (Laborcontroller) angeschlossen<br />
werden bevor e<strong>in</strong> Router <strong>in</strong>stalliert werden<br />
muss.<br />
Die Knotenanzahl lässt sich natürlich durch den E<strong>in</strong>satz<br />
von zusätzlichen Routern beliebig erweitern, wobei auch<br />
hier gilt, dass an e<strong>in</strong> Subnet (z.B. LON-Netzwerk) maximal<br />
64 Nodes (LON-Knoten) angeschlossen werden können.<br />
4.7.3 Die Vorteile der Feldbus-Vernetzung<br />
Der entscheidende Vorteil ist hier, dass die Gebäudeleittechnik<br />
(GLT) über den Feldbus (z.B. LON-Netzwerk)<br />
vollen Zugriff auf alle Statusmeldungen und Alarme des<br />
Laborraumes hat. Damit s<strong>in</strong>d sämtliche Abluftistwerte der<br />
Laborabzüge oder sonstigen absaugenden E<strong>in</strong>heiten sowie<br />
deren Status- und Störmeldungen als Standard Variable<br />
Type (SNVT) verfügbar und können <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e dezentrale<br />
Gesamtfunktionalität e<strong>in</strong>gebunden werden. Ebenso<br />
lassen sich die Laborabzüge über den Feldbus <strong>in</strong> den reduzierten<br />
Betrieb (Nachtabsenkung) schalten.<br />
Fernwartung und Ferndiagnose über die GLT oder über<br />
das Internet s<strong>in</strong>d ebenso möglich.<br />
4.7.4 E<strong>in</strong>gänge und Ausgänge über das LON-<br />
Netzwerk<br />
Der Laborcontroller LCO500 (6) verfügt über 8 Relaisausgänge<br />
und 8 Digitale<strong>in</strong>gänge, die über das LON-Netzwerk<br />
gesetzt, rückgesetzt und abgefragt werden können. So<br />
kann z.B. über die GLT die Laborraumbeleuchtung ausgeschaltet<br />
werden, wenn der Laborraum nicht genutzt wird<br />
oder es kann z.B. gekühlt oder geheizt werden. Ebenso<br />
stehen über das LON-Netzwerk alle Laborraumalarme<br />
und Statusmeldungen (z.B. Gasalarm) zur Verfügung.<br />
Die Kontakte der im Laborraum <strong>in</strong>stallierten Brandschutzklappen<br />
(BSK) s<strong>in</strong>d ebenfalls über das LON-Netzwerk<br />
verfügbar, wodurch der Status der BSK auf der GLT visu-<br />
alisiert werden kann.<br />
4.7.5 Das Raumbediengerät<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
<strong>Raumluftregelung</strong><br />
Kapitel <strong>5.0</strong><br />
Das Beispiel zeigt e<strong>in</strong> an den Laborcontroller LCO500 (6)<br />
angeschlossenes Raumbediengerät RBG-1T1L (10). Mit<br />
dem Taster Tag/Nacht kann lokal, d.h. <strong>in</strong>nerhalb des Laborraumes<br />
der reduzierte Betrieb (Nachtbetrieb) e<strong>in</strong>- bzw.<br />
ausgeschaltet werden. Natürlich können diese lokalen<br />
Funktionen über die GLT freigegeben oder gesperrt werden.<br />
Auch e<strong>in</strong>e Freigabe <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es bestimmten Zeitabschnitts<br />
(z.B. 17:00 bis 07:00 Uhr) ist möglich.<br />
Ebenso kann mit dem Raumbediengerät e<strong>in</strong> von der GLT<br />
e<strong>in</strong>geschalteter Nachtbetrieb aufgehoben werden, wenn<br />
z.B. <strong>in</strong> diesem Laborraum auch nachts Versuche stattfi nden.<br />
E<strong>in</strong>e Betriebsartanzeige (LED) zeigt den aktuellen<br />
Laborraumstatus für den Nutzer. Die GLT wird über jeden<br />
manuellen E<strong>in</strong>griff <strong>in</strong>formiert und kann somit den aktuellen<br />
Laborraumstatus visualisieren.<br />
4.7.6 Raumluftbilanzierung<br />
Die Regelung und Überwachung der Laborabzüge sowie<br />
die Raumdruckhaltung entsprechen der Funktionsbeschreibung<br />
4.5.1 auf Seite 13 und 14. Der Laborcontroller<br />
LCO500 (6) arbeitet, wie der Gruppencontroller GC10,<br />
autark und dezentral. Er bilanziert die erforderliche Raumzuluft<br />
(4) und bildet die Differenz für die zusätzliche Raumabluft<br />
(5), um den geforderten M<strong>in</strong>destabluftvolumenstrom<br />
zu gewährleisten.<br />
Das Regeldiagramm ist unverändert und entspricht der<br />
<strong>in</strong> der Funktionsbeschreibung 4.5, Seite 14 dargestellten<br />
Graphik.<br />
Regeldiagramm<br />
Volumenstrom V [m 3 /h]<br />
Gesamtabluft<br />
Gesamtzuluft<br />
Abluft Laborraum<br />
Abluft Laborabzüge und<br />
schaltbare Verbraucher<br />
Konstante Bodenabsaugung<br />
geschlossen<br />
Tagbetrieb<br />
geöffnet<br />
Laborabzug<br />
Nachtbetrieb<br />
17
<strong>Raumluftregelung</strong><br />
Kapitel <strong>5.0</strong><br />
4.8 Klemmenanschlussplan LCO500<br />
NETZEINSPEISUNG<br />
230V AC<br />
18<br />
X21<br />
JP5<br />
L<br />
F2<br />
PE<br />
+ -<br />
PE<br />
+ -<br />
N<br />
1 2 3 4 5<br />
JP7<br />
1 2<br />
T1,25 A<br />
250V<br />
JP1<br />
DIn1, DIn2, DIn3, DIn4<br />
Brücken nicht gesteckt<br />
Galvanische Trennung.<br />
Externe bauseitige<br />
Spannung 24VDC/50mA.<br />
Kabellänge maximal < 1000m<br />
JP1<br />
JP4<br />
X102<br />
X101<br />
PE<br />
+ -<br />
PE<br />
1 2 3 4 5<br />
+ -<br />
Run<br />
JP8<br />
JP3<br />
X104<br />
X103<br />
X10<br />
PE<br />
+ -<br />
PE<br />
+ -<br />
L<br />
N<br />
54<br />
50 52<br />
46 48<br />
40 42 44<br />
36 38<br />
28 30 32 34<br />
JP2<br />
12<br />
11<br />
10<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
X106<br />
X105<br />
NETZTEIL<br />
PE<br />
+ -<br />
PE<br />
+ -<br />
51 53 55<br />
97 99<br />
89 91 93 95<br />
81 83 85 87<br />
73 75 77 79<br />
65 67 69 71<br />
X108<br />
X107<br />
IN: 230V AC<br />
OUT: 24V DC/<br />
75 W<br />
29 31 33 35 37 39 41 43 45 47 49<br />
+ + + +<br />
- - - -<br />
24V 24V 24V 24V<br />
DC DC DC DC<br />
98100<br />
90 92 94 96<br />
82 84 86 88<br />
74 76 78 80<br />
66 68 70 72<br />
X110<br />
LCO Connector<br />
JP6<br />
1 2 3 X109<br />
RS 232<br />
IOM500<br />
X1<br />
+24V DC<br />
PE<br />
X20<br />
GND<br />
Servicemodul<br />
X 12<br />
LCO Connector<br />
F1 F2 F3<br />
1 2 3<br />
Relais 8<br />
Relais 7<br />
Relais 6<br />
Relais 3 Relais 4 Relais 5<br />
Relais 2<br />
Relais 1<br />
JP1<br />
Laptop<br />
X101 bis X108<br />
24V DC (+) und (-) für<br />
Spannungsversorgung<br />
Volumenstromregler 1...8<br />
Max. 8 x 6 W = 48 W<br />
PE<br />
+ -<br />
4 5 6<br />
7 8 9<br />
K8<br />
K7<br />
K6<br />
K3 K4 K5<br />
K2<br />
K1<br />
* 0 ,<br />
X10<br />
62 63 64<br />
59 60 61<br />
56 57 58<br />
54<br />
50 52<br />
46 48<br />
40 42 44<br />
36 38<br />
X9<br />
26 27<br />
LON<br />
28 30 32 34<br />
X101<br />
17 18 19 20 21 22 23 24 25<br />
14 15 16<br />
11 12 13<br />
51 53 55<br />
47 49<br />
41 43 45<br />
37 39<br />
29 31 33 35<br />
1 2<br />
X13<br />
X12<br />
X11<br />
X6 X7 X8<br />
X5<br />
X4<br />
JP4<br />
1, 2 Brücken gesteckt.<br />
Abschlusswiderstand R<br />
für RS485.<br />
JP4<br />
JP2 und JP3<br />
DIn5, DIn6, DIn7, DIn8<br />
Brücken nicht gesteckt.<br />
Galvanische Trennung.<br />
JP2 und JP3<br />
DIn5, DIn6, DIn7, DIn8<br />
Brücken gesteckt.<br />
Ke<strong>in</strong>e galvanische<br />
Trennung.<br />
Kabelspezifikation:<br />
JP3<br />
JP3<br />
KLEMMENANSCHLUSSPLAN<br />
Analoge<strong>in</strong>gänge AIn1…AIn10<br />
Analoge<strong>in</strong>gänge galvanisch getrennt!<br />
Analoge<strong>in</strong>gänge für Abluftistwerte von<br />
Laborabzugsregelungen und sonstigen<br />
Verbrauchern (0 … 10V DC/1mA)<br />
E<strong>in</strong>gänge AIn1 + bis AIn10 +<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Kabeltyp für die E<strong>in</strong>speisung 24V DC/24V AC:<br />
m<strong>in</strong>destens NYM 3 x 1,52 JP2<br />
JP2<br />
Kabeltyp für LON-Netzwerk, LON A/B:<br />
m<strong>in</strong>destens IY(St)Y 2x2x0,8 Lg bei maximaler<br />
Netzwerkausdehnung < 320m.<br />
Leitungen für LON A/B müssen paarig mite<strong>in</strong>ander<br />
verdrillt se<strong>in</strong>.<br />
97 99<br />
89 91 93 95<br />
81 83 85 87<br />
73 75 77 79<br />
65 67 69 71<br />
65 67 69 71<br />
98100<br />
90 92 94 96<br />
82 84 86 88<br />
74 76 78 80<br />
66 68 70 72<br />
66 68 70 72<br />
Kabeltyp für Analoge E<strong>in</strong>-/Ausgänge:<br />
m<strong>in</strong>destens IY(St)Y 2x2x0,8 Lg. Leitungen für AIn<br />
und GND1 sowie Aout und GND müssen jeweils<br />
paarig mite<strong>in</strong>ander verdrillt se<strong>in</strong>.<br />
IOM500<br />
Kabeltyp für Spannungsversorgung<br />
Volumenstromregler 24V DC/24V AC:<br />
m<strong>in</strong>destens NYM 3 x 1,52 Labor-Controller LCO500<br />
komplett<br />
SCHNEIDER-Elektronik GmbH<br />
Industriestraße 4<br />
61449 Ste<strong>in</strong>bach - Germany<br />
Tel.: 0049 (0) 6171/884 79-0<br />
www.schneider-elektronik.de Stand: 03. Dez. 2008 Rev.: 1.1<br />
Spannungsbereich 0(2)…+10V DC<br />
Stromaufnahme < 1 mA<br />
AIn1 GND1 bis AIn10 GND1 s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>tern<br />
verbunden!
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
<strong>Raumluftregelung</strong><br />
Kapitel <strong>5.0</strong><br />
4.9 LON-vernetzte Laborraumregelung mit mehreren variabel betriebenen Laborabzügen und<br />
schaltbarer Tischabsaugung, LON-vernetzt, konstanter Bodenabsaugung und zusätzlicher<br />
Laborraumabluft e<strong>in</strong>schließlich Erfassung der Brandschutzklappen (BSK), mit Raumbediengerät<br />
für Tag/Nacht-Umschaltung<br />
7<br />
Zuluft<br />
M<br />
Raumbediengerät<br />
VAV-L<br />
p<br />
Tag<br />
Laborabzug 1<br />
4.9.1 Funktionsbeschreibung<br />
Dieses Beispiel beschreibt e<strong>in</strong>e LON-vernetzte Laborraumregelung<br />
und ist für mittlere und große Laborräume<br />
mit zusätzlicher Raumabluft (5) geeignet. Die zusätzliche<br />
Raumabluft (5) ist immer dann erforderlich, wenn e<strong>in</strong> bestimmter<br />
M<strong>in</strong>destraumluftwechsel e<strong>in</strong>gehalten werden<br />
muss, der aber alle<strong>in</strong> durch die absaugenden E<strong>in</strong>heiten<br />
nicht vollständig erreicht wird.<br />
4.9.2 Raumluftbilanzierung<br />
6<br />
4<br />
M<br />
Für die Volumenstromregelung der Raumzuluft wird e<strong>in</strong><br />
eigener bilanzierender LON-Regler (4) e<strong>in</strong>gesetzt. Für die<br />
Volumenstromregelung der Raumabluft wird ebenfalls e<strong>in</strong><br />
eigener LON-Regler (5) e<strong>in</strong>gesetzt, der die Differenzwertbildung<br />
für die Raumabluft übernimmt.<br />
p<br />
FC500-<br />
LON<br />
1 1 1<br />
M<br />
M M<br />
FC500-<br />
FC500p<br />
LON<br />
p LON<br />
Laborabzug 2<br />
Laborabzug 3<br />
LON-Netzwerk, FTT-10A<br />
Schaltbare<br />
Tischabsaugung<br />
2<br />
VAV-L<br />
p<br />
Die LON-Regler (4) und (5) verfügen über jeweils 2 digitale<br />
E<strong>in</strong>- und Ausgänge, wodurch die Statusmeldungen<br />
der Brandschutzklappen (7) erfasst werden können und<br />
der Anschluss e<strong>in</strong>es Raumbediengerätes (6) möglich ist.<br />
Alle digitalen E<strong>in</strong>- und Ausgänge stehen als Standard Variablen<br />
(SNVT) zur Verfügung und erlauben z.B. e<strong>in</strong>en Zugriff<br />
über die Gebäudeleittechnik (GLT).<br />
Die Regelung und Überwachung der Laborabzüge sowie<br />
die Raumdruckhaltung und das Regeldiagramm entsprechen<br />
den Funktionsbeschreibungen 4.5.1 und 4.7.1.<br />
CAV<br />
Bodenabsaugung<br />
3<br />
Abluft<br />
Raumabluft<br />
<strong>LabSystem</strong>-Komponenten<br />
Nr. Anz. Typ Bezeichnung<br />
1 3 FC500-V-L Vollvariable Laborabzugsregelung, LON, FTT-10A<br />
3 MD-200-P-MM-1 Wartungsfreie Messe<strong>in</strong>richtung DN200, PPs, Muffe/Muffe, Stellmotor 3 s<br />
2 1 VAV-L-100-P Schaltbarer Volumenstromregler, rund, LON, FTT-10A, DN100, PPs<br />
3 1 CAV-80-S Konstanter Volumenstromregler, rund, DN80, Stahlblech, DD-Lackierung<br />
4 1 VAV-L-315-S Variabler Volumenstromregler Raumzuluft, rund, LON, FTT-10A, DN315, Stahlblech<br />
5 1 VAV-L-200-P Variabler Volumenstromregler Raumabluft, rund, LON, FTT-10A, DN200, PPs<br />
6 1 RBG-1T1L Raumbediengerät mit Tag/Nacht-Taster und Tag/Nacht-Betriebsartanzeige<br />
7 3 BSK Brandschutzklappe (BSK) mit Statusmeldung über Kontakte (ke<strong>in</strong> SCHNEIDER-Produkt)<br />
M<br />
5<br />
VAV-L<br />
p<br />
7<br />
19
<strong>Raumluftregelung</strong><br />
Kapitel <strong>5.0</strong><br />
4.10 Komplette Laborraumregelung, LON-vernetzt, mit mehreren variabel betriebenen Laborabzügen<br />
und schaltbarer Tischabsaugung, LON-vernetzt, konstanter Bodenabsaugung und zusätzlicher<br />
Laborraumabluft unter Berücksichtigung der Raumtemperatur und der redundanten<br />
Raumdruckmessung e<strong>in</strong>schließlich Erfassung der Brandschutzklappen (BSK), mit<br />
Raumbediengerät für Tag/Nacht-Umschaltung<br />
<strong>LabSystem</strong>-Komponenten<br />
Nr. Anz. Typ Bezeichnung<br />
1 3 FC500-V-L Vollvariable Laborabzugsregelung, LON, FTT-10A<br />
3 MD-200-P-MM-1 Wartungsfreie Messe<strong>in</strong>richtung DN200, PPs, Muffe/Muffe, Stellmotor 3 s<br />
2 1 VAV-L-100-P Schaltbarer Volumenstromregler, rund, LON, FTT-10A, DN100, PPs<br />
3 1 CAV-80-S Konstanter Volumenstromregler, rund, DN80, Stahlblech, DD-Lackierung<br />
4 1 VAV-L-315-S Variabler Volumenstromregler Raumzuluft, rund, LON, FTT-10A, DN315, Stahlblech<br />
5 1 VAV-L-200-P Variabler Volumenstromregler Raumabluft, rund, LON, FTT-10A, DN200, PPs<br />
6 1 RDT±50Pa Raumdifferenzdrucksensor, ±50 Pa, 0...10V DC<br />
7 1 RT-PT1000 Raumtemperaturfühler, PT1000, aktiv, 0...10V DC<br />
8 1 RBG-1T1L Raumbediengerät mit Tag/Nacht-Taster und Tag/Nacht-Betriebsartanzeige<br />
9 3 BSK Brandschutzklappe (BSK) mit Statusmeldung über Kontakte (ke<strong>in</strong> SCHNEIDER-Produkt)<br />
4.10.1 Funktionsbeschreibung<br />
Dieses Beispiel beschreibt e<strong>in</strong>e komplette LON-vernetzte<br />
Laborraumregelung <strong>in</strong> maximaler Ausbaustufe und ist für<br />
mittlere bis große Laborräume mit zusätzlicher Raumabluft<br />
(5) geeignet. Die zusätzliche Raumabluft (5) ist immer<br />
dann erforderlich, wenn e<strong>in</strong> bestimmter M<strong>in</strong>destraumluftwechsel<br />
e<strong>in</strong>gehalten werden muss, der aber alle<strong>in</strong> durch<br />
die absaugenden E<strong>in</strong>heiten nicht vollständig erreicht wird.<br />
Die Regelung und Überwachung der Laborabzüge ist<br />
unverändert und bereits <strong>in</strong> den vorhergehenden Kapiteln<br />
ausführlich beschrieben worden.<br />
Dieses Beispiel entspricht funktional dem Beispiel 4.7. Der<br />
Laborcontroller LCO500 ist hier nicht notwendig, da alle<br />
20<br />
9<br />
Zuluft<br />
Raumbediengerät<br />
M<br />
Tag<br />
VAV-L<br />
p<br />
8<br />
4<br />
M<br />
Laborabzug 1<br />
p<br />
FC500-<br />
LON<br />
1<br />
M<br />
1<br />
M<br />
1<br />
M<br />
2<br />
FC500-<br />
FC500-<br />
VAV-L<br />
p LON<br />
p LON<br />
p<br />
p<br />
+-<br />
Laborabzug 2<br />
6<br />
Laborabzug 3<br />
LON-Netzwerk, FTT-10A<br />
Volumenstromregler durchgehend LON-vernetzt s<strong>in</strong>d.<br />
Die peripheren Geräte, wie der Raumdifferenzdrucksensor<br />
RDT±50Pa (6), der Raumtemperaturfühler RT-PT1000<br />
(7), das Raumbediengerät RBG-1T1L (8) sowie die Statusmeldungen<br />
der Brandschutzklappen (9) werden direkt<br />
an die jeweiligen E<strong>in</strong>- und Ausgänge der LON-Regler<br />
Raumzuluft (4) und Raumabluft (5) angeschlossen.<br />
Alle digitalen E<strong>in</strong>- und Ausgänge stehen als Standard Variablen<br />
(SNVT) zur Verfügung und erlauben z.B. e<strong>in</strong>en Zugriff<br />
über die Gebäudeleittechnik (GLT).<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
T<br />
7<br />
Schaltbare<br />
Tischabsaugung<br />
CAV<br />
Bodenabsaugung<br />
3<br />
Abluft<br />
Raumabluft<br />
M<br />
5<br />
9<br />
VAV-L<br />
p
4.10.2 Die Vorteile der LON-Vernetzung<br />
Sämtliche Abluftistwerte der Laborabzüge oder sonstigen<br />
absaugenden E<strong>in</strong>heiten sowie deren Status- und Störmeldungen<br />
s<strong>in</strong>d als Standard Variable Type (SNVT) verfügbar<br />
und können <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e dezentrale Gesamtfunktionalität e<strong>in</strong>gebunden<br />
werden. Ebenso lassen sich die Laborabzüge<br />
oder andere LON-vernetzte absaugende E<strong>in</strong>heiten über<br />
das LON-Netzwerk <strong>in</strong> den reduzierten Betrieb (Nachtabsenkung<br />
bzw. arbeitsfreie Zeit) schalten.<br />
E<strong>in</strong>e Anb<strong>in</strong>dung an die GLT ist ohne E<strong>in</strong>schränkungen<br />
möglich, wodurch Fernwartung und Ferndiagnose über<br />
die GLT oder über das Internet möglich s<strong>in</strong>d.<br />
Das hier vorgestellte System ermöglicht durch den e<strong>in</strong>fachen<br />
Anschluss von peripheren Komponenten an die<br />
LON-Regler e<strong>in</strong>e kostengünstige Projektrealisierung.<br />
4.10.3 E<strong>in</strong> Router für max. 64 Knoten (Nodes)<br />
Nach max. 64 Knoten (Teilnehmern) ist e<strong>in</strong> Router erforderlich.<br />
Um den Datenverkehr auf dem LON-Netzwerk<br />
zu begrenzen und die Reaktionszeit des Gesamtsystems<br />
nicht unnötig zu erhöhen, wird <strong>in</strong> der Praxis jeder Laborraum<br />
oder alle 20-30 Knoten durch e<strong>in</strong>en Router physikalisch<br />
abgetrennt.<br />
Die Knotenanzahl lässt sich durch den E<strong>in</strong>satz von zusätzlichen<br />
Routern und/oder Repeatern beliebig erweitern.<br />
4.10.4 Freie E<strong>in</strong>- und Ausgänge der LON-Regler<br />
Die LON-Regler (4) und (5) verfügen über jeweils 2 digitale<br />
E<strong>in</strong>gänge, 2 digitale Ausgänge 2 analoge E<strong>in</strong>gänge<br />
(0...10 VDC) und 1 analogen Ausgang (0...10 VDC).<br />
Sämtliche E<strong>in</strong>- und Ausgänge s<strong>in</strong>d über das LON-Netzwerk<br />
als Standard Variable Type (SNVT) verfügbar und<br />
lassen sich problemlos <strong>in</strong> die Gesamtfunktionalität e<strong>in</strong>b<strong>in</strong>den.<br />
Die Kontakte der im Laborraum <strong>in</strong>stallierten Brandschutzklappen<br />
(BSK) s<strong>in</strong>d ebenfalls über das LON-Netzwerk<br />
verfügbar, wodurch der Status der BSK auf der GLT<br />
visualisiert werden kann. Gleichzeitig kann durch das B<strong>in</strong>d<strong>in</strong>g<br />
festgelegt werden, dass auch die im entsprechenden<br />
Laborraum befi ndlichen Laborabzugsregelungen FC500-<br />
V-LON die Status<strong>in</strong>formation der BSK erhalten und automatisch<br />
die Abluftregelklappen schliessen. Dieses Beispiel<br />
veranschaulicht wie e<strong>in</strong>fach über das LON-Netzwerk e<strong>in</strong>e<br />
Funktionserweiterung realisiert werden kann.<br />
4.10.5 Raumsollwert und Raumtemperatur-Istwert<br />
Der Raumtemperaturfühler RT-PT1000 (7) ist an die<br />
beiden analogen E<strong>in</strong>gänge des LON-Reglers (5) angeschlossen<br />
und stellt somit den Raumtemperatur-Sollwert<br />
und den Raumtemperatur-Istwert als SNVT auf dem<br />
LON-Netzwerk zur Verfügung. Über das B<strong>in</strong>d<strong>in</strong>g kann die<br />
Funktionalität der Volumenstrom-Schiebung für die Temperaturregelung<br />
genutzt werden. Zusätzlich können auch<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
<strong>Raumluftregelung</strong><br />
Kapitel <strong>5.0</strong><br />
LON-Stellventile zur Regelung der statischen Heizkörper<br />
angeschlossen werden.<br />
4.10.6 Raumbediengerät für die Tag/Nacht-<br />
Umschaltung und Anschaltung des<br />
Raumdifferenzdrucksensors<br />
Das Raumbediengerät RBG-1T1L (8) ist an die digitalen<br />
E<strong>in</strong>- und Ausgänge und der redundante Raumdifferenzdrucksensor<br />
RDT±50Pa (6) an dem Analoge<strong>in</strong>gang des<br />
LON-Reglers (4) angeschlossen und stellt ebenfalls den<br />
Raumdifferenzdruck und die Tag/Nacht-Umschaltung als<br />
SNVT auf dem LON-Netzwerk zur Verfügung.<br />
Mit dem Taster Tag/Nacht kann lokal, d.h. <strong>in</strong>nerhalb des<br />
Laborraumes der reduzierte Betrieb (Nachtbetrieb) e<strong>in</strong>-<br />
bzw. ausgeschaltet werden. Natürlich können diese lokalen<br />
Funktionen über die GLT freigegeben oder gesperrt<br />
werden. Auch e<strong>in</strong>e Freigabe <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es bestimmten<br />
Zeitabschnitts (z.B. 17:00 bis 07:00 Uhr) ist möglich.<br />
Ebenso kann mit dem Raumbediengerät e<strong>in</strong> von der GLT<br />
e<strong>in</strong>geschalteter Nachtbetrieb aufgehoben werden, wenn<br />
z.B. <strong>in</strong> diesem Laborraum auch nachts Versuche stattfi nden.<br />
E<strong>in</strong>e Betriebsartanzeige (LED) zeigt den aktuellen<br />
Laborraumstatus für den Nutzer. Die GLT wird über jeden<br />
manuellen E<strong>in</strong>griff <strong>in</strong>formiert und kann somit den aktuellen<br />
Laborraumstatus visualisieren.<br />
4.10.7 Raumluftbilanzierung<br />
Die Regelung und Überwachung der Laborabzüge sowie<br />
die Raumdruckhaltung entsprechen der Funktionsbeschreibungen<br />
4.5.1 und 4.7.1. Der LON-Regler (4)<br />
bilanziert die Abluftistwerte der Laborabzugsregelungen<br />
und der schaltbaren Tischabsaugung und regelt autark<br />
die Raumzuluft. Die Raumzuluft wird <strong>in</strong> Abhängigkeit der<br />
Raumabluft nachgeführt. Der Raumunterdruck wird dadurch<br />
erreicht, <strong>in</strong>dem nur ca. 90% (parametrierbar) der<br />
Gesamtabluft als Zuluft dem Laborraum zugeführt werden.<br />
Der LON-Regler (5) bildet die Differenz für die zusätzliche<br />
Raumabluft und regelt den geforderten M<strong>in</strong>destabluftvolumenstrom<br />
aus.<br />
Regeldiagramm<br />
Das Regeldiagramm hat sich nicht verändert und entspricht<br />
der <strong>in</strong> der Funktionsbeschreibung 4.7, Seite 17<br />
dargestellten Graphik.<br />
21
<strong>Raumluftregelung</strong><br />
Kapitel <strong>5.0</strong><br />
5.1 Produktübersicht Raumlüftungsregelung<br />
Die Tabelle zeigt die Übersicht der von SCHNEIDER<br />
verfügbaren Produkte <strong>in</strong> der Produktgruppe Raumlüftungsregelung.<br />
Die Gesamtproduktübersicht <strong>LabSystem</strong> fi nden Sie <strong>in</strong><br />
Kapitel 1, Abschnitt 6.1<br />
22<br />
Technische Datenblätter, weiterführende Informationen<br />
und Ausschreibungstexte über die Produkte LCO500,<br />
GC10, RAM500, VAV und CAV fi nden Sie als Download<br />
im Internet unter www.schneider-elektronik.de.<br />
Produktgruppe Produkt Kurzbeschreibung Kapitel<br />
Raumbilanzierung LCO500 Laborcontroller, 10 x Analoge<strong>in</strong>gang, 8 x Analogausgang, 8 x Digitale<strong>in</strong>gang,<br />
8 x Relaisausgang, optionales Feldbusmodul, Störmeldeerfassung,<br />
Ansteuerung von Raumzu- und Raumabluftvolumenstromreglern<br />
<strong>5.0</strong><br />
Schnelllaufende<br />
Raumzu-/Raumabluftregler<br />
Mechanische<br />
selbsttätige Volumenstromregler<br />
GC10 Raumgruppencontroller, 10 x Analoge<strong>in</strong>gang, 4 x Analogausgang, 4 x Digitale<strong>in</strong>gang,<br />
3 x Relaisausgang, optionales Feldbusmodul, Störmeldeerfassung,<br />
Ansteuerung von Raumzu- und Raumabluftvolumenstromreglern<br />
RAM500 Steckbares Modul für FC500, 4 x Analoge<strong>in</strong>gang, 1 x Analogausgang <strong>5.0</strong><br />
VAV Volumenstromregler für Laborraumzu- bzw. Laborraumabluft, Analoge<strong>in</strong>gang<br />
0(2)...10V DC für Sollwert, optionales Feldbusmodul, Regelgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />
< 3 s<br />
CAV Volumenstromregler für Bodenabsaugungen und Sicherheitsschränke,<br />
mechanisch, selbsttätig, ohne Hilfsenergie<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
<strong>5.0</strong><br />
<strong>5.0</strong><br />
<strong>5.0</strong>
<strong>LabSystem</strong><br />
Gebäudelüftungsanlagen und<br />
Gebäudeleittechnik<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Gebäudelüftungsanlagen und Gebäudeleittechnik<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
6.0<br />
Kapitel 6.0<br />
Abschnitt Titel Seite<br />
1.1 E<strong>in</strong>leitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
2.1 Gebäudeleittechnik (GLT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
2.1.1 PAD-3000 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
2.1.2 Graphische Ober äche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
2.2 Kanaldruckoptimierer mit Ventilator-FU-Ansteuerung . . . . . . . . . . . . . 4<br />
2.3 Kanaldruckregelung mit Ventilator-FU-Ansteuerung . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
2.4 Kanalstrangdruckregelung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
3.1 Energiee<strong>in</strong>sparung unter Berücksichtigung des Gleichzeitigkeitsfaktors . . 5<br />
3.1.1 Gleichzeitigkeitsfaktor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
3.2 Fernwartung und Sicherheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
4.1 Feuer– und Raucherkennung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
5.1 Systemvernetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
5.1.1 LON . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
5.1.2 BACnet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
5.1.3 ETHERNET . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
5.1.4 INDUSTRIAL ETHERNET . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
6.1 Lüftungsanlage mit zentraler Zu– und Abluft . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
6.1.1 Druckregelung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
6.1.2 Kanalabmessungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
6.1.3 Unterdruck im Laborraum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
6.1.4 Temperaturregelung, Heizung und Kühlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
6.1.5 Volumenstromregelung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
6.2 Lüftungsanlage mit zentraler Zuluft und Abluft über E<strong>in</strong>zelventilatoren . . . 8<br />
7.0 Gebäudelüftungsanlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
7.1 Konstante Volumenstromregelung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
7.1.1 Fazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
1
2<br />
Gebäudelüftungsanlagen und Gebäudeleittechnik<br />
Kapitel 6.0<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Abschnitt Titel Seite<br />
8.1 Variable Volumenstromregelung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />
8.1.1 Fazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />
9.1 Lüftungsanlage mit drehzahlgeregelter Zuluft und Abluft . . . . . . . . . . 13<br />
9.2 Lüftungsanlage mit drehzahlgeregelter Zuluft und Abluft mit Bypass . . . . 13<br />
9.2.2 Fazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
10.1 Variable Volumenstromregelung von 4 Laborräumen im LON-Netzwerk . . . 15<br />
10.2 Anb<strong>in</strong>dung an die Gebäudeleittechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />
10.2.1 Fazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />
11.1 Zusätzliches E<strong>in</strong>sparpotenzial mit Kanaldruckoptimierer DPO im<br />
LON-Netzwerk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />
11.1.1 Fazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />
12.1 Produktübersicht Kanaldruckregelung, Kanaldruckoptimierung . . . . . . . 18<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>
1.1 E<strong>in</strong>leitung<br />
E<strong>in</strong> perfekt funktionierendes Gesamtsystem erfordert e<strong>in</strong>e<br />
gut geplante Gebäudeluftregelung der zentralen Zuluft und<br />
der Abluft und die Auswahl der aufe<strong>in</strong>ander abgestimmten<br />
Produkte. Der Vorteil für den Anwender ist e<strong>in</strong> funktionierendes<br />
Gesamtsystem ohne Kompatibilitätsprobleme.<br />
Folgende <strong>LabSystem</strong>-Produkte von SCHNEIDER werden<br />
zur Gebäudelüftungs- und Ventilatorenregelung e<strong>in</strong>gesetzt:<br />
Gebäudeleittechnik-Software PAD3000<br />
Kanaldruckoptimierer, LON vernetzt,<br />
mit Ventilator-FU-Ansteuerung DPO-L<br />
Zentrale Kanaldruckregelung,<br />
mit Ventilator-FU-Ansteuerung DPC<br />
Dezentrale Kanalstrangdruckregelung<br />
CDP<br />
Der jeweilige Anwendungsfall bestimmt den E<strong>in</strong>satz des<br />
entsprechenden Produktes unter Berücksichtigung des<br />
besten Preis-/Leistungsverhältnisses.<br />
Neben der richtigen Dimensionierung der Luftkanäle gehört<br />
hierzu auch die richtige Auswahl der Zuluft- und Abluftventilatoren.<br />
2.1 Gebäudeleittechnik (GLT)<br />
Die Gebäudeleittechnik bildet e<strong>in</strong>en wesentlichen Bestandteil<br />
für das Gebäude- und Facilitymanagement. Firmen<br />
wie ABB, Siemens/Landis Staefa, Honeywell, Johnson<br />
Controls, Sauter usw. nehmen <strong>in</strong> diesem Bereich<br />
führende Marktpositionen e<strong>in</strong>.<br />
SCHNEIDER bietet mit der Managementsoftware PAD-<br />
3000 e<strong>in</strong> Produkt an, das speziell zur Steuerung, Regelung<br />
und Fernwartung von Laborabzügen und Laborraumregelungen<br />
entwickelt worden ist.<br />
2.1.1 PAD-3000<br />
PAD-3000 ist <strong>in</strong> der Programmiersprache C++ geschrieben<br />
und lässt sich als eigenständiger Task problemlos <strong>in</strong><br />
das vorhande Gebäudemanagementsystem e<strong>in</strong>b<strong>in</strong>den.<br />
Diese Software ermöglicht der Gebäudeleittechnik den<br />
Zugriff über das im Gebäude <strong>in</strong>stallierte Netzwerk auf alle<br />
SCHNEIDER Produkte. Jede Variable der Laborabzugsregelung<br />
wie z. B. Frontschieberposition, Abluftvolumenstrom,<br />
Lufte<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit, Betriebsstatus usw.<br />
ist verfügbar und kann über die GLT ferngesteuert werden<br />
(siehe technisches Datenblatt FC500, Variablenliste).<br />
Ebenso s<strong>in</strong>d die Daten und Parameter des Laborcontrollers<br />
LCO500, des Gruppencontrollers GC10 und der LON-vernetzbaren<br />
Volumenstromregler VAV-L (siehe technisches<br />
Datenblatt VAV-L, Variablenliste) über die GLT verfügbar.<br />
Gebäudelüftungsanlagen und Gebäudeleittechnik<br />
Bild 6.1: Großprojekt ETH-Zürich mit 2150 Laborabzugsregelungen<br />
von SCHNEIDER<br />
2.1.2 Graphische Ober äche<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Kapitel 6.0<br />
Die Software ist unter WINDOWS ® lauffähig und jedes<br />
SCHNEIDER Produkt wird auf dem Monitor graphisch<br />
dargestellt. Dazu werden die aktuellen Werte wie z. B.<br />
Frontschieberposition, Abluftvolumenstrom, Lufte<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit,<br />
Betriebsstatus usw. e<strong>in</strong>geblendet.<br />
E<strong>in</strong>e Fernwartung über die GLT erlaubt kostengünstige<br />
zyklische Wartungs- und Testfunktionen, wodurch die Sicherheit<br />
des Gesamtsystems erheblich gesteigert wird.<br />
Zusätzlich s<strong>in</strong>d auch noch Verbrauchs- und Energieerfassung<br />
sowie die e<strong>in</strong>fache Abrechnung (z.B. bezogen auf<br />
den e<strong>in</strong>zelnen Laborraum) über die Gebäudeleittechnik<br />
möglich.<br />
Bild 6.2: PAD-3000 Ober äche<br />
3
4<br />
Gebäudelüftungsanlagen und Gebäudeleittechnik<br />
Kapitel 6.0<br />
2.2 Kanaldruckoptimierer mit Ventilator-<br />
FU-Ansteuerung<br />
Der Kanadruckoptimierer DPO-L (duct pressure optimizer)<br />
wird vorwiegend <strong>in</strong> grossen LON-vernetzten Projekten<br />
e<strong>in</strong>gesetzt und übernimmt die optimierte Ansteuerung<br />
des Ventilator-Frequenzumrichters. Dazu werden über<br />
das LON-Netzwerk autark die Klappenpositionen sämtlicher<br />
Regelungen (Laborabzug, Raumabluft, etc.) zyklisch<br />
abgefragt und der Frequenzumformer (FU) für den Abluftventilator<br />
solange abwärts geregelt, bis die „schwächste“<br />
Regelklappe noch auf 80° steht (90° = Regelklappe voll<br />
geöffnet, 0° = Regelklappe komplett geschlossen) und damit<br />
noch im Regelbereich ist.<br />
Durch diese Massnahme wird die gesamte Anlage derart<br />
optimiert, dass so wenig Energie wie möglich vernichtet<br />
wird und alle Regelungen noch im Regelbereich s<strong>in</strong>d.<br />
Der gleiche Ansatz gilt auch für die Zuluft und für die Ansteuerung<br />
des Zuluftventilator-Frequenzumrichters.<br />
Die Ventilatoren werden immer im optimalen (m<strong>in</strong>imalen)<br />
Betriebspunkt betrieben, wodurch e<strong>in</strong>e erhebliche Ersparnis<br />
der elektrischen Energie erreicht wird.<br />
Neben der Energieersparnis wird auch e<strong>in</strong>e Reduzierung<br />
der Schallwerte erreicht, da die Regelklappen immer möglichst<br />
weit geöffnet s<strong>in</strong>d und somit wenig Druck „vernichten“.<br />
Bild 6.3: Kanaldruckoptimierier DPO mit Anzeige des<br />
Kanaldrucks (optional)<br />
2.3 Kanaldruckregelung mit<br />
Ventilator-FU-Ansteuerung<br />
Die Kanaldruckregelung DPC (duct pressure control) regelt<br />
autark den Kanaldruck an e<strong>in</strong>er vorgegebenen Messstelle<br />
(z.B. Schlechtpunkt oder <strong>in</strong> Ventilatornähe) auf e<strong>in</strong>en<br />
konstanten Wert.<br />
Der Nachteil e<strong>in</strong>er Schlechtpunktmessung ist der höhere<br />
Installationsaufwand, da <strong>in</strong> diesem Fall vom lufttechnisch<br />
am Schwächsten versorgten Verbraucher e<strong>in</strong>e Messleitung<br />
zum DPC verlegt werden muss, der <strong>in</strong> der Regel direkt<br />
am Ventilator-FU montiert ist.<br />
Der Vorteil der Schlechtpunktmessungist die unmittelbare<br />
Erfassung des am Schwächsten versorgten Verbrauchers.<br />
Bei Schlechtpunktmessung wird der Kanaldruck an der<br />
Messstelle auf ca. 130 Pa (alle Wertangaben s<strong>in</strong>d nur Beispielwerte)<br />
konstant geregelt, während an der Messstelle<br />
<strong>in</strong> Ventilatornähe auf ca. 450 Pa geregelt wird.<br />
Bei Gebäuden mit überwiegend Laborräumen und Räumen<br />
mit Unterdruck (negative Druckhaltung) liegt der auszuregelnde<br />
Druckwert der Abluft immer ca. 10 % höher als<br />
der auszuregelnde Druckwert der Zuluft.<br />
Bild 6.4: Kanaldruckregelung DPC mit Anzeige des<br />
Kanaldrucks (optional)<br />
Durch Messungen bei der Inbetriebnahme wird der für<br />
alle Betriebszustände optimal auszuregelnde Kanaldruck<br />
ermittelt und dann als Festwert parametriert. Ändern sich<br />
die Betriebszustände und der Luftbedarf der angeschlossenen<br />
Verbraucher (z.B. Laborabzugsregelungen), wird<br />
der Ventilator über den Frequenzumrichter (FU) solange<br />
abwärts oder aufwärts geregelt, bis der konstante Kanaldruck<br />
erreicht ist.<br />
Auch bei dieser Lösung wird die elektrische Energie der<br />
benötigten Luft (Abluft und Zuluft) angepasst und somit<br />
e<strong>in</strong>gespart, wenn auch das E<strong>in</strong>sparpotenzial beim Kanaldruckoptimierer<br />
DPO erheblich größer ist.<br />
2.4 Kanalstrangdruckregelung<br />
Die Kanalstrangdruckregelung CDP (constant duct pressure)<br />
regelt e<strong>in</strong>en Kanalstrang auf e<strong>in</strong>en konstanten parametrierbaren<br />
Kanaldruck (z.B. 130 Pa). Damit herrschen<br />
für alle an diesen Kanalstrang angeschlossenen Verbraucher<br />
die gleichen Druckbed<strong>in</strong>gungen.<br />
In großen Gebäuden oder ungünstig verlegten Luftnetzen<br />
sollten an ausgewählten Stellen unbed<strong>in</strong>gt Kanalstrangdruckregler<br />
e<strong>in</strong>gesetzt werden. So sollte z.B. jede Etage<br />
abluft- und zuluftseitig mit Kanalstrangdruckreglern vom<br />
Hauptluftnetz abgekoppelt werden.<br />
Dadurch werden erheblich Vorteile <strong>in</strong> Bezug auf ger<strong>in</strong>gere<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>
Schallwerte erreicht.<br />
Bild 6.5: Kanalstrangdruckregler<br />
3.1 Energiee<strong>in</strong>sparung unter Berücksichtigung<br />
des Gleichzeitigkeitsfaktors<br />
Unter Berücksichtigung des Gleichzeitigkeitsfaktors kann<br />
e<strong>in</strong> kostenoptimiertes Gesamtsystem projektiert werden.<br />
3.1.1 Gleichzeitigkeitsfaktor<br />
Der Gleichzeitigkeitsfaktor kann bei E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>er frontschieberabhängigen<br />
variablen Laborabzugregelung<br />
FC500 und e<strong>in</strong>em Automatischen Frontschieber Controller<br />
SC500 mit 50 % angesetzt werden. Das Gebäudeluftsystem<br />
muss somit nur auf 50 % des Wertes dimensioniert<br />
werden, der notwendig wäre, wenn die angeschlossenen<br />
Laborabzüge konstant geregelt wären und immer die volle<br />
Luftleistung (100 %) benötigen würden. Dieser Ansatz<br />
generiert e<strong>in</strong>e erhebliche Reduzierung der Gebäudesystemkosten<br />
ohne die Sicherheit des Nutzers zu bee<strong>in</strong>trächtigen.<br />
Der Automatische Frontschieber Controller SC500 schließt<br />
automatisch bei Nichtbenutzung des Laborabzugs den<br />
Frontschieber, wodurch die Regelung den frontschieberabhängigen<br />
Abluftvolumenstrom um ca. 70 %, bezogen<br />
auf den Maximalwert (VMAX = Frontschieber geöffnet),<br />
reduziert. Somit s<strong>in</strong>d bei gleichzeitigem E<strong>in</strong>satz der oben<br />
erwähnten beiden Produkte immer noch ausreichend Reserven<br />
<strong>in</strong> der Gebäudeanlagendimensionierung vorhanden,<br />
wenn der Gleichzeitigkeitsfaktor mit 50% angesetzt<br />
wird.<br />
In diesem Kapitel werden unterschiedlich ausgeführte<br />
Beispiele für Gebäudeluftregelungen (Zuluft und Abluft)<br />
vorgestellt.<br />
Gebäudelüftungsanlagen und Gebäudeleittechnik<br />
3.2 Fernwartung und Sicherheit<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Kapitel 6.0<br />
E<strong>in</strong> besonders Feature ist die Fernwartung von Laborabzügen<br />
<strong>in</strong> vernetzten Systemen. Mit der Management-<br />
Software PAD-3000 lässt sich jeder Laborabzug auf se<strong>in</strong>e<br />
Sicherheitsfunktionen zyklisch überprüfen und e<strong>in</strong>e Fernwartung<br />
mit dazugehöriger Dokumentation (Wartungsplan)<br />
effektiv und kostengünstig ausführen.<br />
So kann z.B. die Drosselklappe der Laborabzugsregelung<br />
über die Gebäudeleittechnik zwangsweise geschlossen<br />
werden. Dadurch wird der Abluftvolumenstrom lokal abgesperrt.<br />
Die Laborabzugsregelung FC500 versucht nun<br />
ihrerseits den erforderlichen Abluftvolumenstrom aufrecht<br />
zu erhalten, was jedoch erfolglos ist und nach e<strong>in</strong>er<br />
Alarmverzögerungszeit entsprechend alarmiert wird.<br />
Diese Alarmmeldung ersche<strong>in</strong>t wieder als Rückmeldung,<br />
zusammen mit dem gemessenen Abluftvolumenstromistwert<br />
(0 m³/h), auf der GLT.<br />
Ebenso kann die Drosselklappenlaufzeit (über 90° Verstellw<strong>in</strong>kel)<br />
der Laborabzugsregelung FC500 von der GLT<br />
abgefragt werden, wodurch der Drosselklappenmotor und<br />
die Funktion der Drosselklappe überprüft wird. Gleichzeitig<br />
kann auch die Drosselklappenposition abgefragt werden.<br />
Weiterh<strong>in</strong> lässt sich auch das Luftnetz überprüfen,<br />
<strong>in</strong>dem die Drosselklappe(n) e<strong>in</strong>er oder mehrerer<br />
Laborabzugsregelung(en) FC500 über die Gebäudeleittechnik<br />
zwangsweise komplett geöffnet werden. Die Laborabzugsregelungen<br />
senden als Rückmeldung den gemessenen<br />
Abluftvolumenstrom (maximal möglicher Wert<br />
bei voll geöffneter Drosselklappe) an die GLT zurück.<br />
Neben der Umschaltung von Tagbetrieb <strong>in</strong> den reduzierten<br />
Nachtbetrieb (bzw. arbeitsfreie Zeit) s<strong>in</strong>d noch e<strong>in</strong>e<br />
Vielzahl weiterer Funktionen denkbar. Die Variablen, um<br />
weitere Funktionalitäten auszuführen, s<strong>in</strong>d bereits realisiert<br />
und stehen dem Nutzer über die GLT als Standard<br />
Variablen (SNVT) zur Verfügung.<br />
4.1 Feuer- und Raucherkennung<br />
Die Gefahr e<strong>in</strong>es Feuerausbruchs und e<strong>in</strong>er Rauchentwicklung<br />
ist <strong>in</strong> Laborräumen und <strong>in</strong> Laborabzügen besonders<br />
hoch.<br />
SCHNEIDER hat dieses Gefahrenpotenzial erkannt und<br />
stellt deshalb bei der Laborabzugsregelung FC500 zwei<br />
zusätzliche E<strong>in</strong>gänge zur Verfügung. E<strong>in</strong> Analoge<strong>in</strong>gang,<br />
geeignet zum Anschluss e<strong>in</strong>es Thermoelements PT 1000<br />
und e<strong>in</strong> Digitale<strong>in</strong>gang zum Anschluss e<strong>in</strong>es Rauchmelders.<br />
Diese Signale werden ebenfalls als Variablen auf<br />
dem LON-Netzwerk zur Verfügung gestellt. E<strong>in</strong>e lokale<br />
und gleichzeitig globale Nutzung der Daten ist möglich.<br />
So kann z.B. bei Temperaturerhöhung (<strong>in</strong>nerhalb bestimmter<br />
Grenzen) im Laborabzug der Abluftvolumenstrom<br />
ebenfalls erhöht werden, um die Wärmelasten entsprechend<br />
abzuführen.<br />
5
6<br />
Gebäudelüftungsanlagen und Gebäudeleittechnik<br />
Kapitel 6.0<br />
E<strong>in</strong>e Erkennung der Temperaturerhöhung über den Lufte<strong>in</strong>strömsensor<br />
ist nicht empfehlenswert, da dieser über<br />
e<strong>in</strong>e sehr genaue Temperaturkompensation verfügen<br />
muss.<br />
Ohne diese notwendige Temperaturkompensation wäre<br />
der Lufte<strong>in</strong>strömsensor nicht geeignet reproduzierbare<br />
Lufte<strong>in</strong>strömungswerte bei unterschiedlichen Laborraumtemperaturen<br />
(z.B. 19° C bis 25° C) zu messen. Um die<br />
sicherheitsrelevante Thematik e<strong>in</strong>er Feuererkennung<br />
technisch, sicher und reproduzierbar zu gewährleisten,<br />
empfehlen wir den E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>es eigenen Thermoelements<br />
PT 1000.<br />
Wird e<strong>in</strong> bestimmter Temperaturwert überschritten, kann<br />
sowohl lokal als auch global über die GLT die Drosselklappe<br />
geschlossen werden, um e<strong>in</strong>em möglichen Feuerausbruch<br />
vorbeugend e<strong>in</strong>zudämmen.<br />
E<strong>in</strong> ähnliches Szenario ist auch mit dem anschließbaren<br />
Rauchmelder realisierbar.<br />
5.1 Systemvernetzung<br />
Die aufgeführten Features s<strong>in</strong>d nur mit e<strong>in</strong>er durchgängigen<br />
Systemvernetzung und e<strong>in</strong>er Gebäudeleittechnik<br />
möglich. Welches Gebäudenetzwerk e<strong>in</strong>gesetzt wird, ist<br />
dabei unerheblich.<br />
Mit Routern und Gateways können verschiedene Netzwerke<br />
mite<strong>in</strong>ander verbunden werden, wodurch e<strong>in</strong>e Kommunikation<br />
von der Feldebene bis zur Gebäudeleittechnik<br />
problemlos möglich wird.<br />
5.1.1 LON ®<br />
SCHNEIDER unterstützt die LON ® -Technologie und verfügt<br />
über e<strong>in</strong> umfassendes Know how auf diesem Gebiet.<br />
In der Gebäudeautomation setzt sich die LON-Technologie<br />
mit wachsendem Erfolg zunehmend durch.<br />
LON ist e<strong>in</strong> dezentrales Netzwerk und verfügt somit über<br />
e<strong>in</strong>en sehr hohen Sicherheitsstandard.<br />
Bild 6.6: LON-Netzwerk <strong>in</strong> freier Topologie, FTT-10A<br />
In Kapitel 10.0 ist die LON Technologie ausführlich beschrieben.<br />
5.1.2 BACnet ®<br />
BACnet ist e<strong>in</strong> standardisiertes Protokoll der ASHRAE<br />
(amerikanische Vere<strong>in</strong>igung von HLK-Herstellern) und<br />
nutzt beliebige Netzwerktopologien als Transportmedium.<br />
So eignet sich u.a. auch LON als Transportmedium für<br />
BACnet.<br />
SCHNEIDER unterstützt die BACnet ® -Technologie und<br />
verfügt über e<strong>in</strong> umfassendes Know how auf diesem<br />
Gebiet. In der Gebäudeautomation setzt sich als herstellerunabhängige<br />
und lizenzfreie BACnet ® -Technologie<br />
zunehmend durch. Allerd<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d die Kosten für e<strong>in</strong>e<br />
BACnet ® -Anb<strong>in</strong>dung auf Feldbusebene z.Zt. noch relativ<br />
hoch.<br />
Bild 6.7: BACnet-Netzwerk<br />
In Kapitel 10.0 ist die BACnet Technologie ausführlich beschrieben.<br />
5.1.3 ETHERNET ®<br />
ETHERNET wird vorzugsweise <strong>in</strong> der Computervernetzung<br />
e<strong>in</strong>gesetzt und gewährleistet e<strong>in</strong>e sehr schnellen<br />
Datentransfer über Koaxialkabel.<br />
5.1.4 INDUSTRIAL ETHERNET ®<br />
INDUSTRIAL ETHERNET setzt auf ETHERNET auf und<br />
verbreitet sich zunehmend <strong>in</strong> der Feldbusebene. Allerd<strong>in</strong>gs<br />
s<strong>in</strong>d die Kosten für den Feldbusteilnehmer (Knoten)<br />
z.Zt. noch sehr hoch.<br />
Jedes Netzwerk oder Protokoll ist für e<strong>in</strong>en bestimmten<br />
Anwendungsfall entwickelt worden und hat dort auch se<strong>in</strong>e<br />
spezi schen Vorteile. Leider wird es auch <strong>in</strong> absehbarer<br />
Zukunft nicht nur e<strong>in</strong> standardisiertes Netzwerk für alle<br />
Anwendungsfälle geben und so bleibt allen Netzwerken<br />
nur e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>samkeit; sie müssen sich untere<strong>in</strong>ander<br />
verstehen.<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>
6.1 Lüftungsanlage mit zentraler<br />
Zu– und Abluft<br />
In Bild 6.8 ist e<strong>in</strong>e Lüftungsanlage mit zentraler Zu– und<br />
Abluft dargestellt. Diese Variante enthält Komponenten<br />
zur Wärmerückgew<strong>in</strong>nung (Kreislaufverbundsystem), Filter,<br />
Lufterhitzer, Luftkühler und mittels Frequenzumformer<br />
drehzahlgeregelte Ventilatoren.<br />
6.1.1 Druckregelung<br />
Die Luftströme der Zu- und Abluftventilatoren werden so<br />
nachgeregelt, dass die Regelgröße Druck zentral konstant<br />
gehalten wird. Es handelt sich daher um e<strong>in</strong>e Anlage mit<br />
druck- bzw. saugseitiger Druckkonstanthaltung. Für die<br />
Druckregelung wird der Druckabfall <strong>in</strong> den Anlagenkomponenten<br />
und <strong>in</strong> den Kanälen der Teilstränge mit berücksichtigt.<br />
E<strong>in</strong> praxisbezogener Wert liegt bei 400 bis 500<br />
Pascal Über- bzw. Unterdruck (Zu- bzw. Abluftventilator).<br />
Die Auslegung der Anlagenkomponenten erfolgt je nach<br />
Anlagen- und Betriebsvarianten auf 70% (geregelte Laborabzüge)<br />
bzw. 100% (ungeregelte Laborabzüge) des<br />
maximalen Luftvolumenstroms.<br />
Abluft<br />
Zuluft<br />
Filter<br />
Wärmerückgew<strong>in</strong>nung<br />
Wärmerückgew<strong>in</strong>nung<br />
Abluft<br />
Ventilator<br />
FU<br />
Lufterwärmung<br />
Gebäudelüftungsanlagen und Gebäudeleittechnik<br />
Filter<br />
Luftkühlung<br />
6.1.2 Kanalabmessungen<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Kapitel 6.0<br />
Um das Strömungsrauschen und die Schallemissionen<br />
ger<strong>in</strong>g zu halten, müssen die Abmessungen der Lüftungskanäle<br />
so gewählt werden, dass e<strong>in</strong>e Luftströmungsgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />
von 7m/sec nicht überschritten wird. Andernfalls<br />
s<strong>in</strong>d die geforderten Schallwerte von max. 52dB(A) <strong>in</strong><br />
Laborräumen nur mit sehr großem Aufwand zu erreichen<br />
(z.B. Schalldämpfer).<br />
6.1.3 Unterdruck im Laborraum<br />
Bei der üblichen Betriebsart ist der Zuluft- gegenüber dem<br />
Abluftvolumenstrom um ca. 10% verm<strong>in</strong>dert. Dadurch wird<br />
im Laborraum e<strong>in</strong> Unterdruck e<strong>in</strong>gehalten, wodurch das<br />
Überströmen von belasteter Luft <strong>in</strong> Nebenräume vermieden<br />
wird.<br />
Bild 6.8: Lüftungsanlage mit zentraler Zu- und Abluft<br />
FU<br />
Zuluft<br />
Ventilator<br />
Schalldämpfer<br />
CAV<br />
Volumenstromregler<br />
CAV<br />
Volumenstromregler<br />
CAV<br />
Volumenstromregler<br />
CAV<br />
Volumenstromregler<br />
Labor 1<br />
Schalldämpfer<br />
Labor 2<br />
Schalldämpfer<br />
Labor 3<br />
Schalldämpfer<br />
Labor 4<br />
Schalldämpfer<br />
CAV<br />
Volumenstromregler<br />
CAV<br />
Volumenstromregler<br />
CAV<br />
Volumenstromregler<br />
CAV<br />
Volumenstromregler<br />
7
8<br />
Gebäudelüftungsanlagen und Gebäudeleittechnik<br />
Kapitel 6.0<br />
6.1.4 Temperaturregelung, Heizung<br />
und Kühlung<br />
Die Zulufttemperatur wird auf e<strong>in</strong>en konstanten Wert von<br />
19° C geregelt. Sie liegt damit 3K unter der Solltemperatur<br />
der Laborräume (tRA = 22° C). Die Heiz ächen regeln dann<br />
die Raumtemperatur auf den Sollwert aus. Innere und äußere<br />
Wärmelasten können so berücksichtigt werden.<br />
Mit zunehmender Außentemperatur (Übergangs- und<br />
Sommerzeit) wird zunächst die Lufterwärmung durch den<br />
Nacherhitzer und danach die Wärmerückgew<strong>in</strong>nung reduziert<br />
und ausgeschaltet. Es wird dann der Kühlkreislauf<br />
aktiviert, so dass die Raumtemperatur solange wie möglich<br />
an der Solltemperatur geregelt werden kann.<br />
6.1.5 Volumenstromregelung<br />
Der Zuluftvolumenstrom wird den Laborrräumen, <strong>in</strong> Abhängigkeit<br />
der Laborraumabluft, variabel oder konstant<br />
mittels Volumenstromregler zugeführt. Es emp ehlt sich<br />
den Zuluftvolumenstromreglern e<strong>in</strong>en Schalldämpfer<br />
nachzuschalten, um die <strong>in</strong> Laborräumen geforderte Schallemission<br />
von max. 52 dB(A) e<strong>in</strong>zuhalten.<br />
Zuluft<br />
Filter<br />
Lufterwärmung<br />
Luftkühlung<br />
Zuluft<br />
Ventilator<br />
Schalldämpfer<br />
Variabel bedarfsabhängig geregelte Laborabzüge erfordern<br />
e<strong>in</strong>e variable Volumenstromregelung der Laborraumzuluft<br />
und bei Bedarf e<strong>in</strong>e variabel geregelte zusätzliche<br />
Laborraumabluft, um e<strong>in</strong>en geforderten Raumluftwechsel<br />
e<strong>in</strong>zuhalten.<br />
Bei ungeregelten oder konstant geregelten Laborabzügen<br />
ist e<strong>in</strong>e konstante Volumenstromregelung der Laborraumzuluft<br />
und der Laborraumabluft ausreichend.<br />
6.2 Lüftungsanlage mit zentraler Zuluft und<br />
Abluft über E<strong>in</strong>zelventilatoren<br />
In Bild 6.9 ist e<strong>in</strong>e Lüftungsanlage mit zentraler Zuluft und<br />
Abluft über E<strong>in</strong>zelventilatoren dargestellt. Diese Variante<br />
enthält Filter, Lufterhitzer, Luftkühler und die entsprechenden<br />
Ventilatoren. E<strong>in</strong>e Wärmerückgew<strong>in</strong>nung ist bei<br />
dieser Variante nicht oder nur mit sehr großem Aufwand<br />
realisierbar. Die Ventilatoren arbeiten mit e<strong>in</strong>- oder zweistu<br />
ger konstanter Drehzahl.<br />
Bild 6.9: Lüftungsanlage mit zentraler Zuluft und Abluft<br />
über E<strong>in</strong>zelventilatoren<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
CAV<br />
Volumenstromregler<br />
CAV<br />
Volumenstromregler<br />
CAV<br />
Volumenstromregler<br />
CAV<br />
Volumenstromregler<br />
Labor 1<br />
Schalldämpfer<br />
Labor 2<br />
Schalldämpfer<br />
Labor 3<br />
Schalldämpfer<br />
Labor 4<br />
Schalldämpfer<br />
Abluft<br />
Ventilatoren<br />
Abluft
7.0 Gebäudelüftungsanlagen<br />
In den folgenden Anlagenbeispielen s<strong>in</strong>d unterschiedliche<br />
Gebäudelüftungskonzepte dargestellt. Die laborraumspezi<br />
schen Anforderungen werden dabei berücksichtigt. Die<br />
Zuluft wird zentral aufbereitet und den Laborräumen zugeführt,<br />
während die Abluft, je nach baulichen Gegebenheiten,<br />
über e<strong>in</strong>en zentralen Abluftventilator oder über E<strong>in</strong>zelventilatoren<br />
abgeführt wird.<br />
Laborabzug 1<br />
Laborabzug 1<br />
Legende:<br />
FM100<br />
V Const. = 600m3/h V Const. = 600m3/h V Const. = 600m3/h V Const. = 600m3/h<br />
FM100<br />
Laborraum 1<br />
Laborraum 2<br />
V Const. = 600m3/h V Const. = 600m3/h V Const. = 600m3/h<br />
FM100<br />
Manuelle<br />
Drosselklappe<br />
Laborabzugsüberwachung<br />
Laborabzug 2<br />
Laborabzug 2<br />
FM100<br />
FM100<br />
Laborabzug 3<br />
Laborabzug 3<br />
Zuluft<br />
Gebäudelüftungsanlagen und Gebäudeleittechnik<br />
FM100<br />
FM100<br />
Laborabzug 4<br />
7.1 Konstante Volumenstromregelung<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Kapitel 6.0<br />
In Bild 6.10 ist e<strong>in</strong>e konstante Volumenstromregelung der<br />
Laborraumzuluft und der Laborraumabluft dargestellt. E<strong>in</strong>e<br />
Energiee<strong>in</strong>sparung wird mit dieser Regelungsart nicht erreicht.<br />
Die Laborabzüge s<strong>in</strong>d ungeregelt und verfügen nur<br />
über die nach DIN EN 14175 vorgeschriebene Laborabzugsüberwachung<br />
(FM100), welche die Laborabzüge auf<br />
die e<strong>in</strong>wandfreie lufttechnische Funktion überwachen.<br />
Bild 6.10: Konstante Volumenstromregelung<br />
FM100<br />
Luftaufbereitung und<br />
Zuluftventilator<br />
Zuluft = 3240m 3 /h<br />
Laborabzug 5<br />
V Const. = 600m3/h V Const. = 600m3/h<br />
FM100<br />
Zuluft = 2160m 3 /h<br />
Laborabzug 4<br />
V Const. = 600m3/h<br />
FM100<br />
Laborabzug 6<br />
Gesamtzuluft =<br />
5400m 3 /h<br />
FM100<br />
Schalldämpfer<br />
Schalldämpfer<br />
Gesamtabluft =<br />
6000m 3 /h<br />
CAV<br />
CAV<br />
Abluft =<br />
3600m 3 /h<br />
CAV<br />
Abluft =<br />
2400m 3 /h<br />
Abluftventilator<br />
CAV<br />
Abluft<br />
9
Gebäudelüftungsanlagen und Gebäudeleittechnik<br />
Kapitel 6.0<br />
Der Abluftvolumenstrom der Laborabzüge wird über die<br />
manuellen Drosselklappen e<strong>in</strong>gemessen und entsprechend<br />
dem Laborabzugstyp e<strong>in</strong>gestellt. In dem dargestellten<br />
Beispiel s<strong>in</strong>d alle Laborabzüge mit 600m³/h e<strong>in</strong>gedrosselt.<br />
Die konstanten Volumenstromregler für die<br />
Laborraumzuluft und die Laborraumabluft stellen den de-<br />
nierten Raumluftwechsel und den erforderlichen Unterdruck<br />
im Laborraum sicher.<br />
Die Tabelle 6.1 zeigt e<strong>in</strong>e Aufstellung der gesamten Gebäudezuluft<br />
und -abluft mit den Raumbilanzen.<br />
Tabelle 6.1:<br />
10<br />
VMIN <strong>in</strong> m³/h VMAX <strong>in</strong> m³/h<br />
Laborabzug 1 600 600<br />
Laborabzug 2 600 600<br />
Laborabzug 3 600 600<br />
Laborabzug 4 600 600<br />
Laborabzug 5 600 600<br />
Laborabzug 6 600 600<br />
Abluft Laborraum 1 3600 3600<br />
Zuluft Laborraum 1 3240 3240<br />
Laborabzug 1 600 600<br />
Laborabzug 2 600 600<br />
Laborabzug 3 600 600<br />
Laborabzug 4 600 600<br />
Abluft Laborraum 2 2400 2400<br />
Zuluft Laborraum 2 2160 2160<br />
Gesamtabluft 6000 6000<br />
Gesamtzuluft 5400 5400<br />
Der Zuluftvolumenstrom ist gegenüber dem Abluftvolumenstrom<br />
um 10% verm<strong>in</strong>dert. Dadurch wird im Laborraum e<strong>in</strong><br />
Unterdruck e<strong>in</strong>gehalten, wodurch das Überströmen von<br />
schadstoffhaltiger Luft <strong>in</strong> Nebenräume vermieden wird.<br />
7.1.1 Fazit<br />
E<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>fachen Anlagenkonzeption steht e<strong>in</strong> nicht optimal<br />
angepasster Luftbedarf gegenüber.<br />
Die Investitionskosten des Gesamtsystems s<strong>in</strong>d nur unwesentlich<br />
ger<strong>in</strong>ger als die e<strong>in</strong>er variabel geregelten Anlage,<br />
aber die Energiekosten (geheizte und gekühlte für die<br />
Zuluft und die Abluft) s<strong>in</strong>d sehr hoch.<br />
Die Entscheidung für variabel geregelte Systeme ist e<strong>in</strong>deutig,<br />
da sich derartige Systeme durch das E<strong>in</strong>sparpotenzial<br />
der ger<strong>in</strong>geren Energie- und Baukosten <strong>in</strong>nerhalb<br />
von 1 bis 2 Jahren amortisieren (siehe Kapitel 13.0, Wirtschaftlichkeitsberechnung).<br />
E<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gerer Energiebedarf reduziert die Betriebskosten<br />
und schont die Umwelt.<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>
8.1 Variable Volumenstromregelung<br />
In Bild 6.11 ist e<strong>in</strong>e variable Volumenstromregelung der<br />
Laborraumzuluft dargestellt.<br />
Mit dieser Regelungsart wird e<strong>in</strong>e optimale Energiee<strong>in</strong>sparung<br />
erreicht. Die Laborabzüge s<strong>in</strong>d variabel geregelt.<br />
Die nach DIN EN 14175 vorgeschriebene Überwachungse<strong>in</strong>heit<br />
für die lufttechnische Funktionsüberwachung der<br />
Laborabzüge ist Bestandteil der Regelungen FC500-V<br />
und iCM.<br />
Bild 6.11: Variable Volumenstromregelung<br />
Legende:<br />
FC500-V-L<br />
V MAX = 600m3/h<br />
V MIN = 200m3/h<br />
M<br />
Laborabzug 1<br />
FC500p<br />
V-L<br />
V MAX = 600m3/h<br />
V MIN = 200m3/h<br />
M<br />
Laborabzug 1<br />
FC500p<br />
V-L<br />
Variable Laborabzugsregelung,<br />
LON-vernetzt<br />
V MAX = 600m3/h<br />
V MIN = 200m3/h<br />
M<br />
Laborabzug 2<br />
FC500p<br />
V-L<br />
V MAX = 600m3/h<br />
V MIN = 200m3/h<br />
M<br />
Laborabzug 2<br />
Laborraum 1<br />
Zuluft<br />
V MAX = 600m3/h<br />
V MIN = 200m3/h<br />
M<br />
Laborabzug 3<br />
Laborraum 2<br />
FC500p<br />
V-L<br />
Gebäudelüftungsanlagen und Gebäudeleittechnik<br />
Raumzuluft<br />
V MAX = 3240m 3 /h<br />
V MIN = 1080m 3 /h<br />
FC500p<br />
V-L<br />
V MAX = 600m3/h<br />
V MIN = 200m3/h<br />
M<br />
Laborabzug 3<br />
Raumzuluft<br />
V MAX = 2160m 3 /h<br />
V MIN = 720m 3 /h<br />
FC500p<br />
V-L<br />
V MAX = 600m3/h<br />
V MIN = 200m3/h<br />
Laborabzug 4<br />
Luftaufbereitung und<br />
Zuluftventilator<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
M<br />
Kapitel 6.0<br />
Der Abluftvolumenstrom der Laborabzüge wird, bedarfsabhängig<br />
von der Frontschieberstellung, variabel geregelt.<br />
In dem dargestellten Beispiel s<strong>in</strong>d alle Laborabzüge<br />
LON-vernetzt und mit folgenden Abluftvolumenströmen<br />
parametriert: Frontschieber geschlossen = 200 m³/h,<br />
Frontschieber geöffnet = 600 m³/h. Bei allen anderen<br />
Frontschieberöffnungen werden Abluftvolumenströme von<br />
> 200 m³/h bis < 600 m³/h ausgeregelt.<br />
E<strong>in</strong>e variable Abluft erfordert e<strong>in</strong>e variable Zuluft, die entsprechend<br />
schnell nachgeführt werden muss. Die Abluft<br />
wird <strong>in</strong> < 3 sec ausgeregelt und die Zuluft sollte <strong>in</strong> < 5 sec<br />
ausgeregelt werden, um zu jedem Zeitpunkt e<strong>in</strong>en de -<br />
nierten Raumunterdruck zu gewährleisten.<br />
FC500p<br />
V-L<br />
LON-Netzwerk, FTT-10A<br />
LON-Netzwerk, FTT-10A<br />
V MAX = 600m3/h<br />
V MI N = 200m3/h<br />
M<br />
Laborabzug 5<br />
FC500p<br />
V-L<br />
Raumabluft<br />
V MAX = 2400m 3 /h<br />
V MIN = 800m 3 /h<br />
Schalldämpfer<br />
V MAX = 600m3/h<br />
V MIN = 200m3/h<br />
M<br />
Laborabzug 6<br />
FC500p<br />
V-L<br />
Schalldämpfer<br />
V MAX = 600m3/h<br />
V MIN = 200m3/h<br />
Laborabzug 4<br />
Gesamtzuluft<br />
V MAX = 5400m 3 /h<br />
V MIN = 1800m 3 /h<br />
M<br />
FC500p<br />
V-L<br />
Gesamtabluft<br />
V MAX = 6000m 3 /h<br />
V MIN = 2000m 3 /h<br />
Abluftventilator<br />
Variabler Volumenstromregler,<br />
LON<br />
VAV-L-315-S<br />
Variabler Volumenstromregler,<br />
LON<br />
VAV-L-200-P<br />
Raumabluft<br />
V MAX = 3600m 3 /h<br />
V MIN = 1200m 3 /h<br />
Variabler Volumenstromregler,<br />
LON<br />
VAV-L-315-S<br />
Variabler Volumenstromregler,<br />
LON<br />
VAV-L-200-P<br />
Abluft<br />
11
Gebäudelüftungsanlagen und Gebäudeleittechnik<br />
Kapitel 6.0<br />
Die Abluftistwerte der Laborabzüge stehen als SNVT<br />
(Standard Network Variable Type) auf dem LON-Netzwerk<br />
zur Verfügung und werden im Zuluftregler VAV-L-315-S<br />
summiert und von diesem eigenständig ausgeregelt.<br />
Der Zuluftvolumenstrom ist gegenüber dem Abluftvolumenstrom<br />
um 10% verm<strong>in</strong>dert. Dadurch wird im Laborraum e<strong>in</strong><br />
Unterdruck e<strong>in</strong>gehalten, wodurch das Überströmen von<br />
schadstoffhaltiger Luft <strong>in</strong> Nebenräume vermieden wird.<br />
Die Tabelle 6.2 zeigt e<strong>in</strong>e Aufstellung der gesamten Gebäudezuluft<br />
und -abluft mit den Raumbilanzen.<br />
Tabelle 6.2:<br />
12<br />
VMIN <strong>in</strong> m³/h VMAX <strong>in</strong> m³/h<br />
Laborabzug 1 200 600<br />
Laborabzug 2 200 600<br />
Laborabzug 3 200 600<br />
Laborabzug 4 200 600<br />
Laborabzug 5 200 600<br />
Laborabzug 6 200 600<br />
Abluft Laborraum 1 1200 3600<br />
Zuluft Laborraum 1 1080 3240<br />
Laborabzug 1 200 600<br />
Laborabzug 2 200 600<br />
Laborabzug 3 200 600<br />
Laborabzug 4 200 600<br />
Abluft Laborraum 2 800 2400<br />
Zuluft Laborraum 2 720 2160<br />
Gesamtabluft 2000 6000<br />
Gesamtzuluft 1800 5400<br />
Der LON-Abluftvolumenstromregler VAV-L-200-P dient<br />
zur Erhaltung der M<strong>in</strong>destraumluftwechselrate und bildet<br />
eigenständig den benötigten Differenzwert, <strong>in</strong>dem die Abluftistwerte<br />
von der erforderlichen Raumluftwechselrate<br />
subtrahiert werden und die Differenz eigenständig ausgeregelt<br />
wird. Die Raumluftwechselrate wird <strong>in</strong> der Tabelle<br />
6.2 nicht berücksichtigt.<br />
Das LON-Netzwerk ist <strong>in</strong> dem Beispiel auf den jeweiligen<br />
Laborraum begrenzt. Soll e<strong>in</strong>e Anb<strong>in</strong>dung an e<strong>in</strong>e Gebäudeleittechnik<br />
(GLT) erfolgen, so muss das LON-Netzwerk<br />
über Router physikalisch abgekoppelt werden. Etwa alle<br />
25 bis 30 Knoten (Netzwerk-Teilnehmer) sollte e<strong>in</strong> Router<br />
<strong>in</strong>stalliert werden, damit nicht zuviel Datenverkehr auf dem<br />
LON-Netzwerk herrscht. Alle 64 Knoten muss unbed<strong>in</strong>gt<br />
e<strong>in</strong> Router gesetzt werden, da die Spezi kation des FTT-<br />
10A Transceivers diese physikalische Grenze vorgibt.<br />
8.1.1 Fazit<br />
Durch das sehr hohe E<strong>in</strong>sparpotenzial an Energiekosten<br />
amortisiert sich dieses Anlagenkonzept <strong>in</strong>nerhalb kürzester<br />
Zeit (siehe Kapitel 13.0, Wirtschaftlichkeitsbetrachtung).<br />
Verglichen mit dem Beispiel 7.1 s<strong>in</strong>d bei komplett geschlossenen<br />
Frontschiebern nur 30% des dort benötigten<br />
Abluftvolumenstroms erforderlich. Dieser Wert ist natürlich<br />
nur theoretisch, da nicht angenommen werden kann, dass<br />
alle Frontschieber immer geschlossen s<strong>in</strong>d.<br />
E<strong>in</strong> Gleichzeitigkeitsfaktor von 50 bis 70% ist als praktischer<br />
Wert anzusetzen, wodurch auch die zentrale Gesamtluftanlage<br />
für Zuluft und Abluft entsprechend kle<strong>in</strong>er<br />
dimensioniert werden kann. Dieser Vorteil reduziert die<br />
Bau<strong>in</strong>vestitionskosten <strong>in</strong> erheblichem Maße.<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>
9.1 Lüftungsanlage mit drehzahlgeregelter<br />
zentraler Zuluft und Abluft<br />
In Bild 6.12 ist e<strong>in</strong>e Lüftungsanlage mit drehzahlgeregelter<br />
zentraler Zu- und Abluft dargestellt. Die Luftleistungen des<br />
Zu- und Abluftventilators werden so nachgeregelt, dass die<br />
Regelgröße Druck (p) zentral konstant gehalten wird.<br />
Die Kanaldruckregelung DPC von SCHNEIDER ist mit e<strong>in</strong>em<br />
PI-Regler und statischem Differenzdrucksensor (p)<br />
ausgestattet und steuert den Frequenzumformer des Zuluftventilators<br />
direkt mit 0(2)...10V DC an. Der <strong>in</strong>tegrierte<br />
PI-Regler regelt den konstanten Überdruck (z.B. 400 Pa)<br />
über den mittels Frequenzumformer drehzahlgeregelten<br />
Zuluftventilator.<br />
Bild 6.12: Lüftungsanlage mit drehzahlgeregelter<br />
zentraler Zu– und Abluft<br />
Abluft<br />
Zuluft<br />
Filter<br />
Wärmerückgew<strong>in</strong>nung<br />
Wärmerückgew<strong>in</strong>nung<br />
Die Abluftregelung arbeitet analog zur Zuluftregelung. Der<br />
e<strong>in</strong>zige Unterschied besteht <strong>in</strong> der druckseitigen (Zuluft)<br />
bzw. saugseitigen (Abluft) Druckkonstanthaltung. Die Kanaldruckregelung<br />
DPC regelt den konstanten Unterdruck<br />
(z.B. 450 Pascal) über den mittels Frequenzumformer<br />
drehzahlgeregelten Abluftventilator.<br />
Für die Druckregelung wird der Druckabfall <strong>in</strong> den Anlagenkomponenten<br />
und <strong>in</strong> den Kanälen der Teilstränge mit<br />
berücksichtigt.<br />
Diese Regelungsart arbeitet komplett autark und<br />
regelt wechselnde Belastungsfälle (variable Abluftvolumenströme)<br />
selbsttätig aus. E<strong>in</strong>e Gebäudeleittechnik<br />
(GLT) wird für die zentrale Zuluft-<br />
bzw. Abluftregelung nicht benötigt.<br />
Die Ventilatoren werden energieoptimiert betrieben.<br />
Es muss jedoch <strong>in</strong>sbesondere bei ger<strong>in</strong>gen<br />
Abluftvolumenströmen darauf geachtet werden,<br />
dass die Austrittsgeschw<strong>in</strong>digkeit der Fortluft 7m/s<br />
nicht unterschreitet (siehe DIN 1946, Teil 7). Nur<br />
dadurch ist e<strong>in</strong>e ausreichende Auswurfhöhe der<br />
Fortluft gewährleistet, wodurch e<strong>in</strong> Ansaugen von<br />
Fortluftteilen wirksam vermieden wird.<br />
FU<br />
Abluft<br />
Ventilator<br />
Lufterwärmung<br />
DPC<br />
p<br />
Luftkühlung<br />
Filter<br />
Gebäudelüftungsanlagen und Gebäudeleittechnik<br />
FU<br />
Zuluft<br />
Ventilator<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
DPC<br />
p<br />
Abluft<br />
Zuluft<br />
Kapitel 6.0<br />
9.2 Lüftungsanlage mit drehzahlgeregelter<br />
zentraler Zuluft und Abluft mit Bypass<br />
Die <strong>in</strong> Bild 6.13 dargestellte Lüftungsanlage entspricht<br />
weitestgehend der <strong>in</strong> Bild 6.12 beschriebenen Ausführung.<br />
Die Zuluft wird analog zum bereits beschiebenem Beispiel<br />
mittels der Kanaldruckregelung DPC über den Frequenzumformer<br />
druckkonstant geregelt, während der Abluftventilator<br />
ungeregelt ist und mit e<strong>in</strong>er festen Drehzahl läuft.<br />
Das garantiert e<strong>in</strong>e gleichbleibend hohe Austrittsgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />
der Fortluft, die für alle Betriebszustände weit über<br />
den geforderten 7m/s liegen kann. Dadurch wird sicher<br />
vermieden, dass die schadstoffhaltige Fortluft teilweise<br />
wieder angesaugt wird (z.B. bei ungünstiger Anordnung<br />
der Ansaugöffnungen der Außenluft oder bei Inversionswetterlagen).<br />
Schalldämpfer<br />
Die saugseitige Druckkonstanthaltung wird<br />
erreicht, <strong>in</strong>dem die Kanaldruckregelung<br />
DPC e<strong>in</strong>e Drosselklappe mit schnelllaufendem<br />
Stellmotor ansteuert, die als Bypass<br />
wirkt.<br />
Wird nur e<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>ger Abluftvolumenstrom<br />
von den angeschlossenen Laborabzügen<br />
benötigt, weil die Frontschieber weitestgehend<br />
geschlossen s<strong>in</strong>d, wird der Bypass<br />
entsprechend geöffnet. Der Abluftventilator<br />
fördert e<strong>in</strong>e konstante Abluftmenge und<br />
erhält den Differenzwert über die Bypass-<br />
Drosselklappe als Außenluft.<br />
Wird die maximale Abluft von den Laborabzügen<br />
angefordert, wird der Bypass komplett<br />
geschlossen und ist somit wirkungslos.<br />
Der Abluftventilator fördert nur noch die<br />
schadstoffhaltige Abluft der Laborabzüge.<br />
Die Wärmerückgew<strong>in</strong>nung muss an anderer Stelle <strong>in</strong>stalliert<br />
werden und ist <strong>in</strong> diesem Beispiel nicht berücksichtigt.<br />
Diese Variante der Abluftregelung wird vorzugsweise <strong>in</strong><br />
den angelsächsischen Ländern e<strong>in</strong>gesetzt.<br />
Bild 6.13: Lüftungsanlage mit drehzahlgeregelter<br />
zentraler Zuluft und Abluft mit Bypass<br />
Aussenluft<br />
Filter<br />
Abluft<br />
Ventilator<br />
Lufterwärmung<br />
Drosselklappe mit<br />
schnelllaufendem<br />
Stellantrieb (Bypass)<br />
DPC<br />
p<br />
Luftkühlung<br />
FU<br />
Zuluft<br />
Ventilator<br />
Filter<br />
DPC<br />
p<br />
Schalldämpfer<br />
13
Gebäudelüftungsanlagen und Gebäudeleittechnik<br />
Kapitel 6.0<br />
9.2.2 Fazit<br />
Generell s<strong>in</strong>d beide Systemkonzepte gut geeignet die Gesamtabluft<br />
zu regeln. Bei kle<strong>in</strong>eren Anlagen und Luftnetzen<br />
ist jedoch darauf zu achten, dass bei der Regelungsart<br />
mit Frequenzumrichter die gesamte E<strong>in</strong>heit schnell<br />
genug den erforderlichen Kanalunterdruck aufbaut, um<br />
die schnelle Abluftanforderung des Laborabzugs (ca. 2-<br />
3 Sekunden) zu gewährleisten. Bei der Regelungsart mit<br />
Bypass muss e<strong>in</strong>e Drosselklappe mit schnelllaufendem<br />
Stellmotor e<strong>in</strong>gesetzt werden.<br />
Nur dann ist e<strong>in</strong>e schnelle Abluftanforderung des Laborabzugs<br />
durch e<strong>in</strong>e ebenso schnelle Erhöhung des Kanalunterdrucks<br />
gewährleistet.<br />
14<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>
10.1 Variable Volumenstromregelung von<br />
4 Laborräumen im LON-Netzwerk<br />
In Bild 6.14 ist e<strong>in</strong>e variable Volumenstromregelung von<br />
4 Laborräumen mit e<strong>in</strong>em zentralen Abluftventilator und<br />
e<strong>in</strong>em zentralen Zuluftventilator dargestellt. Beide Ventilatoren<br />
werden über die Kanaldruckregelung DPC von<br />
SCHNEIDER und den Frequenzumrichter so angesteuert,<br />
dass e<strong>in</strong> konstanter Unterdruck (Abluft) und e<strong>in</strong> konstanter<br />
Überdruck (Zuluft) ausgeregelt wird.<br />
Bild 6.14: Variable Volumenstromregelung von 4<br />
Laborräumen im LON-Netzwerk<br />
Abluft<br />
Zuluft<br />
Labor 1<br />
Labor 3<br />
LON-Volumenstromregler<br />
VAV-L-250-S<br />
Filter<br />
Laborabzug 1<br />
LON-Volumenstromregler<br />
VAV-L-250-S<br />
M<br />
M<br />
Laborabzug 1<br />
FC500p<br />
V-L<br />
Wärmerückgew<strong>in</strong>nung<br />
Wärmerückgew<strong>in</strong>nung<br />
LON-Netzwerk<br />
LON-Netzwerk<br />
FC500p<br />
V-L<br />
M<br />
Laborabzug 2<br />
M<br />
Laborabzug 2<br />
FU<br />
Abluft<br />
Ventilator<br />
Lufterwärmung<br />
FC500p<br />
V-L<br />
FC500p<br />
V-L<br />
Gebäudelüftungsanlagen und Gebäudeleittechnik<br />
DPC<br />
p<br />
- +<br />
Luftkühlung<br />
Labor 2<br />
Labor 4<br />
Filter<br />
LON-Volumenstromregler<br />
VAV-L-315-S<br />
Zuluft<br />
Ventilator<br />
Schalldämpfer<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
FU<br />
M<br />
Laborabzug 1<br />
LON-Volumenstromregler<br />
VAV-L-315-S<br />
M<br />
Laborabzug 1<br />
DPC<br />
p<br />
+ -<br />
LON-Netzwerk<br />
FC500p<br />
V-L<br />
LON-Netzwerk<br />
FC500p<br />
V-L<br />
M<br />
Laborabzug 2<br />
M<br />
Laborabzug 2<br />
FC500p<br />
V-L<br />
FC500p<br />
V-L<br />
M<br />
Laborabzug 3<br />
M<br />
Laborabzug 3<br />
FC500p<br />
V-L<br />
Router Router<br />
LON-Netzwerk<br />
Router Router<br />
FC500p<br />
V-L<br />
Kapitel 6.0<br />
In den Abschnitten 9.1 und 9.2 ist die Funktionsweise drehzahlgeregelter<br />
zentraler Zu- und Abluft detailliert beschrieben.<br />
Diese Regelkreise arbeiten völlig autark und regeln<br />
den erforderlichen Gesamtzuluft- und Gesamtabluftvolumenstrom<br />
selbsttätig aus. Wechselnde Belastungsfälle<br />
(variable Abluftvolumenströme) werden automatisch erkannt<br />
und ausgeregelt. E<strong>in</strong>e Gebäudeleittechnik (GLT)<br />
wird für die zentrale Zuluft– bzw. Abluftregelung nicht benötigt.<br />
Jeder Laborraum arbeitet ebenfalls autark und die Zuluftvolumenstromregler<br />
mit LON-Interface VAV-L-250-S<br />
und VAV-L-315-S summieren aus den laborspezi schen<br />
Gebäudeleittechnik<br />
15
Gebäudelüftungsanlagen und Gebäudeleittechnik<br />
Kapitel 6.0<br />
Abluftistwerten, die als SNVT (Standard Network Variable<br />
Type) auf dem LON-Netzwerk zur Verfügung stehen, die<br />
benötigte Laborraumzuluft. E<strong>in</strong> LON-Regler VAV-L kann<br />
die Abluftistwerte von maximal 16 angeschlossenen Verbrauchern<br />
(z.B. Laborabzügen) addieren. Be nden sich<br />
mehr als 16 Laborabzüge <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Laborraum, so wird die<br />
Raumzuluft auf mehrere Zuluftvolumenstromregler VAV-L<br />
verteilt.<br />
Der Zuluftvolumenstrom ist parametrierbar und gegenüber<br />
dem Abluftvolumenstrom um z.B. 10 % verm<strong>in</strong>dert.<br />
Dadurch wird im Laborraum e<strong>in</strong> Unterdruck e<strong>in</strong>gehalten,<br />
wodurch das Überströmen von schadstoffhaltiger Luft <strong>in</strong><br />
Nebenräume vermieden wird.<br />
Auf e<strong>in</strong>e zusätzliche Raumabluft über LON-Regler ist <strong>in</strong><br />
diesem Beispiel aus Gründen der E<strong>in</strong>fachheit verzichtet<br />
worden. Die im Abschnitt 8.1 ausführlich beschriebene Variante<br />
ist auch hier problemlos <strong>in</strong>tegrierbar.<br />
10.2 Anb<strong>in</strong>dung an die Gebäudeleittechnik<br />
Die Anb<strong>in</strong>dung an die Gebäudeleittechnik (GLT) erfolgt<br />
über Router. Etwa alle 20 bis 30 Knoten (Netzwerkteilnehmer)<br />
sollte e<strong>in</strong> Router <strong>in</strong>stalliert werden, damit nicht<br />
zuviel Datenverkehr auf dem LON-Netzwerk herrscht und<br />
alle benötigten Daten <strong>in</strong> ausreichender Geschw<strong>in</strong>digkeit<br />
an die entsprechenden Regler gelangen. Alle 64 Knoten<br />
muss unbed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong> Router gesetzt werden, da die Spezi<br />
kation des FTT-10A Transceivers diese physikalische<br />
Grenze vorgibt.<br />
Im vorliegendem Beispiel wird jeder Laborraum durch e<strong>in</strong>en<br />
eigenen Router abgetrennt. Diese Variante ist zwar<br />
etwas aufwändiger, dafür aber e<strong>in</strong>deutig strukturiert. Bei<br />
längeren Leitungen muss alle 300 m jeweils e<strong>in</strong> Router<br />
vorgesehen werden, um Leitungsre exionen und somit<br />
e<strong>in</strong>e fehlerhafte Datenübertragung zu vermeiden.<br />
Über die Gebäudeleittechnik kann jeder Laborabzug mit<br />
se<strong>in</strong>en spezi schen Daten, wie z.B. Abluftistwert, Betriebszustand,<br />
Störmeldung, Parameter usw. visualisiert<br />
werden.<br />
Mit der von SCHNEIDER entwickelten Software PAD-<br />
3000 s<strong>in</strong>d die idealen Voraussetzungen für die Visualisierung<br />
von Laborabzügen gegeben. Dieses Programm kann<br />
auch als Task <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e bereits vorhandene Gebäudeleittechnik<br />
(z.B. ABB, Siemens, Honeywell, Sauter, Johnson Control,<br />
Kieback & Peter usw.) e<strong>in</strong>gebunden werden. Ebenso<br />
kann jeder Laborabzug, gesamte Laborräume oder das<br />
gesamte Laborgebäude über das LON-Netzwerk <strong>in</strong> den<br />
abgesenkten Betrieb (Nachtabsenkung bzw. arbeitsfreie<br />
Zeit) geschaltet werden. Die <strong>in</strong> den abgesenkten Betrieb<br />
geschalteten Verbraucher reduzieren den Abluftvolumenstrom<br />
auf e<strong>in</strong>en parametrierbaren m<strong>in</strong>imalen Wert, wodurch<br />
e<strong>in</strong> großes Energiee<strong>in</strong>sparpotenzial erreicht wird.<br />
Die Beleuchtung des Laborabzugs kann bei entsprechender<br />
Verschaltung ebenfalls ausgeschaltet werden.<br />
Neben dem Gebäude- und Facility Management ist auch<br />
e<strong>in</strong>e Fernwartung und Ferndiagnose möglich. So können<br />
z.B. die Drosselklappen der Abluft- und Zuluftvolumen-<br />
16<br />
stromregler geschlossen bzw. geöffnet werden um somit<br />
das Gesamtsystem und die Sensorik zu testen.<br />
Bild 6.15: Leitwarte<br />
Die Fernwartung und Ferndiagnose ist auch über das Infranet<br />
und Internet möglich und gewährleistet damit e<strong>in</strong>e<br />
sehr hohe Standzeit und Betriebssicherheit.<br />
Bild 6.16: Lüftungsregelung im gesamten Gebäude<br />
10.2.1 Fazit<br />
Durch das sehr hohe E<strong>in</strong>sparpotenzial an Energiekosten<br />
amortisiert sich dieses Anlagenkonzept <strong>in</strong>nerhalb kürzester<br />
Zeit (siehe Kapitel 13.0, Wirtschaftlichkeitsbetrachtung).<br />
Die konsequente LON-Vernetzung ermöglicht den<br />
wirtschaftlichen E<strong>in</strong>satz der Gebäudeleittechnik und gewährleistet<br />
somit e<strong>in</strong> großes Energiee<strong>in</strong>sparpotenzial bei<br />
gleichzeitiger Verbesserung der Standzeit und Betriebssicherheit.<br />
Die Gebäudeleittechnik kann ebenso das Nutzerverhalten<br />
am Laborabzug erfassen. So kann z.B. die Frontschieberstellung<br />
(geschlossen oder geöffnet) erfassst werden.<br />
Messung und Abrechnung von Luftverbrauchsdaten für<br />
jeden Laborabzug s<strong>in</strong>d problemlos möglich.<br />
Durch die e<strong>in</strong>gesparten Energiekosten amortisiert sich<br />
das Gesamtsystem, je nach Nutzerverhalten, sehr schnell<br />
(ca. 1 bis 2 Jahre) und bei Ansatz e<strong>in</strong>es Gleichzeitigkeitsfaktors<br />
können auch die Bau<strong>in</strong>vestitionskosten <strong>in</strong> erheblichem<br />
Maße reduziert werden.<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>
11.1 Zusätzliches E<strong>in</strong>sparpotenzial mit<br />
Kanaldruckoptimierer DPO im LON-<br />
Netzwerk<br />
In Bild 6.17 ist e<strong>in</strong>e variable Volumenstromregelung von<br />
4 Laborräumen im LON-Netzwerk dargestellt, die im Wesentlichen<br />
der Darstellung <strong>in</strong> Bild 6.14 entspricht.<br />
Anstelle der Kanaldruckregelung DPC wird hier die Kanaldruckoptimierung<br />
DPO von SCHNEIDER e<strong>in</strong>gesetzt,<br />
was <strong>in</strong> LON-vernetzten Projekten s<strong>in</strong>nvoll ist und wodurch<br />
nochmals e<strong>in</strong> erhebliches E<strong>in</strong>sparpotenzial der elektrischen<br />
Energie realisiert wird.<br />
Über das LON-Netzwerk werden autark die Klappenpositionen<br />
sämtlicher Regelungen (Laborabzug, Raumabluft,<br />
etc.) zyklisch abgefragt und der Frequenzumformer<br />
Bild 6.17: Variable Volumenstromregelung von 4<br />
Laborräumen im LON-Netzwerk<br />
Abluft<br />
Zuluft<br />
Labor 1<br />
Labor 3<br />
LON-Volumenstromregler<br />
VAV-L-250-S<br />
Filter<br />
Laborabzug 1<br />
LON-Volumenstromregler<br />
VAV-L-250-S<br />
M<br />
M<br />
Laborabzug 1<br />
Wärmerückgew<strong>in</strong>nung<br />
Wärmerückgew<strong>in</strong>nung<br />
LON-Netzwerk<br />
FC500p<br />
V-L<br />
LON-Netzwerk<br />
FC500p<br />
V-L<br />
M<br />
Laborabzug 2<br />
M<br />
Laborabzug 2<br />
FU<br />
Abluft<br />
Ventilator<br />
Lufterwärmung<br />
FC500p<br />
V-L<br />
FC500p<br />
V-L<br />
DPO-L<br />
Luftkühlung<br />
Labor 2<br />
Labor 4<br />
Gebäudelüftungsanlagen und Gebäudeleittechnik<br />
LON-Netzwerk<br />
Zuluft<br />
Ventilator<br />
Schalldämpfer<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Filter<br />
LON-Volumenstromregler<br />
VAV-L-315-S<br />
FU<br />
M<br />
Laborabzug 1<br />
LON-Volumenstromregler<br />
VAV-L-315-S<br />
M<br />
Laborabzug 1<br />
DPO-L<br />
LON-Netzwerk<br />
FC500p<br />
V-L<br />
LON-Netzwerk<br />
FC500p<br />
V-L<br />
M<br />
Laborabzug 2<br />
M<br />
Laborabzug 2<br />
FC500p<br />
V-L<br />
FC500p<br />
V-L<br />
M<br />
Laborabzug 3<br />
M<br />
Laborabzug 3<br />
FC500p<br />
V-L<br />
Router Router<br />
LON-Netzwerk<br />
LON-Netzwerk<br />
Router Router<br />
FC500p<br />
V-L<br />
Gebäudeleittechnik<br />
Kapitel 6.0<br />
(FU) für den Abluftventilator solange abwärts geregelt, bis<br />
die „schwächste“ Regelklappe noch auf 80° steht (90° =<br />
Regelklappe voll geöffnet, 0° = Regelklappe komplett geschlossen)<br />
und damit noch im Regelbereich ist.<br />
11.1.1 Fazit<br />
Durch den E<strong>in</strong>satz von zwei Kanaldruckoptimierern DPO<br />
ist nach dem neuesten Stand der Technik die gesamte<br />
Gebäudelüftungsanlage derart optimiert, dass so wenig<br />
Energie wie möglich vernichtet wird und alle Regelungen<br />
noch im Regelbereich s<strong>in</strong>d.<br />
Die Zuluft- und Abluftventilatoren werden immer im optimalen<br />
(m<strong>in</strong>imalen) Betriebspunkt betrieben, wodurch e<strong>in</strong>e<br />
erhebliche Ersparnis der elektrischen Energie erreicht<br />
wird.<br />
17
Gebäudelüftungsanlagen und Gebäudeleittechnik<br />
Kapitel 6.0<br />
12.1 Produktübersicht Kanaldruckregelung,<br />
Kanaldruckoptimierung<br />
Die Tabelle zeigt die Übersicht der von SCHNEIDER<br />
verfügbaren Produkte <strong>in</strong> der Produktgruppe Kanaldruckregelung<br />
und Kanaldruckoptimierung.<br />
Die Gesamtproduktübersicht <strong>LabSystem</strong> nden Sie <strong>in</strong><br />
Kapitel 1, Abschnitt 6.1<br />
Produktgruppe Produkt Kurzbeschreibung Kapitel<br />
Kanaldruckregler CDP Strangdruckregler mit motorischer Drosselklappe 6.0<br />
DPC Kanaldruckregler mit Ansteuerung für Frequenzumrichter des Abluft- bzw.<br />
des Zuluftventilators<br />
6.0<br />
Kanaldruckoptimierer<br />
18<br />
Technische Datenblätter, weiterführende Informationen<br />
und Ausschreibungstexte über die Produkte CDP, DPC<br />
und DPO nden Sie als Download im Internet unter<br />
www.schneider-elektronik.de.<br />
DPO Energieoptimierter Drosselklappenbetriebspunkt durch <strong>in</strong>telligentes Drosselklappenmanagement<br />
mit Ansteuerung für Frequenzumrichter des Abluft-<br />
bzw. des Zuluftventilators<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
6.0
<strong>LabSystem</strong><br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Re<strong>in</strong>raumtechnik - Raumduckregelungen<br />
7.0<br />
Re<strong>in</strong>raumtechnik - Raumduckregelungen<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Kapitel 7.0<br />
Abschnitt Titel Seite<br />
1.1 Was ist Re<strong>in</strong>raumtechnik? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
1.2 Good Manufactur<strong>in</strong>g Practice . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
1.3 M<strong>in</strong>destanforderungen an die Räumlichkeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
1.4 Re<strong>in</strong>raumhirarchien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
1.5 Der Raumdruck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
1.6 Das Raumleck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
1.7 Druckdifferenz gegenüber der Umgebung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
1.8 Raumdruckverhältnis bei unterschiedlichem Zu- und Abluftvolumenstrom . 4<br />
2.0 Luftaustausch und Luftführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
2.1 Lam<strong>in</strong>ar Flow . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
2.2 Turbulente Mischströmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
2.3 Pr<strong>in</strong>zipieller Aufbau e<strong>in</strong>es Re<strong>in</strong>raumes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
2.3.1 Berechnung des Volumenstroms . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
3.1 Re<strong>in</strong>raumklassen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
3.2 Klassifi zierung von Sicherheitslaboren nach GenTSV . . . . . . . . . . . . . 7<br />
4.1 Raumdruck- und Volumenstromregler von SCHNEIDER . . . . . . . . . . . . 7<br />
5.1 Raumdruckregler CRP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
5.1.1 Regelgeschw<strong>in</strong>digkeit des CRP-Reglers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
5.1.2 Regelgenauigkeit des CRP-Reglers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
5.2 Raumdruckregelung mit CRP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
5.2.1 Raumschema 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
5.2.2 Raumschema 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
6.1 Regelung von dichten Räumen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />
6.2 Raumdruckverhältnisse e<strong>in</strong>es volumenstromgeregelten dichten Raumes . . 11<br />
6.2.1 Berechnung der Druckdifferenz ∆p . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />
1
2<br />
Re<strong>in</strong>raumtechnik - Raumduckregelungen<br />
Kapitel 7.0<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Abschnitt Titel Seite<br />
6.2.2 E<strong>in</strong>fl uss der Regeltoleranz e<strong>in</strong>es Volumenstromreglers . . . . . . . . . . . . . . 11<br />
6.2.3 Rechenbeispiel mit e<strong>in</strong>em Raumleck von 0,001 m² (10 cm²) bei gleichem Zuluftund<br />
Abluftvolumenstrom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />
6.2.4 Rechenbeispiel mit e<strong>in</strong>em Raumleck von 0,01 m² (100 cm²) bei gleichem Zuluftund<br />
Abluftvolumenstrom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />
6.2.5 Rechenbeispiel für e<strong>in</strong>en defi nierten Raumüberdruck von 10 Pa mit e<strong>in</strong>em<br />
Raumleck von 0,01 m² (100 cm²) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />
6.2.6 Fazit Raumdruckregelung mit Volumenstromreglern . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />
6.3 Raumdruckregelung e<strong>in</strong>es dichten Raumes . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />
6.3.1 E<strong>in</strong>fl uss der Regeltoleranz e<strong>in</strong>es Raumdruckreglers . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
6.3.2 Rechenbeispiel mit e<strong>in</strong>em Raumleck von 0,001 m² (10 cm²) bei konstantem<br />
Zuluftvolumenstrom und Raumdruckregler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
6.3.3 Rechenbeispiel mit e<strong>in</strong>em Raumleck von 0,01 m² (100 cm²) bei konstantem<br />
Zuluftvolumenstrom und Raumdruckregler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
6.4 Raumdruckregler CRP mit doppelter Regelgenauigkeit . . . . . . . . . . . . 14<br />
6.5 Betrachtung der Regelgeschw<strong>in</strong>digkeit des Raumdruckreglers CRP . . . . . 15<br />
6.6 Regelung von dichten Räumen mit dem volumenstrompriorisierten<br />
Raumdruckregler VCP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />
6.6.1 Rechenbeispiel mit e<strong>in</strong>em Raumleck von 0,001 m² (10 cm²) bei konstantem<br />
Zuluftvolumenstrom und volumenstrompriorisiertem Raumdruckregler VCP . . . . 16<br />
7.1 Volumenstrompriorisierter Raumdruckregler VCP . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />
7.1.1 Regelgeschw<strong>in</strong>digkeit des VCP-Reglers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />
7.1.2 Regelgenauigkeit des VCP-Reglers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />
7.1.3 Raumschema VCP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />
8.1 Raumdrucküberwachung PM100 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />
9.1 Volumenstromregler VAV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />
9.1.1 Regelgeschw<strong>in</strong>digkeit des VAV-Reglers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />
9.1.2 Regelgenauigkeit des VAV-Reglers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />
10.1 Leistungsmerkmale Raumdruckregler CRP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />
10.2 Leistungsmerkmale volumenstrompriorisierter Raumdruckregler VCP . . . 24<br />
10.3 Leistungsmerkmale Raumdrucküberwachung PM100 . . . . . . . . . . . . . 25<br />
10.4 Leistungsmerkmale Volumenstromregler VAV . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />
11.1 Produktübersicht Raumdruckregler, Volumenstromregler,<br />
Raumdrucküberwachung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>
1.1 Was ist Re<strong>in</strong>raumtechnik?<br />
Zunehmend höhere <strong>in</strong>dustrielle Anforderungen führen <strong>in</strong><br />
vielen Produktionszweigen zu e<strong>in</strong>er außerordentlichen<br />
Verfe<strong>in</strong>erung der angewandten Technologien und Verfahrenstechniken,<br />
wobei die e<strong>in</strong>gesetzten Methoden hierbei<br />
stetig präziser und wirkungsvoller gestaltet werden. Um<br />
dem marktbed<strong>in</strong>gten Anspruch gerecht zu werden, Spitzenqualität<br />
bei gleichzeitiger Massenfertigung herzustellen,<br />
s<strong>in</strong>d jedoch wesentlich genauere Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />
der Fertigung e<strong>in</strong>zuhalten, wie beispielsweise die<br />
Produktionsstätte staub- und keimfrei zu halten.<br />
Re<strong>in</strong>raumtechnik als Kette aller Maßnahmen zur Vermeidung<br />
oder Verm<strong>in</strong>derung schädlicher E<strong>in</strong>fl üsse auf das<br />
Produkt oder den Menschen ist als Produktionsvoraussetzung<br />
aus ke<strong>in</strong>em der heutigen High-Tech-Industriebereiche<br />
mehr wegzudenken.<br />
Re<strong>in</strong>raumtechnik<br />
hält Partikel aus der Umgebungsluft vom Arbeitsbereich<br />
fern<br />
gewährleistet Luftfi lterung und Strömungsführung<br />
bietet Unter- und Überdruckabstufung zwischen<br />
Räumen und Raumarten<br />
hält bestimmte Luftzustände wie Temperatur und<br />
Luftfeuchtigkeit e<strong>in</strong><br />
ermöglicht, dem Prozess hochre<strong>in</strong>e Medien zuzuführen<br />
gewährleistet e<strong>in</strong>e re<strong>in</strong>raumkompatible Produktionstechnik<br />
und Prozessführung<br />
garantiert e<strong>in</strong>e Oberfl ächenre<strong>in</strong>heit der Produkte,<br />
Arbeitsfl ächen und Packmittel<br />
führt die Prozessabluft ab und entsorgt diese<br />
fördert prozess- und produktangepasste Verhaltensweisen<br />
des Personals und vermittelt die dazu notwendige<br />
Motivation und Schulung<br />
Die <strong>in</strong>ternationalen Normen ISO 14644-1 und die VDI<br />
2083 defi nieren die Klassifi zierung der Luftre<strong>in</strong>heit. Die<br />
US Federal Standard 209b wurde durch die Normen DIN<br />
ISO 14644-1 und DIN ISO 14644-2 abgelöst. In der Tabelle<br />
7.1 ist für jede ISO-Klasse der Höchstwert der Partikelkonzentration<br />
(Partikel je m³) aufgelistet.<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Re<strong>in</strong>raumtechnik - Raumduckregelungen<br />
Kapitel 7.0<br />
In der Re<strong>in</strong>raumtechnik müssen für Pharma-, Gen- und<br />
Biotechnologie, Apotheken und Labore Lüftungsanlagen<br />
gemäß GMP-Anforderungen (Richtl<strong>in</strong>ien zur Qualitätssicherung<br />
der Produktionsabläufe und -umgebung <strong>in</strong> der<br />
Produktion von Arzneimitteln, Wirkstoffen und Mediz<strong>in</strong>produkten<br />
sowie bei Lebens- und Futtermitteln) geplant<br />
und <strong>in</strong>stalliert werden. Dies erfordert e<strong>in</strong> großes Maß an<br />
Wissen und Know-how.<br />
In Tabelle 7.2 s<strong>in</strong>d die Korrelationen der US-, VDI und<br />
ISO-Klassen aufgelistet.<br />
US-FS 209b VDI-2083 DIN ISO 14644<br />
Class 0,01 -- ISO Class 1<br />
Class 0,1 -- ISO Class 2<br />
Class 1 VDI Class 1 ISO Class 3<br />
Class 10 VDI Class 2 ISO Class 4<br />
Class 100 VDI Class 3 ISO Class 5<br />
Class 1.000 VDI Class 4 ISO Class 6<br />
Class 10.000 VDI Class 5 ISO Class 7<br />
Tabelle 7.2 Korrelation der US-, VDI Und ISO-Klassen<br />
Die US-Class 100 entspricht der VDI Class 3 und defi nieren<br />
e<strong>in</strong>e Partikelkonzentration von max. 100 Partikel mit<br />
e<strong>in</strong>er Größe über 0,5 μm je foot³, während die DIN ISO<br />
Class 5 e<strong>in</strong>e Partikelkonzentration von max. 3520 Partikel<br />
mit e<strong>in</strong>er Größe über 0,5 μm je m³ def<strong>in</strong>iert.<br />
1.2 Good Manufactur<strong>in</strong>g Practice<br />
Unter GMP (Good Manufactur<strong>in</strong>g Practice = gute Herstellungspraxis)<br />
versteht man Richtl<strong>in</strong>ien zur Qualitätssicherung<br />
der Produktionsabläufe und - umgebung <strong>in</strong> der<br />
Produktion von Arzneimitteln, Wirkstoffen und Mediz<strong>in</strong>produkten,<br />
aber auch bei Lebens- und Futtermitteln.<br />
In der pharmazeutischen Herstellung spielt die Qualitätssicherung<br />
e<strong>in</strong>e zentrale Rolle, da hier Qualitätsabweichungen<br />
direkte Auswirkungen auf die Gesundheit der<br />
Verbraucher haben können.<br />
Höchstwert der Partikelkonzentration [Partikel je m³]<br />
Klasse 0,1 μm 0,2 μm 0,3 μm 0,5 μm 1 μm 5 μm<br />
ISO 1 10 2<br />
ISO 2 100 24 10 4<br />
ISO 3 1.000 237 102 35 8<br />
ISO 4 10.000 2.370 1.020 352 83<br />
ISO 5 100.000 23.700 10.200 3.520 832 29<br />
ISO 6 1.000.000 237.000 102.000 35.200 8.320 293<br />
ISO 7 352.000 83.200 2.930<br />
ISO 8 3.520.000 832.000 29.300<br />
ISO 9 35.200.000 8.320.000 293.000<br />
Tabelle 7.1 ISO-Klassifi zierung der Luftre<strong>in</strong>heit<br />
3
4<br />
Re<strong>in</strong>raumtechnik - Raumduckregelungen<br />
Kapitel 7.0<br />
E<strong>in</strong> GMP-gerechtes Qualitätsmanagementsystem dient<br />
der Gewährleistung der Produktqualität und der Erfüllung<br />
der für die Vermarktung verb<strong>in</strong>dlichen Anforderungen der<br />
Gesundheitsbehörden.<br />
1.3 M<strong>in</strong>destanforderungen an die Räumlichkeiten<br />
Re<strong>in</strong>raumklassen orientieren sich an der ergänzenden<br />
Leitl<strong>in</strong>ie zur Herstellung steriler Arzneimittel zum EU-<br />
GMP-Leitfaden. Kritische Arbeitsschritte müssen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
Bereich der Re<strong>in</strong>raumklasse A (höchste Anforderung)<br />
durchgeführt werden.<br />
Der kontrollierte Bereich sollte vorzugsweise die Kriterien<br />
der Klasse B erfüllen, bei entsprechendem Nachweis<br />
kann e<strong>in</strong> Raum der Klasse C ausreichend se<strong>in</strong>. Bei der<br />
Verwendung e<strong>in</strong>es Isolators ist die Re<strong>in</strong>raumklasse D ausreichend.<br />
Der Zugang <strong>in</strong> den kontrollierten Bereich sollte über e<strong>in</strong>en<br />
Raum mit Schleusenfunktion erfolgen, die Türen müssen<br />
dabei gegene<strong>in</strong>ander verriegelt se<strong>in</strong>. Material sollte getrennt<br />
vom Personal e<strong>in</strong>geschleust werden (z. B. Materialschleuse).<br />
1.4 Re<strong>in</strong>raumhirarchien<br />
Der Re<strong>in</strong>straumzugang erfolgt meist über e<strong>in</strong>e Folge verschiedener<br />
Re<strong>in</strong>raumbereiche mit fallender Re<strong>in</strong>raumklasse.<br />
Zwischen diesen Bereichen erfolgt <strong>in</strong> der Regel<br />
e<strong>in</strong> Kleidungswechsel. Um Verschmutzungen von Gegenständen,<br />
die mit dem Fußboden <strong>in</strong> Berührung kommen<br />
(z.B. Schuhsohlen), zu m<strong>in</strong>imieren, befi nden sich an den<br />
jeweiligen Zugängen spezielle klebrige Fußmatten. Der<br />
Zugang zum Re<strong>in</strong>straum selbst folgt zusätzlich über Personal-<br />
und Materialschleusen, <strong>in</strong> denen wiederum starke<br />
Luftströmungen und Filtersyteme vorhandene Partikel<br />
aufwirbeln und absaugen, so dass ke<strong>in</strong>e zusätzliche Verunre<strong>in</strong>igung<br />
von außerhalb e<strong>in</strong>getragen wird.<br />
1.5 Der Raumdruck<br />
Um aus Umwelt-, Hygiene- oder Sicherheitsgründen den<br />
Luftaustausch e<strong>in</strong>es Labores mit der Umwelt zu verh<strong>in</strong>dern,<br />
werden Türen, Fenster und Maueröffnungen abgedichtet.<br />
Dadurch wird neben dem Luftaustausch aber<br />
auch der Druckausgleich zur Umgebung verh<strong>in</strong>dert, was<br />
zu unzulässig hohen Druckdifferenzen führen kann.<br />
Die Verhältnisse gegenüber der Umgebung bleiben nur<br />
konstant, wenn die Zu- und Abluftvolumenströme gleich<br />
groß s<strong>in</strong>d. Ausgehend von e<strong>in</strong>er typischen, maximalen Abweichung<br />
der Volumenstromregler von +/-5% Prozent im<br />
Regelbetrieb s<strong>in</strong>d die üblichen Raumdichtheiten im heutigen<br />
Baustandard noch ke<strong>in</strong> Problem. Sobald jedoch im<br />
verstärkten Maße auf die Dichtheit der Bauhülle geachtet<br />
wird, treten unerwünscht hohe Druckdifferenzen auf.<br />
Der resultierende Raumdruck hängt von folgenden Parametern<br />
ab:<br />
Größe der Raumleckfl äche<br />
Fläche der Überströmöffnung<br />
E<strong>in</strong>gestelltes Verhältnis des Zu- und Abluftvolumenstroms<br />
Regelgenauigkeit der Volumenstromregler bzw.<br />
Volumenstromdifferenz (Zuluft - Abluft)<br />
Laufzeit und mögliche Hysterese der e<strong>in</strong>gesetzten<br />
Stellantriebe<br />
1.6 Das Raumleck<br />
In der Regel wird das Raumleck hauptsächlich von Türspalten<br />
und Durchführungen von Rohren <strong>in</strong> Wänden,<br />
Undichtheiten der Fenster und im Raum<strong>in</strong>neren von Unterputzleitungen<br />
(z.B. Elektro<strong>in</strong>stallation im Rohr verlegt)<br />
verursacht.<br />
Mit der zunehmend dichteren Bauweise fehlen diese „natürlichen“<br />
Ausgleichsöffnungen immer mehr. Zunehmend<br />
dichtere Räume s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Bezug auf ihre Raumdruckhaltung<br />
sehr schwierig zu regeln (siehe hierzu Abschnitt 6.1 ff).<br />
Um dies zu verh<strong>in</strong>dern, werden bewusst defi nierte Überströmöffnungen<br />
e<strong>in</strong>gebaut, welche aber nicht zu schmal<br />
und scharfkantig se<strong>in</strong> dürfen, da dies zu Pfeifgeräuschen<br />
führen würde.<br />
Muss bei abgeschalteter Anlage e<strong>in</strong> Luftwechsel <strong>in</strong> die falsche<br />
Richtung verh<strong>in</strong>dert werden, so ist die Öffnung mit<br />
e<strong>in</strong>er gewichts- oder federbelasteten Rückschlagklappe<br />
zu versehen.<br />
1.7 Druckdifferenz gegenüber der<br />
Umgebung<br />
In Anwendung der Strömungslehre verhält sich der Druckabfall<br />
über das Raumleck nahezu quadratisch zum Durchfl<br />
uss. Daher kann die resultierende Druckdifferenz gegenüber<br />
der Umgebung <strong>in</strong>folge e<strong>in</strong>er unausgeglichenen<br />
Volumenstrombilanz bestimmt werden. Erfolgt e<strong>in</strong> Ausgleich<br />
über e<strong>in</strong>e defi nierte Überströmöffnung, so ist der<br />
Widerstand des Überströmelementes mit dieser Druckdifferenz<br />
gleichzusetzen (siehe hierzu Bernoulli-Formel, Abschnitt<br />
6.1 ff)<br />
1.8 Raumdruckverhältnis bei unterschiedlichem<br />
Zu- und Abluftvolumenstrom<br />
Soll z.B. e<strong>in</strong> permanenter Überdruck zur Umgebung aufrecht<br />
erhalten werden, so ist dementsprechend e<strong>in</strong> Luftüberschuss<br />
e<strong>in</strong>zuplanen. Der Abluftvolumenstromregler<br />
muss gegenüber dem Zuluftvolumenstromregler um den<br />
abströmenden Teil ger<strong>in</strong>ger ausgelegt werden. Die Volumenstromdifferenz<br />
errechnet sich wie folgt:<br />
Volumenstromdifferenz = Zuluft - Abluft<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>
Die Raumdruckregelung mit Volumenstromreglern ist nur<br />
bei ausreichend großem Raumleck geeignet, was durch<br />
das folgende Beispiel verdeutlicht wird:<br />
Annahmen:<br />
Raumzuluft 1500 m³/h<br />
Raumbaluft 1360 m³/h<br />
Volumenstromdifferenz 140 m³/h<br />
Raumleckfl äche 0,01 m²<br />
Regelabweichung e<strong>in</strong>es Reglers ± 5 %<br />
Konsolidierte Regelabweichung<br />
beider Regler ± 7,5 %<br />
Bei diesem Beispiel wird ersichtlich, dass nun e<strong>in</strong> Volumenstrom<br />
von 140 m³/h durch „Undichtigkeiten“ entweichen<br />
muss. Die Größe der Öffnung bestimmt die resultierende<br />
Druckdifferenz gegenüber der Umgebung (ohne<br />
Berücksichtigung der Regelabweichung).<br />
Berücksichtigt man die Regelungenauigkeit der Volumenstromregler,<br />
so ist mit e<strong>in</strong>er Schwankungsbreite (Differenz-<br />
Volumenstrom) von 140 m³/h +/- 112,5 m³/h zu rechnen.<br />
Daraus resultieren z.B. bei e<strong>in</strong>er Öffnungsfl äche von 0,01<br />
m² die <strong>in</strong> der Tabelle 7.1 aufgelisteten Druckschwankungen<br />
(siehe Diagramm 7.1 <strong>in</strong> Abschnitt 6).<br />
Volumenstrom<br />
Zuluft<br />
[m³/h]<br />
Differenz-<br />
Volumenstrom<br />
[m³/h]<br />
Der Druckdifferenzbereich von 0,67 bis 56,9 Pa ist für<br />
e<strong>in</strong>e stabile Raumdruckregelung nicht akzeptabel. Mögliche<br />
Maßnahmen s<strong>in</strong>d Vergrößerung des Raumlecks oder<br />
Regelung der Raumdruckhaltung über Raumdruckregler<br />
CRP (siehe Abschnitt 5.1 ff) bzw. bei kritischen Raumdruckregelungen<br />
mit sehr kle<strong>in</strong>er Raumleckfl äche über<br />
den patentierten volumenstrompriorisierten Raumdruckregler<br />
VCP von SCHNEIDER.<br />
2.0 Luftaustausch und Luftführung<br />
Druckdifferenz<br />
[Pa]<br />
VMIN 1500-112,5 27,5 0,67<br />
VMED 1500 140 17,5<br />
VMAX 1500+112,5 252,5 56,9<br />
Tabelle 7.1: Druckschwankungen bei e<strong>in</strong>em Raumleck<br />
von 0,01 m² und den gegebenen Werten<br />
Tabelle 7.2 zeigt den Luftwechsel bei verschiedenen Re<strong>in</strong>raumklassen.<br />
E<strong>in</strong> Laborraum benötigt im Tagbetrieb typischerweise e<strong>in</strong>en<br />
8-fachen Raumluftwechsel mit 25m³/(h x m²). Man erkennt<br />
hier sofort die hohen Anforderungen der Re<strong>in</strong>räume<br />
mit Raumluftwechselraten von 20 bis 600, d.h. 2,5 bis 75<br />
mal höheren Luftdurchsatz als bei Laborräumen.<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Re<strong>in</strong>raumtechnik - Raumduckregelungen<br />
Re<strong>in</strong>raumklasse<br />
nach US-FS-209b<br />
Volumenstrom<br />
[m³/(hxm²)]<br />
Kapitel 7.0<br />
Luftwechsel<br />
[Anzahl/h]<br />
10 1.600-1.800 500-600<br />
100 1.600-1.800 500-600<br />
1.000 700-1.100 200-300<br />
10.000 60-120 20-40<br />
100.000 60 20<br />
Alle Angaben s<strong>in</strong>d grobe Richtwerte<br />
Tabelle 7.2: Luftwechsel bei verschiedenen Re<strong>in</strong>raumklassen<br />
Je ger<strong>in</strong>ger die Partikelbelastung se<strong>in</strong> darf, desto häufi<br />
ger muss die Luft ausgetauscht werden!<br />
2.1 Lam<strong>in</strong>ar Flow<br />
Die grundliegende Idee der turbulenzarmen Verdrängungsströmung<br />
(Lam<strong>in</strong>arströmung, engl. lam<strong>in</strong>ar fl ow)<br />
ist, dass Partikel mit den Strömungsl<strong>in</strong>ien mittransportiert<br />
werden. Da alle Strömungsl<strong>in</strong>ien von oben nach unten<br />
gerichtet s<strong>in</strong>d, ist e<strong>in</strong>e Querausbreitung der Partikel nicht<br />
möglich und Verunre<strong>in</strong>igungen werden sofort aus der Luft<br />
entfernt.<br />
Zusammen mit e<strong>in</strong>er <strong>in</strong> der Regel mehrstufi gen Filterung<br />
und großem Luftdurchsatz soll die Re<strong>in</strong>heit der Luft sichergestellt<br />
werden.<br />
Die partikelbelastete Luft wird von der partikelarmen<br />
Luft verdrängt und durch den gelochten Boden entlang<br />
der Stroml<strong>in</strong>ien abgeführt<br />
Die Strömungsgeschw<strong>in</strong>digkeit wird mit ca. 0,45 m/s<br />
± 0,05 m/s möglichst hoch gewählt<br />
Dadurch hohe Raumluftqualität möglich<br />
Sehr kosten<strong>in</strong>tensiv<br />
Lam<strong>in</strong>are Verdrängungsströmung und turbulente<br />
Mischströmung werden aus Kostengründen häufi g<br />
mite<strong>in</strong>ander komb<strong>in</strong>iert<br />
5
6<br />
Re<strong>in</strong>raumtechnik - Raumduckregelungen<br />
Kapitel 7.0<br />
2.2 Turbulente Mischströmung<br />
Die grundliegende Idee der turbulenten Verdünnungs-<br />
oder Mischströmung basiert darauf, dass die gefi lterte<br />
Re<strong>in</strong>luft turbulent (verwirbelnd) <strong>in</strong> den Re<strong>in</strong>raum e<strong>in</strong>geführt<br />
wird und e<strong>in</strong>e stetige Verdünnung der Partikelkonzentration<br />
bewirkt.<br />
Die verdünnte Luft wird durch e<strong>in</strong>en gelochten Boden<br />
abgeführt<br />
Turbulente Strömung führt zu e<strong>in</strong>er höheren Verweildauer<br />
der partikelbelasteten Luft<br />
Daher ist die erzielte Re<strong>in</strong>heitsklasse im Vergleich zur<br />
lam<strong>in</strong>aren Strömung schlechter<br />
Turbulente Mischströmung ist aber preiswerter als Lam<strong>in</strong>arströmung<br />
2.3 Pr<strong>in</strong>zipieller Aufbau e<strong>in</strong>es Re<strong>in</strong>raumes<br />
E<strong>in</strong> Überdruck von ca. 30 Pa im Re<strong>in</strong>raum verh<strong>in</strong>dert das<br />
E<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gen von Partikeln. Personen- und Materialverkehr<br />
erfolgen über separate Schleusen. Dies ist notwendig, da<br />
das Personal sonst unnötigen Schmutz <strong>in</strong> den Re<strong>in</strong>raum<br />
br<strong>in</strong>gt beziehungsweise durch Öffnen der Türen Schmutz<br />
„e<strong>in</strong>geweht“ werden kann.<br />
Zudem muss der Raum aus Sicherheitsgründen von m<strong>in</strong>destens<br />
zwei, besser noch von drei Seiten von außen e<strong>in</strong>zusehen<br />
se<strong>in</strong>.<br />
Folgende Informationen müssen für die Planung e<strong>in</strong>es<br />
Re<strong>in</strong>raumes defi niert se<strong>in</strong>:<br />
Re<strong>in</strong>raumklasse<br />
Abmaße des Re<strong>in</strong>raumes<br />
Anzahl der Personen die dauerhaft im Re<strong>in</strong>raumbereich<br />
arbeiten<br />
Zugangsmöglichkeit<br />
Beleuchtung<br />
Diese Angaben kommen vorwiegend vom Nutzer und werden<br />
vom Planer spezifi ziert.<br />
Aus der Re<strong>in</strong>raumklasse ergibt sich die benötigte Filterdeckenfl<br />
äche, zum Beispiel bei Re<strong>in</strong>raumklasse 7 nach DIN<br />
ISO 14644-1 e<strong>in</strong>e Fläche von 10 - 20 % und e<strong>in</strong>e Luftwechselzahl<br />
von 133.<br />
Mit dem Raumvolumen, der Personenanzahl und der Luftwechselzahl<br />
wird der Zuluft- und Abluftvuftvolumenstrom<br />
errechnet.<br />
2.3.1 Berechnung des Volumenstroms<br />
Zur Berechnung des benötigten Volumenstroms für e<strong>in</strong>en<br />
Re<strong>in</strong>raum der Klasse 7 gemäß DIN ISO 14644 werden<br />
folgende Annahmen getroffen:<br />
Annahmen:<br />
Raumfl äche: 60 m²<br />
Raumvolumen: 210 m³<br />
Der Norm entsprechend ergeben sich folgende Anforderungen:<br />
Filterdeckenfl äche: 10…20%<br />
Luftwechselzahl: 133/h<br />
Nach der Berechnungsformel:<br />
Volumenstrom = Raumvolumen x Luftwechselzahl<br />
ergibt sich<br />
210 m³ x 133/h = 27.930 m³/h<br />
Dass heisst, e<strong>in</strong> Re<strong>in</strong>raum mit der Raumfl äche von 60 m²<br />
und e<strong>in</strong>er Raumhöhe von 3,50 m benötigt <strong>in</strong> der geforderten<br />
Re<strong>in</strong>raumklasse 7 gemäß DIN ISO 14644 e<strong>in</strong>en<br />
Volumenstrom von 27.930 m³/h. Auf Grund des geforderten<br />
Überdrucks von 30 Pa ergibt sich bei e<strong>in</strong>er bekannten<br />
Raumleckfl äche der Differenzvolumenstrom (siehe Diagramm<br />
7.1 <strong>in</strong> Abschnitt 6) und der erforderliche Raumabluftvolumenstrom.<br />
Man erkennt jetzt schon, dass es schwierig ist, e<strong>in</strong>e stabile<br />
Raumdruckhaltung von 30 Pa bei diesen hohen Volumenströmen<br />
stabil auszuregeln.<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>
3.1 Re<strong>in</strong>raumklassen<br />
Die Re<strong>in</strong>raumklassen A (hohes Risiko) bis D gelten für die<br />
Herstellung steriler Arzneimittelprodukte <strong>in</strong> Re<strong>in</strong>räumen.<br />
Für die Herstellung steriler Produkte gelten besondere<br />
Anforderungen, um das Risiko e<strong>in</strong>er Kontam<strong>in</strong>ation mit Mikroorganismen,<br />
Partikeln und Pyrogenen möglichst ger<strong>in</strong>g<br />
zu halten. Vieles hängt von der Fertigkeit, Schulung und<br />
dem Verhalten des betreffenden Personals ab. Die Qualitätssicherung<br />
ist hier von besonderer Bedeutung und die<br />
Herstellung muss streng nach sorgfältig festgelegten und<br />
validierten Methoden und Verfahren erfolgen. Die Sterilität<br />
oder andere Qualitätsaspekte dürfen sich nicht alle<strong>in</strong>e auf<br />
den letzten Herstellungsschritt oder die Prüfung des Endproduktes<br />
stützen.<br />
Klasse A (hohes Risiko)<br />
Die lokale Zone für Arbeitsvorgänge mit hohem Risiko,<br />
zum Beispiel Abfüllbereich, Stopfenbehälter, offene<br />
Ampullen und Fläschchen, Herstellung aseptischer<br />
Verb<strong>in</strong>dungen. Normalerweise werden solche Bed<strong>in</strong>gungen<br />
durch e<strong>in</strong> lam<strong>in</strong>ares Luftströmungssystem sichergestellt.<br />
Lam<strong>in</strong>are Luftströmungssysteme sollten<br />
für e<strong>in</strong>e gleichmäßige Luftströmungsgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />
von 0,36-0,54 m/s (Richtwert) am Arbeitsplatz sorgen.<br />
Die Aufrechterhaltung der Lam<strong>in</strong>arität sollte nachgewiesen<br />
und validiert se<strong>in</strong>. Gerichtete Luftströmung und<br />
ger<strong>in</strong>gere Geschw<strong>in</strong>digkeiten können <strong>in</strong> geschlossenen<br />
Isolatoren und Handschuhboxen verwendet werden.<br />
Klasse B<br />
für aseptische Zubereitung und Abfüllung; dies ist die<br />
H<strong>in</strong>tergrundumgebung für e<strong>in</strong>e Zone der Klasse A.<br />
Klassen C und D<br />
Re<strong>in</strong>e Bereiche für die weniger kritischen Schritte bei<br />
der Herstellung steriler Produkte.<br />
3.2 Klassifi zierung von Sicherheitslaboren<br />
nach GenTSV<br />
Die GenTSV (Gentechnik-Sicherheitsverordnung) gilt für<br />
gentechnische Anlagen, d.h. für E<strong>in</strong>richtungen, <strong>in</strong> denen<br />
gentechnische Arbeiten im geschlossenen System durchgeführt<br />
werden. Dabei werden physikalische Schranken<br />
verwendet, um den Kontakt der verwendeten Organismen<br />
mit Menschen und Umwelt zu begrenzen. Sicheres gentechnisches<br />
Arbeiten <strong>in</strong> <strong>Laboratorien</strong> wird durch geeignete<br />
biologische, technische und organisatorische Sicherheitsmaßnahmen<br />
gewährleistet. Hierfür s<strong>in</strong>d bauliche und<br />
technische Voraussetzungen für <strong>Laboratorien</strong> mit den Sicherheitsstufen<br />
S1 bis S4 (hohes Risiko) vorgeschrieben.<br />
Im Speziellen wird auf die sichere E<strong>in</strong>haltung von Druckstufen<br />
über mehrere Zonen Wert gelegt.<br />
S1- Labor<br />
Im Gentechniklabor der Sicherheitsstufe 1 s<strong>in</strong>d Arbeiten<br />
zuzuordnen, welche nach dem Stand der Wissenschaft<br />
ke<strong>in</strong> Risiko für die menschliche Gesundheit<br />
oder für die Umwelt s<strong>in</strong>d.<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Re<strong>in</strong>raumtechnik - Raumduckregelungen<br />
Kapitel 7.0<br />
S2- Labor<br />
In e<strong>in</strong>em Labor mit der Sicherheitsstufe 2 werden gentechnische<br />
Arbeiten verrichtet, bei denen nach dem<br />
Stand der Wissenschaft von e<strong>in</strong>em ger<strong>in</strong>gen Risiko<br />
für die menschliche Gesundheit oder Umwelt auszugehen<br />
ist.<br />
S3- Labor<br />
In e<strong>in</strong>em Labor mit der Sicherheitsstufe 3 ist von e<strong>in</strong>em<br />
mäßigen Risiko für die menschliche Gesundheit<br />
oder Umwelt auszugehen. Bei der Sicherheitsstufe 3,<br />
also S3-Labor, handelt es sich beispielsweise um Arbeiten,<br />
bei denen mit Erregern von Krankheiten mit<br />
mäßigem Risikopotenzial der Ansteckung zu rechnen<br />
ist.<br />
S4- Labor (hohes Risiko)<br />
S4-Labore s<strong>in</strong>d gentechnische Arbeiten zuzuordnen,<br />
es ist nach dem Stand der Wissenschaft von e<strong>in</strong>em<br />
hohen Risiko oder dem begründeten Verdacht e<strong>in</strong>es<br />
solchen Risikos für die menschliche Gesundheit oder<br />
Umwelt auszugehen. Im Bereich e<strong>in</strong>es Gentechniklabors<br />
mit der Sicherheitsstufe S4 ist mit Erregern von<br />
Krankheiten (z.B. Ebola-Virus) zu rechnen, von denen<br />
e<strong>in</strong> hohes Ansteckungsrisiko ausgeht.<br />
4.1 Raumdruck- und Volumenstromregler<br />
von SCHNEIDER<br />
SCHNEIDER bietet komplette Systemlösungen zur Volumenstrom-<br />
und Raumdruckregelung <strong>in</strong> Labor- und<br />
Re<strong>in</strong>raumanwendungen. Der Vorteil für den Anwender<br />
ist e<strong>in</strong> funktionierendes, sicheres, fl exibles und robustes<br />
Gesamtsystem ohne Kompatibilitätsprobleme. Auf Grund<br />
der hohen Anforderungen an die Raumdichtigkeit sollten<br />
generell auf der Zu- und Abluftseite Systeme mit Raumdruck-<br />
und Volumenstromreglern e<strong>in</strong>gesetzt werden. Somit<br />
ist e<strong>in</strong>e sichere E<strong>in</strong>haltung von Druckstufen, auch über<br />
mehrere Zonen, möglich.<br />
Zur Raumdruck- und Volumenstromregelung werden folgende<br />
<strong>LabSystem</strong>-Produkte e<strong>in</strong>gesetzt:<br />
Raumdruckregler CRP<br />
Volumenstrompriorisierter<br />
Raumdruckregler VCP<br />
Raumdrucküberwachung PM100<br />
Variabler Volumenstromregler VAV<br />
7
8<br />
Re<strong>in</strong>raumtechnik - Raumduckregelungen<br />
Kapitel 7.0<br />
5.1 Raumdruckregler CRP<br />
Raumdruckregler werden zur konstanten Druckhaltung<br />
e<strong>in</strong>gesetzt, d.h. e<strong>in</strong> defi nierter Raumüber- oder Raumunterdruck<br />
wird mittels Drosselabsperrklappe mit Stellantrieb<br />
autark ausgeregelt. Je nach Anwendungsfall vermeidet<br />
man dadurch das E<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gen bzw. Austreten von schadstoffhaltiger<br />
oder ungere<strong>in</strong>igter Luft mit zu hohen Staubanteilen.<br />
Laborräume werden daher standardmäßig im<br />
Unterdruck, Re<strong>in</strong>räume im Überdruck gehalten.<br />
Es handelt sich dabei um e<strong>in</strong> mikroprozessor gesteuertes,<br />
schnelles Regelsystem für die konstante Druckregelung<br />
von Räumen. E<strong>in</strong> schneller Regelalgorithmus vergleicht<br />
den konstanten Sollwert mit dem gemessenen Raumdruck<br />
des statischen Differenzdrucksensors und regelt schnell,<br />
präzise und stabil aus. Der konstante Raumunterdruck ist<br />
frei parametrierbar und wird spannungsausfallsicher im<br />
EEPROM gespeichert. Die Regelkurve wird, bezogen auf<br />
die Sollwertvorgabe, selbsttätig berechnet.<br />
Bild 7.1: Raumdruckregler mit Drosselklappe aus<br />
Stahlblech<br />
5.1.1 Regelgeschw<strong>in</strong>digkeit des CRP-Reglers<br />
Bei der gesamten Anlagenplanung steht der Schutz für<br />
das Personal und für die Umwelt stets im Vordergrund.<br />
Raumdruckänderungen müssen dazu schnell erkannt und<br />
durch die erforderliche Zu- oder Abluft ausgeregelt werden,<br />
daher setzt SCHNEIDER permanent auf e<strong>in</strong>e hohe<br />
Regelgeschw<strong>in</strong>digkeit. Die Ausregelzeit beträgt < 3 sec.<br />
Motorlaufzeit für e<strong>in</strong>en Drehw<strong>in</strong>kel von 90° und ist von 3 s<br />
bis 24 s frei parametrierbar (Laufzeitverzögerung). Somit<br />
können die strengen Anforderungen des Anwenders und<br />
die gesetzlichen Bestimmungen erfüllt werden.<br />
Der Raumdruckregler CRP erkennt automatisch das Öffnen<br />
von Türen und Fenstern und verzögert selbsttätig die<br />
Ausregelung des geforderten Raumdrucks um e<strong>in</strong>e parametrierbare<br />
Zeit (0...240 s). Wird z.B. die Tür <strong>in</strong>nerhalb<br />
dieser Zeit wieder geschlossen, fi ndet die Ausregelung<br />
erst nach dem Schließen der Tür wieder statt. Dieses<br />
neuartige Regelungskonzept von SCHNEIDER verr<strong>in</strong>gert<br />
unnötige Regelungszyklen und erhöht somit die Standzeit<br />
und Betriebssicherheit signifi kant. Auf Türkontakte kann<br />
bei langsamen Regelzeiten verzichtet werden.<br />
5.1.2 Regelgenauigkeit des CRP-Reglers<br />
Die Regelgenauigkeit e<strong>in</strong>es Raumdruckreglers hängt<br />
im Wesentlichen vom Messbereich und von der<br />
Messgenauigkeit des statischen Differenzdrucksensors<br />
sowie von der Positionieraufl ösung des Stellmotors ab.<br />
Um e<strong>in</strong>e Positionieraufl ösung von < 0,5 ° zu erreichen, setzt<br />
SCHNEIDER konsequent auf die direkte Ansteuerung des<br />
Stellmotors (Fast-Direct-Drive) aus der Reglerelektronik.<br />
Neben der sehr guten Positionieraufl ösung wird zusätzlich<br />
e<strong>in</strong> schnelles und stabiles Regelverhalten erreicht.<br />
Die Fast-Direct-Drive Ansteuerung hat wesentliche Vorteile<br />
gegenüber der analogen Motoransteuerung (0...10V<br />
DC), da die <strong>in</strong>terne Steuerelektronik des analog (stetig)<br />
angesteuerten Stellmotors über e<strong>in</strong>e Hysterese verfügt,<br />
die dazu führen kann, dass bei kle<strong>in</strong>en auszuregelnden<br />
Volumenstrom- oder Druckdifferenzen die Regelung<br />
schw<strong>in</strong>gt.<br />
E<strong>in</strong> im Stellmotor (Fast-Direct-Drive) <strong>in</strong>tegriertes Rückführungspotentiometer<br />
meldet den Istwert der aktuellen<br />
Drosselklappenstellung an die Regelelektronik und<br />
e<strong>in</strong> spezieller Regelalgorithmus “fährt” die benötigte<br />
Raumdruckhaltung ohne Überschw<strong>in</strong>gen schnell und<br />
direkt an.<br />
Bei Ansteuerung des Stellmotors wird gleichzeitig geprüft,<br />
ob auch e<strong>in</strong>e tatsächliche Stellklappenverstellung (Dampercontrol)<br />
erfolgt. Dieses Regelkonzept mit <strong>in</strong>tegrierter<br />
Überwachungsfunktion des Stellmotors übertrifft die<br />
hohen Sicherheitskriterien, die an Raumdruckregelungen<br />
gestellt werden.<br />
Die Positioniergenauigkeit e<strong>in</strong>es stetig angesteuerten<br />
Stellmotors (0...10V DC) liegt bei ca. ± 1,0° was im Vergleich<br />
zum Fast-Direct-Drive Stellmotor von SCHNEIDER<br />
(Positioniergenauigkeit < 0,5°) e<strong>in</strong>e wesentliche Verschlechterung<br />
der Positionieraufl ösung darstellt, d.h. bei<br />
e<strong>in</strong>em stetig angesteuerten Stellmotor ist die Regelgenauigkeit<br />
ger<strong>in</strong>ger und die Schw<strong>in</strong>gungsneigung größer. Dieses<br />
Verhalten wirkt sich natürlich bei der Raumdruckhaltung<br />
von dichten Räumen negativ aus.<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>
5.2 Raumdruckregelung mit CRP<br />
5.2.1 Raumschema 1<br />
Das <strong>in</strong> Bild 7.2 dargestellte Raumschema 1 zeigt e<strong>in</strong>e<br />
Applikation mit jeweils konstanten Volumenstromreglern<br />
(CAV) für die Raumabluft der verschiedenen Räume.<br />
Die Raumdruckregler CRP regeln selbsttätig den parametrierbaren<br />
Raumüberdruck (+) für jeden Raum autark aus.<br />
In Tabelle 7.3 s<strong>in</strong>d die parametrierten Werte und die Bezugsmessung<br />
des statischen Differenz-Drucktransmitters<br />
dargestellt.<br />
Der CRP der Schleuse misst und regelt die Druckdifferenz<br />
zwischen dem Flur (-) und der Schleuse (+), der CRP des<br />
Raums 1 misst und regelt die Druckdifferenz zwischen der<br />
Schleuse und dem Raum 1. Der Überdruck des Raums 1<br />
folgt somit dem Überdruck der Schleuse mit e<strong>in</strong>er Druckdifferenz<br />
von +10 Pa. Der CRP des Raums 2 bezieht sich<br />
wieder direkt auf den Flur und hält e<strong>in</strong>en konstanten Überdruck<br />
von +30 Pa.<br />
Diese Ausführung ist nicht zu empfehlen, da die Raum-<br />
Bild 7.2: Raumschema 1 Raumdruckregelung<br />
Flur<br />
(-) = Unterdruck<br />
Schleuse<br />
(+) = Überdruck<br />
24V AC<br />
- +<br />
dP<br />
CRP<br />
Raumzuluft<br />
(variabel)<br />
CAV<br />
Instabile Raumdruckregelung<br />
von Raum 1 durch<br />
Messung gegen Schleuse<br />
Raumabluft<br />
(konstant)<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Re<strong>in</strong>raumtechnik - Raumduckregelungen<br />
Raum Bezugsmessung<br />
gegen<br />
parame-<br />
trierter<br />
Wert [Pascal]<br />
Kapitel 7.0<br />
Druckdifferenz<br />
gegen Flur<br />
(Atmosphäre)<br />
[Pascal]<br />
Schleuse Flur +10 +10<br />
Raum 1 Schleuse +10 +20<br />
Raum 2 Flur +30 +30<br />
Tabelle 7.3: Beispielwerte und Bezugsmessung<br />
Raumschema 1<br />
druckhaltung sehr <strong>in</strong>stabil ist, weil es bei e<strong>in</strong>er Messung<br />
der Räume gegene<strong>in</strong>ander (z.B. Raum 1 gegen Schleuse)<br />
zu verstärkten Schw<strong>in</strong>gungsneigungen kommt. Raumdruckänderungen<br />
z.B. der Schleuse wirken sich auf den<br />
Raum 1 aus.<br />
Beliebige Bezugsmessungen und CRP-Konfi gurationen<br />
(Raumzuluft oder Raumabluft) s<strong>in</strong>d, je nach Applikation,<br />
realisierbar, wobei aber immer die Regelstabilität (ger<strong>in</strong>ge<br />
Schw<strong>in</strong>gungsneigung) <strong>in</strong> Betracht gezogen werden sollte.<br />
CAV<br />
24V AC<br />
- +<br />
dP<br />
CRP<br />
24V AC<br />
- +<br />
dP<br />
CRP<br />
Raumabluft<br />
(konstant)<br />
Raumzuluft<br />
(variabel)<br />
Raumzuluft<br />
(variabel)<br />
Raum 1<br />
(+) = Überdruck<br />
gegen Schleuse<br />
Raum 2<br />
(+++) = Überdruck<br />
gegen Flur<br />
CAV Raumabluft<br />
(konstant)<br />
9
Re<strong>in</strong>raumtechnik - Raumduckregelungen<br />
Kapitel 7.0<br />
5.2.2 Raumschema 2<br />
Das <strong>in</strong> Bild 7.3 dargestellte Raumschema 2 zeigt e<strong>in</strong>e<br />
Applikation mit jeweils konstanten Volumenstromreglern<br />
(CAV) für die Raumabluft der verschiedenen Räume.<br />
Die Raumdruckregler CRP regeln selbsttätig den parametrierbaren<br />
Raumüberdruck (+) für jeden Raum autark aus.<br />
In Tabelle 7.4 s<strong>in</strong>d die parametrierten Werte und die Bezugsmessung<br />
des statischen Differenz-Drucktransmitters<br />
dargestellt.<br />
Alle Raumdruckregler CRP s<strong>in</strong>d auf der (-) = Unterdruck-<br />
Seite zusammengefasst und messen gegen e<strong>in</strong>en geme<strong>in</strong>samen<br />
Referenzpunkt. Diese bevorzugte Messart<br />
gewährleistet die beste Stabilität, wenn der Referenzraum<br />
bzw. Referenzpunkt folgende Bed<strong>in</strong>gungen erfüllt:<br />
Druckstabiler, unbelüfteter Raum, ohne Volumenstrom-<br />
bzw. Druckregelung, ohne W<strong>in</strong>dlast und ohne<br />
Verb<strong>in</strong>dungen (z.B. Kabelkanäle, Elektrorohrleitungen<br />
etc.) zu ventilierten Räumen.<br />
Bei Referenzpunkten gegenüber der Aussenatmosphäre<br />
muß dieser frei vom dynamischen W<strong>in</strong>ddruck<br />
und über e<strong>in</strong> pneumatisches RC-Glied ausreichend<br />
gedämpft se<strong>in</strong>.<br />
Diese Ausführung ist aus der bereits erwähnten Regelungsstabilität<br />
dem Raumschema 1 vorzuziehen.<br />
Bild 7.3: Raumschema 2 Raumdruckregelung<br />
10<br />
Schleuse<br />
(+) = Überdruck<br />
gegen geme<strong>in</strong>samen<br />
Referenzpunkt<br />
24V AC<br />
- +<br />
dP<br />
CRP<br />
Raumzuluft<br />
(variabel)<br />
CAV<br />
Geme<strong>in</strong>samer<br />
(-) = Referenzpunkt<br />
Raumabluft<br />
(konstant)<br />
Raum Bezugsmessung<br />
gegen<br />
geme<strong>in</strong>same<br />
Referenz<br />
parame-<br />
trierter<br />
Wert<br />
[Pascal]<br />
In beiden Raumschemata können die Konstantvolumenstromregler<br />
(CAV) durch variable Volumenstromregler<br />
ersetzt werden, wenn variable Raumluftwechselraten gefordert<br />
s<strong>in</strong>d. So werden z.B. <strong>in</strong> Räumen mit Tierbelegung,<br />
je nach Nutzung, 12 bis 30-fache Raumluftwechselraten<br />
benötigt.<br />
Die Raumluftwechselrate wird z.B. über die GLT (analog<br />
oder über den Feldbus) vorgegeben und die Raumzuluft<br />
folgt autark, um die geforderte Raumdruckhaltung zu gewährleisten.<br />
Ebenso ist e<strong>in</strong>e umschaltbare Raumdruckhaltung<br />
(z.B. von 10 Pa auf 25 Pa) denkbar.<br />
SCHNEIDER verfügt auf diesem Anwendungsgebiet über<br />
e<strong>in</strong> umfangreiches Know how und erstklassige Referenzen.<br />
CAV<br />
- +<br />
dP<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Druckdifferenz<br />
gegen Flur<br />
(Atmosphäre)<br />
[Pascal]<br />
Schleuse Ja +10 +10<br />
Raum 1 Ja +20 +20<br />
Raum 2 Ja +30 +30<br />
24V AC<br />
- +<br />
dP<br />
Tabelle 7.4: Beispielwerte und Bezugsmessung<br />
Raumschema 2<br />
CRP<br />
24V AC<br />
CRP<br />
Raumabluft<br />
(konstant)<br />
Raumzuluft<br />
(variabel)<br />
Raumzuluft<br />
(variabel)<br />
Raum 1<br />
(++) = Überdruck<br />
gegen geme<strong>in</strong>samen<br />
Referenzpunkt<br />
Raum 2<br />
(+++) = Überdruck<br />
gegen geme<strong>in</strong>samen<br />
Referenzpunkt<br />
CAV Raumabluft<br />
(konstant)
6.1 Regelung von dichten Räumen<br />
Dichte Räume (Re<strong>in</strong>räume) und Sicherheitslabors unterliegen,<br />
je nach Sicherheitsklasse und damit der Raumdichtheit,<br />
bestimmten Anforderungen <strong>in</strong> Bezug auf die Regelungstechnik.<br />
Dazu gehören:<br />
Schnelle Raumdruckhaltung bei ev. auftretenden<br />
Störgrößen, wie z.B. Kanaldruckschwankungen oder<br />
das Öffnen bzw. Schließen von Türen.<br />
Stabile Raumdruckhaltung ohne Über- und Unterschw<strong>in</strong>gungen.<br />
Stellmotor mit möglichst kle<strong>in</strong>er Hysterese oder besser<br />
ohne Hysterese und hoher Positioniergenauigkeit<br />
(Fast-Direct-Drive von SCHNEIDER).<br />
Präzise und genaue Raumdruckregelung.<br />
Auswahl e<strong>in</strong>es geeigneten Referenzraumes bzw. Referenzpunktes<br />
(wie unter 5.2.2 beschrieben).<br />
Kurze Raumdruckmessleitungen, um die Ausregelzeit<br />
des Reglers nicht durch unerwünschte RC-Glieder zu<br />
verlangsamen.<br />
Die Raumdruckhaltung <strong>in</strong> dichten Räumen muß mit<br />
e<strong>in</strong>er Raumdruckregelung erfolgen.<br />
Volumenstromregelungen (bei Raumüberdruck gilt:<br />
Zuluftvolumenstrom > Abluftvolumenstrom) s<strong>in</strong>d ungeeignet.<br />
6.2 Raumdruckverhältnisse e<strong>in</strong>es volumenstromgeregelten<br />
dichten Raumes<br />
Die Raumdruckhaltung e<strong>in</strong>es dichten Raumes (ohne Leckagen)<br />
über Volumenstromregler führt zu gravierenden<br />
Problemen, da die erforderliche Regelgenauigkeit nicht<br />
erreicht werden kann.<br />
Das nachfolgende Berechnungsbeispiel zeigt den Zusammenhang<br />
zwischen Volumenstromregelung und dem<br />
Druckanstieg <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em dichten Raum.<br />
Raumleck<br />
200 m 3 /h<br />
VAV oder CAV<br />
7,00 m<br />
7,00 m<br />
Re<strong>in</strong>raum<br />
(+) = Überdruck<br />
Raumhöhe = 3,06 m<br />
Raumvolumen = 150 m 3<br />
Raumzuluft 1.500 m 3 /h Raumabluft 1.300 m 3 /h<br />
VAV oder CAV<br />
Bild 7.4: Raumdruckregelung mit Volumenstromreglern<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Re<strong>in</strong>raumtechnik - Raumduckregelungen<br />
6.2.1 Berechnung der Druckdifferenz ∆p<br />
Kapitel 7.0<br />
Mit der Bernoulli-Formel wird die Druckdifferenz gegenüber<br />
der Umgebung berechnet:<br />
Bernoulli-Formel:<br />
Δp =<br />
ρ<br />
2<br />
Δp = Druckdifferenz [Pa]<br />
ρ = Spezifische Dichte [kg/m³]<br />
•<br />
VDIFFERENZ = Volumenstromdifferenz<br />
Zuluft - Abluft [m³/h]<br />
A = Raumleckfläche [m²]<br />
μ = Ausflussbeiwert = 0,72<br />
(scharfkantige Öffnung)<br />
Die Formel zeigt sehr anschaulich die E<strong>in</strong>flüsse der Volumenstromdifferenz<br />
und des Raumlecks auf den Druckabfall<br />
∆p. Der Druckabfall über das Raumleck verhält sich<br />
quadratisch zur Volumenstromdifferenz (Zuluft - Abluft). Je<br />
ungenauer die Volumenstromdifferenz ausgeregelt wird<br />
oder je kle<strong>in</strong>er das Raumleck ist, umso größer wird der<br />
Druckabfall und kann sehr schnell dramatische Werte annehmen<br />
(bei Raumleck → 0 folgt Δp → ∞).<br />
Bei e<strong>in</strong>em sehr kle<strong>in</strong>en Raumleck (Raumleck e<strong>in</strong>es ideal<br />
dichten Raumes = 0 m²) ergeben sich sehr hohe Druckwerte,<br />
die maximal bis zu den Kanaldruckwerten reichen<br />
können (z.B. 400 Pa), da der ideal dichte Raum wie e<strong>in</strong><br />
Kanal betrachtet werden muss.<br />
E<strong>in</strong>e Druckdifferenz von 400 Pa<br />
entspricht e<strong>in</strong>er Kraft von 40 kg/m²<br />
Das bedeutet, dass bei e<strong>in</strong>er Druckdifferenz von 400 Pa<br />
z.B. auf e<strong>in</strong>e Tür e<strong>in</strong>e Kraft von ca. 80 kg wirken können,<br />
d.h. sie kann nicht mehr geöffnet werden oder hält nicht<br />
mehr <strong>in</strong> der Türrahmenverankerung (je nach Über- oder<br />
Unterdruck).<br />
6.2.2 E<strong>in</strong>fluss der Regeltoleranz e<strong>in</strong>es Volumenstromreglers<br />
•<br />
VDIFFERENZ<br />
A μ 3600<br />
Die Regelabweichung (Genauigkeit) e<strong>in</strong>es Volumenstromreglers<br />
liegt bei typisch ± 5 %. Bei überdimensionierten<br />
Volumenstromreglern und/oder ungünstiger E<strong>in</strong>bausituation<br />
(ungünstige oder zu ger<strong>in</strong>ge Anströmstrecke des<br />
Messsystems) kann die Regelabweichung noch größere<br />
Werte annehmen. Es soll nun der Zusammenhang zwischen<br />
Regeltoleranz, Raumleckfläche und dem Raumdruck<br />
berechnet werden.<br />
2<br />
11
Re<strong>in</strong>raumtechnik - Raumduckregelungen<br />
Kapitel 7.0<br />
6.2.3 Rechenbeispiel mit e<strong>in</strong>em Raumleck von<br />
0,001 m² (10 cm²) bei gleichem Zuluft- und<br />
Abluftvolumenstrom<br />
Die Fläche von 10 cm² entspricht e<strong>in</strong>em quadratischen<br />
Raumleck mit e<strong>in</strong>er Seitenlänge von 3,16 x 3,16 cm oder<br />
e<strong>in</strong>em rechteckigen Raumleck von 1 mm x 1 m, was e<strong>in</strong>em<br />
Türspalt von ca. 1mm entspricht.<br />
Gegeben:<br />
Raumvolumen: 150 m³<br />
Kanaldruck Zuluft/Abluft: 400 Pa<br />
Raumleckfläche: 0,001 m² (10 cm²)<br />
Raumluftwechsel 10-fach: 1500 m³/h<br />
Volumenstrom Zuluft: 1500 m³/h<br />
Volumenstrom Abluft: 1500 m³/h<br />
Regeltoleranz e<strong>in</strong>es Reglers: ± 5 %<br />
Regeltoleranz beider Regler: < ± 7,5 %<br />
Berechnung des maximalen Fehlers (Volumenstromdifferenz):<br />
Nach der Bernoulli-Formel ergibt sich e<strong>in</strong>e theoretische<br />
Druckdifferenz (Raum zur Umgebung) von:<br />
Da die errechnete Druckdifferenz (1.130,28 Pa) den tatsächlichen<br />
Kanaldruck nicht überschreiten kann, ist hier<br />
als Maximalwert 400 Pa anzusetzen.<br />
12<br />
Δp = 1,2<br />
2<br />
Druckdifferenz [Pa]<br />
7,5<br />
1500 • —— = ± 112,5 m³/h<br />
100<br />
112,5<br />
0,001 0,72 3600<br />
60<br />
55<br />
50<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0,001 m 2<br />
20<br />
40<br />
0,002 m 2<br />
2<br />
60<br />
= 1.130,28 Pa<br />
80<br />
100<br />
120<br />
0,005 m 2<br />
140<br />
Dieses Beispiel zeigt sehr deutlich, dass e<strong>in</strong>e Druckregelung<br />
mit Volumenstromreglern und den gegebenen Regeltoleranzen<br />
(± 5 %) sowie der gegebenen Raumleckfläche<br />
(10 cm²) nicht möglich ist.<br />
6.2.4 Rechenbeispiel mit e<strong>in</strong>em Raumleck von<br />
0,01 m² (100 cm²) bei gleichem Zuluft- und<br />
Abluftvolumenstrom<br />
Wird die Raumleckfläche um das 10-fache auf 100 cm²<br />
vergrößert, so entspricht dies e<strong>in</strong>em quadratischen Raumleck<br />
mit e<strong>in</strong>er Seitenlänge von 10 x 10 cm oder e<strong>in</strong>em<br />
rechteckigen Raumleck von 1 cm x 1 m, was e<strong>in</strong>em Türspalt<br />
von ca. 1 cm entspricht.<br />
Mit den unter 6.2.3 gegebenen Werten ergibt sich nach<br />
der Bernoulli-Formel folgende Druckdifferenz:<br />
Die errechnete Druckdifferenz von ± 11,3 Pa bedeutet,<br />
dass alle<strong>in</strong> auf Grund der Fehlertoleranz der Volumenstromregler<br />
der Raumdruck nicht zuverlässig auf z.B. 10<br />
Pa gehalten werden kann.<br />
Das Diagramm 7.1 ist die graphische Darstellung der<br />
Bernoulli-Formel und beschreibt den Raumdruck = f (Volumenstrom).<br />
Hier erkennt man sehr anschaulich den<br />
Zusammenhang zwischen der Druckdifferenz (Raum zur<br />
Umgebung), der Volumenstromdifferenz (Zuluft-Abluft)<br />
und der Raumleckfläche.<br />
160<br />
Δp = 1,2<br />
2<br />
180<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
200<br />
112,5<br />
0,01 0,72 3600<br />
220<br />
240<br />
0,01 m 2<br />
260<br />
280<br />
300<br />
VDIFFERENZ [m3/h]<br />
2<br />
= 11,30 Pa<br />
Diagramm 7.1: Raumdruck = f(Volumenstrom)<br />
0,02 m 2
6.2.5 Rechenbeispiel für e<strong>in</strong>en def<strong>in</strong>ierten Raumüberdruck<br />
von 10 Pa mit e<strong>in</strong>em Raumleck<br />
von 0,01 m² (100 cm²)<br />
Soll e<strong>in</strong> Raumüberdruck von 10 Pa nicht unterschritten<br />
werden, so ergibt sich bei der gegebenen Raumleckfläche<br />
von 100 cm² aus dem Diagramm 7.1 e<strong>in</strong> Differenzvolumenstrom<br />
von:<br />
Zuluft - Abluft = 107 m³/h<br />
Unter Berücksichtigung der maximalen Regeltoleranz von<br />
± 112,5 m³/h ergibt sich e<strong>in</strong> praktisch auszuregelnder Wert<br />
für den Zuluft-Volumenstromregler von:<br />
Gegeben:<br />
•<br />
VZULUFT = 1500 + 107 + 112,5 = 1719,5 m³/h<br />
Raumvolumen: 150 m³<br />
Kanaldruck Zuluft/Abluft: 400 Pa<br />
Raumleckfläche: 0,01 m² (100 cm²)<br />
Raumluftwechsel 10-fach: 1500 m³/h<br />
Volumenstrom Zuluft: 1719,5 m³/h<br />
Volumenstrom Abluft: 1500 m³/h<br />
Regeltoleranz e<strong>in</strong>es Reglers: ± 5 %<br />
Regeltoleranz beider Regler: < ± 7,5 %<br />
Unter Berücksichtigung des maximalen Fehlers können<br />
sich folgende Werte e<strong>in</strong>stellen:<br />
Volumenstrom<br />
Zuluft<br />
[m³/h]<br />
Differenz-<br />
Volumenstrom<br />
[m³/h]<br />
Druckdifferenz<br />
[Pa]<br />
VMIN 1607 107 10<br />
VMAX 1832 332 98<br />
Dieses Beispiel zeigt sehr deutlich, dass e<strong>in</strong>e Druckregelung<br />
mit Volumenstromreglern und den gegebenen Regeltoleranzen<br />
(± 5 %) sowie der gegebenen<br />
Raumleckfläche (100 cm²) nicht möglich<br />
ist, da hier der Raumdruck zwischen 10<br />
bis 98 Pa liegen würde, was natürlich<br />
nicht akzeptabel wäre.<br />
Erst bei e<strong>in</strong>er Raumleckfläche von 0,1<br />
m² (1000 cm²), was e<strong>in</strong>em quadratischen<br />
Raumleck mit e<strong>in</strong>er Seitenlänge von<br />
31,6 x 31,6 cm oder e<strong>in</strong>em rechteckigen<br />
Raumleck von 10 cm x 1 m stellt sich bei<br />
e<strong>in</strong>em Differenz-Volumenstrom von 332<br />
m³/h bei den gegebenen Werten e<strong>in</strong>e<br />
Druckdifferenz von ca. 1 Pa e<strong>in</strong>, was zu<br />
vernachlässigen ist.<br />
24V AC<br />
VAV-A<br />
Raumzuluft<br />
(Volumenstrom)<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Re<strong>in</strong>raumtechnik - Raumduckregelungen<br />
Kapitel 7.0<br />
6.2.6 Fazit Raumdruckregelung mit Volumenstromreglern<br />
E<strong>in</strong>e Raumdruckregelung mit Volumenstromreglern ist erst<br />
ab e<strong>in</strong>er ausreichend großen Raumleckfl äche im Verhältnis<br />
zu e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en Differenz-Volumenstrom möglich.<br />
Bei e<strong>in</strong>em 20- oder 30 fachen Raumluftwechsel wird das<br />
Problem der Raumdruckhaltung noch gravierender.<br />
Bei e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en Raumleckfl äche muss der Raumdruck<br />
unbed<strong>in</strong>gt mit e<strong>in</strong>er Raumdruckregelung konstant ausgeregelt<br />
werden.<br />
SCHNEIDER bietet hier die Produkte CRP (konstanter<br />
Raumdruckregler) für die e<strong>in</strong>fachen Raumdruckhaltungsanwendungen<br />
und den patentierten volumenstrompriorisierten<br />
Raumdruckregler VCP für die anspruchsvollen<br />
Anwendungen <strong>in</strong> dichten Räumen mit sehr kle<strong>in</strong>en Raumleckfl<br />
ächen.<br />
6.3 Raumdruckregelung e<strong>in</strong>es dichten<br />
Raumes<br />
Die Raumdruckregelung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>fachen Raumdruckhaltungsanwendungen<br />
efolgt mit dem CRP (konstanter<br />
Raumdruckregler). Allerd<strong>in</strong>gs erreicht man hier sehr<br />
schnell se<strong>in</strong>e Grenzen, wenn dichte Räume mit kle<strong>in</strong>en<br />
Raumleckfl ächen geregelt werden sollen.<br />
Entscheidend für die Regelgenauigkeit ist der benötigte<br />
Volumenstrom (Raumluftwechselrate), die richtige Dimensionierung<br />
und die Regelgenauigkeit des Raumdruckreglers<br />
sowie die Positioniergenauigkeit des Stellklappenmotors<br />
Der Zuluft-Volumenstrom, d.h. die Raumluftwechselrate<br />
wird <strong>in</strong> diesem Beispiel über den Volumenstromregler<br />
geregelt (z.B. 20-facher Raumluftwechsel). Für diese Betrachtung<br />
gelten die bereits bekannten Raumdaten. Der<br />
Raumdruckregler CRP folgt der Zuluft und soll e<strong>in</strong>en konstante<br />
Raumüberdruck von 10 Pa ausregeln.<br />
Bild 7.5: Raumdruckregelung mit Raumdruckregler<br />
Re<strong>in</strong>raum<br />
(+) = Überdruck<br />
+ dP<br />
CRP-A<br />
24V AC<br />
Raumabluft<br />
(druckgeregelt)<br />
Legende:<br />
CRP-A = Raumdruckregelung<br />
VAV-A = Volumenstromregler Zuluft<br />
2 4V AC = 24V AC bauseitige Versorgungsspannung<br />
für Raumdruckregler<br />
CRP-A und<br />
Volumenstromregler VAV-A<br />
-<br />
Flur<br />
(-) = Unterdruck<br />
13
Re<strong>in</strong>raumtechnik - Raumduckregelungen<br />
Kapitel 7.0<br />
6.3.1 E<strong>in</strong>fluss der Regeltoleranz e<strong>in</strong>es Raumdruckreglers<br />
Die Regelabweichung (Genauigkeit) e<strong>in</strong>es Raumdruckreglers<br />
hängt im Wesentlichen von der Positioniergenauigkeit<br />
des Stellklappemotors (Auflösung) und des auszuregelnden<br />
Volumenstromes ab.<br />
Die Auflösung e<strong>in</strong>es elektrischen Stellklappenmotors liegt<br />
bei typisch ± 1 °. Bei ungenauen Differenz-Drucktransmittern<br />
oder ungünstiger Referenzpunktmessung kann die<br />
Regelabweichung noch größere Werte annehmen. Es soll<br />
nun der Zusammenhang zwischen Regeltoleranz, Raumleckfläche<br />
und dem Raumdruck berechnet werden.<br />
6.3.2 Rechenbeispiel mit e<strong>in</strong>em Raumleck von<br />
0,001 m² (10 cm²) bei konstantem Zuluft-<br />
volumenstrom und Raumdruckregler<br />
Die Fläche von 10 cm² entspricht e<strong>in</strong>em quadratischen<br />
Raumleck mit e<strong>in</strong>er Seitenlänge von 3,16 x 3,16 cm oder<br />
e<strong>in</strong>em rechteckigen Raumleck von 1 mm x 1 m, was e<strong>in</strong>em<br />
Türspalt von ca. 1mm entspricht.<br />
Gegeben:<br />
Raumvolumen: 150 m³<br />
Kanaldruck Zuluft/Abluft: 400 Pa<br />
Raumleckfläche: 0,001 m² (10 cm²)<br />
Raumluftwechsel 20-fach: 3000 m³/h<br />
Volumenstrom Zuluft: 3000 m³/h<br />
Raumüberdruck: 10 Pa<br />
Volumenstrom Abluft: 3000 m³/h - x<br />
Regeltoleranz des Raumdruckreglers:<br />
± 1 °<br />
Berechnung des maximalen Fehlers:<br />
Für die vere<strong>in</strong>fachte Betrachtung wird hier e<strong>in</strong> l<strong>in</strong>earer<br />
Fehler von 90 Schritten mit jeweils 1° angenommen. Bei<br />
genauer Betrachtung muss hier noch der S<strong>in</strong>us für die jeweilige<br />
Klappenstellung mit e<strong>in</strong>bezogen werden.<br />
Nach der Bernoulli-Formel ergibt sich e<strong>in</strong>e theoretische<br />
Druckdifferenz von:<br />
14<br />
Δp = 1,2<br />
2<br />
3000<br />
——— = ± 33,3 m³/h<br />
90°/1°<br />
33,3<br />
0,001 0,72 3600<br />
2<br />
= 99 Pa<br />
Die errechnete Druckdifferenz (± 99 Pa) zeigt den maximal<br />
möglichen Fehler und verdeutlicht zugleich, dass<br />
e<strong>in</strong>e Druckregelung mit dem Raumdruckregler und den<br />
gegebenen Regeltoleranzen (± 1 °) sowie der gegebenen<br />
Raumleckfläche (10 cm²) bei e<strong>in</strong>er 20-fachen Raumluftwechselrate<br />
nicht möglich ist.<br />
6.3.3 Rechenbeispiel mit e<strong>in</strong>em Raumleck von<br />
0,01 m² (100 cm²) bei konstantem Zuluft-<br />
volumenstrom und Raumdruckregler<br />
Wird die Raumleckfläche um das 10-fache auf 100 cm²<br />
vergrößert, so entspricht dies e<strong>in</strong>em quadratischen Raumleck<br />
mit e<strong>in</strong>er Seitenlänge von 10 x 10 cm oder e<strong>in</strong>em<br />
rechteckigen Raumleck von 1 cm x 1 m, was e<strong>in</strong>em Türspalt<br />
von ca. 1 cm entspricht.<br />
Mit den unter 6.3.2 gegebenen Werten ergibt sich nach<br />
der Bernoulli-Formel folgende Druckdifferenz:<br />
Δp = 1,2<br />
2<br />
33,3<br />
0,01 0,72 3600<br />
Die errechnete Druckdifferenz von ± 0,99 Pa bedeutet,<br />
dass bei der gegebenen Raumleckfläche e<strong>in</strong>e Raumdruckregelung<br />
mit e<strong>in</strong>er Fehlertoleranz von ± 0,99 Pa möglich<br />
ist. Bei Verkle<strong>in</strong>erung der Raumleckfläche auf z.B. 50 cm²<br />
ist mit e<strong>in</strong>er Fehlertoleranz von ± 4 Pa zu rechnen und<br />
somit nicht mehr geeignet e<strong>in</strong>en Raumdruck von 10 Pa mit<br />
ausreichender Genauigkeit auszuregeln.<br />
6.4 Raumdruckregler CRP mit doppelter<br />
Regelgenauigkeit<br />
Durch die e<strong>in</strong>zigartige direkte Ansteuerung des<br />
Stellmotors (Fast-Direct-Drive) aus der Reglerelektronik<br />
erreicht SCHNEIDER mit dem Raumdruckregler CRP<br />
e<strong>in</strong>e Positionieraufl ösung des Stellmotors < 0,5 °. Neben<br />
der sehr guten Positionieraufl ösung wird zusätzlich e<strong>in</strong><br />
schnelles, stabiles und hysteresefreies Regelverhalten<br />
erreicht.<br />
Die Berechnung des maximalen Fehlers bei E<strong>in</strong>satz<br />
e<strong>in</strong>es CRP ergibt sich wie folgt:<br />
3000<br />
——— = ± 16,67 m³/h<br />
90°/0,5°<br />
Mit dem Raumdruckregler CRP wird bei der unter 6.3.3 auf<br />
50 cm² reduzierten Raumleckfläche die Fehlertoleranz von<br />
± 4 Pa auf ± 1 Pa reduziert. Somit wird bei den gegebenen<br />
Bed<strong>in</strong>gungen und bei E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>es CRP-Raumdruckreglers<br />
von SCHNEIDER der gewünschte Raumdruck von 10<br />
Pa mit ausreichender Genauigkeit ausgeregelt.<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
2<br />
= 0,99 Pa
Dieses Berechnungsbeispiel zeigt sehr deutlich, dass die<br />
Positioniergenauigkeit des Stellklappenmotors die Regelgenauigkeit<br />
und Stabilität des Systems wesentlich bee<strong>in</strong>fl<br />
usst.<br />
6.5 Betrachtung der Regelgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />
des Raumdruckreglers CRP<br />
Für die Betrachung des Druckanstiegs über die Zeit <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em absolut dichten Raum werden wieder die bereits<br />
bekannten Annahmen getroffen.<br />
Gegeben:<br />
Raumvolumen: 150 m³<br />
Kanaldruck Zuluft: 400 Pa<br />
Kanaldruck Abluft: 300 Pa<br />
Raumleckfläche: 0 (absolut dicht)<br />
Raumluftwechsel 20-fach: 3000 m³/h<br />
Volumenstrom Zuluft: 3000 m³/h<br />
Regeltoleranz des Raumdruckreglers<br />
CRP: ± 0,5 °<br />
Regelabweichung CRP: ± 16,67 m³/h<br />
Der Druckanstieg = f(Zeit) wird mit folgender Formel<br />
berechnet:<br />
pATMOSPHÄRE • (VRAUM+V)<br />
pDRUCKANSTIEG = —————————— – pATMOSPHÄRE<br />
VRAUM<br />
•<br />
16,67 m³/h / 3600 = 0,0046 m³/s<br />
101325 Pa • (150 m³ + 0,0046 m³/s)<br />
pDRUCKANSTIEG = ————————————————— – 101325 Pa<br />
150 m³<br />
= 3,1 Pa/s<br />
========<br />
Bei e<strong>in</strong>er Regelabweichung von 16,67 m³/h erfolgt e<strong>in</strong><br />
Druckanstieg von 3,1 Pa/s (siehe Diagramm Druckanstieg<br />
= f (Zeit), Diagramm 7.2).<br />
Damit ist der Zusammenhang der Regelgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />
auf die Regelgenauigkeit sehr deutlich dargestellt. Benötigt<br />
der Regler z.B. e<strong>in</strong>e Ausregelzeit von 10 s, beträgt die<br />
Regelabweichung bereits 31 Pa, was natürlich nicht akzeptabel<br />
wäre.<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Re<strong>in</strong>raumtechnik - Raumduckregelungen<br />
Kapitel 7.0<br />
Die Raumdruckregler CRP von SCHNEIDER benötigen<br />
e<strong>in</strong>e Regelzeit < 1 s um die Regelabweichung auszuregeln.<br />
Es ist bei der Planung e<strong>in</strong>er Raumdruckregelung<br />
unbed<strong>in</strong>gt darauf zu achten, dass dieser Wert nicht wesentlich<br />
überschritten wird.<br />
Bei langsamen Raumdruckreglern würde nach 129 s der<br />
Raumdruck den Kanaldruck von 400 Pa (400/3,1 = 129)<br />
erreichen, was nochmals die Wichtigkeit e<strong>in</strong>es schnellen<br />
Raumdruckreglers verdeutlicht.<br />
Diagramm 7.2: Druckanstieg = f (Zeit)<br />
Druckdifferenz [Pa]<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
2<br />
4<br />
6<br />
8<br />
10<br />
Zeit [s]<br />
15
Re<strong>in</strong>raumtechnik - Raumduckregelungen<br />
Kapitel 7.0<br />
6.6 Regelung von dichten Räumen mit dem<br />
volumenstrompriorisierten Raumdruckregler<br />
VCP<br />
Wie bereits <strong>in</strong> den vorhergehenden Berechnungsbeispiel<br />
(siehe 6.3.2) aufgezeigt, kann selbst mit dem Raumdruckregler<br />
CRP e<strong>in</strong> sehr dichter Raum mit e<strong>in</strong>er Raumleckfläche<br />
von 0,001 m² (10 cm²) nicht ausreichend genau ausgeregelt<br />
werden.<br />
Der maximal mögliche Fehler beträgt hier ± 24,8 Pa bei<br />
den gegebenen Regeltoleranzen (± 0,5 ° = ± 16,67 m³/h<br />
bei e<strong>in</strong>er 20-fachen Raumluftwechselrate vom 3000 m³)<br />
sowie der gegebenen Raumleckfläche (10 cm²).<br />
SCHNEIDER bietet für derart anspruchsvolle Anwendungen<br />
den patentierten volumenstrompriorisierten Raumdruckregler<br />
VCP an.<br />
Das Pr<strong>in</strong>zip ist hierbei, dass die Regelung des Abluftvolumenstromes<br />
über e<strong>in</strong>en eigenen Regelkreis und die<br />
Raumdruckregelung über e<strong>in</strong>en zweiten Bypassregelkreis<br />
erfolgt. Beide Regelkreise kommunizieren mite<strong>in</strong>ander und<br />
werden <strong>in</strong> Abhängigkeit des erforderlichen Drucks und des<br />
Volumenstroms vom VCP optimal mite<strong>in</strong>ander verknüpft.<br />
E<strong>in</strong> gegene<strong>in</strong>ander Regeln, wie bei vone<strong>in</strong>ander unabhängigen<br />
Reglern üblich, wird hier vermieden. E<strong>in</strong> gegenseitiges<br />
Schw<strong>in</strong>gen und <strong>in</strong>stabiles Regelverhalten wird durch<br />
dieses neuartige Konzept sehr effektiv vermieden.<br />
6.6.1 Rechenbeispiel mit e<strong>in</strong>em Raumleck von<br />
0,001 m² (10 cm²) bei konstantem Zuluft-<br />
volumenstrom und volumenstrompriorisierten<br />
Raumdruckregler VCP<br />
Für die Raumdruckregelung e<strong>in</strong>es dichten Raumes gelten<br />
wieder die bereits bekannten Annahmen:<br />
Bild 7.6: Volumenstrompriorisierter Raumdruckregler<br />
VCP<br />
16<br />
24V AC<br />
VAV-A<br />
Raumzuluft<br />
(variabel)<br />
Re<strong>in</strong>raum<br />
(+) = Überdruck<br />
Kabeltyp: IY(St)Y 4x2x0,8<br />
Raumabluft<br />
(volumenstromgeregelt)<br />
24V AC VCP-A<br />
+ dP<br />
Raumabluft<br />
(druckgeregelt)<br />
-<br />
Kabeltyp: IY(St)Y 4x2x0,8<br />
Flur<br />
(-) = Unterdruck<br />
Gebäudeleittechnik<br />
Gegeben:<br />
Legende:<br />
VCP-A = Volumenstrompriorisierte Raumdruckregelung,<br />
Analoge<strong>in</strong>gang<br />
0(2)...10V DC für Volumenstromsollwert<br />
VAV-A = Volumenstromregler Zuluft, variabel,<br />
Analoge<strong>in</strong>gang 0(2)...10V DC für<br />
Volumenstromsollwert<br />
24V AC = 24V AC bauseitige Versorgungsspannung<br />
für Raumdruckregler VCP-A<br />
und Volumenstromregler VAV-A<br />
Raumvolumen: 150 m³<br />
Kanaldruck Zuluft: 400 Pa<br />
Kanaldruck Abluft: 300 Pa<br />
Raumleckfläche: 0,001 m² (10 cm²)<br />
Raumluftwechsel 20-fach: 3000 m³/h<br />
Volumenstrom Zuluft: 3000 m³/h<br />
Volumenstrom Abluft: 3000 m³/h<br />
Regeltoleranz e<strong>in</strong>es<br />
Volumenstromreglers: ± 4 %<br />
Regeltoleranz beider<br />
Volumenstromregler: < ± 6 %<br />
Raumüberdruck: 10 Pa<br />
Volumenstrom Abluft: 3000 m³/h - x<br />
Regeltoleranz des Raumdruckreglers<br />
VCP (Bypass): ± 0,5 °<br />
Regelabweichung VCP Bypass): ± 1 m³/h<br />
Berechnung des maximalen Fehlers:<br />
Die Regelabweichung des Zuluftvolumenstromreglers<br />
und des Abluftvolumenstromreglers des VCP (1. Regelkreis)<br />
beträgt zusammen ± 5 % oder ± 150 m³/h. Daraus<br />
folgt, dass der Raumdruckregelkreis des VCP (2. Regelkreis)<br />
max. 150 m³ regeln muss, um den Raumdruck von<br />
10 Pa auszuregeln.<br />
180<br />
——— = ± 1 m³/h<br />
90°/0,5°<br />
Nach der Bernoulli-Formel ergibt sich nun e<strong>in</strong>e theoretische<br />
Druckdifferenz von:<br />
Δp = 1,2<br />
2<br />
1<br />
0,001 0,72 3600<br />
Die Regelabweichung von 0,09 Pa ist marg<strong>in</strong>al<br />
und bedeutet, dass bei dem Volumenstrom<br />
von 3000 m³/h und der Raumleckfläche<br />
von 10 cm² die Raumdruckregelung<br />
e<strong>in</strong>e Fehlertoleranz von nur ± 0.09 Pa hat.<br />
Dies ist e<strong>in</strong> hervorragender Wert und mit e<strong>in</strong>em<br />
elektronischem Regler derzeit nur mit<br />
dem VCP realisierbar.<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
2<br />
= 0,09 Pa
7.1 Volumenstrompriorisierter Raumdruckregler<br />
VCP<br />
Die Bypassregelung für dichte <strong>Laboratorien</strong> und Re<strong>in</strong>räume<br />
Typ VCP ist e<strong>in</strong> schnelles Regelsystem für e<strong>in</strong>e priorisierte<br />
Regelung von Raumzuluft- und Raumabluftvolumenströmen<br />
mit <strong>in</strong>ternem zweitem Regelkreis für e<strong>in</strong>e<br />
konstante Druckregelung. Dieses volumenstrompriorisierte<br />
Regelsystem <strong>in</strong> runder Bauform sorgt mikroprozessorgesteuert<br />
für e<strong>in</strong>en gleichmäßigen Raumdruck <strong>in</strong> <strong>Laboratorien</strong><br />
(S1-S3), Re<strong>in</strong>räumen (Klasse A-D), Tierställen und<br />
Schleusen.<br />
E<strong>in</strong> schneller Regelalgorithmus vergleicht den Sollwert<br />
mit dem gemessenen Istwert e<strong>in</strong>es statischen Differenz-<br />
Drucktransmitters und regelt den Volumenstrom unabhängig<br />
gegenüber Druckschwankungen im Kanalnetz, aus.<br />
E<strong>in</strong> zweiter <strong>in</strong>terner Regelkreis sorgt gleichzeitig dafür,<br />
dass der vorgegebene Raumdruck über e<strong>in</strong>e im Bypass<br />
angeordnete weitere Stellklappe mit Stellantrieb ausgeregelt<br />
wird. Der Volumenstrom wird solange <strong>in</strong>nerhalb parametrierbarer<br />
Grenzen (VMIN und VMAX) geschoben, bis der<br />
gewünschte Raumdruck ausgeregelt werden kann. Der<br />
externe Raumdrucktransmitter misst kont<strong>in</strong>uierlich den<br />
Raumdruck und stellt dem Regler das Analogsignal zur<br />
Verfügung. Der parametrierte, konstante Raumunter- oder<br />
Raumüberdruck wird somit e<strong>in</strong>gehalten. Die Regelkurve<br />
wird, bezogen auf die externe Sollwertvorgabe (0)2…10<br />
V DC selbsttätig berechnet. Störungen (z.B. Sollvolumenstrom<br />
wird nicht erreicht) werden erkannt und mit dem<br />
Störmelderelais signalisiert.<br />
Alle parametrierten Werte werden spannungsausfallsicher<br />
im EEPROM gespeichert.<br />
Bild 7.7: Volumenstrompriorisierter Raumdruckregler<br />
VCP mit Drosselklappen aus Stahlblech<br />
Die beiden 3-Punkt-Antriebe ohne Hysterese s<strong>in</strong>d als<br />
schnelllaufende Stellantriebe mit direkter Ansteuerung<br />
(Direct Drive Modus) und <strong>in</strong>tegrierter Stellw<strong>in</strong>kelerfassung<br />
der Klappenposition ausgeführt und benötigen für 90 °<br />
Drehw<strong>in</strong>kel nur 3 Sekunden. Die schnelle und stabile Regelung<br />
wird durch die Verwendung von nur e<strong>in</strong>em Regler<br />
für zwei mite<strong>in</strong>ander optimal betriebene Regelkreise und<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Re<strong>in</strong>raumtechnik - Raumduckregelungen<br />
Kapitel 7.0<br />
die direkte Ansteuerungn der beiden Stellmotoren unterstützt.<br />
Die verwendeten wartungsarmen Stellklappen s<strong>in</strong>d nach<br />
DIN 1946 T4 und EN 1751 T2 luftdicht schließend und<br />
mit alterungsbeständigem, silikonfreiem Dichtungsgummi<br />
ausgeführt.<br />
Optional kann der volumenstrompriorisierte Raumdruckregler<br />
VCP mittels e<strong>in</strong>es Feldbusmoduls vernetzt werden,<br />
um e<strong>in</strong>en direkten Zugriff der Gebäudeleittechnik zu<br />
ermöglichen. Es s<strong>in</strong>d die Feldbusse BACnet, LON oder<br />
Modbus nachrüstbar.<br />
7.1.1 Regelgeschw<strong>in</strong>digkeit des VCP-Reglers<br />
Bei der gesamten Anlagenplanung steht der Schutz für<br />
das Personal und für die Umwelt stets im Vordergrund.<br />
Raumdruckänderungen müssen dazu schnell erkannt und<br />
durch die erforderliche Zu- oder Abluft ausgeregelt werden,<br />
daher setzt SCHNEIDER permanent auf e<strong>in</strong>e hohe<br />
Regelgeschw<strong>in</strong>digkeit. Die Ausregelzeit beträgt < 3 sec.<br />
Motorlaufzeit für e<strong>in</strong>en Drehw<strong>in</strong>kel von 90° und ist von 3 s<br />
bis 24 s frei parametrierbar (Laufzeitverzögerung). Somit<br />
können die strengen Anforderungen des Anwenders und<br />
die gesetzlichen Bestimmungen erfüllt werden.<br />
Der volumenstrompriorisierte Raumdruckregler VCP erkennt<br />
automatisch das Öffnen von Türen und Fenstern<br />
und verzögert selbsttätig die Ausregelung des geforderten<br />
Raumdrucks um e<strong>in</strong>e parametrierbare Zeit (0...240 s).<br />
Wird z.B. die Tür <strong>in</strong>nerhalb dieser Zeit wieder geschlossen,<br />
fi ndet die Ausregelung erst nach dem Schließen der<br />
Tür wieder statt. Dieses neuartige Regelungskonzept von<br />
SCHNEIDER verr<strong>in</strong>gert unnötige Regelungszyklen und<br />
erhöht somit die Standzeit und Betriebssicherheit signifi<br />
kant. Auf Türkontakte kann bei langsamen Regelzeiten<br />
verzichtet werden.<br />
7.1.2 Regelgenauigkeit des VCP-Reglers<br />
Die Regelgenauigkeit e<strong>in</strong>es Raumdruckreglers hängt<br />
im Wesentlichen vom Messbereich und von der<br />
Messgenauigkeit des statischen Differenzdrucksensors<br />
sowie von der Positionieraufl ösung des Stellmotors ab.<br />
Um e<strong>in</strong>e Positionieraufl ösung von < 0,5 ° zu erreichen, setzt<br />
SCHNEIDER konsequent auf die direkte Ansteuerung des<br />
Stellmotors (Fast-Direct-Drive) aus der Reglerelektronik.<br />
Neben der sehr guten Positionieraufl ösung wird zusätzlich<br />
e<strong>in</strong> schnelles und stabiles Regelverhalten erreicht.<br />
Die Regelgenauigkeit ist <strong>in</strong> diesem Kapitel, Abschnitt 6.1<br />
bis 6.6.1 detailliert beschrieben und kann dort nachvollzogen<br />
werden.<br />
17
Re<strong>in</strong>raumtechnik - Raumduckregelungen<br />
Kapitel 7.0<br />
7.1.3 Raumschema VCP<br />
Das <strong>in</strong> Bild 7.8 dargestellte Raumschema VCP zeigt e<strong>in</strong>e<br />
Applikation mit variablen Volumenstromreglern (VAV) für<br />
die Raumzuluft der verschiedenen Räume.<br />
Der Raumdruckregler CRP-L regelt selbsttätig den parametrierbaren<br />
Raumüberdruck (+) für den nicht kritischen<br />
Raum (Schleuse) autark aus. Der CRP sollte aber nur e<strong>in</strong>gesetzt<br />
werde, wenn e<strong>in</strong>e entsprechend große Raumleckfl<br />
äche vorhanden ist.<br />
Der volumenstrompriorisierte Raumdruckregler VCP wird<br />
<strong>in</strong> den Räumen 1 und 2 e<strong>in</strong>gesetzt, da diese nur über e<strong>in</strong>e<br />
sehr kle<strong>in</strong>e Raumleckfl äche verfügen (z.B. Raumleckfl<br />
äche = 0,001 m ²) und e<strong>in</strong>e hohe Raumluftwechselrate<br />
Bild 7.8: Raumschema VCP Raumdruckregelung<br />
18<br />
Flur<br />
(-) = Unterdruck<br />
Legende:<br />
24V AC<br />
VAV-L<br />
Raumzuluft<br />
(variabel)<br />
24V AC<br />
-<br />
Schleuse<br />
(+) = Überdruck<br />
gegen Flur<br />
LON-NETZWERK, FTT-10A, LON A/B<br />
Kabeltyp: IY(St)Y 2x2x0,8<br />
CRP-L = Raumdruckregelung, LON<br />
VAV-L = Volumenstromregler Zuluft, variabel,<br />
LON<br />
R = Abschlusswiderstand, LON-Netzwerk<br />
24V AC = 24V AC bauseitige Versorgungsspannung<br />
für Raumdruckregler CRP-L<br />
und Volumenstromregler VAV-L<br />
Achtung! Leitungen für LON A/B müssen<br />
paarig mite<strong>in</strong>ander verdrillt se<strong>in</strong>.<br />
Gebäudeleittechnik<br />
R<br />
+ dP<br />
CRP-L<br />
Raumabluft<br />
(druckgeregelt)<br />
gefordert ist. In Tabelle 7.5 s<strong>in</strong>d die parametrierten Werte<br />
und die Bezugsmessung des statischen Differenz-Drucktransmitters<br />
dargestellt.<br />
Alle Raumdruckregler CRP und die Raumdruckregler des<br />
VCP s<strong>in</strong>d auf der (-) = Unterdruck-Seite zusammengefasst<br />
und messen gegen e<strong>in</strong>en geme<strong>in</strong>samen Referenzpunkt,<br />
der die <strong>in</strong> Abschnitt 5.2.2 bereits aufgelisteten Bed<strong>in</strong>gungen<br />
erfüllen muss, um e<strong>in</strong>e stabile Regelung zu gewährleisten.<br />
Um variable Raumluftwechselraten zu realisieren, s<strong>in</strong>d <strong>in</strong><br />
diesem Raumschema komplett variable Volumenstromregler<br />
e<strong>in</strong>geplant,. So werden z.B. <strong>in</strong> Räumen mit Tierbelegung,<br />
je nach Nutzung, 12 bis 30-fache Raumluftwechselraten<br />
benötigt.<br />
24V AC<br />
24V AC<br />
Raum 1<br />
(++) = Überdruck<br />
gegen Flur<br />
VAV-L<br />
Raumzuluft<br />
(variabel)<br />
Raum 2<br />
(+++) = Überdruck<br />
gegen Flur<br />
VAV-L<br />
Raumzuluft<br />
(variabel)<br />
Raumabluft<br />
(volumenstromgeregelt)<br />
24V AC VCP-L<br />
+ dP<br />
Raumabluft<br />
(druckgeregelt)<br />
Raumabluft<br />
(volumenstromgeregelt)<br />
24V AC VCP-L<br />
+ dP<br />
Raumabluft<br />
(druckgeregelt)<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
-<br />
-
Diese nutzungsabhängigen Volumenströme (Raumluftwechsel)<br />
und Raumdruckhaltung werden <strong>in</strong> diesem<br />
Schema von der GLT über das LON-Netzwerk an die entsprechenden<br />
Regler vorgegeben und der druckgeregelte<br />
Anteil der Raumabluft wird autark ausgeregelt, um die geforderte<br />
Raumdruckhaltung zu gewährleisten. Ebenso ist<br />
e<strong>in</strong>e umschaltbare Raumdruckhaltung (z.B. von 10 Pa auf<br />
25 Pa) denkbar.<br />
Der patentierte volumenstrompriorisierte Raumdruckregler<br />
VCP von SCHNEIDER kann auf Grund der Regelstrategie<br />
von zwei mite<strong>in</strong>ander kommunizierenden Regelkreisen<br />
selbst bei hohen Raumluftwechselraten und sehr kle<strong>in</strong>er<br />
Raumleckfl äche den Raumdruck präzise und stabil ausregeln.<br />
Die beiden Regelkreise (Volumenstrom und Raumdruck)<br />
werden von e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>samen Mikroprocessor im<br />
Multitask<strong>in</strong>g-Betrieb angesteuert. Sie s<strong>in</strong>d aufe<strong>in</strong>ander<br />
abgestimmt und suchen sich selbsttätig den optimierten<br />
Regel- und Betriebsbereich. Da die beiden Regelkreise<br />
mite<strong>in</strong>ander kommunizieren, wird e<strong>in</strong> gegene<strong>in</strong>ander<br />
Regeln, wie bei zwei vone<strong>in</strong>ander unabhängigen Regelkreisen<br />
üblich, vermieden. E<strong>in</strong> gegenseitiges Schw<strong>in</strong>gen<br />
und <strong>in</strong>stabiles Regelverhalten wird durch dieses neuartige<br />
Konzept sehr effektiv vermieden.<br />
SCHNEIDER verfügt auf diesem Anwendungsgebiet über<br />
e<strong>in</strong> umfangreiches Know how und erstklassige Referenzen.<br />
Bild 7.9: Mechanische Abmessungen des volumenstrompriorisierten<br />
Raumdruckreglers VCP<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Re<strong>in</strong>raumtechnik - Raumduckregelungen<br />
Tabelle 7.5: Beispielwerte und Bezugsmessung<br />
Raumschema VCP<br />
Raum Bezugsmessung<br />
gegen<br />
geme<strong>in</strong>same<br />
Referenz<br />
parame-<br />
trierter<br />
Wert<br />
[Pascal]<br />
Kapitel 7.0<br />
Druckdifferenz<br />
gegen Flur<br />
(Atmosphäre)<br />
[Pascal]<br />
Schleuse Ja +10 +10<br />
Raum 1 Ja +20 +20<br />
Raum 2 Ja +30 +30<br />
Das Bild 7.9 zeigt verschiedene verschiedene Duchmesser<br />
des volumenstrompriorisierten Raumdruckreglers VCP<br />
mit den mechanischen Abmessungen. Der Volumenstromregler<br />
(erster Regelkreis) befi ndet sich auf dem Hauptrohr<br />
und der Raumdruckregler (zweiter Regelkreis) befi ndet<br />
sich auf dem Bypassregler.<br />
19
Re<strong>in</strong>raumtechnik - Raumduckregelungen<br />
Kapitel 7.0<br />
8.1 Raumdrucküberwachung PM100<br />
E<strong>in</strong>satz als Raumdrucküberwachung für Räume die e<strong>in</strong>e<br />
konstante Raumdruckhaltung erfordern. Re<strong>in</strong>räume oder<br />
Laborräume müssen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em konstanten Überdruck oder<br />
Unterdruck gegenüber benachbarten Räumen (z.B. Flur)<br />
gehalten werden. Je nach Anwendungsfall vermeidet<br />
man dadurch das E<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gen bzw. Ausdr<strong>in</strong>gen von<br />
schadstoffhaltiger oder ungere<strong>in</strong>igter Luft mit zu hohen<br />
Staubanteilen.<br />
PM100 ist geeignet, den erforderlichen Raumunter- bzw.<br />
Raumüberdruck zu überwachen und signalisiert e<strong>in</strong><br />
Überschreiten bzw. Unterschreiten des zu überwachenden<br />
Sollwertes. Die Sollwertvorgabe erfolgt über die digitalen<br />
E<strong>in</strong>gänge, durch Parametrierung über das Servicemodul<br />
SVM100 oder optional über den Feldbus.<br />
Folgende Ausbaustufen s<strong>in</strong>d verfügbar:<br />
Differenzdruckmessung mit Statusanzeige (rot/grün)<br />
und Alarmquittierung sowie zwei potenzialfreien<br />
Kontakten für Grenzwertüberwachung (optional)<br />
Differenzdruckmessung mit Statusanzeige (rot/grün)<br />
und Alarmquittierung und numerischer Digitalanzeige<br />
des Raumdrucks sowie zwei potenzialfreien<br />
Kontakten für Grenzwertüberwachung (optional)<br />
Zusätzlich zur Digitalanzeige ist noch e<strong>in</strong> externes Display<br />
als Zweitanzeige anschließbar.<br />
20<br />
PM100-L-1-W-2<br />
DIS220<br />
Bild 7.10: Raumdrucküberwachung PM100 mit Zweitanzeige<br />
(Tochterdisplay für zweiten Raum)<br />
E<strong>in</strong> schneller Regelalgorithmus vergleicht den Sollwert<br />
mit dem gemessenen Raumdruck des statischen<br />
Differenzdrucksensors und alarmiert e<strong>in</strong>e Über- bzw.<br />
Unterschreitung.<br />
Die zu überwachenden Sollwerte s<strong>in</strong>d frei parametrierbar<br />
und werden spannungsausfallsicher im EEPROM gespeichert.<br />
Dieses neuartige Überwachungskonzept von SCHNEIDER<br />
m<strong>in</strong>imiert Fehlalarme, die durch Fremdstörungen (Türen,<br />
Fenster etc.) verursacht werden und erhöht somit die<br />
Betriebssicherheit signifi kant.<br />
Die Raumdrucküberwachung PM100 von SCHNEIDER<br />
ist als redundante Überwachung zu e<strong>in</strong>er vorhandenen<br />
Raumdruckregelung (z.B. Raumdruckregelung CRP/VCP<br />
von SCHNEIDER) e<strong>in</strong>setzbar. Die potenzialfreien Kontakte<br />
signalisieren bei der Grenzwertüberwachung den oberen<br />
und unteren Grenzwert.<br />
Über die optionale Feldbus-Schnittstelle kann die<br />
Raumdrucküberwachung PM an die Gebäudeleittechnik<br />
(GLT) angeschlossen werden, wodurch alle relevanten<br />
Daten und Informationen verfügbar s<strong>in</strong>d.<br />
Alarmverzögerungszeit<br />
Die Alarmverzögerungszeit ist von 0...240 s frei parametrierbar.<br />
Der Alarmzustand muss m<strong>in</strong>destens für diese e<strong>in</strong>gestellte<br />
Zeit anstehen, damit e<strong>in</strong>e Alarmierung ausgelöst<br />
wird. Diese Zeit reduziert Fehlalarmauslösungen z.B. bei<br />
<strong>in</strong>stabilem Luftnetz.<br />
Türkontakterkennung für Raumdrucküberwachung<br />
PM, Raumdruckregelung CRP und volumenstromproirisierte<br />
Raumdruckregelung VCP<br />
E<strong>in</strong>e zusätzliche <strong>in</strong>terne Verzögerungszeit von 0...240 s<br />
wird gestartet, wenn der Differenz-Drucktransmitter e<strong>in</strong>en<br />
plötzlichen Drucke<strong>in</strong>bruch (z.B. Öffnen e<strong>in</strong>er Tür oder e<strong>in</strong>es<br />
Fensters) feststellt. Die Überwachung bzw. Regelung<br />
des Raumdrucks wird ausgesetzt und erst nach Ablauf<br />
dieses Timers wieder aufgenommen.<br />
Dies verh<strong>in</strong>dert Fehlalarme bzw. das Regeln durch Raumdrucke<strong>in</strong>bruch<br />
bei Betreten e<strong>in</strong>es Raumes. Das Öffnen<br />
und Schließen e<strong>in</strong>er Tür bei zügigem Betreten e<strong>in</strong>es Raumes<br />
liegt unter 10 s. D.h. bei e<strong>in</strong>er parametrierten Verzögerungszeit<br />
PM/CRP/VCP von z.B. 15 s werden plötzliche<br />
Drucke<strong>in</strong>bruche <strong>in</strong>nerhalb dieser Zeit nicht alarmiert bzw.<br />
ausgeregelt.<br />
Bild 7.11: Raumschema PM100 Raumdrucküberwachung<br />
e<strong>in</strong>es üner Volumenstromregler druckgeregelten<br />
Raumes<br />
VAV-A<br />
Laborraum<br />
(-) = Unterdruck<br />
Raumzuluft<br />
(variabel)<br />
Raumabluft<br />
(variabel)<br />
Flur<br />
(+) = Überdruck<br />
VAV-A<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
T<br />
dP<br />
+<br />
-<br />
Master/Slave<br />
PM
9.1 Volumenstromregler VAV<br />
Microprozessor gesteuertes schnelles adaptives Regelsystem<br />
für die variable Regelung von Raumzuluft- und<br />
Raumabluftvolumenströmen, speziell geeignet für Re<strong>in</strong>räume<br />
und <strong>Laboratorien</strong>. E<strong>in</strong> schneller Regelalgorithmus<br />
vergleicht den Sollwert mit dem gemessenen Istwert e<strong>in</strong>es<br />
statischen Differenz-Drucktransmitters und regelt, unabhängig<br />
gegenüber Druckschwankungen im Kanalnetz,<br />
schnell, präzise und stabil aus. Der m<strong>in</strong>imale und maximale<br />
Volumenstromsollwert ist frei parametrierbar und wird<br />
spannungsausfallsicher im EEPROM gespeichert.<br />
Sollwertvorgabe Analog oder LON<br />
Der variable Volumenstromregler VAV ist <strong>in</strong> zwei Ausführungen<br />
lieferbar, wobei das Hauptunterscheidungsmerkmal<br />
<strong>in</strong> der Sollwertvorgabe besteht.<br />
Tabelle 7.5 veranschaulicht die Produktvarianten mit der<br />
entsprechenden Ansteuerart.<br />
Tabelle 7.6:<br />
Produkt<br />
Ansteuerart VAV-A VAV-L<br />
Analog 0(2)...10V Ja Ne<strong>in</strong><br />
Digital (Relaiskontakt) Ja Ja<br />
LON, FTT-10A Ne<strong>in</strong> Ja<br />
Betriebsarten und Sollwertvorgabe<br />
Folgende Ansteuer- und Betriebsarten werden, je nach<br />
Ausführung, unterstützt:<br />
Tabelle 7.7:<br />
Ansteuerart<br />
Betriebsart<br />
variabel (VAV) konstant (CAV)<br />
Analog 0(2)...10V Ja Ne<strong>in</strong><br />
Digital (Relaiskontakt) Ne<strong>in</strong> Ja (1-3-Punkt)<br />
Alle Soll- und Istwerte s<strong>in</strong>d als analoge E<strong>in</strong>– bzw. Ausgänge<br />
0(2)...10V DC (Ausführung VAV-A) oder über das LON-<br />
Netzwerk (Ausführung VAV-L) als Standard Variablen<br />
(SNVT) verfügbar. Die LonMark-Spezifi kationen nach der<br />
Masterliste werden e<strong>in</strong>gehalten. Die LON-Variante VAV-L<br />
ist <strong>in</strong> der Technischen Dokumentation VAV-L separat beschrieben.<br />
Bauformen<br />
Die von SCHNEIDER angebotenen Volumenstromregler<br />
VAV-A und VAV-L s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> runder und eckiger Bauform<br />
verfügbar und zeichnen sich durch die schnelle Regelgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />
(Ausregelzeit ≤ 3 sec für 90 ° Stellw<strong>in</strong>kel)<br />
und stabile Regelung aus.<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Re<strong>in</strong>raumtechnik - Raumduckregelungen<br />
VAV-A-250-S-0-0-MM<br />
Kapitel 7.0<br />
VAV-A-250-P-0-0-MM<br />
VAV-A-318-400-S-0<br />
9.1.1 Regelgeschw<strong>in</strong>digkeit des VAV-Reglers<br />
Bei der gesamten Anlagenplanung steht der Schutz für<br />
das Personal und für die Umwelt stets im Vordergrund.<br />
Raumdruckänderungen müssen dazu schnell erkannt und<br />
durch die erforderliche Zu- oder Abluft ausgeregelt werden,<br />
daher setzt SCHNEIDER permanent auf e<strong>in</strong>e hohe<br />
Regelgeschw<strong>in</strong>digkeit. Die Ausregelzeit beträgt < 3 sec.<br />
Motorlaufzeit für e<strong>in</strong>en Drehw<strong>in</strong>kel von 90° und ist von 3 s<br />
bis 24 s frei parametrierbar (Laufzeitverzögerung). Somit<br />
können die strengen Anforderungen des Anwenders und<br />
die gesetzlichen Bestimmungen erfüllt werden.<br />
9.1.2 Regelgenauigkeit des VAV-Reglers<br />
Die Regelgenauigkeit e<strong>in</strong>es Volumenstromreglers<br />
hängt im Wesentlichen vom Messsystem und von der<br />
Messgenauigkeit des statischen Differenzdrucksensors<br />
sowie von der Positionieraufl ösung des Stellmotors ab.<br />
Beim Messsystem setzt SCHNEIDER konsequent<br />
auf die patentierte Messdüse und optional auf die<br />
Venturidüse. Beide Messsysteme verfügen über das<br />
R<strong>in</strong>gkammermesspr<strong>in</strong>zip und mitteln den zu messenden<br />
Wert über die im Luftstrom angeordneten Messlöcher.<br />
Dadurch ist e<strong>in</strong> sehr stabiles und reproduzierbares<br />
Messsignal verfügbar, wodurch der Volumenstrom mit<br />
e<strong>in</strong>er sehr großen Messgenauigkeit ausgeregelt werden<br />
kann<br />
21
Re<strong>in</strong>raumtechnik - Raumduckregelungen<br />
Kapitel 7.0<br />
Das Messsystem von SCHNEIDER ist selbstre<strong>in</strong>igend und<br />
damit wartungsfrei und unempfi ndlich gegen schlechte<br />
Anströmbed<strong>in</strong>gungen.<br />
Um e<strong>in</strong>e Positionieraufl ösung von < 0,5 ° zu erreichen, setzt<br />
SCHNEIDER konsequent auf die direkte Ansteuerung des<br />
Stellmotors (Fast-Direct-Drive) aus der Reglerelektronik.<br />
Neben der sehr guten Positionieraufl ösung wird zusätzlich<br />
e<strong>in</strong> schnelles und stabiles Regelverhalten erreicht.<br />
Volumenstrommessung mit statischem Differenz-<br />
Drucktransmitter<br />
Über e<strong>in</strong>e geeignete Messe<strong>in</strong>richtung (Venturidüse, Messblende,<br />
Messdüse oder Messkreuz) wird der Wirkdruck<br />
mittels e<strong>in</strong>es statischen Differenzdruck-Transmitters erfasst.<br />
Über den gesamten Messbereich 3...300 Pa (optional<br />
8...800 Pa) wird mit sehr hoher Genauigkeit und Stabilität<br />
gemessen. Dadurch kann e<strong>in</strong> Volumenstrombereich<br />
von 10:1 ausgeregelt werden.<br />
Der statische Differenzdruck-Transmitter wird, im Gegensatz<br />
zum thermo-anemometrischen Messpr<strong>in</strong>zip, nicht von<br />
der Luft durchströmt und eignet sich daher besonders zum<br />
Messen <strong>in</strong> staubhaltigen und schadstoffhaltigen (korrosiven)<br />
Medien (die Tauglichkeit muss im E<strong>in</strong>zelfall geprüft<br />
werden). Das thermo-anemometrische Messpr<strong>in</strong>zip eignet<br />
sich nur sehr e<strong>in</strong>geschränkt für derartige Medien, da<br />
der Sensor verschmutzt oder von der korrosiven Luft angegriffen<br />
wird und somit die Messung sehr ungenau oder<br />
fehlerhaft werden kann.<br />
Bild 7.x: Raumschema VAV-A mit Ansteuerung vom<br />
Raumgruppencontroller GC10<br />
22<br />
ABZUG #1<br />
Raumzuluft-<br />
Volumenstromregler<br />
dp<br />
M<br />
VAV-A<br />
FC<br />
ABZUG #2<br />
FC<br />
Kabeltyp: IY(St)Y 4x2x0,8<br />
Kabeltyp: IY(St)Y 4x2x0,8<br />
A<strong>in</strong>1<br />
S<strong>in</strong>1<br />
T/N<br />
Aout1<br />
24V AC<br />
A<strong>in</strong>2<br />
S<strong>in</strong>2<br />
T/N<br />
Optional:<br />
Transformator<br />
T = 24V AC/<br />
30 VA<br />
Netze<strong>in</strong>speisung<br />
230V AC +-10%<br />
ABZUG<br />
#3 bis #8<br />
A<strong>in</strong>3<br />
S<strong>in</strong>3<br />
T/N<br />
ABZUG #9<br />
…<br />
…<br />
...<br />
Gruppencontroller<br />
GC10<br />
LON-NETZWERK, FT-X1 (FTT-10A), LON A/B<br />
A<strong>in</strong>9<br />
S<strong>in</strong>9<br />
T/N<br />
FC<br />
A<strong>in</strong>10<br />
Optional:<br />
LON300<br />
LON-Feldbusmodul<br />
FT-X1 (FTT-10A)<br />
freie Topologie<br />
Optional:<br />
Raumbediengerät<br />
RBG100<br />
LED-Nachtbetrieb<br />
Taste-Aufhebung Nachtbetrieb<br />
D<strong>in</strong>1<br />
K2<br />
Aout2<br />
24V AC<br />
Kabeltyp: IY(St)Y 4x2x0,8<br />
Kabeltyp: IY(St)Y 2x2x0,8<br />
Raumabluft-<br />
Volumenstromregler<br />
dp<br />
VAV-A<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
M<br />
Kabeltyp: IY(St)Y 4x2x0,8<br />
Raumsammelstörmeldung<br />
Umschaltung Tag/Nacht-Betrieb<br />
(raumweise)<br />
Volumenstrome<strong>in</strong>stellung V MIN, V MED, V MAX<br />
Die Volumenstrome<strong>in</strong>stellung (Parametrierung) erfolgt mit<br />
dem Servicemodul SVM100. Der gewünschte Volumenstrom<br />
wird dabei als numerischer Wert <strong>in</strong> m 3 /h e<strong>in</strong>gegeben.<br />
Dabei bedeutet:<br />
H<strong>in</strong>weise zur Reglerdimensionierung (Abmessungen<br />
und Volumenstrom)<br />
Wegen der Regelgenauigkeit ist darauf zu achten, dass<br />
bei m<strong>in</strong>imalem Volumenstrom V MIN die Strömungsgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />
im Volumenstromregler von 2 m/s nicht unterschritten<br />
wird.<br />
In Laborraumanwendungen ist wegen der Geräuschentwicklung<br />
darauf zu achten, dass bei maximalem Volumenstrom<br />
V MAX die Strömungsgeschw<strong>in</strong>digkeit im Volumenstromregler<br />
von 7,5 m/s nicht überschritten wird.<br />
Die Volumenströme V MIN, V MED und V MAX lassen sich im<br />
Bereich von 50...2<strong>5.0</strong>00 m 3/h frei parametrieren, wobei<br />
auf geeignete Abmessungen der Volumenstromregler <strong>in</strong><br />
Bezug auf den Volumenstrombereich unter gleichzeitiger<br />
Berücksichtigung der Strömungsgeschw<strong>in</strong>digkeiten zu<br />
achten ist.<br />
Zwangssteuerung über digitale E<strong>in</strong>gänge<br />
Über e<strong>in</strong>e geeignete Beschaltung der digitalen E<strong>in</strong>gänge<br />
E<strong>in</strong>gang 1 und E<strong>in</strong>gang 2 lassen sich die Funktionen V MAX<br />
und Klappenstellung ZU direkt ausführen.<br />
Die Beschaltung der digitalen E<strong>in</strong>gänge ist wie folgt:<br />
0 = Kontakt offen (ke<strong>in</strong>e Spannung)<br />
1 = Kontakt geschlossen (Spannung<br />
liegt an)<br />
Legende:<br />
FC = Laborabzugsregelung, vollvariabel, Analogausgang<br />
0(2)...10V DC<br />
GC10 = Gruppencontroller, 10 Analoge<strong>in</strong>gänge<br />
LON300 = LON-Modul, FTT-10A (optional)<br />
RBG100 = Raumbediengerät zur Aufhebung des<br />
Nachtbetriebs (optional)<br />
VAV-A = schneller variabler Volumenstromregler mit<br />
Analogansteuerung 0...10V DC<br />
A<strong>in</strong>1 … A<strong>in</strong>10 = 10 Analoge<strong>in</strong>gänge 0...10V DC<br />
S<strong>in</strong>1 … S<strong>in</strong>10 = 10 Störmeldee<strong>in</strong>gänge, verschaltet als<br />
Sammelstörmeldung über Zusatzklemmenplat<strong>in</strong>e<br />
T/N = Tag/Nachtbetrieb Digestorien (raumweise)<br />
verschaltet als parallele Tag/Nacht-<br />
Ansteuerung über Zusatzklemmenplat<strong>in</strong>e<br />
D<strong>in</strong>1 = Digitale<strong>in</strong>gang Taste Aufhebung-<br />
Nachtbetrieb<br />
K2 = Relaiskontakt zur Ansteuerung<br />
LED-Tag/Nacht<br />
Aout1 … Aout4 = Analogausgänge 0...10V DC<br />
24V AC = 24V AC Versorgungsspannung für<br />
Volumenstromregler VAV-A<br />
Achtung! Kabeladern für LON A/B müssen<br />
paarig mite<strong>in</strong>ander verdrillt se<strong>in</strong>.<br />
Maximale Kabellänge nicht überschreiten.<br />
Gebäudeleittechnik
10.1 Leistungsmerkmale<br />
Raumdruckregler CRP<br />
Microprozessorgesteuerte Raumdruckregelung<br />
Digitale Raumdruckanzeige <strong>in</strong> Pascal (optional)<br />
Zusätzliche externe digitale Raumdruckanzeige <strong>in</strong><br />
Pascal (optionale Zweitanzeige)<br />
Externes Bedientableau mit Statusanzeige und<br />
Alarm-quittierung<br />
Integrierte optionale Grenzwertüberwachung des<br />
Raumunter-/Raumüberdrucks mit akustischer<br />
Alarmierung<br />
Konstante Druckhaltung frei programmierbar<br />
Alle Systemdaten werden netzspannungsausfallsicher<br />
im EEPROM gespeichert<br />
Laufzeit des Stellmotors
Re<strong>in</strong>raumtechnik - Raumduckregelungen<br />
Kapitel 7.0<br />
10.2 Leistungsmerkmale<br />
volumenstrompriorisierter Raumdruckregler<br />
VCP<br />
Microprozessorgesteuerte volumenstrompriorisierte<br />
Raumdruckregelung<br />
Optionale digitale Raumdruckanzeige <strong>in</strong> Pa und<br />
Volumenstromanzeige <strong>in</strong> m³/h<br />
Zusätzliche externe digitale Raumdruck- und<br />
Volumenstromanzeige (optionale Zweitanzeige)<br />
Optionales externes Bedientableau mit Statusanzeige<br />
und Alarmquittierung<br />
Integrierte optionale Grenzwertüberwachung des<br />
Raumunter-/Raumüberdrucks mit akustischer<br />
Alarmierung<br />
Konstante Druckhaltung und Volumenstrom<br />
(Raumwechsel) frei programmierbar<br />
Alle Systemdaten werden netzspannungsausfallsicher<br />
im EEPROM gespeichert<br />
Laufzeit der Stellmotore
10.3 Leistungsmerkmale<br />
Raumdrucküberwachung PM100<br />
Microprozessorgesteuertes Überwachungssystem<br />
Digitale Raumdruckanzeige <strong>in</strong> Pascal (optional)<br />
Zusätzliche externe digitale Raumdruckanzeige <strong>in</strong><br />
Pascal (optionale Zweitanzeige)<br />
Grenzwertüberwachung des Raumunter-/Raumüberdrucks<br />
mit akustischer Alarmierung und Quittiertaste<br />
Alle Systemdaten werden netzspannungsausfallsicher<br />
im EEPROM gespeichert<br />
Freie Parametrierbarkeit der Systemdaten über das<br />
Servicemodul SVM-100, wie z.B. Alarmverzögerungszeit,<br />
Raumunter-/Raumüberdruck<br />
Abruf aller Istwerte über das optionale LON-Netzwerk<br />
Statischer Differenzdrucksensor mit hoher Langzeitstabilität<br />
zur kont<strong>in</strong>uierlichen Messung des Istwertes<br />
im Bereich von 5 Pa bis 100 Pa oder ± 50 Pa (extern)<br />
Überwachung des bauseitigen Lüftungssytems<br />
Geeignet als redundante Raumunter-/Raumüberdrucküberwachung<br />
Analoger Istwertausgang 0(2)...10V DC / 10mA)<br />
Zwei digitale E<strong>in</strong>gänge für Sollwertumschaltung<br />
Relaiskontakt 1 x A für oberen Grenzwert<br />
Relaiskontakt 1 x A für unteren Grenzwert<br />
Programmierbuchse auf der Plat<strong>in</strong>e<br />
Externe bauseitige Versorgungsspannung 24V AC<br />
Internes Netzteil 230V AC (optional)<br />
10.4 Leistungsmerkmale VAV<br />
Schneller adaptiver Regelalgorithmus für präzise und<br />
stabile Regelung<br />
Regelzeit ≤ 3 sec für 90 ° Stellw<strong>in</strong>kel<br />
Geeignet für Zuluft- und Abluftvolumenstromregelung<br />
<strong>in</strong> <strong>Laboratorien</strong> und Re<strong>in</strong>räumen<br />
Alle Systemdaten werden netzspannungsausfallsicher<br />
im EEPROM gespeichert<br />
Freie Parametrierbarkeit der Systemdaten sowie<br />
Abruf aller Istwerte<br />
Überwachung des bauseitigen Lüftungssytems<br />
durch <strong>in</strong>tegrierte Überwachungsfunktion des<br />
auszuregelnden Zuluft-/ Abluftsollwertes<br />
Geschlossener Regelkreis (closed loop)<br />
Statischer Differenz-Drucktransmitter nach dem Wirkdruckverfahren<br />
zur kont<strong>in</strong>uierlichen Messung des<br />
Ist-wertes im Bereich von 3...300 Pa (optional 8...800<br />
Pa) mit hoher Langzeitstabilität.<br />
Analoger Sollwerte<strong>in</strong>gang 0(2)...10V DC/1mA<br />
Analoger Istwertausgang 0(2)...10V DC/10mA<br />
Schnelle, stabile und präzise Regelung durch direkte<br />
Ansteuerung des Stellmotors mit Rückführungspoti<br />
Regelparameter werden onl<strong>in</strong>e adaptiv optimiert<br />
Reaktionszeit und Ausregelung des Abluftvolumenstroms<br />
≤ 3 sec<br />
Störmelderelais mit potenzialfreiem Kontakt<br />
Zwei digitale E<strong>in</strong>gänge für BSK/RK-Kontakte oder<br />
Zwangssteuerung (z.B. Klappe Zu, E<strong>in</strong>/Aus)<br />
Direkte Zwangssteuerung über digitale E<strong>in</strong>gänge für<br />
Funktionen V MIN, V MED, V MAX und Stellklappe = ZU<br />
(CAV-Betrieb). Über V MIN kann z.B. e<strong>in</strong>e Nachtabsenkung<br />
(reduzierter Betrieb) realisiert werden<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Re<strong>in</strong>raumtechnik - Raumduckregelungen<br />
LON, FTT-10A<br />
PM100-L-1-W-2<br />
PM100-L-1-A-2<br />
VAV-A-250-S-0-0-MM<br />
Kapitel 7.0<br />
DIS220<br />
VAV-A-250-P-0-0-MM<br />
VAV-A-318-400-S-0<br />
25
Re<strong>in</strong>raumtechnik - Raumduckregelungen<br />
Kapitel 7.0<br />
11.1 Produktübersicht Raumdruckregler,<br />
Volumenstromregler, Raumdrucküberwachung<br />
Die Tabelle zeigt die Übersicht der von SCHNEIDER<br />
verfügbaren Produkte <strong>in</strong> der Produktgruppe Raumdruckregelung,<br />
Raumdrucküberwachung und volummenstrompriorisierter<br />
Raumdruckregler.<br />
Die Gesamtproduktübersicht <strong>LabSystem</strong> fi nden Sie <strong>in</strong><br />
Kapitel 1, Abschnitt 6.1<br />
26<br />
Technische Datenblätter, weiterführende Informationen<br />
und Ausschreibungstexte über die Produkte VAV, CAV,<br />
CRP, VCP und PM100 fi nden Sie als Download im Internet<br />
unter www.schneider-elektronik.de.<br />
Produktgruppe Produkt Kurzbeschreibung Kapitel<br />
Schnelllaufende<br />
Raumzu-/Raumabluftregler<br />
Mechanische<br />
selbsttätige Volumenstromregler<br />
Schnelllaufende<br />
Raumdruckregler<br />
Raumdrucküberwachung<br />
VAV Volumenstromregler für Laborraumzu- bzw. Laborraumabluft, Analoge<strong>in</strong>gang<br />
0(2)...10V DC für Sollwert, optionales Feldbusmodul, Regelgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />
< 3 s<br />
CAV Volumenstromregler für Bodenabsaugungen und Sicherheitsschränke,<br />
mechanisch, selbsttätig, ohne Hilfsenergie<br />
CRP Raumdruckregler für undichte Räume, Analoge<strong>in</strong>gang 0(2)...10V DC für<br />
Sollwert, optionales Feldbusmodul, Regelgeschw<strong>in</strong>digkeit < 3 s<br />
7.0<br />
VCP Volumenstrompriorisierter Raumdruckregler für dichte Räume 7.0<br />
PM100 Raumdrucküberwachung mit <strong>in</strong>ternem statischen Differenzdrucktranmitter<br />
3...100 Pa oder externem Sensor ± 50 Pa, -20...+80 Pa<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
<strong>5.0</strong><br />
7.0<br />
<strong>5.0</strong><br />
7.0
<strong>LabSystem</strong><br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Ex-Laborabzugsüberwachung Ex-Regler<br />
8.0<br />
Ex-Laborabzugsüberwachung Ex-Regler<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Kapitel 8.0<br />
Abschnitt Titel Seite<br />
1.1 E<strong>in</strong>leitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
1.2 Ex-Laborabzugsüberwachung FM100-Ex . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
1.3 Ex-Laborabzugsregelung FC500-K-Ex . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
1.4 Schnelllaufende variable Ex-Volumenstromregler VAV-Ex . . . . . . . . . . . 4<br />
1.5 Konstante Ex-Volumenstromregler CAV-Ex . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
1.6 Schaltbare Ex-Verbraucher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
2.1 Funktionsbeschreibung Ex-Laborabzugsregelung FC500-K-Ex . . . . . . . . 5<br />
2.1.1 LON-Netzwerk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
2.1.2 Gebäudeleittechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
2.1.3 Ex-Funktionsanzeige und Bedienpanel. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
2.2 Betriebsarten der Ex-Laborabzugsregelung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
2.3 Regelung im Ex-gefährdeten Bereich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
2.4 Konstantregelung 1-, 2- oder 3-Punkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
2.4.1 Schnelles Aufwärtsregeln und langsames Abwärtsregeln . . . . . . . . . . . . . 7<br />
2.4.2 Regelparameter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
2.4.3 Selbstlernmodus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
2.4.4 Test- und Diagnosefunktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
2.5 Mess- und Regelkomponenten <strong>in</strong> Ex-Ausführung . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
2.5.1 Wartungsfreie Messe<strong>in</strong>richtung mit <strong>in</strong>tegrierter Drosselklappe <strong>in</strong> Ex-Ausführung . 8<br />
2.5.2 Kompakte Bauweise der Regele<strong>in</strong>heit <strong>in</strong> Ex-Ausführung . . . . . . . . . . . . . 8<br />
2.5.3 Schneller Stellmotor <strong>in</strong> Ex-Ausführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
2.5.4 Statischer Differenz-Drucktransmitter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
2.5.5 Volumenstrommessung mit statischem Differenz-Drucktransmitter . . . . . . . . 9<br />
3.1 H<strong>in</strong>weise zur Reglerdimensionierung (Abmessungen und Volumenstrom) . 9<br />
3.2 Dimensionierung VAV für Raumapplikationen . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
3.3 Planungswerte Kanalvordruck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
4.1 Ex-Funktionsanzeige . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
5.1 Anschlussplan Laborabzugsregelung <strong>in</strong> Ex-Ausführung . . . . . . . . . . . 11<br />
1
2<br />
Ex-Laborabzugsüberwachung Ex-Regler<br />
Kapitel 8.0<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Abschnitt Titel Seite<br />
6.1 Die richtige Installation von Ex-Komponenten . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />
6.1.1 Stromkreise der Zündschutzarten d, e, q, o, m, p . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />
6.1.2 Stromkreise der Zündschutzarten „i“ (Eigensicherheit) . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />
6.1.3 Vorschlag zum Aufbau e<strong>in</strong>er Schalt- und Regelanlage . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />
7.1 Leistungsmerkmale FC500-K-Ex . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />
8.1 Produktübersicht Ex-Laborabzugsregelung, Ex-Volumenstromregler,<br />
Ex-Laborabzugsüberwachung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>
1.1 E<strong>in</strong>leitung<br />
Für den E<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> Lüftungsanlagen <strong>in</strong> Ex-gefährdeten<br />
Bereichen nach ATEX Gruppe II, Zone 1, 2, 21 und 22 bietet<br />
SCHNEIDER die komplette Systemlösung für Raumzuluft-<br />
/Raumabluftregelungen, Laborabzugsüberwachung und<br />
Laborabzugsregelung aus e<strong>in</strong>er Hand.<br />
Der Vorteil für den Anwender ist e<strong>in</strong> funktionierendes Gesamtsystem<br />
ohne Kompatibilitätsprobleme.<br />
Folgende <strong>LabSystem</strong>-Produkte von SCHNEIDER werden<br />
<strong>in</strong> Ex-gefährdeten Bereichen nach ATEX, Gruppe II, Zone<br />
1, 2, 21 und 22 e<strong>in</strong>gesetzt:<br />
Ex-Laborabzugsüberwachung FM100-Ex<br />
Ex-Laborabzugsregelung FC500-K-Ex<br />
Schnellaufende variable<br />
Ex-Volumenstromregler, LON VAV-L-Ex<br />
Schnellaufende variable<br />
Ex-Volumenstromregler, Analog VAV-A-Ex<br />
Konstant Ex-Volumenstromregler,<br />
mechanisch, ohne Hilfsenergie CAV-xxx-Ex<br />
Drosselklappe für Absperrfunktion,<br />
Auf/Zu DK-xxx-Ex<br />
Sämtliche Volumenstromregler von SCHNEIDER s<strong>in</strong>d <strong>in</strong><br />
Edelstahl (V4A) oder wahlweise <strong>in</strong> PPs-EL (Polypropylän,<br />
elektrisch leitfähig) verfügbar.<br />
Der jeweilige Anwendungsfall bestimmt den E<strong>in</strong>satz des<br />
entsprechenden Produktes unter Berücksichtigung des<br />
besten Preis-/Leistungsverhältnisses.<br />
1.2 EX-Laborabzugsüberwachung FM100-Ex<br />
Das Ex-geschützte Überwachungssysteme FM100-Ex<br />
von SCHNEIDER ist für die lufttechnische Funktionsüberwachung<br />
von Laborabzügen und Absaugsystemen <strong>in</strong> Exgefährdeten<br />
Bereichen, Zone 1, 2, 21 und 22 konzipiert.<br />
E<strong>in</strong> Überwachungssystem ist für alle Laborabzüge nach<br />
DIN EN 14175 vorgeschrieben.<br />
E<strong>in</strong> sicherer Laborbetrieb erfordert hohe Anforderungen<br />
an die Überwachungskomponenten:<br />
Überwachung mit optischer und akustischer Alarmierung<br />
bei Unter schreitung der M<strong>in</strong>destabluftmenge<br />
nach DIN EN 14175<br />
Überwachung und Störungsmeldung der <strong>in</strong>ternen<br />
Gerätefunktionen und des Sensors<br />
Volumenstrommessung im Abluftstutzen, dadurch<br />
unabhängig von der Kon struktion und der Bauart des<br />
Frontschiebers bzw. des Laborabzuges<br />
Alle Systemparameter spannungsausfall sicher (im<br />
EEPROM) gespeichert<br />
Überwachung des reduzierten Betriebs<br />
(Nachtbetrieb)<br />
Erkennung und optische Alarmierung von Netzausfall<br />
(Betriebs-LED bl<strong>in</strong>kt)<br />
Relaisausgänge mit potentialfreien Kontakten zur<br />
externen Signalisierung von Stör– und Betriebsmeldungen<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Ex-Laborabzugsüberwachung Ex-Regler<br />
Bild 8.1: Laborabzugsregelung FC500-K-Ex<br />
Kapitel 8.0<br />
Die Ex-Laborabzugsüberwachung FM100-Ex eignet sich<br />
zum E<strong>in</strong>bau <strong>in</strong> alle Bauarten und Konstruktionen von<br />
Laborabzügen und ist somit auch für Nachrüstungen ideal<br />
geeignet.<br />
In der Regel wird die Ex-Laborabzugsüberwachung<br />
FM100-Ex (Controller) im sicheren Bereich im eigenen<br />
Schaltschrank montiert und im Ex-Bereich befi ndet sich<br />
die Funktionsanzeige mit akustischer Alarmierung und der<br />
Differenz-Drucktransmitter.<br />
Bild 8.2: Laborabzugsüberwachung FM100-Ex<br />
im eigenen Schaltschrank<br />
1.3 Ex-Laborabzugsregelung FC500-K-Ex<br />
Mikroprozessor gesteuertes, schnelles Regelsystem zur<br />
konstanten 1-3-stufi gen Abluftregelung e<strong>in</strong>es Laborabzuges<br />
<strong>in</strong> Abhängigkeit von der Frontschieberöffnung<br />
sowie zur variablen Regelung von Zuluft- und Abluftvolumenströmen<br />
<strong>in</strong> VVS-Anlagen. Die Ex-geschützte<br />
Laborabzugsregelung FC-500-K-Ex wurde für den E<strong>in</strong>satz<br />
<strong>in</strong> Ex-gefährdeten Bereichen (<strong>Laboratorien</strong>) nach ATEX,<br />
Gruppe II, Zone 1, 2, 21 und 22 konzipiert.<br />
3
4<br />
Ex-Laborabzugsüberwachung Ex-Regler<br />
Kapitel 8.0<br />
Folgende Betriebsart der Ex-Laborabzugsregelung ist<br />
realisierbar:<br />
konstante Regelung (1-/2-/3-Punkt) FC500-K-Ex<br />
Die <strong>in</strong>tegrierte Funktionsüberwachung nach EN 14175<br />
bietet maximale Sicherheit für das Laborpersonal. Bei<br />
Unterschreitung des auszuregelnden Abluftsollwertes<br />
erfolgt e<strong>in</strong>e akustische und optische Alarmierung.<br />
Für alle Ex-Laborabzugsbauarten und Ex-absaugende<br />
E<strong>in</strong>heiten geeignet. In der Regel wird die Ex-<br />
Laborabzugsregelung FC500-K-Ex (Controller) im<br />
sicheren Bereich im eigenen Schaltschrank montiert und<br />
im Ex-Bereich befi ndet sich die Ex-Funktionsanzeige<br />
mit akustischer Alarmierung, der Ex-Differenz-<br />
Drucktransmitter und der schnelllaufende Ex-Stellmotor<br />
mit dem Regelkörper.<br />
Die optionale Vernetzung über das Feldbusmodul bietet<br />
maximale Flexibilität und Sicherheit. Die Netzwerke BACnet,<br />
LON und Modbus werden unterstützt und s<strong>in</strong>d jederzeit<br />
nachrüstbar.<br />
1.4 Schnellaufende variable Ex-Volumenstromregler<br />
VAV-Ex<br />
Schnellaufende variable Ex-Volumenstromregler werden<br />
vorzugsweise für die Raumzuluft- und Raumabluftregelung<br />
<strong>in</strong> Ex-gefährdeten Laborräumen e<strong>in</strong>gesetzt. Der Exgeschützte<br />
Volumenstromregler VAV-Ex wurde für den<br />
E<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> Ex-gefährdeten Bereichen (<strong>Laboratorien</strong>) nach<br />
ATEX, Gruppe II, Zone 1, 2, 21 und 22 konzipiert.<br />
SCHNEIDER produziert die Ex-Volumenstromregler mit<br />
den Nennweiten DN160, DN250 und DN315 <strong>in</strong> Edelstahl<br />
(V4A) und PPs-EL. Die Sollwertansteuerung erfolgt, je<br />
nach Reglerausführung, entweder analog 0(2)...10V DC<br />
oder über das Netzwerkmodul.<br />
Es s<strong>in</strong>d zwei verschiedene Ex-Reglerausführungen verfügbar<br />
die, abhängig von der Projektgröße, e<strong>in</strong>gesetzt<br />
werden können.<br />
Der Analogregler VAV-A-Ex (xxx steht für die Nennweite<br />
NW <strong>in</strong> mm) wird mit e<strong>in</strong>em analogen Sollwert 0(2)...10V<br />
DC angesteuert, der von raumluftbilanzierenden Geräten<br />
(Laborcontroller LCO500, Gruppencontroller GC10,<br />
Raumregelmodul RAM500) generiert wird.<br />
Der LON-Regler VAV-L-Ex errechnet die Raumluftbilanz<br />
eigenständig, <strong>in</strong>dem er die Abluftistwerte der zu bilanzierenden<br />
absaugenden E<strong>in</strong>heiten (Laborabzüge, schaltbare<br />
Verbraucher usw.) über das LON-Netzwerk als Standard<br />
Variable Type (SNVT) erhält. Das erfordert natürlich e<strong>in</strong><br />
LON-vernetztes Gesamtsystem.<br />
Für den Ex-gefährdeten Bereich, wie Raumzu- / und<br />
Raumabluft, alle Ex-Laborabzugsbauarten und Ex absaugende<br />
E<strong>in</strong>heiten geeignet. In der Regel wird der Ex-<br />
Volumestromregler VAV-Ex im sicheren Bereich im eigenen<br />
Schaltschrank montiert und im Ex-Bereich befi ndet sich<br />
die Funktionsanzeige mit akustischer Alarmierung, der<br />
Differenz-Drucktransmitter und der schnelllaufende Ex-<br />
Stellmotor mit dem Regelkörper.<br />
Die optionale Vernetzung über das Feldbusmodul bietet<br />
maximale Flexibilität und Sicherheit. Die Netzwerke BACnet,<br />
LON und Modbus werden unterstützt und s<strong>in</strong>d jederzeit<br />
nachrüstbar.<br />
1.5 Konstante Ex-Volumenstromregler<br />
CAV-Ex<br />
Konstante Ex-Volumenstromregler CAV-Ex werden <strong>in</strong><br />
dauerabgesaugten E<strong>in</strong>heiten, die sich im Ex-gefährdeten<br />
Bereich befi nden, e<strong>in</strong>gesetzt. Lagerschränke, Unterbauabsaugungen<br />
oder Bodenabsaugungen müssen<br />
permanent mit konstanter Luftmenge abgesaugt werden.<br />
Mechanische (ohne Hilfsenergie) und elektronische konstante<br />
Ex-Volumenstromregler regeln, unabhängig vom<br />
Kanalvordruck, e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>gestellten Volumenstrom aus.<br />
Mechanische konstante Ex-Volumenstromregler s<strong>in</strong>d <strong>in</strong><br />
Stahlblech mit optionaler 2-K-Lackausführung und PPs-<br />
EL verfügbar. Elektronische konstante Volumenstromregler<br />
s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Stahlblech mit optionaler 2-K-Lackausführung,<br />
PPs-EL und Edelstahl (V4A) verfügbar.<br />
Der Ex-geschützte Volumenstromregler VAV-Ex wurde für<br />
den E<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> Ex-gefährdeten Bereichen (<strong>Laboratorien</strong>)<br />
nach ATEX, Gruppe II, Zone 1, 2, 21 und 22 konzipiert.<br />
Die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> die Raumbilanz erfolgt als fester Offsetwert.<br />
Bild 8.3: Konstanter Ex-Volumenstromregler,<br />
mechanisch, ohne Hilfsenergie, PPs-EL<br />
CAV-Ex-160-Pel<br />
1.6 Schaltbare Ex-Verbraucher<br />
Quellenabsaugungen und Absaugessen, die sich im Exgefährdeten<br />
Bereich befi nden und bedarfsweise elektrisch<br />
zu- oder abgeschaltet werden können, zählen zu den<br />
schaltbaren Ex-Verbrauchern.<br />
Konstante Ex-Volumenstromregler (mechanisch oder elektronisch)<br />
werden, gekoppelt mit e<strong>in</strong>er AUF/ZU-Klappe, mit<br />
e<strong>in</strong>em Ex-geschützten Stellantrieb und e<strong>in</strong>em Schalter zu<br />
oder abgeschaltet.<br />
Die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> die Raumbilanz erfolgt über e<strong>in</strong>en po-<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>
tenzialfreien Kontakt des Schalters als geschalteter Offsetwert.<br />
Die Ex-geschützte motorisch verstellbare Drosselklappe<br />
mit Ex-Stellmotor wurde für den E<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> Ex-gefährdeten<br />
Bereichen (<strong>Laboratorien</strong>) nach ATEX, Gruppe II, Zone 1,<br />
2, 21 und 22 konzipiert.<br />
2.1 Funktionsbeschreibung<br />
Ex-Laborabzugsregelung FC500-K-Ex<br />
Die e<strong>in</strong>zelnen Regelungsstufen (maximal 3) werden über<br />
bauseitige, am Frontschieber montierte, Ex-geschützte<br />
Kontakte aufgeschaltet. Aus der Anzahl der betätigten<br />
Kontakte (maximal 2) wird der angeforderte Volumenstrom<br />
als Sollwertvorgabe errechnet.<br />
E<strong>in</strong> schneller Regelalgorithmus vergleicht den Sollwert<br />
mit dem gemessenen Istwert e<strong>in</strong>es Differenzdrucksensors<br />
und regelt, unabhängig gegenüber Druckschwankungen<br />
im Kanalnetz, schnell, präzise und stabil aus. Die voreilende<br />
Abluftbedarfsanforderung wird sofort errechnet und<br />
verbessert entscheidend die Reaktionszeit der gesamten<br />
Regelstrecke, e<strong>in</strong>schließlich der Raumabluft.<br />
Die <strong>in</strong>tegrierte Überwachungse<strong>in</strong>richtung für die lufttechnische<br />
Funktion des Laborabzugs ist Bestandteil der Regelung.<br />
Der auszuregelnde bedarfsabhängige Volumenstrom<br />
wird dynamisch überwacht und bietet somit maximale Sicherheit<br />
für das Bedienpersonal. Der dynamische Überwachungswert<br />
ist frei parametrierbar und wird als Differenzwert<br />
(Offset) e<strong>in</strong>gegeben. Bei Unterschreitung des<br />
Differenzwertes zum auszuregelnden Abluftsollwert erfolgt<br />
e<strong>in</strong>e akustische und optische Alarmierung.<br />
Der Regler FC-500-K-Ex besteht aus der Elektronik <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em Gehäuse aus Stahlblech, e<strong>in</strong>er Messdüse mit <strong>in</strong>tegrierter<br />
Stellklappe aus Edelstahl V4A oder PPs-El<br />
(elektrisch leitfähig) mit Stellantrieb, e<strong>in</strong>em Differenz-<br />
Drucktransmitter und e<strong>in</strong>em Klemmenkasten. Die ex-geschützte<br />
Funktionsanzeige ist mit e<strong>in</strong>er grünen und e<strong>in</strong>er<br />
roten LED sowie e<strong>in</strong>em Summer und e<strong>in</strong>er Quittiertaste<br />
ausgerüstet. Sie darf im Ex-Raum direkt am Laborabzug<br />
montiert werden.<br />
Der Regler FC500-K-Ex wird zusammen mit allen Bauteilen<br />
(Netzteil, Barrieren, Relais usw.) <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em eigenen<br />
Schaltkasten geliefert und muss ausserhalb des Ex-Raumes<br />
im sicheren Bereich montiert werden.<br />
2.1.1 LON-Netzwerk<br />
Die LON-Vernetzung bietet maximale Flexibilität und Sicherheit.<br />
Die Anb<strong>in</strong>dung an die Gebäudeleittechnik (GLT)<br />
ermöglicht die komplette lufttechnische Steuerung und<br />
Überwachung aller Laborräume.<br />
Die LonMark-Spezifi kationen werden erfüllt, wodurch e<strong>in</strong>e<br />
problemlose E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung von verschiedenen Gewerken<br />
gewährleistet ist. Bei allen <strong>LabSystem</strong> Produkten von<br />
SCHNEIDER ist die LON-Interfaceplat<strong>in</strong>e FTT-10A jederzeit<br />
e<strong>in</strong>fach nachrüstbar. BACnet und Modbus wird über<br />
das optionale Netzwerkmodul ebenfalls unterstützt.<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Ex-Laborabzugsüberwachung Ex-Regler<br />
2.1.2 Gebäudeleittechnik<br />
Kapitel 8.0<br />
Die Gebäudeleittechnik (GLT) bilanziert den Luftbedarf des<br />
gesamten Gebäudes und kann zusätzlich alle Raumregelungen<br />
auf Plausibilität prüfen. Tag/Nacht-Umschaltung,<br />
Visualisierung von Störmeldungen und Istwerten sowie<br />
Fernwartung und Fehlerferndiagnose lassen sich e<strong>in</strong>fach<br />
<strong>in</strong>tegrieren. Raumbezogene Luftverbrauchserfassung und<br />
<strong>in</strong>dividuelle Abrechnung ist ebenfalls realisierbar.<br />
2.1.3 Ex-Funktionsanzeige und Bedienpanel<br />
Das Funktions- und Bedienpanel ist im Anbaugehäuse<br />
mit EG-Baumusterprüfbesche<strong>in</strong>igung verfügbar und hat<br />
folgende Funktionen:<br />
Akustischer und optischer Alarm (rote LED) für zu<br />
ger<strong>in</strong>ge Abluft/Zuluft<br />
Optische Anzeige (grüne LED) für ausreichende<br />
Abluft/Zuluft<br />
RESET-Taste zur Quittierung des akustischen Alarms<br />
Bild 8.4: Funktionsanzeige im Aufbaugehäuse mit<br />
akustischer Alarmierung und Resettaste,<br />
geeignet für Ex-Laborabzugsüberwachung<br />
und Ex-Laborabzugsregelung<br />
2.2 Betriebsarten der Ex-Laborabzugsregelung<br />
Für die Ex-geschützte Laborabzugsregelung ist folgende<br />
Betriebsart möglich:<br />
konstante Regelung (1-/2-/3-Punkt) FC500-K-Ex<br />
5
6<br />
Ex-Laborabzugsüberwachung Ex-Regler<br />
Kapitel 8.0<br />
2.3 Regelung im Ex-gefährdeten Bereich<br />
Bereiche, <strong>in</strong> denen e<strong>in</strong>e gefährliche explosionsfähige Atmosphäre<br />
auftreten kann, werden nach der Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />
des Auftretens dieser Ex-Atmosphäre <strong>in</strong> Zonen<br />
e<strong>in</strong>geteilt.<br />
Im Falle von Gasatmosphären erfolgt e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>teilung <strong>in</strong><br />
die Zone 0 , Zone 1 und Zone 2. Bei Staubatmosphären<br />
wird <strong>in</strong> die Zone 20, Zone 21 und Zone 22 e<strong>in</strong>geteilt.<br />
Gas Staub Bemerkung<br />
Zone 0 Zone 20 Gefahr ständig<br />
oder langzeitig<br />
oder häufi g<br />
Zone 1 Zone 21 Gefahr gelegentlich<br />
Zone 2 Zone 22 Gefahr selten<br />
PPs-El<br />
Drosselklappe<br />
mit<br />
Messsystem<br />
V4A<br />
Drosselklappe<br />
mit<br />
Messsystem<br />
Abluft<br />
Ex-Laborabzug<br />
Zuluft<br />
-<br />
+<br />
-<br />
+<br />
Ex-Motor<br />
Ex-Statischer Differenz<br />
Drucktransmitter<br />
Ex-Motor<br />
p<br />
p<br />
Okay<br />
Low<br />
Reset<br />
EN 14175<br />
Ex-Statischer Differenz<br />
Drucktransmitter<br />
Ex-Bedienpanel<br />
Laborraum<br />
Zone 1, 2, 21 und 22<br />
Im Bild 8.5 ist e<strong>in</strong>e Laborabzugsregelung und e<strong>in</strong>e Raumzuluftregelung<br />
im Ex-gefährdeten Bereich dargestellt.<br />
Die im Ex-bereich montierten elektrischen Komponenten<br />
wie Ex-Stellmotor, Ex-Differenz-Drucktransmitter und Ex-<br />
Funktionsanzeige müssen über e<strong>in</strong>e EG-Baumusterprüfbesche<strong>in</strong>igung<br />
für die entsprechende Zone verfügen.<br />
Die Controller des Laborabzugsreglers FC500-K-Ex und<br />
des Zuluftvolumenstromreglers VAV-A-Ex werden im eigenen<br />
Schaltschrank im sicheren Bereich außerhalb der<br />
Ex-Zone montiert. Die elektrische Anschaltung der Ex-<br />
Komponenten erfolgt teilweise direkt bzw. über Sicherheitsbarrieren.<br />
Bild 8.5: Laborabzugsregelung FC500-K-Ex<br />
Zuluft-Volumenstromregler VAV-A-Ex<br />
Sicherheitsbarriere<br />
Sicherer Bereich<br />
Controller<br />
FC500-Ex<br />
230 VAC ma<strong>in</strong><br />
Tag/Nacht-Betrieb<br />
Digitale<strong>in</strong>-/ausgänge<br />
Analogausgang 0...10V DC<br />
BACnet/LON-Netzwerk<br />
Serielles Interface<br />
Laptop<br />
VAV-A(L)-Ex<br />
24V AC<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
SVM100<br />
F1 F2 F3<br />
4 2 3<br />
4 5 6<br />
7 8 9<br />
* 0 ,<br />
Service<br />
module<br />
BACnet/LON-Netzwerk<br />
Analoge<strong>in</strong>gang 0...10V DC<br />
Tag/Nacht-Betrieb<br />
Digitale<strong>in</strong>-/ausgänge<br />
Analogue output 0...10V DC
2.4 Konstantregelung 1-, 2- oder 3-Punkt<br />
Die Regelung FC500-K-Ex regelt den Abluftvolumenstrom<br />
<strong>in</strong> Abhängigkeit der Frontschieberstellung des Laborabzugs.<br />
Die Abluft des Laborabzugs wird entweder über<br />
e<strong>in</strong>e motorisch betriebene Drosselklappe (Abzüge an<br />
zentrales Abluftsystem angeschlossen) oder mittels e<strong>in</strong>es<br />
eigenen Abluftmotors mit Frequenzumrichter geregelt.<br />
Kanaldruckschwankungen werden schnell, präzise und<br />
stabil ausgeregelt. Die Abluftvolumenströme V1, V2 und<br />
V3 s<strong>in</strong>d frei parametrierbar.<br />
1-Punkt-Konstantregelung<br />
Bei e<strong>in</strong>er 1-Punkt-Konstantregelung wird der Abluftvolumenstrom<br />
auf V1, unabhängig von der Frontschieberstellung,<br />
konstant geregelt.<br />
2-Punkt-Konstantregelung<br />
E<strong>in</strong>e 2-Punkt-Konstantregelung regelt <strong>in</strong> Abhängigkeit von<br />
der Frontschieberstellung den Abluftvolumenstrom auf V1<br />
(Frontschieber = ZU) oder V2 (Frontschieber = NICHT<br />
ZU).<br />
Die Fronschieberstellung (ZU) wird über e<strong>in</strong>en Endschalter<br />
erkannt. E<strong>in</strong>e Umschaltung auf e<strong>in</strong>en reduzierten<br />
Betrieb (Nachtbetrieb und arbeitsfreie Zeit) ist manuell am<br />
Laborabzug oder über Fernsteuere<strong>in</strong>gang möglich.<br />
3-Punkt-Konstantregelung<br />
E<strong>in</strong>e 3-Punkt-Konstantregelung regelt <strong>in</strong> Abhängigkeit<br />
von der Frontschieberstellung den Abluftvolumenstrom<br />
auf V1 (Frontschieber = ZU) oder V2 (Frontschieber <<br />
50 cm GEÖFFNET) oder V3 (Frontschieber > 50 cm<br />
GEÖFFNET). Die Frontschieberstellungen (ZU und > 50<br />
cm) werden über jeweils e<strong>in</strong>en Endschalter signalisiert.<br />
E<strong>in</strong>e Umschaltung auf Nachtbetrieb ist ebenfalls möglich.<br />
Verfügt der Laborabzug über e<strong>in</strong>en Querschieber, so<br />
muss die Querschieberstellung (ZU) ebenfalls erfasst und<br />
<strong>in</strong> der 2-Punkt- oder 3-Punkt-Betriebsart so berücksichtigt<br />
werden, dass der Abluftvolumenstrom entsprechend<br />
erhöht wird, wenn der Querschieber geöffnet wird.<br />
Lufte<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit v [m/sec]<br />
0,8<br />
0,6<br />
0,4<br />
0,2<br />
ZU<br />
V1<br />
V2<br />
Frontschieber<br />
= Lufte<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />
= Abluftvolumenstrom<br />
Bild 8.6: 3-Punkt Konstantregelung<br />
V3<br />
AUF<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
600<br />
450<br />
300<br />
150<br />
Abluftvolumenstrom V [m 3 /h]<br />
Ex-Laborabzugsüberwachung Ex-Regler<br />
Kapitel 8.0<br />
2.4.1 Schnelles Aufwärtsregeln und langsames<br />
Abwärtsregeln<br />
Bei allen auszuregelnden Volumenströmen wird immer<br />
mit maximaler Regelgeschw<strong>in</strong>digkeit aufwärts geregelt,<br />
d.h. wenn der Frontschieber geöffnet wird, folgt der<br />
errechnete und benötigte Volumenstrom nach und wird<br />
verzögerungsfrei erhöht.<br />
Bei Schließen des Frontschiebers kann mit mit e<strong>in</strong>er <strong>in</strong><br />
Sekundenschritten e<strong>in</strong>stellbaren Regelgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />
von 2...24 s abwärts geregelt werden. E<strong>in</strong>e langsame<br />
Abwärtsregelung hat den Vorteil, dass die Raumzuluft<br />
mit ausreichender Zeitreserve bedarfsgerecht nachgeführt<br />
werden kann und der Laborraum unter allen<br />
Betriebsbed<strong>in</strong>gungen immer im Unterdruck bleibt.<br />
E<strong>in</strong>e langsame Abwärtsreglung des Volumenstroms<br />
verbessert die Arbeitssicherheit für das Laborpersonal<br />
und vermeidet Schw<strong>in</strong>gungsneigungen des gesamten<br />
Regelsystems.<br />
2.4.2 Regelparameter<br />
Alle projektspezifi schen Regelparameter, wie z.B. die<br />
obere und untere Grenze für den Maximal- und den<br />
M<strong>in</strong>imalvolumenstrom, lassen sich vor Ort problemlos mit<br />
dem Servicemodul oder e<strong>in</strong>em Laptop abrufen, ändern<br />
und überwachen. E<strong>in</strong> zyklisch sequenzielles Abfragen<br />
und Überprüfen der Regel istwerte und Regelsollwerte<br />
garantiert e<strong>in</strong>e sehr schnelle, stabile und bedarfsgerechte<br />
Volumenstromregelung.<br />
2.4.3 Selbstlernmodus<br />
E<strong>in</strong> softwaregesteuerter automatischer Selbst lernmodus<br />
(teach <strong>in</strong>) erleichtert und optimiert die Inbetriebnahme. Alle<br />
erforderlichen System daten und Regelparameter werden<br />
im Selbst lernmodus vom Regler FC500-K-Ex vollautomatisch<br />
ermittelt und selbsttätig programmiert.<br />
2.4.4 Test- und Diagnosefunktionen<br />
Für die Inbetriebnahme, Diagnose und e<strong>in</strong>fache Fehlersuche<br />
ist es sehr wichtig, e<strong>in</strong>en umfassenden und genauen<br />
Überblick über alle gemessenen Istwerte zu haben.<br />
Folgende Testfunktionen s<strong>in</strong>d ausführbar:<br />
Digitale E<strong>in</strong>gänge anzeigen<br />
Zeigt den momentanen Status aller digitalen<br />
E<strong>in</strong>gänge<br />
Analoge E<strong>in</strong>gänge<br />
Zeigt alle analogen E<strong>in</strong>gänge mit den momentanen<br />
Signalspannungen<br />
Analoge Ausgänge<br />
Zeigt alle analogen Ausgänge mit den momentanen<br />
Signalspannungen<br />
Motor/Stellklappe testen<br />
Mit dieser Testfunktion kann der Motor/Stellklappe<br />
AUF und ZU gefahren werden<br />
Diese Test- und Diagnosefunktionen erleichtern und vere<strong>in</strong>fachen<br />
wesentlich die Inbetriebnahme und Fehlersuche.<br />
7
8<br />
Ex-Laborabzugsüberwachung Ex-Regler<br />
Kapitel 8.0<br />
2.5 Mess- und Regelkomponenten <strong>in</strong><br />
Ex-Ausführung<br />
Die richtige Konzeption der Mess- und Regelkomponenten<br />
ist entscheidend für die Schnelligkeit, Stabilität und<br />
Genauigkeit der gesamten Regelstrecke. Die Produkte von<br />
SCHNEIDER s<strong>in</strong>d nach dem neuesten Stand der Technik<br />
entwickelt und erfüllen diese Anforderungen.<br />
2.5.1 Wartungsfreie Messe<strong>in</strong>richtung mit <strong>in</strong>tegrier<strong>in</strong>tegrier- ter Drosselklappe <strong>in</strong> Ex-Ausführung<br />
SCHNEIDER-Elektronik setzt konsequent auf die patentierte<br />
Messe<strong>in</strong>richtung. Das hat folgende Vorteile:<br />
Sehr hohe Messgenauigkeit (besser als 3%)<br />
Integriertes R<strong>in</strong>gkammermessverfahren<br />
Sehr gute Schallwerte durch günstige Anströmung<br />
Wartungsfreier Betrieb durch selbstre<strong>in</strong>igendes Messsystem<br />
Kompakte Bauweise (z.B. DN250, Baulänge=500mm)<br />
Unempfi ndlich gegen ungünstige Anströmverhältnisse<br />
Durch die kompakte Bauweise sowie die Unempfi ndlichkeit<br />
gegen ungünstige Anströmverhältnisse ist die direkte<br />
Montage auf dem Abluftstutzen des Laborabzugs möglich.<br />
MD-250-V4-MM-Ex<br />
Bild 8.7: Regele<strong>in</strong>heit <strong>in</strong> Ex-Ausführung<br />
Drosselklappe mit <strong>in</strong>tegrierter wartungsfreier<br />
Messe<strong>in</strong>richtung und schnellem Stellmotor,<br />
Stellzeit 7,5 s für 90°,<br />
Ausführung: Muffe/Muffe<br />
2.5.2 Kompakte Bauweise der Regele<strong>in</strong>heit <strong>in</strong><br />
Ex-Ausführung<br />
Um die baulichen Gegebenheiten <strong>in</strong> <strong>Laboratorien</strong><br />
zu berücksichtigen, haben wir mit der kompakten<br />
Messe<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong> Produkt entwickelt, das direkt auf<br />
den Abluftstutzen des Laborabzuges montiert werden<br />
kann. Auf e<strong>in</strong>e besondere Anströmstrecke kann verzichtet<br />
werden.<br />
In der Tabelle 1 fi nden Sie die Zusammenhänge zwischen<br />
Nennweite (DN), Baulänge (L) und maximalem Volumenstrom<br />
V MAX bei e<strong>in</strong>er Strömungsgeschw<strong>in</strong>digkeit von 7,5<br />
m/s.<br />
Nennweite<br />
DN [mm]<br />
Baulänge<br />
L [mm]<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Volumenstrom<br />
VMAX [m 3/h]<br />
160 410 509<br />
200 450 798<br />
250 500 1263<br />
315 600 2025<br />
400 700 3259<br />
Tabelle 8.1: Nennnweiten wartungsfreie Messe<strong>in</strong>richtung<br />
mit <strong>in</strong>tegrierter Drosselklappe <strong>in</strong><br />
Ex-Ausführung<br />
2.5.3 Schneller Stellmotor <strong>in</strong> Ex-Ausführung<br />
Der bedarfsgerechte Abluftvolumenstrom wird über die<br />
Drosselklappe e<strong>in</strong>geregelt. Der schnelllaufende Ex-Motor<br />
mit Baumusterprüfbesche<strong>in</strong>igung (7,5 s Stellzeit für 90 °)<br />
wird direkt auf die Achse der Drosselklappe montiert und<br />
verfügt über e<strong>in</strong> Drehmoment von 4 Nm. Der Stellmotor ist<br />
für die Zone 1, 2, 21 und 22 geeignet.<br />
E<strong>in</strong> analoger Rückführungswert meldet den Istwert der<br />
aktuellen Drosselklappenstellung an die Regelelektronik.<br />
E<strong>in</strong> spezieller Regelalgorithmus “fährt” den benötigten<br />
Abluftvolumenstrom ohne Überschw<strong>in</strong>gen schnell und<br />
direkt an.<br />
Bei Ansteuerung des Stellmotors wird gleichzeitig geprüft,<br />
ob auch e<strong>in</strong>e tatsächliche Stellklappenverstellung (Dampercontrol)<br />
erfolgt. Dieses Regelkonzept mit <strong>in</strong>tegrierter<br />
Überwachungsfunktion des Stellmotors übertrifft die<br />
hohen Sicherheitskriterien, die an Laborabzugregelungen<br />
gestellt werden.<br />
Bild 8.8: Ex- Stellmotor mit EG-Baumusterprüfbesche<strong>in</strong>igung
2.5.4 Statischer Differenz-Drucktransmitter<br />
Für verschmutzte oder aggressive Luft eignet sich die<br />
statische Wirkdruckmessung, da der statische Differenz-<br />
Drucktransmitter von der Luft nicht durchströmt wird.<br />
Der Sensor hat e<strong>in</strong>en Messbereich von ± 250 Pa. Dieser<br />
Sensor verfügt ebenfalls über e<strong>in</strong>e Baumusterprüfbesche<strong>in</strong>igung<br />
und ist für die Zone 1, 2, 21 und 22 geeignet.<br />
Bild 8.9: Ex-Sensor mit EG-Baumusterprüfbesche<strong>in</strong>igung<br />
2.5.5 Volumenstrommessung mit statischem<br />
Differenz-Drucktransmitter<br />
Grundlage der Volumenstrombestimmung ist die Wirkdruckmessung<br />
am Staukörper, der <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er Venturidüse,<br />
Messblende oder e<strong>in</strong>es Messkreuzes e<strong>in</strong>gebaut<br />
wird. SCHNEIDER setzt konsequent die wartungsfreie<br />
Messe<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>. Neben e<strong>in</strong>er sehr hohen Messgenauigkeit<br />
ist noch besonders die Unempfi ndlichkeit von<br />
e<strong>in</strong>er An- und/oder Abströmstrecke hervorzuheben.<br />
Der auf e<strong>in</strong>en Staukörper auftretende Luftstrom generiert,<br />
proportional zur Luftgeschw<strong>in</strong>digkeit, e<strong>in</strong>en entsprechenden<br />
Widerstandsdruck. Die daraus resultierende Druckdifferenz<br />
wird als Wirkdruck bezeichnet. Über den<br />
gesamten Messbereich 0...250 Pa wird mit sehr hoher<br />
Genauigkeit und Stabilität gemessen. Dadurch kann e<strong>in</strong><br />
Volumenstrombereich von 10:1 ausgeregelt werden.<br />
Der Volumenstrom wird nach folgender Formel berechnet:<br />
.<br />
V = c .<br />
p<br />
.<br />
V = Volumenstrom<br />
c = geometrische Konstante<br />
des Staukörpers (Blendenfaktor)<br />
p = Differenzdruck<br />
= Dichte der Luft<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Ex-Laborabzugsüberwachung Ex-Regler<br />
3.3 Planungswerte Kanalvordruck<br />
Kapitel 8.0<br />
3.1 H<strong>in</strong>weise zur Reglerdimensionierung<br />
(Abmessungen und Volumenstrom)<br />
Wegen der Regelgenauigkeit ist darauf zu achten, dass<br />
bei m<strong>in</strong>imalem Volumenstrom V MIN die Strömungsgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />
im Volumenstromregler von 1,05 m/s nicht<br />
unterschritten wird.<br />
In Laborraumanwendungen ist wegen der Geräuschentwicklung<br />
darauf zu achten, dass bei maximalem Volumenstrom<br />
V MAX die Strömungsgeschw<strong>in</strong>digkeit im Volumenstromregler<br />
von 7,5 m/s nicht überschritten wird.<br />
3.2 Dimensionierung VAV für Raumapplikationen<br />
Die Volumenströme V MIN, V MED und V MAX lassen sich im<br />
Bereich von 50...2<strong>5.0</strong>00 m 3/h frei parametrieren, wobei<br />
auf geeignete Abmessungen der Volumenstromregler <strong>in</strong><br />
Bezug auf den Volumenstrombereich unter gleichzeitiger<br />
Berücksichtigung der Strömungsgeschw<strong>in</strong>digkeiten zu<br />
achten ist.<br />
Volumenstrombestimmung für Laborraumanwendungen<br />
unter Berücksichtigung der Strömungsgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />
v<br />
Volumenstrom Strömungsgeschw<strong>in</strong>digkeit v<br />
VMIN v ≥ 1,05 m/s<br />
VMAX v ≤ 7,5 m/s<br />
Der Kanalvordruck am Laborabzugsregler berechnet sich<br />
bei dem gegebenen Volumenstrom aus der Addition des<br />
Reglerdruckverlustes (∆pv•Faktor 3) plus den Druckverlust<br />
des angeschlossenen Laborabzugs (Reglerdruckverlust<br />
∆pv siehe Tabelle 3 auf Seite 17).<br />
Rechenbeispiel:<br />
Gegeben: Wartungsfreie Messe<strong>in</strong>richtung DN250<br />
max. Volumenstrom = 720 m 3 /h<br />
Laborabzugdruckverlust laut<br />
Herstellerangaben z.B. 40 Pa<br />
Berechnet: Strömungsgeschw<strong>in</strong>digkeit = 4,08 m/s<br />
Tabelle 3: ∆pv = 14 Pa<br />
∆pv•3 = 14•3 = 42 Pa<br />
Die Multiplikation mit dem Faktor 3 gewährleistet e<strong>in</strong>e über<br />
den gesamten auszuregelnden Volumenstrombereich<br />
sichere Drosselklappenstellung und Regelung.<br />
Berechneter m<strong>in</strong>imaler Kanalvordruck: 42 + 40 = 82 Pa<br />
Gewählter m<strong>in</strong>imaler Kanalvordruck<br />
bei DN250 und e<strong>in</strong>em maximalen<br />
Volumenstrom von 720 m 3 /h: ca. 100 Pa<br />
9
Ex-Laborabzugsüberwachung Ex-Regler<br />
Kapitel 8.0<br />
4.1 Ex-Funktionsanzeige<br />
10<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
B<br />
A<br />
Bild 8.10: Ex-Funktionsanzeige<br />
und Summer mit Baumusterprüfbesche<strong>in</strong>igung<br />
Installations- und Montageh<strong>in</strong>weise<br />
unbed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>halten!<br />
Laborabzugsregelung<br />
FC500-K-Ex, VAV-Ex und<br />
FM100-Ex immer ausserhalb<br />
der Ex-Zone montieren!<br />
Anzeige- und Bedienelemente<br />
Nr. Funktion Bedeutung<br />
1 LED OK (grün) Volumenstrom okay<br />
2 LED LOW (rot) Volumenstrom zu ger<strong>in</strong>g<br />
3 Taste RESET Reset akustische Alarmierung<br />
4 Ex-Summer Akustische Alarmierung (im Gehäuse<br />
e<strong>in</strong>gebaut)<br />
Abmessungen und Ausführung<br />
Abmessungen A=280 mm, B=80 mm,<br />
Aufbauhöhe=72 mm + 20 mm (Tasten und<br />
Leuchten)<br />
Abstand Befestigungslöcher 4 Bohrungen Ø 5,7 mm<br />
Material Gehäuse Aufbaugehäuse, Ployester hart, glasfaserverstärkt<br />
Farbe dunkelgrau<br />
Schutzart IP 66<br />
Gewicht ca. 950 g<br />
Anschlusskabel Bauseits. Achtung gültige Vorschriften<br />
beachten!<br />
Servicebuchse, RS232,<br />
9-polig, D-SUB<br />
Servicemodul- oder Laptopanschluss zur<br />
Parametrierung und Istwertabfrage<br />
Servicebuchse befi ndet sich im Schaltschrank<br />
FC500-K-Ex<br />
Bestellvarianten<br />
Bestellnummer: 0200 Komplett im Aufbaugehäuse, vertikal<br />
E<strong>in</strong>stellvarianten (Parametrierung FAZ-Typ mit SVM100 oder Laptop)<br />
Basisvariante<br />
FAZ-Typ 17: Ex<br />
Ohne I/O-Tastenfunktion<br />
Ausführungsh<strong>in</strong>weise der bauseitigen Anschlusskabel beachten!<br />
Zwei getrennte Kabel von der Ex-Funktionsanzeige zum Schaltschrank<br />
(Funktionsüberwachung) verlegen.<br />
Gültige Normen unbed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>halten.<br />
E<strong>in</strong>zelleiter <strong>in</strong> fl exiblem Kabel > 0,1mm².<br />
Entsprechend den mechanischen thermischen und chemischen E<strong>in</strong>fl üssen.<br />
Kabel vorzugsweise fl ammwidrig und ölbeständig ausführen.<br />
E<strong>in</strong>deutige Kennzeichnung des eigensicheren Anschlusskabels (z.B.<br />
hellblaue E<strong>in</strong>färbung).<br />
Getrennte Verlegung von eigensicheren und nichteigensicheren Kabeln.<br />
Die Trennung bei der geme<strong>in</strong>samen Führung eigensicherer und nichteigensicherer<br />
Kabeln <strong>in</strong> Kabelkanälen kann durch Zwischenlagen aus Isolierstoff<br />
oder durch Verlegung <strong>in</strong> Schlauchleitungen sichergestellt werden.<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>
5.1 Anschlussplan Laborabzugsregelung <strong>in</strong> Ex-Ausführung<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Ex-Laborabzugsüberwachung Ex-Regler<br />
Kapitel 8.0<br />
11
Ex-Laborabzugsüberwachung Ex-Regler<br />
Kapitel 8.0<br />
6.1 Die richtige Installation von<br />
Ex-Komponenten<br />
Für das Errichten elektrischer Anlagen <strong>in</strong> gasexplosionsgefährdeten<br />
Bereichen der Gruppe II gilt die IEC 60 079-<br />
14 (EN 60079-14), bzw. VDE 0165.<br />
6.1.1 Stromkreise der Zündschutzarten d, e,<br />
q, o, m, p<br />
Die Installation im Schaltschrank ist identisch mit e<strong>in</strong>er<br />
„normalen“ Installation, jedoch müssen bezüglich der<br />
angeschlossenen EEx-Geräte deren Besonderheiten beachtet<br />
und e<strong>in</strong>gehalten werden. Dies bezieht sich z.B.<br />
auf Spannungen, Ströme, Sicherungen, Motorschutze<strong>in</strong>richtungen,<br />
usw. . Gerätespezifi sche Anforderungen s<strong>in</strong>d<br />
den entsprechenden Prüfbesche<strong>in</strong>igungen, Zertifi katen,<br />
Normen und Vorschriften, sowie den Betriebsanleitungen<br />
zu entnehmen. Das Arbeiten an Stromkreisen <strong>in</strong>nerhalb<br />
des Ex-Bereiches (z.B. Anschlussarbeiten im EEx-e Klemmenkasten)<br />
darf nur im stromlosen/spannungslosen Zustand<br />
erfolgen. E<strong>in</strong> EEx-e Klemmenkasten darf nur nach<br />
vorheriger Abschaltung des jeweiligen Stromkreises geöffnet<br />
werden.<br />
6.1.2 Stromkreise der Zündschutzart „i“<br />
(Eigensicherheit)<br />
Für die Planung und Realisierung der Schalt- und Regelanlagen<br />
die im sicheren Bereich <strong>in</strong>stalliert werden, jedoch<br />
Stromkreise be<strong>in</strong>halten die <strong>in</strong> den Ex-Bereich führen s<strong>in</strong>d<br />
besondere Rahmenbed<strong>in</strong>gungen zu berücksichtigen. Dies<br />
gilt <strong>in</strong>sbesondere bei eigensicheren Stromkreisen. Eigensichere<br />
Stromkreise s<strong>in</strong>d von nichteigensicheren Stromkreisen<br />
räumlich zu trennen. Es müssen M<strong>in</strong>destabstände<br />
Fadenmaß) e<strong>in</strong>gehalten werden, es dürfen ke<strong>in</strong>e unzulässigen<br />
äußeren Induktivitäten oder Kapazitäten wirken oder<br />
über Leitungen entstehen. Die maximal zulässigen elektrischen<br />
Kenngrößen des EEx-i Betriebsmittels s<strong>in</strong>d unter<br />
12<br />
Ex-Funktionsanzeige<br />
nach EN 14175<br />
Ex-Stellmotor,<br />
Laufzeit 3 s<br />
Nicht eigensicheres<br />
Kabel<br />
Eigensicheres Kabel<br />
MD-250-MM-Ex Wartungsfreie Messe<strong>in</strong>richtung<br />
M<br />
Klemmdose<br />
FC500-K-Ex<br />
-<br />
p<br />
+<br />
allen Umständen e<strong>in</strong>zuhalten. Verknüpfungen zwischen<br />
eigensicheren und nichteigensicheren Stromkreisen s<strong>in</strong>d<br />
unzulässig. Verknüpfungen zwischen zwei unterschiedlichen<br />
eigensicheren Stromkreisen s<strong>in</strong>d zulässig, müssen<br />
jedoch vorher berechnet werden. Eigensichere Stromkreise<br />
müssen als solche gekennzeichnet se<strong>in</strong>.<br />
Eigensichere Stromkreise werden <strong>in</strong> der Farbe „hellblau“<br />
gekennzeichnet. Diese farbliche Kennzeichnung<br />
ist an allen eigensicheren Leitungen und Teilen zu empfehlen<br />
um e<strong>in</strong>e Verwechslung und/oder Verknüpfung mit<br />
nichteigensicheren Stromkreisen unter allen Umständen<br />
zu vermeiden. Beispiele: Leitungen, Kabel, Kabelkanäle,<br />
Klemmen, Klemm- und Anschlussdosen, Kabelverschraubungen,<br />
etc.<br />
Zwischen eigensicheren und nichteigensicheren Stromkreisen<br />
ist als Abstand e<strong>in</strong> Fadenmaß von m<strong>in</strong>destens<br />
50 mm, zwischen zwei eigensicheren Stromkreisen e<strong>in</strong><br />
Fadenmaß von m<strong>in</strong>destens 6 mm e<strong>in</strong>zuhalten. Bei der<br />
Installation s<strong>in</strong>d die Kabel eigensicherer Stromkreise von<br />
nichteigensicheren Stromkreisen getrennt vone<strong>in</strong>ander zu<br />
verlegen!<br />
6.1.3 Vorschlag zum Aufbau e<strong>in</strong>er Schalt-<br />
und Regelanlage<br />
E<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>deutige räumliche Trennung zwischen Bauteilen/<br />
Betriebsmitteln von eigensicheren und nichteigensicheren<br />
Bauteilen/Betriebsmitteln ist erforderlich. Es wird empfohlen,<br />
für diese Bereiche e<strong>in</strong>e entsprechende Platzreserve<br />
vorzusehen, da bei e<strong>in</strong>er späteren Nachrüstung ansonsten<br />
erhebliche Kosten entstehen könnten.<br />
Grosse Transformatoren, Frequenzumrichter, große Relais<br />
und andere elektrische Geräte die E<strong>in</strong>fl uss durch<br />
Induktivitäten oder Kapazitäten auf eigensichere Stromkreise<br />
ausüben könnten s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> genügendem Abstand zu<br />
<strong>in</strong>stallieren. Vorsorglich sollten die EEx-i Geräte mit e<strong>in</strong>er<br />
geeigneten Abdeckung versehen werden um vor unsachgemäßer<br />
Bedienung geschützt zu<br />
se<strong>in</strong>.<br />
Statischer Differenz-<br />
Drucktransmitter +- 250 Pa<br />
Ex-Bereich<br />
Sicherer Bereich<br />
Die e<strong>in</strong>schlägigen Normen und Vorschriften<br />
s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>zuhalten.<br />
Bild 8.11: Schema Laborabzugsregelung<br />
<strong>in</strong> Ex-Ausführung<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>
7.1 Leistungsmerkmale FC500-K-Ex<br />
Laborabzugsregelung für den Ex- gefährdeten<br />
Bereich<br />
Geeignet für die Zonen 1, 2, 21, und 22<br />
Microprozessor gesteuertes Regelsystem für<br />
konstante Volumenströme (3-Punkt)<br />
Eigenes <strong>in</strong>tegriertes Netzteil 230V AC<br />
Alle Systemdaten werden netzspannungsausfallsicher<br />
im EEPROM gespeichert<br />
Separate Klemmenplat<strong>in</strong>e für übersichtliches<br />
Aufl egen der Kabel und schnelle Inbetriebnahme<br />
Steckbare Hauptplat<strong>in</strong>e für e<strong>in</strong>fachen Service<br />
Parametrierung und Abruf aller Systemwerte über<br />
Servicemodul SVM100 oder Software PC2500<br />
Statischer Differenzdrucktransmitter nach ATEX mit<br />
EG-Baumusterprüfbesche<strong>in</strong>igung, ± 250 Pa mit hoher<br />
Langzeitstabilität zur Messung des Abluftistwertes<br />
(Volumenstrom)<br />
Schnelllaufender Stellmotor nach ATEX mit EG-Baumusterprüfbesche<strong>in</strong>igung,<br />
Stellzeit 7,5 s für 90°<br />
Volumenstrombereich 10:1<br />
Regele<strong>in</strong>heit <strong>in</strong> Edelstahl (V4A) oder wahlweise PPs-<br />
EL, DN250, Baulänge nur 500 mm<br />
Integrierte Funktionsüberwachung im Aufbaugehäuse<br />
nach ATEX mit EG-Baumusterprüfbesche<strong>in</strong>igung zur<br />
Überwachung des sicheren Laborabzugsbetriebs<br />
nach EN 14175 mit akustischer und optischer<br />
Alarmierung<br />
Überwachung des bauseitigen Lüftungssytems<br />
Wartungsfreie Messe<strong>in</strong>richtung und Drosselklappe<br />
Schneller prädiktiver Regelalgorithmus<br />
Regelparameter werden onl<strong>in</strong>e adaptiv optimiert<br />
Reaktionszeit und Aufwärtsregelung des Abluftvolumenstroms<br />
≤ 3 sec (VMIN → VMAX)<br />
Parametrisierung der Abwärtsregelzeit zur<br />
Ausregelung des Abluftvolumenstroms ≤ 3...24 sec<br />
(VMAX → VMIN)<br />
Geschlossener Regelkreis (closed loop control)<br />
Notfallbetrieb (Override) = VNOTFALL<br />
Nachtabsenkung (reduzierter Betrieb) = VNACHT<br />
Notstromakkumulator (optional) für<br />
Netzausfallanzeige<br />
Integrierte Akkumulatorladeschaltung mit Tiefentladeschutzschaltung<br />
Feldbusmodul LON, BACnet oder Modbus<br />
nachrüstbar<br />
Geeignet für alle Laborabzugsbauarten<br />
Regelung FC500-K-Ex wird außerhalb des Ex-<br />
Bereiches im eigenen Schaltschrank montiert.<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Ex-Laborabzugsüberwachung Ex-Regler<br />
Kapitel 8.0<br />
13
Ex-Laborabzugsüberwachung Ex-Regler<br />
Kapitel 8.0<br />
8.1 Produktübersicht Ex-Laborabzugsregelung,<br />
Ex-Volumenstromregler,<br />
Ex-Laborabzugsüberwachung<br />
Die Tabelle zeigt die Übersicht der von SCHNEIDER<br />
verfügbaren Produkte <strong>in</strong> der Produktgruppe Ex-<br />
Laborabzugsregelung, Ex-Volumenstromregler und Ex-<br />
Laborabzugsüberwachung.<br />
Die Gesamtproduktübersicht <strong>LabSystem</strong> fi nden Sie <strong>in</strong><br />
Kapitel 1, Abschnitt 6.1<br />
14<br />
Technische Datenblätter, weiterführende Informationen<br />
und Ausschreibungstexte über die Produkte FC500-K-<br />
Ex, VAV-Ex und FM100-Ex fi nden Sie als Download im<br />
Internet unter www.schneider-elektronik.de.<br />
Produktgruppe Produkt Kurzbeschreibung Kapitel<br />
Laborabzugsregelung<br />
mit <strong>in</strong>tegrierter<br />
Überwachung nach<br />
DIN EN 14175,<br />
geeignet für den<br />
Ex-gefährdeten<br />
Bereich<br />
Schnelllaufende<br />
Raumzu-/Raumabluftregler,<br />
geeignet<br />
für den Ex-gefährdeten<br />
Bereich<br />
Laborabzugsüberwachung<br />
nach DIN<br />
EN 14175, geeignet<br />
für den Ex-gefährdeten<br />
Bereich<br />
FC500-K-Ex Bedarfsgerechte, frontschieberabhängige schnelllaufende Laborabzugsregelung<br />
mit statischem Differenzdrucktransmitter und optionalem<br />
Feldbusmodul, Betriebsarten: konstant (1-Punkt, 2-Punkt oder 3-Punkt)<br />
VAV-Ex Volumenstromregler für Laborraumzu- bzw. Laborraumabluft, Analoge<strong>in</strong>gang<br />
0(2)...10V DC für Sollwert, optionales Feldbusmodul, Regelgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />
< 3 s<br />
FM100-Ex Volumenstromüberwachung mit statischem Differenzdrucktransmitter,<br />
wahlweise E<strong>in</strong>strömungsüberwachung mit Strömungssensor<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
8.0<br />
8.0<br />
8.0
<strong>LabSystem</strong><br />
Inbetriebnahme und Parametrierung<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Inbetriebnahme und Parametrierung<br />
9.0<br />
Kapitel 9.0<br />
Abschnitt Titel Seite<br />
1.1 E<strong>in</strong>leitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />
2.1 Parametrierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />
3.1 Servicemodul SVM100 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
4.1 Software PC2500 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
4.1.1 Softwareupdate über das Internet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
4.1.2 USB-Stick mit allen verfügbaren Daten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
4.1.3 Selbst<strong>in</strong>stallierende Software . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
4.1.4 Datenexport der Messergebnisse und E<strong>in</strong>stellwerte . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
4.1.5 M<strong>in</strong>destsystemanforderungen an die Hardware . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
4.2 Prüfprotokoll . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
5.1 Produktübersicht Inbetriebnahme und Parametrierung . . . . . . . . . . . . 7<br />
1
2<br />
Inbetriebnahme und Parametrierung<br />
Kapitel 9.0<br />
1.0 E<strong>in</strong>leitung<br />
Schnelle und übersichtliche Parametrierung der <strong>in</strong> Betrieb<br />
zu nehmenden Produkte s<strong>in</strong>d die wesentlichen Voraussetzungen<br />
für e<strong>in</strong>e schnelle und kosteneffi ziente Erst<strong>in</strong>betriebnahme.<br />
Das Servicemodul SVM100 zeichnet sich durch se<strong>in</strong>e<br />
Kompaktheit und den direkten Zugriff auf alle Parameter<br />
der SCHNEIDER Produkte aus. Das Servicemodul ist als<br />
Handheld Term<strong>in</strong>al konzipert und durch optionalen Akkubetrieb<br />
immer e<strong>in</strong>satzbereit. Die Menüstruktur ist durchgängig<br />
für alle Produkte gleich und somit leicht erlernbar.<br />
Die Software PC2500 läuft auf allen Personal Computern<br />
unter dem W<strong>in</strong>dows ® -Betriebssystem, vorwiegend auf<br />
akkubetriebenen Laptops. Hier steht die Übersichtlichkeit<br />
und die Dokumentation der e<strong>in</strong>gestellten Parameter<br />
im Vordergrund. Jede Parametergruppe befi ndet sich auf<br />
e<strong>in</strong>er eigenen Monitorseite und stellt somit alle Parameter<br />
und Werte „auf e<strong>in</strong>en Blick“ zur Verfügung. Die Software<br />
PC2500 eignet sich hervorragend <strong>in</strong> der Produktion zur<br />
Tabelle 9.1: Produktliste der über das Servicemodul<br />
SVM100 und der Software PC2500<br />
parametrierbaren Produkte<br />
Vorparametrierung und zur Parameterduplizierung der<br />
Produkte. Wem der Laptop nicht zu unhandlich ist, hat<br />
hier auch e<strong>in</strong> hervorragendes Tool für Erst<strong>in</strong>betriebnahmen<br />
und Wartungen mit entsprechender Dokumentationsausgabe.<br />
2.1 Parametrierung<br />
Mit dem Servicemodul SVM100 oder dem PC-Programm<br />
PC2500 lassen sich alle SCHNEIDER Produkte frei parametrieren.<br />
Sämtliche lufttechnischen Werte wie z.B. E<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit,<br />
Volumenströme, Alarmgrenzwerte,<br />
Alarmverzögerungszeiten etc. können vom technischen<br />
Personal den jeweiligen Forderungen und Normen angepasst<br />
werden.<br />
Für den Nutzer ergibt sich daraus e<strong>in</strong>e hohe Investitionssicherheit,<br />
da sich ändernde Anforderungen fl exibel, schnell<br />
und e<strong>in</strong>fach realisiert werden können.<br />
Produktgruppe Produkt Servicemodul PC2500 Bemerkungen<br />
Geräteauswahl<br />
Funktionstaste<br />
Laborabzugsüberwachung LC100 LC F1 LC100 Produktion 2005 e<strong>in</strong>gestellt<br />
FM100 FM F1 FM100 aktuelles Produkt<br />
FM500 FM F1 FM500 aktuelles Produkt<br />
iM50 nicht unterstützt iM50 aktuelles Produkt<br />
Laborabzugsregelungen LMR201 LMR F2 LMR201 Produktion 2001 e<strong>in</strong>gestellt<br />
LCR300 LCR F2 LCR300 Produktion 2006 e<strong>in</strong>gestellt<br />
FC500 FC F2 FC500 aktuelles Produkt<br />
iCM nicht unterstützt iCM aktuelles Produkt<br />
LR300 LR F3 LR300 Produktion 2006 e<strong>in</strong>gestellt<br />
Raumgruppencontroller GZA300 GZA F4 GZA300 Produktion 2006 e<strong>in</strong>gestellt<br />
LCO500 LCO F4 LCO500 aktuelles Produkt<br />
GC10 GC F4 GC10 aktuelles Produkt<br />
Automatischer Frontschieber ASC200 ASC F5 ASC200 Produktion 2001 e<strong>in</strong>gestellt<br />
Controller<br />
ASC300 ASC F5 ASC300 Produktion 2008 e<strong>in</strong>gestellt<br />
SC500 ASC F5 SC500 aktuelles Produkt<br />
Volumenstromregler VAV<br />
Raumzuluft / Raumabluft<br />
VAV VAV F6 VAV aktuelles Produkt<br />
Raumdruckregler CRP CRP CRP F6 CRP aktuelles Produkt<br />
Raumdruckmonitor PM100 PM PM F6 PM100 aktuelles Produkt<br />
Constant duct pressure CDP CDP CDP CDP aktuelles Produkt<br />
Duct pressure optimizer DPO DPO DPO DPO aktuelles Produkt<br />
Laborabzugsregelungen LMS LMS F7 nicht unterstützt Produktion 2000 e<strong>in</strong>gestellt<br />
Diverses DIV F8 nicht unterstützt<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>
3.1 Servicemodul SVM100<br />
Das Servicemodul SVM100 ist zur Parametrierung und<br />
zur Istwertanzeige des gesamten Produktspektrums von<br />
SCHNEIDER geeignet. Es eignet sich hervorragend für<br />
den rauen Felde<strong>in</strong>satz und gewährleistet dem Servicetechniker<br />
größtmögliche Flexibilität und schnellen Zugriff<br />
auf alle Parameter.<br />
In der Tabelle 9.1 s<strong>in</strong>d alle vom Servicemodul SVM100<br />
und der Software PC2500 unterstützten Produkte aufgelistet.<br />
LIEFERUMFANG SERVICEMODUL SVM100<br />
Der Lieferumfang des Servicemoduls SVM100 be<strong>in</strong>haltet<br />
folgende Komponenten:<br />
Pos. Anzahl Gegenstand<br />
1 1 Servicemodul SVM100<br />
2 1 Adapterkabel mit 5-poligen M<strong>in</strong>i-<br />
DIN-Stecker<br />
3 1 Steckernetzteil 9V DC<br />
Die Parametrierung des ausgewählten Gerätes ist <strong>in</strong> der<br />
produktspezifi schen Bedienungsanleitung ausführlich beschrieben.<br />
Das Servicemodul SVM100 ist als Ausführung für Akkubetrieb<br />
und komplett mit Akkuladegerät im praktischen Servicekoffer<br />
erhältlich.<br />
Zu allen Ausführungen wird das Steckernetzteil 9V DC<br />
und das Adapterkabel DSUB auf M<strong>in</strong>i-DIN mit geliefert.<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Inbetriebnahme und Parametrierung<br />
Bild 9.1: Servicemodul SVM100<br />
Bild 9.2: Servicemodul SVM100-A für Akkubetrieb<br />
Kapitel 9.0<br />
Bild 9.3: Servicemodul SVM100-A-SK für Akkubetrieb<br />
mit Akkuladegerät, komplett im Servicekoffer<br />
3
4<br />
Inbetriebnahme und Parametrierung<br />
Kapitel 9.0<br />
4.1 Software PC2500<br />
PC-Software für schnelle, optimale und fehlerfreie Inbetriebnahme<br />
von folgenden SCHNEIDER-Gerätegruppen:<br />
Laborabzugsüberwachungen<br />
Laborabzugsregelungen<br />
Raumgruppenreglern<br />
Automatischen Frontschieber Controllern<br />
Volumenstromreglern<br />
In der Tabelle 9.1 s<strong>in</strong>d alle vom Servicemodul und der<br />
Software PC2500 unterstützten Produkte aufgelistet.<br />
Das Bedienungskonzept der Software PC2500 ist durchgängig<br />
und die klar strukturierte Bildschirmseite führt den<br />
Anwender menügesteuert durch die entsprechenden Parameter<br />
und Regelvorgaben. Die Bedienerführung lässt<br />
sich multil<strong>in</strong>gual umschalten. Die PC-Software ist unter<br />
WINDOWS lauffähig auf Laptops ideal für Inbetriebnahmen<br />
und Messungen vor Ort geeignet.<br />
Messprotokolle können gedruckt und zur Archivierung gespeichert<br />
werden.<br />
Der Anschluß an die <strong>in</strong> der Tabelle 9.1 aufgelisteten Geräte<br />
erfolgt über e<strong>in</strong>e serielle Schnittstelle (RS 232). E<strong>in</strong> USB-<br />
RS232 Seriell-Wandler ist im Lieferumfang enthalten.<br />
LIEFERUMFANG SOFTWARE PC2500<br />
Der Lieferumfang des Software PC2500 be<strong>in</strong>haltet folgende<br />
Komponenten:<br />
Pos. Anzahl Gegenstand<br />
1 1 Software PC2500 im USB-Stick<br />
2 1 USB-RS232 Seriell-Wandler<br />
3 1 Verlängerungskabel RS 232<br />
2 1 Adapterkabel mit 5-poligen M<strong>in</strong>i-<br />
DIN-Stecker<br />
Die Parametrierung des ausgewählten Gerätes ist <strong>in</strong> der<br />
produktspezifi schen Bedienungsanleitung ausführlich beschrieben.<br />
4.1.1 Softwareupdate über das Internet<br />
Die Software PC2500 kann ohne zusätzliche Kosten<br />
jederzeit über das Internet auf den neuesten Stand<br />
upgedated werden. E<strong>in</strong>zige Voraussetzung ist e<strong>in</strong><br />
Internetzugriff des mit dem USB-Stick bestückten<br />
Computers.<br />
Der Nutzer ist durch das Internetupdate sicher, immer die<br />
neueste Softwareversion für alle Geräte von SCHNEIDER<br />
bei sich zu haben.<br />
Bild 9.4: Software PC2500 im USB-Stick<br />
Bild 9.5: USB-RS 232 Seriell-Wandler<br />
Bild 9.6: Verlängerungskabel RS 232<br />
Bild 9.7: Adapterkabel mit 5-poligen M<strong>in</strong>i-DIN-Stecker<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>
Bild 9.8: Monitorseite der Systemwerte<br />
4.1.2 USB-Stick mit allen verfügbaren Daten<br />
Neben der Software PC2500 befi nden sich auch noch alle<br />
technischen Datenblätter und Bedienungsanleitungen der<br />
von SCHNEIDER angebotenen Produkte auf dem USB-<br />
Stick.<br />
Bei technischen Fragen wie z.B. Verdrahtungsproblemen,<br />
ist diese ebenfalls immer auf dem aktuellen Stand gehaltene<br />
Dokumentation jederzeit somit auf dem Laptop verfügbar.<br />
4.1.3 Selbst<strong>in</strong>stallierende Software<br />
Die Software PC2500 ist selbst<strong>in</strong>stallierend, sobald der<br />
Stick <strong>in</strong> die USB-Buchse des Computers e<strong>in</strong>gesteckt<br />
wird.<br />
Diese Computerunabhängigkeit gewährleistet e<strong>in</strong>e sehr<br />
hohe Sicherheit bei der Inbetriebnahme. Sollte der Computer<br />
zu e<strong>in</strong>em Servicee<strong>in</strong>satz nicht mitgenommen werden<br />
können (z.B. Auslandse<strong>in</strong>satz) oder defekt werden,<br />
kann der USB-Stick jederzeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en unter WINDOWS<br />
lauffähigen Computer e<strong>in</strong>gesteckt werden. Nach der kur-<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Inbetriebnahme und Parametrierung<br />
Kapitel 9.0<br />
zen Selbst<strong>in</strong>stallation der Software ist das neue System<br />
sofort betriebsbereit.<br />
4.1.4 Datenexport der Messergebnisse und<br />
E<strong>in</strong>stellwerte<br />
Es stehen drei Export-Möglichkeiten zur Protokollierung<br />
der Konfi guration zur Verfügung.<br />
Ausgabe e<strong>in</strong>er Text-Datei. Diese lässt sich nachträglich<br />
mit jedem Texteditor bearbeiten und an die eigenen<br />
Bedürfnisse anpassen. Ebenso kann diese Datei<br />
auch ausgedruckt werden.<br />
Ausgabe <strong>in</strong> e<strong>in</strong> für Excel importfähiges Format. Um<br />
die Messergebnisse und Konfi gurationsdaten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Tabellenkalulationssoftware oder Datenbank weiterbearbeiten<br />
zu können, wird der Export <strong>in</strong> e<strong>in</strong> importfähiges<br />
Format angeboten. Es werden hier TAB-Zeichen<br />
anstelle von Leerzeichen verwendet.<br />
Ausgabe e<strong>in</strong>er PDF-Datei. Das Ausgabeprotokoll lässt<br />
sich sehr e<strong>in</strong>fach auf kundenspezifi sche Bedürfnisse<br />
anpassen.<br />
5
6<br />
Inbetriebnahme und Parametrierung<br />
Kapitel 9.0<br />
4.1.5 M<strong>in</strong>destsystemanforderungen an die<br />
Hardware<br />
Folgende M<strong>in</strong>destsystemanforderungen an die Computerhardware<br />
müssen gegeben se<strong>in</strong>:<br />
USB - Anschluss<br />
RS 232 - Anschluss<br />
DirectX 7 oder höher<br />
W<strong>in</strong>dows 98, NT, ME, 2000, XP, Vista<br />
Bildschirmaufl ösung: m<strong>in</strong>. 800x600<br />
Pentium III 500MHz oder äquivalente CPU<br />
256MB RAM<br />
50MB freier Speicherplatz auf der Festplatte (nur für<br />
die Installation von Zusatzprogrammen und Treiber)<br />
Prüfprotokoll FC500<br />
4.2 Prüfprotokoll<br />
Bei Wartungs- und Servicearbeiten am Laborabzug und<br />
an Volumenstromreglern müssen die Messergebnisse und<br />
parametrierten E<strong>in</strong>stellwerte dokumentiert werden.<br />
Hierfür bietet sich <strong>in</strong> hervorragender Weise das Wartungsprotokoll<br />
an (siehe Bild 9.9), dass über jeden Standarddrucker<br />
ausgedruckt werden kann.<br />
Kunde Mustermann Ort Musterstadt Raum EG-0-01-1234<br />
Geräte-Nr. 17/09 1276 Abzugs-Typ TIA1800 Abzugs-Nr. TIA-EG-0-01-1234<br />
Systemwerte<br />
FAZ-Typ 30: BS1 6 LEDs mit EIN/AUS<br />
Blendenfaktor Abluft 92<br />
Blendenfaktor Zufluft 71<br />
Regeltyp Abluft Vollvariabel<br />
Regeltyp Zuluft Ohne Zuluft<br />
Rampenzeit Abluft aufwärts 3 Sekunden<br />
Rampenzeit Abluft abwärts 6 Sekunden<br />
Rampenzeit Zuluft aufwärts 8 Sekunden<br />
Rampenzeit Zuluft abwärts 12 Sekunden<br />
Schaltwert LED bei Frontschieber > 50cm 55 %<br />
Raumregelmodul aktiv Aus<br />
Drucksensor Huba 300<br />
Sollwerte Abluft<br />
Istwert Abluft 101 cbm/h<br />
Sollwert Abluft Maximum 600 cbm/h<br />
Sollwert Abluft Arbeitshöhe 600 cbm/h<br />
Sollwert Abluft M<strong>in</strong>imum 200 cbm/h<br />
Sollwert Abluft Überschreitung 800 cbm/h<br />
Sollwert Abluft Unterschreitung dynamisch 50 cbm/h<br />
Sollwert Abluft Betrieb = Vmax / Notfall 600 cbm/h<br />
Sollwert Abluft Betrieb = Temperatur zu hoch 600 cbm/h<br />
Sollwert Abluft Betrieb = Aus 0 cbm/h<br />
Sollwert Abluft Vm<strong>in</strong> / Nachtabsenkung 200 cbm/h<br />
Sollwerte E<strong>in</strong>strömung<br />
Istwert E<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit 0 m/s<br />
Offset Strömungssensor 0 m/s<br />
Regelwert Tag 0,4 m/s<br />
Alarmwert Tag 0,3 m/s<br />
Regelwert Nacht 0,3 m/s<br />
Alarmwert Nacht 0,2 m/s<br />
Regelwert Betrieb = Aus 0 m/s<br />
Regelwert Betrieb = Notfall / Vmax 0,7 m/s<br />
Regelwert Betrieb = Temperatur zu hoch 0,7 m/s<br />
Sollwerte PTC<br />
Istwert Temperatur 80 °C<br />
Abzugstemperatur Stufe 1 0 °C<br />
Temperatur-Überwachung Stufe 2 0 °C<br />
Zeitparameter<br />
Alarmverzögerung 10 Sekunden<br />
Bild 9.9: Prüfprotokoll (Auszug)<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>
5.1 Produktübersicht Inbetriebnahme und<br />
Parametrierung<br />
Die Tabelle zeigt die Übersicht der von SCHNEIDER<br />
verfügbaren Produkte <strong>in</strong> der Produktgruppe Inbetriebnahme/Parametrierung.<br />
Die Gesamtproduktübersicht <strong>LabSystem</strong> fi nden Sie <strong>in</strong><br />
Kapitel 1, Abschnitt 6.1<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Inbetriebnahme und Parametrierung<br />
Kapitel 9.0<br />
Technische Datenblätter, weiterführende Informationen<br />
und Ausschreibungstexte über die Produkte SVM100 und<br />
PC2500 fi nden Sie als Download im Internet unter www.<br />
schneider-elektronik.de.<br />
Produktgruppe Produkt Kurzbeschreibung Kapitel<br />
Inbetriebnahme SVM100 Servicemodul zur Parametrierung aller SCHNEIDER-Produkte 9.0<br />
PC2500 Laptop-Software zur Parametrierung aller SCHNEIDER-Produkte 9.0<br />
7
8<br />
Inbetriebnahme und Parametrierung<br />
Kapitel 9.0<br />
frei für Notizen<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>
<strong>LabSystem</strong><br />
Netzwerk-Technologien<br />
LON® BACnet® Modbus®<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Netzwerk-Technologien<br />
10.0<br />
Kapitel 10.0<br />
Abschnitt Titel Seite<br />
1.1 LON-Was ist das? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
2.1 Neuron®-Chip . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
2.2 Lontalk®-Protokoll . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
2.3 Transceiver . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
2.4 Netzausdehnung <strong>in</strong> freier Topologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
2.5 Netzausdehnung <strong>in</strong> Bus- / L<strong>in</strong>ienstruktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
2.6 Maximale Knotenanzahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
2.7 Repeater . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
2.8 Router . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
2.8.1 Router als Telegramm lter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
2.9 LON und Internet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
2.10 Das Objekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
2.11 B<strong>in</strong>d<strong>in</strong>g (Verknüpfung) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
2.12 Entwicklungswerkzeuge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
2.13 Lonmark® und Interoperatibilität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
2.14 Vorteile der LON-Technologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
3.1 Gewerke übergreifendes System . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
4.1 SCHNEIDER Elektronik und LON . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
5.1 LON-Netzwerk mit Anschaltung an das Internet . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
6.1 BACnet-Was ist das? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />
6.1.1 Die Managementebene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />
6.1.2 Die Automationsebene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />
6.1.3 Die Feldebene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />
6.2 Native BACnet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />
1
2<br />
Netzwerk-Technologien<br />
Kapitel 10.0<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Abschnitt Titel Seite<br />
6.3 Interoperabilität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />
6.4 Der Datentransport . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />
6.5 MS/TP (Master-Slave/Token-Pass<strong>in</strong>g) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />
6.6 EIA RS 485 Standard . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />
6.6.1 Netzausdehnung <strong>in</strong> Bus- / L<strong>in</strong>ienstruktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />
7.1 Modbus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
8.1 SCHNEIDER Elektronik und die Vernetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
9.1 Kle<strong>in</strong>es Netzwerk-Wörterbuch A-Z . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>
1.1 LON-Was ist das?<br />
LON bedeutet Local Operat<strong>in</strong>g Network und wurde im<br />
Jahre 1990 von der Echelon® Corporation (USA) vorgestellt.<br />
Die LonWorks ® -Technologie bildet e<strong>in</strong> sehr exibles Kommunikationssystem<br />
für die Gebäude- und Prozessautomatisierung.<br />
Es umfasst das Kommunikationsprotokoll<br />
LonTalk, e<strong>in</strong>e spezielle Hardware <strong>in</strong> Form des Neuron-<br />
Chips sowie e<strong>in</strong>e Reihe von Werkzeugen zur Entwicklung,<br />
Installation und Wartung von LonWorks-Netzen und ist<br />
somit e<strong>in</strong>e vollständige Plattform zur Erstellung von LON-<br />
Automationsnetzwerken.<br />
Das Kommunikationsprotokoll LonTalk wurde im Jahre<br />
1998 <strong>in</strong> der amerikanischen Norm EIA-709.1 „Control<br />
Network Speci cation“ und <strong>in</strong> der europäischen Norm<br />
EN13154-2 standardisiert. Es werden alle 7 Schichten des<br />
ISO/OSI-Modells unterstützt, wodurch e<strong>in</strong>e größtmögliche<br />
Flexibilität und Leistungsfähigkeit gegenüber anderen<br />
Feldbussystemen erreicht wird. Tabelle 7.6 (siehe Seite<br />
11) zeigt die e<strong>in</strong>zelnen Protokollschichten des ISO-OSI-<br />
Modells.<br />
Die Netzwerke bestehen aus dezentral <strong>in</strong>telligenten Geräten,<br />
so genannten Knoten (engl.: nodes) und be<strong>in</strong>halten<br />
immer m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong> Neuron-Chip, welche die Funktionen<br />
e<strong>in</strong>es spezi schen Anwendungsprozesses erfüllen<br />
und auf der Basis e<strong>in</strong>es geme<strong>in</strong>samen Kommunikationsprotokolls<br />
Nachrichten austauschen können.<br />
LON-Geräte (Knoten) können auf e<strong>in</strong>er Vielzahl verschiedener<br />
Übertragungsmedien mite<strong>in</strong>ander kommunizieren.<br />
Unter anderem s<strong>in</strong>d dies:<br />
Verdrillte Zweidraht-Leitung (twisted pair), FTT-10A<br />
Netzübertragung (Powerl<strong>in</strong>e)<br />
Lichtwellenleiter ( ber optic)<br />
Funk (Radio Frequency RF)<br />
Koaxialleiter (Coax)<br />
Die standardisierten Übertragungsraten s<strong>in</strong>d vom e<strong>in</strong>gesetzten<br />
Übertragungsmedium abhängig und reichen von<br />
300 bit/s bis zu 1,25 Mbit/s. Im Bereich der Gebäudeautomation<br />
werden vorwiegend LON-Netzwerke mit 78 kbit/s<br />
und dem Transceiver FTT 10-A verwendet.<br />
Die LonWorks ® -Technologie schließt alle für die Entwicklung,<br />
den Aufbau, den Betrieb und die Wartung erforderlichen<br />
Hilfsmittel e<strong>in</strong>. Dies s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>sbesondere:<br />
Neuron ® -Chip als Hardware-Basis<br />
LonTalk ® - Protokoll als Kommunikationsprotokoll<br />
Verschiedene Transceiver zur physikalischen Kopplung<br />
mit dem Übertragungsmedium<br />
Entwicklungswerkzeuge wie LonBuilder ® , Node-<br />
Builder ® , LonMaker ® , Path nder ® und andere<br />
2.1 Neuron ® -Chip<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Netzwerk-Technologien<br />
Kapitel 10.0<br />
Der Neuron ® -Chip ist e<strong>in</strong> speziell entwickelter Mikroprozessor<br />
(CPU) mit e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>heitlichen und preiswerten<br />
Kommunikationsanb<strong>in</strong>dung für beliebige technische Anwendungen<br />
auf der Feld- und Automationsebene. Neuron-<br />
Chips s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> zwei Basisvarianten verfügbar:<br />
Neuron-3120 für Geräte mit e<strong>in</strong>fachen Anwendungen (e<strong>in</strong><br />
bis drei KByte Applikationsspeicher auf dem Chip).<br />
Neuron 3150 für Geräte mit komplexen Applikationen (bis<br />
zu 58 KByte externer Speicher).<br />
Neben den beiden Basis-Chips s<strong>in</strong>d weitere Varianten<br />
mit z.B. größerem EEPROM-Speicher, <strong>in</strong>tegriertem A/D-<br />
Wandler usw. verfügbar.<br />
Die Neuron-Chips 3120 und 3150 verfügen über drei unabhängig<br />
arbeitende 8-bit-Prozessoren (CPU) und unterstützen<br />
alle 7 Schichten des ISO/OSI-Modells:<br />
CPU 1 = Media Access Control CPU<br />
koord<strong>in</strong>iert den Zugriff auf das Übertragungsmedium über<br />
den Transceiver. CPU 1 realisiert die Schicht 2 des ISO/<br />
OSI-Modells.<br />
CPU 2 = Network CPU<br />
ist der Netzwerkprozessor und ist unter anderem für das<br />
Versenden von Netzwerkvariablen verantwortlich. CPU 2<br />
realisiert die Schichten 3 bis 6 des ISO/OSI-Modells.<br />
CPU 3 = Applikation CPU<br />
steht ausschließlich für die Applikationssoftware der technischen<br />
Anwendung zur Verfügung und realisiert damit die<br />
Schicht 7 des ISO/OSI-Modells.<br />
Der Datenaustausch zwischen den Prozessoren erfolgt<br />
über geme<strong>in</strong>same Speicherbereiche im RAM.<br />
Bild 10.1: Neuron-Chip<br />
Kommunikations-<br />
Schnittstelle<br />
CPU 1<br />
Media<br />
Access<br />
CPU 2<br />
Network<br />
Input/Output<br />
Schnittstelle<br />
CPU 3<br />
Application<br />
Netzwerk-Puffer Applikations-Puffer<br />
3
4<br />
Netzwerk-Technologien<br />
Kapitel 10.0<br />
2.2 Lontalk ® -Protokoll<br />
Das Kommunikationsprotokoll, welches seit 1996 offen<br />
gelegt und für jeden zugänglich ist, wird als LonTalk ® -Protokoll<br />
bezeichnet.<br />
Es ist die geme<strong>in</strong>same Sprache des LON und ist im ROM<br />
des Neuron-Chips fest e<strong>in</strong>programmiert. Dadurch ist sichergestellt,<br />
dass das Protokoll, unabhängig vom Gerätehersteller,<br />
immer exakt dasselbe ist. Das LonTalk ® -<br />
Protokoll ist für alle Knoten e<strong>in</strong>heitlich und garantiert dem<br />
Anwender die Kompatibilität der Geräte untere<strong>in</strong>ander.<br />
Die LON-Technologie ist der Weltstandard für Interoperabilität<br />
und mehr als 4000 Hersteller weltweit produzieren<br />
Geräte und Systeme für die LonWorks ® -Technologie. Allen<br />
Produkten ist geme<strong>in</strong>sam, dass sie mite<strong>in</strong>ander kommunizieren<br />
können und die gleiche Sprache sprechen und<br />
verstehen.<br />
Alle SCHNEIDER Produkte s<strong>in</strong>d mit e<strong>in</strong>er Netzwerk-Interface-Plat<strong>in</strong>e<br />
modular nachrüstbar. Wir unterstützen die<br />
Netzwerke LON ® , BACnet ® und Modbus ® , wodurch e<strong>in</strong>e<br />
sehr große Flexibilität gewährleistet ist.<br />
2.3 Transceiver<br />
E<strong>in</strong> LON-Netzwerk kann mit unterschiedlichen Übertragungsmedien<br />
aufgebaut werden. Das B<strong>in</strong>deglied zwischen<br />
dem Neuron ® -Chip und der Busleitung (Übertragungsmedium)<br />
ist der Transceiver.<br />
Der weltweite Standard ist der FTT 10-A Transceiver und<br />
ermöglicht e<strong>in</strong>e Anb<strong>in</strong>dung an e<strong>in</strong>e 2-Draht Leitung.<br />
Der große Vorteil des FTT 10-A Transceivers ist die freie<br />
Netzwerktopologie, d. h. Nachrüstungen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> bestehenden<br />
Gewerken problemlos realisierbar.<br />
Bild 10.2: Verschiedene Netzwerktopologien<br />
BUS/LINIE<br />
105 Ohm 105 Ohm<br />
RING<br />
= LON-KNOTEN<br />
= ABSCHLUSSWIDERSTAND<br />
52,5 Ohm<br />
STERN<br />
52,5 Ohm<br />
FREIE<br />
TOPOLOGIE<br />
52,5 Ohm<br />
Die physikalischen Restriktionen der verschiedenen Transceiver<br />
s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Tabelle 10.1 dargestellt.<br />
Tabelle 10.1: Verschiedene Transceivertypen<br />
PRODUKT Bit Rate Topologie Knoten pro Leitungs- Typ Anwendungs-<br />
(bps)<br />
Segment länge gebiete<br />
TPT/XF-1250 1,25 M Bus 64 130m Trafo isoliert Industrie, Backbones<br />
FTT-10A 78 k Bus 64 2700m Trafo isoliert Gebäude, Industrie<br />
FTT-10A 78 k Frei 64 500m Trafo isoliert Gebäude, Industrie<br />
LPT-10 78 k Bus 128 2200m L<strong>in</strong>k Power Sensoren, Aktoren<br />
LPT-10 78 k Frei 128 500m L<strong>in</strong>k Power Sensoren, Aktoren<br />
Der <strong>in</strong> der Gebäudeautomation vorwiegend e<strong>in</strong>gesetzte<br />
Transceivertyp ist FTT 10-A <strong>in</strong> freier Topologie. Erfolgt die<br />
Verkabelung mit dem Beldenkabel, ist die Leitungslänge<br />
auf maximal 500 m begrenzt. Mit dem Kabeltyp JY(St)Y<br />
2 x 2 x 0,8 ist die maximale Leitungslänge auf 320 m begrenzt.<br />
ACHTUNG!<br />
Nur den Kabeltyp JY(St)Y 2 x 2 x 0,8 oder<br />
Belden 85102 oder Belden 8471 e<strong>in</strong>setzen.<br />
Den Kabeltyp JY(St)Y 2 x 2 x 0,6 nicht e<strong>in</strong>setzen!<br />
Sobald die empfohlene Leitungslänge überschritten wird,<br />
ist e<strong>in</strong> Repeater oder Router zu setzen, der e<strong>in</strong>e physikalische<br />
Trennung des Leitungsnetzes bewirkt und den<br />
Datenverkehr auf die unbed<strong>in</strong>gt erforderlichen Daten begrenzt<br />
(Router).<br />
Der Transceivertyp LPT 10-A verfügt über e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tegrierte<br />
Spannungsversorgung und generiert 5 VDC mit e<strong>in</strong>er maximalen<br />
Strombelastung von 100 mA. Damit ist dieser Typ<br />
ideal zur Ansteuerung und Stromversorgung von Sensoren<br />
und Aktoren geeignet. Die 5 VDC werden mittels e<strong>in</strong>es<br />
DC/DC-Wandlers aus der eigentlichen LON-Datenleitung<br />
generiert, der e<strong>in</strong>e Gleichspannung von 42 VDC überlagert<br />
ist. Spannungsversorgung und Datentransfer erfolgt<br />
über nur e<strong>in</strong>e 2-Draht-Leitung und stellt somit e<strong>in</strong>e sehr<br />
kostengünstige Lösung dar.<br />
Die Transceivertypen FTT 10-A und LPT 10-A s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>nerhalb<br />
der Netzwerktopologie auch gemischt e<strong>in</strong>setzbar,<br />
wobei die Knotenzahl pro Segment auf maximal 64 bzw.<br />
128 begrenzt ist.<br />
Die Busadern A und B des LON-Kabels können beliebig,<br />
d.h. polaritätsirrelevant, angeschlossen werden und vere<strong>in</strong>fachen<br />
somit die Verdrahtung, Inbetriebnahme und<br />
Fehlersuche.<br />
ACHTUNG!<br />
Enthält das Netz R<strong>in</strong>gstrukturen, so muss die<br />
Polarität der Busadern A und B beachtet werden.<br />
Um bei Nachrüstungen auch die Möglichkeit von R<strong>in</strong>gstrukturen<br />
zu behalten, ist es empfehlenswert, schon bei der<br />
Erst<strong>in</strong>stallation die Polarität der Busadern zu beachten.<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>
2.4 Netzausdehnung <strong>in</strong> freier Topologie<br />
In Bild 7.3 ist e<strong>in</strong> typisches LON-Netzwerk <strong>in</strong> freier Topologie<br />
dargestellt.<br />
Bild 10.3: LON-Netzwerk <strong>in</strong> freier Topologie<br />
Je nach verwendetem Kabeltyp erreichen Netzwerke gemäß<br />
der freien Topologie folgende Maximalwerte:<br />
FTT 10-A / LPT 10-A <strong>in</strong> freier Topologie<br />
Kabeltypen max.<br />
Entfernung<br />
von Knoten<br />
zu Knoten<br />
Tabelle 10.2: Kabellängen <strong>in</strong> freier Topologie<br />
max. Kabelgesamtlänge<br />
TIA 568A Kategorie 5 250 m 450 m<br />
JY(St)Y 2 x 2 x 0,8 320 m 500 m<br />
UL Level IV, 22 AWG 400 m 500 m<br />
Belden 8471 400 m 500 m<br />
Belden 85102 500 m 500 m<br />
Für e<strong>in</strong>e sichere Übertragung <strong>in</strong> Netzwerken mit freier Topologie<br />
s<strong>in</strong>d folgende Punkte zu beachten:<br />
Es muss immer e<strong>in</strong> Abschlusswiderstand (Term<strong>in</strong>ator)<br />
mit R1 = 52,5 oder e<strong>in</strong> LPT 10-A mit <strong>in</strong>tegriertem<br />
Term<strong>in</strong>ator angeschlossen werden.<br />
Der Abstand von jedem beliebigen Transceiver zu jedem<br />
anderen Transceiver darf die maximale Entfer-<br />
nung zwischen zwei Knoten nicht überschreiten.<br />
Bei verschiedenen Signalpfaden, z.B. <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er r<strong>in</strong>gförmigen<br />
Topologie, ist immer der längere Übertra-<br />
gungsweg für die Betrachtung zugrunde zu legen.<br />
Die maximale Kabellänge ist die Gesamtsumme aller<br />
im Segment angeschlossenen Netzwerkleitungen.<br />
Schirm e<strong>in</strong>seitig über RC-Glied mit Erde verb<strong>in</strong>den<br />
(R = 470kOhm, ± 5%, 0,25W, C = Folienkondensator<br />
0,1F, ± 10%, 100V).<br />
Kabelspezi kationen und Anschluss siehe Lonworks<br />
FTT-10A, Free Topology Transceiver User´s Guide<br />
von Echelon.<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Netzwerk-Technologien<br />
Kapitel 10.0<br />
FTT 10-A / LPT 10-A <strong>in</strong> freier Topologie<br />
mit JY(St)Y 2 x 2 x 0,8<br />
maximal 320 m<br />
K K<br />
K<br />
K<br />
K<br />
K<br />
K<br />
Bild 10.4: Kabeltyp JY(St)Y 2 x 2 x 0,8 <strong>in</strong> freier Topologie<br />
2.5 Netzausdehnung <strong>in</strong> Bus- / L<strong>in</strong>ienstruktur<br />
Der Sonderfall der Bus- oder L<strong>in</strong>ienstruktur erlaubt e<strong>in</strong>e<br />
deutliche Erhöhung der maximal zulässigen Leitungslänge.<br />
In dieser Struktur wird die größtmögliche Leitungslänge<br />
für FTT / LPT-Netzwerke erzielt.<br />
Die Busleitung wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Strang verlegt. Der Anschluss<br />
der Knoten erfolgt über kurze Stichleitungen (maximal 3<br />
m). E<strong>in</strong>e Polarität der Busadern muss nicht beachtet werden.<br />
Je nach verwendetem Kabeltyp erreichen Netzwerke gemäß<br />
der Bus- / L<strong>in</strong>ienstruktur folgende Maximalwerte:<br />
Tabelle 10.3: Kabellängen <strong>in</strong> Bus- / L<strong>in</strong>ientopologie<br />
K<br />
maximal 320 m<br />
= Netzwerkknoten<br />
= Busterm<strong>in</strong>ator = 52,5 Ohm<br />
Maximaler Abstand zwischen beliebigen Knoten: 320 m<br />
Maximaler Abstand zwischen beliebigen Knoten und<br />
Busterm<strong>in</strong>ator bzw. LPT 10-A: 320 m<br />
Maximale Kabelgesamtlänge: 500 m<br />
FTT 10-A / LPT 10-A <strong>in</strong> Bus- / L<strong>in</strong>ientopologie<br />
Kabeltypen max.<br />
Länge der Stichleitungen<br />
TIA 568A<br />
Kategorie 5<br />
JY(St)Y 2 x<br />
2 x 0,8<br />
UL Level IV,<br />
22 AWG<br />
max. Kabelgesamtlänge<br />
FTT FTT/LPT<br />
3 m 900 m ke<strong>in</strong>e<br />
Angabe<br />
3 m 900 m 750 m<br />
3 m 1400 m 1150 m<br />
Belden 8471 3 m 2700 m 2200 m<br />
Belden<br />
85102<br />
3 m 2700 m 2200 m<br />
5
6<br />
Netzwerk-Technologien<br />
Kapitel 10.0<br />
Für e<strong>in</strong>e sichere Übertragung <strong>in</strong> Netzwerken mit Bus- / L<strong>in</strong>ientopologie<br />
s<strong>in</strong>d folgende Punkte zu beachten:<br />
Die Busleitung muss an beiden Enden mit Busterm<strong>in</strong>atoren<br />
abgeschlossen werden R1 = R2 = 105 .<br />
Wahlweise kann anstelle e<strong>in</strong>es Busterm<strong>in</strong>ators an e<strong>in</strong><br />
Busleitungsende e<strong>in</strong> LPT 10-A angeschlossen werden.<br />
Der zweite Term<strong>in</strong>ator ist <strong>in</strong> jedem Fall erforderlich.<br />
Die maximale Leitungslänge der Stichleitungen darf<br />
3 m nicht überschreiten.<br />
Bei E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>es physikalischen Repeaters können<br />
maximal 5400 m erreicht werden.<br />
FTT 10-A / LPT 10-A <strong>in</strong> Bus- /<br />
L<strong>in</strong>ientopologie mit Belden 8471<br />
max. 2700 m (FTT) oder 2200 m (FTT/LPT)<br />
K<br />
K K K K K<br />
K<br />
= Netzwerkknoten<br />
max. 3 m<br />
= 2 x Busterm<strong>in</strong>ator = 2 x 105 Ohm<br />
Maximaler Abstand zwischen den Busterm<strong>in</strong>atoren mit FTT-Transceivern: 2700 m<br />
Maximaler Abstand zwischen den Busterm<strong>in</strong>atoren mit FTT/LPT-Transceivern: 2200 m<br />
Maximale Länge der Stichleitungen: 3 m<br />
Ke<strong>in</strong>e beliebige Verzweigung zulässig (ke<strong>in</strong>e freie Topologie)<br />
Bild 10.5: Kabeltyp Belden 8471 und Belden 85102 <strong>in</strong><br />
Bus- / L<strong>in</strong>ientopologie<br />
H<strong>in</strong>weis zum Kabeltyp JY(St)Y 2 x 2 x 0,8<br />
Maximale Gesamtlänge der Busleitung: 900 m<br />
Maximale Länge der Stichleitungen: 3 m<br />
Bei geschirmten Kabeln sollte der Schirm e<strong>in</strong>seitig (ke<strong>in</strong>e<br />
Erdschleifen) über e<strong>in</strong> RC-Glied mit Erde verbunden<br />
werden (R = 470 , ± 5 %, 0,25 W,<br />
C = Folienkondensator 0,1 F, 10 %, 100 V)<br />
In Tabelle 10.4 wird werden die Kabelspezi kationen<br />
der verschiedenen Kabeltypen aufgelistet. Der Kabeltyp<br />
JY(St)Y 2 x 2 x 0,8 ist <strong>in</strong> Europa weit verbreitet und ab<br />
Lager verfügbar, während das Beldenkabel <strong>in</strong> USA produziert<br />
wird und somit längere Lieferzeiten hat. Das Beldenkabel<br />
ist wesentlich teurer als das JY(St)Y-Kabel.<br />
FTT 10-A / LPT 10-A <strong>in</strong> Bus- / L<strong>in</strong>ientopologie<br />
Kabeltypen Leiterdurchmesser<br />
TIA 568A<br />
Kategorie 5<br />
JY(St)Y 2 x 2<br />
x 0,8<br />
geschirmt<br />
UL Level IV,<br />
22 AWG<br />
ungeschirmt<br />
Belden 8471<br />
ungeschirmt<br />
Belden 85102<br />
ungeschirmt<br />
Tabelle 10.4: Kabelspezi kationen verschiedener<br />
Kabeltypen<br />
2.6 Maximale Knotenanzahl<br />
Unabhängig von Topologie und gewähltem Kabeltyp gelten<br />
folgende Regeln für den Anschluss von FTT 10-A und<br />
LPT 10-A an e<strong>in</strong> Busleitungssegment:<br />
maximal 64 FTT-Knoten pro Busleitungssegment.<br />
maximal 128 LPT-Knoten pro Busleitungssegment.<br />
Bei gemischter Bestückung mit FTT und LPT:<br />
• maximal 128 Knoten pro Segment<br />
• LPT zählen e<strong>in</strong>fach<br />
• FTT zählen doppelt (stärkere Busbelastung)<br />
Beispielrechnungen:<br />
AWG Leiter<br />
querschnitt<br />
1. 100 LPT-Knoten, 10 FTT-Knoten:<br />
1 x 100 + 2 x 10 = 100 + 20 = 120 zulässig<br />
2. 30 LPT-Knoten, 40 FTT-Knoten:<br />
1 x 30 + 2 x 40 = 30 + 80 = 110 zulässig<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Rloop<br />
/km<br />
0,51 mm 24 0,21 mm 2 28<br />
0,80 mm 20,4 0,503<br />
mm 2<br />
0,643<br />
mm<br />
22 0,324<br />
mm 2<br />
73<br />
106<br />
1,29 mm 16 1,31 mm 2 28<br />
1,29 mm 16 1,31 mm 2 28
2.7 Repeater<br />
E<strong>in</strong> Netzwerksegment ist auf 64 Knoten (bei E<strong>in</strong>satz von<br />
FTT-Transceivern) begrenzt. Erfordert e<strong>in</strong> Projekt mehr<br />
als 64 Knoten, so wird e<strong>in</strong> weiteres Netzwerksegment <strong>in</strong>stalliert.<br />
Die e<strong>in</strong>zelnen Netzwerksegmente werden durch<br />
Repeater und/oder Router mite<strong>in</strong>ander verbunden.<br />
Repeater s<strong>in</strong>d Geräte mit zwei Busanschlüssen. Bei der<br />
maximalen Knotenanzahl (= 64) muss 1 Knoten für den<br />
Repeater abgezogen werden, d.h. e<strong>in</strong> Netzwerksegment<br />
besteht aus maximal 63 angeschlossenen Teilnehmern<br />
(Knoten). Die Aufgabe der Repeater besteht dar<strong>in</strong>, Datentelegramme<br />
der e<strong>in</strong>en Busseite aufzunehmen, zu verstärken<br />
und auf der gegenüberliegenden Seite wieder abzusenden.<br />
Repeater werden e<strong>in</strong>gesetzt:<br />
wenn die maximale Netzausdehnung e<strong>in</strong>es Segments<br />
erreicht ist oder<br />
wenn die maximale Knotenzahl e<strong>in</strong>es Segments überschritten<br />
wird.<br />
Repeater besitzen ke<strong>in</strong>e Filterfunktion und leiten jedes<br />
empfangene Telegramm weiter. Der Datenverkehr e<strong>in</strong>es<br />
Netzwerksegments läuft somit ungeh<strong>in</strong>dert <strong>in</strong> das benachbarte<br />
Netzwerksegment. Zuviel Datenverkehr führt<br />
zu unregelmäßigen Verzögerungen <strong>in</strong> der Reaktions-zeit.<br />
Mit Repeatern ist nur e<strong>in</strong>e Kopplung von zwei Netzwerksegmenten<br />
mit derselben Transceiverfamile möglich, während<br />
Router auch e<strong>in</strong>e Kopplung von unterschiedlichen<br />
Übertragungsmedien zulassen.<br />
Es dürfen maximal drei Repeater <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er logischen Reihe<br />
h<strong>in</strong>tere<strong>in</strong>ander geschaltet werden. Danach ist e<strong>in</strong> Router<br />
zur Regeneration des Datentelegramms notwendig. Nach<br />
dem Router können wieder maximal drei Repeater gesetzt<br />
werden usw.<br />
K<br />
max. 63 Knoten<br />
K<br />
K<br />
K<br />
Repeater als Verstärker<br />
K<br />
K<br />
K<br />
Netzwerksegment 1<br />
FTT 10-A, 78 kbit/s<br />
1 Knoten<br />
Repeater<br />
Erhöhung der maximalen Knotenanzahl durch Kopplung von Netzwerksegmenten<br />
Erweiterung der maximalen Netzwerkausdehnung<br />
Maximal drei Repeater <strong>in</strong> Reihe; danach e<strong>in</strong> Router; dann wieder maximal drei Repeater<br />
<strong>in</strong> Reihe usw.<br />
Bild 10.6: Repeater als Datensignalverstärker<br />
K<br />
K<br />
K K<br />
1 Knoten<br />
K<br />
K<br />
K<br />
K<br />
K<br />
K K<br />
2.8 Router<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
K<br />
max. 63 Knoten<br />
Netzwerksegment 2<br />
FTT 10-A, 78 kbit/s<br />
Netzwerk-Technologien<br />
Kapitel 10.0<br />
Router verfügen ebenfalls über zwei Busanschlüsse und<br />
können daher, wie Repeater, zur Signalverstärkung e<strong>in</strong>gesetzt<br />
werden. Router können mit zwei unterschiedlichen<br />
Transceivern ausgestattet werden und können somit verschiedene<br />
Übertragungsmedien verb<strong>in</strong>den, z.B. Twisted-<br />
Pair Segment mit Power-L<strong>in</strong>e Segment (TP PL) oder<br />
Medien mit unterschiedlicher Übertragungsgeschw<strong>in</strong>digkeit,<br />
z.B. Twisted-Pair mit 78kbit/s mit Twisted-Pair mit<br />
1250 kbit/s (TP 78 TP 1250).<br />
2.8.1 Router als Telegramm lter<br />
Der Haupanwendungsbereich besteht allerd<strong>in</strong>gs <strong>in</strong> der<br />
Telegramm-Filterfunktionalität, wodurch bestimmte Telegramme<br />
nicht an andere Netzwerksegmente gelangen,<br />
wenn dort ke<strong>in</strong> Teilnehmer adressiert ist. Dadurch wird<br />
der Datenverkehr auf das erforderliche Maß reduziert und<br />
die Reaktionszeit des Gesamtsystems wird gesteigert.<br />
Das Datentelegramm bleibt während der „Filterfunktion“<br />
<strong>in</strong>nerhalb des eigenen Netzwerksegments, während bei<br />
der „Weiterleitenfunktion“ das Datentelegramm an andere<br />
Netzwerksegmente gelangt.<br />
Der Router wird daher hauptsächlich zur logischen Netzwerkstrukturierung<br />
e<strong>in</strong>gesetzt.<br />
Netzwerke mit Routern<br />
1 Knoten 1 Knoten<br />
Router<br />
K K<br />
1 Knoten 1 Knoten<br />
Router<br />
K K<br />
1 Knoten 1 Knoten<br />
Router<br />
K K<br />
Gebäudeleittechnik<br />
Segment 1<br />
Segment 2<br />
Bild 10.7: Netzwerkstrukturierung mit Routern<br />
max. 63 Knoten<br />
Logische Netzwerkstrukturierung<br />
Visualisierung, Steuerung und Fernwartung über die Gebäudeleittechnik<br />
Filtern und Weiterleiten von bestimmten Datentelegrammen <strong>in</strong> andere Segmente<br />
Verb<strong>in</strong>dung von Leitungssegmenten mit unterschiedlichen Transceiverfamilien<br />
K<br />
K<br />
Segment 3<br />
K<br />
K K<br />
max. 63 Knoten<br />
K<br />
K<br />
K<br />
K<br />
K<br />
K<br />
K<br />
K K<br />
K<br />
K K<br />
K<br />
K K<br />
K<br />
7
8<br />
Netzwerk-Technologien<br />
Kapitel 10.0<br />
2.9 LON und Internet<br />
Zahlreiche Hersteller bieten Internet Server mit LON-Interface<br />
an. Dadurch ist der Zugriff über das Internet auf<br />
LON-Knoten von beliebigen Gewerken möglich.<br />
Fernwartung, Ferndiagnose und Alarmmeldungen können<br />
somit problemlos über das Internet realisiert werden, wodurch<br />
die Zuverlässigkeit des Gesamtsystems wesentlich<br />
gesteigert wird. Die erforderliche Datensicherheit wird<br />
durch die Authenti zierung gewährleistet. Das ist e<strong>in</strong>e<br />
passwortgesteuerte Prozedur auf der Basis e<strong>in</strong>es Zufallsgenerators.<br />
E<strong>in</strong>e zufällig erzeugte 64-Bit Zahl wird vom<br />
Sender und Empfänger verglichen und bei Gleichheit der<br />
Verschlüsselung erkennt der Empfänger, ob der Sender<br />
authorisiert ist und nimmt nun das Telegramm an oder verwirft<br />
es.<br />
Bild 10.8: Internet Server<br />
2.10 Das Objekt<br />
Jeder Knoten wird durch e<strong>in</strong> Objekt (Funktionse<strong>in</strong>heit)<br />
beschrieben. In Bild 7.9 ist e<strong>in</strong>e übliche allgeme<strong>in</strong>e gra-<br />
sche Beschreibung dargestellt. Objekte repräsentieren<br />
die Netzwerkschnittstelle e<strong>in</strong>er Anwendung oder Teile der<br />
Anwendung e<strong>in</strong>es Knotens gegenüber anderen Knoten<br />
oder Objekten. Durch LonMark s<strong>in</strong>d das Node-Objekt und<br />
fünf allgeme<strong>in</strong>e Objekte de niert, die In Applikationen verwendet<br />
werden sollen:<br />
Open Loop Sensor Objekt<br />
Closed Loop Sensor Objekt<br />
Open Loop Actuator Objekt<br />
Closed Loop Actuator Objekt<br />
Controller Objekt<br />
Das Objekt selbst wird durch e<strong>in</strong> abgerundetes Rechteck<br />
dargestellt. E<strong>in</strong>gangsvariable werden als Pfeile auf der l<strong>in</strong>ken<br />
Seite (nvi#) und Ausgangsvariablen auf der rechten<br />
Seite (nvo#) dargestellt.<br />
E<strong>in</strong>gangs<br />
Netzwerk<br />
Variablen<br />
Kurzbezeichnung<br />
nvi<br />
nvo<br />
nci<br />
nro<br />
Objektname & -nummer<br />
nvi# SNVT Verb<strong>in</strong>dliche nvo# SNVT<br />
Netzwerkvariablen<br />
Optionale<br />
nvi# SNVT nvo# SNVT<br />
Netzwerkvariablen<br />
Hardware E<strong>in</strong>gänge<br />
Konfigurations-Eigenschaften<br />
herstellerspezifische<br />
Netzwerkvariablen<br />
Bezeichnung<br />
E<strong>in</strong>gangsvariable<br />
Ausgangsvariable<br />
Konfigurationsvariable<br />
Ausgangsvariable (nur lesbar)<br />
Bild 10.9: Allgeme<strong>in</strong>e Darstellung e<strong>in</strong>es Objekts<br />
2.11 B<strong>in</strong>d<strong>in</strong>g (Verknüpfung)<br />
Die logischen Verknüpfungen zwischen e<strong>in</strong>zelnen Knoten<br />
wird durch das B<strong>in</strong>d<strong>in</strong>g festgelegt. Die Knoten stellen ihre<br />
Daten dem Netzwerk <strong>in</strong> Form von Netzwerkvariablen zur<br />
Verfügung. Beim B<strong>in</strong>d<strong>in</strong>g wird die Ausgangs-Netzwerkvariable<br />
(nvo#) des sendenden Knotens mit e<strong>in</strong>er oder mehreren<br />
E<strong>in</strong>gangs-Netzwerkvariablen (nvi#) e<strong>in</strong>es oder mehrerer<br />
Empfängerknoten verknüpft, wodurch e<strong>in</strong> gezielter<br />
Datenaustausch gewährleistet ist. In der Tabelle 10.5 ist<br />
auszugsweise für die Laborabzugsregelung FC500 der<br />
<strong>LabSystem</strong>-Serie e<strong>in</strong>e Netzwerkvariablenliste (SNVT)<br />
dargestellt.<br />
Tabelle 10.5: Auszug der SNVT-Liste für FC500<br />
<strong>Schneider</strong> <strong>LabSystem</strong> Parameterliste für Laborabzugregelung FC500 laut SNVT-Masterliste 10.0<br />
B<strong>in</strong>d<strong>in</strong>gfähige Netzwerkvariablen Stand 01.01.2003<br />
SNVT / SCPT / UNVT / UCPT<br />
Nr. Name Nr. Name Wertebereich E<strong>in</strong>heit Datentyp Beschreibung<br />
1 nviZyklus 87 SNVT_elapsed_tm 0 .. 65535 Timer Vorgabe für Sendezyklus Istwert<br />
2 nviBetrieb 83 SNVT_state 0 .. 65535 16Bit-Status E<strong>in</strong>gabe der Betriebsart, Bedeutung<br />
der Bits siehe Anlage<br />
3 nvoBetriebFB 83 SNVT_state 0 .. 65535 16Bit-Status Ausgabe der Betriebsart, Bedeutung<br />
der Bits siehe Anlage<br />
4 nvoStatus 83 SNVT_state 0 .. 65535 16Bit-Status Ausgabe von Statusmeldungen,<br />
Bedeutung der Bits siehe Anlage<br />
5 nvoAlarm 22 SNVT_lev_disc On / Off Schalter Alarmmeldung<br />
6 nvoIst_Volumen 15 SNVT_ ow 0 .. 65534 [ l/s ] 2Byte-Integer Istwert Volumenstrom<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
nci#<br />
Hardware Ausgänge<br />
Speicherklasse<br />
RAM<br />
RAM<br />
EEPROM<br />
ROM<br />
Ausgangs<br />
Netzwerk<br />
Variablen
2.12 Entwicklungswerkzeuge<br />
Die Entwicklungswerkzeuge dienen zur Erstellung von<br />
Neuron-Programmen <strong>in</strong> der Programmiersprache Neuron-<br />
C und der Inbetriebnahme e<strong>in</strong>zelner Knoten sowie ganzer<br />
Netze (B<strong>in</strong>d<strong>in</strong>g).<br />
2.13 Lonmark ® und Interoperatibilität<br />
Die LONMARK ® Interoperability Association erstellt Functional-Pro<br />
les und die SNVT-Masterlist (Standard Network<br />
Variable Type). Geräte und Systeme, die nach diesen Regeln<br />
entwickelt wurden, erreichen e<strong>in</strong>en sehr hohen Grad<br />
an Interoperatibilität. Damit ist die Fähigkeit geme<strong>in</strong>t, e<strong>in</strong>e<br />
Aufgabe <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er verteilten Anwendung mit Geräten von<br />
unterschiedlichen Herstellern geme<strong>in</strong>sam zu bewältigen.<br />
SCHNEIDER beachtet bei der Produktentwicklung besonders<br />
die SNVT-Masterlist und erreicht damit e<strong>in</strong>e hohe<br />
Interoperatibilität und hohe Flexibilität für den Betreiber.<br />
2.14 Vorteile der LON-TECHNOLOGIE<br />
Die Vorteile der LON-Technologie s<strong>in</strong>d zusammen gefasst:<br />
Dezentrale Automatisierung<br />
Sensoren und Aktoren s<strong>in</strong>d mit e<strong>in</strong>er eigenen Intelligenz<br />
(CPU) ausgestattet und tauschen die relevanten Informationen<br />
direkt mite<strong>in</strong>ander aus. Die Informationsverarbeitung<br />
ndet direkt vor Ort statt, wodurch die Notwendigkeit<br />
e<strong>in</strong>er zentralen Verarbeitung entfällt.<br />
Reduzierung der Investitionskosten<br />
Durch m<strong>in</strong>imalen Verdrahtungsaufwand (2-Draht Leitung)<br />
und Mehrfachnutzung von Aktoren und Sensoren.<br />
Betriebskostenersparnis<br />
Durch anlagen– und gewerkeübergreifende Nutzung von<br />
Informationen sowie der Realisierung exibler Regelstrategien.<br />
E<strong>in</strong>sparungen bei der Wartung und Instandhaltung<br />
Durch e<strong>in</strong>heitliche und anlagenübergreifende Diagnosemöglichkeiten<br />
sowie e<strong>in</strong> systemübergreifendes zentrales<br />
Gebäudemanagement.<br />
Flexibilität bei Nachrüstungen<br />
Bei Änderungen, und Erweiterungen der Funktionalität<br />
sowie bei Nachrüstungen erweist sich die LON-Technologie<br />
als äußerst exibel. Durch E<strong>in</strong>satz der freien Netzwerktopologie<br />
können herstellerunabhängige Produkte<br />
direkt angeschlossen werden.<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Netzwerk-Technologien<br />
Kapitel 10.0<br />
Gebäudetransparenz<br />
Durch Betriebskostenerfassung und Fernüberwachung<br />
und Ferndiagnose, auch über das Internet, wird e<strong>in</strong>e sehr<br />
hohe Gebäudetransparenz für den Betreiber erreicht.<br />
Zukunftssicherheit<br />
Durch den E<strong>in</strong>satz von herstellerübergreifenden Produkten<br />
ist die kont<strong>in</strong>uierliche Weiterentwicklung der Anwendertechnik<br />
gewährleistet.<br />
3.1 Gewerke übergreifendes System<br />
Die LonWorks ® -Technologie bietet e<strong>in</strong>e kostengünstige<br />
Lösung, um Gebäude als Gewerke übergreifende Systeme<br />
zu betreiben. Sensoren und Aktoren von unterschiedlichen<br />
Gewerken, wie z.B. Elektro<strong>in</strong>stallation, Sänitär, Heizung-Lüftung-Klima,<br />
Sonnenschutz und Zutrittskontrolle<br />
lassen sich geme<strong>in</strong>sam nutzen.<br />
Neben e<strong>in</strong>er erheblichen Investitionskostenersparnis wird<br />
zusätzlich noch die Flexibilität und der Nutzungsgrad gesteigert.<br />
4.1 SCHNEIDER Elektronik und LON<br />
Wir entwickeln und produzieren seit 1996 Produkte <strong>in</strong> Lon-<br />
Works ® -Technologie, haben zahlreiche Großprojekte erfolgreich<br />
realisiert und verfügen über beste Referenzen.<br />
Die Interoperatibilität und die weltweit zunehmende Akzeptanz<br />
haben uns überzeugt. Deshalb arbeiten wir <strong>in</strong> der<br />
LNO (LON Nutzer Organisation) aktiv und engagiert mit.<br />
9
Netzwerk-Technologien<br />
Kapitel 10.0<br />
5.1 LON-Netzwerk mit Anschaltung an das<br />
Internet<br />
Das Bild 10.10 zeigt e<strong>in</strong> gesamtes LON-Netzwerk <strong>in</strong> freier<br />
Topologie. Sämtliche LON-Knoten, e<strong>in</strong>schließlich der<br />
Laborabzugsregelungen FC500-V-L und des Laborcontrollers<br />
LCO500 s<strong>in</strong>d mit den Transceivern FTT-10A oder<br />
LPT-10 realisiert.<br />
Mit dem Laborcontroller LCO500 können kostengünstige<br />
Mischsysteme realisiert werden, wobei <strong>in</strong>nerhalb des<br />
Laborraums die Ansteuerung analog erfolgt, während<br />
ausserhalb des Laborraums der LCO500 an das LON-<br />
Netzwerk angebunden werden kann. Bei Datendurchgriff<br />
Bild 10.10: LON-Netzwerk mit Internetanb<strong>in</strong>dung<br />
10<br />
INTERNET<br />
Steuern<br />
Messen<br />
Druck<br />
Laborabzüge<br />
INTERNET<br />
LON-INTERNET<br />
Web-Server<br />
Labor-Controller<br />
LCO500<br />
FC500<br />
Gebäudeleittechnik<br />
ETHERNET<br />
Service- und<br />
Bedienstation<br />
Messen<br />
Temperatur<br />
Schalten<br />
Regeln<br />
Schalten<br />
Anzeigen<br />
Überwachen<br />
bis auf den Laborabzug, belastet der Laborcontroller das<br />
LON-Netzwerk mit nur e<strong>in</strong>em Knoten (node), womit die<br />
Anzahl der benötigten Router erheblich reduziert wird.<br />
Neben der autarken Bilanzierungsfunktion für die Raumzuluft<br />
und Raumabluft kann der Laborcontroller LCO500<br />
digitale E<strong>in</strong>gänge (Alarme, Taster usw.) und digitale Relaisausgänge<br />
(Licht, Motore usw.) über das LON-Netzwerk<br />
ansteuern. E<strong>in</strong>e Fernwartung der Laborabzüge und deren<br />
Regelungen ist über das Internet und/oder das Intranet<br />
problemlos möglich.<br />
SCHNEIDER bietet mit der Fernwartungssoftware<br />
PAD3000 die Gesamtfunktionalität aus e<strong>in</strong>er Hand.<br />
INTRANET<br />
Labor-Controller<br />
LCO500<br />
Fernwartung<br />
LON-ETHERNET<br />
Router<br />
LON-Netzwerk<br />
Laborabzüge<br />
INTERNET<br />
Alarmieren<br />
Labor-Controller<br />
LCO500<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
FC500<br />
Laborabzüge<br />
FC500<br />
In-house<br />
Fernwartung<br />
LonWorks<br />
Application<br />
Messen<br />
Temperatur<br />
Anzeigen
6.1 BACnet ® - Was ist das?<br />
BACnet ® bedeutet Build<strong>in</strong>g Automation and Control network<br />
und ist e<strong>in</strong> herstellerunabhängiges Netzwerkprotokoll<br />
(Datenübertragungsprotokoll) für die Gebäudeautomation.<br />
Ziel der Entwicklung des BACnet ® -Protokolls war, e<strong>in</strong>en<br />
e<strong>in</strong>heitlichen rmenneutralen Standard für die Datenkommunikation,<br />
also e<strong>in</strong>e technische Sprachregelung für den<br />
Datenaustausch, <strong>in</strong> und mit Systemen der Gebäudeautomation<br />
bereitzustellen. BACnet ® ist seit 1995 e<strong>in</strong>e Norm<br />
der ASHRAE (American Society of Heat<strong>in</strong>g, Refrigerat<strong>in</strong>g<br />
and Air-Condition<strong>in</strong>g Eng<strong>in</strong>eers) und wurde als ANSI-<br />
Norm (135) übernommen. Seit 2003 ist BACnet ® auch<br />
ISO-Norm (16484-5).<br />
6.1.1 Die Managementebene<br />
Das BACnet ® -Protokoll sollte als Standard auf der Managementebene<br />
e<strong>in</strong>gesetzt werden, um <strong>in</strong> den Schaltwarten<br />
auch heterogener großer Gebäudeautomationsanlagen<br />
e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Steuerung, Regelung und<br />
Überwachung zu ermöglichen. Die Verwaltung der Anlagen<br />
sollte mit BACnet ® erfolgen.<br />
6.1.2 Die Automationsebene<br />
In der darunterliegenden Automationsebene s<strong>in</strong>d neben<br />
BACnet ® durchaus auch andere Protokolle wie LON-<br />
Talk ® , PROFIBUS und Modbus vorstellbar. Um die verschiedenen<br />
Netzwerke (z.B. LON und BACnet) mite<strong>in</strong>ander<br />
zu verb<strong>in</strong>den, werden Gateways e<strong>in</strong>gesetzt. Allerd<strong>in</strong>gs<br />
s<strong>in</strong>d diese „Vermittler zwischen zwei Welten“ nicht immer<br />
problemlos, da Protokollübersetzungen <strong>in</strong> Gateways meist<br />
unvollkommen s<strong>in</strong>d.<br />
6.1.3 Die Feldebene<br />
Wiederum e<strong>in</strong>e Ebene tiefer be ndet sich die Feldebene<br />
mit den angeschlossenen Feldbusmodulen. Hier wird über<br />
das entsprechende Interface der Zugang zu den physikalischen<br />
Größen geschaffen, wie z.B. abrufen und setzen<br />
von digitalen und analogen E<strong>in</strong>- bzw. Ausgängen. Wenn<br />
andere Protokollstandards wie BACnet e<strong>in</strong>gesetzt werden,<br />
müssen hier ebenfalls Gateways zwischen die verschiedenen<br />
Netzwerke geschaltet werden.<br />
Das Ebenenmodell ist <strong>in</strong> Bild 10.11 dargestellt.<br />
Standard:<br />
BACnet<br />
Standard:<br />
BACnet<br />
LonMark<br />
PROFIBUS<br />
Standard:<br />
BACnet<br />
LonMark<br />
PROFIBUS<br />
EIB<br />
Modbus<br />
Gebäudeleittechnik<br />
Bild 10.11: Ebenenmodell<br />
6.2 Native BACnet ®<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Netzwerk-Technologien<br />
Kapitel 10.0<br />
Feldebene<br />
Laborabzüge<br />
Native BACnet ® ist dann gegeben, wenn der „BACnet ®<br />
operat<strong>in</strong>g stack“, d.h. die Kommunikationssoftware direkt<br />
auf dem Microcontroller implementiert ist, d.h. wenn die<br />
Feldmodule ohne externe Hardwarekomponenten (z.B.<br />
physikalische Gateways) direkt über BACnet ® kommunizieren<br />
können. Unter native Bacnet ® versteht sich hier<br />
als durchgängige „Muttersprache“ von der Managementebene<br />
bis zu den Feldmodulen <strong>in</strong> der Feldebene e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>heitliches<br />
Kommunikationsprotokoll.<br />
BACnet<br />
LON<br />
GATEWAY<br />
Gebäudeleittechnik<br />
BACnet<br />
LON<br />
BACnet Devices<br />
Laborabzüge<br />
FC500<br />
Managementebene<br />
Automationsebene<br />
FC500<br />
Managementebene<br />
Feldebene<br />
Bild 10.12: Verb<strong>in</strong>dung von verschiedenen Netzwerken<br />
11
Netzwerk-Technologien<br />
Kapitel 10.0<br />
Das vermeidet unnötige zusätzliche Technik (Gateways)<br />
und damit verbundene Kosten und verbessert die Systemleistung<br />
(Performance) und die Interoperabilität.<br />
In Bild 10.12 ist e<strong>in</strong>e Vernetzung von zwei verschiedenen<br />
Netzwerken (LON mit BACnet) dargestellt. In diesem Beispiel<br />
ist <strong>in</strong> der Feldebene ke<strong>in</strong> native BACnet ® realisiert,<br />
d.h. e<strong>in</strong>e Protokollumwandlung des LON- und des<br />
BACnet-Protokolls erfolgt im Gateway.<br />
Allerd<strong>in</strong>gs erhöht sich der Hardwareaufwand der Feldmodule.<br />
Hier muss immer e<strong>in</strong>e sehr leistungsfähige CPU<br />
(central processor unit) e<strong>in</strong>gesetzt werden, um die BACnet<br />
® -Datenkommunikation <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em eigenen Task problemlos<br />
bedienen zu können.<br />
Aus wirtschaftlichen Gründen sollte projektspezi sch entschieden<br />
werden, ob es unbed<strong>in</strong>gt notwendig ist bis auf<br />
die Feldebene mit native BACnet ® zu kommunizieren.<br />
SCHNEIDER bietet mit se<strong>in</strong>en nachrüstbaren Busmodulen<br />
das komplette Leistungsspektrum von BACnet, LON<br />
und Modbus bis zur Feldebene, d.h. bis zum Laborabzug.<br />
Bild 10.13: Nachrüstung e<strong>in</strong>es LON-Busmoduls<br />
6.3 Interoperabilität<br />
BACnet gewährleistet Interoperabilität zwischen Geräten<br />
verschiedener Hersteller, wenn sich alle am Projekt beteiligten<br />
Partner auf bestimmte von der Norm de nierte<br />
BIBBs e<strong>in</strong>igen. E<strong>in</strong> BIBB (BACnet Interoperability Build<strong>in</strong>g<br />
Block) de niert, welche Services und Prozeduren auf der<br />
Server- und Client-Seite unterstützt werden müssen, um<br />
e<strong>in</strong>e bestimmte Anforderung des Systems zu realisieren.<br />
Das zu e<strong>in</strong>em Gerät gehörende und vom Hersteller zu<br />
erstellende Dokument PICS (Protocol Implementation<br />
Conformance Statement) listet alle unterstützten BIBBs,<br />
Objekttypen, Zeichensätze und Optionen der Kommunikation<br />
auf.<br />
Die fünf BACnet-Interoperatilitätsbereiche (IOB) de nieren<br />
verschiedene Dienste (Services), die zur Kommuni-<br />
12<br />
kation zwischen Geräten der Gebäudeautomation verwendet<br />
werden. Diese Dienste gliedern sich <strong>in</strong> folgende<br />
Gruppen:<br />
Geme<strong>in</strong>same Datennutzung, DS (=data shar<strong>in</strong>g)<br />
Alarm- und Ereignisverarbeitung, AE (=alarm and<br />
event management)<br />
Zeitplan, SCHED (=schedul<strong>in</strong>g)<br />
Trendaufzeichnung, T (=trend<strong>in</strong>g)<br />
Geräte- und Netzwerk-Management, DM (=device<br />
and network management)<br />
In der Norm s<strong>in</strong>d verschiedene Objekttypen sowie die Prozeduren<br />
für die Alarmverarbeitung de niert.<br />
Anhand der BIBB-Liste und der PICS (Protokoll-Umsetzungsbestätigung)<br />
ist der Planer e<strong>in</strong>es <strong>in</strong>teroperablen<br />
Systems <strong>in</strong> der Lage zu prüfen, ob die Interoperabilität<br />
erreichbar se<strong>in</strong> wird.<br />
6.4 Der Datentransport<br />
BACnet ® bietet verschiedene Medien für den Datentransport<br />
an, was e<strong>in</strong>e sehr große Flexibilität des Gesamtsystems<br />
garantiert.<br />
In der Tabelle 10.6 s<strong>in</strong>d die unterschiedlichen Medien mit<br />
den spezi schen Normen und Übertragungsgeschw<strong>in</strong>digkeiten<br />
zusammen gefasst.<br />
BACnet-Datentransport<br />
LAN Norm Geschw<strong>in</strong>digkeit<br />
<strong>in</strong> kB/s<br />
Ethernet<br />
TCP/IP<br />
ISO/IEC 8802-3 10.000 - 100.000<br />
ARCNET ATA/ANSI 878.1 156 - 7.500<br />
LonTalk EIA/CEA 709.1-B 4,8 - 1.250<br />
MS/TP EIA RS 485 9,6 - 76,8<br />
PTP EIA RS 232-C 9,6 - 56<br />
Tabelle 10.6: Auszug der SNVT-Liste für FC500<br />
Die Übertragungsgeschw<strong>in</strong>digkeiten der e<strong>in</strong>zelnen Medien<br />
s<strong>in</strong>d von oben nach unten sortiert. Analog verhält es<br />
sich mit den Kosten pro Knoten (Feldmodul). Ethernet ist<br />
die schnellste Datenübertragung mit max. 100 Mb/s, wobei<br />
hier die höchsten Kosten pro Knoten anfallen.<br />
ARCNET ist zu teuer für Feldmodule (Low-end-controller),<br />
bietet allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong> sehr gutes Geschw<strong>in</strong>digkeitspotenzial.<br />
LonTalk mit dem Transceiver FTT-10A und e<strong>in</strong>er Übertragungsrate<br />
von 78,4 kB/s ist e<strong>in</strong>e akzeptable Lösung, allerd<strong>in</strong>gs<br />
mit folgenden Nachteilen: Abhängigkeit von e<strong>in</strong>er<br />
Firma und Lizenzkosten pro Knoten.<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>
MS/TP (Master-Slave/Token-Pass<strong>in</strong>g) ist für Feldmodule<br />
der beste Kompromiss. Die max. Datenübertragungsgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />
ist mit 76,8 kB/s für die meisten Anwendungen<br />
ausreichend und das EIA RS 485 Interface lässt sich<br />
als low-cost-Lösung auf Microprozessoren realisieren. Allerd<strong>in</strong>gs<br />
s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>ige Restriktionen bei der Netzstruktur zu<br />
beachten und unbed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>zuhalten. Free topology, wie<br />
bei LON ist nicht möglich.<br />
6.5 MS/TP (Master-Slave/Token-Pass<strong>in</strong>g)<br />
Das Master-Slave/Token-Pass<strong>in</strong>g-Protokoll wurde ebenfalls<br />
von der ASHRAE entwickelt und steht ausschließlich<br />
für BACnet zur Verfügung.<br />
Die Ankopplung an den Feldbus erfolgt über das kostengünstige<br />
EIA RS 485 Interface. MS/TP kann im re<strong>in</strong>en<br />
Master/Slave-Modus, mit Token-Übergabe zwischen<br />
gleichberechtigten Knoten (Peer-to-Peer Token-pass<strong>in</strong>g-<br />
Methode) oder <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Komb<strong>in</strong>ation beider Methoden betrieben<br />
werden.<br />
6.6 EIA RS 485-Standard<br />
Der EIA RS 485 Standard de niert e<strong>in</strong> bidirektionales<br />
Bussystem mit bis zu 32 Teilnehmern. Da mehrere Sender<br />
auf e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samen Leitung arbeiten, muß durch e<strong>in</strong><br />
Protokoll sichergestellt werden, daß zu jedem Zeitpunkt<br />
maximal e<strong>in</strong> Datensender aktiv ist (z.B. MS/TP). Alle anderen<br />
Sender müssen sich zu dieser Zeit <strong>in</strong> hochohmigem<br />
Zustand be nden.<br />
In der ISO-Norm 8482 ist die Verkabelungstopologie mit<br />
e<strong>in</strong>er max. Länge von 500 Metern standardisiert. Die Teilnehmer<br />
werden an dieses <strong>in</strong> Reihe (L<strong>in</strong>ientopologie) verlegte<br />
Buskabel über e<strong>in</strong>e max. 5 Meter lange Stichleitung<br />
angeschlossen. E<strong>in</strong> Abschluß des Kabels mit Term<strong>in</strong>ierungs-Widerständen<br />
(2 x 120 Ohm) ist an beiden Enden<br />
grundsätzlich erforderlich, um Re exionen zu verh<strong>in</strong>dern.<br />
Wenn ke<strong>in</strong>e Datenübertragung statt ndet (Datensender<br />
<strong>in</strong>aktiv) sollte sich auf dem Bussystem e<strong>in</strong> de nierter Ruhepegel<br />
e<strong>in</strong>stellen. Dies wird erreicht, <strong>in</strong>dem man Leitung<br />
B über 1k Ohm auf Masse (pull down) und Leitung A über<br />
1k Ohm auf +5V DC (pull up) anschließt.<br />
Obwohl für große Entfernungen <strong>in</strong> <strong>in</strong>dustrieller Umgebung<br />
bestimmt, zwischen denen Potentialverschiebungen<br />
unvermeidbar s<strong>in</strong>d, schreibt die EIA RS 485-Norm direkt<br />
ke<strong>in</strong>e galvanische Trennung vor. Da jedoch die Empfängerbauste<strong>in</strong>e<br />
emp ndlich auf e<strong>in</strong>e Verschiebung der<br />
Massepotentiale reagieren, ist für zuverlässige Installationen<br />
e<strong>in</strong>e galvanische Trennung, wie sie von der ISO9549<br />
de niert wird, unbed<strong>in</strong>gt empfehlenswert.<br />
Bei der Installation muß unbed<strong>in</strong>gt das mite<strong>in</strong>ander verdrillte<br />
Leitungspaar (A und B) jeweils e<strong>in</strong>zeln aufgelegt werden.<br />
Auf korrekte Polung der Aderpaare muß unbed<strong>in</strong>gt<br />
geachtet werden, da e<strong>in</strong>e falsche Polung zur Invertierung<br />
der Datensignale führt. Besonders bei Schwierigkeiten im<br />
Zusammenhang mit der Installation neuer Endgeräte sollte<br />
jede Fehlersuche mit der Überprüfung der Buspolarität<br />
begonnen werden.<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Netzwerk-Technologien<br />
Kapitel 10.0<br />
Grundätzlich abgeschirmte Leitungen <strong>in</strong> L<strong>in</strong>ientopologie<br />
(daisy cha<strong>in</strong>) verlegen und den Schirm e<strong>in</strong>seitig auf Masse<br />
(GND) au egen.<br />
6.6.1 Netzausdehnung <strong>in</strong> Bus- / L<strong>in</strong>ienstruktur<br />
Die Busleitung wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Strang verlegt. Der Anschluss<br />
der Knoten erfolgt über kurze Stichleitungen (maximal 5<br />
m). Immer das mite<strong>in</strong>ander verdrillte Leitungspaar (A und<br />
B) jeweils e<strong>in</strong>zeln au egen. E<strong>in</strong>e Polarität der Busadern<br />
muss unbed<strong>in</strong>gt beachtet werden.<br />
Für e<strong>in</strong>e sichere Übertragung <strong>in</strong> Netzwerken mit Bus- / L<strong>in</strong>ientopologie<br />
s<strong>in</strong>d folgende Punkte zu beachten:<br />
Die Busleitung muss an beiden Enden mit Busterm<strong>in</strong>atoren<br />
abgeschlossen werden R1 = R2 = 120 .<br />
Schirm e<strong>in</strong>seitig mit Erde verb<strong>in</strong>den.<br />
Der zweite Term<strong>in</strong>ator ist <strong>in</strong> jedem Fall erforderlich.<br />
Die maximale Leitungslänge der Stichleitungen darf<br />
5 m nicht überschreiten.<br />
Die maximale Leitungslänge beträgt 500 m.<br />
Es dürfen max. 32 Teilnehmer an e<strong>in</strong>e Bus- / L<strong>in</strong>ienstruktur<br />
angeschlossen werden.<br />
EIA RS 485 <strong>in</strong> Bus- / L<strong>in</strong>ientopologie<br />
(daisy cha<strong>in</strong>)<br />
+5V<br />
A<br />
B<br />
1 k<br />
120<br />
1 k<br />
GND<br />
1 2 3<br />
FeldFeldFeldmodulmodulmodul AB AB AB<br />
Adern mite<strong>in</strong>ander verdrillt.<br />
Kabel abgeschirmt.<br />
max. 500 m<br />
max. 5 m<br />
Maximaler Abstand zwischen den Busterm<strong>in</strong>atoren: 500 m<br />
Maximale Länge der Stichleitungen: 5 m<br />
Immer verdrilltes, abgeschirmtes Kabel e<strong>in</strong>setzen<br />
Ke<strong>in</strong>e beliebige Verzweigung zulässig (ke<strong>in</strong>e freie Topologie)<br />
Bild 10.14: EIA RS 485 <strong>in</strong> Bus- / L<strong>in</strong>ientopologie<br />
In Bild 10.14 ist die Bus- /L<strong>in</strong>ientopologie des EIA RS 485<br />
Standards mit den maximalen Leitungslängen dargestellt.<br />
In Tabelle 10.7 s<strong>in</strong>d verschiedene für den EIA RS 485<br />
Standard geeignete Kabel spezi ziert.<br />
AB<br />
Feldmodul<br />
max. 5 m<br />
120<br />
max. 32<br />
Teilnehmer<br />
13
Netzwerk-Technologien<br />
Kapitel 10.0<br />
Tabelle 10.7: Kabelspezi kationen verschiedener<br />
Kabeltypen<br />
Alle Kabel müssen geschirmt und der Schirm auf Masse<br />
(GND) aufgelegt se<strong>in</strong>.<br />
7.1 Modbus<br />
Modbus ist e<strong>in</strong> von Gould-Modicon 1979 entwickeltes Anwendungsprotokoll<br />
für den Austausch von Nachrichten<br />
zwischen Feldmodulen mit <strong>in</strong>tegrierten Modbus-Controllern.<br />
Das Modbus-Protokoll ist auf der Anwendungsschicht des<br />
OSI-Referenzmodells angesiedelt und unterstützt den<br />
Master-Slave-Betrieb zwischen <strong>in</strong>telligenten Geräten.<br />
Das Modbus-Protokoll de niert den Nachrichtentyp über<br />
die die Modbus-Controller untere<strong>in</strong>ander kommunizieren.<br />
Es beschreibt wie e<strong>in</strong> Modbus-Controller über e<strong>in</strong>e<br />
Anfrage Zugang zu e<strong>in</strong>em anderen Controller aufnimmt,<br />
wie dieser die Anfrage beantwortet und wie Fehler erkannt<br />
und dokumentiert werden.<br />
Das Modbus-Protokoll arbeitet auf Anfrage-Antwort-Basis<br />
und bietet verschiedene Dienste, die durch Funktions-Codes<br />
spezi ziert werden. Während der Kommunikation bestimmt<br />
das Modbus-Protokoll wie jeder Controller die Geräte-Adresse<br />
erfährt und Nachrichten erkennt, die für ihn<br />
bestimmt s<strong>in</strong>d. Außerdem bestimmt es die auszulösenden<br />
Aktionen und welche Informationen der Modbus-Controller<br />
aus dem Nachrichten uss entnehmen kann. Wenn<br />
e<strong>in</strong>e Antwort erfoderlich ist, dann wird diese im Controller<br />
aufgebaut und mit dem Modbus-Protokoll zu der entsprechenden<br />
Station gesendet.<br />
Der Modbus ist preiswert über EIA RS 485 realisierbar und<br />
eignet sich damit sehr gut für die laborraum<strong>in</strong>terne Vernetzung.<br />
Die <strong>in</strong> Abschnitt 6.6 beschriebenen Standards für<br />
die Verkabelung müssen unbed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>gehalten werden.<br />
14<br />
EIA RS 485 <strong>in</strong> Bus- / L<strong>in</strong>ientopologie<br />
Kabeltypen Hersteller Leiterdurchmesser<br />
[mm]<br />
AWG Leiterquerschnitt<br />
[mm²]<br />
Rloop<br />
/km<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
max. Leitungslänge<br />
der Busleitung [m]<br />
Li2YCYPiMF Lapp 0,80 20,4 0,503 78,4 500<br />
JY(St)Y 2 x 2 x 0,8<br />
geschirmt<br />
Diverse 0,80 20,4 0,503 73 300<br />
9843 paired Belden 24 78,7 500<br />
FPLTC222-005 Northwire 22 52,8 400<br />
EIB-YSTY Diverse 1,0 0,80 31,2 500<br />
8.1 SCHNEIDER Elektronik und die<br />
Vernetzung<br />
Durch die jederzeit nachrüstbaren Feldbusmodule für<br />
LON, BACnet und Modbus ist das gesamte System sehr<br />
exibel und kostenoptimiert auf verschiedene Netzwerke<br />
adaptierbar.<br />
Wir bieten das gesamte System aus e<strong>in</strong>er Hand, ohne<br />
Kompatibilitätsprobleme.
9.1 Netzwerk-Wörterbuch A-Z<br />
A<br />
Adresse, auch Neuron-ID genannt, ist e<strong>in</strong>e weltweit nur<br />
e<strong>in</strong>mal vorhandene Neuron-Chip-Identi kationsnummer<br />
(48-Bit-Adresse) und wird bereits bei der Herstellung fest<br />
zugeordnet (Hardware-Adresse). Sie dient u.a. zur Identi<br />
kation des Knotens während der Inbetriebnahme und<br />
wird durch Betätigen der Service-Taste auf das LON-Netzwerk<br />
gesendet.<br />
B<br />
BACnet ® ist e<strong>in</strong> standardisiertes Protokoll der ASHRAE<br />
(amerikanische Vere<strong>in</strong>igung von HLK-Herstellern). BACnet<br />
nutzt u.a. LON ® als Transportmedium, wobei jedoch<br />
wichtige nützliche Eigenschaften von LON (<strong>in</strong>sbesondere<br />
Nutzung von Netzwerkvariablen) verlorengehen.<br />
BatiBUS war e<strong>in</strong>er der ersten Feldbusse für den Bereich<br />
der Gebäudeautomation und hat se<strong>in</strong>e Verbreitung hauptsächlich<br />
<strong>in</strong> Frankreich. Die Übertragungsgeschw<strong>in</strong>-digkeit<br />
beträgt 4800 bit/s und als Übertragungsmedium wird e<strong>in</strong>e<br />
e<strong>in</strong>fache Twisted-Pair-Verkabelung e<strong>in</strong>gesetzt.<br />
B<strong>in</strong>d<strong>in</strong>g ist die logische Verknüpfung zwischen e<strong>in</strong>zelnen<br />
Knoten. Die auszutauschenden Daten zwischen den Knoten<br />
wird durch das B<strong>in</strong>d<strong>in</strong>g festgelegt. Die Knoten stellen<br />
ihre Daten dem LON-Netzwerk als Netzwerkvariablen<br />
zur Verfügung. Beim B<strong>in</strong>d<strong>in</strong>g wird die Ausgangsvariable<br />
(nvo) des sendenden Knotens mit e<strong>in</strong>er oder mehreren<br />
E<strong>in</strong>gangsvariablen (nvi) e<strong>in</strong>es oder mehrere Empfängerknoten<br />
verknüpft. Dadurch wird e<strong>in</strong> de nierter Datenaustausch<br />
zugeordnet.<br />
Bridges übertragen die Nachrichten jeweils auf die andere<br />
Seite, wenn die Herkunftsdoma<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Nachricht mit<br />
e<strong>in</strong>er der Doma<strong>in</strong>s der Bridge übere<strong>in</strong>stimmt, unabhängig<br />
vom Ziel der Nachricht. E<strong>in</strong>e Bridge wird zur Kopplung von<br />
Doma<strong>in</strong>s verwendet, z.B. zur Weiterleitung gewerkeübergreifender<br />
Systemnachrichten.<br />
C<br />
Channel Durch Router und Repeater werden Netzwerke<br />
physisch strukturiert - sie trennen das Netz <strong>in</strong> mehrere<br />
Channel. Channel bezeichnen dabei e<strong>in</strong> physikalisches<br />
Netzwerksegment, z.B. e<strong>in</strong> Bussegment <strong>in</strong> TP/FT-10. Zu<br />
e<strong>in</strong>em Channel können, unter der Beachtung der physikalischen<br />
Begrenzungen für das zugrunde gelegte Medium,<br />
beliebig viele Knoten gehören.<br />
Con gured Router übertragen e<strong>in</strong>e gültige Nachricht<br />
auf die jeweils andere Seite, wenn die Herkunftsdoma<strong>in</strong><br />
mit e<strong>in</strong>er der Doma<strong>in</strong>s des Routers übere<strong>in</strong>stimmt. Jede<br />
Seite des Con gured Routers besitzt hierfür e<strong>in</strong>e eigene<br />
Übertragungstabelle. Dar<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d für jedes der 255 möglichen<br />
Subnets und jede der 255 Gruppen e<strong>in</strong>er Doma<strong>in</strong><br />
die zu übertragenden Sender e<strong>in</strong>er Nachricht mit e<strong>in</strong>em<br />
Übertragungs ag gekennzeichnet. Diese Tabellen werden<br />
von e<strong>in</strong>em Netzwerkmanagement-Tool generiert und im<br />
EEPROM des Routers dauerhaft gespeichert.<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Netzwerk-Technologien<br />
Kapitel 10.0<br />
Der E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>es Con gured Router emp ehlt sich, wenn<br />
der Netzwerkverkehr gezielt separiert werden soll. So entstehen<br />
Inseln mit relativ hohem <strong>in</strong>neren Netzwerkverkehr<br />
und relativ wenig externer Kommunikation. Dadurch wird<br />
das Gesamtnetz nicht mit Nachrichten, die nur „lokalen“<br />
Charakter tragen, belastet.<br />
CSMA ist e<strong>in</strong> Zugriffsverfahren aus dem LAN-Bereich<br />
und steht für Carrier Sense Multiple Access. Beim CSMA<br />
„horcht“ der Knoten zunächst am Netz, bevor er aktiv wird.<br />
Beim CSMA/CD (Collision Detect) wird von vornhere<strong>in</strong> mit<br />
Kollisionen gerechnet und nach Möglichkeit mit verschiedenen<br />
Verfahren begegnet.<br />
LonWorks arbeitet mit predektiven p-persistant CSMA-<br />
Verfahren, welches auch <strong>in</strong> großen Netzen kurze Reaktionszeiten<br />
bei hohen Durchsatzraten erlaubt.<br />
D<br />
Doma<strong>in</strong>s stellen die größten Adressierungse<strong>in</strong>heiten dar.<br />
Sie werden verwendet, um ganze - vone<strong>in</strong>ander unabhängige<br />
- Teilsysteme zu realisieren, z.B. Beleuchtungssystem,<br />
Zugangskontrolle (soweit diese nicht untere<strong>in</strong>ander<br />
kommunizieren müssen). Damit bilden Doma<strong>in</strong>s virtuelle<br />
Netzwerke <strong>in</strong>nerhalb des physischen Netzaufbaus. Jedes<br />
Gerät kann über zwei Doma<strong>in</strong>-Adressen angesprochen<br />
werden. E<strong>in</strong>er Doma<strong>in</strong> können maximal 255 Subnets mit<br />
je 127 Geräten (entspricht zusammen 32.385 Geräten)<br />
zugeordnet werden.<br />
E<br />
Echelon ® ist Technologiegeber der LONWORKS Technologie.<br />
Im Dezember 1990 machte Echelon se<strong>in</strong>e Entwicklungen<br />
erstmals <strong>in</strong>ternational bekannt. Das Kapital<br />
für diese <strong>in</strong>novative und risikoreiche Entwicklung gaben<br />
Venture-Kapitalgeber <strong>in</strong> den USA, u.a. die Halbleiterhersteller<br />
Motorola und Toshiba. Im Internet ist Echelon unter<br />
http://www.echelon.com zu nden.<br />
EIB Der Europäische Installations Bus wurde für die Gebäudetechnik<br />
weiter entwickelt und ist aus dem <strong>in</strong>stabus,<br />
e<strong>in</strong>em Standard aus der Installationstechnik, hervorgegangen.<br />
Die Übertragungsgeschw<strong>in</strong>digkeit beträgt 9600<br />
bit/s und als Übertragungsmedium wird e<strong>in</strong>e geschirmte<br />
Zweidrahtleitung verwendet.<br />
Ethernet ist e<strong>in</strong>e Local Area Network (LAN) Technologie<br />
und wird vorzugsweise <strong>in</strong> der Computervernetzung e<strong>in</strong>gesetzt.<br />
Der Datentransfer zwischen den Computersystemen<br />
erfolgt mit e<strong>in</strong>er Geschw<strong>in</strong>digkeit von 10 und 100<br />
million bits per seconds (Mbps). Als Transportmedium<br />
kann Koaxialkabel, Twisted pair und Lichtleitertechnik e<strong>in</strong>gesetzt<br />
werden. Ethernet ist das weltweit am häu gsten<br />
verbreitete LAN und ermöglicht e<strong>in</strong>e herstellerneutrale<br />
Computervernetzung.<br />
F<br />
Free Topologie ist e<strong>in</strong>e Netzwerktopologie, die erstmals<br />
mit dem FTT10-Transceiver möglich wurde. In Free To-<br />
15
Netzwerk-Technologien<br />
Kapitel 10.0<br />
pologie können L<strong>in</strong>ien-, Stern- oder R<strong>in</strong>g-Strukturen mite<strong>in</strong>ander<br />
gemischt aufgebaut werden. Damit muss bei der<br />
Planung e<strong>in</strong>es Netzes nicht mehr auf l<strong>in</strong>ienförmige Busstrukturen,<br />
mit ihren relativ kurzen Stichleitungen, Rücksicht<br />
genommen werden. Unbed<strong>in</strong>gt beachtet werden<br />
müssen jedoch die maximalen Übertragungsabstände,<br />
die je nach Kabelqualität schnell erreicht s<strong>in</strong>d. Durch den<br />
E<strong>in</strong>satz von Routern oder Repeatern können jedoch auch<br />
diese Limits überwunden werden.<br />
G<br />
Gruppen bilden e<strong>in</strong>e weitere Form der Adressierung, die<br />
von der Doma<strong>in</strong>-Subnet-Node-Adressierung unabhängig<br />
ist. Es lassen sich bis zu 255 Gruppen je Doma<strong>in</strong> bilden,<br />
deren Mitglieder durch die Gruppen-Adressierung geme<strong>in</strong>sam<br />
ansprechbar s<strong>in</strong>d. In jeder Gruppe können beliebig<br />
viele Geräte Mitglied se<strong>in</strong>, wobei wiederum jedes Gerät <strong>in</strong><br />
max. 15 Gruppen Mitglied se<strong>in</strong> kann.<br />
I<br />
Industrial Ethernet setzt auf Ethernet auf und verbreitet<br />
sich zunehmend <strong>in</strong> der Feldbusebene. Allerd<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d<br />
die Kosten für den Feldbusteilnehmer (Knoten) z.Zt. noch<br />
sehr hoch. E<strong>in</strong> Vorteil ist die hohe Datenübertragungsrate,<br />
welche e<strong>in</strong>e schnelle Reaktion <strong>in</strong> Echtzeit ermöglicht.<br />
Interoperabilität ist Ziel und bestimmende Eigenschaft<br />
der LONWORKS Technologie. Unabhängig von gewählten<br />
Übertragungsmedien, Vernetzungstopologien, Hardwaredetails<br />
oder Betriebssystemfunktionen sollen LON-<br />
WORKS Knoten mite<strong>in</strong>ander ‚spielen‘. Tatsächlich ist es<br />
weitgehend egal, ob man Daten z.B. über 78-kBit/s-Twisted-Pair<br />
oder über RS485 austauscht. Auf der Ebene des<br />
Anwendungsprogrammes spürt man von diesen Realisierungsdetails<br />
nichts. Der Entwickler e<strong>in</strong>es LONWORKS<br />
Tabelle 10.8: ISO-OSI-Modell<br />
Schicht/<br />
Layer<br />
16<br />
Bezeichnung Funktionalität<br />
7 Application Layer<br />
Anwendungsschicht<br />
6 Presentation Layer<br />
Darstellungsschicht<br />
5 Session Layer<br />
Sitzungsschicht<br />
4 Transport Layer<br />
Transportschicht<br />
3 Network Layer<br />
Vermittlungsschicht<br />
2 Data L<strong>in</strong>k Layer<br />
Sicherungsschicht<br />
1 Physical Layer<br />
Bitübertragungsschicht<br />
basierten Systems kann die Entwurfsebenen Hardware -<br />
Software - logische Kommunikationsstruktur - physisches<br />
Netz vone<strong>in</strong>ander weitgehend entkoppelt betrachten und<br />
de nieren.<br />
ISO-OSI-Modell ist e<strong>in</strong> von der ISO (International Organisation<br />
for Standardization) entwickeltes Modell für die<br />
Kommunikation zwischen Knoten <strong>in</strong> Netzwerken. Dieses<br />
Modell wurde OSI (Open System Interconnection) genannt<br />
und beruht auf den <strong>in</strong> der Tabelle 10.8 beschriebenen<br />
7 Schichten für die Kommunikation.<br />
K<br />
Knoten siehe Node<br />
Kommunikationsdienste für die Anwendung<br />
Sprach- und Zeichenanpassung<br />
L<br />
Learn<strong>in</strong>g Router s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e Sonderform des Con gured<br />
Router. Dabei werden alle Nachrichten mit Gruppenadressierung<br />
übertragen. Gleichzeitig ist e<strong>in</strong> Lernprozeß aktiv.<br />
Nach e<strong>in</strong>em Reset s<strong>in</strong>d alle Übertragungs ags gesetzt und<br />
es werden somit alle Nachrichten übertragen. Der Learn<strong>in</strong>g<br />
Router prüft bei jeder e<strong>in</strong>treffenden Nachricht die Subnet-<br />
Nummer und löscht das entsprechende Übertragungs ag<br />
auf der anderen Seite, so dass nach und nach zwei Übertragungstabellen<br />
wie beim Con gured Router entstehen.<br />
Diese werden jedoch nur im RAM gehalten, s<strong>in</strong>d also nach<br />
jedem Reset verloren. Die entstandenen Tabellen lassen<br />
sich jedoch mit e<strong>in</strong>em entsprechenden Tool auslesen und<br />
weiter bearbeiten, so dass der Router anschließend als<br />
Con gured Router betrieben werden kann. Learn<strong>in</strong>g Router<br />
s<strong>in</strong>d nicht so leistungsfähig wie Con gured Router, jedoch<br />
ist e<strong>in</strong>e Installation ohne Kenntnis der Netztopologie<br />
und der Kommunikationsstrukturen möglich.<br />
Auf- und Abbau von Sitzungen, Teilnehmeridenti kation<br />
Auf- und Abbau von End-to-End-Verb<strong>in</strong>dungen, Flußsteuerung<br />
Rout<strong>in</strong>g<br />
Rahmenbildung, Po<strong>in</strong>t-to-Po<strong>in</strong>t-Datensicherung, Mediumszugriffsteuerung<br />
Festlegung aller physikalischen und mechanischen Parameter<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>
LNO Die LNO - LON NUTZER ORGANISATION e.V.<br />
Die LNO ist die Vere<strong>in</strong>igung für Unternehmen, Institutionen<br />
und Distributoren, die mit der Technologie LON-<br />
WORKS im deutschsprachigen Raum arbeiten. Mitglied<br />
der LNO kann werden, wer Geräte und Systeme entwickelt,<br />
vertreibt oder nutzt, die zur Kommunikation das<br />
LonTalk ® Protokoll verwenden. Mitglieder können juristische<br />
Personen, Personengesellschaften oder natürliche<br />
Personen se<strong>in</strong>, die ihren Wohn-, Firmen- oder Institutssitz<br />
<strong>in</strong> der Bundesrepublik Deutschland, Schweiz, Österreich,<br />
Holland, Belgien oder Luxemburg haben.<br />
Die LNO ist e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>getragener Vere<strong>in</strong>, der nach dem deutschen<br />
Vere<strong>in</strong>srecht geführt wird. Aktuelle Informationen<br />
der LNO und die Mitgliederliste können unter http://www.<br />
lno.de abgerufen werden.<br />
LNS/LCA „LONWORKS Networks Services Architecture“/<br />
“LONWORKS Component Architecture“. Von Echelon<br />
entwickelte Softwareplattform mit Funktions- und Datenschnittstellen<br />
zur Realisierung von Werkzeugen für LON,<br />
z.B. für Handterm<strong>in</strong>als, Bedienstationen, für PC-Visualisierungen<br />
und PC-Projektierungswerkzeuge.<br />
LON ® ist die Abkürzung von Local Operat<strong>in</strong>g Network.<br />
Entwicklungsziel von Echelon war e<strong>in</strong> 8-Bit-Microcontroller,<br />
ähnlich e<strong>in</strong>em 80C51, der um Hardwaree<strong>in</strong>heiten für<br />
die Vernetzung on-chip ergänzt wurde. Die Designer von<br />
LON hatten erkannt: Der größte Entwicklungsaufwand <strong>in</strong><br />
verteilten Systemen entsteht bei der Gestaltung der Kommunikationsschnittstellen.<br />
Der Entwickler soll jedoch über<br />
se<strong>in</strong>e Aufgabe nachdenken und nicht über die Implementierung<br />
des Datenaustausches zwischen Prozessoren und<br />
Betriebssystemen.<br />
LonBuilder ® ist das HighEnd-Entwicklungssystem der<br />
Firma Echelon. Man kann damit Hardware emulieren,<br />
Applikationssoftware compilieren und nach Download<br />
austesten. Module können durch den E<strong>in</strong>satz von Flash-<br />
EEPROM‘s downloadfähig gemacht werden.<br />
LONMARK ® Association ist e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>ternationale Vere<strong>in</strong>igung<br />
von mehr als 200 Unternehmen, die die Standardisierung<br />
von LON für bestimmte Aufgabenbereiche und<br />
Geräte mit dem Ziel der Sicherung der Interoperabilität<br />
vornehmen. In den LONMARK Task Groups wird die <strong>in</strong>haltliche<br />
Arbeit geleistet. So gibt es Standards (functional<br />
pro les) u.a. für Jalousiesteuerungen, für Beleuchtung,<br />
Sensoren, Aktoren. Über den Stand der Tätigkeit kann<br />
man sich unter http://www.lonmark.org <strong>in</strong>formieren.<br />
LonTalk ® ist das Protokoll, durch das Echelons Systemlösung<br />
spezi ziert ist. LonTalk de niert, wie LON-Knoten auf<br />
den e<strong>in</strong>zelnen Ebenen des ISO-OSI-Modells mite<strong>in</strong>ander<br />
kommunizieren. LonTalk beschreibt Hardware-, Betriebssystem-<br />
und Compilerfunktionen präzise, wobei die Implementierung<br />
verborgen bleibt - der Entwickler soll se<strong>in</strong>e<br />
Anwendung realisieren und nicht die Ebenen 1 bis 7.<br />
LONWORKS ® ist die Systembezeichnung für die gesamte<br />
Technologie. Dar<strong>in</strong> e<strong>in</strong>geschlossen s<strong>in</strong>d z.B. die<br />
Neuron® Chips, die Buskoppelbauste<strong>in</strong>e (Transceiver),<br />
die Entwicklungswerkzeuge, Softwarepakete, Support.<br />
Mit LONWORKS werden dezentrale Informationsverarbeitungsstrukturen<br />
möglich, die ohne Zentralsteuerung<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Netzwerk-Technologien<br />
Kapitel 10.0<br />
(z.B. SPS) auskommen. Insofern unterscheidet sich LON-<br />
WORKS von bisherigen Feldbuslösungen.<br />
LPT-10 L<strong>in</strong>k Power<br />
Auch dieses Übertragungsmedium ist e<strong>in</strong>e Twisted-Pair-<br />
Variante. Sie entspricht technisch der Variante „Freie<br />
Topologie FTT10“ mit dem zusätzlichen Vorteil, dass die<br />
Versorgungsspannung der Geräte über die Busleitung mit<br />
übertragen werden kann. Man spart also e<strong>in</strong> Adernpaar<br />
im Kabel e<strong>in</strong> und auch die Verwechselungsgefahr beim<br />
Anschliessen (was ist Bus, was ist Spannung?) wird ver<strong>in</strong>gert.<br />
LPT-10 ist LONMARK zerti ziert.<br />
Ke<strong>in</strong> Vorteil ohne Nachteile: LPT-10 erfordert die Verwendung<br />
spezieller L<strong>in</strong>k-Power-Stromversorgungen (E<strong>in</strong>gangsspannung<br />
z.B. 48 - 56 V, Ausgangsspannung etwa<br />
42 V/1,5A), die zudem meist nicht ganz billig s<strong>in</strong>d. Sehr<br />
oft haben Schaltschränke oder Geräte neben der 230-<br />
Volt-Spannungsebene ohneh<strong>in</strong> bereits 24-Volt als Versorgungsspannung.<br />
Mit L<strong>in</strong>k-Power wird also e<strong>in</strong>e zusätzliche<br />
Versorgungsspannungsebene notwendig. Außerdem<br />
gibt es Begrenzungen h<strong>in</strong>sichtlich der Belastbarkeit - e<strong>in</strong><br />
L<strong>in</strong>k-Power-Netzteil kann nur e<strong>in</strong>e begrenzte Anzahl von<br />
Geräten versorgen (wichtig z.B. bei Geräten mit Leuchtdioden<br />
oder Relais, welche oft e<strong>in</strong>en höheren Strombedarf<br />
haben). Installationsvorteile hat man vor allem im Gebäude<br />
bei der Verdrahtung von Tastern und Schaltern. L<strong>in</strong>k-Power-Signale<br />
können auch auf TP/FT-10-Geräte geschaltet<br />
werden, wenn diese entsprechende Blockkondensatoren<br />
enthalten, die die Versorgungsspannung absperren.<br />
H<strong>in</strong>weis: Wirtschaftlichkeitsbetrachtung über den E<strong>in</strong>satz<br />
LPT-10 erforderlich. Stromversorgungen sauber dimensionieren<br />
und mit Reserve auslegen entsprechend dem<br />
Worst-Case-Fall für alle Geräte am Segment! LPT-10-Verträglichkeit<br />
von TP/FT-10-Geräten prüfen.<br />
M<br />
Modbus ® ist e<strong>in</strong> standardisiertes Protokoll der Gould Modicon<br />
und wurde 1979 entwickelt. Es ist e<strong>in</strong> <strong>in</strong>dustrieller<br />
Standard, wird jedoch <strong>in</strong> Zukunft durch leistungsfähigere<br />
standardisierte Protokolle abgelöst werden (z.B. BACnet).<br />
N<br />
Netzwerkvariable siehe NV<br />
Neuron-C ist die Programmiersprache entsprechend<br />
ANSI-C-Standard für die Applikationsprogrammierung von<br />
Neuron-Chips. Neuron-C enthält zusätzlich Betriebssystemfunktionen<br />
für die ereignisgesteuerte Programmierung<br />
und für Netzwerkvariablen zur prozeßnahen Programmierung,<br />
sowie komplexere Objekte für I/O-Interfaces.<br />
Neuron-Chip ist e<strong>in</strong> speziell entwickelter Mikroprozessor<br />
(CPU) mit e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>heitlichen und preiswerten Kommunikationsanb<strong>in</strong>dung<br />
für beliebige technische Anwendungen<br />
auf der Feld– und Automationsebene.<br />
Neuron-ID siehe Adresse<br />
17
Netzwerk-Technologien<br />
Kapitel 10.0<br />
Node (Knoten) ist die Bezeichnung für e<strong>in</strong> Gerät oder e<strong>in</strong>e<br />
Baugruppe mit e<strong>in</strong>em Neuron-Chip als Mikro-kontroller,<br />
evtl. ergänzt um externen Speicher und I/O-Funktionalität.<br />
Nodes s<strong>in</strong>d die kle<strong>in</strong>ste Adressierungs-e<strong>in</strong>heit.<br />
NodeBuilder ® ist e<strong>in</strong> low end-Entwicklungssystem von<br />
Echelon. Siehe LonBuilder®.<br />
NV‘s (Netzwerkvariablen) s<strong>in</strong>d typgebundene Variablen <strong>in</strong><br />
der Neuron-C-Programmiersprache zur Realisierung logischer<br />
Kommunikationskanäle zwischen Knoten.<br />
P<br />
PLT-21 ist e<strong>in</strong> Transceiver für die Power-L<strong>in</strong>e Datenübertragung.<br />
Neben der Möglichkeit, Daten auf dem normalen<br />
230 V-Netz oder anderen spannungsführenden<br />
Leitungen zu übertragen, kann der PLT-21-Transceiver<br />
auch Daten auf spannungslosen Leitungen senden und<br />
empfangen. Dies bietet sich <strong>in</strong>sbesondere dort an, wo<br />
bereits nicht mehr genutzte Leitungen verlegt s<strong>in</strong>d, die<br />
jedoch nicht den Spezi kationen für die Anwendung von<br />
FTT10-Transceivern entsprechen. Insbesondere <strong>in</strong> öffentlichen<br />
Versorgungsnetzen sollten Powerl<strong>in</strong>e-Transceiver<br />
verantwortungsbewußt e<strong>in</strong>gesetzt werden. Störquellen,<br />
die im Übertragungsband des PLT-21 stören, können dem<br />
Transceiver e<strong>in</strong> belegtes Band vortäuschen und so im ungünstigsten<br />
Fall die Kommunikation komplett verh<strong>in</strong>dern.<br />
Bereits e<strong>in</strong> älterer PC mit e<strong>in</strong>em defekten Schaltnetzteil<br />
kann e<strong>in</strong> Netz zum Erliegen br<strong>in</strong>gen.<br />
Der PLT-22 Transceiver bietet <strong>in</strong> solchen Fällen die Möglichkeit,<br />
automatisch auf e<strong>in</strong>e andere Übertragungsfrequenz<br />
zu wechseln. Jedoch ist dies als e<strong>in</strong>e Chance für<br />
weniger Übertragungskon ikte aufzufassen, e<strong>in</strong>e Garantie<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em von wechselnden Bed<strong>in</strong>gungen geprägten<br />
öffentlichen Stromnetz gibt es jedoch nicht.<br />
Power-L<strong>in</strong>e stellt die Datenübertragung über das 230 V-<br />
Netz nach CENELEC dar. Verschiedene Hersteller bieten<br />
Router an, die den Übergang auf Power-L<strong>in</strong>e ermöglichen.<br />
Prog-ID Jedes Gerät enthält e<strong>in</strong>e spezielle Software, die<br />
die Applikation realisiert. Grundsätzlich kann e<strong>in</strong> Gerät mit<br />
unterschiedlicher Software ausgeliefert werden (Funktionsvarianten<br />
etc.). Um diese unterscheidbar zu machen,<br />
wird die PROG-ID verwendet. Das ist e<strong>in</strong>e Zeichenkette,<br />
die an besonderer Stelle im Speicher abgelegt ist. Projektierungstools<br />
verwenden die PROG-ID, um Geräte mit<br />
gleicher Hardware, jedoch unterschiedlicher Funktion<br />
vone<strong>in</strong>ander zu unterscheiden. LONMARK hat Vorschriften<br />
de niert, wie die PROG-ID zu codieren und zu verwenden<br />
ist.<br />
R<br />
Repeater s<strong>in</strong>d physikalische Verstärker ohne eigene Verarbeitungsfunktion.<br />
Sie werden verwendet, um größere<br />
Übertragungsentfernungen zu realisieren oder wenn die<br />
maximale Knotenzahl von 64 Geräten je Twisted-Pair-<br />
Segment überschritten wird.<br />
18<br />
H<strong>in</strong>weis: In TP/FT-10-Netzen darf sich zwischen zwei<br />
Knoten nur e<strong>in</strong> physikalischer Repeater be nden. Anderenfalls<br />
s<strong>in</strong>d Router als Repeater kon guriert e<strong>in</strong>zusetzen.<br />
Der Repeater zählt wie e<strong>in</strong> Knoten, so dass je Segment 63<br />
Knoten + 1 Repeater verwendet werden können.<br />
Es ist auch möglich, Router als Repeater e<strong>in</strong>zusetzen. Damit<br />
entfallen die E<strong>in</strong>schränkungen wie bei physikkalischen<br />
Repeatern und es ist auch e<strong>in</strong> Medienwechsel möglich.<br />
Router verb<strong>in</strong>den benachbarte Subnets, wobei der Router<br />
mit Adressen und Protokollen der Schicht 3 arbeitet.<br />
Diese Schicht ist hardwareunabhängig, so dass Router<br />
damit <strong>in</strong> der Lage s<strong>in</strong>d, den Übergang auf e<strong>in</strong> anderes<br />
Übertragungsmedium vorzunehmen. Router können <strong>in</strong><br />
den Betriebsarten Repeater, Bridge, Learn<strong>in</strong>g Router und<br />
Con gured Router betrieben werden. Router, als Repeater<br />
kon guriert, unterliegen im Gegensatz zu physikalischen<br />
Repeatern nicht der E<strong>in</strong>schränkung, dass sich zwischen<br />
zwei Knoten nur e<strong>in</strong> Repeater be nden darf.<br />
S<br />
Service P<strong>in</strong> ist e<strong>in</strong> spezieller E<strong>in</strong>gang/Ausgang des Knotens<br />
für Service-Zwecke. In der Regel wird dieses P<strong>in</strong><br />
vom Modulhersteller auf e<strong>in</strong>en Taster und e<strong>in</strong>e LED nach<br />
außen geführt. Bei Betätigung des Service-Tasters sendet<br />
der Neuron-Chip e<strong>in</strong>e Broadcast-Nachricht, welche<br />
die Neuron-ID und die Programm-ID enthält. Auf diese<br />
Weise kann e<strong>in</strong> Knoten z.B. bei e<strong>in</strong>em Tool angemeldet<br />
werden (Zuordnung e<strong>in</strong>es physischen Knotens zu e<strong>in</strong>em<br />
logischen Knoten im Projekt). Als Ausgang signalisiert das<br />
Service-P<strong>in</strong> den aktuellen Zustand des Neuron (Applikation<br />
und Kon guration) und erlaubt so e<strong>in</strong>e grundsätzliche<br />
Diagnose.<br />
SNVT (Standard Network Variable Type) s<strong>in</strong>d von der<br />
LonMark Association standardisierte typgebundene Netzwerkvariablen<br />
<strong>in</strong> der Neuron-C-Programmiersprache zur<br />
Realisierung logischer Kommunikationskanäle zwischen<br />
LON-Knoten.<br />
Subnets (Teilnetze) s<strong>in</strong>d nach der Doma<strong>in</strong> die nächst<br />
kle<strong>in</strong>ere Adressierungse<strong>in</strong>heit. Durch Subnetadressierung<br />
können bestimmte Gruppen von Geräten (z.B. e<strong>in</strong>es Raumes<br />
oder e<strong>in</strong>er Fertigungszelle) angesprochen werden.<br />
Subnets können maximal 127 Geräte enthalten.<br />
T<br />
Term<strong>in</strong>atoren dienen dem impedanzmäßig korrekten Abschluß<br />
e<strong>in</strong>es Netzwerkes auf der Basis der Twisted-Pair-<br />
Technologie. In Abhängigkeit von den verwendeten Transceivern<br />
und der Topologie (Bus oder Free Topologie) s<strong>in</strong>d<br />
unterschiedliche Term<strong>in</strong>atoren gemäß Spezi kation von<br />
Echelon zu verwenden. Term<strong>in</strong>atoren werden teilweise<br />
auch <strong>in</strong> Geräte <strong>in</strong>tegriert und s<strong>in</strong>d dann <strong>in</strong> der Regel über<br />
Schalter oder Jumper aktivierbar. Fehlende oder falsche<br />
Term<strong>in</strong>ierung e<strong>in</strong>es Netzes muß sich nicht sofort augensche<strong>in</strong>lich<br />
auswirken, sondern kann die Ursache von unregelmäßig<br />
auftretenden Kommunikationsproblemen se<strong>in</strong>.<br />
Term<strong>in</strong>atoren gemäß Spezi kation s<strong>in</strong>d als fertig e<strong>in</strong>setzbare<br />
Baugruppe erhältlich. Netzwerke <strong>in</strong> Free Topologie<br />
werden mit e<strong>in</strong>em Term<strong>in</strong>ator (52,5 ) abgeschlossen.<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>
Netzwerke <strong>in</strong> Bus-/L<strong>in</strong>ienstruktur werden an den Enden<br />
mit jeweils e<strong>in</strong>em Term<strong>in</strong>ator (2 x 105 ) abgeschlossen.<br />
TP/XF-78 Twisted Pair 78 kBit/sec<br />
Dieses Übertragungsmedium mit Übertragerkopplung war<br />
<strong>in</strong> den ersten Jahren von LON sehr verbreitet. In Form e<strong>in</strong>er<br />
L<strong>in</strong>ienbustopologie können bis zu 64 Geräte an e<strong>in</strong>em<br />
Segment angeschaltet werden - die Geräte werden wie<br />
an e<strong>in</strong>er Perlenkette aufgereiht. Die Länge der Busleitung<br />
e<strong>in</strong>es Segments kann bis zu 2000 m betragen. TP/XF-78<br />
ist LONMARK zerti ziert.<br />
H<strong>in</strong>weis: TP/XF-78 sollte nicht mehr für Neuentwicklungen<br />
verwendet werden.<br />
TP/XF-1250 Twisted Pair 1250 kBit/sec<br />
Parallel zu TP/XF-78 wurde TP/XF-1250 e<strong>in</strong>geführt. Das<br />
ist ebenfalls e<strong>in</strong> L<strong>in</strong>ienbus mit Übertragerkopplung mit<br />
bis zu 64 Geräten je Segment, jedoch begrenzt auf e<strong>in</strong>e<br />
Länge von 130 m ... 400 m. Die wesentlich höhere physikalische<br />
Übertragungsrate br<strong>in</strong>gt nur wenig Gew<strong>in</strong>n an<br />
Datendurchsatz und Reaktionsgeschw<strong>in</strong>digkeit. Anwendungen<br />
bleiben deshalb auf Ausnahmen beschränkt (z.B.<br />
<strong>in</strong> zeitkritischen Backbone-Bussen <strong>in</strong> Schaltschränken<br />
oder für spezielle Übertragungsaufgaben mit großen Datenpaketen),<br />
zumal besondere Anforderungen an die Topologie<br />
im Detail gestellt werden.<br />
Achtung! TP/XF-1250 ist nicht LONMARK zerti ziert!<br />
Spezielle Verdrahtungsrichtl<strong>in</strong>ien genauestens beachten!<br />
TP/RS-485 Twisted Pair RS-485<br />
Verschiedene Gerätehersteller versuchten <strong>in</strong> den Anfangsjahren<br />
von LON, die Kosten für den Buskoppelbauste<strong>in</strong><br />
(Transceiver) durch E<strong>in</strong>satz von RS-485 absolut zu m<strong>in</strong>imieren.<br />
Tatsächlich ergeben sich mit RS-485 z.B. Probleme<br />
bei der galvanischen Trennung und bei der Führung<br />
des Massebezugspotenzials zwischen verschiedenen<br />
Geräten. Will man RS-485-Schnittstellen CE-konform realisieren,<br />
muß man praktisch vergleichbaren Aufwand treiben,<br />
wie bei den anderen Twisted-Pair-Varianten. RS-485<br />
wird deshalb von Echelon nicht mehr unterstützt.<br />
TP/FT-10 Twisted Pair Free Topologie TP/FT-10<br />
Dies ist zweifellos das heute verbreitetste Übertragungsmedium.<br />
Der TP/FT-10 Channel läßt sowohl L<strong>in</strong>ienbustopologie<br />
zu, als auch freie Topologie. Als L<strong>in</strong>ienbus könnnen<br />
wieder 64 Teilnehmer an e<strong>in</strong> bis zu 2700 m langes<br />
Segment angeschlossen werden. Die Übertragungsrate<br />
beträgt 78 kBit/sec. In freier Topologie kann man mit 64<br />
Geräten e<strong>in</strong>e Ausdehnung des Netzwerkes bis zu 400 m<br />
erzielen. TP/FT-10 läßt die größten Freiheitsgrade <strong>in</strong> der<br />
räumlichen Anordnung zu. TP/FT-10 ist LONMARK zerti-<br />
ziert.<br />
Transceiver s<strong>in</strong>d die Buskoppelbauste<strong>in</strong>e zwischen Neuron-Chip<br />
und Übertragungsmedium. Als wichtigste Vertreter<br />
seien genannt: TP/XF-78, TP/XF-1250, TP/FT-10,<br />
LPT-10, LPT-10 und PLT-21. Weiterh<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d Transceiver<br />
für die Funkübertragung oder für die Kopplung mit LWL-<br />
Systemen verfügbar.<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Netzwerk-Technologien<br />
Kapitel 10.0<br />
W<br />
W<strong>in</strong>k ist die Möglichkeit e<strong>in</strong>es Knotens, sich auf verschiedene<br />
Weise bemerkbar zu machen (optisch, akustisch<br />
etc.) nachdem er e<strong>in</strong>e W<strong>in</strong>knachricht erhalten hat. So<br />
kann e<strong>in</strong> Installations-Tool nach unkon gurierten Knoten<br />
im Netz suchen und an den ersten sich meldenden Knoten<br />
e<strong>in</strong>e W<strong>in</strong>k-Nachricht senden. Dieser macht sich dann,<br />
wenn es <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Applikation vorgesehen ist, auf de nierte<br />
Weise bemerkbar, so dass der Techniker die Zuordnung<br />
zum physischen Knoten herstellen kann.<br />
19
Netzwerk-Technologien<br />
Kapitel 10.0<br />
20<br />
frei für Notizen<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>
<strong>LabSystem</strong><br />
Sicherheit im Laborbetrieb<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Sicherheit im Laborbetrieb<br />
11.0<br />
Kapitel 11.0<br />
Abschnitt Titel Seite<br />
1.1 E<strong>in</strong>leitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />
2.1 Schadstoffausbruchverhalten am Laborabzug . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />
3.1 Laborcontroller LCO500 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
3.2 Sicherheit durch Systemvernetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
3.3 Laborabzugregelung und bedarfsgerechter Abluftvolumenstrom . . . . . . 3<br />
4.1 Robustheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
5.1 Raumluftwechselrate . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
1
2<br />
Sicherheit im Laborbetrieb<br />
Kapitel 11.0<br />
1.1 E<strong>in</strong>leitung<br />
E<strong>in</strong> sicherer Laborbetrieb steht bei allen Anlagen- und<br />
Systemplanungen im Vordergrund. An die Laborabzugregelung<br />
und die Laborraumregelung (Zuluft und Abluft)<br />
werden hohe Anforderungen gestellt:<br />
Überwachung und Störungsmeldung der <strong>in</strong>ternen Gerätefunktionen<br />
bei Fehlfunktion.<br />
Bedarfsgerechte Raumzu- und Raumabluftregelung<br />
<strong>in</strong> Abhängigkeit der Frontschieberstellung des jeweiligen<br />
Laborabzugs.<br />
Defi nierte Raumregelung und Schutzdruckhaltung<br />
(Unterdruck oder Überdruck) ohne Druckschwankungen<br />
und Zugersche<strong>in</strong>ungen. Dadurch Erhöhung der<br />
Sicherheit und des Wohlbefi ndens der Laboranten.<br />
Alle Systemparameter s<strong>in</strong>d spannungsausfallsicher<br />
im EEPROM gespeichert und mit dem Servicemodul<br />
oder dem Laptop mit der Software PC2500 frei programmierbar.<br />
Externe anwenderspezifi sche Umschaltung auf Maximalvolumenstrom<br />
(Notfunktion).<br />
Laborabzugregelung mit geschlossenem Regelkreis<br />
(closed loop).<br />
Schadstoffresistente Sensoren.<br />
Ständige Überprüfung der Plausibilität der Sensoren.<br />
Schnelle Ausregelzeiten ( < 2 s).<br />
Stabile Regelung ohne Über- und Unterschw<strong>in</strong>gen.<br />
LON, BACnet oder Modbus Netzwerkanb<strong>in</strong>dung für<br />
übergeordnete Gebäudeleittechnik (GLT).<br />
Reduzierter Betrieb (Nachtbetrieb) mit konstanter Volumenstromregelung.<br />
Erfüllung der amerikanischen und europäischen Normen<br />
wie z.B. ASHRAE, British Standard, Norm Francaise,<br />
DIN, DIN EN etc.<br />
Durch unsere langjährige Erfahrung auf dem Gebiet der<br />
Laborregelungstechnik erfüllen alle SCHNEIDER Produkte<br />
diese Merkmale und bilden e<strong>in</strong> perfektes Gesamtsystem<br />
aus e<strong>in</strong>er Hand ohne Kompatibilitätsprobleme.<br />
Bild 8.1: Laboranten bei der Arbeit am Laborabzug<br />
2.1 Schadstoffausbruchverhalten am<br />
Laborabzug<br />
Messungen an Laborabzügen haben bezüglich des<br />
Schadstoffausbruchverhaltens ergeben, dass e<strong>in</strong>e Laborabzugregelung<br />
nach maximal 4 s den erforderlichen<br />
Abluftvolumenstrom ausgeregelt haben muss, nachdem<br />
der Frontschieber geöffnet worden ist (siehe auch DIN EN<br />
14175, Teil 6: Abzüge mit variablem Luftstrom; Deutsche<br />
Fassung EN 14175-6:2006).<br />
Die Laborabzugregelungen von SCHNEIDER haben e<strong>in</strong>e<br />
Ausregelzeit von < 2 s und s<strong>in</strong>d somit sehr sicher. Über-<br />
und Unterschw<strong>in</strong>gen beim schnellen Ausregeln wird durch<br />
e<strong>in</strong>en speziell entwickelten Regelagorithmus vermieden.<br />
Nach Schließen des Frontschiebers wird der reduzierte<br />
Abluftvolumenstrom nach e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>stellbaren Abregelzeit<br />
von 2...24 s ausgeregelt. Dieses unterschiedliche Regelverhalten<br />
vermeidet e<strong>in</strong> Schw<strong>in</strong>gen der Raumluft, ist e<strong>in</strong>e<br />
zusätzliche Sicherheit für den Nutzer und gewährleistet<br />
die E<strong>in</strong>haltung der Schutzdruckhaltung (Unterdruck) des<br />
Laborraumes auch bei Zuluftvolumenstromreglern mit<br />
langsamlaufendem Stellmotor (Bestandsregelungen).<br />
Um Schw<strong>in</strong>gungsneigungen bei variablen Raumzuluftvolumenstromreglern<br />
zu vermeiden, wählt man hier e<strong>in</strong>e<br />
etwas langsamere Ausregelzeit (ca. 5 s). Beim schnellen<br />
Hochregeln des Abluftvolumenstroms (Frontschieber wird<br />
geöffnet) bleibt der Laborraum dadurch defi niert im Unterdruck<br />
und beim langsamen Abregeln des Abluftvolumenstroms<br />
hat der Zuluftvolumenstromregler ausreichend<br />
Zeit dem Abluftvolumenstrom zu folgen und dadurch die<br />
Schutzdruckhaltung des Laborraums jederzeit zu gewährleisten.<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>
Zuluft<br />
M<br />
p<br />
VAV-A<br />
Bild 8.2: Laborraumregelung mit defi nierter<br />
Unterdruckhaltung<br />
3.1 Laborcontroller LCO500<br />
Um die Sicherheitsanforderungen von Laborräumen noch<br />
besser zu erfüllen hat SCHNEIDER Elektronik den Laborcontroller<br />
LCO500 entwickelt.<br />
Zusätzlich zur <strong>Raumluftregelung</strong> (Zuluft und Abluft) kann<br />
auch noch die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit mit eigenen<br />
Regelkreisen geregelt werden. Darüber h<strong>in</strong>aus lassen<br />
sich Alarmmeldungen z. B. von Gas-, Feuer-, Rauch-<br />
und Luftqualitätsmeldern anschließen und werden über<br />
das LON-Netzwerk an die Gebäudeleittechnik gesendet<br />
(siehe Kapitel <strong>5.0</strong>, Abschnitt 1.4, 4.7, ff.<br />
Bild 8.3: Laborcontroller LCO500<br />
M<br />
Laborabzug<br />
p FC500<br />
CAV<br />
Bodenabsaugung<br />
Abluft<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Sicherheit im Laborbetrieb<br />
Kapitel 11.0<br />
3.2 Sicherheit durch Systemvernetzung<br />
Die gesamte Funktionalität e<strong>in</strong>es sicheren Laborbetriebes<br />
wird nur durch die Systemvernetzung erreicht. SCHNEI-<br />
DER unterstützt vorzugsweise die Netzwerk-Technologien<br />
LON, BACnet und Modbus und verfügt <strong>in</strong> dieser Technik<br />
über e<strong>in</strong> langjähriges und umfassendes Know how.<br />
Zum Thema Sicherheit lesen Sie auch bitte im Kapitel 6.0<br />
den Abschnitt 3.2 - Fernwartung und Sicherheit sowie den<br />
Abschnitt 4.1 - Feuer– und Raucherkennung.<br />
Die Netzwerk-Technologien s<strong>in</strong>d im Register 7.0 ausführlich<br />
beschrieben.<br />
Bild 8.4: LON-Netzwerk <strong>in</strong> freier Topologie<br />
3.3 Laborabzugregelung und bedarfs-<br />
gerechter Abluftvolumenstrom<br />
Die Laborabzugregelungen FC500 und iCM regeln den<br />
bedarfsgerechten frontschieberabhängigen Abluftvolumenstrom.<br />
Der Schadstoffausbruch des geregelten Laborabzugs<br />
ist auf e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>imum reduziert und liegt weit unter<br />
den <strong>in</strong> den Normen spezifi zierten zulässigen Werten.<br />
Die Laborabzugsregelung FC500 ist im Kapitel 3.0 ausführlich<br />
beschrieben.<br />
4.1 Robustheit<br />
Unter Robustheit e<strong>in</strong>es Laborabzugs versteht man das<br />
gesicherte Rückhaltevermögen e<strong>in</strong>es Laborabzugs unter<br />
Berücksichtigung von Störe<strong>in</strong>fl üssen. E<strong>in</strong> Störe<strong>in</strong>fl uss ist<br />
z.B., wenn bei geöffnetem Frontschieber e<strong>in</strong> Laborant am<br />
Laborabzug vorbei geht und <strong>in</strong>folge des erzeugten Luftwirbels<br />
e<strong>in</strong>en Schadstoffausbruch verursacht.<br />
E<strong>in</strong> optional am Laborabzug <strong>in</strong>stallierter Präsenzmelder<br />
erfasst den Laborant im Arbeitsbereich des Laborabzugs<br />
und signalisiert der Regelung FC500 diesen lufttechnische<br />
Störe<strong>in</strong>fl uss. In diesem Fall kann der Abluftvolumenstrom<br />
des betreffenden Laborabzugs um e<strong>in</strong>en beliebigen<br />
Offsetwert erhöht werden. Durch diese Maßnahme kann<br />
die Robustheit e<strong>in</strong>es Laborabzugs wesentlich gesteigert<br />
werden.<br />
Das verstehen wir unter <strong>in</strong>telligenten Lösungen. Maximierung<br />
des sicheren Laborbetriebs und gleichzeitige M<strong>in</strong>imierung<br />
der Betriebskosten.<br />
3
4<br />
Sicherheit im Laborbetrieb<br />
Kapitel 11.0<br />
5.1 Raumluftwechselrate<br />
Die Raumluftwechselrate ist für unterschiedliche Raumbed<strong>in</strong>gungen<br />
<strong>in</strong> der DIN 1946, Teil 7 beschrieben.<br />
Laborraum<br />
Für Laborräume beträgt der erforderliche Abluftvolumenstrom<br />
m<strong>in</strong>destens 25m³/(m² x h), bezogen auf die Hauptnutzfl<br />
äche nach DIN 277, Teil 1. Damit wird der bei Tagbetrieb<br />
vorgeschriebene 8-fache Raumluftwechsel erreicht.<br />
Bei Nachtbetrieb ist der reduzierte 4-fache Raumluftwechsel<br />
ausreichend.<br />
St<strong>in</strong>kraum<br />
Bei St<strong>in</strong>kräumen ist e<strong>in</strong> Abluftvolumenstrom von m<strong>in</strong>destens<br />
60m³/(m² x h) erforderlich.<br />
Radionuklidlaborraum<br />
Für Radionuklidlaboratorien ist DIN 25425, Teil 1 zu beachten.<br />
Bodenabsaugung<br />
E<strong>in</strong>e Bodenabsaugung ist so auszulegen, dass das abgesaugte<br />
Luftvolumen m<strong>in</strong>destens 2,5m³/(m² x h), bezogen<br />
auf die Hauptnutzfl äche nach DIN 277, Teil 1, beträgt. Für<br />
e<strong>in</strong>e Deckenabsaugung sollte das abgesaugte Luftvolumen<br />
m<strong>in</strong>destens 10m³/(m² x h), bezogen auf die Hauptnutzfl<br />
äche, betragen.<br />
Raumlufttemperatur<br />
Die Raumlufttemperatur sollte ca. 22° C betragen und<br />
die Temperaturdifferenz zwischen Zuluft und Abluft sollte<br />
4° C nicht überschreiten. Damit wird die Zugbelästigung<br />
vermieden und der Behaglichkeitsfaktor im Laborbetrieb<br />
berücksichtigt.<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>
<strong>LabSystem</strong><br />
Normen und Richtl<strong>in</strong>ien<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Normen und Richtl<strong>in</strong>ien<br />
12.0<br />
Kapitel 12.0<br />
Abschnitt Titel Seite<br />
1.1 E<strong>in</strong>leitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />
2.1 Nationale Normen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />
2.1.1 Vergleich der nationalen Normen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />
3.1 Europäische Norm EN 14175 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
3.1.1 Nachweis der Sicherheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
4.1 Sicherheitsanforderungen an Laborabzüge nach EN 14175 . . . . . . . . . . 4<br />
1
2<br />
Normen und Richtl<strong>in</strong>ien<br />
Kapitel 12.0<br />
1.0 E<strong>in</strong>leitung<br />
Im Zuge der europäischen Harmonisierung werden nationale<br />
Normen für Laborabzüge durch europäische Normen<br />
ersetzt oder ergänzt. Bei der Festschreibung der europäischen<br />
Norm EN wird unter den Mitgliedsländern e<strong>in</strong>e<br />
geme<strong>in</strong>same Plattform erarbeitet, wobei die nationalen<br />
Belange der e<strong>in</strong>zelnen Länder weitgehend berücksichtigt<br />
werden.<br />
Folgende Mitgliedstaaten beteiligen sich aktiv an der europäischen<br />
Labornormung im technischen Komitee 332:<br />
Dänemark<br />
Deutschland<br />
F<strong>in</strong>nland<br />
Frankreich<br />
Niederlande<br />
Österreich<br />
Schweden<br />
Schweiz<br />
Spanien<br />
UK<br />
Die Übernahme e<strong>in</strong>er europäischen Norm EN als nationale<br />
Norm erfolgt normalerweise von allen CEN-Mitgliedsstaaten<br />
<strong>in</strong>nerhalb von 6 Monaten.<br />
Die existierende nationale Norm wird damit durch die europäische<br />
Norm desselben Inhalts ersetzt. Es folgt dann<br />
die Veröffentlichung <strong>in</strong> der nationalen Sprache.<br />
2.1 Nationale Normen<br />
Nachfolgend s<strong>in</strong>d die nationalen existierenden Normen<br />
aufgeführt. Bei Bedarf können Sie hier weitergehende Informationen<br />
erhalten.<br />
Europa:<br />
Dänemark: DS 457 (1993)<br />
Deutschland: DIN 12924, Teil 1-4 (1991/93)<br />
und DIN 12925 (1995)<br />
F<strong>in</strong>nland: nordtest nt VVS 095 (1993)<br />
Norwegen: nordtest nt VVS 095 (1993)<br />
Frankreich: NF X 15-203 und 206 (1978)<br />
NF X 15-210 (8/1996) und<br />
XP X 15-203 (1996)<br />
UK: BS 7258 Parts 1-4 (1994)<br />
Andere Länder:<br />
Australien: AS 2243.8 (1986)<br />
Kanada: Z 316.5-94 (1994)<br />
USA: ANSI/ASHRAE 110-1995 (1995)<br />
Der technische Inhalt der existierenden Normen bezieht<br />
sich im Wesentlichen auf folgende Themen:<br />
Pr<strong>in</strong>zip des Rückhaltevermögens<br />
Prüfraum<br />
Prüfgas (Zusammensetzung)<br />
Messgerät<br />
Gasejektor<br />
Probengitter<br />
Prüfmethodik<br />
Grenzwerte<br />
2.1.1 Vergleich der nationalen Normen<br />
In der Tabelle 12.1 s<strong>in</strong>d die <strong>in</strong> den verschiedenen Ländern<br />
gültigen Anforderungen zusammengefasst.<br />
Der Vergleich der Normen zeigt, dass nur <strong>in</strong> Deutschland<br />
ke<strong>in</strong>e Anforderungen bezüglich der E<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />
gestellt werden. Nach dem Stand der Technik müssen<br />
<strong>in</strong> Deutschland die Laborabzüge typgeprüft se<strong>in</strong> und<br />
mit den Abluftvolumenströmen, mit denen die Typprüfung<br />
bestanden wurde, betrieben werden. Damit die Abluftvolumenströme<br />
nicht unterschritten werden, wird die Abzugsfunktion<br />
überwacht.<br />
E<strong>in</strong> ähnliches Prozedere gilt auch <strong>in</strong> Norwegen und F<strong>in</strong>nland,<br />
wobei diese Länder jedoch zusätzliche M<strong>in</strong>destwerte<br />
für die E<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit (0,3 m/s bis 0,5 m/s)<br />
fordern.<br />
In den anderen Ländern s<strong>in</strong>d Typprüfungen nicht vorgeschrieben.<br />
Die Laborabzüge werden durch sogenannte<br />
On-Site-Tests vor Ort geprüft.<br />
Wie <strong>in</strong> der Tabelle 12.1 dargestellt, s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den ausländischen<br />
nationalen Normen Anforderungen für die E<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeiten<br />
defi niert. Aus den geforderten<br />
E<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeiten ergeben sich Abluftvolumenströme<br />
von ca. 900m³/hm (pro laufendem Meter Abzugsbreite<br />
bei 0,5m Öffnungshöhe und 0,5m/s E<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit).<br />
Diese Werte liegen um mehr als das<br />
Doppelte über den nach der deutschen Typprüfung ermittelten<br />
Abluftvolumenströmen.<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>
DIN 12924<br />
Deutschland<br />
BS 7258<br />
UK<br />
3.1 Europäische Norm EN 14175<br />
ASHRAE<br />
110-1985<br />
USA<br />
Die europäische Norm EN 14175, Teil 1-6 ersetzt für<br />
Deutschland die nationale DIN-Norm. Die wesentlichen<br />
Unterschiede zur nationalen Norm <strong>in</strong> Bezug auf die Laborabzugsüberwachung<br />
s<strong>in</strong>d folgende Punkte:<br />
Verzicht auf die Pufferbatterie zur Erhaltung e<strong>in</strong>er gesicherten<br />
Spannungsversorgung bei Netzspannungsausfall.<br />
Generierung e<strong>in</strong>es optischen und akustischen Signals,<br />
wenn der Frontschieber über die Arbeitsöffnungshöhe<br />
von 50 cm geschoben wird. Dazu muss e<strong>in</strong> mechanischer<br />
Anschlag entriegelt werden.<br />
Die Laborabzugsüberwachung FM100, FM500 und die<br />
Laborabzugsregelungen FC500 und iCM mit <strong>in</strong>tegrierter<br />
Überwachung nach EN 14175 von SCHNEIDER erfüllen<br />
diese neue Norm bereits seit Jahren und signalisieren das<br />
Überschreiten der Arbeitsöffnungshöhe des Frontschiebers<br />
mit der im Laborabzug <strong>in</strong>tegrierten Funktionsanzeige.<br />
Für den Labormöbelhersteller ist somit diese neue Forderung<br />
mit nur sehr ger<strong>in</strong>gen Mehrkosten realisierbar. Bei<br />
der Laborabzugsüberwachung FM100 und FM500 muss<br />
nur e<strong>in</strong> Schalter am Laborabzug an der Position (Frontschieberhöhe<br />
≥ 50 cm) montiert werden.<br />
Bei der Laborabzugsregelung FC500 erfolgt die Erkennung<br />
vollautomatisch, da der Wegsensor die Frontschieberposition<br />
bereits erfasst.<br />
NFX 15-203<br />
Frankreich<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Normen und Richtl<strong>in</strong>ien<br />
DS 457<br />
Dänemark<br />
Kapitel 12.0<br />
Die e<strong>in</strong>zelnen Teile der EN 14175 s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Tabelle 12.2<br />
aufgelistet.<br />
An lufttechnischen Prüfungen wurden <strong>in</strong> die europäische<br />
Norm EN 14175 folgende Punkte neu aufgenommen:<br />
E<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />
Robustheit des Rückhaltevermögens<br />
Luftaustauschvermögen<br />
Druckverlust<br />
NT VVS 095<br />
F<strong>in</strong>nland/<br />
Norwegen<br />
E<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />
ne<strong>in</strong> ja ja ja ja ja<br />
Conta<strong>in</strong>ment-<br />
Test, statisch<br />
ja ja ja -- ja ja<br />
Conta<strong>in</strong>ment-<br />
Test, dynamisch<br />
ja -- ja -- ja ja<br />
Anreicherung ja -- -- -- -- --<br />
Überwachung ja -- -- -- -- --<br />
Typtest ja -- -- -- -- ja<br />
On-Site-Test -- ja ja ja ja --<br />
typischeLuftströme ca. 400m 3 /hm<br />
0,4m/s oder<br />
700m 3 /hm<br />
Tabelle 12.1: Vergleich der nationalen Normen<br />
0,5m/s oder<br />
900m 3 /hm<br />
0,5m/s oder<br />
800m 3 /hm<br />
EN 14175 Titel<br />
0,4m/s oder<br />
700m 3 /hm<br />
0,5m/s oder<br />
600-900m 3 /hm<br />
Teil 1 Begriffe und Maße<br />
Teil 2 Anforderung an Sicherheit und Leistungsvermögen<br />
Teil 3 Baumusterprüfverfahren<br />
Teil 4 Vor-Ort Prüfverfahren<br />
Teil 5 Empfehlung für Installation und Wartung<br />
Teil 6 Abzüge mit variablem Luftstrom<br />
Tabelle 12.2: EN 14175, Teil 1-6<br />
Die lufttechnische Prüfung wurde vollständig geändert. Es<br />
wurde e<strong>in</strong>e zusätzliche Messebene für das Rückhaltevermögen<br />
aufgenommen, wobei aber ke<strong>in</strong>e Grenzwerte für<br />
das Rückhaltevermögen festgelegt wurden.<br />
Die Prüfung von Anreicherungen im Abzugs<strong>in</strong>nenraum<br />
entfällt.<br />
3
4<br />
Normen und Richtl<strong>in</strong>ien<br />
Kapitel 12.0<br />
In der Tabelle 12.3 s<strong>in</strong>d die Anforderungen der europäischen<br />
Norm EN 14175 aufgelistet.<br />
3.1.1 Nachweis der Sicherheit<br />
Dem Laborbetreiber stehen zwei gleichwertige Prüfmethoden<br />
offen, um die Sicherheit e<strong>in</strong>es Abzugs im Rahmen<br />
se<strong>in</strong>er Betreiberpfl ichten nachzuweisen:<br />
Baumusterprüfung nach EN 14175-3<br />
On-Site-Test nach EN 14175-4<br />
EN 14175<br />
E<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit ja<br />
Conta<strong>in</strong>ment-Test, statisch ja<br />
Conta<strong>in</strong>ment-Test, dynamisch ja<br />
Anreicherung --<br />
Überwachung ja<br />
Typtest ja<br />
On-Site-Test ja<br />
Typische Luftströme 0,5m/s oder<br />
600-900m3 /hm<br />
Tabelle 12.3: Anforderungen der europäischen Norm<br />
EN 14175<br />
Konformitätsbesche<strong>in</strong>igungen für Abzüge s<strong>in</strong>d nur nach<br />
e<strong>in</strong>er Baumusterprüfung möglich.<br />
4.1 Sicherheitsanforderungen an Laborabzüge<br />
nach EN 14175<br />
In <strong>Laboratorien</strong> ist der Laborabzug die wichtigste Sicherheitse<strong>in</strong>richtung.<br />
Für die Erfüllung der Schutzfunktionen e<strong>in</strong>es Abzugs stellt<br />
der Abluftvolumenstrom, den e<strong>in</strong> Abzug benötigt, das<br />
wichtigste Kriterium zur Prüfung des Rückhaltevermögens<br />
dar.<br />
Nach der DIN 12924-1 wurde für den entsprechenden Laborabzug<br />
e<strong>in</strong> Anschlusswert für den benötigten m<strong>in</strong>imalen<br />
Abluftvolumenstrom ermittelt, der die vorgegebenen Prüfgas-Höchstwerte<br />
für Schwefelhexafl uorid e<strong>in</strong>gehalten hat.<br />
Hierbei wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em speziellen Prüfraum untersucht, wie<br />
viel von e<strong>in</strong>em als Spürgas im Abzug freigesetzten Gemisch<br />
von Schwefelhexafl uorid und Stickstoff aus dem<br />
Abzug austritt.<br />
Die EN 14175 nennt ke<strong>in</strong>en expliziten Abluftvolumenstrom<br />
mehr. Dafür enthält die Baumusterprüfung e<strong>in</strong>e Messreihe<br />
von bestimmten Spürgaskonzentrationen bei den jeweils<br />
zugehörigen e<strong>in</strong>gestellten Abluftvolumenstromwerten. Der<br />
Laborabzug kann also bei verschiedenen Abluftvolumenströmen<br />
betrieben werden.<br />
Das Rückhaltevermögen für gefährliche Stoffe im Abzugs<strong>in</strong>neren<br />
und die Robustheit gegen äußere Luftströmungen,<br />
die den Abzug stören, ist e<strong>in</strong>deutig vom Abzugsvolumenstrom<br />
abhängig. Bei zu ger<strong>in</strong>gen Volumenströmen<br />
kann die Schutzfunktion des Laborabzugs stark reduziert<br />
werden.<br />
Der Robustheitstest wird <strong>in</strong> der EN 14175 beschrieben<br />
und testet die Fähigkeit e<strong>in</strong>es Laborabzugs das Rückhaltevermögen<br />
bei e<strong>in</strong>er externen genormten Störung aufrecht<br />
zu erhalten. Für den Robustheitstest wird durch e<strong>in</strong>e<br />
sich vor dem Laborabzug mit 1m/s bewegende Platte mit<br />
den Abmessungen 1900x400x20mm (HxBxT) e<strong>in</strong> Schadstoffausbruch<br />
provoziert. Gemessen werden die sich im<br />
Abstand von 50 mm vor dem Frontschieber e<strong>in</strong>stellenden<br />
Spürgaskonzentrationen bei verschiedenen Frontschieberstellungen<br />
bei stehender und bei fahrender Platte.<br />
Zur Beurteilung des Rückhaltevermögens werden die<br />
Messungen „äußeren Messebene“ und die Messungen für<br />
den Robustheitstest heran gezogen.<br />
Der m<strong>in</strong>imale Volumenstrom muss so gewählt werden,<br />
dass der Wert der Spürgaskonzentration von 0,65 ppm<br />
Schwefelhexafl uorid und die jeweils höchste zulässige<br />
Spitzenkonzentration von 3,25 ppm für den Robustheitstest<br />
nicht überschritten wird.<br />
Das sicherste Arbeiten am Laborabzug ist bei geschlossenem<br />
Frontschieber gewährleistet. Je weiter der Frontschieber<br />
geöffnet wird, desto mehr werden das Rückhaltevermögen<br />
und die Robustheit des Abzuges bee<strong>in</strong>trächtigt.<br />
SCHNEIDER bietet zwei Produkte an, die die Arbeitssicherheit<br />
wesentlich verbessern und zusätzlich Energiekosten<br />
sparen:<br />
Der Frontschieber Controller SC500 schließt den<br />
Frontschieber automatisch nach e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>stellbaren<br />
Zeit, wenn sich ke<strong>in</strong> Laborpersonal vor dem Laborabzug<br />
befi ndet.<br />
Die Laborabzugsregelungen FC500 und iCM, die den<br />
sicheren Abluftvolumenstrom bedarfsgerecht, <strong>in</strong> Abhängigkeit<br />
der Frontschieberstellung, ausregeln.<br />
So beträgt der Abluftvolumenstrom bei geschlossenem<br />
Frontschieber ca. 200-300 m³/h (je nach Abzugsbreite),<br />
während bei geöffnetem Frontschieber Abluftvolumenströme<br />
von ca. 400--1000 m³/h erforderlich<br />
s<strong>in</strong>d, um die EN 14175 e<strong>in</strong>zuhalten.<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>
Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />
13.0<br />
Kapitel 13.0<br />
Abschnitt Titel Seite<br />
1.1 E<strong>in</strong>leitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />
2.1 De nition der Gesamtanlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />
2.2 De nition e<strong>in</strong>es Laborraums . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />
3.1 Vergleich der Betriebsarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
3.1.1 Ungeregelter Betrieb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
3.1.2 Tag/Nacht-Betrieb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
3.1.3 Vollvariable Regelung ohne Automatischen Frontschieber Controller SC500 . . . 3<br />
3.1.4 Vollvariable Regelung mit Automatischen Frontschieber Controller SC500 . . . . 3<br />
3.2 Gleichzeitigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
4.1 Annahmen für die Wirtschaftlichkeitsberechnung . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
5.1 Luftmengenbilanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
6.1 Betriebskostenvergleich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
7.1 Investitionskostenvergleich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
8.1 Fazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
1
2<br />
Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />
Kapitel 13.0<br />
1.1 E<strong>in</strong>leitung<br />
In diesem Kapitel wird e<strong>in</strong>e Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />
unter verschiedenen Betriebsbed<strong>in</strong>gungen aufgestellt.<br />
Folgende Anlagetypen und Betriebsarten werden betrachtet:<br />
Anlage im Konstantbetrieb Tag/Nacht (1-Punkt)<br />
Anlage im Tag/Nacht-Betrieb (2-Punkt)<br />
Anlage mit vollvariabler Regelung von SCHNEIDER<br />
ohne Automatischen Frontschieber Controller<br />
Anlage mit vollvariabler Regelung von SCHNEIDER<br />
mit Automatischem Frontschieber Controller<br />
Im Bild 13.1 s<strong>in</strong>d die unterschiedlichen Kostenarten dargestellt.<br />
Bei der Kostenübersicht der unterschiedlichen<br />
Anlagetypen werden aus Gründen der E<strong>in</strong>fachheit nur die<br />
Investitionskosten ( xe Kosten) und die Energiekosten<br />
(variable Kosten) mite<strong>in</strong>ander verglichen. Die Wartungs-<br />
und Betriebskosten sowie die Instandhaltungskosten können<br />
<strong>in</strong> Bezug auf die Energiekosten vernachlässigt werden.<br />
Als Richtwerte können für die Wartungs- und Betriebskosten<br />
5 % der Anlagekosten/Jahr und für die Instandhaltungskosten<br />
3 % der Anlagekosten/Jahr angesetzt werden.<br />
An Energiekosten werden nur diejenigen Kosten berücksichtigt,<br />
die zur Erwärmung und zur Kühlung der Luft anfallen.<br />
Die elektrischen Betriebskosten der Regelung und<br />
sonstigen elektronischen Komponenten können ebenfalls<br />
vernachlässigt werden.<br />
Bild 13.1: Kostenarten<br />
2.1 De nition der Gesamtanlage<br />
Die Gesamtanlage setzt sich aus 10 identisch ausgestatteten<br />
Laborräumen zusammen.<br />
Die zentrale Gesamtlüftungsanlage verfügt über e<strong>in</strong> Heiz-<br />
und Kühlregister zur Konditionierung der Zuluft. Die Zuluft<br />
und die Gesamtabluft wird über- bzw. unterdruckgeregelt<br />
gefahren, d.h. sowohl der Zuluftmotor als auch der Abluftmotor<br />
wird jeweils über e<strong>in</strong>en eigenen Frequenzumrichter<br />
angesteuert.<br />
2.2 De nition e<strong>in</strong>es Laborraums<br />
Der Laborraum hat e<strong>in</strong>e Grund äche von 60 m² und e<strong>in</strong>e<br />
Raumhöhe von 3 m. Der nach DIN 1946, Teil 7 erforder-<br />
liche m<strong>in</strong>imale Raumluftwechsel ergibt sich nach der<br />
Faustformel:<br />
25m³/h x m²<br />
25m³ pro Stunde Abluftvolumenstrom,<br />
multipliziert mit der<br />
Hauptnutz äche des Labors <strong>in</strong><br />
m².<br />
Dadurch ergibt sich <strong>in</strong> unserem Fall e<strong>in</strong> geforderter m<strong>in</strong>imaler<br />
Abluftvolumenstrom von 1500 m³/h.<br />
Der Laborraum setzt sich aus folgenden abgesaugten E<strong>in</strong>heiten<br />
zusammen:<br />
Anzahl abgesaugte E<strong>in</strong>heit<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
VMAX<br />
<strong>in</strong> m³/h<br />
VMIN<br />
<strong>in</strong> m³/h<br />
2 Tischabzug 1200 450 200<br />
3 Tischabzug 1500 650 200<br />
1 Tischabzug 1800 750 250<br />
1 begehbarer Abzug 1500 850 250<br />
6 Unterbauabsaugung 60 60<br />
1 Schrankabsaugung 150 150<br />
Tabelle 10.1: Au istung der abgesaugten E<strong>in</strong>heiten<br />
Der VMIN-Wert wird nur bei e<strong>in</strong>em geregelten Abzug oder<br />
beim geregelten Tag/Nacht-Betrieb <strong>in</strong> Ansatz gebracht.<br />
Beim ungeregelten Betrieb ist immer VMAX <strong>in</strong> der Luftmengenbilanz<br />
zu berücksichtigen.<br />
Der VMIN-Wert kann noch weiter reduziert werden, was<br />
allerd<strong>in</strong>gs aus Gründen der Robustheit nicht empfehlenswert<br />
ist.<br />
Die Unterbau- und die Schrankabsaugung s<strong>in</strong>d mit jeweils<br />
e<strong>in</strong>em eigenen mechanischen Volumenstromregler ausgestattet<br />
und als Dauerabsaugung ausgelegt.
3.1 Vergleich der Betriebsarten<br />
3.1.1 Konstantbetrieb Tag/Nacht (1-Punkt)<br />
Bei dieser Betriebsart erfolgt ke<strong>in</strong>e Umschaltung <strong>in</strong> den<br />
reduzierten Nachtbetrieb (arbeitsfreie Zeit). Die Abzüge<br />
werden immer mit 100 % Abluftmenge betrieben. In dieser<br />
Betriebsart fallen die maximalen Betriebskosten an.<br />
3.1.2 2-Punkt-Tag/Nacht-Betrieb<br />
Diese Betriebsart ist bereits e<strong>in</strong>e klassische 2-Punkt-Anlagenregelung.<br />
Die Abzüge werden im Tagbetrieb mit 100 %<br />
Abluftmenge betrieben. Im Nachtbetrieb und <strong>in</strong> der sonstigen<br />
arbeitsfreien Zeit werden die Abzüge mit reduzierter<br />
Abluftmenge betrieben. In dieser Betriebsart wird bereits<br />
e<strong>in</strong> erhebliches E<strong>in</strong>sparpotenzial der Betriebskosten realisiert.<br />
3.1.3 Vollvariable Regelung ohne Automatischen<br />
Frontschieber Controller SC500<br />
Die Abzüge werden im Tagbetrieb mit variablen Abluftmengen<br />
zwischen VMIN und VMAX <strong>in</strong> Abhängigkeit der Frontschieber-<br />
und Seitenschieberstellung betrieben. Ohne<br />
Automatischen Frontschieber Controller SC500 wird e<strong>in</strong>e<br />
Gleichzeitigkeit von 40 % angesetzt, d.h. bei 60 % der<br />
Abzüge s<strong>in</strong>d die Frontschieber geschlossen und bei 40<br />
% der Abzüge s<strong>in</strong>d die Frontschieber geöffnet. In dieser<br />
Betriebsart werden, im Verhältnis zum Tag/Nacht-Betrieb,<br />
nochmals die Betriebskosten gesenkt.<br />
3.1.4 Vollvariable Regelung mit Automatischen<br />
Frontschieber Controller SC500<br />
Die Abzüge werden im Tagbetrieb mit variablen Abluftmengen<br />
zwischen VMIN und VMAX <strong>in</strong> Abhängigkeit der<br />
Frontschieber- und Seitenschieberstellung betrieben. Mit<br />
Automatischen Frontschieber Controller wird e<strong>in</strong>e Gleichzeitigkeit<br />
von 10 % angesetzt, d.h. bei 90 % der Abzüge<br />
s<strong>in</strong>d die Frontschieber geschlossen und bei 10 % der Abzüge<br />
s<strong>in</strong>d die Frontschieber geöffnet. In dieser Betriebsart<br />
wird das maximale E<strong>in</strong>sparpotenzial der Betriebskosten<br />
erreicht.<br />
3.2 Gleichzeitigkeit<br />
Unter Gleichzeitigkeit versteht man, dass im geregelten<br />
Betrieb nicht alle Abzüge mit der Abluftmenge VMIN betrieben<br />
werden. Es s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Praxis immer Front- und/oder<br />
Seitenschieber geöffnet, wodurch die Regelung <strong>in</strong> Abhängigkeit<br />
der Front- und Seitenschieber die benötigte Abluftmenge<br />
ausregelt.<br />
Durch den E<strong>in</strong>satz des Automatischen Frontschieber Controllers<br />
SC500 von SCHNEIDER lässt sich die Gleichzeitigkeit<br />
wesentlich verbessern, da <strong>in</strong> der Regel<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />
alle Frontschieber geschlossen s<strong>in</strong>d.<br />
Kapitel 13.0<br />
Neben dem zusätzlichem Sicherheitsaspekt wird noch e<strong>in</strong><br />
erhebliches E<strong>in</strong>sparpotenzial der Betriebskosten erzielt.<br />
Als praktische Annahmen werden folgende Werte angesetzt:<br />
Automatischer Frontschieber<br />
Controller<br />
SC500<br />
Gleichzeitigkeit<br />
GZ <strong>in</strong> %<br />
ohne 40<br />
mit 10<br />
Tabelle 10.2:<br />
Gleichzeitigkeit ohne und mit Automatischen Frontschieber<br />
Controller<br />
Beispiel:<br />
Bei e<strong>in</strong>er Gleichzeitigkeit von GZ = 40 % s<strong>in</strong>d bei 4 von<br />
10 Abzügen die Frontschieber geöffnet.<br />
Die Abluftmenge errechnet sich nach der Formel:<br />
VABLUFT = (VMAX - VMIN) * GZ + VMIN<br />
Damit ergeben sich <strong>in</strong> unseren Laborraum folgende Abluftwerte:<br />
VMAX<br />
<strong>in</strong> m³/h<br />
VMIN<br />
<strong>in</strong> m³/h<br />
VABLUFT<br />
konstant<br />
GZ = 100%<br />
VABLUFT<br />
geregelt<br />
GZ = 40%<br />
VABLUFT<br />
geregelt<br />
GZ = 10%<br />
4450 1500 4450 2680 1795<br />
4.1 Annahmen für die Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />
Folgende Annahmen werden getroffen:<br />
10 gleiche Laborräume<br />
Laborraum laut Luftmengenbilanz<br />
Laborraumgröße 60 m²<br />
Tagbetrieb (8-facher Raumluftwechsel=1500 m³/h)<br />
Nachtbetrieb (4-facher Raumluftwechsel=750 m³/h)<br />
Arbeitszeit = 2600 h/Jahr (260 Tage * 10 h)<br />
arbeitsfreie Zeit = 6160 h/Jahr<br />
(260 Tage * 14 h + 105 Tage * 24 h)<br />
Zulufttemperatur: 22° C bei Heizbetrieb (50 % rel.<br />
Feuchte) und 18°C bei Kühlbetrieb<br />
1,00 € pro 1000m³ erwärmte und gekühlte Luft<br />
Anlagekosten: 25,00 € pro m³ für die zentrale<br />
Lüftungsanlage mit Heiz– und Kühlregister<br />
3
4<br />
Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />
Kapitel 13.0<br />
5.1 Luftmengenbilanz<br />
In der Tabelle 13.3 ist die Luftmengenbilanz für die verschiedenen<br />
Betriebsarten aufgeführt.<br />
Anzahl<br />
Tabelle 13.3: Luftmengenbilanz<br />
Anmerkungen:<br />
1)<br />
Der Nachtbetrieb errechnet sich aus den VMIN-Werten der<br />
abgesaugten E<strong>in</strong>heiten. Bei diesen Abluftmengen ist auch<br />
im Nachtbetrieb e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>geschränkte Nutzung der Abzüge<br />
möglich.<br />
2)<br />
abgesaugte<br />
E<strong>in</strong>heit<br />
Regelfabrikat<br />
SCHNEIDER<br />
VMAX<br />
pro E<strong>in</strong>heit<br />
<strong>in</strong> m³/h<br />
Der 4-fache Raumluftwechsel bei Nachtbetrieb ist mit 50<br />
m³/h gefordert. Die Abluftmenge ist die Addition der dauerabgesaugten<br />
E<strong>in</strong>heiten (360 + 150 = 510 m³/h) und e<strong>in</strong>es<br />
begehbaren Abzugs 1500 (250 m³/h). Alle anderen<br />
Abzüge s<strong>in</strong>d ausgeschaltet ( = 0 m³/h). Wird während des<br />
Nachtbetriebs gearbeitet, können die abgeschalteten Abzüge<br />
bzw. der gesamte Laborraum <strong>in</strong> den Tagbetrieb geschaltet<br />
werden.<br />
VMIN<br />
pro E<strong>in</strong>heit<br />
<strong>in</strong> m³/h<br />
konstant<br />
Tag/Nacht<br />
Betriebsarten<br />
VABLUFT <strong>in</strong> m³/h<br />
2-Punkt<br />
Tag/Nacht<br />
geregelt<br />
GZ = 40%<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
geregelt<br />
GZ = 10%<br />
2 Tischabzug 1200 FC500-V 450 200 900/900 900/400 600 450<br />
3 Tischabzug 1500 FC500-V 650 200 1.950/1.950 1.950/600 1.140 735<br />
1 Tischabzug 1800 FC500-V 750 250 750/750 750/250 450 300<br />
1 begehbarer<br />
Abzug 1500<br />
FC500-V 850 250 850/850 850/250 490 310<br />
6 Unterbauabsaugung CAV-80 60 60 360/360 360/360 360 360<br />
1 Schrankabsaugung CAV-100 150 150 150/150 150/150 150 150<br />
Abluftmenge Tag/Laborraum <strong>in</strong> m³/h 4.960 4.960 3.190 2.305<br />
Abluftmenge Nacht/Laborraum <strong>in</strong> m³/h<br />
4.960 2.010<br />
siehe 1)<br />
510 + 250<br />
siehe 2)<br />
510 + 250<br />
siehe 2)<br />
Abluftmenge gesamt Tag für 10 Laborräume <strong>in</strong> m³/h 49.600 49.600 31.900 23.050<br />
Abluftmenge gesamt Nacht für 10 Laborräume <strong>in</strong> m³/h 49.600 20.100 7.060 7.060<br />
Auslegung Abluftanlage <strong>in</strong> m³/h<br />
50.000<br />
(100 %)<br />
50.000<br />
(100 %)<br />
40.000<br />
(80 %)<br />
30.000<br />
(60 %)<br />
Auslegung Zuluftanlage <strong>in</strong> m³/h (ca. 90 % der Abluft) 4<strong>5.0</strong>00 4<strong>5.0</strong>00 36.000 27.000
6.1 Betriebskostenvergleich<br />
In der Tabelle 13.4 s<strong>in</strong>d die Betriebskosten für die verschiedenen<br />
Betriebsarten aufgeführt.<br />
Betriebskostenvergleich<br />
Tabelle 13.4: Betriebskosten<br />
Dieser Betriebskostenvergleich zeigt e<strong>in</strong>deutig das enorme<br />
E<strong>in</strong>sparpotenzial der unterschiedlichen Betriebsarten.<br />
Die 2-Punkt-Tag/Nacht-Betriebsart ist das absolute M<strong>in</strong>imum<br />
e<strong>in</strong>er energetisch geplanten Anlage und spart bereits<br />
41,8 % der Betriebskosten e<strong>in</strong>, bezogen auf die Konstantbetriebsart<br />
Tag/Nacht (1-Punkt).<br />
Der geregelte Abzug mit e<strong>in</strong>er Gleichzeitigkeit von 40 %<br />
(ohne Automatischen Frontschieber Controller) spart zum<br />
2-Punkt-Tag/Nacht-Betrieb nochmals 50 % der Betriebskosten<br />
e<strong>in</strong>.<br />
Der geregelte Abzug mit e<strong>in</strong>er Gleichzeitigkeit von 10 %<br />
(mit Automatischen Frontschieber Controller SC500) ist<br />
die effektivste Betriebsart und spart zum 2-Punkt-Tag/<br />
Nacht-Betrieb <strong>in</strong>sgesamt 59,1 % der Betriebskosten e<strong>in</strong>.<br />
konstant<br />
Tag/Nacht<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />
Betriebsarten<br />
VABLUFT <strong>in</strong> m³/h<br />
2-Punkt<br />
Tag/ Nacht<br />
geregelt<br />
GZ = 40%<br />
Kapitel 13.0<br />
geregelt<br />
GZ = 10%<br />
Tagbetrieb<br />
Luftmenge <strong>in</strong> m³/h 49.600 49.600 31.900 23.050<br />
Betriebsstunden/Jahr (10 h/Tag * 260 Tage/Jahr) 2.600 2.600 2.600 2.600<br />
Kosten für erwärmte und gekühlte Luft pro 1000 m³ 1,00 € 1,00 € 1,00 € 1,00 €<br />
Kosten/Jahr 128.960,00 € 128.960,00 € 82.940,00 € 59.930,00 €<br />
Nachtbetrieb<br />
Luftmenge <strong>in</strong> m³/h 49.600 20.100 7.060 7.060<br />
arbeitsfreie Stunden/Jahr (14 h/Tag * 260 Tage/Jahr<br />
= 3.640 h + 24 h/Tag * 105 Tage/Jahr = 2.520 h)<br />
6.160 6.160 6.160 6.160<br />
Kosten für erwärmte und gekühlte Luft pro 1000 m³ 1,00 € 1,00 € 1,00 € 1,00 €<br />
Kosten/Jahr 305.536,00 € 123.816,00 € 43.489,60 € 43.489,60 €<br />
Gesamtbetriebskosten/Jahr 434.496,00 € 252.776,00 € 126.429,60 € 103.419,60 €<br />
prozentuale E<strong>in</strong>sparung 0,0 % 41,8 % 70,9 % 76,2 %<br />
Jährliche absolute E<strong>in</strong>sparung 0,00 € 181.720,00 € 308.066,40 € 331.076,40 €<br />
Die Investitionskosten dieser Betriebsart (Gesamtkosten<br />
der Komponenten) belaufen sich auf 204.850,00 € (siehe<br />
Seite 6).<br />
Damit ist e<strong>in</strong>e Amortisation über die Betriebskosten bereits<br />
nach ca. 7,5 Monaten Betriebszeit gegeben.<br />
5
6<br />
Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />
Kapitel 13.0<br />
7.1 Investitionskostenvergleich<br />
In der Tabelle 13.5 s<strong>in</strong>d die Investitionskosten für die verschiedenen<br />
Betriebsarten aufgeführt.<br />
Investitionskostenvergleich<br />
Tabelle 13.5: Investitionskosten<br />
Der Investitionskostenvergleich bezieht sich auf den Konstantbetrieb<br />
Tag/Nacht (1-Punkt) und zeigt e<strong>in</strong>deutig das<br />
enorme E<strong>in</strong>sparpotenzial der unterschiedlichen Betriebsarten.<br />
Die 2-Punkt-Tag/Nacht-Betriebsart ist das absolute M<strong>in</strong>imum<br />
e<strong>in</strong>er energetisch geplanten Anlage und wird als Basis<strong>in</strong>vestition<br />
angesehen. Die im Verhältnis zur konstanten<br />
Tag/Nacht-Betriebsart etwas höhere Gesamt<strong>in</strong>vestition<br />
(47.600,- €) amortisiert sich durch die Betriebskostenersparnis<br />
bereits nach ca. zwei Monaten Betriebszeit der<br />
Gesamtanlage.<br />
konstant<br />
Tag/Nacht<br />
Betriebsarten<br />
VABLUFT <strong>in</strong> m³/h<br />
2-Punkt<br />
Tag/ Nacht<br />
geregelt<br />
GZ = 40%<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
geregelt<br />
GZ = 10%<br />
Auslegungsluftmenge <strong>in</strong> m³/h 50.000 50.000 40.000 30.000<br />
Anlagekosten pro m³ <strong>in</strong> € 25,- 25,- 25,- 25,-<br />
Gesamtkosten der Lüftungsanlage <strong>in</strong> € 1.250.000,- 1.250.000,- 1.000.000,- 750.000,-<br />
Funktionsanzeige SCHNEIDER FM100 (7*10) * 450,00 €<br />
Mechanischer Regler SCHNEIDER CAV-80/100, konstant,<br />
31.500,- 31.500,- -- --<br />
DD-Lack, 6*Unterbau-, 1*Schrankabsaugung und 7*Laborab- 12.600,- 12.600,- 12.600,- 12.600,züge<br />
(6*10 + 1*10) * 180,00 € + (7*10) * 200,00 €<br />
14.000,-<br />
--<br />
--<br />
--<br />
Volumenstromregler SCHNEIDER VAV-A-250, PPs,<br />
2-stu g (7*10) * 800,- €<br />
-- 56.000,- -- --<br />
Laborabzugsregelung SCHNEIDER FC500-V<br />
(7*10) * 1.300,00 €<br />
-- -- 91.000,- 91.000,-<br />
Automatischer Frontschieber Controller<br />
SCHNEIDER SC500 (7*10) * 1.285,00 €<br />
-- -- -- 89.950,-<br />
Gruppencontroller für Zuluft/Abluft SCHNEIDER GC10<br />
(10 E<strong>in</strong>gänge, 4 Ausgänge) = 10*850,00 €<br />
-- -- 8.500,- 8.500,-<br />
Verkabelung (7+10) * 80 € für VAV-A-250<br />
-- 5.600,-<br />
--<br />
--<br />
und (7+10) * 120 € für FC500-V<br />
--<br />
-- 8.400,- 8.400,-<br />
Montage (7+10) * 100 € für SC500<br />
--<br />
--<br />
-- 7.000,-<br />
Inbetriebnahme (7+10) * 50 € für CAV-80/100/VAV-A-250 3.500,- 3.500,-<br />
--<br />
--<br />
(7+10) * 100 € für FC500-V<br />
--<br />
-- 7.000,- 7.000,-<br />
(7+10) * 80 € für SC500<br />
--<br />
--<br />
-- 5.600,-<br />
Gesamtkosten der Komponenten (Funktionsanzeige,<br />
Regelung, Frontschieber Controller, Inbetriebnahme) <strong>in</strong> €<br />
61.600,- 109.200,- 127.500,- 230.050,-<br />
Gesamt<strong>in</strong>vestitionskosten <strong>in</strong> € 1.311.600,- 1.359.200,- 1.127.500,- 980.050,-<br />
prozentuale E<strong>in</strong>sparung bzw. (-) = erhöhte Investition 0,0 % -3,6 % 14,04 % 25,27 %<br />
Absolute E<strong>in</strong>sparung bzw. (-) = erhöhte Investition <strong>in</strong> € 0,- -47.600,- 184.100,- 331.550,-<br />
Die vollvariabel geregelte Betriebsart (FC500-V) mit Automatischen<br />
Frontschieber Controller SC500 bietet bei<br />
den Gesamt<strong>in</strong>vestitionskosten das größte E<strong>in</strong>sparpotenzial.<br />
Durch die Auslegung der Lüftungsanlage bei e<strong>in</strong>em<br />
Gleichzeitigkeitsfaktor GZ = 10% ergibt sich e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>sparung<br />
der Gesamt<strong>in</strong>vestitionskosten von 25,27 % oder<br />
331.550,- €, bezogen auf den Konstantbetrieb Tag/Nacht<br />
(1-Punkt).<br />
Bei der vollvariablen Betriebsart wird die Sicherheit und<br />
das Wohlbe nden erhöht und zusätzlich bei der Geamt<strong>in</strong>vestition<br />
gespart.
8.1 Fazit<br />
Die vollvariabel geregelte Betriebsart (FC500-V) mit Automatischem<br />
Frontschieber Controller SC500 ist das sicherste<br />
System, da der Frontschieber automatisch geschlossen<br />
wird, sobald ke<strong>in</strong> Nutzer am Laborabzug arbeitet.<br />
Sowohl bei den Gesamt<strong>in</strong>vestitionskosten als auch bei<br />
den Betriebskosten bietet die geregelte Betriebsart mit<br />
e<strong>in</strong>er Gleichzeitigkeit von 10% (SC500) das größte E<strong>in</strong>sparpotenzial.<br />
Die <strong>LabSystem</strong> Produkte von SCHNEIDER sparen Investitions-<br />
und Betriebskosten und bieten den zusätzlichen<br />
Nutzen e<strong>in</strong>er verbesserten Sicherheit für den Menschen.<br />
SCHNEIDER. Die Experten <strong>in</strong> der Laborlüftungstechnik.<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />
Kapitel 13.0<br />
7
8<br />
Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />
Kapitel 13.0<br />
frei für Notizen<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>
<strong>LabSystem</strong><br />
Referenzprojekte<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Referenzprojekte<br />
14.0<br />
Kapitel 14.0<br />
Abschnitt Titel Seite<br />
1.1 Referenzliste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />
1
2<br />
Referenzprojekte<br />
Kapitel 14.0<br />
1.1 Referenzliste<br />
Viele erfolgreich realisierte Großprojekte sprechen für<br />
sich.<br />
Diese Referenzliste ist nur e<strong>in</strong> Auszug.<br />
Detaillierte Informationen fi nden Sie auf unserer<br />
Homepage www.schneider-elektronik.de.<br />
Chemie/Pharmazie Land<br />
Abbott GmbH & Co. KG Deutschland<br />
Actelion Pharmaceuticals Deutschland<br />
ALTANA AG Deutschland<br />
BASF AG<br />
Deutschland<br />
Ch<strong>in</strong>a<br />
BAYER AG<br />
Deutschland<br />
Ch<strong>in</strong>a<br />
Indien<br />
Bayer Scher<strong>in</strong>g Pharma Deutschland<br />
BTZ Deutschland<br />
Boehr<strong>in</strong>ger Ingelheim Pharma Deutschland<br />
BBZ Deutschland<br />
BIOTECHNOLOGIEZENTRUM Deutschland<br />
BYK GULDEN Deutschland<br />
B. Braun Melsungen AG Deutschland<br />
BHZ Deutschland<br />
CILAG AG Deutschland<br />
CLARIANT Deutschland<br />
Clondiag Deutschland<br />
DELO Industrie Klebestoffe Deutschland<br />
GOEDECKE Deutschland<br />
Giveaudon Deutschland<br />
GRÜNENTHAL Deutschland<br />
ITP Deutschland<br />
LEG Deutschland<br />
Merck KGaA Deutschland<br />
MTP Deutschland<br />
Pfi zer Pharma Deutschland<br />
Polymer Latex Deutschland<br />
PPG Deutschland<br />
SOLVAY S.A. Deutschland<br />
Sanofi -Aventis Deutschland Deutschland<br />
PHILIPS Niederlande<br />
DSM Niederlande<br />
HIGH TECH PARK Shanghai Ch<strong>in</strong>a<br />
F. Hoffmann-La Roche AG<br />
Ch<strong>in</strong>a<br />
Schweiz<br />
Novartis International AG Schweiz<br />
Labormöbelhersteller Land<br />
Arge Labor- & Objekte<strong>in</strong>richtungen Deutschland<br />
Bense Laborbau Deutschland<br />
Caspar & Co. LABORA Deutschland<br />
C+P Möbelsysteme Deutschland<br />
Die Laborfabrik Deutschland<br />
Hohenloher Deutschland<br />
Götz & Pfeifer Deutschland<br />
Köttermann Deutschland<br />
Laborbausysteme Heml<strong>in</strong>g Deutschland<br />
Lamed Labore<strong>in</strong>richtungen Deutschland<br />
Weber & Kunz Deutschland<br />
Wesemann Deutschland<br />
Arredi Tecnici VILLA spa Italien<br />
Bicasa spa Italien<br />
S + B Rotterdam B.V. Niederlande<br />
V<strong>in</strong>itex Laboratorium<strong>in</strong>richt<strong>in</strong>gen Niederlande<br />
Burd<strong>in</strong>ola Spanien<br />
Flores Vales Spanien<br />
ENLAB Industrial Laboratory Systems Türkei<br />
Tolkim Laboratory Systems Türkei<br />
Labconco USA<br />
Thermo Fisher Scientifi c USA<br />
Potteu Labo Belgien<br />
UltraLab Ch<strong>in</strong>a<br />
S & B UK Ltd. England<br />
CSC Chemical Systems Control Irland<br />
Mott Manufactur<strong>in</strong>g Kanada<br />
Prutscher Laboratory Systems Österreich<br />
Laborial Portugal<br />
Premier Laboratory Systems Schotland<br />
Renggli AG Schweiz<br />
S<strong>in</strong>gapor<br />
Labquip<br />
Malaysia<br />
Thailand<br />
Northward Taiwan<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>
Universitäten • Fachhochschulen<br />
Campus Riedberg<br />
ETH-Zürich<br />
FH Lausitz<br />
FH-Sigmar<strong>in</strong>gen<br />
FH-Weihenstephan<br />
MH Hannover<br />
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Uni Bielefeld<br />
Uni Bonn<br />
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Uni Dresden<br />
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Uni Gött<strong>in</strong>gen<br />
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Uni Potsdam<br />
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Uni Ste<strong>in</strong>furt<br />
Uni Stuttgart<br />
Uni Tüb<strong>in</strong>gen<br />
Uni Wismar<br />
Uni Wuppertal<br />
Uni Würzburg<br />
<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />
Referenzprojekte<br />
Kapitel 14.0<br />
Institute<br />
Max-Planck-Institut<br />
Paul-Ehrlich Institut<br />
Fritz-Haber-Institut<br />
Fraunhofer-Institut<br />
Charité - Berl<strong>in</strong><br />
Adlershof - Berl<strong>in</strong><br />
Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie<br />
Wasserwirtschaftsamt Krumbach<br />
Bergmann Kaserne Hamburg<br />
IFZ Gießen<br />
Kernforschungszentrum Karlsruhe<br />
Wissenschaftszentrum Straub<strong>in</strong>g<br />
Zolltechnische Prüfungs- und Lehranstalt, Markt-<br />
Schwaben<br />
3
4<br />
Referenzprojekte<br />
Kapitel 14.0<br />
frei für Notizen<br />
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