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5.0 LabSystem Raumluftregelung in Laboratorien - Schneider ...

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Kapitelverzeichnis<br />

Kapitel Titel<br />

1.0 Allgeme<strong>in</strong>es zum Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

2.0 <strong>LabSystem</strong> Laborabzugsüberwachung<br />

3.0 <strong>LabSystem</strong> Laborabzugsregelung<br />

4.0 <strong>LabSystem</strong> Frontschieber Controller für Laborabzüge<br />

<strong>5.0</strong> <strong>LabSystem</strong> <strong>Raumluftregelung</strong> <strong>in</strong> <strong>Laboratorien</strong><br />

6.0 <strong>LabSystem</strong> Gebäudelüftungsanlagen und Gebäudeleittechnik<br />

7.0 Re<strong>in</strong>raumtechnik - Raumdruckregelungen<br />

8.0 Ex-Laborabzugsüberwachung - Ex-Regler<br />

9.0 Inbetriebnahme und Parametrierung<br />

10.0 Netzwerk-Technologien BACnet - LON - Modbus<br />

11.0 Sicherheit im Laborbetrieb<br />

12.0 Normen und Richtl<strong>in</strong>ien<br />

13.0 Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />

14.0 Referenzprojekte<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Kapitelverzeichnis


Kapitelverzeichnis<br />

frei für Notizen<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>


Allgeme<strong>in</strong>es zum Planungshandbuch<br />

Lüftungstechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Inhaltsverzeichnis<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Allgeme<strong>in</strong>es zum Planungshandbuch<br />

1.0<br />

Kapitel 1.0<br />

Abschnitt Titel Seite<br />

1.1 Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />

1.2 Ansprechpartner bei SCHNEIDER . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

1.3 SCHNEIDER Dienstleistungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

1.3.1 Planerbetreuung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

1.3.2 Beratung/Planung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

1.3.3 Kundenschulung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

1.3.4 Realisation und Vor-Ort-Service . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

2.1 Wie gehe ich mit diesem Planungshandbuch um? . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

2.2 Korrekturvorschläge und Verbesserungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

2.2.1 Faxvorlage Korrekturvorschlag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

3.1 Haftungsausschluss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

4.1 Firmenpro l . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

5.1 Systembeschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

5.1.1 Laborabzugüberwachung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

5.1.2 Laborabzugregelung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

5.1.3 Automatischer Frontschieber Controller . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

5.1.4 Konstante Volumenstromregler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

5.1.5 Schaltbare Verbraucher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

5.1.6 <strong>Raumluftregelung</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

5.1.7 Schnelllaufende variable Volumenstromregler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

5.1.8 Parametrierung und Programmierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

5.1.9 Systemvernetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

5.1.10 Gebäudeleittechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

5.1.11 Sicherheit im Laborbetrieb und Energiee<strong>in</strong>sparung . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

5.1.12 Projektierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

6.1 Produktübersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

7.1 Ex-Produktübersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

1


2<br />

Allgeme<strong>in</strong>es zum Planungshandbuch<br />

Kapitel 1.0<br />

1.1 Vorwort<br />

Sehr geehrte Interessent<strong>in</strong>,<br />

Sehr geehrter Interessent,<br />

als Planer(<strong>in</strong>) für Lufttechnik <strong>in</strong> <strong>Laboratorien</strong> benötigen Sie<br />

e<strong>in</strong>en schnellen Überblick und e<strong>in</strong>e zuverlässige Arbeits–<br />

und Planungsgrundlage. Darüber h<strong>in</strong>aus möchten Sie<br />

schnell und ef zient Leistungsbeschreibungen und –<br />

verzeichnisse für Ihre Projekte erstellen.<br />

In dem Ihnen vorliegenden Planungshandbuch nden Sie<br />

wichtige Anregungen zu diesen Themen.<br />

Beachten Sie bitte, dass bei der Planung und Montage<br />

von Überwachungs– und Regelungssystemen für Laborabzüge<br />

die e<strong>in</strong>schlägigen Normen und Vorschriften,<br />

die <strong>in</strong> den Kapiteln 11 und 12 näher behandelt werden,<br />

berücksichtigt werden müssen.<br />

Sollten Sie nicht alle Planungsaufgaben mit diesem<br />

Handbuch lösen können und weitere Informationen<br />

benötigen, rufen Sie uns bitte an. Für Anregungen und<br />

H<strong>in</strong>weise zum vorliegenden Planungshandbuch s<strong>in</strong>d wir<br />

sehr dankbar.<br />

Gleich im Anschluss an diese Seite nden Sie die<br />

Adressen und Telefonnummern Ihrer Gesprächspartner<br />

bei SCHNEIDER Elektronik.<br />

Rufen Sie uns an, sprechen Sie mit Ihrem SCHNEIDER-<br />

Ansprechpartner!<br />

SCHNEIDER. Die Experten <strong>in</strong> der Laborlüftungstechnik.<br />

SCHNEIDER Elektronik GmbH<br />

Industriestraße 4<br />

D-61449 Ste<strong>in</strong>bach<br />

GERMANY<br />

Fon: +49 (0) 6171 / 884 79-0<br />

Fax: +49 (0) 6171 / 884 79-99<br />

E-mail: <strong>in</strong>fo@<strong>Schneider</strong>-Elektronik.de<br />

Internet: www.<strong>Schneider</strong>-Elektronik.de<br />

Anmerkung:<br />

Sie können sich dieses Handbuch auch von unserer Web-<br />

Site als PDF-File herunterladen.<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>


1.2 SCHNEIDER Ansprechpartner<br />

Um Sie als Planer(<strong>in</strong>) und unsere Kunden schnell und<br />

kompetent bedienen zu können, s<strong>in</strong>d wir an zentralen<br />

Standorten mit Vertriebs-Niederlassungen vertreten. Die<br />

Ihnen am nächsten gelegene Vertriebs-Niederlassung ist<br />

auch für Sie zuständig.<br />

Standort Firma Ansprechpartner Telefon<br />

Mobil<br />

Frankfurt SCHNEIDER Ra<strong>in</strong>er Bufe 06171/884 79-81<br />

0171/381 22 46<br />

Frankfurt SCHNEIDER Bernd Drost 06171/884 79-83<br />

0171/447 66 49<br />

Frankfurt SCHNEIDER Andreas Nagel 06171/884 79-89<br />

0170/915 88 50<br />

Frankfurt SCHNEIDER Dirk Streitenberger 06171/884 79-23<br />

0175/194 52 97<br />

Kolb<strong>in</strong>gen SCHAKO Siegbert Bantle 07463/980-194<br />

0162/260 12 31<br />

L<strong>in</strong>gen SLT Bernd Ruhw<strong>in</strong>kel 0591/973 37-29<br />

0176/197 337 67<br />

1.3 SCHNEIDER Dienstleistungen<br />

1.3.1 Planerbetreuung<br />

SCHNEIDER unterstützt Laborplaner und Ingenieurbüros<br />

für lufttechnische Systeme durch aktuelle Produkt<strong>in</strong>formation,<br />

E<strong>in</strong>ladungen zu Messen und Fachsymposien<br />

sowie kompetente Gesprächspartner im Themenbereich<br />

Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>.<br />

1.3.2 Beratung/Planung<br />

Jedes Projekt erfordert <strong>in</strong>dividuelle Lösungen. Das Produktprogramm<br />

<strong>LabSystem</strong> von SCHNEIDER und die<br />

Zusammenarbeit mit unseren Experten gewährleisten<br />

kostengünstige und optimale Systemlösungen. Der<br />

Kundennutzen steht dabei im Vordergrund.<br />

1.3.3 Kundenschulung<br />

Das perfekte Regelungssystem für Laborabzüge ist nur<br />

so gut, wie se<strong>in</strong>e Anwender die Bedienung beherrschen.<br />

Damit die lufttechnischen Systeme optimal genutzt und<br />

<strong>in</strong> Betrieb gehalten werden können, bietet SCHNEIDER<br />

<strong>in</strong>tensive und <strong>in</strong>dividuelle Schulungen von Planern,<br />

Entscheidern, Systembetreuern, Labormöbelherstellern,<br />

Sicherheitsverantwortlichen und Nutzern an.<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Allgeme<strong>in</strong>es zum Planungshandbuch<br />

Kapitel 1.0<br />

Bitte entnehmen Sie aus nachfolgender Liste Ihren<br />

Ansprechpartner.<br />

Die Vorwahl für Deutschland ist: 0049.<br />

e-mail<br />

1.3.4 Realisation und Vor-Ort-Service<br />

Hochquali zierte Ingenieure und Techniker sorgen dafür,<br />

dass Ihre Aufträge schlüsselfertig, voll funktionstüchtig und<br />

term<strong>in</strong>gerecht erfüllt werden. E<strong>in</strong> bundesweites Servicenetz<br />

garantiert die Funktionsfähigkeit der Systeme.<br />

SCHNEIDER bietet <strong>in</strong>dividuelle Servicepakete an, die<br />

exakt auf den jeweiligen Bedarf zugeschnitten werden.<br />

Fragen Sie uns an.<br />

Ra<strong>in</strong>er.Bufe@schneider-elektronik.de<br />

Bernd.Drost@schneider-elektronik.de<br />

Andreas.Nagel@schneider-elektronik.de<br />

Dirk.Streitenberger@schneider-elektronik.de<br />

Siegbert.Bantle@schako.de<br />

Bernd.Ruhw<strong>in</strong>kel@slt-l<strong>in</strong>gen.de<br />

3


4<br />

Allgeme<strong>in</strong>es zum Planungshandbuch<br />

Kapitel 1.0<br />

2.1 Wie gehe ich mit diesem Planungs-<br />

handbuch um?<br />

Damit Sie e<strong>in</strong>en schnellen und gezielten Zugriff zum<br />

Planungshandbuch haben, benutzen Sie bitte das<br />

Flussdiagramm.<br />

Start<br />

Planungserfahrung<br />

vorhanden?<br />

Ne<strong>in</strong><br />

Nr. Thema<br />

1 Systembeschreibung<br />

2 Laborabzugsüberwachung<br />

3 Laborabzugsregelung<br />

4 Frontschieber-Controller<br />

5 <strong>Raumluftregelung</strong><br />

6 Gebäudeluftregelung<br />

7 Raumdruckhaltung<br />

8 Ex-Schutz für Regelung<br />

und Überwachung<br />

9 Parametrierung<br />

10 Netzwerk-Technologien<br />

11 Sicherheit im Laborbetrieb<br />

12 Normen und Richtl<strong>in</strong>ien<br />

Kapitel<br />

13<br />

2.2 Korrekturvorschläge und<br />

Verbesserungen<br />

An alle Nutzer dieses Planungshandbuchs:<br />

Ja<br />

Produktspektrum<br />

SCHNEIDER<br />

Lufttechnik<br />

bekannt?<br />

Ne<strong>in</strong><br />

Technische Datenblätter und<br />

Prospekte als Download im<br />

Internet<br />

Legende:<br />

Nr. Thema<br />

13 Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />

14 Projektierungsh<strong>in</strong>weise<br />

Um sicherzustellen, dass Sie optimalen Nutzen aus diesem<br />

Planungshandbuch ziehen, möchten wir Ihre Anregungen<br />

<strong>in</strong> die vorliegende Unterlage <strong>in</strong>tegrieren.<br />

Wir s<strong>in</strong>d an jedem Ihrer Vorschläge <strong>in</strong>teressiert und haben<br />

deshalb e<strong>in</strong>en Brief/Fax-Vordruck für Ihr persönliches<br />

Feedback auf der folgenden Seite beigelegt.<br />

Schon im Voraus bedanken wir uns für Ihre Unterstützung.<br />

Ja<br />

Sachgebiet<br />

Planungskenntnisse<br />

vorhanden?<br />

Ne<strong>in</strong><br />

Nr. Thema<br />

13 Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />

14 Projektierungsh<strong>in</strong>weise<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Ja<br />

Ausschreibung<br />

e<strong>in</strong>es<br />

Projektes?<br />

Ja<br />

Ausschreibungstexte als<br />

Download im Internet<br />

Ne<strong>in</strong><br />

Ende


2.2.1 Faxvorlage Korrekturvorschlag und<br />

Verbesserungen<br />

An:<br />

SCHNEIDER Elektronik GmbH<br />

Abt.: Technische Dokumentation<br />

Industriestraße 4<br />

D-61449 Ste<strong>in</strong>bach<br />

Fax: 06171 / 884 79-99<br />

Telefon: 06171 / 884 79-0<br />

Betreff: Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Datum:<br />

Kapitel Seite Text (te)<br />

Tabelle (ta)<br />

Gra k (g)<br />

Datenblatt (d)<br />

...<br />

Von:<br />

Fax:<br />

Bitte um Änderung. Kopien der korrigierten Seiten liegen bei.<br />

Korrektur/Verbesserungsvorschlag<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Allgeme<strong>in</strong>es zum Planungshandbuch<br />

Telefon:<br />

Seiten:<br />

Kapitel 1.0<br />

5


6<br />

Allgeme<strong>in</strong>es zum Planungshandbuch<br />

Kapitel 1.0<br />

3.1 Haftungsausschluss<br />

Das Planungshandbuch erhebt weder den Anspruch auf<br />

Vollständigkeit noch auf Fehlerfreiheit. Bei der Zusammenstellung<br />

von Texten und Abbildungen wurde mit<br />

größter Sorgfalt vorgegangen. Trotzdem können Fehler<br />

nicht vollständig ausgeschlossen werden.<br />

Für Fehler, die auf falsche, auf falsch verstandene oder<br />

zwischenzeitlich überholte Anleitungen und Beschreibungen<br />

zurückzuführen s<strong>in</strong>d, übernehmen wir ke<strong>in</strong>e<br />

Verantwortung und ke<strong>in</strong>e Haftung.<br />

Wir behalten uns vor, die Dokumentation durch Veränderungen<br />

zu aktualisieren, ohne diese Änderungen<br />

bekannt geben zu müssen.<br />

Für Verbesserungsvorschläge und Fehlerh<strong>in</strong>weise auf<br />

missverständliche Formulierungen oder Darstellungen<br />

s<strong>in</strong>d wir dankbar.<br />

4.1 Firmenpro l<br />

Wer ist SCHNEIDER ELEKTRONIK?<br />

Die mittelständische Firma wurde 1958 von Hans<br />

<strong>Schneider</strong> gegründet. Hauptgeschäftsfeld war und ist<br />

die Entwicklung und Produktion von kundenspezi schen<br />

Steuer– und Regelsystemen. Dieses Know how haben<br />

wir seit 1990 konsequent genutzt, um <strong>in</strong> der Luft- und<br />

Labortechnik <strong>in</strong>novative Produkte zu entwickeln.<br />

Unserem Motto: SCHNEIDER regelt Luft lässt sich heute<br />

folgender Nachsatz h<strong>in</strong>zufügen: ... und noch vieles<br />

mehr!<br />

Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

In den Bereichen Funktionsüberwachung und Automatische<br />

Frontschieber Controller für Laborabzüge s<strong>in</strong>d wir<br />

<strong>in</strong> Deutschland mit über 85% Marktanteil klarer Marktführer.<br />

Durch zügige und <strong>in</strong>novative Entwicklungen<br />

gew<strong>in</strong>nen wir im Geschäftsfeld Laborabzugregelungen<br />

ständig neue Marktanteile h<strong>in</strong>zu. Wir haben das größte<br />

europäische Projekt (ETH-Zürich/Schweiz) und zahlreiche<br />

Großprojekte <strong>in</strong> der chemischen und pharmazeutischen<br />

Industrie sowie <strong>in</strong> der Forschung und Lehre<br />

erfolgreich abgewickelt. Unserem Qualitätsstandard und<br />

unseren hochmotivierten Mitarbeitern wird e<strong>in</strong>e sehr hohe<br />

Kompetenz besche<strong>in</strong>igt.<br />

Was macht SCHNEIDER sonst noch?<br />

Innovative Produkte entwickeln wir heute zusätzlich zur<br />

Labortechnik <strong>in</strong> den Geschäftsbereichen Wärmeofen– und<br />

Vakuumregelungen, Mediz<strong>in</strong>elektronik, Filtersteuerungen<br />

und Filterregelungen sowie selbsttätig abre<strong>in</strong>igende<br />

Filteranlagen.<br />

Forschung und Entwicklung<br />

Die <strong>in</strong>tensive Zusammenarbeit mit Hochschulen und<br />

die engagierte Mitarbeit <strong>in</strong> Normenausschüssen sowie<br />

zahlreiche Patente sichern und erweitern unseren<br />

technologischen Vorsprung. Unser hochquali ziertes<br />

Ingenieurteam verfügt über e<strong>in</strong> umfassendes Know how<br />

<strong>in</strong> den Bereichen kundenspezi sche Regelungen und<br />

vernetzte Systeme. E<strong>in</strong> besonderes Anliegen unserer<br />

Firma ist es, mit unseren Produkten e<strong>in</strong>en zusätzlichen<br />

Nutzen für unsere Kunden zu erreichen. Deshalb engagieren<br />

wir uns besonders <strong>in</strong> den Bereichen Arbeitssicherheit<br />

und Energiee<strong>in</strong>sparung.<br />

Qualität<br />

Als Partner der mittelständischen Industrie arbeiten wir<br />

mit den modernsten Produktionsmethoden und höchsten<br />

Qualitätsansprüchen. Wir arbeiten nach ISO 9001.<br />

Kundenspezi sche Aufgabenstellungen setzen wir schnell<br />

und kostengünstig zu marktfähigen Produkten um.<br />

Wachstum<br />

Als schnellwachsendes und <strong>in</strong>novatives Unternehmen<br />

haben wir <strong>in</strong> den letzten 5 Jahren unseren Umsatz um<br />

250% gesteigert. Über 10% unseres Umsatzes <strong>in</strong>vestieren<br />

wir <strong>in</strong> die Forschung und Entwicklung.<br />

Besuchen Sie uns auf unserer Webpage:<br />

http:\\www.<strong>Schneider</strong>-Elektronik.de<br />

Hier erfahren Sie noch mehr über unsere Firma.<br />

Wenn Sie weitere Informationen wünschen, rufen Sie uns<br />

an. Wir beraten Sie gerne.<br />

Wir s<strong>in</strong>d Experten <strong>in</strong> der Laborlüftungstechnik.<br />

Lassen Sie uns das regeln.<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>


5.1 Systembeschreibung<br />

E<strong>in</strong>leitung<br />

Die Anforderungen an lufttechnische Systeme und<br />

Anlagen <strong>in</strong> <strong>Laboratorien</strong> steigen ständig. Die Sicherheit<br />

des Menschen steht dabei im Vordergrund.<br />

E<strong>in</strong>e spezielle Arbeitsschutze<strong>in</strong>richtung im Labor ist der<br />

Laborabzug, der das Ausbruchs verhalten von gefährlichen<br />

Stoffen wie z. B. Gase, Dämpfe, Aerosole oder Stäube auf<br />

m<strong>in</strong>i male Werte reduzieren soll.<br />

Systemkomponenten<br />

Dazu bedarf es e<strong>in</strong>er sorgfältigen Systempla nung, bestehend<br />

aus Raumzuluftregelung, Laborabzug regelung/überwachung<br />

und Raum abluftregelung.<br />

SCHNEIDER bietet alle benötigten Regelungs- und<br />

Überwachungskomponenten aus e<strong>in</strong>er Hand. Der Vorteil<br />

für den Anwender ist e<strong>in</strong> funktionierendes Gesamtsystem<br />

ohne Kompati bilitätsprobleme.<br />

5.1.1 Laborabzugsüberwachung<br />

Überwachungssysteme FM100, FM500 und iM50 von<br />

SCHNEIDER s<strong>in</strong>d für die lufttechnische Funktionsüberwachung<br />

von Laborabzügen konzipiert und arbeiten<br />

komplett unab hängig von der jeweiligen Volumenstromregelung.<br />

Somit werden Laborabzüge mit variablen oder<br />

konstanten Volumenströmen sicher über wacht. Über<br />

e<strong>in</strong>en statischen Differenzdrucksensor wird kont<strong>in</strong>uierlich<br />

der Abluftvolumenstrom gemessen und mit e<strong>in</strong>em Sollwert<br />

verglichen. Bei Unterschreitung des Sollwertes erfolgt<br />

e<strong>in</strong>e akustische und optische Alarmierung.<br />

Zur Überwachung e<strong>in</strong>er konstanten E<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

im Frontbereich des Laborabzugs kann an die<br />

Überwachungssysteme FM100 oder FM500 wahlweise<br />

e<strong>in</strong> Strömungssensor angeschlossen werden. Die<br />

E<strong>in</strong>strömungsüberwachung iM50 verfügt bereits über<br />

e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>tegrierten Strömungssensor.<br />

Geeignet für alle Bauarten<br />

E<strong>in</strong> Überwachungssystem ist für alle Laborabzüge<br />

nach DIN EN 14175 vorgeschrieben. Die Produkte<br />

FM100, FM500 und iM50 eignen sich zum E<strong>in</strong>bau <strong>in</strong><br />

alle Bauarten und Konstruktionen von Laborabzügen<br />

und s<strong>in</strong>d somit auch ideal für Nachrüstungen geeignet.<br />

Volumenstrom-messe<strong>in</strong>richtungen von SCHNEIDER<br />

runden das Produktspektrum ab und verbessern die<br />

Messgenauigkeit.<br />

Normen<br />

Die Überwachungssysteme von SCHNEIDER erfüllen<br />

alle europäischen und die amerikanische Norm, wie z. B.<br />

British Standard, DIN, DIN EN, Norm Francaise, ASHRAE<br />

etc.<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Allgeme<strong>in</strong>es zum Planungshandbuch<br />

5.1.2 Laborabzugsregelung<br />

Kapitel 1.0<br />

FC500 und iCM s<strong>in</strong>d vollvariable Regelsysteme für<br />

Laborabzüge mit <strong>in</strong>tegrierter Laborabzugsüberwachung<br />

nach DIN EN 14175. Der Abluftvolumenstrom des Laborabzugs<br />

wird <strong>in</strong> Abhängigkeit der Frontschieberstellung<br />

(vertikal und horizontal) geregelt. E<strong>in</strong>e motorisch<br />

verstellbare Regelklappe wird solange nachgeführt, bis<br />

der parametrierbare Sollwert dem Abluftvolumenstrom-<br />

Istwert entspricht.<br />

Alle Systemparameter der Volumenstromregelung,<br />

e<strong>in</strong>schließlich der Abluftmengenüberwachung und<br />

Alarmierung, s<strong>in</strong>d mit e<strong>in</strong>em Servicemodul SVM100<br />

(Handheld-Term<strong>in</strong>al) oder mit e<strong>in</strong>em Laptop, mit<br />

der Software PC2500, vor Ort anwenderspezi sch<br />

kon gurierbar.<br />

5.1.3 Automatischer Frontschieber Controller<br />

Der Automatische Frontschieber Controller SC500 ist<br />

die ideale Ergänzung zu den Regelsystemen FC500 und<br />

iCM.<br />

Verlässt das Bedienpersonal den Arbeitsbereich des<br />

Laborabzuges, wird der Frontschieber vollautomatisch<br />

geschlossen. Sobald der elektronische Sensor ke<strong>in</strong>e<br />

Person mehr vor dem Laborabzug detektiert, wird nach<br />

e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>stellbaren Verzögerungszeit der automatische<br />

Schließvorgang e<strong>in</strong>geleitet. Das Regel system reduziert<br />

bei geschlossenem Frontschieber nun den Abluftvolumenstrom<br />

ohne Bee<strong>in</strong>trächtigung der sicheren<br />

Funktion des Laborabzuges. Das bedeutet maximale<br />

Sicherheit bei gleichzeitiger Energiee<strong>in</strong>sparung.<br />

5.1.4 Konstante Volumenstromregler<br />

Konstante Volumenstromregler CAV werden <strong>in</strong> dauerabgesaugten<br />

E<strong>in</strong>heiten e<strong>in</strong>gesetzt. Lagerschränke,<br />

Unterbauabsaugungen oder Bodenabsaugungen müssen<br />

permanent mit konstanter Luftmenge abgesaugt werden.<br />

Mechanische (ohne Hilfsenergie) und elektronische<br />

konstante Volumenstromregler regeln, unabhängig vom<br />

Kanalvordruck, e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>gestellten Volumenstrom aus.<br />

5.1.5 Schaltbare Verbraucher<br />

Quellenabsaugungen und Absaugessen, die je nach<br />

Bedarf zu- oder abgeschaltet werden können, zählen zu<br />

den schaltbaren Verbrauchern.<br />

Konstante Volumenstromregler (mechanisch oder<br />

elektronisch) werden, gekoppelt mit e<strong>in</strong>er AUF/ZU-Klappe,<br />

mit e<strong>in</strong>em elektrischen Schalter zu- oder abgeschaltet.<br />

5.1.6 <strong>Raumluftregelung</strong><br />

<strong>Laboratorien</strong> mit mehreren Laborabzügen, konstanten<br />

Volumenstromreglern und schaltbaren Verbrauchern<br />

erfor dern e<strong>in</strong>e komplexe Raumzuluft- und Raumabluft-<br />

7


8<br />

Allgeme<strong>in</strong>es zum Planungshandbuch<br />

Kapitel 1.0<br />

regelung. Schnelle Volumenstrom änderungen müssen<br />

sofort erkannt und die erforderliche Raumzuluft-/abluft<br />

entsprechend nachgeregelt werden.<br />

Der Laborcontroller LCO500 und der Raumgruppencontroller<br />

GC10 von SCHNEIDER erfüllen diese Anforderungen<br />

und bieten e<strong>in</strong>e komplette Systemlösung aus<br />

e<strong>in</strong>er Hand. Der Raumgruppen- bzw. Laborcontroller<br />

errechnet die Raumbilanzierung aller im Laborraum<br />

be ndlichen variablen und konstanten Verbraucher und<br />

regelt die Raumzuluft. Gleichzeitig wird die Raumabluft<br />

soweit nachgeregelt, dass der nach DIN 1946, Teil 7<br />

geforderte Abluftvolumenstrom m<strong>in</strong>destens 25m 3 /h pro m 2<br />

Labor äche beträgt.<br />

Zusätzlich zur Raumregelung können Laboralarme und<br />

Betriebszustände (z. B. Temperatur, Raumdruck, Luftfeuchtigkeit)<br />

erfasst werden.<br />

E<strong>in</strong>e LON-Systemvernetzung (Local Operat<strong>in</strong>g Network)<br />

zur Gebäudeleittechnik (GLT) ermöglicht die komplette<br />

Überwachung und Steuerung aller lufttechnischen<br />

Parameter über den Leitrechner.<br />

5.1.7 Schnelllaufende variable Volumenstrom-<br />

regler<br />

Schnelllaufende variable Volumenstromregler VAV werden<br />

vorwiegend zur Regelung der Laborraumzu- und<br />

Laborraumabluft e<strong>in</strong>gesetzt. Die Regelzeit zwischen<br />

VMIN und VMAX sollte nicht mehr als 3 s betragen, um den<br />

Laborabzugsregelungen <strong>in</strong> der Regelgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

folgen zu können und starke Raumdruckschwankungen<br />

(Unter- und Überdruck) zu vermeiden. Das Führungssignal<br />

für die benötigte Raumzu- bzw. Raumabluftmenge wird vom<br />

Raumgruppencontroller GC10 oder vom Laborcontroller<br />

LCO500 errechnet und wird als Sollwertsignal mit dem<br />

variablen Volumenstromregler verschaltet.<br />

Analoge E<strong>in</strong>gänge und Feldbus<br />

SCHNEIDER Elektronik bietet variable Volumenstromregler<br />

mit analogem E<strong>in</strong>gang (0...10 VDC) und mit<br />

verschiedenen Feldbussystemen, wie z.B. LON-Vernetzung<br />

an.<br />

5.1.8 Parametrierung<br />

Die Parametrierung und der Abruf aller Ist– und Sollwerte<br />

von Laborabzugüberwachungen, Laborabzugsregelungen,<br />

Automatischen Frontschieber Controllern,<br />

Laborcontrollern und Volumenstromreglern erfolgt mit<br />

dem Servicemodul SVM100 (Handheld-Term<strong>in</strong>al) oder mit<br />

e<strong>in</strong>em Laptop und der Kon gurationssoftware PC2500 von<br />

SCHNEIDER. Alle Parameter s<strong>in</strong>d vor Ort anwenderspezi-<br />

sch kon gurierbar.<br />

Mit der Software PC2500 können zusätzlich Messprotokolle<br />

erstellt und gespeichert werden.<br />

5.1.9 Systemvernetzung<br />

Alle Überwachungs-, Regelungs-, und Raumregelungssysteme<br />

von SCHNEIDER Elektronik s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> freier<br />

Topologie (LON) mite<strong>in</strong>ander vernetzbar. Sämtliche<br />

Parameter, Soll- und Istwerte s<strong>in</strong>d auf der graphischen<br />

Ober äche des Leitrechners verfügbar.<br />

LON-Knoten<br />

Das LON-Netzwerk verb<strong>in</strong>det maximal über 32.000<br />

Systemkomponenten (LON-Knoten) mite<strong>in</strong>ander und<br />

sorgt durch die dezentrale Struktur für e<strong>in</strong>en sehr exiblen<br />

und transparenten Datentransfer. Nachrüstungen und<br />

Systemerweiterungen s<strong>in</strong>d problemlos realisierbar. Das<br />

LON-Protokoll ist <strong>in</strong>ternational standardisiert und wird<br />

vorwiegend <strong>in</strong> der Gebäudetechnik und Messwerterfassung<br />

e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

5.1.10 Gebäudeleittechnik<br />

Alle Funktionen des Regelsystems lassen sich über die<br />

Gebäudeleittechnik (GLT) steuern und überwachen. Die<br />

Systemleistung wird im LON-Netzwerk wesentlich gesteigert.<br />

Laborbelegungspläne und Wartungsprotokolle<br />

erhöhen die Betriebssicherheit für den Nutzer bei gleichzeitiger<br />

Reduzierung der Betriebskosten. Fernwartung und<br />

Ferndiagnose s<strong>in</strong>d mittels Router und Webserver über das<br />

Internet problemlos möglich.<br />

5.1.11 Sicherheit im Laborbetrieb und<br />

Energiee<strong>in</strong>sparung<br />

Bei den Laborabzugregelungssystemen FC500 und<br />

iCM von SCHNEIDER steht die Energiee<strong>in</strong>sparung<br />

unter E<strong>in</strong>haltung der M<strong>in</strong>imie rung des Schadstoffausbruchs<br />

im Vordergrund. E<strong>in</strong> geschlossener Frontschieber<br />

reduziert den erforderlichen Volumenstrom um ca.<br />

70 %. Das bedeutet e<strong>in</strong>e erhebliche Energiee<strong>in</strong>sparung<br />

und gleichzeitig e<strong>in</strong>e maximale Sicherheit für das<br />

Bedienpersonal.<br />

5.1.12 Projektierung<br />

Nutzen Sie die Erfahrung unserer Ingenieure und Techniker<br />

bei Fragen zur Projektierung und raum lufttechnischen<br />

Gesamtplanung. Wir haben zahlreiche Großprojekte<br />

erfolgreich realisiert und s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> führender Anbieter im<br />

Bereich Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>.<br />

Die Entwicklung und Fertigung der Systemkomponenten<br />

erfolgt im eigenen Haus nach dem neuesten Stand der<br />

Technik und erlaubt kürzeste Reaktionszeiten. Das gilt<br />

auch für Sonderausführungen und kundenspezi sche<br />

Anpassungen.<br />

SCHNEIDER Elektronik bietet Innovation, Wirtschaftlichkeit<br />

und Qualität.<br />

Wir regeln Luft und beraten Sie gerne. Lassen Sie uns<br />

das regeln.<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>


6.1 Produktübersicht<br />

<strong>LabSystem</strong> • AirSystem<br />

In der Tabelle auf den folgenden zwei Seiten ist <strong>in</strong> Kurzform<br />

die Gesamtproduktübersicht der von SCHNEIDER verfügbaren<br />

Produkte aufgelistet.<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Allgeme<strong>in</strong>es zum Planungshandbuch<br />

Kapitel 1.0<br />

Produktgruppe Produkt Kurzbeschreibung Kapitel<br />

Laborabzugsüberwachung<br />

nach DIN<br />

EN 14175<br />

Messe<strong>in</strong>richtung für<br />

Volumenstrom<br />

Laborabzugsregelung<br />

mit <strong>in</strong>tegrierter<br />

Überwachung nach<br />

DIN EN 14175<br />

Automatisches<br />

Frontschieber<br />

Schließsystem<br />

FM100 Volumenstromüberwachung mit statischem Differenzdrucktransmitter,<br />

wahlweise E<strong>in</strong>strömungsüberwachung mit Strömungssensor<br />

2.0<br />

FM500 Volumenstromüberwachung mit statischem Differenzdrucktransmitter,<br />

wahlweise E<strong>in</strong>strömungsüberwachung mit Strömungssensor<br />

2.0<br />

iM50 E<strong>in</strong>strömungsüberwachung mit <strong>in</strong>tegriertem Strömungssensor 2.0<br />

M-xxx Wartungsfreie selbstre<strong>in</strong>igende Messe<strong>in</strong>richtung mit mittelwert bildende<br />

R<strong>in</strong>gkammern für Volumenstrommessung<br />

2.0<br />

MT-xxx Messrohr, geeignet zur Nachrüstung <strong>in</strong> Rohren und eckigen Kanälen 2.0<br />

FC500 Bedarfsgerechte, frontschieberabhängige schnelllaufende Laborabzugsregelung<br />

mit statischem Differenzdrucktransmitter und optionales Feldbusmodul,<br />

Betriebsarten: vollvariabel, Wegsesnor, face velocity, konstant (1<br />

bis 3-Punkt)<br />

iCM Bedarfsgerechte, frontschieberabhängige schnellregelnde Laborabzugsregelung<br />

mit Strömungssensor, Betriebsarten: face velocity<br />

SC500 Tippbetrieb für AUF und AB, Lichtschranke für H<strong>in</strong>derniserkennung während<br />

des Schließvorgangs<br />

Raumbilanzierung LCO500 Laborcontroller, 10 x Analoge<strong>in</strong>gang, 8 x Analogausgang, 8 x Digitale<strong>in</strong>gang,<br />

8 x Relaisausgang, optionales Feldbusmodul, Störmeldeerfassung,<br />

Ansteuerung von Raumzu- und Raumabluftvolumenstromreglern<br />

Schnelllaufende<br />

Raumzu-/Raumabluftregler<br />

Mechanische<br />

selbsttätige Volumenstromregler<br />

Schnelllaufende<br />

Raumdruckregler<br />

Raumdrucküberwachung<br />

Technische Datenblätter, weiterführende Informationen<br />

und Ausschreibungstexte über die SCHNEIDER Produkte<br />

nden Sie als Download im Internet unter<br />

www.schneider-elektronik.de.<br />

GC10 Raumgruppencontroller, 10 x Analoge<strong>in</strong>gang, 4 x Analogausgang, 4 x Digitale<strong>in</strong>gang,<br />

3 x Relaisausgang, optionales Feldbusmodul, Störmeldeerfassung,<br />

Ansteuerung von Raumzu- und Raumabluftvolumenstromreglern<br />

RAM500 Steckbares Modul für FC500, 4 x Analoge<strong>in</strong>gang, 1 x Analogausgang <strong>5.0</strong><br />

VAV Volumenstromregler für Laborraumzu- bzw. Laborraumabluft, Analoge<strong>in</strong>gang<br />

0(2)...10V DC für Sollwert, optionales Feldbusmodul, Regelgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

< 3 s<br />

CAV Volumenstromregler für Bodenabsaugungen und Sicherheitsschränke,<br />

mechanisch, selbsttätig, ohne Hilfsenergie<br />

CRP Raumdruckregler für undichte Räume, Analoge<strong>in</strong>gang 0(2)...10V DC für<br />

Sollwert, optionales Feldbusmodul, Regelgeschw<strong>in</strong>digkeit < 3 s<br />

7.0<br />

VCP Volumenstrompriorisierter Raumdruckregler für dichte Räume 7.0<br />

PM100 Raumdrucküberwachung mit <strong>in</strong>ternem statischen Differenzdrucktranmitter<br />

3...100 Pa oder externem Sensor ± 50 Pa, -20...+80 Pa<br />

3.0<br />

3.0<br />

4.0<br />

<strong>5.0</strong><br />

<strong>5.0</strong><br />

<strong>5.0</strong><br />

<strong>5.0</strong><br />

7.0<br />

9


Allgeme<strong>in</strong>es zum Planungshandbuch<br />

Kapitel 1.0<br />

Produktgruppe Produkt Kurzbeschreibung Kapitel<br />

Kanaldruckregler CDP Strangdruckregler mit motorischer Drosselklappe 6.0<br />

DPC Kanaldruckregler mit Ansteuerung für Frequenzumrichter des Abluft- bzw.<br />

des Zuluftventilators<br />

6.0<br />

Kanaldruckoptimierer<br />

10<br />

DPO Energieoptimierter Drosselklappenbetriebspunkt durch <strong>in</strong>telligentes Drosselklappenmanagement<br />

mit Ansteuerung für Frequenzumrichter des Abluft-<br />

bzw. des Zuluftventilators<br />

Inbetriebnahme SVM100 Servicemodul zur Parametrierung aller SCHNEIDER-Produkte 9.0<br />

PC2500 Laptop-Software zur Parametrierung aller SCHNEIDER-Produkte 9.0<br />

Gebäudeleittechnik<br />

Brandschutz und<br />

Entrauchung<br />

7.1 Ex-Produktübersicht<br />

<strong>LabSystem</strong> • AirSystem<br />

PAD3000 Visualisierungs- und Steuerungssoftware für Gebäudeleittechnik 6.0<br />

BSK400 LON-Module für Brandschutz- und Entrauchungsklappen xx<br />

Produktgruppe Produkt Kurzbeschreibung Kapitel<br />

Laborabzugsregelung<br />

mit <strong>in</strong>tegrierter<br />

Überwachung nach<br />

DIN EN 14175,<br />

geeignet für den<br />

Ex-gefährdeten<br />

Bereich<br />

Schnelllaufende<br />

Raumzu-/Raumabluftregler,<br />

geeignet<br />

für den Ex-gefährdeten<br />

Bereich<br />

Laborabzugsüberwachung<br />

nach DIN<br />

EN 14175, geeignet<br />

für den Ex-gefährdeten<br />

Bereich<br />

FC500-K-Ex Bedarfsgerechte, frontschieberabhängige schnelllaufende Laborabzugsregelung<br />

mit statischem Differenzdrucktransmitter und optionalem<br />

Feldbusmodul, Betriebsarten: konstant (1-Punkt, 2-Punkt oder 3-Punkt)<br />

VAV-Ex Volumenstromregler für Laborraumzu- bzw. Laborraumabluft, Analoge<strong>in</strong>gang<br />

0(2)...10V DC für Sollwert, optionales Feldbusmodul, Regelgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

< 3 s<br />

FM100-Ex Volumenstromüberwachung mit statischem Differenzdrucktransmitter,<br />

wahlweise E<strong>in</strong>strömungsüberwachung mit Strömungssensor<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

6.0<br />

8.0<br />

8.0<br />

8.0


<strong>LabSystem</strong><br />

Laborabzugsüberwachung<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Laborabzugsüberwachung<br />

2.0<br />

Kapitel 2.0<br />

Abschnitt Titel Seite<br />

1.1 E<strong>in</strong>leitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />

2.1 Funktionsbeschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />

2.1.1 Istwerte und Schaltschwelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />

2.1.2 Akustische und optische Alarmierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

3.1 Zwei unterschiedliche Messarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

3.1.1 Statischer Differenzdrucktransmitter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

3.1.2 Dynamischer Sensor, Lufte<strong>in</strong>strömungssensor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

4.1 Funktionsschema Laborabzugsüberwachung FM100 . . . . . . . . . . . . . 4<br />

Funktionsbeschreibung FM100 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

5.1 Schnittstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

6.1 Blockschaltbild. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

6.1.1 E<strong>in</strong>speisung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

6.1.2 CPU-Aufbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

6.1.3 Zwei unabhängige Watchdogschaltungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

7.1 Klemmenanschlussplan FM100 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

8.1 Funktionsanzeige und Bedienpanel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

9.1 Messe<strong>in</strong>richtungen für Volumenstrom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

10.1 Leistungsmerkmale Laborabzugsüberwachung . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

10.1.1 Leistungsmerkmale FM100 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

10.1.2 Leistungsmerkmale FM500 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

10.1.3 Leistungsmerkmale iM50 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

11.1 Produktübersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

1


2<br />

Laborabzugsüberwachung<br />

Kapitel 2.0<br />

1.1 E<strong>in</strong>leitung<br />

Überwachungssysteme FM100, FM500 und iM50 von<br />

SCHNEIDER s<strong>in</strong>d für die lufttechnische Funktionsüberwachung<br />

von Laborabzügen und Absaugsystemen<br />

konzipiert.<br />

Geeignet für alle Bauarten<br />

E<strong>in</strong> Überwachungssystem ist für alle Laborabzüge<br />

nach DIN EN 14175 vorgeschrieben. Die Laborabzugsüberwachungen<br />

FM100, FM500 oder iM50 eignen sich<br />

zum E<strong>in</strong>bau <strong>in</strong> alle Bauarten und Konstruktionen von<br />

Laborabzügen und s<strong>in</strong>d somit auch für Nachrüstungen<br />

ideal geeignet.<br />

Normgerechte Anforderungen<br />

Die normgerechten Anforderungen an Laborüber wachungse<strong>in</strong>richtungen<br />

lauten:<br />

Die e<strong>in</strong>wandfreie lufttechnische Funktion jedes<br />

Abzugs muss durch e<strong>in</strong>e selbsttätig wirkende, mit<br />

e<strong>in</strong>er gesicherten Stromversorgung (z.B. Pufferbatterie)<br />

betriebene E<strong>in</strong>richtung überwacht werden.<br />

Im Feh lerfalle muss e<strong>in</strong>e optische und akustische<br />

Alarmierung erfolgen. Die optische Signale<strong>in</strong>rich tung<br />

darf nicht löschbar se<strong>in</strong> (DIN 12924, Teil 1 und EN<br />

14175).<br />

Alle Überwachungssysteme von SCHNEIDER erfüllen<br />

diese Anforderungen.<br />

Ausbaustufen für jeden Anwendungsfall<br />

Die Überwachungse<strong>in</strong>richtung FM100 ist <strong>in</strong> unterschiedlichen<br />

Ausbaustufen verfügbar, wobei immer die normgerechte<br />

Überwachung nach DIN EN 14175 voll erfüllt<br />

wird.<br />

Sicherheit im Laborbetrieb<br />

E<strong>in</strong> sicherer Laborbetrieb erfordert hohe Anforderungen<br />

an die Überwachungskomponenten:<br />

Überwachung mit optischer und akustischer Alarmierung<br />

bei Unter schreitung der M<strong>in</strong>destabluftmenge<br />

nach DIN EN 14175<br />

Überwachung und Störungsmeldung der <strong>in</strong>ternen<br />

Gerätefunktionen und des Sensors<br />

Volumenstrommessung im Abluftstutzen, dadurch<br />

unabhängig von der Kon struktion und der Bauart des<br />

Frontschiebers bzw. des Laborabzuges<br />

Alle Systemparameter spannungsausfall sicher (im<br />

EEPROM) gespeichert<br />

Überwachung des reduzierten Betriebs (Nachtbetrieb)<br />

Bild 2.1: Laborabzugsüberwachung FM100<br />

Erkennung und optische Alarmierung von Netzausfall<br />

(Betriebs-LED bl<strong>in</strong>kt)<br />

Relaisausgänge mit potentialfreien Kontakten zur<br />

externen Signalisierung von Stör– und Betriebsmeldungen<br />

Normen<br />

Die Überwachungssysteme von SCHNEIDER erfüllen alle<br />

europäischen und die amerikanische Norm, wie British<br />

Standard, DIN, DIN EN, Norm Francaise, ASHRAE etc.<br />

2.1 Funktionsbeschreibung<br />

Das Überwachungs system FM100 von SCHNEIDER<br />

kontrolliert die lufttechnisch e<strong>in</strong>wandfreie Funktion e<strong>in</strong>es<br />

Laborabzuges oder e<strong>in</strong>es Absaugsystems.<br />

2.1.1 Istwert und Schaltschwelle<br />

Der Istwert des Volumenstromes wird im Abluftstutzen<br />

zyklisch gemessen.<br />

Nach e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>ternen L<strong>in</strong>earisierung des Istwertes wird<br />

e<strong>in</strong> arithmetischer Mittelwert errechnet. Dadurch ist e<strong>in</strong>e<br />

exakte Auswertung gewährleistet, da Störe<strong>in</strong>fl ussgrößen,<br />

wie z. B. Luftverwirbelungen, weitestgehend elim<strong>in</strong>iert<br />

werden.<br />

Der l<strong>in</strong>earisierte Istwert wird nun ständig mit e<strong>in</strong>em frei<br />

parametrierbaren Sollwertvolumenstrom ver glichen.<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>


2.1.2 Akustische und optische Störungsmeldung<br />

Unterschreitet der gemessene Abluftvolumenstrom (Istwert)<br />

den Sollwertvolumenstrom länger als die e<strong>in</strong>gestellte<br />

M<strong>in</strong>dest stördauer (Standardwert = 10 Sek.), erfolgt<br />

e<strong>in</strong>e akustische und optische Alarmierung. Die rote LED<br />

an der Funktionsanzeige leuchtet und der Piezo-Summer<br />

alarmiert die Störung. Die akustische Alarmierung ist über<br />

den e<strong>in</strong>gebauten RESET-Taster quittierbar.<br />

Wird der Grenzwert e<strong>in</strong>er zweiten Schalt schwelle überschritten,<br />

so ist die Luftmenge zu hoch. Dieser Zustand<br />

wird durch e<strong>in</strong>e zusätzlich leuchtende gelbe LED (optional)<br />

angezeigt. Diese Signalisierung ist als Warnh<strong>in</strong>weis<br />

zu verstehen, da e<strong>in</strong> zu hoher Abluftvolumenstrom unter<br />

bestimmten Bed<strong>in</strong>gungen auch zu Schadstoffausbruch<br />

führen kann.<br />

Netzausfall, d. h. Betrieb über Pufferbatterie, wird z.B. durch<br />

e<strong>in</strong>e bl<strong>in</strong>kende Betriebs- oder Alarm-LED angezeigt.<br />

3.1 Zwei verschiedene Messarten<br />

Die lufttechnische Funktion e<strong>in</strong>es Laborabzugs lässt sich<br />

messtechnisch auf zwei verschiedene Arten überwachen:<br />

Volumenstrommessung mit statischem Differenzdrucksensor<br />

Erfassung e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit mit e<strong>in</strong>em<br />

Luftströmungssensor<br />

3.1.1 Statischer Differenzdrucksensor<br />

E<strong>in</strong> statischer Differenzdrucksensor misst entweder<br />

über e<strong>in</strong>e Messe<strong>in</strong>richtung im Abluftrohr oder misst den<br />

Unterdruck im Abluftrohr gegen den Raumdruck und stellt<br />

e<strong>in</strong> stetiges Messsignal, abhängig vom Volumenstrom,<br />

zur Verfügung. Das Messpr<strong>in</strong>zip des statischen<br />

Differenzdrucksensors arbeitet mit e<strong>in</strong>er Membran,<br />

die, entsprechend des anstehenden Differenzdrucks<br />

Δp, auf e<strong>in</strong>en Biegebalken wirkt. Die Auslenkung des<br />

Biegebalkens ist die direkte Messgröße des anstehenden<br />

Differenzdrucks.<br />

3.1.2 Dynamischer Sensor, Luftströmungssensor<br />

Die Überwachung e<strong>in</strong>er Lufte<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit im<br />

Frontbereich des Laborabzugs erfolgt mit e<strong>in</strong>em Luftströmungssensor.<br />

Die Messung erfolgt im Bypass, d. h.<br />

e<strong>in</strong> im Laborabzugsdach montierter Luftströmungssensor<br />

misst die <strong>in</strong> den Laborabzug e<strong>in</strong>strömende Luftgeschw<strong>in</strong>digkeit,<br />

die der e<strong>in</strong>strömenden Luftgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

im Frontschieberbereich entspricht. Der dynamische<br />

Sensor arbeitet nach dem kaloriemetrischen Messpr<strong>in</strong>zip.<br />

Dabei wird e<strong>in</strong> Thermoelement auf e<strong>in</strong>e bestimmte<br />

Temperatur aufgeheizt, welches von der vorbeiströmenden<br />

Luft, je nach Luftgeschw<strong>in</strong>digkeit, mehr oder weniger<br />

abgekühlt wird.<br />

Volumenstrom oder<br />

E<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

Istwert<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Laborabzugsüberwachung<br />

Kapitel 2.0<br />

Normal Alarm Normal Überschreitung<br />

grün rot grün gelb<br />

Bild 2.2: Funktionsdiagramm FM100<br />

oberer Grenzwert<br />

unterer Grenzwert<br />

Zeit<br />

Die Differenz zwischen Heizungs- und Abkühlwert ist<br />

die direkte Messgröße der vorbeiströmenden Luftgeschw<strong>in</strong>digkeit.<br />

Vor- und Nachteile der verschiedenen Messarten<br />

Die Messung mit e<strong>in</strong>em statischen Differenzdrucksensor<br />

ist generell genauer und robuster gegen Störe<strong>in</strong>fl üsse.<br />

Er wird, durch das Membranmesspr<strong>in</strong>zip, von der zu<br />

messenden Luft nicht durchströmt und ist daher weitestgehend<br />

resistent gegen schadstoffhaltige Luft. Allerd<strong>in</strong>gs<br />

muss auf e<strong>in</strong>e ausreichende An- und Abströmung der<br />

Messdüse geachtet werden. Die besten Messergebnisse<br />

werden mit e<strong>in</strong>er wartundsfreien Messe<strong>in</strong>richtung M-xxx<br />

von SCHNEIDER erzielt. In diesem Fall ist e<strong>in</strong>e An- und<br />

Abströmstrecke nicht notwendig.<br />

Der Luftströmungssensor ist e<strong>in</strong>facher zu montieren,<br />

jedoch wirken sich Störgrößen, wie z. B. Luftverwirbelungen,<br />

gravierender auf das Messergebnis aus. Der<br />

Luftströmungssensor wird von der zu messenden Luft<br />

umströmt und ist daher nicht resistent gegen schadstoffhaltige<br />

Luft. Die fachgerechte Montage und richtige<br />

Position des Luftströmungssensors wirkt sich entscheidend<br />

auf e<strong>in</strong> reproduzierbares Messergebnis aus.<br />

Die Überwachungssysteme FM100 und FM500 von<br />

SCHNEIDER arbeiten mit beiden Messsystemen e<strong>in</strong>wandfrei<br />

und überwachen Laborabzüge und Absaugsysteme<br />

mit variablen oder konstanten Volumenströmen sicher und<br />

zuverlässig.<br />

Das Überwachungssystem iM50 be<strong>in</strong>haltet e<strong>in</strong>en<br />

<strong>in</strong>tegrierten Strömungssensor und ist somit ausschließlich<br />

zur Überwachung der konstanten E<strong>in</strong>strömungsgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

geeignet.<br />

3


4<br />

Laborabzugsüberwachung<br />

Kapitel 2.0<br />

4.1 Funktionsschema Laborabzugs-<br />

überwachung FM100<br />

Das Funktionsschema <strong>in</strong> Bild 2.3 zeigt die Wirkungsweise<br />

der Laborabzugsüberwachung FM100<br />

von SCHNEIDER.<br />

1<br />

1<br />

Laborabzug<br />

Zuluft<br />

Abluft<br />

1.4.1 Funktionsbeschreibung FM100<br />

-<br />

+<br />

Wartungsfreie Messe<strong>in</strong>richtung<br />

Funktionsanzeige<br />

Notstromakku<br />

Überwachung nach<br />

EN 14175<br />

2 Statischer Differenzdrucksensor<br />

oder alternativ<br />

3 Lufte<strong>in</strong>strömungssensor<br />

4 Digitale E<strong>in</strong>-/Ausgänge für Sonderfunktionen<br />

5 Analoger Ausgang (0...10 VDC) für Raumgruppenregler<br />

6 Optionale Volumenstrom- (m3 /h) oder E<strong>in</strong>strömanzeige (m/s)<br />

Bild 2.3: Funktionsschema FM100<br />

Überwachung<br />

p<br />

FM100<br />

Mit dem Servicemodul SVM100 oder e<strong>in</strong>em Laptop mit<br />

<strong>in</strong>stallierter PC2500 Software können alle Parameter, wie<br />

z.B. Sollvolumenströme (Normalbetrieb, Nachtbetrieb<br />

etc.), Alarmverögerungszeit, Alarmschwelle etc. e<strong>in</strong>gestellt<br />

werden.<br />

Der Abluftvolumenstrom oder wahlweise die E<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

wird ständig gemessen und mit den<br />

parametrierten Sollwerten verglichen. Bei Unterschreitung<br />

des Abluftsollwertes erfolgt e<strong>in</strong>e optische und akustische<br />

Alarmierung. Die akustische Alarmierung ist mit der<br />

Reset-Taste quittierbar, während die optische Alarmierung<br />

erst wieder gelöscht wird, wenn der Abluftsollwert wieder<br />

erreicht oder überschritten wird.<br />

Die Leuchtdiode Frontschieber schliessen bl<strong>in</strong>kt, wenn<br />

der Frontschieber des Laborabzugs um mehr als 50 cm<br />

(Überschreitung der Arbeitshöhe) geöffnet wird.<br />

Der Notstromakkumulator gewährleistet e<strong>in</strong>e gesicherte<br />

Stromversorgung bei Netzspannungsausfall. Dieser Zu-<br />

2<br />

3<br />

230 VAC Netz<br />

Nachtabsenkung<br />

Digitale E<strong>in</strong>-/Ausgänge<br />

Analoger Ausgang 5<br />

Volumenstromanzeige<br />

zu hoch<br />

normal<br />

zu niedrig<br />

Reset<br />

m3 h<br />

6<br />

RS 232<br />

Servicemodul<br />

SVM100<br />

F1 F2 F3<br />

1 2 3<br />

4 5 6<br />

7 8 9<br />

* 0 ,<br />

stand wird mit den Leuchtdioden der Funktionsanzeige<br />

signalisiert. Damit werden alle gültigen Normen erfüllt.<br />

5.1 Schnittstellen<br />

Die potentialfreien Relaiskontakte für Stör– und Betriebsmeldungen<br />

ermöglichen den problemlosen Anschluss an<br />

die übergeord nete Gebäudeleittechnik (GLT).<br />

Analoge Istwertausgänge des Abluftvolumenstroms<br />

ermöglichen e<strong>in</strong>e Integration <strong>in</strong> die Zu- und Abluftvolumenstromregelung<br />

für e<strong>in</strong>en oder mehrere Laborräume.<br />

FM100 und FM500 verfügen zusätzlich über e<strong>in</strong>e serielle<br />

oder LON-Schnittstelle (optional) für übergeordnete GLT-<br />

Über wa chung/Steuerung, sowie e<strong>in</strong>en normgerechten<br />

Analog ausgang 2...10V (entspricht 0m 3 /h...1000m 3 /h).<br />

Alle Systemdaten s<strong>in</strong>d über das Servicemodul SVM100<br />

frei programmierbar.<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

4<br />

Laptop


6.1 Blockschaltbild FM100<br />

In Bild 2.4 ist das Blockschaltbild der kompletten Laborabzugsüberwachung<br />

FM100 dargestellt.<br />

1.6.1 E<strong>in</strong>speisung<br />

Alle SCHNEIDER-Produkte verfügen über e<strong>in</strong> eigenes<br />

230V AC-Netzteil, wodurch die 24V AC-E<strong>in</strong>speisung<br />

über e<strong>in</strong>en externen Transformator entfällt. Das <strong>in</strong>tegrierte<br />

Netzteil vere<strong>in</strong>facht die Planung, generiert ke<strong>in</strong>e<br />

weiteren Nebenkosten und verbessert wesentlich die<br />

Systemsicherheit und die Störfestigkeit der Elektronik.<br />

Bei e<strong>in</strong>er externen 24 V-Sammele<strong>in</strong>speisung würde bei<br />

e<strong>in</strong>em Kurzschluss oder sonstigen Defekt der komplette<br />

Versorgungsstrang ausfallen.<br />

Der externe Notstromakkumulator wird angeschlossen,<br />

wenn die Netzversorgung über ke<strong>in</strong>e unterbrechungsfreie<br />

Stromversorgung (USV) verfügt. Nach Netzspannungsausfall<br />

wird dieser gemeldet und die Überwachungsfunktion<br />

über den Notstromakkumulator aufrecht erhalten.<br />

1.6.2 CPU-Aufbau<br />

Die CPU besteht im Wesentlichen aus e<strong>in</strong>em Mikrocontroller<br />

mit <strong>in</strong>tegriertem RAM (Random Access Memory),<br />

e<strong>in</strong>em ROM (Read Only Memory) für die Applikations-<br />

Bild 2.4: Blockschaltbild FM100<br />

Analogausgang<br />

für Raumregelung<br />

Differenzdrucktransmitter<br />

oder<br />

Lufte<strong>in</strong>strömungssensor<br />

E<strong>in</strong>speisung<br />

D/A<br />

GND +5V +12V<br />

230/115 V AC<br />

Netzteil<br />

Spannungsversorgung<br />

Watchdog 2<br />

I/O<br />

A/D<br />

Watchdog 1<br />

CPU<br />

Notstromakku<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Laborabzugsüberwachung<br />

Kapitel 2.0<br />

software, e<strong>in</strong>em UART (Universal Asynchron Receiver<br />

Transmitter), <strong>in</strong>ternen Timern, Input/Output-Ports und<br />

e<strong>in</strong>em A/D (Analog/Digital-Wandler).<br />

Zusätzlich zum CPU-Kernel befi ndet sich noch e<strong>in</strong> D/A<br />

(Digital/Analog-Wandler) sowie e<strong>in</strong> Input- und e<strong>in</strong> Output-<br />

Interface auf der Überwachungsplat<strong>in</strong>e. Die peripheren<br />

Sensoren s<strong>in</strong>d an die entsprechenden Portleitungen<br />

angeschlossen.<br />

In dem EE-PROM werden die Parameter spannungsausfallsicher<br />

gespeichert.<br />

1.6.3 Zwei unabhängige Watchdogschaltungen<br />

Die Laborabzugsüberwachung FM100 verfügt über zwei<br />

vone<strong>in</strong>ander unabhängige Watchdogschaltungen. Der<br />

Mikrocontroller wird zyklisch auf Fehlfunktionen überprüft<br />

und e<strong>in</strong>e oder beide Watchdogschaltungen lösen<br />

bei Fehlverhalten der CPU e<strong>in</strong>en automatischen Hardware-Reset<br />

aus, wodurch die CPU neu gestartet wird.<br />

Dieses erweiterte Watchdogkonzept erhöht zusätzlich die<br />

Betriebssicherheit.<br />

ROM/RAM<br />

Timer<br />

UART<br />

RS 232<br />

Serielles Interface<br />

EE-PROM<br />

Relais<br />

Output<br />

TTL<br />

TTL<br />

Input<br />

Optokoppler<br />

Relais: Licht<br />

Betrieb<br />

Alarm<br />

TTL: Funktionsanzeige<br />

TTL: Funktionsanzeige<br />

Nacht<br />

OK: E<strong>in</strong>/Aus<br />

5


6<br />

Laborabzugsüberwachung<br />

Kapitel 2.0<br />

7.1 Klemmenanschlussplan FM100<br />

In Bild 2.5 ist der Klemmenanschlussplan e<strong>in</strong>er Laborabzugsüberwachung<br />

FM100 sowie der Verdrahtungsplan<br />

und die Verschlauchung mit dem statischen Differenzdrucktransmitter<br />

dargestellt.<br />

Sämtliche Kabel s<strong>in</strong>d vorkonfektioniert und steckfertig.<br />

Dadurch ist e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache, kostengünstige und fehlerfreie<br />

Verdrahtung gewährleistet.<br />

Folgende Punkte s<strong>in</strong>d bei der Verdrahtung e<strong>in</strong>zuhalten:<br />

1. Stecken des Funktionsanzeigekabels <strong>in</strong> X7 (FAZ 1).<br />

2. Anklemmen des externen Akkumulators, wenn<br />

ke<strong>in</strong>e unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV)<br />

vorhanden ist.<br />

3. Verschlauchen des statischen Differenzdrucktransmitters<br />

(+) = Überdruck (roter Schlauch) und<br />

(-) = Unterdruck (blauer Schlauch)<br />

Anmerkung: Wenn ke<strong>in</strong>e Messe<strong>in</strong>richtung<br />

vorhanden ist, nur<br />

(-) = Unterdruckschlauch anschließen<br />

4. 230 VAC E<strong>in</strong>speisung an Klemme X1 anschließen<br />

5. Leuchtröhre (mit EVG) zur Ausleuchtung des<br />

Laborabzug<strong>in</strong>nenraumes (optional) an Klemme X3<br />

LICHT ABZUG EIN/AUS anschließen.<br />

6. Wenn die Funktionsanzeige mit der LED SCHIEBER<br />

SCHLIEßEN ausgeführt ist, Kontakt an Klemme X9.13<br />

und X9.14 anschließen (Kontakt geschlossen = LED<br />

bl<strong>in</strong>kt, Kontakt geöffnet = LED aus).<br />

Nach der Parametere<strong>in</strong>gabe ist die Inbetriebnahme<br />

abgeschlossen und die Laborabzugsregelung funktioniert<br />

autark.<br />

Technische Datenblätter, weiterführende Informationen und<br />

Ausschreibungstexte über die Laborabzugsüberwachung<br />

FM100, FM500 und iM50 fi nden Sie als Download im<br />

Internet unter www.schneider-elektronik.de.<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>


Bild 2.5: Klemmenanschlussplan FM100<br />

ANMERKUNG MESSEINRICHTUNG<br />

Anschluss Differenzdrucktransmitter an Messe<strong>in</strong>richtung<br />

(bevorzugte Messmethode):<br />

Unterdruckschlauch (-) und Überdruckschlauch (+) anschliessen<br />

Anschluss Differenzdrucktransmitter ohne Messe<strong>in</strong>richtung:<br />

Nur Unterdruckschlauch (-) am Abluftstutzen anschliessen<br />

Überdruck nicht anschliessen (Messung gegen Raumdruck)<br />

STÖRMELDUNG<br />

K1: max. 3A/250V AC<br />

MOTOR EIN/AUS<br />

K2: max. 3A/250V AC<br />

LICHT ABZUG EIN/AUS<br />

K3: max. 12A/250V AC<br />

VERBRAUCHER<br />

NACH<br />

VORSCHRIFT<br />

ABSICHERN!<br />

BETRIEB NO<br />

STÖRUNG NC<br />

L<br />

COM<br />

MOTOR EIN NO<br />

NC<br />

COM<br />

+ = Überdruck<br />

N<br />

SCHUTZERDE<br />

X 4<br />

7 8 9 10 11 12<br />

X 7<br />

X 6<br />

X 5<br />

+<br />

FAZ 1<br />

FAZ 2<br />

Zuluft<br />

JP1<br />

Seriell<br />

Parallel<br />

X3<br />

-<br />

+<br />

Laborabzug<br />

-<br />

SCHUTZERDE<br />

X1<br />

Abluft<br />

STATISCHER DIFFERENZDRUCK-<br />

TRANSMITTER<br />

Messbereich: 5...240 Pa<br />

X8<br />

K1<br />

K2<br />

K3<br />

- = Unterdruck<br />

X2<br />

Messe<strong>in</strong>richtung<br />

STRÖMUNGSSENSOR<br />

(optional)<br />

Überwachung nach<br />

EN 14175<br />

Externer<br />

Notstromakkumulator<br />

TRANSFORMATOR<br />

PRIM: 230 VAC, 50/60Hz<br />

SEK I: 9 V~/5 VA<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

3<br />

2<br />

N<br />

CPU<br />

- (schwarz)<br />

1<br />

L<br />

N L<br />

EINSPEISUNG<br />

NETZSPANNUNG<br />

230V AC, 50/60Hz<br />

+ (rot)<br />

N<br />

L<br />

MOTOR-AN-ERKENNUNG<br />

Rückmeldung Abluftventilator=An<br />

230V AC, optional 24V AC/DC<br />

zu hoch<br />

normal<br />

zu niedrig<br />

Reset<br />

+<br />

X10<br />

In1 JP2<br />

In2<br />

X 9<br />

13 14 15 16 17 18 19 20 21 22<br />

FUNKTIONS-<br />

ANZEIGE<br />

Standard oder<br />

Kundenversion<br />

Servicemodul<br />

SVM-100<br />

In 1<br />

In 2<br />

In 3<br />

Run<br />

F1 F2 F3<br />

1 2 3<br />

4 5 6<br />

7 8 9<br />

* 0 ,<br />

LABORABZUGSÜBERWACHUNG<br />

nach EN 14175<br />

Klemmenplan, komplett<br />

Laborabzugsüberwachung<br />

Rev.:<br />

0.2<br />

E<strong>in</strong>/Aus<br />

Laptop<br />

Abluftistwert<br />

2...10V DC<br />

GND<br />

0...5/10V DC<br />

GND<br />

Überwachung<br />

Tag/Nacht<br />

LED-Frontschieber<br />

>50cm<br />

ANALOGAUSGANG<br />

2...10V DC, 10mA<br />

ANALOGEINGANG<br />

0...5/10V DC, 1mA<br />

DIGITALE EINGÄNGE<br />

Max. Kabellänge


8<br />

Laborabzugsüberwachung<br />

Kapitel 2.0<br />

8.1 Funktionsanzeige und Bedienpanel<br />

E<strong>in</strong>e typische Funktionsanzeige ist <strong>in</strong> Bild 2.6 dargestellt.<br />

SCHNEIDER bietet verschiedene Standardversionen an<br />

(siehe Technische Datenblätter Funktionsanzeigen im<br />

Internet).<br />

Bild 2.6: Funktionsanzeige und Bedienpanel<br />

LED HIGH<br />

Diese gelb leuchtende LED zeigt die<br />

Überschreitung des parametrierten<br />

Abluftvolumenstroms an. Diese<br />

LED gilt als Meldung dafür, dass<br />

der Laborabzug mit zu hohem<br />

Abluftvolumenstrom betrieben wird.<br />

LED OK<br />

Diese grün leuchtende LED zeigt den<br />

Normalzustand an, d.h. der Laborabzug<br />

wird mit e<strong>in</strong>em aureichenden Abluftvolumenstrom<br />

betrieben und befi ndet<br />

sich somit im sicheren Bereich.<br />

LED LOW<br />

Diese rot leuchtende LED zeigt den<br />

Störfall an, d. h. der Laborabzug<br />

wird mit e<strong>in</strong>em zu ger<strong>in</strong>gen<br />

Abluftvolumenstrom betrieben und ist<br />

somit nicht schadstoffausbruchsicher.<br />

SERVICEBUCHSE<br />

Über die Programmierbuchse lassen<br />

sich lokal sämtliche Parameter, Sollund<br />

Istwerte programmieren bzw.<br />

anzeigen.<br />

Weiterh<strong>in</strong> erstellen wir auch kundenspezifi sche Funktionsanzeigen,<br />

die sich harmonisch <strong>in</strong> das Design des<br />

Laborabzugs e<strong>in</strong>fügen.<br />

V max EIN/AUS<br />

Mit der V max -Taste wird der Abluftvolumenstrom<br />

auf den maximalen Wert<br />

ange-hoben. Die gelbe LED HIGH zeigt<br />

bl<strong>in</strong>kend den e<strong>in</strong>geschalteten Zustand an.<br />

RESET-Taste<br />

Mit der RESET-Taste wird der akustische<br />

Alarm (Störung durch zu ger<strong>in</strong>gen<br />

Abluftvolumenstrom) quittiert. Die optische<br />

Alarmsignalisierung ist nicht quittierbar<br />

und wird erst wieder zurück-gesetzt, wenn<br />

e<strong>in</strong> ausreichender Abluft-volumenstrom<br />

ausgeregelt werden kann und der<br />

Laborabzug im sicheren Bereich betrieben<br />

wird.<br />

LED Frontschieber schließen<br />

Diese LED bl<strong>in</strong>kt als Warnsignal, wenn<br />

der Frontschieber geöffnet ist (> 50 cm)<br />

Bei geschlossenem Frontschieber ist<br />

diese LED aus.<br />

V m<strong>in</strong> mit LED<br />

Mit der V m<strong>in</strong> -Taste wird der Abluftvolumenstrom<br />

auf den m<strong>in</strong>imalen Wert abgesenkt<br />

(Nachtabsenkung). Die gelbe LED<br />

zeigt den e<strong>in</strong>geschalteten Zustand an.<br />

Licht EIN/AUS<br />

Mit dieser Taste wird das Licht im Laborabzug<br />

e<strong>in</strong>– bzw. ausgeschaltet.<br />

I/O-Taste mit LED ON<br />

Die I/O-Taste ist softwaremässig deaktivierbar,<br />

wenn der M<strong>in</strong>destraumluftwechsel<br />

über die Laborabzüge gefahren<br />

wird. In diesem Fall darf die Regelung<br />

nicht abschaltbar se<strong>in</strong>.<br />

Bild 2.7: Laborabzüge mit Funktionsüberwachung<br />

nach DIN EN 14175<br />

Werkbild: Wesemann<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>


9.1 Messe<strong>in</strong>richtungen für Volumenstrom<br />

Für e<strong>in</strong>e präzise und sichere Überwachung des<br />

Volumenstroms ist e<strong>in</strong> geeignetes Messsystem unbed<strong>in</strong>gt<br />

erforderlich. Für e<strong>in</strong>en sicheren Betrieb mit dem statischen<br />

Differenzdrucktransmitter, sowie reproduzierbare und<br />

genaue Messergebnisse, empfehlen wir deshalb die<br />

wartungsfreie Messe<strong>in</strong>richtung oder den Messstab von<br />

SCHNEIDER.<br />

Die wartungsfreie Messe<strong>in</strong>richtung M-xxx (xxx steht für<br />

den Normdurchmesser) ist <strong>in</strong> Bild 2.7 dargestellt und <strong>in</strong><br />

den Normdurchmessern DN160, DN200, DN250 und<br />

DN315 verfügbar. Der Rohranschluss ist Muffe/Muffe oder<br />

Flansch/Flansch.<br />

Der für die e<strong>in</strong>gesetzte Baugröße gültige Blendenfaktor<br />

muss im Überwachungssystem FM100 oder FM500<br />

parametriert werden.<br />

Der Messstab MT-xxx (xxx steht für die Länge) ist <strong>in</strong><br />

Bild 2.8 dargestellt und <strong>in</strong> den Längen von 160 bis 800<br />

mm verfügbar. Er ist zum E<strong>in</strong>bau <strong>in</strong> Rohre oder eckige<br />

Luftkanäle geeignet. Beim Messstab MT-xxx muss der<br />

Blendenfaktor B ermittelt werden und ist von der jeweiligen<br />

E<strong>in</strong>bausituation abhängig.<br />

Beide Messe<strong>in</strong>richtungen eignen sich sehr gut für<br />

Nachrüstungen. Die Messgenauigkeit ist bei der<br />

wartungsfreien Messe<strong>in</strong>richtung besser als beim<br />

Messstab.<br />

10.1 Leistungsmerkmale Laborabzugsüberwachung<br />

Die Laborabzugsüberwachung FM100 ist das Standardgerät<br />

für die Volumenstromüberwachung. Das Gerät<br />

FM500 verfügt über e<strong>in</strong>en zusätzlichen Relaisausgang.<br />

Die Laborabzugsüberwachung iM50 ist das Standardgerät<br />

für die Überwachung der E<strong>in</strong>strömungsgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

und verfügt über e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>tegrierten Strömungssensor.<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Laborabzugsüberwachung<br />

Bild 2.7: Wartungsfreie Messe<strong>in</strong>richtung,<br />

Ausführung PPs, Muffe/Muffe<br />

L<br />

Druckentnahme<br />

-<br />

+<br />

Bild 2.8: Messstab, Ausführung PP<br />

DN<br />

Luftrichtung<br />

Kapitel 2.0<br />

9


Laborabzugsüberwachung<br />

Kapitel 2.0<br />

10.1.1 Leistungsmerkmale FM100<br />

Microprozessor gesteuertes Überwachungssystem<br />

Low cost System<br />

Eigenes <strong>in</strong>tegriertes Netzteil 230V AC<br />

Alle Systemdaten werden netzspannungsausfallsicher<br />

im EEPROM gespeichert<br />

Parametrierung und Abruf aller Systemwerte über<br />

Servicemodul SVM100 oder Laptop Software<br />

PC2500<br />

Überwachung von Zuluft- und Abluftsystemen<br />

Statischer Differenzdrucktransmitter mit Langzeitstabilität.<br />

Messbereich: 6...240 Pascal oder 20...640<br />

Pascal. Optional mit Luftströmungssensor (face<br />

velocity)<br />

Überwachung des Laborabzugsbetriebs nach<br />

EN 14175 mit akustischer und optischer Alarmierung<br />

Optionale Überwachung auf Überschreitung e<strong>in</strong>es<br />

parametrierbaren Volumenstromes mit optischer<br />

Warnmeldung<br />

Optische und wahlweise akustische Warnmeldung für<br />

den Betriebszustand “Frontschieber > 50cm”<br />

Parametrierung e<strong>in</strong>es zweiten Überwachungswertes<br />

(reduzierter Volumenstrom bei Nachtbetrieb)<br />

Notstromakkumulator (optional) für spannungsausfallgesicherten<br />

Betrieb<br />

Geeignet für alle Laborabzugsbauarten<br />

10.1.2 Leistungsmerkmale FM500<br />

Microprozessor gesteuertes Überwachungssystem<br />

Eigenes <strong>in</strong>tegriertes Netzteil 230V AC<br />

Alle Systemdaten werden netzspannungsausfallsicher<br />

im EEPROM gespeichert<br />

Separate Klemmenplat<strong>in</strong>e für übersichtliches und<br />

schnelles Aufl egen der Kabel<br />

Steckbare Hauptplat<strong>in</strong>e für e<strong>in</strong>fache Inbetriebnahme<br />

Parametrierung und Abruf aller Systemwerte über<br />

Servicemodul SVM100 oder Software PC2500<br />

Überwachung von Zuluft- und Abluftsystemen<br />

Statischer Differenzdrucktransmitter mit Langzeitstabilität.<br />

Messbereich: 6...240 Pascal oder 20...640<br />

Pascal. Optional mit Luftströmungssensor (face<br />

velocity)<br />

Überwachung des Laborabzugsbetriebs nach<br />

EN 14175 mit akustischer und optischer Alarmierung<br />

Optionale Überwachung auf Überschreitung e<strong>in</strong>es<br />

parametrierbaren Volumenstromes mit optischer<br />

Warnmeldung<br />

Optische und wahlweise akustische Warnmeldung für<br />

den Betriebszustand “Frontschieber > 50cm”<br />

Parametrierung e<strong>in</strong>es zweiten Überwachungswertes<br />

(reduzierter Volumenstrom/Nachtbetrieb)<br />

Notstromakkumulator (optional) für spannungsausfallgesicherten<br />

Betrieb<br />

Integrierte Akkumulatorladeschaltung mit Tiefentladeschutzschaltung<br />

Geeignet für alle Laborabzugsbauarten<br />

10<br />

Bild 2.9: Laborabzugsüberwachung FM100<br />

Bild 2.10: Laborabzugsüberwachung FM500<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>


10.1.3 Leistungsmerkmale iM50<br />

Microprozessor gesteuertes Überwachungssystem<br />

Low cost Airfl ow Monitor <strong>in</strong> kompakter E<strong>in</strong>bauversion<br />

Externes Steckernetzteil 100...230V AC/24V DC<br />

Alle Systemdaten werden netzspannungsausfallsicher<br />

im EEPROM gespeichert<br />

Integrierte passwortgeschützte Bedienoberfl äche zur<br />

Parametrierung der E<strong>in</strong>strömalarmwerte (Tag- und<br />

Nachtbetrieb) und der Alarmverzögerungszeit<br />

Parametrierung und Abruf aller Systemwerte über<br />

Laptop mit Software PC2500<br />

Überwachung von Zuluft- und Abluftsystemen<br />

Integrierter Luftströmungssensor 0,2...1 m/s zur<br />

Messung der E<strong>in</strong>strömung (face velocity)<br />

Überwachung des Laborabzugsbetriebs nach<br />

EN 14175 mit akustischer und optischer Alarmierung<br />

LED Bargraph für Istwertanzeige der E<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

<strong>in</strong> m/s und ft/m<strong>in</strong><br />

Optische und wahlweise akustische Warnmeldung für<br />

den Betriebszustand “Frontschieber > 50cm”<br />

Parametrierung e<strong>in</strong>es zweiten Überwachungswertes<br />

(reduzierte E<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit bei<br />

Nachtbetrieb)<br />

Taste Licht EIN/AUS (Laborabzugs<strong>in</strong>nenraum)<br />

Taste EIN/AUS zur direkten Ansteuerung e<strong>in</strong>es<br />

Ventilators<br />

Geeignet für alle Laborabzugsbauarten<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Laborabzugsüberwachung<br />

Bild 2.11: Laborabzugsüberwachung iM50<br />

Kapitel 2.0<br />

11


Laborabzugsüberwachung<br />

Kapitel 2.0<br />

11.1 Produktübersicht Laborabzugs-<br />

überwachung<br />

Die Tabelle zeigt die Übersicht der von SCHNEIDER<br />

verfügbaren Produkte <strong>in</strong> der Produktgruppe Laborabzugsüberwachung.<br />

Die Gesamtproduktübersicht <strong>LabSystem</strong> fi nden Sie <strong>in</strong><br />

Kapitel 1, Abschnitt 6.1<br />

12<br />

Technische Datenblätter, weiterführende Informationen<br />

und Ausschreibungstexte über die Produkte FM100,<br />

FM500 und iM50 fi nden Sie als Download im Internet<br />

unter www.schneider-elektronik.de.<br />

Produktgruppe Produkt Kurzbeschreibung Kapitel<br />

Laborabzugsüberwachung<br />

nach DIN<br />

EN 14175<br />

Messe<strong>in</strong>richtung für<br />

Volumenstrom<br />

FM100 Volumenstromüberwachung mit statischem Differenzdrucktransmitter,<br />

wahlweise E<strong>in</strong>strömungsüberwachung mit Strömungssensor<br />

2.0<br />

FM500 Volumenstromüberwachung mit statischem Differenzdrucktransmitter,<br />

wahlweise E<strong>in</strong>strömungsüberwachung mit Strömungssensor<br />

2.0<br />

iM50 E<strong>in</strong>strömungsüberwachung mit <strong>in</strong>tegriertem Strömungssensor 2.0<br />

M-xxx Wartungsfreie selbstre<strong>in</strong>igende Messe<strong>in</strong>richtung mit mittelwert bildende<br />

R<strong>in</strong>gkammern für Volumenstrommessung<br />

2.0<br />

MT-xxx Messrohr, geeignet zur Nachrüstung <strong>in</strong> Rohren und eckigen Kanälen 2.0<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>


<strong>LabSystem</strong><br />

Laborabzugsregelung<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Laborabzugsregelung<br />

3.0<br />

Kapitel 3.0<br />

Abschnitt Titel Seite<br />

1.1 E<strong>in</strong>leitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

1.1.1 LON-Vernetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

2.1 Konstantregelung 1-. 2– oder 3-Punkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

2.1.1 1-Punkt Konstantregelung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

2.1.2 2-Punkt Konstantregelung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

2.1.3 3-Punkt Konstantregelung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

2.2 Konstante E<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit (face velocity) . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

2.2.1 Volumenstrombegrenzung auf VMIN und VMAX . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

2.2.2 Luftströmungssensor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

2.3 Vollvariable Volumenstromregelung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

2.3.1 V1 = VMIN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

2.3.2 V2 = V40cm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

2.3.3 V3 = VMAX . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

3.1 Regelschema Laborabzug . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

3.1.1 Funktionsbeschreibung FC500 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

3.1.2 Istwerte und Sollwerte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

3.2 Blockschaltbild FC500-V-LON . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

3.2.1 E<strong>in</strong>speisung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

3.2.2 CPU-Aufbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

3.2.3 Zwei unabhängige Watchdog-Schaltungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

3.3 Klemmenanschlussplan FC500 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

4.1 Vorteile der vollvariablen Laborabzugregelung . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

4.1.1 Plausibilitätsprüfung durch drei unterschiedliche Sensoren . . . . . . . . . . . . 10<br />

4.1.2 Regelparameter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

4.1.3 Selbstlernmodus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

5.1 Mess– und Regelkomponenten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

5.2 Venturi-Messdüse mit <strong>in</strong>tegrierter Drosselklappe . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

5.2.1 Kompakte Bauweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

1


2<br />

Laborabzugsregelung<br />

Kapitel 3.0<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Abschnitt Titel Seite<br />

5.3 Statischer Differenzdrucksensor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

5.3.1 Volumenstrombestimmung durch Wirkdruckmessung am Staukörper . . . . . . . 11<br />

5.4 Dynamischer Luftströmungssensor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

5.5 Wegsensor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

5.6 Erfassung von thermischen Lasten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

5.7 Schneller Stellmotor mit Rückführungspotentiometer . . . . . . . . . . . . . 13<br />

6.1 Planungswerte Schall und Abluftvolumenstrom . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

6.2 Leistungsmerkmale Laborabzugregelung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

6.2.1 Leistungsmerkmale Laborabzugsregelung FC500 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

6.2.2 Leistungsmerkmale Laborabzugsregelung iCM . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

7.1 Produktübersicht Laborabzugregelung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>


1.1 E<strong>in</strong>leitung<br />

Je nach Aufgabenstellung werden unterschiedliche<br />

Regelungsarten für Laborabzüge benötigt. SCHNEIDER<br />

unterstützt mit der Produktpalette <strong>LabSystem</strong> die unterschiedlichen<br />

Systemanforderungen der Nutzer und ist<br />

<strong>in</strong> der Lage die Forderungen des Marktes komplett zu<br />

erfüllen.<br />

Das wesentliche geme<strong>in</strong>same Merkmal aller Regelungsarten<br />

ist, den Schadstoffausbruch e<strong>in</strong>es Laborabzugs bei<br />

jeder Frontschieberöffnung zu vermeiden. Dies gilt sowohl<br />

während des Öffnens als auch bei komplett geöffnetem<br />

Frontschieber und erfordert e<strong>in</strong>e sichere, schnelle und<br />

stabile Regelung des Abluftvolumenstroms.<br />

In der Tabelle 3.1 s<strong>in</strong>d die unterschiedlichen Regelungsarten<br />

und das entsprechende Produkt der<br />

<strong>LabSystem</strong> Serie aufgeführt.<br />

1.1.1 Vernetzung über Feldbusmodule<br />

Die Laborabzugregelung FC500 ist über nachrüstbare<br />

Feldbusmodule vernetzbar. Es werden die Bussysteme<br />

BACnet ® , LON ® und Modbus ® unterstützt. E<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung<br />

<strong>in</strong> die Gebäudeleittechnik ist e<strong>in</strong>fach realisierbar<br />

und stellt alle notwendigen Daten über das Netzwerk zur<br />

Verfügung.<br />

Auf den folgenden Seiten werden die unterschiedlichen<br />

Regelungsarten beschrieben.<br />

2.1 Konstantregelung 1-, 2– oder 3-Punkt<br />

Das Regelsystem FC500 regelt den Abluftvolumenstrom<br />

<strong>in</strong> Abhängigkeit von der Frontschieberstellung des<br />

Laborabzugs. Die Abluft des Laborabzugs wird entweder<br />

über e<strong>in</strong>e motorisch betriebene Drosselklappe (Abzüge<br />

an zentrales Abluftsystem angeschlossen) oder mittels<br />

e<strong>in</strong>es eigenen Abluftmotors mit Frequenzumrichter<br />

geregelt.<br />

Kanaldruckschwankungen werden schnell, präzise und<br />

Bild 3.1: Laborabzugsregelung FC500<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Laborabzugsregelung<br />

Kapitel 3.0<br />

Regelungsart <strong>LabSystem</strong> ● Produkte<br />

Konstante Volumenstromregelung (1-Punkt, 2-Punkt oder 3-Punkt) FC500-K<br />

Konstante E<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit (face velocity) FC500-F iCM-F<br />

Konstante E<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit (face velocity) mit Volumenstrombegrenzung<br />

auf VMIN und VMAX<br />

FC500-FP<br />

Vollvariable Volumenstromregelung<br />

(vertikale Frontschieber- und horizontale Querschiebererfassung)<br />

FC500-V<br />

Wegsensor Volumenstromregelung<br />

(vertikale Frontschiebererfassung)<br />

FC500-W<br />

Volumenstromregelung für Zuluft-/Abluftabzüge<br />

konstant (1-Punkt oder 2-Punkt)<br />

FC500-Z<br />

Tabelle 3.1: Regelungsarten<br />

stabil ausgeregelt. Die Abluftvolumenströme V1, V2 und<br />

V3 s<strong>in</strong>d frei parametrierbar.<br />

2.1.1 1-Punkt-Konstantregelung<br />

Bei e<strong>in</strong>er 1-Punkt-Konstantregelung wird der Abluftvolumenstrom<br />

auf V1, unabhängig von der Frontschieberstellung,<br />

konstant geregelt.<br />

2.1.2 2-Punkt-Konstantregelung<br />

E<strong>in</strong>e 2-Punkt-Konstantregelung regelt <strong>in</strong> Abhängigkeit<br />

von der Frontschieberstellung den Abluftvolumenstrom<br />

auf V1 (Frontschieber = ZU) oder V2 (Frontschieber =<br />

GEÖFFNET).<br />

Die Fronschieberstellung (ZU) wird über e<strong>in</strong>en Endschalter<br />

erkannt. E<strong>in</strong>e Umschaltung auf e<strong>in</strong>en reduzierten<br />

Betrieb (Nachtbetrieb und arbeitsfreie Zeit) ist manuell am<br />

Laborabzug oder über Fernsteuere<strong>in</strong>gang möglich.<br />

3


4<br />

Laborabzugsregelung<br />

Kapitel 3.0<br />

2.1.3 3-Punkt-Konstantregelung<br />

E<strong>in</strong>e 3-Punkt-Konstantregelung regelt <strong>in</strong> Abhängigkeit<br />

von der Frontschieberstellung den Abluftvolumenstrom<br />

auf V1 (Frontschieber = ZU) oder V2 (Frontschieber<br />

< 40 cm GEÖFFNET) oder V3 (Frontschieber > 40 cm<br />

GEÖFFNET). Die Frontschieberstellungen (ZU und > 40<br />

cm) werden über jeweils e<strong>in</strong>en Endschalter signalisiert.<br />

Der Endschalter >40 cm kann natürlich auch an e<strong>in</strong>er<br />

anderen Frontschieberposition montiert werden. E<strong>in</strong>e<br />

Umschaltung auf Nachtbetrieb ist ebenfalls möglich.<br />

Verfügt der Laborabzug über Querschieber, so muss die<br />

Querschieberstellung (ZU) ebenfalls erfasst und <strong>in</strong> der 2-<br />

Punkt- oder 3-Punkt-Betriebsart so berücksichtigt werden,<br />

dass der Abluftvolumenstrom entsprechend erhöht wird,<br />

wenn der Querschieber geöffnet wird.<br />

2.2 Konstante E<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

(face velocity)<br />

Die Regelsysteme FC500F, FC500-FP oder iCM regeln,<br />

unabhängig von der Frontschieberstellung, auf e<strong>in</strong>e<br />

konstante Lufte<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit (z.B. v = 0,5m/<br />

sec). Damit die Lufte<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit konstant<br />

bleibt, wird der Abluftvolumenstrom <strong>in</strong> Abhängigkeit von<br />

der Frontschieberstellung des Laborabzugs verändert.<br />

Der Abluftvolumenstrom des Laborabzugs wird entweder<br />

über e<strong>in</strong>e motorisch betriebene Drosselklappe (Abzüge<br />

an zentrales Abluftsystem angeschlossen) oder oder<br />

mittels e<strong>in</strong>es eigenen Abluftmotors mit Frequenzumrichter<br />

geregelt.<br />

Kanaldruckschwankungen werden schnell, präzise und<br />

stabil ausgeregelt. Die Lufte<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit v<br />

und die Abluftvolumenströme VMIN und VMAX s<strong>in</strong>d frei<br />

parametrierbar (nur Ausführung FC500-FP).<br />

2.2.1 Volumenstrombegrenzung auf VMIN und VMAX<br />

Wenn der Frontschieber geschlossen wird, erhöht sich<br />

die Lufte<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit v > 0,5 m/sec. Zur<br />

Sicherheit für das Bedienpersonal ist e<strong>in</strong> m<strong>in</strong>imaler<br />

Abluftvolumenstrom VMIN gewährleistet. Es wird nun auf<br />

e<strong>in</strong>en konstanten m<strong>in</strong>imalen Abluftvolumenstrom geregelt.<br />

Wenn der Frontschieber geöffnet wird, verr<strong>in</strong>gert sich die<br />

Lufte<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit v < 0,5 m/sec. Ist der für den<br />

spezifi schen Laborabzug sichere Abluftvolumenstrom<br />

VMAX erreicht, wird dieser Wert konstant ausgeregelt. Der<br />

Laborabzug ist somit im sicheren Bereich und e<strong>in</strong>deutig<br />

schadstoffausbruchsicher. Durch die Begrenzung des<br />

Abluftvolumenstroms auf VMAX ist der energetische<br />

E<strong>in</strong>spareffekt bei gleichzeitiger maximaler Sicherheit<br />

des Bedienpersonals gewährleistet. Das Luftnetz wird<br />

nur soweit belastet, wie es für den Betriebszustand des<br />

jeweiligen Laborabzugs unbed<strong>in</strong>gt erforderlich ist.<br />

Lufte<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit v [m/sec]<br />

0,8<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,2<br />

= Lufte<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

= Abluftvolumenstrom<br />

2.2.2 Luftströmungssensor<br />

Durch den E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>es von SCHNEIDER speziell<br />

entwickelten Luftströmungssensors wird e<strong>in</strong>e Querschieberverstellung<br />

am Laborabzug automatisch erfasst<br />

und <strong>in</strong> den Regelalgorithmus e<strong>in</strong>gebunden.<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

ZU<br />

V1<br />

V2<br />

Frontschieber<br />

Bild 3.2: 3-Punkt Konstantregelung<br />

Lufte<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit v [m/sec]<br />

0,8<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,2<br />

ZU<br />

V MIN<br />

Frontschieber<br />

= Lufte<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

= Abluftvolumenstrom<br />

Bild 3.3: face velocity Regelung<br />

V3<br />

V MAX<br />

AUF<br />

AUF<br />

600<br />

450<br />

300<br />

150<br />

600<br />

450<br />

300<br />

150<br />

Abluftvolumenstrom V [m 3 /h]<br />

Abluftvolumenstrom V [m 3 /h]


2.3 Vollvariable Volumenstromregelung<br />

Dieses Regelsystem ist die energetisch s<strong>in</strong>nvollste<br />

und beste Variante der Laborabzugregelung. E<strong>in</strong> sehr<br />

schneller Regelalgorithmus und e<strong>in</strong> stabiles Ausregeln des<br />

Sollvolumenstroms s<strong>in</strong>d die herausragenden technischen<br />

Merkmale dieser Regelungsart.<br />

Das Regelsystem FC500-V regelt den Abluftvolumenstrom<br />

stufenlos <strong>in</strong> Abhängigkeit von der Frontschieber-<br />

und Querschieberstellung des Laborabzugs.<br />

Der Abluftvolumenstrom des Laborabzugs wird entweder<br />

über e<strong>in</strong>e motorisch betriebene Drosselklappe (Abzüge an<br />

zentrales Abluftsystem angeschlossen) oder mittels e<strong>in</strong>es<br />

eigenen Abluftmotors mit Frequenzumrichter geregelt.<br />

Kanaldruckschwankungen werden schnell, präzise und<br />

stabil ausgeregelt. Die Abluftvolumenströme V1, V2 und<br />

V3 s<strong>in</strong>d frei parametrierbar und bestimmen die Eckpunkte<br />

der Regelkurve.<br />

2.3.1 V1 = VMIN<br />

Bei geschlossenem Frontschieber (ZU) wird auf e<strong>in</strong>en<br />

parametrierten V1-Abluftvolumenstrom (m<strong>in</strong>imaler Abluftvolumenstrom)<br />

geregelt. Die Schadstoffausbruchsicherheit<br />

des Laborabzugs ist bei gleichzeitigem m<strong>in</strong>imalen<br />

Luftverbrauch jederzeit gewährleistet.<br />

Bild 3.4: Geregelte Laborabzüge<br />

Werkbild: Wesemann<br />

2.3.2 V2 = V50cm<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Laborabzugsregelung<br />

Kapitel 3.0<br />

Der zweite Eckpunkt des Abluftvolumenstroms ist V2<br />

und gibt den Abluftvolumenstrom bei teilweise geöffnetem<br />

Frontschieber (z.B. Frontschieber = 50 cm) an. Die<br />

Regelung des bedarfsgerechten Abluftvolumenstroms<br />

erfolgt, abhängig von der Frontschieberöffnung, stufenlos<br />

zwischen V1 und V2 (ZU ≤ Frontschieber ≤ 50 cm).<br />

Die Eckpunkte V1, V2 und V3 s<strong>in</strong>d frei parametrierbar und<br />

lassen sich beliebigen Frontschieberöffnungen zuordnen,<br />

z.B. V2 bei Frontschieber = 50 cm.<br />

2.3.3 V3 = VMAX<br />

Der dritte Eckpunkt des Abluftvolumenstroms ist V3 und<br />

gibt den Abluftvolumenstrom bei voll geöffnetem Frontschieber<br />

(z.B. Frontschieber = 90 cm) an. Die Regelung des<br />

bedarfsgerechten Abluftvolumenstroms erfolgt, abhängig<br />

von der Frontschieberöffnung, stufenlos zwischen V2 und<br />

V3 (50 cm ≤ Frontschieber ≤ 90 cm).<br />

Alle Volumenstromeckwerte V1, V2 und V3 s<strong>in</strong>d<br />

frei parametrierbar und können somit an jede<br />

Laborabzugsbauart angepasst werden. Natürlich kann der<br />

Volumenstromwert V2 auch auf V3 = VMAX gesetzt werden.<br />

Damit würde oberhalb von 50 cm Frontschieberöffnung<br />

ke<strong>in</strong>e Volumenstromerhöhung mehr erfolgen.<br />

Lufte<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit v [m/sec]<br />

0,8<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,2<br />

V1=V MIN<br />

ZU<br />

V2=V 40cm<br />

Frontschieber<br />

= Lufte<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

= Abluftvolumenstrom<br />

Bild 3.5: Vollvariable Regelung<br />

V3=V MAX<br />

AUF<br />

600<br />

450<br />

300<br />

150<br />

Abluftvolumenstrom V [m 3 /h]<br />

5


6<br />

Laborabzugsregelung<br />

Kapitel 3.0<br />

3.1 Regelschema Laborabzugregelung<br />

Die Regelsysteme FC500 und iCM von SCHNEIDER<br />

arbeiten nach dem Pr<strong>in</strong>zip des geschlossenen Regelkreises<br />

(closed loop). E<strong>in</strong> bedarfsgerechter Abluftvolumenstrom<br />

wird abhängig von der Frontschieberöffnung<br />

ausgeregelt.<br />

Laborabzug<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

1<br />

Zuluft<br />

Abluft<br />

Funktionsanzeige<br />

Notstromakku<br />

Regelung<br />

FC500<br />

Wartungsfreie Messe<strong>in</strong>richtung mit Drosselklappe<br />

Stellklappenantrieb mit Rückführungspoti<br />

Statischer Differenzdrucktransmitter<br />

Lufte<strong>in</strong>strömungssensor (Erfassung der Querschieberöffnung)<br />

Wegsensor oder Endschalter (Erfassung der Frontschieberöffnung)<br />

Digitale E<strong>in</strong>- und Ausgänge für Sonderanwendungen<br />

Analoge Ausgänge 0(2)...10 VDC für Raumgruppencontroller GC10<br />

Feldbus BACnet, LON oder Modbus<br />

Bild 3.6: Regelschema FC500<br />

-<br />

+<br />

M<br />

2<br />

4<br />

5<br />

Überwachung nach<br />

DIN EN 14175<br />

3.1.1 Funktionsbeschreibung FC500<br />

3<br />

zu hoch<br />

normal<br />

zu ger<strong>in</strong>g<br />

p<br />

Volumenstromanzeige<br />

RS 232<br />

Mit dem Servicemodul SVM100 oder e<strong>in</strong>em Laptop mit<br />

<strong>in</strong>stallierter PC2500 Software können alle Parameter, wie<br />

z.B. Sollvolumenströme (Normalbetrieb, Nachtbetrieb<br />

etc.), Alarmverögerungszeit, Alarmschwelle etc. e<strong>in</strong>gestellt<br />

werden.<br />

3.1.2 Istwerte und Sollwerte<br />

Die Führungsgrößen Lufte<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit (berührungslose<br />

Bypassmessung) und wahlweise die vertikale<br />

Frontschieberposition werden ständig gemessen.<br />

E<strong>in</strong>e <strong>in</strong>terne L<strong>in</strong>earisierung der Istwerte sowie e<strong>in</strong> schneller<br />

Regelalgorithmus errechnet prädiktiv den Sollwert für<br />

den auszuregelnden Abluftvolumenstrom, der mittels der<br />

motorisch betriebenen Drosselklappe oder e<strong>in</strong>em frequenzumrichtergesteuerten<br />

Abluftmotor ausgeregelt wird.<br />

E<strong>in</strong> statischer Differenzdrucksensor (Transmitter) misst<br />

ständig den Istwert des Abluftvolumenstroms, welcher<br />

mittels der motorisch betriebenen Drosselklappe solange<br />

nachgeregelt wird, bis der Istwert dem errechneten<br />

frontschieberabhängigen Sollwert entspricht. Durch<br />

die Errechnung des Abluftvolumenstromsollwertes<br />

steht e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>deutige, von Störgrößen (z.B. ungünstige<br />

E<strong>in</strong>strömverhältnisse) unabhängige Führungsgröße zur<br />

Verfügung, wodurch der benötigte Abluftvolumenstrom<br />

schnell, stabil und präzise ausgeregelt wird.<br />

230 VAC Netz<br />

Nachtabsenkung<br />

Digitale E<strong>in</strong>-/Ausgänge<br />

6 7<br />

Analoge Ausgänge<br />

Feldbus<br />

8<br />

m 3<br />

h<br />

Servicemodul<br />

SVM100<br />

F1 F2 F3<br />

1 2 3<br />

4 5 6<br />

7 8 9<br />

* 0 ,<br />

Laptop<br />

Kann der Sollwert z.B. <strong>in</strong>folge von Luftmangel nicht<br />

ausgeregelt werden, erfolgt bei Unterschreitung<br />

des Abluftsollwertes e<strong>in</strong>e optische und akustische<br />

Alarmierung. Die akustische Alarmierung ist mit der Reset-<br />

Taste quittierbar, während die optische Alarmierung erst<br />

gelöscht wird, wenn der Abluftsollwert wieder erreicht oder<br />

überschritten wird.<br />

Die Leuchtdiode Frontschieber schließen (Funktionsanzeige)<br />

bl<strong>in</strong>kt, wenn der Frontschieber des Laborabzugs<br />

um mehr als 50 cm geöffnet wird.<br />

Der Notstromakkumulator gewährleistet e<strong>in</strong>e gesicherte<br />

Stromversorgung bei Netzspannungsausfall. Das Regelverhalten<br />

bei Netzspannungsausfall ist parametrierbar<br />

(z.B. Regelklappe AUF, Regelklappe ZU, etc.).<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>


3.2 Blockschaltbild FC500<br />

In Bild 3.7 ist das Blockschaltbild der kompletten Laborabzugsregelung<br />

FC500 dargestellt.<br />

3.2.1 E<strong>in</strong>speisung<br />

Alle SCHNEIDER-Produkte verfügen über e<strong>in</strong> eigenes<br />

230V AC-Netzteil, wodurch die 24V AC-E<strong>in</strong>speisung<br />

über e<strong>in</strong>en externen Transformator entfällt. Das<br />

<strong>in</strong>tegrierte Netzteil vere<strong>in</strong>facht die Planung, generiert<br />

ke<strong>in</strong>e weiteren Nebenkosten und verbessert wesentlich<br />

die Systemsicherheit und die Störfestigkeit der Elektronik.<br />

Bei e<strong>in</strong>er externen 24 V-Sammele<strong>in</strong>speisung würde bei<br />

e<strong>in</strong>em Kurzschluss oder sonstigen Defekt der komplette<br />

Versorgungsstrang ausfallen.<br />

E<strong>in</strong>e externe 24 VAC-E<strong>in</strong>speisung ist ohne den <strong>in</strong>ternen<br />

Transformator ebenso möglich.<br />

Der externe Notstromakkumulator wird angeschlossen,<br />

wenn die Netzversorgung über ke<strong>in</strong>e<br />

unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) verfügt.<br />

Nach Netzspannungsausfall wird die Abluftklappe <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

defi nierte Stellung (parametrierbar) gefahren oder es wird<br />

weiter geregelt.<br />

Bild 3.7: Blockschaltbild FC500<br />

Watchdog 2<br />

LON-Vernetzung FTT-10A<br />

Lufte<strong>in</strong>strömungssensor<br />

Differenzdrucktransmitter<br />

Wegsensor<br />

Stellklappe-Rückführungspoti<br />

E<strong>in</strong>speisung<br />

GND +5V +12V<br />

230/115 V AC<br />

Netzteil<br />

Spannungsversorgung<br />

EE-PROM<br />

I/O<br />

A/D<br />

Watchdog 1<br />

Notstromakku<br />

CPU<br />

3.2.2 CPU-Aufbau<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Laborabzugsregelung<br />

Kapitel 3.0<br />

Die CPU besteht im Wesentlichen aus e<strong>in</strong>em Mikrocontroller<br />

mit <strong>in</strong>tegriertem RAM (Random Access Memory),<br />

e<strong>in</strong>em UART (Universal Asynchron Receiver<br />

Transmitter), <strong>in</strong>ternen Timern, Input/Output-Ports und<br />

e<strong>in</strong>em A/D (Analog/Digital-Wandler).<br />

Zusätzlich zum CPU-Kernel befi ndet sich noch e<strong>in</strong> D/A<br />

(Digital/Analog-Wandler) sowie e<strong>in</strong> Input- und e<strong>in</strong> Output-<br />

Interface auf der Regelplat<strong>in</strong>e. Die peripheren Sensoren<br />

und Aktoren s<strong>in</strong>d an die entsprechenden Portleitungen<br />

angeschlossen.<br />

In dem EE-PROM werden die Regelungsparameter<br />

spannungsausfallsicher gespeichert. Das ROM oder der<br />

Flash-Speicher be<strong>in</strong>haltet die Applikationssoftware.<br />

3.2.3 Zwei unabhängige Watchdogschaltungen<br />

Die Regelung FC500 verfügt über zwei vone<strong>in</strong>ander<br />

unabhängige Watchdogschaltungen. Der Mikrocontroller<br />

wird zyklisch auf Fehlfunktionen überprüft und<br />

e<strong>in</strong>e oder beide Watchdogschaltungen lösen bei Fehlverhalten<br />

der CPU e<strong>in</strong>en automatischen Hardware-<br />

Reset aus, wodurch die CPU neu gestartet wird. Dieses<br />

e<strong>in</strong>malige Watchdogkonzept erhöht zusätzlich die<br />

Betriebssicherheit.<br />

ROM/FLASH<br />

RAM<br />

Timer<br />

UART<br />

RS 232<br />

Serielles Interface<br />

Relais<br />

Output<br />

TTL<br />

D/A<br />

TTL<br />

Input<br />

Optokoppler<br />

Relais: Licht<br />

Betrieb<br />

Nacht<br />

Alarm<br />

TTL: Stellmotor<br />

Funktionsanzeige<br />

Analogausgang<br />

Raumregelung<br />

Zuluft und Abluft<br />

F/U-Ansteuerung<br />

TTL: Funktionsanzeige<br />

E<strong>in</strong>/Aus<br />

OK: Nacht<br />

E<strong>in</strong>/Aus<br />

V MAX<br />

7


8<br />

Laborabzugsregelung<br />

Kapitel 3.0<br />

3.3 Klemmenanschlussplan FC500<br />

In Bild 3.8 ist der Klemmenanschlussplan e<strong>in</strong>er vollvariablen<br />

Laborabzugsregelung FC500 sowie der Verdrahtungsplan<br />

und die Verschlauchung mit dem statischen Differenzdrucktransmitter<br />

dargestellt.<br />

Sämtliche Kabel s<strong>in</strong>d vorkonfektioniert und auf Schraubsteckklemmen<br />

aufgelegt. Bei der Montage brauchen nur<br />

noch die Schraubsteckklemmen <strong>in</strong> den vorgesehenen<br />

Steckplatz gesteckt werden und schon ist die Verdrahtung<br />

fertig. Dadurch ist e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache, kostengünstige und<br />

fehlerfreie Verdrahtung gewährleistet.<br />

Folgende Punkte s<strong>in</strong>d bei der Verdrahtung e<strong>in</strong>zuhalten:<br />

1. Stecken des Drosselklappenmotorkabels <strong>in</strong> X13.<br />

2. Stecken des Funktionsanzeigekabels <strong>in</strong> X15 (FAZ1).<br />

3. Stecken des Strömungssensorkabels <strong>in</strong> X19.<br />

4. Stecken des Wegsensorkabels <strong>in</strong> X12.<br />

5. Akkumulatorkabels von X9 an Akkumulator<br />

anstecken, wenn ke<strong>in</strong>e unterbrechungsfreie<br />

Stromversorgung (USV) vor handen ist (unbed<strong>in</strong>gt<br />

auf Polarität (+) und (-) achten.<br />

6. Verschlauchen des statischen Differenzdrucktransmitters<br />

(+) = Überdruck (roter Schlauch)<br />

und (-) = Unterdruck (blauer Schlauch).<br />

7. 230 VAC E<strong>in</strong>speisung an X1 anschließen.<br />

8. LON-Kabel IY-(St)Y 2x2x0,8 oder Belden-Kabel an<br />

X11.29 LON-A) und X11.30 (LON-B) anschliessen<br />

(nur wenn LON-Netzwerk gefordert ist).<br />

9. Leuchtröhre (mit EVG) zur Ausleuchtung des<br />

Laborabzug<strong>in</strong>nenraumes (optional) an X3<br />

anschließen.<br />

Nach dem Selbsttest ist die Inbetriebnahme abgeschlossen<br />

und die Laborabzugsregelung funktioniert autark.<br />

Soll die Raumregelung und/oder die Anb<strong>in</strong>dung an die<br />

GLT über LON-Netzwerk realisiert werden, s<strong>in</strong>d noch die<br />

LON-Netzwerkvariablen (SNVT´s) e<strong>in</strong>zub<strong>in</strong>den, wodurch<br />

die Gesamtfunktionalität defi niert wird.<br />

Mehr über die LON-Netzwerkvariablen erfahren Sie <strong>in</strong> den<br />

Kapiteln 7.0 LON-Technologie.<br />

Technische Datenblätter, weiterführende Informationen<br />

und Ausschreibungstexte über die Laborabzugsregelung<br />

FC500 und iCM fi nden Sie als Download im Internet unter<br />

www.schneider-elektronik.de.<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>


Bild 3.8: Klemmenanschlussplan FC500<br />

EINSPEISUNG<br />

NETZSPANNUNG<br />

230 VAC<br />

50/60Hz<br />

L<br />

N<br />

EINSPEISUNG<br />

LICHT ABZUG<br />

230 VAC<br />

50/60Hz<br />

19 2021 22 23 24<br />

X8<br />

10 VA<br />

L N L N<br />

IN OUT<br />

24V AC<br />

EXTERNE<br />

EINSPEISUNG<br />

69 70 71 72 73<br />

X14<br />

GND<br />

0...5V DC<br />

+24V DC<br />

+ -<br />

DIFFERENZDRUCK-<br />

TRANSMITTER (Extern)<br />

7...300Pa<br />

L<br />

N<br />

p<br />

MAGNETVENTIL 2<br />

(optional)<br />

F2<br />

3,15 AT<br />

F1<br />

X1<br />

1 2 3<br />

X2<br />

4 5 6<br />

250 mAT<br />

Relais<br />

Licht<br />

Wartungsfreie Messe<strong>in</strong>richtung<br />

mit Drosselklappe<br />

FC500<br />

Transformator<br />

15VA<br />

Prim.: 230 VA<br />

Sek : 22 VAC/1,25A<br />

K1<br />

Relais<br />

E<strong>in</strong>/Aus<br />

Relais Relais<br />

Tag/Nacht Störmeldung<br />

K2 K3 K4<br />

10 11 12 13 14 15 16 17 18<br />

7 8 9<br />

X3 X4 X5 X6<br />

L N<br />

LICHT ABZUG EIN/AUS<br />

Max.: 12A / B16<br />

L1,2,3 (115/230VAC)<br />

19 20 21 22 23 24<br />

X8<br />

NO<br />

NC<br />

COM<br />

AUS<br />

EIN<br />

1.1<br />

1.2<br />

2.1<br />

2.2<br />

3.1<br />

B1<br />

In1<br />

In2<br />

EIN/AUS<br />

Relaiskontakt<br />

Max.: 3A / 230VAC<br />

JP1<br />

3.2<br />

4.1<br />

4.2<br />

In3<br />

NO<br />

NC<br />

COM<br />

NACHT<br />

TAG<br />

TAG/NACHT<br />

Relaiskontakt<br />

Max.: 3A / 230VAC<br />

Zuluft<br />

NO<br />

NC<br />

COM<br />

X9<br />

25 26<br />

LABORABZUGSREGELUNG<br />

mit <strong>in</strong>tegrierter Überwachung nach EN 14175<br />

Klemmenplan, komplett<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

-<br />

+<br />

Laborabzug<br />

STÖRUNG<br />

BETRIEB<br />

STÖRMELDUNG<br />

Relaiskontakt<br />

Max.: 3A / 230VAC<br />

Abluft<br />

- +<br />

Akku<br />

AKKUMULATOR<br />

12V/1,2Ah<br />

DIGITALEINGÄNGE<br />

Externe bauseitige Spannung<br />

24VDC/50mA<br />

X11<br />

In4<br />

29 31 33 35 37 39 41 43 45 47 49 51 53 55 57 59<br />

30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 52 54 56 58 60<br />

- - - -<br />

+ + + +<br />

24V 24V 24V 24V<br />

DC DC DC DC<br />

E<strong>in</strong>/Aus<br />

In1<br />

Tag/Nacht In2<br />

Nacht-Freigabe In3<br />

Notfall/VMax In4<br />

X7<br />

JP4<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2 Reset<br />

1<br />

12<br />

11<br />

10 Run<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

JP3<br />

In1, In2, In3, In4<br />

Brücken nicht gesteckt<br />

Externe bauseitige<br />

Spannung 24VDC/50mA<br />

Maximale Kabellänge<br />

< 1000m<br />

M<br />

STRÖMUNGSSENSOR<br />

(optional)<br />

zu hoch<br />

normal<br />

zu niedrig<br />

Reset<br />

FUNKTIONS-<br />

ANZEIGE<br />

EN 14175<br />

Standard oder<br />

Kundenversion<br />

X11<br />

Servicemodul<br />

SVM100<br />

F1 F2 F3<br />

1 2 3<br />

4 5 6<br />

7 8 9<br />

* 0 ,<br />

X19<br />

A<br />

LON-NETZWERK LON A/B-IN<br />

B<br />

A<br />

FTT-10A (optional) LON A/B-OUT<br />

B<br />

DIGITALEINGÄNGE Frontschieber =0cm<br />

27 28<br />

Max. Kabellänge 50cm<br />

E<strong>in</strong>/Aus<br />

In1<br />

B1<br />

DIGITALEINGÄNGE<br />

In1 1.1<br />

Tag/Nacht<br />

In2<br />

1.2<br />

Optokopplere<strong>in</strong>gänge<br />

In2 2.1<br />

24VDC/10mA<br />

In3<br />

2.2<br />

Nacht-Freigabe<br />

In3 3.1<br />

Max. Kabellänge < 5m<br />

3.2<br />

Notfall/VMax<br />

In4<br />

In4 4.1<br />

4.2<br />

GND<br />

ANALOGAUSGÄNGE<br />

A1-Out<br />

GND<br />

A1Out...A4Out<br />

A2-Out<br />

0(2)...10V DC/10mA GND<br />

A3-Out<br />

GND<br />

A4-Out<br />

GND<br />

+24V DC/100mA<br />

PRÄSENZMELDER Präsenzmelder<br />

THERMOELEMENT Thermoelement KTY81<br />

X10<br />

X20<br />

1 2 3 4 5<br />

CPU<br />

LON<br />

JP5<br />

FC500<br />

JP1<br />

X21<br />

JP6<br />

Rev.:<br />

1.0<br />

Laborabzugsregelung<br />

FRONTSCHIEBERSENSOR<br />

(optional)<br />

69 70 71 72 73<br />

X14<br />

RS485-1 RS485-2<br />

X18<br />

X17<br />

Laptop<br />

FAZ 2<br />

X16<br />

X13<br />

FAZ 1<br />

29 31 33 35 37 39 41 43 45 47 49 51 53 55 57 59<br />

61 62 63 64 65 66 67 68<br />

30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 52 54 56 58 60<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

JP7<br />

1 2 3 4 5<br />

JP8<br />

1 2<br />

X12<br />

MAGNETVENTIL 1<br />

(optional)<br />

FRONTSCHIEBER-<br />

SENSOR<br />

Seilzugpotentiometer<br />

STATISCHER DIFFERENZDRUCK-<br />

TRANSMITTER Messbereich: Messbreich:<br />

6...300 Pa Pa<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

M<br />

STELLMOTOR NMQ 15<br />

15V DC/3 Nm/3 s<br />

+<br />

-<br />

+ = Überdruck<br />

- = Unterdruck<br />

RÜCKFÜHRUNGS-<br />

POTENTIOMETER<br />

JP2<br />

2 1<br />

X15<br />

FC500<br />

Datum:<br />

23. Juni 2006<br />

Kapitel 3.0<br />

9


Laborabzugsregelung<br />

Kapitel 3.0<br />

4.1 Vorteile der vollvariablen Laborabzugs-<br />

regelung<br />

Die Schadstoffausbruchsicherheit des Laborabzugs ist<br />

bei gleichzeitigem m<strong>in</strong>imalen Luftverbrauch bei jeder<br />

Frontschieberöffnung gewährleistet. Die Robustheit wird<br />

durch die entsprechende Parametrierung der Volumenstromwerte<br />

V1, V2 und V3 erreicht und kann <strong>in</strong>dividuell an<br />

beliebige Laborabzugsbauarten angepasst werden.<br />

Durch den Wegsensor ist e<strong>in</strong>e stufenlose Abluftvolumenstromregelung<br />

über den gesamten Frontschieberverstellbereich<br />

(z.B. 90 cm) gewährleistet, während e<strong>in</strong>e<br />

face velocity Regelung nur den Frontschieberöffnungsbereich<br />

0 cm (ZU) bis maximal 25 cm ausregelt. Je<br />

nach e<strong>in</strong>gestelltem face velocity Wert (z.B. 0,5 m/s)<br />

und benötigtem Abluftvolumenstrom (z.B. 400 m 3 /h pro<br />

laufendem Meter) ist der erforderliche Abluftvolumenstrom<br />

bereits nach 25 cm Frontschieberöffnungshöhe<br />

erreicht. D.h. der für den Laborabzug getestete Wert<br />

der Schadstoffausbruchsicherheit (z. B. 400 m 3 /h bei<br />

voll geöffnetem Frontschieber) wird bereits <strong>in</strong> den ersten<br />

25 cm Frontschieberöffnungshöhe ausgeregelt. Damit<br />

wird das E<strong>in</strong>sparpotenzial e<strong>in</strong>es vollvariabel geregelten<br />

Laborabzugs beim E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>er face velocity Regelung<br />

nicht voll ausgeschöpft.<br />

E<strong>in</strong>e vollvariable Volumenstromregelung mit Wegsensor<br />

ist neben der zusätzlichen Sicherheit für den Nutzer<br />

auch die energetisch s<strong>in</strong>nvollste Variante, da die volle<br />

Frontschieberöffnungshöhe (z.B. 90 cm) stetig l<strong>in</strong>ear<br />

ausgeregelt wird. E<strong>in</strong> weiterer Vorteil des Wegsensors als<br />

Istwerterfassung der vertikalen Frontschieberöffnung ist<br />

e<strong>in</strong> stabiler, von Störgrößen unabhängiger Messwert, der<br />

e<strong>in</strong>e schnelle und stabile Regelung gewährleistet.<br />

4.1.1 Plausibilitätsprüfung durch drei<br />

unterschiedliche Sensoren<br />

Durch den E<strong>in</strong>satz von drei unterschiedlichen Sensoren<br />

(Wegsensor, statischer Differenzdrucksensor<br />

und Strömungssensor) überprüft die Regelung FC500<br />

ständig die Plausibilität der drei Sensoren zue<strong>in</strong>ander.<br />

Es wird zyklisch überprüft, ob die Istwerte der Sensoren<br />

(Differenzdruck- und Strömungssensor) im logischen<br />

Kontext zum Sollwert des Wegsensors steht. Dies ist e<strong>in</strong>e<br />

zusätzliche Sicherheit für das gesamte Regelsystem und<br />

für den Nutzer.<br />

4.1.2 Regelparameter<br />

Alle projektspezifi schen Regelparameter, wie z.B. die<br />

obere und untere Grenze für den Maximal- und den<br />

M<strong>in</strong>imalvolumenstrom, lassen sich vor Ort problemlos mit<br />

dem Servicemodul oder e<strong>in</strong>em Laptop abrufen, ändern<br />

und überwachen. E<strong>in</strong> zyklisch sequenzielles Abfragen<br />

und Überprüfen der Regel istwerte und Regelsollwerte<br />

garantiert e<strong>in</strong>e sehr schnelle, stabile und bedarfsgerechte<br />

Volumenstromregelung.<br />

10<br />

4.1.3 Selbstlernmodus<br />

E<strong>in</strong> softwaregesteuerter automatischer Selbst lernmodus<br />

(teach <strong>in</strong>) erleichtert und optimiert die Inbetriebnahme.<br />

Alle erforderlichen System daten und Regelparameter<br />

werden im Selbst lernmodus von den Regelsystemen<br />

FC500 und iCM vollautoma tisch ermittelt und selbsttätig<br />

programmiert.<br />

5.1 Mess– und Regelkomponenten<br />

Die richtige Konzeption der Mess– und Regelkomponenten<br />

ist entscheidend für die Schnelligkeit, Stabilität<br />

und Genauigkeit der gesamten Regelstrecke. Die Produkte<br />

von SCHNEIDER s<strong>in</strong>d nach dem neuesten Stand<br />

der Technik entwickelt und erfüllen diese Anforderungen.<br />

5.2 Wartungsfreie Messe<strong>in</strong>richtung mit<br />

<strong>in</strong>tegrierter Drosselklappe<br />

SCHNEIDER Elektronik setzt konsequent auf se<strong>in</strong>e<br />

patentierte wartungsfreie Messe<strong>in</strong>richtung. Das hat<br />

folgende Vorteile:<br />

sehr hohe Messgenauigkeit<br />

<strong>in</strong>tegriertes mittelwert bildendes R<strong>in</strong>gkammermessverfahren<br />

wartungsfrei mit Selbstre<strong>in</strong>igungseffekt durch seitliche<br />

Anströmung der Messlöcher<br />

ger<strong>in</strong>ger Druckverlust<br />

ger<strong>in</strong>ge Luftströmungsschallwerte<br />

kompakte Bauweise<br />

unabhängig von An- und Abströmstrecke<br />

NW<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

80<br />

+ -<br />

Luftrichtung<br />

Druckentnahme<br />

Wartungsfreie<br />

Messe<strong>in</strong>richtung<br />

Stellmotor<br />

140<br />

Bild 3.9: Wartungsfreie Messe<strong>in</strong>richtung mit <strong>in</strong>tegrierter<br />

Drosselklappe<br />

L


5.2.1 Kompakte Bauweise<br />

Um die baulichen Gegebenheiten <strong>in</strong> <strong>Laboratorien</strong><br />

zu berücksichtigen, haben wir mit der kompakten<br />

wartungsfreien Messe<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong> Produkt entwickelt,<br />

das direkt auf den Abluftstutzen des Laborabzuges<br />

montiert werden kann. Auf e<strong>in</strong>e besondere Anströmstrecke<br />

kann verzichtet werden. Bei e<strong>in</strong>em Rohrdurchmesser<br />

von DN 200 benötigt die kompakte Messe<strong>in</strong>richtung mit<br />

<strong>in</strong>tegrierter Drosselklappe e<strong>in</strong>e Länge von nur 235 mm.<br />

In der Tabelle 3.2 fi nden Sie die Zusammenhänge zwischen<br />

Nennweite (NW), Baulänge (L) und Nennvolumenstrom<br />

VNENN bei e<strong>in</strong>er Strömungsgeschw<strong>in</strong>digkeit von 7,5 m/s.<br />

Um die im Labor geforderten Schallwerte e<strong>in</strong>zuhalten,<br />

sollte die geplante Strömungsgeschw<strong>in</strong>digkeit 5,0 m/s nicht<br />

überschreiten, d.h. die angegebenen Volumenstromwerte<br />

VNENN s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> diesem Fall um 33 % zu reduzieren.<br />

Nennweite<br />

NW [mm]<br />

Baulänge<br />

L [mm]<br />

5.3 Statischer Differenzdrucksensor<br />

Für verschmutzte oder aggressive Luft eignet sich nur<br />

die statische Wirkdruckmessung, da der statische Differenzdrucksensor<br />

von der Luft nicht durchströmt wird.<br />

5.3.1 Volumenstrombestimmung durch<br />

Wirkdruckmessung am Staukörper<br />

Volumenstrom<br />

VNENN [m 3/h]<br />

160 235 540<br />

200 310<br />

optional 235<br />

850<br />

250 400 1250<br />

315 760 2050<br />

Tabelle 3.2: Nennnweiten der wartungsfreien Messe<strong>in</strong><br />

richtung mit <strong>in</strong>tegrierter Drosselklappe<br />

Grundlage der Volumenstrombestimmung ist die<br />

Wirkdruckmessung am Staukörper, der <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er<br />

Messe<strong>in</strong>richtung, Messblende oder e<strong>in</strong>es Messkreuzes<br />

e<strong>in</strong>gebaut wird. SCHNEIDER setzt konsequent die<br />

patentierte wartungsfreie Messe<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>. Neben<br />

e<strong>in</strong>er sehr hohen Messgenauigkeit ist noch besonders die<br />

Unabhängigkeit von e<strong>in</strong>er An- und/oder Abströmstrecke<br />

hervorzuheben.<br />

Der auf e<strong>in</strong>en Staukörper auftretende Luftstrom generiert,<br />

proportional zur Luftgeschw<strong>in</strong>digkeit, e<strong>in</strong>en entsprechenden<br />

Widerstandsdruck. Die daraus resultierende<br />

Druckdifferenz wird als Wirkdruck bezeichnet.<br />

Luftrichtung<br />

p = Differenzdruck<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

p<br />

Laborabzugsregelung<br />

Kapitel 3.0<br />

Bild 3.10: Differenzdruckmessung an e<strong>in</strong>er Messblende<br />

Der Volumenstrom berechnet sich aus der Formel:<br />

.<br />

V = c .<br />

.<br />

V = Volumenstrom<br />

c = geometrische Konstante<br />

des Staukörpers<br />

5.4 Dynamischer Luftströmungssensor<br />

Durch den E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>es eigens von SCHNEIDER<br />

entwickelten Luftströmungssensors wird sowohl e<strong>in</strong>e<br />

Querschieberverstellung (horizontal) als auch e<strong>in</strong>e<br />

Frontschieberverstellung (vertikal) am Laborabzug erfasst<br />

und als normiertes Ausgangssignal 0...10V DC zur<br />

Verfügung gestellt.<br />

E<strong>in</strong> von SCHNEIDER Elektronik entwickeltes Messpr<strong>in</strong>zip<br />

erkennt die Richtung der Luftströmung und ermöglicht sehr<br />

genaue und schnelle Messungen im Bereich von 0...1 m/s.<br />

Dieser Messbereich eignet sich besonders zur Erfassung<br />

der Lufte<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit an Laborabzügen (z. B.<br />

0,5 m/s).<br />

Der Luftströmungssensor AFS100 wird an geeigneter<br />

Position auf dem Laborabzugsdach montiert und misst im<br />

Bypass die Lufte<strong>in</strong>strömung <strong>in</strong> den Laborabzug.<br />

p<br />

p = Differenzdruck<br />

= Dichte der Luft<br />

11


Laborabzugsregelung<br />

Kapitel 3.0<br />

Diese im Bypass gemessene Lufte<strong>in</strong>strömung entspricht<br />

genau der Lufte<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit (face velocity)<br />

im Bereich des Frontschiebers, sowohl <strong>in</strong> geöffneter als<br />

auch <strong>in</strong> geschlossener Stellung. Wird der Frontschieber<br />

geöffnet, bricht die Lufte<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit e<strong>in</strong> und<br />

steht somit <strong>in</strong> direkter Abhängigkeit zur Frontschieberöffnung.<br />

Bild 3.11: Luftströmungssensor AFS100<br />

5.5 Wegsensor<br />

E<strong>in</strong> Wegsensor (Seilpotentiometer) erfasst die vertikale<br />

Frontschieberposition mit e<strong>in</strong>er absoluten Genauigkeit<br />

von besser als 2 mm. Die reproduzierbare und stufenlose<br />

l<strong>in</strong>eare Erfassung der Frontschieberposition ermöglicht<br />

e<strong>in</strong>e sehr schnelle, präzise und stabile Regelung. Über–<br />

bzw. Unterschw<strong>in</strong>gungen werden durch diese Technik<br />

weitgehend vermieden.<br />

Der Wegsensor ist e<strong>in</strong>fach montierbar und gewährleistet<br />

e<strong>in</strong> absolut sicheres und stabiles Istwertsignal der<br />

vertikalen Frontschieberstellung.<br />

Das Seil des Wegsensors hat e<strong>in</strong>e Auswurfl änge von<br />

1m und lässt sich problemlos an das Gegengewicht des<br />

Frontschiebers e<strong>in</strong>hängen.<br />

Der von SCHNEIDER entwickelte Wegsensor SPS100<br />

ist speziell für die genaue, reproduzierbare und stabile<br />

Erfassung der vertikalen Frontschieberöffnungshöhe<br />

konzipiert.<br />

12<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Zuluft<br />

Abluft<br />

Laborabzug<br />

-<br />

+<br />

M<br />

Luftströmungssensor<br />

<strong>in</strong> Bypass-Messanordnung<br />

p<br />

Funktionsanzeige<br />

Regelung<br />

FC500<br />

normal<br />

zu niedrig<br />

Reset<br />

Bild 3.12: Laborabzug mit Luftstömungs-<br />

und Wegsensor<br />

Bild 3.13: L<strong>in</strong>earer Wegsensor SPS100<br />

10-Gang-Potentiometer<br />

230 VAC Netz<br />

Nachtabsenkung<br />

Digitale E<strong>in</strong>-/Ausgänge<br />

Analoge Ausgänge<br />

Feldbus<br />

L<strong>in</strong>earer Wegsensor<br />

Bild 3.14: Anschlussschema l<strong>in</strong>earer Wegsensor<br />

+<br />

Messsignal<br />

Frontschieber<br />

-


5.6 Erfassung von thermischen Lasten<br />

Thermische Lasten müssen schnell und sicher erfasst<br />

und durch e<strong>in</strong>en erhöhten Abluftvolumenstrom abgeführt<br />

werden. Der Luftströmungssensor ist für die zusätzliche<br />

Aufgabe der Erfassung von thermischen Lasten ungeeignet.<br />

Er muss temperaturkompensiert se<strong>in</strong>, um e<strong>in</strong>en<br />

sicheren Lufte<strong>in</strong>strömwert, unabhängig von der Raumtemperatur,<br />

als Führungsgröße für die Laborabzugsregelung<br />

zu generieren.<br />

SCHNEIDER bietet hierfür e<strong>in</strong> eigenes PT-100 Thermoelement<br />

<strong>in</strong> V4A-Hülse zur e<strong>in</strong>deutigen und sicheren<br />

Messung der Innenraumtemperatur des Laborabzugs<br />

an. Sobald sich die Innenraumtemperatur erhöht und<br />

e<strong>in</strong>en frei parametrierbaren Wert überschreitet, wird der<br />

Abluftvolumenstrom sofort und sicher erhöht.<br />

5.7 Schnelllaufender Stellmotor mit<br />

Rückführungspotentiometer<br />

Der bedarfsgerechte Abluftvolumenstrom wird über die<br />

Drosselklappe e<strong>in</strong>geregelt. Der für SCHNEIDER entwickelte<br />

sehr schnelle Stellmotor (3 sec für 90 Grad) wird direkt auf<br />

die Achse der Drosselklappe montiert und verfügt mit 4<br />

Nm über ausreichende Kraftreserven. Der Stellmotor wird<br />

direkt von der Regelelektronik angesteuert (Direct-Drive),<br />

wodurch e<strong>in</strong>e schnelles und stabiles Regelverhalten<br />

garantiert wird. Diese Ansteuerungsart hat wesentliche<br />

Vorteile gegenüber der analogen Motoransteuerung<br />

(0...10V DC). Bei der Analogansteuerung des Motors<br />

ist <strong>in</strong>folge der herstellerabhängigen <strong>in</strong>ternen Hysterese<br />

e<strong>in</strong>e stabile Ausregelung des Sollvolumenstroms nicht<br />

möglich.<br />

E<strong>in</strong> Rückführungspotentiometer meldet den Istwert der<br />

aktuellen Drosselklappenstellung an die Regelelektronik.<br />

E<strong>in</strong> spezieller Regelalgorithmus “fährt” den benötigten<br />

Abluftvolumenstrom ohne undefi niertes Überschw<strong>in</strong>gen<br />

schnell und direkt an. Bei Ansteuerung des Stellmotors<br />

wird gleichzeitig geprüft, ob auch e<strong>in</strong>e tatsächliche<br />

Stellklappenverstellung (Flapcontrol) erfolgt. Dieses<br />

Regelkonzept mit <strong>in</strong>tegrierter Überwachungsfunktion des<br />

Stellmotors übertrifft die hohen Sicherheitskriterien, die an<br />

Laborabzugregelungen gestellt werden.<br />

6.1 Planungswerte Schall und Abluft-<br />

volumenstrom<br />

Um e<strong>in</strong> optimales Verhältnis von Abluftvolumenstrom,<br />

Regelverhalten und m<strong>in</strong>imalen Schallwerten zu projektieren,<br />

s<strong>in</strong>d die Schallwerttabellen der technischen<br />

Datenblätter des ausgewählten Laborabzugsreglers <strong>in</strong> die<br />

Systemplanung mit e<strong>in</strong>zubeziehen.<br />

Der ideale Kanalvordruck am Laborabzugsregler sollte ca.<br />

130 Pascal betragen.<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Laborabzugsregelung<br />

Kapitel 3.0<br />

Bild 3.15: Drosselklappe mit wartungsfreier Messe<strong>in</strong>richtung<br />

und schnelllaufendem Stellmotor<br />

Ausführung: PPs, Flansch/Flansch<br />

Drosselklappe mit wartungsfreier Messe<strong>in</strong>richtung<br />

Ausführung: PPs, Flansch/Flansch<br />

Druckentnahme<br />

-<br />

+<br />

Luftrichtung<br />

M<br />

Stellmotor mit<br />

Rückführungspoti<br />

(Klappenstellung)<br />

Bild 3.16: Anschlussschema Stellmotor<br />

Rückführungspoti<br />

für Klappenstellung<br />

Stellmotor, 4Nm<br />

3 sec für 90 Grad<br />

13


Laborabzugsregelung<br />

Kapitel 3.0<br />

6.2 Leistungsmerkmale Laborabzugsregelung<br />

Die Laborabzugsregelung FC500 kann für alle<br />

Regelbetriebsarten (vollvariabel, face velocity, konstant,<br />

Wegsensor etc.) e<strong>in</strong>gesetzt werden und verfügt über<br />

e<strong>in</strong>en Steckplatz für e<strong>in</strong> Feldbusmodul zur Anb<strong>in</strong>dung an<br />

die Gebäudeleittechnik (GLT).<br />

Die Laborabzugsregelung iCM ist als kompaktes E<strong>in</strong>baugerät<br />

konzipiert und ausschließlich für die Regelbetriebsart<br />

face velocity verfügbar.<br />

6.2.1 Leistungsmerkmale FC500<br />

Microprozessor gesteuertes variables Regelsystem<br />

Eigenes <strong>in</strong>tegriertes Netzteil 230V AC<br />

Alle Systemdaten werden netzspannungsausfallsicher<br />

im EEPROM gespeichert<br />

Separate Klemmenplat<strong>in</strong>e für übersichtliches<br />

Aufl egen der Kabel und schnelle Inbetriebnahme<br />

Steckbare Hauptplat<strong>in</strong>e für e<strong>in</strong>fachen Service<br />

Parametrierung und Abruf aller Systemwerte über<br />

Servicemodul SVM100 oder Software PC2500<br />

Statischer Differenzdrucktransmitter 3...300 Pa<br />

(optional 8...800 Pa) mit hoher Langzeitstabilität zur<br />

Messung des Abluftistwertes (Volumenstrom)<br />

L<strong>in</strong>earer Wegsensor für stabile und störungsfreie<br />

Messung der vertikalen Frontschieberöffnung<br />

Luftströmungssensor zur Messung der E<strong>in</strong>strömungsgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

(face velocity)<br />

Volumenstrombereich 10:1<br />

Standarddurchmesser DN250, Baulänge nur 400 mm<br />

Integrierte Funktionsüberwachung des sicheren<br />

Laborabzugsbetriebs nach EN 14175 mit akustischer<br />

und optischer Alarmierung<br />

Überwachung des bauseitigen Lüftungssytems<br />

Wartungsfreie Venturimesse<strong>in</strong>richtung<br />

Schneller prädiktiver Regelalgorithmus<br />

Schnelle, stabile und präzise Regelung durch direkte<br />

Ansteuerung des Stellmotors mit Rückführungspoti<br />

Regelparameter werden onl<strong>in</strong>e adaptiv optimiert<br />

Reaktionszeit und Aufwärtsregelung des Abluftvolumenstroms<br />

≤ 2 sec (VMIN → VMAX)<br />

Parametrisierung der Abwärtsregelzeit zur<br />

Ausregelung des Abluftvolumenstroms ≤ 2...24 sec<br />

(VMAX → VMIN)<br />

Geschlossener Regelkreis (closed loop control)<br />

Interne Funktionsüberwachung aller Sensoren auf<br />

Plausibilität<br />

Notfallbetrieb (Override) = VNOTFALL<br />

Nachtabsenkung (reduzierter Betrieb) = VNACHT<br />

Optische und wahlweise akustische Warnmeldung für<br />

den Betriebszustand “Frontschieberposition > 50cm”<br />

Notstromakkumulator (optional) für spannungsausfallgesicherten<br />

Betrieb<br />

Regelverhalten nach Netzausfall frei parametrierbar<br />

Integrierte Akkumulatorladeschaltung mit Tiefentladeschutzschaltung<br />

LON-Feldbusmodul FTT-10A nachrüstbar<br />

Geeignet für alle Laborabzugsbauarten<br />

14<br />

Bild 3.17: Laborabzugsregelung FC500<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>


6.2.2 Leistungsmerkmale iCM<br />

Standardausführung<br />

Microprozessor gesteuertes variables Regelsystem<br />

mit vollgraphischem LC-Display<br />

Numerische und Bargraph-Anzeige der E<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

<strong>in</strong> m/s oder ft/m<strong>in</strong><br />

Low cost Regelung <strong>in</strong> kompakter E<strong>in</strong>bauversion<br />

Externes Steckernetzteil 230V AC/15V DC<br />

Alle Systemdaten werden netzspannungsausfallsicher<br />

im EEPROM gespeichert<br />

Parametrierung und Abruf aller Systemwerte über<br />

<strong>in</strong>tegrierte Bedienebene, Servicemodul SVM100 oder<br />

Software PC2500<br />

Luftströmungssensor zur Messung der E<strong>in</strong>strömungsgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

(face velocity)<br />

Volumenstrombereich 10:1<br />

Integrierte Funktionsüberwachung des sicheren<br />

Laborabzugsbetriebs nach EN 14175 mit akustischer<br />

und optischer Alarmierung<br />

Optische und wahlweise akustische Warnmeldung für<br />

den Betriebszustand “Frontschieberposition > 50cm”<br />

Notfallbetrieb (Override) = VNOTFALL<br />

Nachtabsenkung (reduzierter Betrieb) = VNACHT<br />

Überwachung des bauseitigen Lüftungssytems<br />

Schneller prädiktiver Regelalgorithmus<br />

Schnelle, stabile und präzise Regelung durch direkte<br />

Ansteuerung des Stellmotors mit Rückführungspoti<br />

Reaktionszeit und Aufwärtsregelung des Abluftvolumenstroms<br />

≤ 2 sec (VMIN → VMAX)<br />

Parametrisierung der Abwärtsregelzeit zur<br />

Ausregelung des Abluftvolumenstroms ≤ 2...24 sec<br />

(VMAX → VMIN)<br />

Geschlossener Regelkreis (closed loop control)<br />

mit optionalem Zusatzgerät -E2:<br />

Eigenes <strong>in</strong>tegriertes Netzteil 230V AC<br />

Separate Klemmenplat<strong>in</strong>e für übersichtliches<br />

Aufl egen der Kabel und schnelle Inbetriebnahme<br />

Statischer Differenzdrucktransmitter 3...300 Pa<br />

(optional 8...800 Pa) mit hoher Langzeitstabilität zur<br />

Messung des Abluftistwertes (Volumenstrom)<br />

Wartungsfreie Venturimesse<strong>in</strong>richtung<br />

L<strong>in</strong>earer Wegsensor für stabile und störungsfreie<br />

Messung der vertikalen Frontschieberöffnung<br />

Interne Funktionsüberwachung aller Sensoren auf<br />

Plausibilität<br />

Geeignet für alle Laborabzugsbauarten<br />

Bild 3.18: Laborabzugsregelung iCM<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Laborabzugsregelung<br />

Kapitel 3.0<br />

15


Laborabzugsregelung<br />

Kapitel 3.0<br />

7.1 Produktübersicht Laborabzugs-<br />

überwachung<br />

Die Tabelle zeigt die Übersicht der von SCHNEIDER<br />

verfügbaren Produkte <strong>in</strong> der Produktgruppe Laborabzugsregelung.<br />

Die Gesamtproduktübersicht <strong>LabSystem</strong> fi nden Sie <strong>in</strong><br />

Kapitel 1, Abschnitt 6.1<br />

16<br />

Technische Datenblätter, weiterführende Informationen<br />

und Ausschreibungstexte über die Produkte FC500 und<br />

iCM fi nden Sie als Download im Internet unter www.<br />

schneider-elektronik.de.<br />

Produktgruppe Produkt Kurzbeschreibung Kapitel<br />

Laborabzugsregelung<br />

mit <strong>in</strong>tegrierter<br />

Überwachung nach<br />

DIN EN 14175<br />

FC500 Bedarfsgerechte, frontschieberabhängige schnelllaufende Laborabzugsregelung<br />

mit statischem Differenzdrucktransmitter und optionalem Feldbusmodul,<br />

Betriebsarten: vollvariabel, Wegsesnor, face velocity, konstant<br />

(1-Punkt, 2-Punkt oder 3-Punkt)<br />

iCM Bedarfsgerechte, frontschieberabhängige schnellregelnde Laborabzugsregelung<br />

mit Strömungssensor, Betriebsarten: face velocity<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

3.0<br />

3.0


<strong>LabSystem</strong><br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Automatischer Frontschieber Controller<br />

4.0<br />

Automatischer Frontschieber Controller<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Kapitel 4.0<br />

Abschnitt Titel Seite<br />

1.1 E<strong>in</strong>leitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />

1.1.1 Zusätzliche Sicherheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />

2.1 Funktionsbeschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />

3.1 Zusätzliche Energiee<strong>in</strong>sparung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />

3.1.1 E<strong>in</strong>facher E<strong>in</strong>bau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />

4.1 Antriebse<strong>in</strong>heit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

4.1.1 Strombegrenzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

4.1.2 Automatische Selbstjustage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

4.2 Parametrierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

4.2.1 Vernetzung über Feldbus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

4.2.2 Taste Zeitverlängerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

5.1 Funktionsschema Frontschieber Controller SC500 . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

5.2 Blockschaltbild SC500 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

5.2.1 E<strong>in</strong>speisung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

5.2.2 CPU-Aufbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

5.2.3 Zwei unabhängige Watchdogschaltungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

5.3 Klemmenanschlussplan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

5.3.1 Lieferumfang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

5.4 Leistungsmerkmale SC500 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

6.1 Produktübersicht Frontschieber Controller . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

1


2<br />

Automatischer Frontschieber Controller<br />

Kapitel 4.0<br />

1.1 E<strong>in</strong>leitung<br />

SCHNEIDER Elektronik bietet mit dem Automati schen<br />

Frontschieber Controller SC500 e<strong>in</strong> Produkt für zusätzliche<br />

Sicherheit und Energiee<strong>in</strong>sparung im Laborbetrieb.<br />

1.1.1 Zusätzliche Sicherheit<br />

E<strong>in</strong> Passiv-Infrarot-Bewegungsmelder (PIR) überwacht<br />

ständig den Arbeitsbereich des Laborabzuges. Befi ndet sich<br />

ke<strong>in</strong> Bedienpersonal mehr direkt vor dem Laborabzug, wird<br />

der vollautomatische Schließvorgang des Frontschiebers<br />

nach e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>stellbaren Schließverzögerungszeit (10<br />

Sekunden bis 30 M<strong>in</strong>uten) e<strong>in</strong>geleitet.<br />

Der Schadstoffausbruch e<strong>in</strong>es Laborabzuges ist bei<br />

geschlossenem Frontschiebefenster am ger<strong>in</strong>gsten. Bei<br />

gleichzeitiger Reduzierung des Abluftvolumen stromes<br />

durch e<strong>in</strong> Laborabzugsregler (z.B. FC500 oder iCM) wird<br />

zusätzlich e<strong>in</strong>e erhebliche Energiee<strong>in</strong>sparung erreicht.<br />

Die Schadstoffausbruchsicherheit des Laborabzugs<br />

wird verbessert und zusätzlich das energetische<br />

E<strong>in</strong>sparpotenzial optimal ausgenutzt.<br />

2.1 Funktionsbeschreibung<br />

Mit den Tasten AUF, AB und STOP des Bedien panels<br />

PAN100 wird der Frontschieber elektrisch ange steuert<br />

und führt motorisch die gewünschte Bewegung aus. E<strong>in</strong><br />

anschließbarer Fußtaster ermöglicht e<strong>in</strong> automatisches<br />

Öffnen des Frontschiebers mittels Fußbetätigung. Diese<br />

Option ist sehr s<strong>in</strong>nvoll, wenn e<strong>in</strong>e Handverstellung<br />

momentan nicht möglich ist, da z. B. das Laborpersonal<br />

e<strong>in</strong>en Gegenstand mit beiden Händen trägt.<br />

Wird der Frontschieber manuell <strong>in</strong> Richtung AUF oder <strong>in</strong><br />

Richtung AB geschoben erkennt die <strong>in</strong>terne Tippsensorik<br />

(nur bei Aktivierung) automatisch die gewünschte Richtung<br />

und öffnet bzw. schließt den Frontschieber elektromotorisch.<br />

E<strong>in</strong>e an der Griffl eiste des Frontschiebers montierte<br />

Infrarot-Lichtschranke IRL100 stoppt automatisch den<br />

Frontschieber, wenn während des Schließvorgangs<br />

e<strong>in</strong> H<strong>in</strong>dernis erkannt wird. Aus dem Labor abzug<br />

herausgeführte Gegenstände, wie z.B. Mess sonden,<br />

elektrische Kabel usw. werden mit e<strong>in</strong>er Aufl ösung von<br />

≥ 1mm erkannt. Transparente Glaskolben müssen im<br />

Erfassungsbereich der IR-Lichtschranke unbed<strong>in</strong>gt<br />

abgedeckt werden, da sonst e<strong>in</strong>e Detektierung nicht<br />

möglich ist.<br />

E<strong>in</strong>e manuelle Betätigung des Frontschiebefensters<br />

ist jederzeit möglich. Dies gilt auch bei manuellen<br />

E<strong>in</strong>griffen <strong>in</strong> den laufenden Schließvorgang. Schwergängige<br />

H<strong>in</strong>dernisse werden durch die permanente<br />

Stromüberwachung des elektromotorischen Antriebs<br />

erkannt. Sobald der Frontschieber auf e<strong>in</strong> schwergängiges<br />

H<strong>in</strong>dernis läuft, erhöht sich die Stromaufnahme und führt<br />

zur Abschaltung des elektrischen Antriebs.<br />

Die elektromotorische Antriebse<strong>in</strong>heit besteht aus den<br />

Bild 4.1: Automatischer Frontschieber Controller SC500<br />

Seilumlenkrollen und der Antriebsrolle sowie aus dem<br />

wartungsfreien Stellmotor und e<strong>in</strong>er betriebssicheren<br />

Magnetkupplung.<br />

3.1 Zusätzliche Energiee<strong>in</strong>sparung<br />

Nach Verlassen des Laborabzugarbeitsberei ches durch<br />

das Bedienpersonal wird der <strong>in</strong>terne Timer für den automatischen<br />

Schließvorgang gestartet. Die Wartezeit bis zum<br />

motorisch gesteuerten automatischen Schließ vorgang ist<br />

von 10 Sekunden bis 30 M<strong>in</strong>uten frei parametrierbar.<br />

Bewegungen vor dem Laborabzug werden durch den<br />

Passiv Infrarot Bewegungsmelder (PIR) erkannt und führen<br />

zu e<strong>in</strong>em Neustart des <strong>in</strong>ternen Timers. Automatische<br />

Schließungen des Frontschiebers werden somit erst dann<br />

e<strong>in</strong>geleitet, wenn der <strong>in</strong>terne Timer ohne Unterbrechung<br />

abgelaufen ist, d.h. wenn sich <strong>in</strong>nerhalb der e<strong>in</strong>gestellten<br />

Wartezeit ke<strong>in</strong> Laborpersonal vor dem Laborabzug<br />

befunden hat.<br />

Die Laborabzugsregler FC500 oder iCM reduzieren<br />

sofort den Abluftvolumenstrom unter Berücksichtigung<br />

des m<strong>in</strong>imalen Schadstoffausbruchs. Der erforderliche<br />

Abluftvolumenstrom (Frontschieber = ZU) lässt sich, je<br />

nach Anforderung um ca. 70 %, bezo gen auf den maximalen<br />

Abluftvolumenstrom (Frontschieberr= ganz AUF),<br />

reduzieren. E<strong>in</strong> Laborabzug mit e<strong>in</strong>er erforderlichen<br />

Abluft von 500 m 3 /h bei ganz geöffnetem Frontschieber<br />

kann, ohne Bee<strong>in</strong>trächtigung der Sicherheit, auf e<strong>in</strong>en<br />

Abluftvolumenstrom von 150 m 3 /h bei ganz geschlossenem<br />

Frontschieber reduziert werden.<br />

3.1.1 E<strong>in</strong>facher E<strong>in</strong>bau<br />

Die Laborabzugsregelungen FC500/iCM und der Automatische<br />

Frontschieber Controller SC500 von SCHNEIDER<br />

ergänzen sich ideal. Der SC500 eignet sich zum E<strong>in</strong>bau <strong>in</strong><br />

alle Bauarten und Konstruktionen von Laborabzügen und<br />

ist somit auch ideal für Nachrüstungen geeignet.<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>


4.1 Antriebse<strong>in</strong>heit<br />

Die Antriebse<strong>in</strong>heit besteht aus e<strong>in</strong>em Elektromotor<br />

und e<strong>in</strong>em Encoder, welcher der Steuerelektronik die<br />

momentane Istwertposition des Frontschiebefensters<br />

übermittelt. Die Umschaltung von Schnell- <strong>in</strong> den<br />

Langsamlauf und die Haltepositionen (ZU, 50 cm und<br />

AUF) können nun errechnet werden.<br />

Die Antriebse<strong>in</strong>heit ist <strong>in</strong> zwei verschiedenen Ausführungen<br />

verfügbar. Der Frontschieber kann sowohl über das<br />

Frontschieberseil als auch über Zahnriemen angetrieben<br />

werden. Das Frontschieberseil wird über Gummirollen<br />

angetrieben (Friktionsantrieb), während der Zahnriemen<br />

über e<strong>in</strong>e Zahnriemenscheibe der Antriebse<strong>in</strong>heit geführt<br />

wird.<br />

Auf Bild 4.2 ist die Vorderansicht der Antriebse<strong>in</strong>heit mit<br />

Seilantrieb abgebildet.<br />

4.1.1 Strombegrenzung<br />

Die Stromaufnahme des motorischen Antriebs wird<br />

überwacht, wenn der Frontschieber automatisch geöffnet<br />

oder geschlossen wird. Trifft der Frontschieber auf<br />

e<strong>in</strong> H<strong>in</strong>dernis oder bei Schwergängigkeit, erhöht sich die<br />

Stromaufnahme des Motors. Sobald e<strong>in</strong>e frei parametrierbare<br />

Stromschwelle (maximaler Grenzwert) überschritten<br />

wird, schaltet sich der Motor sofort ab. Diese<br />

Schutzschaltung bietet e<strong>in</strong>e zusätzliche Sicherheit für den<br />

Nutzer.<br />

4.1.2 Automatische Selbstjustage<br />

Der Endschalter ZU meldet den Zustand Frontschieber<br />

geschlossen. In dieser Stellung wird der Encoder automatisch<br />

justiert. Dadurch wird e<strong>in</strong> eventuell auftretender<br />

Schlupf (Gummirollenantrieb) korrigiert und der Frontschieber<br />

läuft immer e<strong>in</strong>wandfrei <strong>in</strong> die ZU-Position.<br />

4.2 Parametrierung<br />

Die Parametrierung wie z.B. Wartezeit des <strong>in</strong>ternen<br />

Timers, Stromschwelle, Lichtschrankentyp usw. erfolgt<br />

mit dem Servicemodul SVM100 (Handheld-Term<strong>in</strong>al)<br />

oder mit e<strong>in</strong>em Laptop und der Software PC2500 von<br />

SCHNEIDER.<br />

Alle Parameter s<strong>in</strong>d vor Ort anwenderspezi fi sch konfi -<br />

gurierbar.<br />

Mit der Software PC2500 können zusätzlich E<strong>in</strong>stellwerte<br />

gespeichert und ausgedruckt werden.<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Automatischer Frontschieber Controller<br />

Kapitel 4.0<br />

Bild 4.2: Vorderansicht der Antriebse<strong>in</strong>heit mit Gummirolle<br />

4.2.1 Vernetzung über Feldbus<br />

Der Automatische Frontschieber Controller SC500 ist über<br />

e<strong>in</strong> Feldbusmodul der Laborabzugsregelung (z.B. FC500)<br />

vernetzbar. E<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> die Gebäudeleittechnik<br />

ist somit gewährleistet. So lässt sich z.B. problemlos der<br />

Frontschieber automatisch schließen, wenn e<strong>in</strong> Brand<br />

oder Rauchalarm ausgelöst wird. Auch die Fernwartung<br />

ist über das Netzwerk e<strong>in</strong>fach und effi zient realisierbar.<br />

4.2.2 Taste Zeitverlängerung<br />

Durch Betätigen der Taste ZEITVERLÄNGERUNG wird<br />

die Absenkwartezeit des Frontschiebers um e<strong>in</strong> parametrierbares<br />

Zeit<strong>in</strong>tervall (1...30 M<strong>in</strong>uten) verlängert. Durch<br />

mehrfach aufe<strong>in</strong>ander folgendes Betätigen dieser Taste<br />

wird das Zeit<strong>in</strong>tervall <strong>in</strong>tern addiert (max. 4 Additionen).<br />

Wenn der Laborabzug z.B. mit neuen Geräten e<strong>in</strong>gerichtet<br />

werden muss oder über e<strong>in</strong>en längeren Zeitraum der<br />

Frontschieber nicht schließen soll ist diese Funktion s<strong>in</strong>nvoll.<br />

Es kann e<strong>in</strong>e maximale Verlängerung der Absenkwartezeit<br />

von 4 x 30 M<strong>in</strong>uten = 2 Stunden erreicht werden.<br />

3


4<br />

Automatischer Frontschieber Controller<br />

Kapitel 4.0<br />

5.1 Funktionsschema<br />

Automatischer Frontschieber<br />

Controller SC500<br />

Das Funktionsschema <strong>in</strong> Bild 4.4 zeigt die Wirkungsweise<br />

des Automatischen Frontschieber Controllers SC500 von<br />

SCHNEIDER.<br />

Laborabzug<br />

4<br />

1<br />

M<br />

1 Passiv-Infrarot-Melder PIR<br />

2<br />

Bedienpanel-Frontschieber<br />

3 Lichtschranke Sender<br />

4 Lichtschranke Empfänger<br />

5 Endschalter ZU<br />

6<br />

ZU<br />

3<br />

2<br />

AUF<br />

STOP<br />

AB<br />

6 Frontschieber-Antriebse<strong>in</strong>heit 24V DC<br />

Bild 4.4: Funktionsschema SC500<br />

5<br />

Die Funktionsbeschreibung des Automatischen<br />

Frontschieber Controllers SC500 fi nden Sie <strong>in</strong> Kapitel 2.1,<br />

Seite 2<br />

SC500<br />

Servicemodul<br />

SVM100<br />

F1 F2 F3<br />

1 2 3<br />

4 5 6<br />

7 8 9<br />

* 0 ,<br />

RS 232<br />

Störmeldung<br />

230 VAC Netz<br />

RS485<br />

Passiv-Infrarot-<br />

Bewegungsmelder<br />

Laptop<br />

Bild 4.5: Laborabzug mit Passiv-Infrarot-Bewegungs<br />

melder, Werkbild: Wesemann<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>


5.2 Blockschaltbild SC500<br />

In Bild 4.6 ist das Blockschaltbild des kompletten<br />

Automatischen Frontschieber Controllers SC500<br />

dargestellt.<br />

5.2.1 E<strong>in</strong>speisung<br />

Alle SCHNEIDER-Produkte verfügen über e<strong>in</strong> eigenes<br />

230V AC-Netzteil, wodurch die 24V AC-E<strong>in</strong>speisung<br />

über e<strong>in</strong>en externen Transformator entfällt. Das<br />

<strong>in</strong>tegrierte Netzteil vere<strong>in</strong>facht die Planung, generiert<br />

ke<strong>in</strong>e weiteren Nebenkosten und verbessert wesentlich<br />

die Systemsicherheit und die Störfestigkeit der Elektronik.<br />

Bei e<strong>in</strong>er externen 24 V-Sammele<strong>in</strong>speisung würde bei<br />

e<strong>in</strong>em Kurzschluss oder sonstigen Defekt der komplette<br />

Versorgungsstrang ausfallen.<br />

5.2.2 CPU-Aufbau<br />

Die CPU besteht im Wesentlichen aus e<strong>in</strong>em Mikrocontroller<br />

mit <strong>in</strong>tegriertem RAM (Random Access<br />

Memory), e<strong>in</strong>em ROM (Read Only Memory) für die<br />

Applikationssoftware, e<strong>in</strong>em UART (Universal Asynchron<br />

LON-Vernetzung FTT-10A<br />

E<strong>in</strong>speisung<br />

GND +5V +12V<br />

230/115 V AC<br />

Netzteil<br />

Spannungsversorgung<br />

Watchdog 2<br />

I/O<br />

CPU<br />

Watchdog 1<br />

Notstromakku<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Automatischer Frontschieber Controller<br />

Kapitel 4.0<br />

Receiver Transmitter), <strong>in</strong>ternen Timern, Input/Output-Ports<br />

und e<strong>in</strong>em A/D (Analog/Digital-Wandler).<br />

Zusätzlich zum CPU-Kernel befi ndet sich noch e<strong>in</strong> D/A<br />

(Digital/Analog-Wandler) sowie e<strong>in</strong> Input- und e<strong>in</strong> Output-<br />

Interface auf der Überwachungsplat<strong>in</strong>e. Die peripheren<br />

Sensoren und Aktoren s<strong>in</strong>d an die ent-sprechenden<br />

Portleitungen angeschlossen.<br />

In dem EE-PROM werden die Parameter spannungsausfallsicher<br />

gespeichert.<br />

5.2.3 Zwei unabhängige Watchdogschaltungen<br />

Die Hardware des SC500 verfügt über zwei vone<strong>in</strong>ander<br />

unabhängige Watchdogschaltungen. Der Mikrocontroller<br />

wird zyklisch auf Fehlfunktionen überprüft und<br />

e<strong>in</strong>e oder beide Watchdogschaltungen lösen bei<br />

Fehlverhalten der CPU e<strong>in</strong>en automatischen Hardware-<br />

Reset aus, wodurch die CPU neu gestartet wird. Dieses<br />

e<strong>in</strong>malige Watchdogkonzept erhöht zusätzlich die<br />

Betriebssicherheit.<br />

EE-PROM<br />

ROM/RAM<br />

Timer<br />

UART<br />

RS 232<br />

Serielles Interface<br />

Bild 4.6: Blockschaltbild SC500<br />

Relais<br />

Output<br />

TTL<br />

TTL<br />

Input<br />

Optokoppler<br />

Relais: Alarm<br />

TTL: Stellmotor<br />

TTL: Wegencoder<br />

Tasten Auf/Ab<br />

Fußtaster<br />

Lichtschranke<br />

Passiv-Infrarot-<br />

Sensor<br />

OK: Auf<br />

Ab<br />

5


6<br />

Automatischer Frontschieber Controller<br />

Kapitel 4.0<br />

5.3 Klemmenanschlussplan SC500<br />

In Bild 4.7 ist der Klemmenanschlussplan e<strong>in</strong>es<br />

Automatischen Frontschieber Controllers SC500 und der<br />

Verdrahtungsplan dargestellt.<br />

Sämtliche Kabel s<strong>in</strong>d vorkonfektioniert und auf Schraubsteckklemmen<br />

aufgelegt. Bei der Montage brauchen nur<br />

noch die Schraubsteckklemmen <strong>in</strong> den vorgesehenen<br />

Steckplatz gesteckt werden und schon ist die Verdrahtung<br />

fertig. Dadurch ist e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache, kostengünstige und<br />

fehlerfreie Verdrahtung gewährleistet.<br />

Folgende Punkte s<strong>in</strong>d bei der Verdrahtung e<strong>in</strong>zuhalten:<br />

1. Stecken des Elektromotor. und Encoderkabels <strong>in</strong> die<br />

Antriebse<strong>in</strong>heit und die Buchse X8.<br />

2. Anschluss des Passiv-Infrarot-Sensors an Klemme X3<br />

(auf richtige Polarität achten).<br />

5.3.1 Lieferumfang Automatischer<br />

Frontschieber Controller SC500<br />

Der Automatische Frontschieber Controller SC500 (Komplettausbau)<br />

be<strong>in</strong>haltet folgende Komponenten:<br />

2<br />

4<br />

3<br />

5<br />

3. Anschluss der Tasten AUF und AB (und ev. STOP)<br />

an Klemme X6.<br />

4. Anschluss des Fußtasters (optional) an Klemme X6.<br />

5. Anschluss der Lichtschranke IRL100 an Klemme X4.<br />

6. Anschluss des Endschalters „Frontschieber UNTEN“<br />

(nicht im Lieferumfang enthalten) an Klemme X5.<br />

7. 230 VAC E<strong>in</strong>speisung an Klemme X1 anschließen.<br />

Nach dem Selbsttest ist die Inbetriebnahme abgeschlossen<br />

und der Automatische Frontschieber Controller<br />

funktioniert autark.<br />

Pos. Anzahl Gegenstand<br />

1 1 Steuerelektronik im Gehäuse mit <strong>in</strong>tegriertem Netzteil (230V AC)<br />

2 1 Motorantriebse<strong>in</strong>heit mit Kupplung<br />

3 1 3m Anschlusskabel Motorantriebse<strong>in</strong>heit<br />

4 1 Passiv-Infrarot-Sensor<br />

5 1 Infrarot-Lichtschranke Sender/Empfänger zur Erfassung von Gegenständen<br />

während des Schließvorgangs<br />

6 1 Zubehör: Bedienpanel AUF/STOP/AB (bitte zusätzlich bestellen)<br />

7 1 Zubehör: Fußtaster zum Öffnen des Frontschiebers (bitte zusätzlich bestellen)<br />

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1<br />

6<br />

7


Bild 4.7: Klemmenanschlussplan SC500<br />

JP3 nicht gesteckt:<br />

2-Draht Lichtschranke<br />

JP3 gesteckt:<br />

3-Draht Lichtschranke<br />

JP3<br />

JP3<br />

F2<br />

T 3,15A/250V<br />

X4<br />

X4<br />

Run<br />

Transformator<br />

Prim.: 230V AC<br />

Sek.: 20V AC<br />

11 12 13<br />

11 12 13<br />

SC500 Controller<br />

F1<br />

T 500mA/250V<br />

X 13<br />

RS 232<br />

Relais 1<br />

RS485-1 RS485-2<br />

X 8<br />

X 7<br />

X12<br />

X11<br />

SC500 Connector<br />

K1<br />

X10<br />

X9<br />

1 2 3 X1<br />

PE<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Servicemodul<br />

X6<br />

JP3<br />

X4 X5<br />

X3<br />

34 35 36 37 38 39<br />

32<br />

28 30<br />

24 26<br />

16 18 20 22<br />

Laptop<br />

F1 F2 F3<br />

1 2 3<br />

X2<br />

33<br />

29 31<br />

25 27<br />

17 19 21 23<br />

7 8 9 10 11 1213<br />

14 15<br />

4 5 6<br />

4 5 6<br />

7 8 9<br />

Automatischer Frontschieber Controller<br />

* 0 ,<br />

Sollwertvorgabe 2...10V DC<br />

für Laborabzugsregelung<br />

PIR<br />

Umlenkrollen<br />

Seilzug<br />

Motor/Kupplung und Encoder<br />

Antriebse<strong>in</strong>heit<br />

Antriebsrolle<br />

Gummi oder Zahnriemen<br />

KLEMMENANSCHLUSSPLAN<br />

LEGENDE: ENDSCHALTER<br />

LEGENDE: JUMPER<br />

1)<br />

Kapitel 4.0<br />

Frontschieber-<br />

Schließsystem SC500<br />

SCHNEIDER-Elektronik GmbH<br />

Industriestraße 4<br />

61449 Ste<strong>in</strong>bach - Germany<br />

Tel.: 0049 (0) 6171/884 79-0<br />

www.schneider-elektronik.de Stand: 22. Dez. 2008 Rev.: 1.0<br />

= ENDSCHALTER OBEN<br />

und ENDSCHALTER UNTEN<br />

<strong>in</strong> SCHIEBERMITTELSTELLUNG<br />

gezeichnet.<br />

nicht gesteckt<br />

gesteckt<br />

Lichtschranke mit 2-Draht-Anschluss (<strong>in</strong>terne Stromerkennung)<br />

Lichtschranke mit Schaltausgang (3-Draht-Anschluss)<br />

JP3<br />

ENDSCHALTEREMPFEHLUNG:<br />

Moeller ATO-11-S-I<br />

7


8<br />

Automatischer Frontschieber Controller<br />

Kapitel 4.0<br />

5.4 Leistungsmerkmale SC500<br />

Microprozessor gesteuertes automatisches<br />

Schließsystem für Laborabzugs-Frontschieber<br />

Eigenes <strong>in</strong>tegriertes Netzteil 230V AC<br />

Alle Systemdaten werden netzspannungsausfallsicher<br />

im EEPROM gespeichert<br />

Parametrierung und Abruf aller Systemwerte über<br />

Servicemodul SVM100 oder Laptop Software<br />

PC2500<br />

Frontschieberverstellung automatisch über<br />

Tipptasten-betrieb (AUF, AB, STOP), Fußschalter<br />

oder manuell<br />

Frontschieberverstellung automatisch über direkten<br />

Tippbetrieb am Fenster (AUF, AB)<br />

10 frei wählbare Geschw<strong>in</strong>digkeiten mit Sanftstopp<br />

Motorstromüberwachung mit automatischer<br />

Abschaltung (manueller E<strong>in</strong>griff)<br />

Schließzeitüberwachung<br />

teach <strong>in</strong> modus für e<strong>in</strong>fache Inbetriebnahme<br />

verschiedener Abzugsbauarten<br />

E<strong>in</strong>leitung des Schließvorgangs durch Passiv-<br />

Infrarot-Bewegungsmelder<br />

Überwachter Schließvorgang durch Infrarot-<br />

Lichtschranke und automatische Abschaltung bei<br />

H<strong>in</strong>derniserkennung<br />

Reduzierter Verkabelungsaufwand durch E<strong>in</strong>satz<br />

von Zwei-Draht-Lichtschranke mit Verwendung der<br />

beiden Frontschieberseile möglich<br />

Absenkwartezeit zwischen 10 sec und 30 m<strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>stellbar<br />

Optional anschließbare Zeitverlängerungstaste zur<br />

Verlängerung der Absenkwartezeit (E<strong>in</strong>richten des<br />

Laborabzuges)<br />

Automatische, elektronische Anpassung des<br />

Antriebes bei Änderung der Leichtgängigkeit des<br />

Frontschiebers<br />

Parametrierung des Systems über die FAZ am Abzug<br />

(RS 485 – <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit der Regelung FC-500)<br />

Verbesserung der Sicherheit und Verr<strong>in</strong>gerung<br />

des Luftbedarfs durch vorwiegenden Betrieb mit<br />

geschlossenem Frontschieber<br />

Geeignet für alle Laborabzugsbauarten, unabhängig<br />

vom Schließ- bzw. Öffnungsweg<br />

6.1 Produktübersicht Automatischer<br />

Frontschieber Controller<br />

Die Tabelle zeigt die Übersicht der von SCHNEIDER<br />

verfügbaren Produkte <strong>in</strong> der Produktgruppe Frontschieber<br />

Controller.<br />

Die Gesamtproduktübersicht <strong>LabSystem</strong> fi nden Sie <strong>in</strong><br />

Kapitel 1, Abschnitt 6.1<br />

Bild 4.8: Automatischer Frontschieber Controller SC500<br />

Technische Datenblätter, weiterführende Informationen<br />

und Ausschreibungstexte über das Produkt SC500 fi nden<br />

Sie als Download im Internet unter www.schneiderelektronik.de.<br />

Produktgruppe Produkt Kurzbeschreibung Kapitel<br />

Automatisches<br />

Frontschieber<br />

Schließsystem<br />

SC500 Tippbetrieb für AUF und AB, Lichtschranke für H<strong>in</strong>derniserkennung während<br />

des Schließvorgangs<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

4.0


<strong>LabSystem</strong><br />

<strong>Raumluftregelung</strong> <strong>in</strong> <strong>Laboratorien</strong><br />

Inhaltsverzeichnis<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

<strong>5.0</strong><br />

<strong>Raumluftregelung</strong><br />

Kapitel <strong>5.0</strong><br />

Abschnitt Titel Seite<br />

1.1 E<strong>in</strong>leitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

1.2 Laborcontroller LCO500 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

1.3 Gruppencontroller GC10 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

1.4 Raumregelmodul RAM500 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

1.5 Schnellaufende variable Volumenstromregler (VAV) . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

1.6 Schnellauswahl <strong>LabSystem</strong> Produkte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

2.1 <strong>Raumluftregelung</strong> <strong>in</strong> <strong>Laboratorien</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

2.1.1 Schnelle Volumenstromänderungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

2.1.2 Parametrierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

2.2 Schnellaufender variabler Volumenstromregler, Analog, VAV-A . . . . . . . . 5<br />

2.3 Schnellaufender variabler Volumenstromregler, LON, VAV-L . . . . . . . . . 5<br />

2.4 Schnellaufender variabler Volumenstromregler, Slave, VAV-S . . . . . . . . 6<br />

2.5 Konstante Volumenstromregler (CAV) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

2.6 Schaltbare Verbraucher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

2.7 Energiee<strong>in</strong>sparung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

3.1 Raumluftbilanzierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

3.2 Istwerte und Sollwerte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

3.3 Konventionelle Verdrahtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

3.4 LON-Vernetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

3.5 Defi nierte Raumluftbilanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

3.6 Unterdruck im Laborraum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

3.7 Bilanzierung von mehreren Laborräumen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

3.8 E<strong>in</strong>fache Inbetriebnahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

4.0 Laborraumlüftungsbeispiele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

4.1 Laborraumlüftung ohne zusätzlich absaugende E<strong>in</strong>heiten . . . . . . . . . . 9<br />

4.1.1 Funktionsbeschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

4.2 Laborraumlüftung unter E<strong>in</strong>beziehung des Raumdrucks<br />

und der Temperatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

4.2.1 Funktionsbeschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

4.3 Laborraumregelung mit e<strong>in</strong>em variabel betriebenen<br />

Laborabzug und konstanter Bodenabsaugung . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

1


2<br />

<strong>Raumluftregelung</strong><br />

Kapitel <strong>5.0</strong><br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Abschnitt Titel Seite<br />

4.3.1 Funktionsbeschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

4.4 Laborraumregelung, low cost, mit mehreren variabel<br />

betriebenen Laborabzügen, analog und RAM500 . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

4.4.1 Funktionsbeschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

4.5 Komplette Laborraumregelung mit mehreren variabel<br />

betriebenen Laborabzügen, analog und GC10 . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

4.5.1 Funktionsbeschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

4.5.2 Raumluftbilanzierung mit dem Gruppencontroller . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

4.5.3 Geeignet für mittlere bis große Laborräume . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

4.6 Komplette Laborraumregelung, LON-vernetzt, mit<br />

mehreren variabel betriebenen Laborabzügen, analog und LCO500 . . . . . 15<br />

4.6.1 Funktionsbeschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

4.7 Komplette Laborraumregelung, LON-vernetzt, mit<br />

mehreren variabel betriebenen Laborabzügen, analog und LCO500 . . . . . 16<br />

4.7.1 Funktionsbeschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

4.7.2 Der Laborcontroller mit Feldbusanb<strong>in</strong>dung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

4.7.3 Die Vorteile der Feldbus-Vernetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

4.7.4 E<strong>in</strong>gänge und Ausgänge über das LON-Netzwerk . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

4.7.5 Das Raumbediengerät . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

4.7.6 Raumluftbilanzierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

4.8 Klemmenanschlussplan LCO500 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />

4.9 LON-vernetzte Laborraumregelung mit mehreren variabel<br />

betriebenen Laborabzügen, LON-vernetzt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />

4.9.1 Funktionsbeschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />

4.9.2 Raumluftbilanzierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />

4.10 Komplette Laborraumregelung, LON-vernetzt, mit mehreren<br />

variabel betriebenen Laborabzügen, LON-vernetzt . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />

4.10.1 Funktionsbeschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />

4.10.2 Die Vorteile der LON-Vernetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />

4.10.3 E<strong>in</strong> Router für max. 64 Knoten (Nodes) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />

4.10.4 Freie E<strong>in</strong>- und Ausgänge der LON-Regler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />

4.10.5 Raumsollwert und Raumtemperatur-Istwert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />

4.10.6 Raumbediengerät für die Tag/Nacht-Umschaltung und<br />

Anschaltung des Raumdifferenzdrucksensors . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />

4.10.7 Raumluftbilanzierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />

5.1 Produktübersicht Raumlüftungsregelung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>


1.1 E<strong>in</strong>leitung<br />

Die komplette Systemlösung für Raumzuluft- und Raumabluftregelungen<br />

<strong>in</strong> <strong>Laboratorien</strong> bietet SCHNEIDER als<br />

kompetenter Partner aus e<strong>in</strong>er Hand. Der Vorteil für den<br />

Anwender ist e<strong>in</strong> funktionierendes Gesamtsystem ohne<br />

Kompatibilitätsprobleme.<br />

Folgende <strong>LabSystem</strong>-Produkte von SCHNEIDER werden<br />

zur Raumlüftungsregelung e<strong>in</strong>gesetzt:<br />

Laborcontroller LCO500<br />

Gruppencontroller GC10<br />

Raumregelmodul RAM500<br />

Schnellaufende variable<br />

Volumenstromregler, LON VAV-L<br />

Schnellaufende variable<br />

Volumenstromregler, Analog VAV-A<br />

Schnellaufende variable<br />

Volumenstromregler, Slave VAV-S<br />

Konstant Volumenstromregler,<br />

mechanisch, ohne Hilfsenergie CAV-xxx<br />

Drosselklappe für Absperrfunktion,<br />

Auf/Zu DK-xxx<br />

Der jeweilige Anwendungsfall bestimmt den E<strong>in</strong>satz des<br />

entsprechenden Produktes unter Berücksichtigung des<br />

besten Preis-/Leistungsverhältnisses.<br />

1.2 Laborcontroller<br />

Der Laborcontroller LCO500 ist speziell für Netzwerkanwendungen<br />

entwickelt und ist jederzeit auf BACnet, LON<br />

oder Modbus nachrüstbar. Er steuert und regelt, zusätzlich<br />

zur Raumlüftungsregelung, komplette Laborraumapplikationen,<br />

e<strong>in</strong>schließlich externer Alarme (Gasalarm, Feuer,<br />

Brand usw.). Der Laborcontroller eignet sich ausgezeichnet<br />

zur Anb<strong>in</strong>dung an die Gebäudeleittechnik (GLT). Die<br />

<strong>in</strong>tegrierte Router-Funktionalität trennt das GLT-Netzwerk<br />

physikalisch von der raum<strong>in</strong>ternen Ankopplung der Laborabzugsregelungen<br />

und vermeidet somit Busüberlastungen.<br />

1.3 Gruppencontroller<br />

Für bedarfsabhängige und schnelle Raumzuluft- und<br />

Raumabluftregelung <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit mehreren variablen<br />

Zuluft- und Ablufte<strong>in</strong>heiten sowie Festverbrauchern.<br />

Der Gruppenregler GC10 errechnet die Raumbilanzierung<br />

und regelt den Laborraum im Unter- oder Überdruck. Die<br />

optionale LON-Vernetzung bietet maximale Flexibilität und<br />

Sicherheit.<br />

1.4 Raumregelmodul<br />

Das Raumregelmodul RAM500 wird auf e<strong>in</strong>e Laborabzugsregelung<br />

FC500 aufgesteckt und bietet e<strong>in</strong>e kostengünstige<br />

Alternative zum Gruppencontroller mit reduziertem<br />

Funktionsumfang. Es können maximal 5 Analoge<strong>in</strong>gänge<br />

als Abluftistwerte bilanziert und e<strong>in</strong> variabler Volumen-<br />

Bild 5.1: Laborcontroller LCO500<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

<strong>Raumluftregelung</strong><br />

Kapitel <strong>5.0</strong><br />

stromregler für die Raumzuluft angesteuert werden. E<strong>in</strong>e<br />

Feldbus-Vernetzung ist nicht möglich.<br />

1.5 Schnellaufende variable Volumenstromregler<br />

(VAV)<br />

Schnellaufende variable Volumenstromregler werden vorzugsweise<br />

für die Raumzuluft- und Raumabluftregelung <strong>in</strong><br />

Laborräumen e<strong>in</strong>gesetzt. SCHNEIDER produziert das gesamte<br />

Spektrum <strong>in</strong> den üblichen Abmessungen <strong>in</strong> PPs und<br />

<strong>in</strong> verz<strong>in</strong>ktem Stahlblech. Die Sollwertansteuerung erfolgt,<br />

je nach Reglerausführung, entweder analog 0(2)...10V DC<br />

oder über das LON-Netzwerk.<br />

Es s<strong>in</strong>d zwei verschiedene Reglerausführungen <strong>in</strong> unterschiedlichen<br />

Bauformen (rund und rechteckig) verfügbar<br />

die, abhängig von der Projektgröße, e<strong>in</strong>gesetzt werden<br />

können.<br />

Der Analogregler VAV-A (xxx steht für die Nennweite NW<br />

<strong>in</strong> mm) wird mit e<strong>in</strong>em analogen Sollwert 0(2)...10V DC<br />

angesteuert, der von raumluftbilanzierenden Geräten (Laborcontroller<br />

LCO500, Gruppencontroller GC10, Raumregelmodul<br />

RAM500) generiert wird.<br />

Der LON-Regler VAV-L errechnet die Raumluftbilanz eigenständig,<br />

<strong>in</strong>dem er die Abluftistwerte der zu bilanzierenden<br />

absaugenden E<strong>in</strong>heiten (Laborabzüge, schaltbare<br />

Verbraucher usw.) über das LON-Netzwerk als Standard<br />

Variable Type (SNVT) erhält. Das erfordert natürlich e<strong>in</strong><br />

LON-vernetztes Gesamtsystem.<br />

3


4<br />

<strong>Raumluftregelung</strong><br />

Kapitel <strong>5.0</strong><br />

1.6 Schnellauswahltabelle<br />

Die Tabelle 5.1 gibt e<strong>in</strong>en schnellen Überblick über die<br />

Ausbaustufen der verschiedenen Raumlüftungsprodukte<br />

von SCHNEIDER.<br />

Tabelle 5.1: Schnellauswahltabelle<br />

Funktion Laborcontroller<br />

LCO-300<br />

Technische Datenblätter, weiterführende Informationen<br />

und Ausschreibungstexte über die Produkte LCO500,<br />

GC10, RAM500, VAV-A, VAV-L, CAV und DK fi nden<br />

Sie als Download im Internet unter www.schneiderelektronik.de.<br />

Gruppencontroller<br />

GC10<br />

<strong>LabSystem</strong> ● Produkte<br />

Raumregelmodul<br />

RAM500<br />

variabler<br />

Volumenstromregler,<br />

LON<br />

VAV-L<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

variabler<br />

Volumenstromregler,<br />

analog<br />

VAV-A<br />

Analoge<strong>in</strong>gänge 0(2)...10V DC 10 10 4 + <strong>in</strong>tern 1 1<br />

Erweiterung Analoge<strong>in</strong>gänge durch<br />

Kaskadierung<br />

Ja Ja Ne<strong>in</strong> Ne<strong>in</strong> Ne<strong>in</strong><br />

Analogausgänge( 0... 10V DC) 8 4 2 1 1<br />

Digitale<strong>in</strong>gänge (schaltbare Verbraucher) 8 8 4 2 2<br />

Relaisausgänge (potenzialfrei) 8 Ne<strong>in</strong> Ne<strong>in</strong> 2 2<br />

Netzwerk BACnet<br />

LON<br />

Modbus<br />

LON Ne<strong>in</strong> LON Ne<strong>in</strong><br />

Integrierte Router-Funktionalität Ja Ja Ne<strong>in</strong> Ne<strong>in</strong> Ne<strong>in</strong><br />

Maximale Bilanzierung von Verbrauchern 10 + Kaska- 10 + Kaska- 5 - -<br />

mit analogen Abluftistwerten<br />

dierungdierung Maximale Bilanzierung von Verbrauchern<br />

mit LON-Interface<br />

16 16 - 16 -


2.1 <strong>Raumluftregelung</strong> <strong>in</strong> <strong>Laboratorien</strong><br />

Laborräume mit mehreren Laborabzügen und Absaugungen<br />

erfordern e<strong>in</strong>e komplexe Raumzu- und Raumabluftregelung.<br />

Der Raumluftwechsel ist <strong>in</strong> der DIN 1946, Teil 7 defi niert<br />

und errechnet sich nach der Faustformel:<br />

25m³ /h x m²<br />

Damit wird der bei Tagbetrieb vorgeschriebene 8-fache<br />

Raumluftwechsel erreicht. Bei Nachtbetrieb ist der reduzierte<br />

4-fache Raumluftwechsel ausreichend.<br />

Neben dem Raumluftwechsel nach DIN 1946, Teil 7 s<strong>in</strong>d<br />

noch zusätzlich die Luftmengenbilanz und die Schutzdruckhaltung<br />

(Unterdruck <strong>in</strong> <strong>Laboratorien</strong> und Überdruck<br />

<strong>in</strong> Re<strong>in</strong>räumen) sowie die Behaglichkeitskriterien Temperatur,<br />

Feuchte und Luftbewegung zu beachten.<br />

2.1.1 Schnelle Volumenstromänderungen<br />

Schnelle Volumenstromänderungen von variablen Verbrauchern<br />

(Laborabzüge und Absaugungen) müssen sofort<br />

erkannt und die erforderliche Raumzuluft-/ abluft entsprechend<br />

schnell nachgeregelt werden. Bei der Auswahl<br />

von Volumenstromreglern für die Raumzuluft ist unbed<strong>in</strong>gt<br />

darauf zu achten, dass die Ausregelzeit von 5 Sekunden<br />

nicht überschritten wird (für 90 Grad Klappenverstellung).<br />

Bei e<strong>in</strong>er Ausregelzeit > 5 s kann die Schutzdruckhaltung<br />

des Laborraums für die verschiedenen Betriebszustände<br />

nicht mehr gewährleistet werden.<br />

Bei der gesamten Anlagenplanung steht der Schutz und<br />

die Sicherheit des Bedienpersonals vor Gefahrstoffen im<br />

Vordergrund.<br />

Die Raumregelprodukte LCO500, GC10 und RAM500<br />

von SCHNEIDER erfüllen die lufttechnischen Funktionen<br />

zur Sicherstellung e<strong>in</strong>er defi nierten Raumbilanz. Die<br />

Raumzuluft- und Raumabluftregelung erfolgt abhängig<br />

von der Schiebefensterstellung der Laborabzüge und<br />

der schaltbaren Verbraucher (Bedarfsanforderung) ohne<br />

Druckschwankungen und Zugersche<strong>in</strong>ungen.<br />

2.1.2 Parametrierung<br />

25m³ pro Stunde Abluftvolumenstrom,<br />

multipliziert mit der Hauptnutzfl<br />

äche des Labors <strong>in</strong> m².<br />

Die Systemparameter von allen SCHNEIDER-Produkten<br />

s<strong>in</strong>d mit dem Servicemodul SVM100 (mobiles Term<strong>in</strong>al)<br />

oder mit e<strong>in</strong>em Laptop und der Software PC2500 vor<br />

Ort anwenderspezifi sch konfi gurierbar. Über e<strong>in</strong>e serielle<br />

Schnittstelle lassen sich z. B. Soll-, Istwerte, Luftströmungsgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

und Volumenstrom (auch für jeden<br />

e<strong>in</strong>zelnen Laborabzug) anzeigen und konfi gurieren.<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

<strong>Raumluftregelung</strong><br />

Kapitel <strong>5.0</strong><br />

2.2 Schnelllaufender variabler Volumenstromregler,<br />

analog<br />

Der variable Volumenstromregler VAV-A mit Analoge<strong>in</strong>gang<br />

0(2)...10V DC kann für Raumzuluft- und Raumabluftanwendungen<br />

e<strong>in</strong>gesetzt werden. Der auszuregelnde<br />

Sollwert wird im Laborcontroller LCO500, im Gruppencontroller<br />

GC10 oder im Raumregelmodul RAM500 bilanziert<br />

und steht als Analogwert 0(2)...10V DC) zur Verfügung.<br />

Bild 5.2: Variabler Volumenstromregler, analog<br />

0(2)...10V DC, Stahl, VAV-A-200-S-0-0-MM-0-0<br />

2.3 Schnelllaufender variabler Volumenstromregler,<br />

LON<br />

Der variable Volumenstromregler mit LON-Feldbusmodul<br />

VAV-L kann für Raumzuluft- und Raumabluftanwendungen<br />

e<strong>in</strong>gesetzt werden. Die Abluftistwerte von bis zu 16<br />

Laborabzügen können bilanziert und selbsttätig ausgeregelt<br />

werden. Die gesamte Parametrierung erfolgt über das<br />

LON-Netzwerk. Neben e<strong>in</strong>er Raumüberdruck- oder Raumunterdruckregelung<br />

kann auch e<strong>in</strong>e zusätzliche Raumabluftregelung<br />

realisiert werden. Damit ist e<strong>in</strong>e konstante<br />

Raumluftwechselrate, auch bei variablen Ablufte<strong>in</strong>heiten,<br />

e<strong>in</strong>fach realisierbar.<br />

Bild 5.3: Variabler Volumenstromregler, LON, PPs,<br />

VAV-L-250-P-0-0-MM-0-0<br />

5


6<br />

<strong>Raumluftregelung</strong><br />

Kapitel <strong>5.0</strong><br />

2.4 Schnelllaufender variabler Volumenstromregler,<br />

Slave<br />

Der variable Volumenstromregler Slave arbeitet nur <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung<br />

mit e<strong>in</strong>er Masterregelung und stellt e<strong>in</strong>e kostengünstige<br />

Lösung dar. Der Masterregler kann e<strong>in</strong> variabler<br />

Volumenstromregler VAV-L (LON), VAV-A (Analog) oder<br />

e<strong>in</strong>e Laborabzugsregelung FC500 se<strong>in</strong>. Der Slaveregler<br />

verfügt nur über e<strong>in</strong>en statischen Differenzdrucktransmitter<br />

und e<strong>in</strong>en schnellen Stellmotor sowie e<strong>in</strong>en Regelkörper<br />

mit Meßsystem und Drosselklappe. Die Regelung erfolgt<br />

im Masterregler während die Sensorik und Aktorik am<br />

Slaveregler montiert ist.<br />

Bild 5.4: Variabler Volumenstromregler, Slave,<br />

rechteckig, Stahlblech<br />

VAV-S-500-400-S-K-0-0<br />

Die Ausregelzeit für alle variablen Volumenstromregler<br />

(VAV) von SCHNEIDER ist < 5 Sekunden über 90 Grad<br />

Klappenverstellung, wodurch die Schutzdruckhaltung (je<br />

nach E<strong>in</strong>satzfall Raumunterdruck oder Raumüberdruck)<br />

auch bei schnellen absaugenden E<strong>in</strong>heiten jederzeit gewährleistet<br />

ist. Die Ausregelzeit für die absaugenden E<strong>in</strong>heiten<br />

(Laborabzüge, schaltbare Verbraucher usw.) beträgt<br />

< 3 Sekunden. Durch die Wahl von unterschiedlichen<br />

Ausregelzeiten wird e<strong>in</strong>e Schw<strong>in</strong>gungsneigung weitestgehend<br />

vermieden.<br />

2.5 Konstante Volumenstromregler (CAV)<br />

Konstante Volumenstromregler CAV werden <strong>in</strong> dauerabgesaugten<br />

E<strong>in</strong>heiten e<strong>in</strong>gesetzt. Lagerschränke, Unterbauabsaugungen<br />

oder Bodenabsaugungen müssen<br />

permanent mit konstanter Luftmenge abgesaugt werden.<br />

Mechanische (ohne Hilfsenergie) und elektronische<br />

konstante Volumenstromregler regeln, unabhängig vom<br />

Kanalvordruck, e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>gestellten Volumenstrom aus.<br />

Mechanische konstante Volumenstromregler s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Stahlblech<br />

mit optionaler 2-K-Lackausführung und PPs verfügbar.<br />

Elektronische konstante Volumenstromregler s<strong>in</strong>d <strong>in</strong><br />

verz<strong>in</strong>ktem Stahlblech, PPs und Edelstahl verfügbar.<br />

Die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> die Raumbilanz erfolgt als fester Offsetwert.<br />

Bild 5.5: Konstanter Volumenstromregler, mechanisch,<br />

ohne Hilfsenergie, Stahlblech, CAV-160-S<br />

2.6 Schaltbare Verbraucher<br />

Quellenabsaugungen und Absaugessen, die je nach Bedarf<br />

elektrisch zu- oder abgeschaltet werden können, zählen<br />

zu den schaltbaren Verbrauchern.<br />

Konstante Volumenstromregler (mechanisch oder elektronisch)<br />

werden, gekoppelt mit e<strong>in</strong>er AUF/ZU-Klappe, mit<br />

e<strong>in</strong>em motorischen Antrieb und e<strong>in</strong>em Schalter zu oder<br />

abgeschaltet.<br />

Die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> die Raumbilanz erfolgt über e<strong>in</strong>en potenzialfreien<br />

Kontakt des Schalters als geschalteter Offsetwert.<br />

Bild 5.6: Schaltbarer Verbraucher, mit Stellmotor, PPs,<br />

DK-160-P-MM-3<br />

2.7 Energiee<strong>in</strong>sparung<br />

E<strong>in</strong>e bedarfsgerechte Volumenstromregelung der erforderlichen<br />

Raumzu- und Raumabluft bedeutet e<strong>in</strong>en erheblich<br />

reduzierten Energieverbrauch und gleichzeitig e<strong>in</strong>e maximale<br />

Sicherheit für das Bedienpersonal.<br />

Europäische und amerikanische Normen <strong>in</strong> denen der<br />

Raumluftwechsel defi niert ist, wie z. B. British Standard,<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>


Unter Ausnutzung des Gleichzeitigkeitsfaktors ist e<strong>in</strong>e<br />

kle<strong>in</strong>ere Dimensionierung des Gesamtsystems ohne Leistungse<strong>in</strong>bußen<br />

möglich. Durch bedarfsgerechtere Anlagenplanung<br />

wird e<strong>in</strong>e erhebliche Reduzierung der Betriebskosten<br />

erreicht.<br />

Neben der Energiee<strong>in</strong>sparung ist auch die Behaglichkeit<br />

des Laborpersonals e<strong>in</strong> wichtiger Faktor. Bei der Planung<br />

e<strong>in</strong>es Laborraumes s<strong>in</strong>d folgende Kriterien zu berücksichtigen:<br />

Temperatur<br />

Feuchte<br />

Raumströmungsverhalten<br />

Raumluftmengenbilanz (für Zuluft und Schutzdruckhaltung)<br />

Raumluftwechsel (nach nationaler Norm)<br />

Der Laborcontroller LCO500 von SCHNEIDER berücksichtigt<br />

all diese Messdaten und verfügt über mehrere<br />

vone<strong>in</strong>ander unabhängige Regelkreise, um die oben aufgeführten<br />

Kriterien zu erfüllen. Neben der Raumzuluft- und<br />

Raumabluftregelung ist auch noch die Heizung/Kühlung<br />

und die Luftfeuchteregelung möglich. Gleichzeitig lässt<br />

sich das Raumströmungsverhalten und der Raumdruck<br />

erfassen und als redundante Werte mit der errechneten<br />

Raumbilanzierung vergleichen.<br />

Auch dies ist e<strong>in</strong> Beitrag zur Sicherheit und Energiee<strong>in</strong>sparung.<br />

3.1 Raumluftbilanzierung<br />

Die Raumregelprodukte LCO500, GC10 und RAM500<br />

von SCHNEIDER errechnen die Raumbilanz des Laborraumes<br />

<strong>in</strong> Abhängigkeit der variablen, schaltbaren und<br />

festen Verbraucher (Laborabzüge, Absaugungen usw.)<br />

und stellen e<strong>in</strong>en Sollwert als Regelgröße für den variablen<br />

Volumenstromregler (Raumzuluft) zur Verfügung.<br />

Zur E<strong>in</strong>haltung des erforderlichen M<strong>in</strong>destraumluftwechsels<br />

lässt sich zusätzlich noch e<strong>in</strong> variabler Volumenstromregler<br />

(Raumabluft) ansteuern.<br />

Laborraumspezifi sche Anforderungen wie Nachtbetrieb,<br />

Tagbetrieb und maximaler Betrieb (Not) lassen sich ebenfalls<br />

<strong>in</strong>tegrieren.<br />

3.2 Istwerte und Sollwerte<br />

Jede Laborabzugsregelung FC500 und iCM und jeder<br />

variable Verbraucher verfügt über e<strong>in</strong>en analogen Istwertausgang<br />

0(2)...10V DC. Der raumspezifi sche Gruppencontroller<br />

LCO500, GC10 oder RAM500 wird mit den<br />

jeweiligen Istwerten beaufschlagt.<br />

Die Istwerte, als direkte Bezugsgrößen des jeweiligen<br />

Volumenstromes (0...1000 m3/h), addiert der Gruppencontroller<br />

softwaremäßig auf und errechnet, unter Berücksichtigung<br />

der Schutzdruckhaltung, die entsprechenden-<br />

Sollwerte für die Raumzuluft und die Raumabluft.<br />

ABZUG #1<br />

Zuluft-Volumenstromregler<br />

ABZUG #4<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

FC500<br />

FC500<br />

ABZUG #2<br />

ABZUG #5<br />

FC500<br />

FC500<br />

ABZUG #3<br />

<strong>Raumluftregelung</strong><br />

FC500<br />

+/-A1 +/-A1 +/-A1<br />

LABOR-<br />

RAUM #1<br />

+/-A1 +/-A1<br />

GND1<br />

GND2<br />

+/-A1<br />

1<br />

+/-E3<br />

+/-E2<br />

+/-E1<br />

+/-E4<br />

+/-E5<br />

GC10<br />

Kapitel <strong>5.0</strong><br />

Diese Sollwerte stehen als analoge Ausgänge zur Verfügung<br />

0(2)...10V DC und steuern die entsprechenden variablen<br />

Volumenstromregler und /oder Frequenzumrichter<br />

für die Raumzu- und Raumabluftregelung an.<br />

3.3 Konventionelle Verdrahtung<br />

Das folgende Schema zeigt e<strong>in</strong>e konventionelle Raumverdrahtung<br />

von Laborabzugsreglern mit e<strong>in</strong>em Raumgruppencontroller<br />

GC10. Diese Verkabelungsart (Sternverkabelung)<br />

ist e<strong>in</strong>fach auszuführen. Verglichen mit der<br />

LON-Vernetzung ist die konventionelle Verdrahtung etwas<br />

kosten<strong>in</strong>tensiver und <strong>in</strong> der Funktionalität e<strong>in</strong>geschränkt.<br />

3.4 LON-Vernetzung<br />

Verb<strong>in</strong>dung zum<br />

Leitrechner<br />

Die Raumregelprodukte LCO500 und GC10 s<strong>in</strong>d LONvernetzbar.<br />

Neben der Verarbeitung von Abluft-Istwerten<br />

für die Raumbilanzierung können auch Fernsteuersignale,<br />

wie z.B. reduzierter Betrieb (Nachtabsenkung) und Sollwerte<br />

über das LON-Netzwerk gesendet werden. Dies<br />

führt zu e<strong>in</strong>er erheblichen Steigerung der Flexibilität und<br />

zu e<strong>in</strong>er Reduzierung des Verkabelungsaufwands.<br />

Variable Volumenstromregler VAV-L mit LON-Interface<br />

von SCHNEIDER holen sich die für sie erforderlichen<br />

Daten direkt und dezentral über die Standard Variablen<br />

(SNVT). Die Funktionalität des Gesamtsystems wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

B<strong>in</strong>d<strong>in</strong>g defi niert.<br />

Der Laborcontroller LCO500 und der Gruppencontroller<br />

GC10 unterstützt auch heterogene Systeme, d. h. die<br />

Messwerte können auch als analoges Signal aufgeschaltet<br />

werden. Damit eignet sich dieses Produkt speziell für<br />

Mischsysteme, d. h. es können sowohl konventionelle<br />

Baugruppen mit LON-vernetzten Produkten verbunden<br />

werden. Nachrüstungen und E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dungen <strong>in</strong> vorhandene<br />

Systeme s<strong>in</strong>d problemlos realisierbar.<br />

7


8<br />

<strong>Raumluftregelung</strong><br />

Kapitel <strong>5.0</strong><br />

ABZUG #6<br />

Zuluft-Volumenstromregler<br />

ABZUG #8<br />

FC500<br />

FC500<br />

+/-A1 +/-A1<br />

FC500<br />

ABZUG #7<br />

LABOR-<br />

RAUM #2<br />

3.5 Defi nierte Raumluftbilanz<br />

Die entsprechend defi nierte frei parametrierbare Raumluftbilanz<br />

wird vollautomatisch von der Additionse<strong>in</strong>heit<br />

(Gruppen-, Laborcontroller oder LON-Regler) errechnet.<br />

Das Verhältnis von Raumabluftvolumenstrom zu Raumzuluftvolumenstrom<br />

ist mit dem Servicemodul SVM100 oder<br />

Laptop und der <strong>in</strong>stallierten Software PC2500 frei konfi -<br />

gurierbar.<br />

3.6 Unterdruck im Laborraum<br />

FC500<br />

+/-A1 +/-A1<br />

ABZUG #9<br />

LON-Netzwerk<br />

Um e<strong>in</strong> defi niertes Druckverhältnis zu gewährleisten, wird<br />

ca. 10 % weniger Zuluft zugeführt als Abluft abgesaugt<br />

wird. Der Zuluftwert berechnet sich aus der Formel:<br />

VZULUFT = VABLUFT x K<br />

Beispiel: 10 % Druckdifferenz<br />

K = 0,90<br />

Konstante Druckverhältnis Laborraum zum Flur<br />

K < 1 Laborraum ist im Unterdruck<br />

K = 1 Ke<strong>in</strong> Druckunterschied<br />

K > 1 Laborraum ist im Überdruck<br />

Die konstante K ist frei wählbar und bestimmt den Schutzdruckhaltungsfaktor.<br />

Im Vordergrund e<strong>in</strong>er defi nierten Raumbilanzregelung<br />

steht die Sicherheit des Bedienpersonals gegen Schadstoffausbruch<br />

sowie deren Wohlbefi nden.<br />

GC10<br />

Verb<strong>in</strong>dung zum<br />

Leitrechner<br />

Das Produktspektrum Raumlüftungsregelung von<br />

SCHNEIDER erfüllt diese Kriterien und bietet hohen Komfort<br />

ohne Zugersche<strong>in</strong>ungen und Druckschwankungen.<br />

Ständiges Abfragen und Überprüfen der Regelgrößen<br />

garantieren e<strong>in</strong>e sehr schnelle, stabile und bedarfsgerechte<br />

Zuluftvolumenstromregelung unter Berücksichtigung<br />

der Schutzdruckhaltung.<br />

3.7 Bilanzierung von mehreren Laborräumen<br />

E<strong>in</strong>e übergeordnete Bilanzierung von mehreren Laborräumen<br />

ist mit den Produkten GC10 und LCO500 ebenso<br />

möglich.<br />

Dazu werden die Istwertausgänge der jeweiligen Raumgruppencontroller<br />

0(2)...10V DC auf den entsprechenden<br />

Gesamtgruppencontroller geführt. E<strong>in</strong>e derartige Kaskadierung<br />

ist mit den Analogsignalen problemlos möglich.<br />

Noch e<strong>in</strong>facher gestaltet sich das Errechnen der Gesamtbilanzierung<br />

über das LON-Netzwerk.<br />

Der Gesamtgruppencontroller errechnet die benötigten<br />

Sollwertvorgaben für die zentralen Zuluft- und Abluftmotoren<br />

(Gebäudezuluft und Gebäudeabluft) und steuert diese<br />

über die entsprechenden Frequenzumrichter an.<br />

Der Anschluss an die übergeordnete Gebäudeleittechnik<br />

(GLT) ist durch standardisierte Schnittstellen gewährleistet.<br />

E<strong>in</strong>e Anb<strong>in</strong>dung an das LON-Netzwerk ist möglich und<br />

reduziert wesentlich die Montage- und Installationskosten<br />

bei gleichzeitiger Steigerung der Systemleistung.<br />

3.8 E<strong>in</strong>fache Inbetriebnahme<br />

Alle projektspezifi schen Regelparameter, Sollwertvorgaben<br />

und Parameter lassen sich vor Ort problemlos mit dem<br />

Servicemodul SVM100 oder Laptop und der <strong>in</strong>stallierten<br />

Software PC2500 abrufen, ändern und überwachen.<br />

Alle für die Inbetriebnahme notwendigen Ist- und Sollwerte<br />

s<strong>in</strong>d auf dem Display des Servicemoduls ablesbar. Es<br />

entfallen somit teure und aufwendige Messungen und die<br />

Inbetriebnahme des Gesamtsystems lässt sich sicher,<br />

schnell und kostengünstig durchführen.<br />

Alle Regelparameter können mit der Inbetriebnahmesoftware<br />

PC2500 für Dokumentationszwecke auch ausgedruckt<br />

werden.<br />

SCHNEIDER bietet alle Regelungs- und Überwachungskomponenten<br />

für Ihre Gesamtsystemplanung aus e<strong>in</strong>er<br />

Hand. Die Vorteile für den Anwender: E<strong>in</strong> kompetenter<br />

Partner für den gesamten Bedarf. Dies gilt auch für spätere<br />

Nachrüstungen.<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>


4.0 Laborraumlüftungsbeispiele<br />

Die folgenden Beispiele beschreiben unterschiedliche<br />

Laborraumlüftungskonzepte. Unter Berücksichtigung der<br />

laborraumspezifi schen Anforderungen steht dabei die optimale<br />

Regelungsstrategie im Vordergrund.<br />

Permanente Konstantverbraucher können beliebig ergänzt<br />

werden, da sie als konstante Abluftmenge <strong>in</strong> der<br />

Raumbilanzierung berücksichtigt werden.<br />

4.1 Laborraumlüftung ohne zusätzlich<br />

absaugende E<strong>in</strong>heiten<br />

Zuluft<br />

M<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

<strong>Raumluftregelung</strong><br />

Kapitel <strong>5.0</strong><br />

<strong>LabSystem</strong>-Komponenten<br />

Nr. Anz. Typ Bezeichnung<br />

1 1 VAV-A-200-S Variabler Volumenstromregler, rund, Analoge<strong>in</strong>gang, DN200, Stahl verz<strong>in</strong>kt<br />

2 1 VAV-S-200-S Variabler Volumenstromregler, rund, Slave, DN200, Stahl verz<strong>in</strong>kt<br />

4.1.1 Funktionsbeschreibung<br />

2<br />

p VAV-S<br />

Der Abluftregler VAV-A-200-S (Analoge<strong>in</strong>gang) regelt den<br />

Raumabluftvolumenstrom und gleicht Kanaldruckschwankungen<br />

selbsttätig aus. Die gewünschte oder vorgeschriebene<br />

Raumluftwechselrate wird durch die analoge Führungsgröße<br />

(Sollwert) vorgegeben.<br />

Die Raumzuluft wird durch e<strong>in</strong>en zweiten Regelkreis<br />

nachgeführt der sich ebenfalls im Abluftregler VAV-A (1)<br />

befi ndet. Der Slaveregler VAV-S (2) stellt nur die Sensorik<br />

und Aktorik zur Verfügung und bildet somit e<strong>in</strong>e kostengünstige<br />

Lösung.<br />

M<br />

1<br />

Abluft<br />

VAV-A<br />

p<br />

Der Sensor ist e<strong>in</strong> statischer Differenzdrucktransmitter und<br />

somit unempfi ndlich gegen Verschmutzung. Der Drosselklappenantrieb<br />

ist e<strong>in</strong> schnelllaufender stetiger Stellmotor<br />

(0...10V DC).<br />

Der Masterregler VAV-A (1) führt den Slaveregler VAV-S (2)<br />

unter Berücksichtigung der erforderlichen Raumdruckverhältnisse<br />

nach. Der Analoge<strong>in</strong>gang erlaubt e<strong>in</strong>e stufenlose<br />

Regelung der Luftmengen. So lässt sich z.B. e<strong>in</strong> reduzierter<br />

Betrieb (Nachtabsenkung) sehr e<strong>in</strong>fach realisieren.<br />

Regeldiagramm<br />

Abluftvolumenstrom V [m 3 /h]<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

Tagbetrieb<br />

= Raumabluftvolumenstrom<br />

= Raumzuluftvolumenstrom<br />

Nachtbetrieb<br />

9


<strong>Raumluftregelung</strong><br />

Kapitel <strong>5.0</strong><br />

4.2 Laborraumlüftung unter E<strong>in</strong>beziehung<br />

des Raumdrucks und der Temperatur<br />

<strong>LabSystem</strong>-Komponenten<br />

Nr. Anz. Typ Bezeichnung<br />

1 1 VAV-A-200-S Variabler Volumenstromregler, rund, Analoge<strong>in</strong>gang, DN200, Stahl verz<strong>in</strong>kt<br />

2 1 VAV-A-200-S Variabler Volumenstromregler, rund, Analoge<strong>in</strong>gang, DN200, Stahl verz<strong>in</strong>kt<br />

3 1 RT-PT1000 Raumtemperaturfühler, PT1000, aktiv, 0...10V DC<br />

4 1 RDT±50Pa Raumdifferenzdrucksensor, ±50 Pa, 0...10V DC<br />

4.2.1 Funktionsbeschreibung<br />

Der Abluftregler VAV-A-200-S (Analoge<strong>in</strong>gang) regelt den<br />

Raumabluftvolumenstrom und gleicht Kanaldruckschwankungen<br />

selbsttätig aus. Die gewünschte oder vorgeschriebene<br />

Raumluftwechselrate wird durch den Sollwert vorgegeben.<br />

Gleichzeitig „schiebt“ die zusätzliche analoge<br />

Führungsgröße des Raumtemperaturfühlers PT1000 (3)<br />

den Volumenstrom derart, dass der Abluftvolumenstromregler<br />

(1) <strong>in</strong>nerhalb bestimmter Grenzen öffnet oder<br />

schließt, um die Laborraumtemperatur auszuregeln.<br />

Die Raumzuluft wird durch e<strong>in</strong>en eigenen zweiten Regelkreis<br />

(2) ausgeregelt, der als Führungsgröße den Raumunterdruck<br />

(4) berücksichtigt. So werden z.B. -10 Pascal<br />

Raumunterdruck eigenständig und unabhängig von der<br />

Raumabluft nachgeführt.<br />

Wird der Abluftvolumenstrom erhöht, um die Raumtemperatur<br />

konstant zu halten, nimmt auch der Raumunterdruck<br />

zu. Der Raumdifferenzdrucksensor (4) signalisiert dies<br />

dem Zuluftregler, der nun se<strong>in</strong>erseits den Raumzuluftvolumenstrom<br />

solange erhöht, bis der Raumunterdruck wieder<br />

den geforderten Wert hat.<br />

10<br />

Zuluft<br />

M<br />

2<br />

VAV-A<br />

p<br />

p<br />

+-<br />

4 3<br />

T<br />

M<br />

1<br />

Abluft<br />

VAV-A<br />

p<br />

Wird z.B. die Laborraumtür geöffnet, bricht der Raumunterdruck<br />

e<strong>in</strong>, was zu e<strong>in</strong>er Reduzierung des Raumzuluftvolumenstroms<br />

führt. Dadurch ist gewährleistet, dass die<br />

benötigte Zuluft hauptsächlich vom Flur durch die Laborraumtür<br />

strömt, wodurch weiterh<strong>in</strong> der Raumunterdruck<br />

aufrecht erhalten wird.<br />

Die Sensoren der Regler s<strong>in</strong>d statische Differenzdrucktransmitter<br />

und somit unempfi ndlich gegen Staubpartikel<br />

oder verschmutzte Luft. Die Drosselklappenantriebe s<strong>in</strong>d<br />

schnelllaufende Stellmotore.<br />

Wird der Raumdruckdifferenzdrucksensor nicht <strong>in</strong>stalliert,<br />

kann der Raumunterdruck auch durch e<strong>in</strong>e Master (1) -<br />

Slave (2) Verschaltung (gestrichelte L<strong>in</strong>ie) gewährleistet<br />

werden. Der Zuluftregler wird dann <strong>in</strong> Abhängigkeit des<br />

Abluftreglers nachgeführt. Der Raumunterdruck wird dadurch<br />

erreicht, <strong>in</strong>dem nur ca. 90% (parametrierbar) der<br />

Raumabluft als Zuluft dem Laborraum zugeführt wird.<br />

Regeldiagramm<br />

Abluftvolumenstrom V [m 3 /h]<br />

800<br />

200<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

600<br />

400<br />

14<br />

16<br />

18<br />

20<br />

= Raumabluftvolumenstrom<br />

= Raumzuluftvolumenstrom<br />

22 24 26 28 30<br />

Raumtemperatur [ O C]


4.3 Laborraumregelung mit e<strong>in</strong>em variabel<br />

betriebenen Laborabzug und konstanter<br />

Bodenabsaugung<br />

Zuluft<br />

M<br />

VAV-A<br />

p<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

<strong>Raumluftregelung</strong><br />

Kapitel <strong>5.0</strong><br />

<strong>LabSystem</strong>-Komponenten<br />

Nr. Anz. Typ Bezeichnung<br />

1 1 FC500-V-A<br />

Vollvariable Laborabzugsregelung, analoger Ausgang 0...10V DC<br />

1 MD-200-P-MM-1 Wartungsfreie Messe<strong>in</strong>richtung DN200, PPs, Muffe/Muffe, Stellmotor 3 s<br />

2 1 VAV-A-200-S Variabler Volumenstromregler, rund, Analoge<strong>in</strong>gang, DN200, Stahl verz<strong>in</strong>kt<br />

3 1 CAV-80-S Konstanter Volumenstromregler, rund, DN80, Stahlblech, DD-Lackierung<br />

4.3.1 Funktionsbeschreibung<br />

2<br />

Bei dieser Variante wird die gesamte Laborraumabluft über<br />

die variable Laborabzugsregelung FC500-V-A (1) und die<br />

konstante Bodenabsaugung CAV-80 (3) abgeführt. Die<br />

Raumzuluft wird über den Volumenstromregler mit Analoge<strong>in</strong>gang<br />

VAV-A-200-S (2) zugeführt. Die Regelung der<br />

variablen Abluft, der variablen Zuluft und die Addition der<br />

konstanten Abluft wird komplett von der variablen Laborabzugsregelung<br />

(1) übernommen.<br />

Die variable Laborabzugsregelung (1) regelt stufenlos<br />

den Abluftvolumenstrom <strong>in</strong> Abhängigkeit der Frontschieberstellung.<br />

Bei geschlossenem Frontschieber kann mit<br />

reduziertem Abluftvolumenstrom das geforderte Rückhaltevermögen<br />

des Laborabzugs erreicht werden, was zu e<strong>in</strong>er<br />

erheblichen Energie- und Kostene<strong>in</strong>sparung führt. Die<br />

nach DIN EN 14175 vorgeschriebene Überwachungse<strong>in</strong>richtung<br />

für die lufttechnische Funktion des Laborabzugs<br />

ist Bestandteil der Laborabzugsregelung FC500-V-A. Das<br />

Bedienterm<strong>in</strong>al wird am Laborabzug montiert oder <strong>in</strong> die<br />

Lisene e<strong>in</strong>gebaut.<br />

Die schnelle variable Abluftregelung (< 3 s) erfordert e<strong>in</strong>e<br />

schnelle variable Raumzuluftregelung (< 5 s). Durch die<br />

unterschiedlichen Regelzeiten wird das Schw<strong>in</strong>gungsverhalten<br />

weitestgehend elim<strong>in</strong>iert und gleichzeitig ist der<br />

defi nierte Raumunterdruck immer gewährleistet. Das gilt<br />

sowohl für die Erhöhung des Abluftvolumenstromes durch<br />

M<br />

Laborabzug<br />

p FC500<br />

1<br />

CAV<br />

3<br />

Bodenabsaugung<br />

Abluft<br />

Öffnen des Frontschiebers, als auch für die Reduzierung<br />

des Abluftvolumenstromes durch Schließen des Frontschiebers<br />

oder durch externe Umschaltung <strong>in</strong> den reduzierten<br />

Betrieb (Nachtabsenkung bzw. arbeitsfreie Zeit).<br />

Dieses Beispiel ist immer dann geeignet (z.B. kle<strong>in</strong>ere Laborräume),<br />

wenn der erforderliche M<strong>in</strong>destraumluftwechsel<br />

durch die absaugenden E<strong>in</strong>heiten erreicht wird. Der<br />

nach DIN 1946, Teil 7 geforderte M<strong>in</strong>destabluftvolumenstrom<br />

für Laborräume beträgt 25m³/h x m² bezogen auf die<br />

Hauptnutzungsfl äche (8-facher Raumluftwechsel).<br />

Bei reduziertem Betrieb (Nachtabsenkung) ist der 4-fache<br />

Raumluftwechsel ausreichend. In jedem Fall sollte der<br />

M<strong>in</strong>destraumluftwechsel durch den nutzungsangepassten<br />

Betrieb vorgegeben werden, was zu e<strong>in</strong>er optimalen Energiebetrachtung<br />

führt.<br />

Die Raumzuluft wird <strong>in</strong> Abhängigkeit der Raumabluft<br />

nachgeführt. Der Raumunterdruck wird dadurch erreicht,<br />

<strong>in</strong>dem nur ca. 90% (parametrierbar) der Raumabluft als<br />

Zuluft dem Laborraum zugeführt wird. Durch die direkte<br />

Ansteuerung des Zuluftvolumenstromreglers VAV-A (2) ist<br />

e<strong>in</strong>e kostengünstige Realisierung möglich.<br />

Regeldiagramm<br />

Abluftvolumenstrom V [m 3 /h]<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

Raumabluft<br />

Raumzuluft<br />

Bodenabsaugung<br />

geschlossen<br />

Tagbetrieb<br />

geöffnet<br />

Laborabzug<br />

Nachtbetrieb<br />

Das Regeldiagramm zeigt die variable Raumabluft und<br />

die nachgeführte variable Raumzuluft unter E<strong>in</strong>fl uss des<br />

geschlossenen und geöffneten Laborabzugfrontschiebers<br />

bei Tag– und Nachtbetrieb (reduzierter Betrieb).<br />

Die konstante Bodenabsaugung wird <strong>in</strong> die Raumbilanzierung<br />

als konstanter Wert (z.B. 80m3/h) mit e<strong>in</strong>gerechnet.<br />

11


<strong>Raumluftregelung</strong><br />

Kapitel <strong>5.0</strong><br />

4.4 Laborraumregelung, low cost, mit mehreren variabel betriebenen Laborabzügen, schaltbarer<br />

Tischabsaugung und konstanter Bodenabsaugung<br />

<strong>LabSystem</strong>-Komponenten<br />

Nr. Anz. Typ Bezeichnung<br />

12<br />

Zuluft<br />

1 3<br />

3<br />

M<br />

VAV-A<br />

p<br />

Laborabzug 1<br />

FC500-V-A<br />

MD-200-P-MM-1<br />

Vollvariable Laborabzugsregelung, analoger Ausgang 0...10V DC<br />

Wartungsfreie Messe<strong>in</strong>richtung DN200, PPs, Muffe/Muffe, Stellmotor 3 s<br />

2 1 RAM500 Raumadditionsmodul für max. 5 Laborabzüge<br />

3 1 VAV-A-315-S Variabler Volumenstromregler, rund, Analoge<strong>in</strong>gang, DN315, Stahl verz<strong>in</strong>kt<br />

4 1 VAV-A-100-P Schaltbarer Volumenstromregler, rund, Analogausgang, DN100, PPs<br />

5 1 CAV-80-S Konstanter Volumenstromregler, rund, DN80, Stahlblech, DD-Lackierung<br />

4.4.1 Funktionsbeschreibung<br />

3<br />

M<br />

Bei dieser Variante wird die gesamte Laborraumabluft<br />

über drei variable Laborabzugsregelungen FC500-V-A (1),<br />

e<strong>in</strong>e schaltbare Tischabsaugung (4) und e<strong>in</strong>e konstante<br />

Bodenabsaugung CAV-80 (5) abgeführt. Die Laborraumzuluft<br />

wird über den Volumenstromregler VAV-A-315-S (2)<br />

zugeführt. Die Raumbilanzierung übernimmt das Raumadditionsmodul<br />

RAM500 (2) und errechnet den Sollwert<br />

0(2)...10V DC für den Zuluftregler <strong>in</strong> Abhängigkeit der variablen<br />

Laborraumabluft.<br />

Das Raumadditionsmodul RAM500 ist e<strong>in</strong>e zusätzliche<br />

Plat<strong>in</strong>e und auf jede Laborabzugsregelung FC500-V-A<br />

aufsteckbar. Es können maximal 5 variable Verbraucher<br />

mit analogem Ausgang 0...10V DC angeschlossen werden.<br />

Dadurch s<strong>in</strong>d kle<strong>in</strong>ere Laborräume <strong>in</strong> analoger Technik<br />

0...10V DC kostengünstig realisierbar.<br />

Die Regelung und Überwachung der Laborabzüge sowie<br />

die Raumdruckhaltung entsprechen der Funktionsbeschreibung<br />

4.3.1 auf Seite 11.<br />

p<br />

1 1<br />

1<br />

M<br />

M M<br />

FC500<br />

FC500<br />

FC500<br />

2<br />

p<br />

p<br />

RAM<br />

Laborabzug 2<br />

Laborabzug 3<br />

Regeldiagramm<br />

Abluftvolumenstrom V [m 3 /h]<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

Raumabluft<br />

Raumzuluft<br />

Bodenabsaugung<br />

geschlossen<br />

Schaltbare<br />

Tischabsaugung<br />

Tagbetrieb<br />

4<br />

VAV-A<br />

p<br />

Das Regeldiagramm zeigt die variable Raumabluft und<br />

die nachgeführte variable Raumzuluft unter E<strong>in</strong>fl uss des<br />

geschlossenen und geöffneten Laborabzugfrontschiebers<br />

bei Tagbetrieb. Bei Nachtbetrieb wird auf e<strong>in</strong>en m<strong>in</strong>imalen<br />

Raumluftwechsel geregelt.<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

CAV<br />

Bodenabsaugung<br />

geöffnet<br />

Laborabzug<br />

5<br />

Abluft<br />

Nachtbetrieb


<strong>LabSystem</strong>-Komponenten<br />

Nr. Anz. Typ Bezeichnung<br />

1 3<br />

3<br />

FC500-V-A<br />

MD-200-P-MM-1<br />

Vollvariable Laborabzugsregelung, analoger Ausgang 0...10V DC<br />

Wartungsfreie Messe<strong>in</strong>richtung DN200, PPs, Muffe/Muffe, Stellmotor 3 s<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

<strong>Raumluftregelung</strong><br />

Kapitel <strong>5.0</strong><br />

4.5 Komplette Laborraumregelung mit mehreren variabel betriebenen Laborabzügen, schaltbarer<br />

Tischabsaugung, konstanter Bodenabsaugung und zusätzlicher Laborraumabluft unter<br />

Berücksichtigung der Raumtemperatur und der redundanten Raumdruckmessung<br />

Zuluft<br />

M<br />

4<br />

VAV-A<br />

p<br />

Laborabzug 1<br />

2 1 VAV-A-100-P Schaltbarer Volumenstromregler, rund, Analogausgang, DN100, PPs<br />

3 1 CAV-80-S Konstanter Volumenstromregler, rund, DN80, Stahlblech, DD-Lackierung<br />

4 1 VAV-A-315-S Variabler Volumenstromregler Raumzuluft, rund, Analoge<strong>in</strong>gang, DN315, Stahlblech<br />

5 1 VAV-A-200-P Variabler Volumenstromregler Raumabluft, rund, Analoge<strong>in</strong>gang, DN200, PPs<br />

6 1 GC10 Gruppencontroller zur Raumbilanzierung für n x 10 Laborabzüge 0...10 VDC und<br />

n x 4 schaltbare Verbraucher (E<strong>in</strong>/Aus) (n = Anzahl der Gruppencontroller GC10)<br />

7 1 RDT±50Pa Raumdifferenzdrucksensor, ±50 Pa, 0...10V DC<br />

8 1 RT-PT1000 Raumtemperaturfühler, PT1000, aktiv, 0...10V DC<br />

4.5.1 Funktionsbeschreibung<br />

M<br />

Bei dieser Variante wird e<strong>in</strong> Teil der Laborraumabluft über<br />

drei variable Laborabzugsregelungen FC500-V-A (1), e<strong>in</strong>e<br />

schaltbare Tischabsaugung (2) und e<strong>in</strong>e konstante Bodenabsaugung<br />

CAV-80 (3) abgeführt. Um e<strong>in</strong>en konstanten<br />

Raumluftwechsel (z.B. 25m³/h x m²) zu gewährleisten,<br />

wird zusätzlich die Laborraumabluft über e<strong>in</strong>en eigenen<br />

Volumenstromregler VAV-A-200-P (5) abgesaugt. Die Laborraumzuluft<br />

wird über den Volumenstromregler mit Analoge<strong>in</strong>gang<br />

VAV-A-315-S (4) zugeführt.<br />

Die gesamte Raumluftbilanzierung für den Volumenstromregler<br />

Zuluft (4) und die Differenzbildung für den Volumenstromregler<br />

Raumabluft (5) übernimmt der Gruppencontroller<br />

GC10 (6).<br />

p<br />

FC500<br />

1<br />

M<br />

1<br />

M<br />

1<br />

M<br />

2<br />

FC500<br />

FC500<br />

VAV-A<br />

p<br />

p<br />

p<br />

Laborabzug 2<br />

7<br />

GC10<br />

Laborabzug 3<br />

p<br />

+- T<br />

6<br />

8<br />

Schaltbare<br />

Tischabsaugung<br />

Der Gruppencontroller GC10 kann maximal 10 Laborabzüge<br />

(optional erweiterbar) oder andere variable Verbraucher<br />

bilanzieren und verfügt standardmäßig über 10<br />

Analoge<strong>in</strong>gänge 0(2)...10V DC. Die Abluftistwerte der<br />

angeschlossenen Verbraucher (m³/h) werden dem Gruppencontroller<br />

als Analogsignal (0...10V DC) zur Verfügung<br />

gestellt. Die Verdrahtung erfolgt mit Standardkabeln (z.B.<br />

I(ST)Y 2*2*0,8) <strong>in</strong> konventioneller Technik.<br />

Der Gruppencontroller verfügt weiterh<strong>in</strong> über 4 Analogausgänge,<br />

welche als Sollwertvorgabe 0(2)...10V DC für<br />

Volumenstromregler (Zuluft, Abluft) und/oder als direkte<br />

Ansteuerung von Frequenzumrichtern dienen. Die Verdrahtung<br />

erfolgt ebenfalls mit Standardkabeln <strong>in</strong> konventioneller<br />

Technik.<br />

CAV<br />

Bodenabsaugung<br />

3<br />

Abluft<br />

M<br />

Raumabluft<br />

5<br />

VAV-A<br />

p<br />

13


<strong>Raumluftregelung</strong><br />

Kapitel <strong>5.0</strong><br />

Des weiteren s<strong>in</strong>d noch e<strong>in</strong> Raumdifferenzdrucksensor<br />

RDT±50Pa (7) zur redundanten Raumdruckmesssung<br />

und e<strong>in</strong> Raumbediengerät RT-PT1000 (8) mit Raumsollwertgeber<br />

und Raumfühler (Pt1000) an jeweils e<strong>in</strong>en<br />

Analoge<strong>in</strong>gang des Gruppencontrollers angeschlossen.<br />

Über das Raumbediengerät kann die Laborraumtemperatur<br />

durch die Volumenstrom-Schiebung und zusätzliche<br />

Stellventile für die statischen Heizkörper geregelt werden.<br />

Die erforderliche Raumluftwechselrate wird immer e<strong>in</strong>gehalten<br />

und darf nicht unterschritten werden.<br />

Der Raumdifferenzdrucksensor (7) wird zur redundanten<br />

Raumdruckmessung herangezogen. Dabei vergleicht der<br />

Gruppencontroller (6) den errechneten mit dem gemessenen<br />

Wert und kann somit eventuell auftretende Probleme<br />

rechtzeitig erkennen und signalisieren.<br />

Wird die Laborraumtür geöffnet, bricht der Raumunterdruck<br />

des Laborraumes e<strong>in</strong>. Der Gruppencontroller registriert<br />

diese Bed<strong>in</strong>gung und verr<strong>in</strong>gert den Zuluftvolumenstrom<br />

auf e<strong>in</strong>en M<strong>in</strong>destwert. Dadurch ist gewährleistet,<br />

das die benötigte Zuluft hauptsächlich vom Flur durch die<br />

Laborraumtür strömt, wodurch weiterh<strong>in</strong> der Raumunterdruck<br />

aufrecht erhalten wird.<br />

4.5.2 Raumluftbilanzierung mit dem<br />

Gruppencontroller<br />

Die variablen Laborabzugsregelungen (1) regeln stufenlos<br />

den Abluftvolumenstrom <strong>in</strong> Abhängigkeit der Frontschieberstellung.<br />

Bei geschlossenem Frontschieber kann mit<br />

reduzierten Abluftvolumenstrom das geforderte Rückhaltevermögen<br />

des Laborabzugs erreicht werden, was zu e<strong>in</strong>er<br />

erheblichen Energie- und Kostene<strong>in</strong>sparung führt.<br />

Die nach DIN EN 14175 vorgeschriebene Überwachungse<strong>in</strong>richtung<br />

für die lufttechnische Funktion des Laborabzugs<br />

ist Bestandteil der Laborabzugsregelung FC500-V.<br />

Das Bedienterm<strong>in</strong>al wird am Laborabzug montiert oder <strong>in</strong><br />

die Lisene e<strong>in</strong>gebaut.<br />

Die schaltbare Tischabsaugung (2) kann z.B. als 3-stufi ge<br />

Umschaltung mit den Stellungen Aus, I und II ausgeführt<br />

werden, wobei die Stellung I e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge Absaugung und<br />

die Stellung II e<strong>in</strong>e hohe Absaugung (frei parametrierbar)<br />

e<strong>in</strong>schaltet. Die jeweiligen Abluftistwerte stehen dem Gruppencontroller<br />

ebenfalls als Analogsignal zur Verfügung.<br />

Der Konstantverbraucher (3) wird als Festwert (Offset) <strong>in</strong><br />

die Raumluftbilanzierung mit e<strong>in</strong>gerechnet.<br />

Die schnelle variable Abluftregelung (< 3 s) erfordert e<strong>in</strong>e<br />

schnelle variable Raumzuluftregelung (< 5 s). Durch die<br />

unterschiedlichen Regelzeiten wird das Schw<strong>in</strong>gungsverhalten<br />

weitestgehend elim<strong>in</strong>iert und gleichzeitig ist der<br />

defi nierte Raumunterdruck immer gewährleistet. Das gilt<br />

sowohl für die Erhöhung des Abluftvolumenstromes durch<br />

Öffnen des Frontschiebers, als auch für die Reduzierung<br />

des Abluftvolumenstromes durch Schließen des Frontschiebers<br />

oder durch externe Umschaltung <strong>in</strong> den reduzierten<br />

Betrieb (Nachtabsenkung bzw. arbeitsfreie Zeit).<br />

14<br />

4.5.3 Geeignet für mittlere bis große Laborräume<br />

Dieses beschriebene Beispiel ist für mittlere bis große Laborräume<br />

geeignet, wenn e<strong>in</strong> bestimmter M<strong>in</strong>destraumluftwechsel<br />

e<strong>in</strong>gehalten werden muss, der aber alle<strong>in</strong> durch<br />

die absaugenden E<strong>in</strong>heiten nicht vollständig erreicht wird.<br />

E<strong>in</strong> zusätzlicher Volumenstromregler Raumabluft (5) regelt<br />

immer die Differenz zwischen der technisch bed<strong>in</strong>gten<br />

Abluft der absaugenden E<strong>in</strong>heiten und dem geforderten<br />

M<strong>in</strong>destabluftvolumenstrom.<br />

Der nach DIN 1946, Teil 7 geforderte M<strong>in</strong>destabluftvolumenstrom<br />

für Laborräume beträgt 25m³/h x m² bezogen<br />

auf die Hauptnutzungsfl äche (8-facher Raumluftwechsel).<br />

Bei reduziertem Betrieb (Nachtabsenkung) ist der 4-fache<br />

Raumluftwechsel ausreichend. In jedem Fall sollte der<br />

M<strong>in</strong>destraumluftwechsel durch den nutzungsangepassten<br />

Betrieb vorgegeben werden, was zu e<strong>in</strong>er optimalen Energiebetrachtung<br />

führt.<br />

Die Raumzuluft wird <strong>in</strong> Abhängigkeit der Raumabluft<br />

nachgeführt. Der Raumunterdruck wird dadurch erreicht,<br />

<strong>in</strong>dem nur ca. 90% (parametrierbar) der Raumabluft als<br />

Zuluft dem Laborraum zugeführt<br />

Regeldiagramm<br />

Volumenstrom V [m 3 /h]<br />

Gesamtabluft<br />

Gesamtzuluft<br />

Abluft Laborraum<br />

Abluft Laborabzüge und<br />

schaltbare Verbraucher<br />

Konstante Bodenabsaugung<br />

geschlossen<br />

Tagbetrieb<br />

geöffnet<br />

Laborabzug<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Nachtbetrieb


<strong>LabSystem</strong>-Komponenten<br />

Nr. Anz. Typ Bezeichnung<br />

1 3<br />

3<br />

FC500-V-A<br />

MD-200-P-MM-1<br />

Vollvariable Laborabzugsregelung, analoger Ausgang 0...10V DC<br />

Wartungsfreie Messe<strong>in</strong>richtung DN200, PPs, Muffe/Muffe, Stellmotor 3 s<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

<strong>Raumluftregelung</strong><br />

Kapitel <strong>5.0</strong><br />

4.6 Komplette Laborraumregelung, LON-vernetzt, mit mehreren variabel betriebenen Laborabzügen,<br />

schaltbarer Tischabsaugung, konstanter Bodenabsaugung und zusätzlicher Labor<br />

raumabluft unter Berücksichtigung der Raumtemperatur und der redundanten Raumdruckmessung<br />

e<strong>in</strong>schließlich Erfassung der Brandschutzklappen (BSK)<br />

9<br />

Zuluft<br />

M<br />

VAV-A<br />

p<br />

Laborabzug 1<br />

2 1 VAV-A-100-P Schaltbarer Volumenstromregler, rund, Analogausgang, DN100, PPs<br />

3 1 CAV-80-S Konstanter Volumenstromregler, rund, DN80, Stahlblech, DD-Lackierung<br />

4 1 VAV-A-315-S Variabler Volumenstromregler Raumzuluft, rund, Analoge<strong>in</strong>gang, DN315, Stahlblech<br />

5 1 VAV-A-200-P Variabler Volumenstromregler Raumabluft, rund, Analoge<strong>in</strong>gang, DN200, PPs<br />

6 1 LCO500 Laborcontroller zur Raumbilanzierung 10 Laborabzüge (optional erweiterbar), 8<br />

schaltbare Verbraucher (E<strong>in</strong>/Aus) über Digitale<strong>in</strong>gänge und 8 Relaisausgänge, Feldbusmodul,<br />

LON, FTT-10A<br />

7 1 RDT±50Pa Raumdifferenzdrucksensor, ±50 Pa, 0...10V DC<br />

8 1 RT-PT1000 Raumtemperaturfühler, PT1000, aktiv, 0...10V DC<br />

9 3 BSK Brandschutzklappe (BSK) mit Statusmeldung über Kontakte (ke<strong>in</strong> SCHNEIDER-Produkt)<br />

4.6.1 Funktionsbeschreibung<br />

4<br />

M<br />

Dieses beschriebene Beispiel ist für mittlere bis große<br />

Laborräume geeignet, wenn e<strong>in</strong> bestimmter M<strong>in</strong>destraumluftwechsel<br />

e<strong>in</strong>gehalten werden muss, der aber alle<strong>in</strong><br />

durch die absaugenden E<strong>in</strong>heiten nicht vollständig<br />

erreicht wird. Die Regelung und Überwachung der Laborabzüge<br />

sowie die Raumdruckhaltung und das Regeldiagramm<br />

entsprechen der Funktionsbeschreibung 4.5.1 auf<br />

Seite 13 und 14. Dieses System eignet sich hervorragend<br />

für Mischsysteme, d.h. es kann die konventionelle Technik<br />

und die LON-Technologie zusammen e<strong>in</strong>gesetzt werden.<br />

p<br />

1<br />

M<br />

1<br />

M<br />

1<br />

M<br />

2<br />

FC500<br />

FC500<br />

FC500<br />

VAV-A<br />

p<br />

p<br />

p<br />

Laborabzug 2<br />

7<br />

LCO500<br />

Laborabzug 3<br />

p<br />

+- T<br />

6<br />

Schaltbare<br />

Tischabsaugung<br />

Feldbus: BACnet, LON oder Modbus<br />

8<br />

Der Laborcontroller LCO500 (6) kann zusätzlich die Statusmeldungen<br />

von Brandschutzklappen (BSK) erfassen<br />

und verfügt über e<strong>in</strong>e jederzeit nachrüstbare Anb<strong>in</strong>dung<br />

an e<strong>in</strong> Feldbus (BACnet, LON oder Modbus). Damit s<strong>in</strong>d<br />

Status- und Störmeldungen der Laborabzüge sowie sämtliche<br />

Abluftistwerte und BSK-Statusmeldungen z.B. auf<br />

dem LON-Netzwerk als Standard Variable Type (SNVT)<br />

verfügbar und können <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e dezentrale Gesamtfunktionalität<br />

e<strong>in</strong>gebunden werden. Ebenso lassen sich die Laborabzüge<br />

über das LON-Netzwerk <strong>in</strong> den reduzierten<br />

Betrieb (Nachtabsenkung bzw. arbeitsfreie Zeit) schalten.<br />

CAV<br />

Bodenabsaugung<br />

3<br />

Abluft<br />

Raumabluft<br />

M<br />

5<br />

9<br />

VAV-A<br />

p<br />

15


<strong>Raumluftregelung</strong><br />

Kapitel <strong>5.0</strong><br />

4.7 Komplette Laborraumregelung, LON-vernetzt, mit mehreren variabel betriebenen Laborabzügen<br />

und schaltbarer Tischabsaugung, analog, konstanter Bodenabsaugung und zusätzlicher<br />

Laborraumabluft unter Berücksichtigung der Raumtemperatur und der redundanten Raumdruckmessung<br />

e<strong>in</strong>schließlich Erfassung der Brandschutzklappen (BSK),mit Raumbediengerät<br />

für Tag/Nacht-Umschaltung und zusätzlichen E<strong>in</strong>– und Ausgängen<br />

<strong>LabSystem</strong>-Komponenten<br />

Nr. Anz. Typ Bezeichnung<br />

1 3 FC500-V-A Vollvariable Laborabzugsregelung, analoger Ausgang 0...10V DC<br />

3 MD-200-P-MM-1 Wartungsfreie Messe<strong>in</strong>richtung DN200, PPs, Muffe/Muffe, Stellmotor 3 s<br />

2 1 VAV-A-100-P Schaltbarer Volumenstromregler, rund, Analogausgang, DN100, PPs<br />

3 1 CAV-80-S Konstanter Volumenstromregler, rund, DN80, Stahlblech, DD-Lackierung<br />

4 1 VAV-A-315-S Variabler Volumenstromregler Raumzuluft, rund, Analoge<strong>in</strong>gang, DN315, Stahlblech<br />

5 1 VAV-A-200-P Variabler Volumenstromregler Raumabluft, rund, Analoge<strong>in</strong>gang, DN200, PPs<br />

6 1 LCO500 Laborcontroller zur Raumbilanzierung 10 Laborabzüge (optional erweiterbar), 8<br />

schaltbare Verbraucher (E<strong>in</strong>/Aus) über Digitale<strong>in</strong>gänge und 8 Relaisausgänge, Feldbusmodul,<br />

LON, FTT-10A<br />

7 1 RDT±50Pa Raumdifferenzdrucksensor, +-50 Pa, 0...10 VDC<br />

8 1 RT-PT1000 Raumtemperaturfühler, PT1000, aktiv, 0...10V DC<br />

9 3 BSK Brandschutzklappe (BSK) mit Statusmeldung über Kontakte (ke<strong>in</strong> SCHNEIDER-Produkt)<br />

10 1 RBG-1T1L Raumbediengerät mit Tag/Nacht-Taster und Tag/Nacht-Betriebsartanzeige<br />

4.7.1 Funktionsbeschreibung<br />

Dieses Beispiel beschreibt e<strong>in</strong>e komplette Laborraumregelung<br />

mit dem Laborcontroller LCO500 (6) <strong>in</strong> maximaler<br />

Ausbaustufe und ist für mittlere bis große Laborräume<br />

mit zusätzlicher Raumabluft (5) geeignet. Die zusätzliche<br />

Raumabluft (5) ist immer dann erforderlich, wenn e<strong>in</strong> bestimmter<br />

M<strong>in</strong>destraumluftwechsel e<strong>in</strong>gehalten werden<br />

muss, der aber alle<strong>in</strong> durch die absaugenden E<strong>in</strong>heiten<br />

nicht vollständig erreicht wird.<br />

16<br />

9 9<br />

Zuluft<br />

Raumbediengerät<br />

M<br />

4<br />

VAV-A<br />

p<br />

Tag<br />

10<br />

M<br />

Laborabzug 1<br />

p<br />

FC500-<br />

LON<br />

1<br />

M<br />

1<br />

M<br />

1<br />

M<br />

2<br />

FC500-<br />

FC500-<br />

VAV-A<br />

p LON<br />

p LON<br />

p<br />

Laborabzug 2<br />

7<br />

6<br />

LCO500<br />

Laborabzug 3<br />

Digitale Relaisausgänge<br />

Digitale E<strong>in</strong>gänge<br />

p<br />

+- T<br />

Schaltbare<br />

Tischabsaugung<br />

Feldbus: BACnet, LON oder Modbus<br />

Die Regelung und Überwachung der Laborabzüge ist<br />

unverändert und bereits <strong>in</strong> den vorhergehenden Kapiteln<br />

ausführlich beschrieben worden.<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

8<br />

CAV<br />

Bodenabsaugung<br />

Licht, Motore usw.<br />

Taster, Alarme usw.<br />

3<br />

Abluft<br />

Raumabluft<br />

M<br />

5<br />

VAV-A<br />

p


Der wesentliche Unterschied zu den bisher beschriebenen<br />

Beispielen besteht dar<strong>in</strong>, dass der Laborcontroller<br />

LCO500 (6) die gesamte Laborraumsteuerung übernimmt,<br />

e<strong>in</strong>schließlich externer Alarme und Statusmeldungen (z.B.<br />

Gasalarm, CO2-Messungen, Lichtansteuerung etc.).<br />

Das hier vorgestellte System eignet sich hervorragend für<br />

Mischsysteme, d.h. es kann die konventionelle Technik <strong>in</strong>tern<br />

im Laborraum und die Feldbustechnik (BACnet, LON<br />

oder Modbus) für die Anb<strong>in</strong>dung an die Gebäudeleittechnik<br />

(GLT) e<strong>in</strong>gesetzt werden, wodurch die volle Funktionalität<br />

kostengünstig realisiert werden kann.<br />

4.7.2 Der Laborcontroller mit Feldbusanb<strong>in</strong>dung<br />

Der Laborcontroller belastet den Feldbus physikalisch nur<br />

mit e<strong>in</strong>em Knoten. Neben e<strong>in</strong>er Reduzierung des Datenverkehrs<br />

werden <strong>in</strong> großen Projekten auch weniger Router<br />

benötigt. E<strong>in</strong> Laborcontroller überwacht, steuert und regelt<br />

komplett e<strong>in</strong>en Laborraum und z.B. an e<strong>in</strong> LON-Netzwerk<br />

können maximal 64 LON-Knoten (Laborcontroller) angeschlossen<br />

werden bevor e<strong>in</strong> Router <strong>in</strong>stalliert werden<br />

muss.<br />

Die Knotenanzahl lässt sich natürlich durch den E<strong>in</strong>satz<br />

von zusätzlichen Routern beliebig erweitern, wobei auch<br />

hier gilt, dass an e<strong>in</strong> Subnet (z.B. LON-Netzwerk) maximal<br />

64 Nodes (LON-Knoten) angeschlossen werden können.<br />

4.7.3 Die Vorteile der Feldbus-Vernetzung<br />

Der entscheidende Vorteil ist hier, dass die Gebäudeleittechnik<br />

(GLT) über den Feldbus (z.B. LON-Netzwerk)<br />

vollen Zugriff auf alle Statusmeldungen und Alarme des<br />

Laborraumes hat. Damit s<strong>in</strong>d sämtliche Abluftistwerte der<br />

Laborabzüge oder sonstigen absaugenden E<strong>in</strong>heiten sowie<br />

deren Status- und Störmeldungen als Standard Variable<br />

Type (SNVT) verfügbar und können <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e dezentrale<br />

Gesamtfunktionalität e<strong>in</strong>gebunden werden. Ebenso<br />

lassen sich die Laborabzüge über den Feldbus <strong>in</strong> den reduzierten<br />

Betrieb (Nachtabsenkung) schalten.<br />

Fernwartung und Ferndiagnose über die GLT oder über<br />

das Internet s<strong>in</strong>d ebenso möglich.<br />

4.7.4 E<strong>in</strong>gänge und Ausgänge über das LON-<br />

Netzwerk<br />

Der Laborcontroller LCO500 (6) verfügt über 8 Relaisausgänge<br />

und 8 Digitale<strong>in</strong>gänge, die über das LON-Netzwerk<br />

gesetzt, rückgesetzt und abgefragt werden können. So<br />

kann z.B. über die GLT die Laborraumbeleuchtung ausgeschaltet<br />

werden, wenn der Laborraum nicht genutzt wird<br />

oder es kann z.B. gekühlt oder geheizt werden. Ebenso<br />

stehen über das LON-Netzwerk alle Laborraumalarme<br />

und Statusmeldungen (z.B. Gasalarm) zur Verfügung.<br />

Die Kontakte der im Laborraum <strong>in</strong>stallierten Brandschutzklappen<br />

(BSK) s<strong>in</strong>d ebenfalls über das LON-Netzwerk<br />

verfügbar, wodurch der Status der BSK auf der GLT visu-<br />

alisiert werden kann.<br />

4.7.5 Das Raumbediengerät<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

<strong>Raumluftregelung</strong><br />

Kapitel <strong>5.0</strong><br />

Das Beispiel zeigt e<strong>in</strong> an den Laborcontroller LCO500 (6)<br />

angeschlossenes Raumbediengerät RBG-1T1L (10). Mit<br />

dem Taster Tag/Nacht kann lokal, d.h. <strong>in</strong>nerhalb des Laborraumes<br />

der reduzierte Betrieb (Nachtbetrieb) e<strong>in</strong>- bzw.<br />

ausgeschaltet werden. Natürlich können diese lokalen<br />

Funktionen über die GLT freigegeben oder gesperrt werden.<br />

Auch e<strong>in</strong>e Freigabe <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es bestimmten Zeitabschnitts<br />

(z.B. 17:00 bis 07:00 Uhr) ist möglich.<br />

Ebenso kann mit dem Raumbediengerät e<strong>in</strong> von der GLT<br />

e<strong>in</strong>geschalteter Nachtbetrieb aufgehoben werden, wenn<br />

z.B. <strong>in</strong> diesem Laborraum auch nachts Versuche stattfi nden.<br />

E<strong>in</strong>e Betriebsartanzeige (LED) zeigt den aktuellen<br />

Laborraumstatus für den Nutzer. Die GLT wird über jeden<br />

manuellen E<strong>in</strong>griff <strong>in</strong>formiert und kann somit den aktuellen<br />

Laborraumstatus visualisieren.<br />

4.7.6 Raumluftbilanzierung<br />

Die Regelung und Überwachung der Laborabzüge sowie<br />

die Raumdruckhaltung entsprechen der Funktionsbeschreibung<br />

4.5.1 auf Seite 13 und 14. Der Laborcontroller<br />

LCO500 (6) arbeitet, wie der Gruppencontroller GC10,<br />

autark und dezentral. Er bilanziert die erforderliche Raumzuluft<br />

(4) und bildet die Differenz für die zusätzliche Raumabluft<br />

(5), um den geforderten M<strong>in</strong>destabluftvolumenstrom<br />

zu gewährleisten.<br />

Das Regeldiagramm ist unverändert und entspricht der<br />

<strong>in</strong> der Funktionsbeschreibung 4.5, Seite 14 dargestellten<br />

Graphik.<br />

Regeldiagramm<br />

Volumenstrom V [m 3 /h]<br />

Gesamtabluft<br />

Gesamtzuluft<br />

Abluft Laborraum<br />

Abluft Laborabzüge und<br />

schaltbare Verbraucher<br />

Konstante Bodenabsaugung<br />

geschlossen<br />

Tagbetrieb<br />

geöffnet<br />

Laborabzug<br />

Nachtbetrieb<br />

17


<strong>Raumluftregelung</strong><br />

Kapitel <strong>5.0</strong><br />

4.8 Klemmenanschlussplan LCO500<br />

NETZEINSPEISUNG<br />

230V AC<br />

18<br />

X21<br />

JP5<br />

L<br />

F2<br />

PE<br />

+ -<br />

PE<br />

+ -<br />

N<br />

1 2 3 4 5<br />

JP7<br />

1 2<br />

T1,25 A<br />

250V<br />

JP1<br />

DIn1, DIn2, DIn3, DIn4<br />

Brücken nicht gesteckt<br />

Galvanische Trennung.<br />

Externe bauseitige<br />

Spannung 24VDC/50mA.<br />

Kabellänge maximal < 1000m<br />

JP1<br />

JP4<br />

X102<br />

X101<br />

PE<br />

+ -<br />

PE<br />

1 2 3 4 5<br />

+ -<br />

Run<br />

JP8<br />

JP3<br />

X104<br />

X103<br />

X10<br />

PE<br />

+ -<br />

PE<br />

+ -<br />

L<br />

N<br />

54<br />

50 52<br />

46 48<br />

40 42 44<br />

36 38<br />

28 30 32 34<br />

JP2<br />

12<br />

11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

X106<br />

X105<br />

NETZTEIL<br />

PE<br />

+ -<br />

PE<br />

+ -<br />

51 53 55<br />

97 99<br />

89 91 93 95<br />

81 83 85 87<br />

73 75 77 79<br />

65 67 69 71<br />

X108<br />

X107<br />

IN: 230V AC<br />

OUT: 24V DC/<br />

75 W<br />

29 31 33 35 37 39 41 43 45 47 49<br />

+ + + +<br />

- - - -<br />

24V 24V 24V 24V<br />

DC DC DC DC<br />

98100<br />

90 92 94 96<br />

82 84 86 88<br />

74 76 78 80<br />

66 68 70 72<br />

X110<br />

LCO Connector<br />

JP6<br />

1 2 3 X109<br />

RS 232<br />

IOM500<br />

X1<br />

+24V DC<br />

PE<br />

X20<br />

GND<br />

Servicemodul<br />

X 12<br />

LCO Connector<br />

F1 F2 F3<br />

1 2 3<br />

Relais 8<br />

Relais 7<br />

Relais 6<br />

Relais 3 Relais 4 Relais 5<br />

Relais 2<br />

Relais 1<br />

JP1<br />

Laptop<br />

X101 bis X108<br />

24V DC (+) und (-) für<br />

Spannungsversorgung<br />

Volumenstromregler 1...8<br />

Max. 8 x 6 W = 48 W<br />

PE<br />

+ -<br />

4 5 6<br />

7 8 9<br />

K8<br />

K7<br />

K6<br />

K3 K4 K5<br />

K2<br />

K1<br />

* 0 ,<br />

X10<br />

62 63 64<br />

59 60 61<br />

56 57 58<br />

54<br />

50 52<br />

46 48<br />

40 42 44<br />

36 38<br />

X9<br />

26 27<br />

LON<br />

28 30 32 34<br />

X101<br />

17 18 19 20 21 22 23 24 25<br />

14 15 16<br />

11 12 13<br />

51 53 55<br />

47 49<br />

41 43 45<br />

37 39<br />

29 31 33 35<br />

1 2<br />

X13<br />

X12<br />

X11<br />

X6 X7 X8<br />

X5<br />

X4<br />

JP4<br />

1, 2 Brücken gesteckt.<br />

Abschlusswiderstand R<br />

für RS485.<br />

JP4<br />

JP2 und JP3<br />

DIn5, DIn6, DIn7, DIn8<br />

Brücken nicht gesteckt.<br />

Galvanische Trennung.<br />

JP2 und JP3<br />

DIn5, DIn6, DIn7, DIn8<br />

Brücken gesteckt.<br />

Ke<strong>in</strong>e galvanische<br />

Trennung.<br />

Kabelspezifikation:<br />

JP3<br />

JP3<br />

KLEMMENANSCHLUSSPLAN<br />

Analoge<strong>in</strong>gänge AIn1…AIn10<br />

Analoge<strong>in</strong>gänge galvanisch getrennt!<br />

Analoge<strong>in</strong>gänge für Abluftistwerte von<br />

Laborabzugsregelungen und sonstigen<br />

Verbrauchern (0 … 10V DC/1mA)<br />

E<strong>in</strong>gänge AIn1 + bis AIn10 +<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Kabeltyp für die E<strong>in</strong>speisung 24V DC/24V AC:<br />

m<strong>in</strong>destens NYM 3 x 1,52 JP2<br />

JP2<br />

Kabeltyp für LON-Netzwerk, LON A/B:<br />

m<strong>in</strong>destens IY(St)Y 2x2x0,8 Lg bei maximaler<br />

Netzwerkausdehnung < 320m.<br />

Leitungen für LON A/B müssen paarig mite<strong>in</strong>ander<br />

verdrillt se<strong>in</strong>.<br />

97 99<br />

89 91 93 95<br />

81 83 85 87<br />

73 75 77 79<br />

65 67 69 71<br />

65 67 69 71<br />

98100<br />

90 92 94 96<br />

82 84 86 88<br />

74 76 78 80<br />

66 68 70 72<br />

66 68 70 72<br />

Kabeltyp für Analoge E<strong>in</strong>-/Ausgänge:<br />

m<strong>in</strong>destens IY(St)Y 2x2x0,8 Lg. Leitungen für AIn<br />

und GND1 sowie Aout und GND müssen jeweils<br />

paarig mite<strong>in</strong>ander verdrillt se<strong>in</strong>.<br />

IOM500<br />

Kabeltyp für Spannungsversorgung<br />

Volumenstromregler 24V DC/24V AC:<br />

m<strong>in</strong>destens NYM 3 x 1,52 Labor-Controller LCO500<br />

komplett<br />

SCHNEIDER-Elektronik GmbH<br />

Industriestraße 4<br />

61449 Ste<strong>in</strong>bach - Germany<br />

Tel.: 0049 (0) 6171/884 79-0<br />

www.schneider-elektronik.de Stand: 03. Dez. 2008 Rev.: 1.1<br />

Spannungsbereich 0(2)…+10V DC<br />

Stromaufnahme < 1 mA<br />

AIn1 GND1 bis AIn10 GND1 s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>tern<br />

verbunden!


<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

<strong>Raumluftregelung</strong><br />

Kapitel <strong>5.0</strong><br />

4.9 LON-vernetzte Laborraumregelung mit mehreren variabel betriebenen Laborabzügen und<br />

schaltbarer Tischabsaugung, LON-vernetzt, konstanter Bodenabsaugung und zusätzlicher<br />

Laborraumabluft e<strong>in</strong>schließlich Erfassung der Brandschutzklappen (BSK), mit Raumbediengerät<br />

für Tag/Nacht-Umschaltung<br />

7<br />

Zuluft<br />

M<br />

Raumbediengerät<br />

VAV-L<br />

p<br />

Tag<br />

Laborabzug 1<br />

4.9.1 Funktionsbeschreibung<br />

Dieses Beispiel beschreibt e<strong>in</strong>e LON-vernetzte Laborraumregelung<br />

und ist für mittlere und große Laborräume<br />

mit zusätzlicher Raumabluft (5) geeignet. Die zusätzliche<br />

Raumabluft (5) ist immer dann erforderlich, wenn e<strong>in</strong> bestimmter<br />

M<strong>in</strong>destraumluftwechsel e<strong>in</strong>gehalten werden<br />

muss, der aber alle<strong>in</strong> durch die absaugenden E<strong>in</strong>heiten<br />

nicht vollständig erreicht wird.<br />

4.9.2 Raumluftbilanzierung<br />

6<br />

4<br />

M<br />

Für die Volumenstromregelung der Raumzuluft wird e<strong>in</strong><br />

eigener bilanzierender LON-Regler (4) e<strong>in</strong>gesetzt. Für die<br />

Volumenstromregelung der Raumabluft wird ebenfalls e<strong>in</strong><br />

eigener LON-Regler (5) e<strong>in</strong>gesetzt, der die Differenzwertbildung<br />

für die Raumabluft übernimmt.<br />

p<br />

FC500-<br />

LON<br />

1 1 1<br />

M<br />

M M<br />

FC500-<br />

FC500p<br />

LON<br />

p LON<br />

Laborabzug 2<br />

Laborabzug 3<br />

LON-Netzwerk, FTT-10A<br />

Schaltbare<br />

Tischabsaugung<br />

2<br />

VAV-L<br />

p<br />

Die LON-Regler (4) und (5) verfügen über jeweils 2 digitale<br />

E<strong>in</strong>- und Ausgänge, wodurch die Statusmeldungen<br />

der Brandschutzklappen (7) erfasst werden können und<br />

der Anschluss e<strong>in</strong>es Raumbediengerätes (6) möglich ist.<br />

Alle digitalen E<strong>in</strong>- und Ausgänge stehen als Standard Variablen<br />

(SNVT) zur Verfügung und erlauben z.B. e<strong>in</strong>en Zugriff<br />

über die Gebäudeleittechnik (GLT).<br />

Die Regelung und Überwachung der Laborabzüge sowie<br />

die Raumdruckhaltung und das Regeldiagramm entsprechen<br />

den Funktionsbeschreibungen 4.5.1 und 4.7.1.<br />

CAV<br />

Bodenabsaugung<br />

3<br />

Abluft<br />

Raumabluft<br />

<strong>LabSystem</strong>-Komponenten<br />

Nr. Anz. Typ Bezeichnung<br />

1 3 FC500-V-L Vollvariable Laborabzugsregelung, LON, FTT-10A<br />

3 MD-200-P-MM-1 Wartungsfreie Messe<strong>in</strong>richtung DN200, PPs, Muffe/Muffe, Stellmotor 3 s<br />

2 1 VAV-L-100-P Schaltbarer Volumenstromregler, rund, LON, FTT-10A, DN100, PPs<br />

3 1 CAV-80-S Konstanter Volumenstromregler, rund, DN80, Stahlblech, DD-Lackierung<br />

4 1 VAV-L-315-S Variabler Volumenstromregler Raumzuluft, rund, LON, FTT-10A, DN315, Stahlblech<br />

5 1 VAV-L-200-P Variabler Volumenstromregler Raumabluft, rund, LON, FTT-10A, DN200, PPs<br />

6 1 RBG-1T1L Raumbediengerät mit Tag/Nacht-Taster und Tag/Nacht-Betriebsartanzeige<br />

7 3 BSK Brandschutzklappe (BSK) mit Statusmeldung über Kontakte (ke<strong>in</strong> SCHNEIDER-Produkt)<br />

M<br />

5<br />

VAV-L<br />

p<br />

7<br />

19


<strong>Raumluftregelung</strong><br />

Kapitel <strong>5.0</strong><br />

4.10 Komplette Laborraumregelung, LON-vernetzt, mit mehreren variabel betriebenen Laborabzügen<br />

und schaltbarer Tischabsaugung, LON-vernetzt, konstanter Bodenabsaugung und zusätzlicher<br />

Laborraumabluft unter Berücksichtigung der Raumtemperatur und der redundanten<br />

Raumdruckmessung e<strong>in</strong>schließlich Erfassung der Brandschutzklappen (BSK), mit<br />

Raumbediengerät für Tag/Nacht-Umschaltung<br />

<strong>LabSystem</strong>-Komponenten<br />

Nr. Anz. Typ Bezeichnung<br />

1 3 FC500-V-L Vollvariable Laborabzugsregelung, LON, FTT-10A<br />

3 MD-200-P-MM-1 Wartungsfreie Messe<strong>in</strong>richtung DN200, PPs, Muffe/Muffe, Stellmotor 3 s<br />

2 1 VAV-L-100-P Schaltbarer Volumenstromregler, rund, LON, FTT-10A, DN100, PPs<br />

3 1 CAV-80-S Konstanter Volumenstromregler, rund, DN80, Stahlblech, DD-Lackierung<br />

4 1 VAV-L-315-S Variabler Volumenstromregler Raumzuluft, rund, LON, FTT-10A, DN315, Stahlblech<br />

5 1 VAV-L-200-P Variabler Volumenstromregler Raumabluft, rund, LON, FTT-10A, DN200, PPs<br />

6 1 RDT±50Pa Raumdifferenzdrucksensor, ±50 Pa, 0...10V DC<br />

7 1 RT-PT1000 Raumtemperaturfühler, PT1000, aktiv, 0...10V DC<br />

8 1 RBG-1T1L Raumbediengerät mit Tag/Nacht-Taster und Tag/Nacht-Betriebsartanzeige<br />

9 3 BSK Brandschutzklappe (BSK) mit Statusmeldung über Kontakte (ke<strong>in</strong> SCHNEIDER-Produkt)<br />

4.10.1 Funktionsbeschreibung<br />

Dieses Beispiel beschreibt e<strong>in</strong>e komplette LON-vernetzte<br />

Laborraumregelung <strong>in</strong> maximaler Ausbaustufe und ist für<br />

mittlere bis große Laborräume mit zusätzlicher Raumabluft<br />

(5) geeignet. Die zusätzliche Raumabluft (5) ist immer<br />

dann erforderlich, wenn e<strong>in</strong> bestimmter M<strong>in</strong>destraumluftwechsel<br />

e<strong>in</strong>gehalten werden muss, der aber alle<strong>in</strong> durch<br />

die absaugenden E<strong>in</strong>heiten nicht vollständig erreicht wird.<br />

Die Regelung und Überwachung der Laborabzüge ist<br />

unverändert und bereits <strong>in</strong> den vorhergehenden Kapiteln<br />

ausführlich beschrieben worden.<br />

Dieses Beispiel entspricht funktional dem Beispiel 4.7. Der<br />

Laborcontroller LCO500 ist hier nicht notwendig, da alle<br />

20<br />

9<br />

Zuluft<br />

Raumbediengerät<br />

M<br />

Tag<br />

VAV-L<br />

p<br />

8<br />

4<br />

M<br />

Laborabzug 1<br />

p<br />

FC500-<br />

LON<br />

1<br />

M<br />

1<br />

M<br />

1<br />

M<br />

2<br />

FC500-<br />

FC500-<br />

VAV-L<br />

p LON<br />

p LON<br />

p<br />

p<br />

+-<br />

Laborabzug 2<br />

6<br />

Laborabzug 3<br />

LON-Netzwerk, FTT-10A<br />

Volumenstromregler durchgehend LON-vernetzt s<strong>in</strong>d.<br />

Die peripheren Geräte, wie der Raumdifferenzdrucksensor<br />

RDT±50Pa (6), der Raumtemperaturfühler RT-PT1000<br />

(7), das Raumbediengerät RBG-1T1L (8) sowie die Statusmeldungen<br />

der Brandschutzklappen (9) werden direkt<br />

an die jeweiligen E<strong>in</strong>- und Ausgänge der LON-Regler<br />

Raumzuluft (4) und Raumabluft (5) angeschlossen.<br />

Alle digitalen E<strong>in</strong>- und Ausgänge stehen als Standard Variablen<br />

(SNVT) zur Verfügung und erlauben z.B. e<strong>in</strong>en Zugriff<br />

über die Gebäudeleittechnik (GLT).<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

T<br />

7<br />

Schaltbare<br />

Tischabsaugung<br />

CAV<br />

Bodenabsaugung<br />

3<br />

Abluft<br />

Raumabluft<br />

M<br />

5<br />

9<br />

VAV-L<br />

p


4.10.2 Die Vorteile der LON-Vernetzung<br />

Sämtliche Abluftistwerte der Laborabzüge oder sonstigen<br />

absaugenden E<strong>in</strong>heiten sowie deren Status- und Störmeldungen<br />

s<strong>in</strong>d als Standard Variable Type (SNVT) verfügbar<br />

und können <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e dezentrale Gesamtfunktionalität e<strong>in</strong>gebunden<br />

werden. Ebenso lassen sich die Laborabzüge<br />

oder andere LON-vernetzte absaugende E<strong>in</strong>heiten über<br />

das LON-Netzwerk <strong>in</strong> den reduzierten Betrieb (Nachtabsenkung<br />

bzw. arbeitsfreie Zeit) schalten.<br />

E<strong>in</strong>e Anb<strong>in</strong>dung an die GLT ist ohne E<strong>in</strong>schränkungen<br />

möglich, wodurch Fernwartung und Ferndiagnose über<br />

die GLT oder über das Internet möglich s<strong>in</strong>d.<br />

Das hier vorgestellte System ermöglicht durch den e<strong>in</strong>fachen<br />

Anschluss von peripheren Komponenten an die<br />

LON-Regler e<strong>in</strong>e kostengünstige Projektrealisierung.<br />

4.10.3 E<strong>in</strong> Router für max. 64 Knoten (Nodes)<br />

Nach max. 64 Knoten (Teilnehmern) ist e<strong>in</strong> Router erforderlich.<br />

Um den Datenverkehr auf dem LON-Netzwerk<br />

zu begrenzen und die Reaktionszeit des Gesamtsystems<br />

nicht unnötig zu erhöhen, wird <strong>in</strong> der Praxis jeder Laborraum<br />

oder alle 20-30 Knoten durch e<strong>in</strong>en Router physikalisch<br />

abgetrennt.<br />

Die Knotenanzahl lässt sich durch den E<strong>in</strong>satz von zusätzlichen<br />

Routern und/oder Repeatern beliebig erweitern.<br />

4.10.4 Freie E<strong>in</strong>- und Ausgänge der LON-Regler<br />

Die LON-Regler (4) und (5) verfügen über jeweils 2 digitale<br />

E<strong>in</strong>gänge, 2 digitale Ausgänge 2 analoge E<strong>in</strong>gänge<br />

(0...10 VDC) und 1 analogen Ausgang (0...10 VDC).<br />

Sämtliche E<strong>in</strong>- und Ausgänge s<strong>in</strong>d über das LON-Netzwerk<br />

als Standard Variable Type (SNVT) verfügbar und<br />

lassen sich problemlos <strong>in</strong> die Gesamtfunktionalität e<strong>in</strong>b<strong>in</strong>den.<br />

Die Kontakte der im Laborraum <strong>in</strong>stallierten Brandschutzklappen<br />

(BSK) s<strong>in</strong>d ebenfalls über das LON-Netzwerk<br />

verfügbar, wodurch der Status der BSK auf der GLT<br />

visualisiert werden kann. Gleichzeitig kann durch das B<strong>in</strong>d<strong>in</strong>g<br />

festgelegt werden, dass auch die im entsprechenden<br />

Laborraum befi ndlichen Laborabzugsregelungen FC500-<br />

V-LON die Status<strong>in</strong>formation der BSK erhalten und automatisch<br />

die Abluftregelklappen schliessen. Dieses Beispiel<br />

veranschaulicht wie e<strong>in</strong>fach über das LON-Netzwerk e<strong>in</strong>e<br />

Funktionserweiterung realisiert werden kann.<br />

4.10.5 Raumsollwert und Raumtemperatur-Istwert<br />

Der Raumtemperaturfühler RT-PT1000 (7) ist an die<br />

beiden analogen E<strong>in</strong>gänge des LON-Reglers (5) angeschlossen<br />

und stellt somit den Raumtemperatur-Sollwert<br />

und den Raumtemperatur-Istwert als SNVT auf dem<br />

LON-Netzwerk zur Verfügung. Über das B<strong>in</strong>d<strong>in</strong>g kann die<br />

Funktionalität der Volumenstrom-Schiebung für die Temperaturregelung<br />

genutzt werden. Zusätzlich können auch<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

<strong>Raumluftregelung</strong><br />

Kapitel <strong>5.0</strong><br />

LON-Stellventile zur Regelung der statischen Heizkörper<br />

angeschlossen werden.<br />

4.10.6 Raumbediengerät für die Tag/Nacht-<br />

Umschaltung und Anschaltung des<br />

Raumdifferenzdrucksensors<br />

Das Raumbediengerät RBG-1T1L (8) ist an die digitalen<br />

E<strong>in</strong>- und Ausgänge und der redundante Raumdifferenzdrucksensor<br />

RDT±50Pa (6) an dem Analoge<strong>in</strong>gang des<br />

LON-Reglers (4) angeschlossen und stellt ebenfalls den<br />

Raumdifferenzdruck und die Tag/Nacht-Umschaltung als<br />

SNVT auf dem LON-Netzwerk zur Verfügung.<br />

Mit dem Taster Tag/Nacht kann lokal, d.h. <strong>in</strong>nerhalb des<br />

Laborraumes der reduzierte Betrieb (Nachtbetrieb) e<strong>in</strong>-<br />

bzw. ausgeschaltet werden. Natürlich können diese lokalen<br />

Funktionen über die GLT freigegeben oder gesperrt<br />

werden. Auch e<strong>in</strong>e Freigabe <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es bestimmten<br />

Zeitabschnitts (z.B. 17:00 bis 07:00 Uhr) ist möglich.<br />

Ebenso kann mit dem Raumbediengerät e<strong>in</strong> von der GLT<br />

e<strong>in</strong>geschalteter Nachtbetrieb aufgehoben werden, wenn<br />

z.B. <strong>in</strong> diesem Laborraum auch nachts Versuche stattfi nden.<br />

E<strong>in</strong>e Betriebsartanzeige (LED) zeigt den aktuellen<br />

Laborraumstatus für den Nutzer. Die GLT wird über jeden<br />

manuellen E<strong>in</strong>griff <strong>in</strong>formiert und kann somit den aktuellen<br />

Laborraumstatus visualisieren.<br />

4.10.7 Raumluftbilanzierung<br />

Die Regelung und Überwachung der Laborabzüge sowie<br />

die Raumdruckhaltung entsprechen der Funktionsbeschreibungen<br />

4.5.1 und 4.7.1. Der LON-Regler (4)<br />

bilanziert die Abluftistwerte der Laborabzugsregelungen<br />

und der schaltbaren Tischabsaugung und regelt autark<br />

die Raumzuluft. Die Raumzuluft wird <strong>in</strong> Abhängigkeit der<br />

Raumabluft nachgeführt. Der Raumunterdruck wird dadurch<br />

erreicht, <strong>in</strong>dem nur ca. 90% (parametrierbar) der<br />

Gesamtabluft als Zuluft dem Laborraum zugeführt werden.<br />

Der LON-Regler (5) bildet die Differenz für die zusätzliche<br />

Raumabluft und regelt den geforderten M<strong>in</strong>destabluftvolumenstrom<br />

aus.<br />

Regeldiagramm<br />

Das Regeldiagramm hat sich nicht verändert und entspricht<br />

der <strong>in</strong> der Funktionsbeschreibung 4.7, Seite 17<br />

dargestellten Graphik.<br />

21


<strong>Raumluftregelung</strong><br />

Kapitel <strong>5.0</strong><br />

5.1 Produktübersicht Raumlüftungsregelung<br />

Die Tabelle zeigt die Übersicht der von SCHNEIDER<br />

verfügbaren Produkte <strong>in</strong> der Produktgruppe Raumlüftungsregelung.<br />

Die Gesamtproduktübersicht <strong>LabSystem</strong> fi nden Sie <strong>in</strong><br />

Kapitel 1, Abschnitt 6.1<br />

22<br />

Technische Datenblätter, weiterführende Informationen<br />

und Ausschreibungstexte über die Produkte LCO500,<br />

GC10, RAM500, VAV und CAV fi nden Sie als Download<br />

im Internet unter www.schneider-elektronik.de.<br />

Produktgruppe Produkt Kurzbeschreibung Kapitel<br />

Raumbilanzierung LCO500 Laborcontroller, 10 x Analoge<strong>in</strong>gang, 8 x Analogausgang, 8 x Digitale<strong>in</strong>gang,<br />

8 x Relaisausgang, optionales Feldbusmodul, Störmeldeerfassung,<br />

Ansteuerung von Raumzu- und Raumabluftvolumenstromreglern<br />

<strong>5.0</strong><br />

Schnelllaufende<br />

Raumzu-/Raumabluftregler<br />

Mechanische<br />

selbsttätige Volumenstromregler<br />

GC10 Raumgruppencontroller, 10 x Analoge<strong>in</strong>gang, 4 x Analogausgang, 4 x Digitale<strong>in</strong>gang,<br />

3 x Relaisausgang, optionales Feldbusmodul, Störmeldeerfassung,<br />

Ansteuerung von Raumzu- und Raumabluftvolumenstromreglern<br />

RAM500 Steckbares Modul für FC500, 4 x Analoge<strong>in</strong>gang, 1 x Analogausgang <strong>5.0</strong><br />

VAV Volumenstromregler für Laborraumzu- bzw. Laborraumabluft, Analoge<strong>in</strong>gang<br />

0(2)...10V DC für Sollwert, optionales Feldbusmodul, Regelgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

< 3 s<br />

CAV Volumenstromregler für Bodenabsaugungen und Sicherheitsschränke,<br />

mechanisch, selbsttätig, ohne Hilfsenergie<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

<strong>5.0</strong><br />

<strong>5.0</strong><br />

<strong>5.0</strong>


<strong>LabSystem</strong><br />

Gebäudelüftungsanlagen und<br />

Gebäudeleittechnik<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Gebäudelüftungsanlagen und Gebäudeleittechnik<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

6.0<br />

Kapitel 6.0<br />

Abschnitt Titel Seite<br />

1.1 E<strong>in</strong>leitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

2.1 Gebäudeleittechnik (GLT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

2.1.1 PAD-3000 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

2.1.2 Graphische Ober äche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

2.2 Kanaldruckoptimierer mit Ventilator-FU-Ansteuerung . . . . . . . . . . . . . 4<br />

2.3 Kanaldruckregelung mit Ventilator-FU-Ansteuerung . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

2.4 Kanalstrangdruckregelung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

3.1 Energiee<strong>in</strong>sparung unter Berücksichtigung des Gleichzeitigkeitsfaktors . . 5<br />

3.1.1 Gleichzeitigkeitsfaktor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

3.2 Fernwartung und Sicherheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

4.1 Feuer– und Raucherkennung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

5.1 Systemvernetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

5.1.1 LON . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

5.1.2 BACnet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

5.1.3 ETHERNET . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

5.1.4 INDUSTRIAL ETHERNET . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

6.1 Lüftungsanlage mit zentraler Zu– und Abluft . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

6.1.1 Druckregelung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

6.1.2 Kanalabmessungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

6.1.3 Unterdruck im Laborraum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

6.1.4 Temperaturregelung, Heizung und Kühlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

6.1.5 Volumenstromregelung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

6.2 Lüftungsanlage mit zentraler Zuluft und Abluft über E<strong>in</strong>zelventilatoren . . . 8<br />

7.0 Gebäudelüftungsanlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

7.1 Konstante Volumenstromregelung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

7.1.1 Fazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

1


2<br />

Gebäudelüftungsanlagen und Gebäudeleittechnik<br />

Kapitel 6.0<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Abschnitt Titel Seite<br />

8.1 Variable Volumenstromregelung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

8.1.1 Fazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

9.1 Lüftungsanlage mit drehzahlgeregelter Zuluft und Abluft . . . . . . . . . . 13<br />

9.2 Lüftungsanlage mit drehzahlgeregelter Zuluft und Abluft mit Bypass . . . . 13<br />

9.2.2 Fazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

10.1 Variable Volumenstromregelung von 4 Laborräumen im LON-Netzwerk . . . 15<br />

10.2 Anb<strong>in</strong>dung an die Gebäudeleittechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

10.2.1 Fazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

11.1 Zusätzliches E<strong>in</strong>sparpotenzial mit Kanaldruckoptimierer DPO im<br />

LON-Netzwerk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

11.1.1 Fazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

12.1 Produktübersicht Kanaldruckregelung, Kanaldruckoptimierung . . . . . . . 18<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>


1.1 E<strong>in</strong>leitung<br />

E<strong>in</strong> perfekt funktionierendes Gesamtsystem erfordert e<strong>in</strong>e<br />

gut geplante Gebäudeluftregelung der zentralen Zuluft und<br />

der Abluft und die Auswahl der aufe<strong>in</strong>ander abgestimmten<br />

Produkte. Der Vorteil für den Anwender ist e<strong>in</strong> funktionierendes<br />

Gesamtsystem ohne Kompatibilitätsprobleme.<br />

Folgende <strong>LabSystem</strong>-Produkte von SCHNEIDER werden<br />

zur Gebäudelüftungs- und Ventilatorenregelung e<strong>in</strong>gesetzt:<br />

Gebäudeleittechnik-Software PAD3000<br />

Kanaldruckoptimierer, LON vernetzt,<br />

mit Ventilator-FU-Ansteuerung DPO-L<br />

Zentrale Kanaldruckregelung,<br />

mit Ventilator-FU-Ansteuerung DPC<br />

Dezentrale Kanalstrangdruckregelung<br />

CDP<br />

Der jeweilige Anwendungsfall bestimmt den E<strong>in</strong>satz des<br />

entsprechenden Produktes unter Berücksichtigung des<br />

besten Preis-/Leistungsverhältnisses.<br />

Neben der richtigen Dimensionierung der Luftkanäle gehört<br />

hierzu auch die richtige Auswahl der Zuluft- und Abluftventilatoren.<br />

2.1 Gebäudeleittechnik (GLT)<br />

Die Gebäudeleittechnik bildet e<strong>in</strong>en wesentlichen Bestandteil<br />

für das Gebäude- und Facilitymanagement. Firmen<br />

wie ABB, Siemens/Landis Staefa, Honeywell, Johnson<br />

Controls, Sauter usw. nehmen <strong>in</strong> diesem Bereich<br />

führende Marktpositionen e<strong>in</strong>.<br />

SCHNEIDER bietet mit der Managementsoftware PAD-<br />

3000 e<strong>in</strong> Produkt an, das speziell zur Steuerung, Regelung<br />

und Fernwartung von Laborabzügen und Laborraumregelungen<br />

entwickelt worden ist.<br />

2.1.1 PAD-3000<br />

PAD-3000 ist <strong>in</strong> der Programmiersprache C++ geschrieben<br />

und lässt sich als eigenständiger Task problemlos <strong>in</strong><br />

das vorhande Gebäudemanagementsystem e<strong>in</strong>b<strong>in</strong>den.<br />

Diese Software ermöglicht der Gebäudeleittechnik den<br />

Zugriff über das im Gebäude <strong>in</strong>stallierte Netzwerk auf alle<br />

SCHNEIDER Produkte. Jede Variable der Laborabzugsregelung<br />

wie z. B. Frontschieberposition, Abluftvolumenstrom,<br />

Lufte<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit, Betriebsstatus usw.<br />

ist verfügbar und kann über die GLT ferngesteuert werden<br />

(siehe technisches Datenblatt FC500, Variablenliste).<br />

Ebenso s<strong>in</strong>d die Daten und Parameter des Laborcontrollers<br />

LCO500, des Gruppencontrollers GC10 und der LON-vernetzbaren<br />

Volumenstromregler VAV-L (siehe technisches<br />

Datenblatt VAV-L, Variablenliste) über die GLT verfügbar.<br />

Gebäudelüftungsanlagen und Gebäudeleittechnik<br />

Bild 6.1: Großprojekt ETH-Zürich mit 2150 Laborabzugsregelungen<br />

von SCHNEIDER<br />

2.1.2 Graphische Ober äche<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Kapitel 6.0<br />

Die Software ist unter WINDOWS ® lauffähig und jedes<br />

SCHNEIDER Produkt wird auf dem Monitor graphisch<br />

dargestellt. Dazu werden die aktuellen Werte wie z. B.<br />

Frontschieberposition, Abluftvolumenstrom, Lufte<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit,<br />

Betriebsstatus usw. e<strong>in</strong>geblendet.<br />

E<strong>in</strong>e Fernwartung über die GLT erlaubt kostengünstige<br />

zyklische Wartungs- und Testfunktionen, wodurch die Sicherheit<br />

des Gesamtsystems erheblich gesteigert wird.<br />

Zusätzlich s<strong>in</strong>d auch noch Verbrauchs- und Energieerfassung<br />

sowie die e<strong>in</strong>fache Abrechnung (z.B. bezogen auf<br />

den e<strong>in</strong>zelnen Laborraum) über die Gebäudeleittechnik<br />

möglich.<br />

Bild 6.2: PAD-3000 Ober äche<br />

3


4<br />

Gebäudelüftungsanlagen und Gebäudeleittechnik<br />

Kapitel 6.0<br />

2.2 Kanaldruckoptimierer mit Ventilator-<br />

FU-Ansteuerung<br />

Der Kanadruckoptimierer DPO-L (duct pressure optimizer)<br />

wird vorwiegend <strong>in</strong> grossen LON-vernetzten Projekten<br />

e<strong>in</strong>gesetzt und übernimmt die optimierte Ansteuerung<br />

des Ventilator-Frequenzumrichters. Dazu werden über<br />

das LON-Netzwerk autark die Klappenpositionen sämtlicher<br />

Regelungen (Laborabzug, Raumabluft, etc.) zyklisch<br />

abgefragt und der Frequenzumformer (FU) für den Abluftventilator<br />

solange abwärts geregelt, bis die „schwächste“<br />

Regelklappe noch auf 80° steht (90° = Regelklappe voll<br />

geöffnet, 0° = Regelklappe komplett geschlossen) und damit<br />

noch im Regelbereich ist.<br />

Durch diese Massnahme wird die gesamte Anlage derart<br />

optimiert, dass so wenig Energie wie möglich vernichtet<br />

wird und alle Regelungen noch im Regelbereich s<strong>in</strong>d.<br />

Der gleiche Ansatz gilt auch für die Zuluft und für die Ansteuerung<br />

des Zuluftventilator-Frequenzumrichters.<br />

Die Ventilatoren werden immer im optimalen (m<strong>in</strong>imalen)<br />

Betriebspunkt betrieben, wodurch e<strong>in</strong>e erhebliche Ersparnis<br />

der elektrischen Energie erreicht wird.<br />

Neben der Energieersparnis wird auch e<strong>in</strong>e Reduzierung<br />

der Schallwerte erreicht, da die Regelklappen immer möglichst<br />

weit geöffnet s<strong>in</strong>d und somit wenig Druck „vernichten“.<br />

Bild 6.3: Kanaldruckoptimierier DPO mit Anzeige des<br />

Kanaldrucks (optional)<br />

2.3 Kanaldruckregelung mit<br />

Ventilator-FU-Ansteuerung<br />

Die Kanaldruckregelung DPC (duct pressure control) regelt<br />

autark den Kanaldruck an e<strong>in</strong>er vorgegebenen Messstelle<br />

(z.B. Schlechtpunkt oder <strong>in</strong> Ventilatornähe) auf e<strong>in</strong>en<br />

konstanten Wert.<br />

Der Nachteil e<strong>in</strong>er Schlechtpunktmessung ist der höhere<br />

Installationsaufwand, da <strong>in</strong> diesem Fall vom lufttechnisch<br />

am Schwächsten versorgten Verbraucher e<strong>in</strong>e Messleitung<br />

zum DPC verlegt werden muss, der <strong>in</strong> der Regel direkt<br />

am Ventilator-FU montiert ist.<br />

Der Vorteil der Schlechtpunktmessungist die unmittelbare<br />

Erfassung des am Schwächsten versorgten Verbrauchers.<br />

Bei Schlechtpunktmessung wird der Kanaldruck an der<br />

Messstelle auf ca. 130 Pa (alle Wertangaben s<strong>in</strong>d nur Beispielwerte)<br />

konstant geregelt, während an der Messstelle<br />

<strong>in</strong> Ventilatornähe auf ca. 450 Pa geregelt wird.<br />

Bei Gebäuden mit überwiegend Laborräumen und Räumen<br />

mit Unterdruck (negative Druckhaltung) liegt der auszuregelnde<br />

Druckwert der Abluft immer ca. 10 % höher als<br />

der auszuregelnde Druckwert der Zuluft.<br />

Bild 6.4: Kanaldruckregelung DPC mit Anzeige des<br />

Kanaldrucks (optional)<br />

Durch Messungen bei der Inbetriebnahme wird der für<br />

alle Betriebszustände optimal auszuregelnde Kanaldruck<br />

ermittelt und dann als Festwert parametriert. Ändern sich<br />

die Betriebszustände und der Luftbedarf der angeschlossenen<br />

Verbraucher (z.B. Laborabzugsregelungen), wird<br />

der Ventilator über den Frequenzumrichter (FU) solange<br />

abwärts oder aufwärts geregelt, bis der konstante Kanaldruck<br />

erreicht ist.<br />

Auch bei dieser Lösung wird die elektrische Energie der<br />

benötigten Luft (Abluft und Zuluft) angepasst und somit<br />

e<strong>in</strong>gespart, wenn auch das E<strong>in</strong>sparpotenzial beim Kanaldruckoptimierer<br />

DPO erheblich größer ist.<br />

2.4 Kanalstrangdruckregelung<br />

Die Kanalstrangdruckregelung CDP (constant duct pressure)<br />

regelt e<strong>in</strong>en Kanalstrang auf e<strong>in</strong>en konstanten parametrierbaren<br />

Kanaldruck (z.B. 130 Pa). Damit herrschen<br />

für alle an diesen Kanalstrang angeschlossenen Verbraucher<br />

die gleichen Druckbed<strong>in</strong>gungen.<br />

In großen Gebäuden oder ungünstig verlegten Luftnetzen<br />

sollten an ausgewählten Stellen unbed<strong>in</strong>gt Kanalstrangdruckregler<br />

e<strong>in</strong>gesetzt werden. So sollte z.B. jede Etage<br />

abluft- und zuluftseitig mit Kanalstrangdruckreglern vom<br />

Hauptluftnetz abgekoppelt werden.<br />

Dadurch werden erheblich Vorteile <strong>in</strong> Bezug auf ger<strong>in</strong>gere<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>


Schallwerte erreicht.<br />

Bild 6.5: Kanalstrangdruckregler<br />

3.1 Energiee<strong>in</strong>sparung unter Berücksichtigung<br />

des Gleichzeitigkeitsfaktors<br />

Unter Berücksichtigung des Gleichzeitigkeitsfaktors kann<br />

e<strong>in</strong> kostenoptimiertes Gesamtsystem projektiert werden.<br />

3.1.1 Gleichzeitigkeitsfaktor<br />

Der Gleichzeitigkeitsfaktor kann bei E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>er frontschieberabhängigen<br />

variablen Laborabzugregelung<br />

FC500 und e<strong>in</strong>em Automatischen Frontschieber Controller<br />

SC500 mit 50 % angesetzt werden. Das Gebäudeluftsystem<br />

muss somit nur auf 50 % des Wertes dimensioniert<br />

werden, der notwendig wäre, wenn die angeschlossenen<br />

Laborabzüge konstant geregelt wären und immer die volle<br />

Luftleistung (100 %) benötigen würden. Dieser Ansatz<br />

generiert e<strong>in</strong>e erhebliche Reduzierung der Gebäudesystemkosten<br />

ohne die Sicherheit des Nutzers zu bee<strong>in</strong>trächtigen.<br />

Der Automatische Frontschieber Controller SC500 schließt<br />

automatisch bei Nichtbenutzung des Laborabzugs den<br />

Frontschieber, wodurch die Regelung den frontschieberabhängigen<br />

Abluftvolumenstrom um ca. 70 %, bezogen<br />

auf den Maximalwert (VMAX = Frontschieber geöffnet),<br />

reduziert. Somit s<strong>in</strong>d bei gleichzeitigem E<strong>in</strong>satz der oben<br />

erwähnten beiden Produkte immer noch ausreichend Reserven<br />

<strong>in</strong> der Gebäudeanlagendimensionierung vorhanden,<br />

wenn der Gleichzeitigkeitsfaktor mit 50% angesetzt<br />

wird.<br />

In diesem Kapitel werden unterschiedlich ausgeführte<br />

Beispiele für Gebäudeluftregelungen (Zuluft und Abluft)<br />

vorgestellt.<br />

Gebäudelüftungsanlagen und Gebäudeleittechnik<br />

3.2 Fernwartung und Sicherheit<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Kapitel 6.0<br />

E<strong>in</strong> besonders Feature ist die Fernwartung von Laborabzügen<br />

<strong>in</strong> vernetzten Systemen. Mit der Management-<br />

Software PAD-3000 lässt sich jeder Laborabzug auf se<strong>in</strong>e<br />

Sicherheitsfunktionen zyklisch überprüfen und e<strong>in</strong>e Fernwartung<br />

mit dazugehöriger Dokumentation (Wartungsplan)<br />

effektiv und kostengünstig ausführen.<br />

So kann z.B. die Drosselklappe der Laborabzugsregelung<br />

über die Gebäudeleittechnik zwangsweise geschlossen<br />

werden. Dadurch wird der Abluftvolumenstrom lokal abgesperrt.<br />

Die Laborabzugsregelung FC500 versucht nun<br />

ihrerseits den erforderlichen Abluftvolumenstrom aufrecht<br />

zu erhalten, was jedoch erfolglos ist und nach e<strong>in</strong>er<br />

Alarmverzögerungszeit entsprechend alarmiert wird.<br />

Diese Alarmmeldung ersche<strong>in</strong>t wieder als Rückmeldung,<br />

zusammen mit dem gemessenen Abluftvolumenstromistwert<br />

(0 m³/h), auf der GLT.<br />

Ebenso kann die Drosselklappenlaufzeit (über 90° Verstellw<strong>in</strong>kel)<br />

der Laborabzugsregelung FC500 von der GLT<br />

abgefragt werden, wodurch der Drosselklappenmotor und<br />

die Funktion der Drosselklappe überprüft wird. Gleichzeitig<br />

kann auch die Drosselklappenposition abgefragt werden.<br />

Weiterh<strong>in</strong> lässt sich auch das Luftnetz überprüfen,<br />

<strong>in</strong>dem die Drosselklappe(n) e<strong>in</strong>er oder mehrerer<br />

Laborabzugsregelung(en) FC500 über die Gebäudeleittechnik<br />

zwangsweise komplett geöffnet werden. Die Laborabzugsregelungen<br />

senden als Rückmeldung den gemessenen<br />

Abluftvolumenstrom (maximal möglicher Wert<br />

bei voll geöffneter Drosselklappe) an die GLT zurück.<br />

Neben der Umschaltung von Tagbetrieb <strong>in</strong> den reduzierten<br />

Nachtbetrieb (bzw. arbeitsfreie Zeit) s<strong>in</strong>d noch e<strong>in</strong>e<br />

Vielzahl weiterer Funktionen denkbar. Die Variablen, um<br />

weitere Funktionalitäten auszuführen, s<strong>in</strong>d bereits realisiert<br />

und stehen dem Nutzer über die GLT als Standard<br />

Variablen (SNVT) zur Verfügung.<br />

4.1 Feuer- und Raucherkennung<br />

Die Gefahr e<strong>in</strong>es Feuerausbruchs und e<strong>in</strong>er Rauchentwicklung<br />

ist <strong>in</strong> Laborräumen und <strong>in</strong> Laborabzügen besonders<br />

hoch.<br />

SCHNEIDER hat dieses Gefahrenpotenzial erkannt und<br />

stellt deshalb bei der Laborabzugsregelung FC500 zwei<br />

zusätzliche E<strong>in</strong>gänge zur Verfügung. E<strong>in</strong> Analoge<strong>in</strong>gang,<br />

geeignet zum Anschluss e<strong>in</strong>es Thermoelements PT 1000<br />

und e<strong>in</strong> Digitale<strong>in</strong>gang zum Anschluss e<strong>in</strong>es Rauchmelders.<br />

Diese Signale werden ebenfalls als Variablen auf<br />

dem LON-Netzwerk zur Verfügung gestellt. E<strong>in</strong>e lokale<br />

und gleichzeitig globale Nutzung der Daten ist möglich.<br />

So kann z.B. bei Temperaturerhöhung (<strong>in</strong>nerhalb bestimmter<br />

Grenzen) im Laborabzug der Abluftvolumenstrom<br />

ebenfalls erhöht werden, um die Wärmelasten entsprechend<br />

abzuführen.<br />

5


6<br />

Gebäudelüftungsanlagen und Gebäudeleittechnik<br />

Kapitel 6.0<br />

E<strong>in</strong>e Erkennung der Temperaturerhöhung über den Lufte<strong>in</strong>strömsensor<br />

ist nicht empfehlenswert, da dieser über<br />

e<strong>in</strong>e sehr genaue Temperaturkompensation verfügen<br />

muss.<br />

Ohne diese notwendige Temperaturkompensation wäre<br />

der Lufte<strong>in</strong>strömsensor nicht geeignet reproduzierbare<br />

Lufte<strong>in</strong>strömungswerte bei unterschiedlichen Laborraumtemperaturen<br />

(z.B. 19° C bis 25° C) zu messen. Um die<br />

sicherheitsrelevante Thematik e<strong>in</strong>er Feuererkennung<br />

technisch, sicher und reproduzierbar zu gewährleisten,<br />

empfehlen wir den E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>es eigenen Thermoelements<br />

PT 1000.<br />

Wird e<strong>in</strong> bestimmter Temperaturwert überschritten, kann<br />

sowohl lokal als auch global über die GLT die Drosselklappe<br />

geschlossen werden, um e<strong>in</strong>em möglichen Feuerausbruch<br />

vorbeugend e<strong>in</strong>zudämmen.<br />

E<strong>in</strong> ähnliches Szenario ist auch mit dem anschließbaren<br />

Rauchmelder realisierbar.<br />

5.1 Systemvernetzung<br />

Die aufgeführten Features s<strong>in</strong>d nur mit e<strong>in</strong>er durchgängigen<br />

Systemvernetzung und e<strong>in</strong>er Gebäudeleittechnik<br />

möglich. Welches Gebäudenetzwerk e<strong>in</strong>gesetzt wird, ist<br />

dabei unerheblich.<br />

Mit Routern und Gateways können verschiedene Netzwerke<br />

mite<strong>in</strong>ander verbunden werden, wodurch e<strong>in</strong>e Kommunikation<br />

von der Feldebene bis zur Gebäudeleittechnik<br />

problemlos möglich wird.<br />

5.1.1 LON ®<br />

SCHNEIDER unterstützt die LON ® -Technologie und verfügt<br />

über e<strong>in</strong> umfassendes Know how auf diesem Gebiet.<br />

In der Gebäudeautomation setzt sich die LON-Technologie<br />

mit wachsendem Erfolg zunehmend durch.<br />

LON ist e<strong>in</strong> dezentrales Netzwerk und verfügt somit über<br />

e<strong>in</strong>en sehr hohen Sicherheitsstandard.<br />

Bild 6.6: LON-Netzwerk <strong>in</strong> freier Topologie, FTT-10A<br />

In Kapitel 10.0 ist die LON Technologie ausführlich beschrieben.<br />

5.1.2 BACnet ®<br />

BACnet ist e<strong>in</strong> standardisiertes Protokoll der ASHRAE<br />

(amerikanische Vere<strong>in</strong>igung von HLK-Herstellern) und<br />

nutzt beliebige Netzwerktopologien als Transportmedium.<br />

So eignet sich u.a. auch LON als Transportmedium für<br />

BACnet.<br />

SCHNEIDER unterstützt die BACnet ® -Technologie und<br />

verfügt über e<strong>in</strong> umfassendes Know how auf diesem<br />

Gebiet. In der Gebäudeautomation setzt sich als herstellerunabhängige<br />

und lizenzfreie BACnet ® -Technologie<br />

zunehmend durch. Allerd<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d die Kosten für e<strong>in</strong>e<br />

BACnet ® -Anb<strong>in</strong>dung auf Feldbusebene z.Zt. noch relativ<br />

hoch.<br />

Bild 6.7: BACnet-Netzwerk<br />

In Kapitel 10.0 ist die BACnet Technologie ausführlich beschrieben.<br />

5.1.3 ETHERNET ®<br />

ETHERNET wird vorzugsweise <strong>in</strong> der Computervernetzung<br />

e<strong>in</strong>gesetzt und gewährleistet e<strong>in</strong>e sehr schnellen<br />

Datentransfer über Koaxialkabel.<br />

5.1.4 INDUSTRIAL ETHERNET ®<br />

INDUSTRIAL ETHERNET setzt auf ETHERNET auf und<br />

verbreitet sich zunehmend <strong>in</strong> der Feldbusebene. Allerd<strong>in</strong>gs<br />

s<strong>in</strong>d die Kosten für den Feldbusteilnehmer (Knoten)<br />

z.Zt. noch sehr hoch.<br />

Jedes Netzwerk oder Protokoll ist für e<strong>in</strong>en bestimmten<br />

Anwendungsfall entwickelt worden und hat dort auch se<strong>in</strong>e<br />

spezi schen Vorteile. Leider wird es auch <strong>in</strong> absehbarer<br />

Zukunft nicht nur e<strong>in</strong> standardisiertes Netzwerk für alle<br />

Anwendungsfälle geben und so bleibt allen Netzwerken<br />

nur e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>samkeit; sie müssen sich untere<strong>in</strong>ander<br />

verstehen.<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>


6.1 Lüftungsanlage mit zentraler<br />

Zu– und Abluft<br />

In Bild 6.8 ist e<strong>in</strong>e Lüftungsanlage mit zentraler Zu– und<br />

Abluft dargestellt. Diese Variante enthält Komponenten<br />

zur Wärmerückgew<strong>in</strong>nung (Kreislaufverbundsystem), Filter,<br />

Lufterhitzer, Luftkühler und mittels Frequenzumformer<br />

drehzahlgeregelte Ventilatoren.<br />

6.1.1 Druckregelung<br />

Die Luftströme der Zu- und Abluftventilatoren werden so<br />

nachgeregelt, dass die Regelgröße Druck zentral konstant<br />

gehalten wird. Es handelt sich daher um e<strong>in</strong>e Anlage mit<br />

druck- bzw. saugseitiger Druckkonstanthaltung. Für die<br />

Druckregelung wird der Druckabfall <strong>in</strong> den Anlagenkomponenten<br />

und <strong>in</strong> den Kanälen der Teilstränge mit berücksichtigt.<br />

E<strong>in</strong> praxisbezogener Wert liegt bei 400 bis 500<br />

Pascal Über- bzw. Unterdruck (Zu- bzw. Abluftventilator).<br />

Die Auslegung der Anlagenkomponenten erfolgt je nach<br />

Anlagen- und Betriebsvarianten auf 70% (geregelte Laborabzüge)<br />

bzw. 100% (ungeregelte Laborabzüge) des<br />

maximalen Luftvolumenstroms.<br />

Abluft<br />

Zuluft<br />

Filter<br />

Wärmerückgew<strong>in</strong>nung<br />

Wärmerückgew<strong>in</strong>nung<br />

Abluft<br />

Ventilator<br />

FU<br />

Lufterwärmung<br />

Gebäudelüftungsanlagen und Gebäudeleittechnik<br />

Filter<br />

Luftkühlung<br />

6.1.2 Kanalabmessungen<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Kapitel 6.0<br />

Um das Strömungsrauschen und die Schallemissionen<br />

ger<strong>in</strong>g zu halten, müssen die Abmessungen der Lüftungskanäle<br />

so gewählt werden, dass e<strong>in</strong>e Luftströmungsgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

von 7m/sec nicht überschritten wird. Andernfalls<br />

s<strong>in</strong>d die geforderten Schallwerte von max. 52dB(A) <strong>in</strong><br />

Laborräumen nur mit sehr großem Aufwand zu erreichen<br />

(z.B. Schalldämpfer).<br />

6.1.3 Unterdruck im Laborraum<br />

Bei der üblichen Betriebsart ist der Zuluft- gegenüber dem<br />

Abluftvolumenstrom um ca. 10% verm<strong>in</strong>dert. Dadurch wird<br />

im Laborraum e<strong>in</strong> Unterdruck e<strong>in</strong>gehalten, wodurch das<br />

Überströmen von belasteter Luft <strong>in</strong> Nebenräume vermieden<br />

wird.<br />

Bild 6.8: Lüftungsanlage mit zentraler Zu- und Abluft<br />

FU<br />

Zuluft<br />

Ventilator<br />

Schalldämpfer<br />

CAV<br />

Volumenstromregler<br />

CAV<br />

Volumenstromregler<br />

CAV<br />

Volumenstromregler<br />

CAV<br />

Volumenstromregler<br />

Labor 1<br />

Schalldämpfer<br />

Labor 2<br />

Schalldämpfer<br />

Labor 3<br />

Schalldämpfer<br />

Labor 4<br />

Schalldämpfer<br />

CAV<br />

Volumenstromregler<br />

CAV<br />

Volumenstromregler<br />

CAV<br />

Volumenstromregler<br />

CAV<br />

Volumenstromregler<br />

7


8<br />

Gebäudelüftungsanlagen und Gebäudeleittechnik<br />

Kapitel 6.0<br />

6.1.4 Temperaturregelung, Heizung<br />

und Kühlung<br />

Die Zulufttemperatur wird auf e<strong>in</strong>en konstanten Wert von<br />

19° C geregelt. Sie liegt damit 3K unter der Solltemperatur<br />

der Laborräume (tRA = 22° C). Die Heiz ächen regeln dann<br />

die Raumtemperatur auf den Sollwert aus. Innere und äußere<br />

Wärmelasten können so berücksichtigt werden.<br />

Mit zunehmender Außentemperatur (Übergangs- und<br />

Sommerzeit) wird zunächst die Lufterwärmung durch den<br />

Nacherhitzer und danach die Wärmerückgew<strong>in</strong>nung reduziert<br />

und ausgeschaltet. Es wird dann der Kühlkreislauf<br />

aktiviert, so dass die Raumtemperatur solange wie möglich<br />

an der Solltemperatur geregelt werden kann.<br />

6.1.5 Volumenstromregelung<br />

Der Zuluftvolumenstrom wird den Laborrräumen, <strong>in</strong> Abhängigkeit<br />

der Laborraumabluft, variabel oder konstant<br />

mittels Volumenstromregler zugeführt. Es emp ehlt sich<br />

den Zuluftvolumenstromreglern e<strong>in</strong>en Schalldämpfer<br />

nachzuschalten, um die <strong>in</strong> Laborräumen geforderte Schallemission<br />

von max. 52 dB(A) e<strong>in</strong>zuhalten.<br />

Zuluft<br />

Filter<br />

Lufterwärmung<br />

Luftkühlung<br />

Zuluft<br />

Ventilator<br />

Schalldämpfer<br />

Variabel bedarfsabhängig geregelte Laborabzüge erfordern<br />

e<strong>in</strong>e variable Volumenstromregelung der Laborraumzuluft<br />

und bei Bedarf e<strong>in</strong>e variabel geregelte zusätzliche<br />

Laborraumabluft, um e<strong>in</strong>en geforderten Raumluftwechsel<br />

e<strong>in</strong>zuhalten.<br />

Bei ungeregelten oder konstant geregelten Laborabzügen<br />

ist e<strong>in</strong>e konstante Volumenstromregelung der Laborraumzuluft<br />

und der Laborraumabluft ausreichend.<br />

6.2 Lüftungsanlage mit zentraler Zuluft und<br />

Abluft über E<strong>in</strong>zelventilatoren<br />

In Bild 6.9 ist e<strong>in</strong>e Lüftungsanlage mit zentraler Zuluft und<br />

Abluft über E<strong>in</strong>zelventilatoren dargestellt. Diese Variante<br />

enthält Filter, Lufterhitzer, Luftkühler und die entsprechenden<br />

Ventilatoren. E<strong>in</strong>e Wärmerückgew<strong>in</strong>nung ist bei<br />

dieser Variante nicht oder nur mit sehr großem Aufwand<br />

realisierbar. Die Ventilatoren arbeiten mit e<strong>in</strong>- oder zweistu<br />

ger konstanter Drehzahl.<br />

Bild 6.9: Lüftungsanlage mit zentraler Zuluft und Abluft<br />

über E<strong>in</strong>zelventilatoren<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

CAV<br />

Volumenstromregler<br />

CAV<br />

Volumenstromregler<br />

CAV<br />

Volumenstromregler<br />

CAV<br />

Volumenstromregler<br />

Labor 1<br />

Schalldämpfer<br />

Labor 2<br />

Schalldämpfer<br />

Labor 3<br />

Schalldämpfer<br />

Labor 4<br />

Schalldämpfer<br />

Abluft<br />

Ventilatoren<br />

Abluft


7.0 Gebäudelüftungsanlagen<br />

In den folgenden Anlagenbeispielen s<strong>in</strong>d unterschiedliche<br />

Gebäudelüftungskonzepte dargestellt. Die laborraumspezi<br />

schen Anforderungen werden dabei berücksichtigt. Die<br />

Zuluft wird zentral aufbereitet und den Laborräumen zugeführt,<br />

während die Abluft, je nach baulichen Gegebenheiten,<br />

über e<strong>in</strong>en zentralen Abluftventilator oder über E<strong>in</strong>zelventilatoren<br />

abgeführt wird.<br />

Laborabzug 1<br />

Laborabzug 1<br />

Legende:<br />

FM100<br />

V Const. = 600m3/h V Const. = 600m3/h V Const. = 600m3/h V Const. = 600m3/h<br />

FM100<br />

Laborraum 1<br />

Laborraum 2<br />

V Const. = 600m3/h V Const. = 600m3/h V Const. = 600m3/h<br />

FM100<br />

Manuelle<br />

Drosselklappe<br />

Laborabzugsüberwachung<br />

Laborabzug 2<br />

Laborabzug 2<br />

FM100<br />

FM100<br />

Laborabzug 3<br />

Laborabzug 3<br />

Zuluft<br />

Gebäudelüftungsanlagen und Gebäudeleittechnik<br />

FM100<br />

FM100<br />

Laborabzug 4<br />

7.1 Konstante Volumenstromregelung<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Kapitel 6.0<br />

In Bild 6.10 ist e<strong>in</strong>e konstante Volumenstromregelung der<br />

Laborraumzuluft und der Laborraumabluft dargestellt. E<strong>in</strong>e<br />

Energiee<strong>in</strong>sparung wird mit dieser Regelungsart nicht erreicht.<br />

Die Laborabzüge s<strong>in</strong>d ungeregelt und verfügen nur<br />

über die nach DIN EN 14175 vorgeschriebene Laborabzugsüberwachung<br />

(FM100), welche die Laborabzüge auf<br />

die e<strong>in</strong>wandfreie lufttechnische Funktion überwachen.<br />

Bild 6.10: Konstante Volumenstromregelung<br />

FM100<br />

Luftaufbereitung und<br />

Zuluftventilator<br />

Zuluft = 3240m 3 /h<br />

Laborabzug 5<br />

V Const. = 600m3/h V Const. = 600m3/h<br />

FM100<br />

Zuluft = 2160m 3 /h<br />

Laborabzug 4<br />

V Const. = 600m3/h<br />

FM100<br />

Laborabzug 6<br />

Gesamtzuluft =<br />

5400m 3 /h<br />

FM100<br />

Schalldämpfer<br />

Schalldämpfer<br />

Gesamtabluft =<br />

6000m 3 /h<br />

CAV<br />

CAV<br />

Abluft =<br />

3600m 3 /h<br />

CAV<br />

Abluft =<br />

2400m 3 /h<br />

Abluftventilator<br />

CAV<br />

Abluft<br />

9


Gebäudelüftungsanlagen und Gebäudeleittechnik<br />

Kapitel 6.0<br />

Der Abluftvolumenstrom der Laborabzüge wird über die<br />

manuellen Drosselklappen e<strong>in</strong>gemessen und entsprechend<br />

dem Laborabzugstyp e<strong>in</strong>gestellt. In dem dargestellten<br />

Beispiel s<strong>in</strong>d alle Laborabzüge mit 600m³/h e<strong>in</strong>gedrosselt.<br />

Die konstanten Volumenstromregler für die<br />

Laborraumzuluft und die Laborraumabluft stellen den de-<br />

nierten Raumluftwechsel und den erforderlichen Unterdruck<br />

im Laborraum sicher.<br />

Die Tabelle 6.1 zeigt e<strong>in</strong>e Aufstellung der gesamten Gebäudezuluft<br />

und -abluft mit den Raumbilanzen.<br />

Tabelle 6.1:<br />

10<br />

VMIN <strong>in</strong> m³/h VMAX <strong>in</strong> m³/h<br />

Laborabzug 1 600 600<br />

Laborabzug 2 600 600<br />

Laborabzug 3 600 600<br />

Laborabzug 4 600 600<br />

Laborabzug 5 600 600<br />

Laborabzug 6 600 600<br />

Abluft Laborraum 1 3600 3600<br />

Zuluft Laborraum 1 3240 3240<br />

Laborabzug 1 600 600<br />

Laborabzug 2 600 600<br />

Laborabzug 3 600 600<br />

Laborabzug 4 600 600<br />

Abluft Laborraum 2 2400 2400<br />

Zuluft Laborraum 2 2160 2160<br />

Gesamtabluft 6000 6000<br />

Gesamtzuluft 5400 5400<br />

Der Zuluftvolumenstrom ist gegenüber dem Abluftvolumenstrom<br />

um 10% verm<strong>in</strong>dert. Dadurch wird im Laborraum e<strong>in</strong><br />

Unterdruck e<strong>in</strong>gehalten, wodurch das Überströmen von<br />

schadstoffhaltiger Luft <strong>in</strong> Nebenräume vermieden wird.<br />

7.1.1 Fazit<br />

E<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>fachen Anlagenkonzeption steht e<strong>in</strong> nicht optimal<br />

angepasster Luftbedarf gegenüber.<br />

Die Investitionskosten des Gesamtsystems s<strong>in</strong>d nur unwesentlich<br />

ger<strong>in</strong>ger als die e<strong>in</strong>er variabel geregelten Anlage,<br />

aber die Energiekosten (geheizte und gekühlte für die<br />

Zuluft und die Abluft) s<strong>in</strong>d sehr hoch.<br />

Die Entscheidung für variabel geregelte Systeme ist e<strong>in</strong>deutig,<br />

da sich derartige Systeme durch das E<strong>in</strong>sparpotenzial<br />

der ger<strong>in</strong>geren Energie- und Baukosten <strong>in</strong>nerhalb<br />

von 1 bis 2 Jahren amortisieren (siehe Kapitel 13.0, Wirtschaftlichkeitsberechnung).<br />

E<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gerer Energiebedarf reduziert die Betriebskosten<br />

und schont die Umwelt.<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>


8.1 Variable Volumenstromregelung<br />

In Bild 6.11 ist e<strong>in</strong>e variable Volumenstromregelung der<br />

Laborraumzuluft dargestellt.<br />

Mit dieser Regelungsart wird e<strong>in</strong>e optimale Energiee<strong>in</strong>sparung<br />

erreicht. Die Laborabzüge s<strong>in</strong>d variabel geregelt.<br />

Die nach DIN EN 14175 vorgeschriebene Überwachungse<strong>in</strong>heit<br />

für die lufttechnische Funktionsüberwachung der<br />

Laborabzüge ist Bestandteil der Regelungen FC500-V<br />

und iCM.<br />

Bild 6.11: Variable Volumenstromregelung<br />

Legende:<br />

FC500-V-L<br />

V MAX = 600m3/h<br />

V MIN = 200m3/h<br />

M<br />

Laborabzug 1<br />

FC500p<br />

V-L<br />

V MAX = 600m3/h<br />

V MIN = 200m3/h<br />

M<br />

Laborabzug 1<br />

FC500p<br />

V-L<br />

Variable Laborabzugsregelung,<br />

LON-vernetzt<br />

V MAX = 600m3/h<br />

V MIN = 200m3/h<br />

M<br />

Laborabzug 2<br />

FC500p<br />

V-L<br />

V MAX = 600m3/h<br />

V MIN = 200m3/h<br />

M<br />

Laborabzug 2<br />

Laborraum 1<br />

Zuluft<br />

V MAX = 600m3/h<br />

V MIN = 200m3/h<br />

M<br />

Laborabzug 3<br />

Laborraum 2<br />

FC500p<br />

V-L<br />

Gebäudelüftungsanlagen und Gebäudeleittechnik<br />

Raumzuluft<br />

V MAX = 3240m 3 /h<br />

V MIN = 1080m 3 /h<br />

FC500p<br />

V-L<br />

V MAX = 600m3/h<br />

V MIN = 200m3/h<br />

M<br />

Laborabzug 3<br />

Raumzuluft<br />

V MAX = 2160m 3 /h<br />

V MIN = 720m 3 /h<br />

FC500p<br />

V-L<br />

V MAX = 600m3/h<br />

V MIN = 200m3/h<br />

Laborabzug 4<br />

Luftaufbereitung und<br />

Zuluftventilator<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

M<br />

Kapitel 6.0<br />

Der Abluftvolumenstrom der Laborabzüge wird, bedarfsabhängig<br />

von der Frontschieberstellung, variabel geregelt.<br />

In dem dargestellten Beispiel s<strong>in</strong>d alle Laborabzüge<br />

LON-vernetzt und mit folgenden Abluftvolumenströmen<br />

parametriert: Frontschieber geschlossen = 200 m³/h,<br />

Frontschieber geöffnet = 600 m³/h. Bei allen anderen<br />

Frontschieberöffnungen werden Abluftvolumenströme von<br />

> 200 m³/h bis < 600 m³/h ausgeregelt.<br />

E<strong>in</strong>e variable Abluft erfordert e<strong>in</strong>e variable Zuluft, die entsprechend<br />

schnell nachgeführt werden muss. Die Abluft<br />

wird <strong>in</strong> < 3 sec ausgeregelt und die Zuluft sollte <strong>in</strong> < 5 sec<br />

ausgeregelt werden, um zu jedem Zeitpunkt e<strong>in</strong>en de -<br />

nierten Raumunterdruck zu gewährleisten.<br />

FC500p<br />

V-L<br />

LON-Netzwerk, FTT-10A<br />

LON-Netzwerk, FTT-10A<br />

V MAX = 600m3/h<br />

V MI N = 200m3/h<br />

M<br />

Laborabzug 5<br />

FC500p<br />

V-L<br />

Raumabluft<br />

V MAX = 2400m 3 /h<br />

V MIN = 800m 3 /h<br />

Schalldämpfer<br />

V MAX = 600m3/h<br />

V MIN = 200m3/h<br />

M<br />

Laborabzug 6<br />

FC500p<br />

V-L<br />

Schalldämpfer<br />

V MAX = 600m3/h<br />

V MIN = 200m3/h<br />

Laborabzug 4<br />

Gesamtzuluft<br />

V MAX = 5400m 3 /h<br />

V MIN = 1800m 3 /h<br />

M<br />

FC500p<br />

V-L<br />

Gesamtabluft<br />

V MAX = 6000m 3 /h<br />

V MIN = 2000m 3 /h<br />

Abluftventilator<br />

Variabler Volumenstromregler,<br />

LON<br />

VAV-L-315-S<br />

Variabler Volumenstromregler,<br />

LON<br />

VAV-L-200-P<br />

Raumabluft<br />

V MAX = 3600m 3 /h<br />

V MIN = 1200m 3 /h<br />

Variabler Volumenstromregler,<br />

LON<br />

VAV-L-315-S<br />

Variabler Volumenstromregler,<br />

LON<br />

VAV-L-200-P<br />

Abluft<br />

11


Gebäudelüftungsanlagen und Gebäudeleittechnik<br />

Kapitel 6.0<br />

Die Abluftistwerte der Laborabzüge stehen als SNVT<br />

(Standard Network Variable Type) auf dem LON-Netzwerk<br />

zur Verfügung und werden im Zuluftregler VAV-L-315-S<br />

summiert und von diesem eigenständig ausgeregelt.<br />

Der Zuluftvolumenstrom ist gegenüber dem Abluftvolumenstrom<br />

um 10% verm<strong>in</strong>dert. Dadurch wird im Laborraum e<strong>in</strong><br />

Unterdruck e<strong>in</strong>gehalten, wodurch das Überströmen von<br />

schadstoffhaltiger Luft <strong>in</strong> Nebenräume vermieden wird.<br />

Die Tabelle 6.2 zeigt e<strong>in</strong>e Aufstellung der gesamten Gebäudezuluft<br />

und -abluft mit den Raumbilanzen.<br />

Tabelle 6.2:<br />

12<br />

VMIN <strong>in</strong> m³/h VMAX <strong>in</strong> m³/h<br />

Laborabzug 1 200 600<br />

Laborabzug 2 200 600<br />

Laborabzug 3 200 600<br />

Laborabzug 4 200 600<br />

Laborabzug 5 200 600<br />

Laborabzug 6 200 600<br />

Abluft Laborraum 1 1200 3600<br />

Zuluft Laborraum 1 1080 3240<br />

Laborabzug 1 200 600<br />

Laborabzug 2 200 600<br />

Laborabzug 3 200 600<br />

Laborabzug 4 200 600<br />

Abluft Laborraum 2 800 2400<br />

Zuluft Laborraum 2 720 2160<br />

Gesamtabluft 2000 6000<br />

Gesamtzuluft 1800 5400<br />

Der LON-Abluftvolumenstromregler VAV-L-200-P dient<br />

zur Erhaltung der M<strong>in</strong>destraumluftwechselrate und bildet<br />

eigenständig den benötigten Differenzwert, <strong>in</strong>dem die Abluftistwerte<br />

von der erforderlichen Raumluftwechselrate<br />

subtrahiert werden und die Differenz eigenständig ausgeregelt<br />

wird. Die Raumluftwechselrate wird <strong>in</strong> der Tabelle<br />

6.2 nicht berücksichtigt.<br />

Das LON-Netzwerk ist <strong>in</strong> dem Beispiel auf den jeweiligen<br />

Laborraum begrenzt. Soll e<strong>in</strong>e Anb<strong>in</strong>dung an e<strong>in</strong>e Gebäudeleittechnik<br />

(GLT) erfolgen, so muss das LON-Netzwerk<br />

über Router physikalisch abgekoppelt werden. Etwa alle<br />

25 bis 30 Knoten (Netzwerk-Teilnehmer) sollte e<strong>in</strong> Router<br />

<strong>in</strong>stalliert werden, damit nicht zuviel Datenverkehr auf dem<br />

LON-Netzwerk herrscht. Alle 64 Knoten muss unbed<strong>in</strong>gt<br />

e<strong>in</strong> Router gesetzt werden, da die Spezi kation des FTT-<br />

10A Transceivers diese physikalische Grenze vorgibt.<br />

8.1.1 Fazit<br />

Durch das sehr hohe E<strong>in</strong>sparpotenzial an Energiekosten<br />

amortisiert sich dieses Anlagenkonzept <strong>in</strong>nerhalb kürzester<br />

Zeit (siehe Kapitel 13.0, Wirtschaftlichkeitsbetrachtung).<br />

Verglichen mit dem Beispiel 7.1 s<strong>in</strong>d bei komplett geschlossenen<br />

Frontschiebern nur 30% des dort benötigten<br />

Abluftvolumenstroms erforderlich. Dieser Wert ist natürlich<br />

nur theoretisch, da nicht angenommen werden kann, dass<br />

alle Frontschieber immer geschlossen s<strong>in</strong>d.<br />

E<strong>in</strong> Gleichzeitigkeitsfaktor von 50 bis 70% ist als praktischer<br />

Wert anzusetzen, wodurch auch die zentrale Gesamtluftanlage<br />

für Zuluft und Abluft entsprechend kle<strong>in</strong>er<br />

dimensioniert werden kann. Dieser Vorteil reduziert die<br />

Bau<strong>in</strong>vestitionskosten <strong>in</strong> erheblichem Maße.<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>


9.1 Lüftungsanlage mit drehzahlgeregelter<br />

zentraler Zuluft und Abluft<br />

In Bild 6.12 ist e<strong>in</strong>e Lüftungsanlage mit drehzahlgeregelter<br />

zentraler Zu- und Abluft dargestellt. Die Luftleistungen des<br />

Zu- und Abluftventilators werden so nachgeregelt, dass die<br />

Regelgröße Druck (p) zentral konstant gehalten wird.<br />

Die Kanaldruckregelung DPC von SCHNEIDER ist mit e<strong>in</strong>em<br />

PI-Regler und statischem Differenzdrucksensor (p)<br />

ausgestattet und steuert den Frequenzumformer des Zuluftventilators<br />

direkt mit 0(2)...10V DC an. Der <strong>in</strong>tegrierte<br />

PI-Regler regelt den konstanten Überdruck (z.B. 400 Pa)<br />

über den mittels Frequenzumformer drehzahlgeregelten<br />

Zuluftventilator.<br />

Bild 6.12: Lüftungsanlage mit drehzahlgeregelter<br />

zentraler Zu– und Abluft<br />

Abluft<br />

Zuluft<br />

Filter<br />

Wärmerückgew<strong>in</strong>nung<br />

Wärmerückgew<strong>in</strong>nung<br />

Die Abluftregelung arbeitet analog zur Zuluftregelung. Der<br />

e<strong>in</strong>zige Unterschied besteht <strong>in</strong> der druckseitigen (Zuluft)<br />

bzw. saugseitigen (Abluft) Druckkonstanthaltung. Die Kanaldruckregelung<br />

DPC regelt den konstanten Unterdruck<br />

(z.B. 450 Pascal) über den mittels Frequenzumformer<br />

drehzahlgeregelten Abluftventilator.<br />

Für die Druckregelung wird der Druckabfall <strong>in</strong> den Anlagenkomponenten<br />

und <strong>in</strong> den Kanälen der Teilstränge mit<br />

berücksichtigt.<br />

Diese Regelungsart arbeitet komplett autark und<br />

regelt wechselnde Belastungsfälle (variable Abluftvolumenströme)<br />

selbsttätig aus. E<strong>in</strong>e Gebäudeleittechnik<br />

(GLT) wird für die zentrale Zuluft-<br />

bzw. Abluftregelung nicht benötigt.<br />

Die Ventilatoren werden energieoptimiert betrieben.<br />

Es muss jedoch <strong>in</strong>sbesondere bei ger<strong>in</strong>gen<br />

Abluftvolumenströmen darauf geachtet werden,<br />

dass die Austrittsgeschw<strong>in</strong>digkeit der Fortluft 7m/s<br />

nicht unterschreitet (siehe DIN 1946, Teil 7). Nur<br />

dadurch ist e<strong>in</strong>e ausreichende Auswurfhöhe der<br />

Fortluft gewährleistet, wodurch e<strong>in</strong> Ansaugen von<br />

Fortluftteilen wirksam vermieden wird.<br />

FU<br />

Abluft<br />

Ventilator<br />

Lufterwärmung<br />

DPC<br />

p<br />

Luftkühlung<br />

Filter<br />

Gebäudelüftungsanlagen und Gebäudeleittechnik<br />

FU<br />

Zuluft<br />

Ventilator<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

DPC<br />

p<br />

Abluft<br />

Zuluft<br />

Kapitel 6.0<br />

9.2 Lüftungsanlage mit drehzahlgeregelter<br />

zentraler Zuluft und Abluft mit Bypass<br />

Die <strong>in</strong> Bild 6.13 dargestellte Lüftungsanlage entspricht<br />

weitestgehend der <strong>in</strong> Bild 6.12 beschriebenen Ausführung.<br />

Die Zuluft wird analog zum bereits beschiebenem Beispiel<br />

mittels der Kanaldruckregelung DPC über den Frequenzumformer<br />

druckkonstant geregelt, während der Abluftventilator<br />

ungeregelt ist und mit e<strong>in</strong>er festen Drehzahl läuft.<br />

Das garantiert e<strong>in</strong>e gleichbleibend hohe Austrittsgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

der Fortluft, die für alle Betriebszustände weit über<br />

den geforderten 7m/s liegen kann. Dadurch wird sicher<br />

vermieden, dass die schadstoffhaltige Fortluft teilweise<br />

wieder angesaugt wird (z.B. bei ungünstiger Anordnung<br />

der Ansaugöffnungen der Außenluft oder bei Inversionswetterlagen).<br />

Schalldämpfer<br />

Die saugseitige Druckkonstanthaltung wird<br />

erreicht, <strong>in</strong>dem die Kanaldruckregelung<br />

DPC e<strong>in</strong>e Drosselklappe mit schnelllaufendem<br />

Stellmotor ansteuert, die als Bypass<br />

wirkt.<br />

Wird nur e<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>ger Abluftvolumenstrom<br />

von den angeschlossenen Laborabzügen<br />

benötigt, weil die Frontschieber weitestgehend<br />

geschlossen s<strong>in</strong>d, wird der Bypass<br />

entsprechend geöffnet. Der Abluftventilator<br />

fördert e<strong>in</strong>e konstante Abluftmenge und<br />

erhält den Differenzwert über die Bypass-<br />

Drosselklappe als Außenluft.<br />

Wird die maximale Abluft von den Laborabzügen<br />

angefordert, wird der Bypass komplett<br />

geschlossen und ist somit wirkungslos.<br />

Der Abluftventilator fördert nur noch die<br />

schadstoffhaltige Abluft der Laborabzüge.<br />

Die Wärmerückgew<strong>in</strong>nung muss an anderer Stelle <strong>in</strong>stalliert<br />

werden und ist <strong>in</strong> diesem Beispiel nicht berücksichtigt.<br />

Diese Variante der Abluftregelung wird vorzugsweise <strong>in</strong><br />

den angelsächsischen Ländern e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

Bild 6.13: Lüftungsanlage mit drehzahlgeregelter<br />

zentraler Zuluft und Abluft mit Bypass<br />

Aussenluft<br />

Filter<br />

Abluft<br />

Ventilator<br />

Lufterwärmung<br />

Drosselklappe mit<br />

schnelllaufendem<br />

Stellantrieb (Bypass)<br />

DPC<br />

p<br />

Luftkühlung<br />

FU<br />

Zuluft<br />

Ventilator<br />

Filter<br />

DPC<br />

p<br />

Schalldämpfer<br />

13


Gebäudelüftungsanlagen und Gebäudeleittechnik<br />

Kapitel 6.0<br />

9.2.2 Fazit<br />

Generell s<strong>in</strong>d beide Systemkonzepte gut geeignet die Gesamtabluft<br />

zu regeln. Bei kle<strong>in</strong>eren Anlagen und Luftnetzen<br />

ist jedoch darauf zu achten, dass bei der Regelungsart<br />

mit Frequenzumrichter die gesamte E<strong>in</strong>heit schnell<br />

genug den erforderlichen Kanalunterdruck aufbaut, um<br />

die schnelle Abluftanforderung des Laborabzugs (ca. 2-<br />

3 Sekunden) zu gewährleisten. Bei der Regelungsart mit<br />

Bypass muss e<strong>in</strong>e Drosselklappe mit schnelllaufendem<br />

Stellmotor e<strong>in</strong>gesetzt werden.<br />

Nur dann ist e<strong>in</strong>e schnelle Abluftanforderung des Laborabzugs<br />

durch e<strong>in</strong>e ebenso schnelle Erhöhung des Kanalunterdrucks<br />

gewährleistet.<br />

14<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>


10.1 Variable Volumenstromregelung von<br />

4 Laborräumen im LON-Netzwerk<br />

In Bild 6.14 ist e<strong>in</strong>e variable Volumenstromregelung von<br />

4 Laborräumen mit e<strong>in</strong>em zentralen Abluftventilator und<br />

e<strong>in</strong>em zentralen Zuluftventilator dargestellt. Beide Ventilatoren<br />

werden über die Kanaldruckregelung DPC von<br />

SCHNEIDER und den Frequenzumrichter so angesteuert,<br />

dass e<strong>in</strong> konstanter Unterdruck (Abluft) und e<strong>in</strong> konstanter<br />

Überdruck (Zuluft) ausgeregelt wird.<br />

Bild 6.14: Variable Volumenstromregelung von 4<br />

Laborräumen im LON-Netzwerk<br />

Abluft<br />

Zuluft<br />

Labor 1<br />

Labor 3<br />

LON-Volumenstromregler<br />

VAV-L-250-S<br />

Filter<br />

Laborabzug 1<br />

LON-Volumenstromregler<br />

VAV-L-250-S<br />

M<br />

M<br />

Laborabzug 1<br />

FC500p<br />

V-L<br />

Wärmerückgew<strong>in</strong>nung<br />

Wärmerückgew<strong>in</strong>nung<br />

LON-Netzwerk<br />

LON-Netzwerk<br />

FC500p<br />

V-L<br />

M<br />

Laborabzug 2<br />

M<br />

Laborabzug 2<br />

FU<br />

Abluft<br />

Ventilator<br />

Lufterwärmung<br />

FC500p<br />

V-L<br />

FC500p<br />

V-L<br />

Gebäudelüftungsanlagen und Gebäudeleittechnik<br />

DPC<br />

p<br />

- +<br />

Luftkühlung<br />

Labor 2<br />

Labor 4<br />

Filter<br />

LON-Volumenstromregler<br />

VAV-L-315-S<br />

Zuluft<br />

Ventilator<br />

Schalldämpfer<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

FU<br />

M<br />

Laborabzug 1<br />

LON-Volumenstromregler<br />

VAV-L-315-S<br />

M<br />

Laborabzug 1<br />

DPC<br />

p<br />

+ -<br />

LON-Netzwerk<br />

FC500p<br />

V-L<br />

LON-Netzwerk<br />

FC500p<br />

V-L<br />

M<br />

Laborabzug 2<br />

M<br />

Laborabzug 2<br />

FC500p<br />

V-L<br />

FC500p<br />

V-L<br />

M<br />

Laborabzug 3<br />

M<br />

Laborabzug 3<br />

FC500p<br />

V-L<br />

Router Router<br />

LON-Netzwerk<br />

Router Router<br />

FC500p<br />

V-L<br />

Kapitel 6.0<br />

In den Abschnitten 9.1 und 9.2 ist die Funktionsweise drehzahlgeregelter<br />

zentraler Zu- und Abluft detailliert beschrieben.<br />

Diese Regelkreise arbeiten völlig autark und regeln<br />

den erforderlichen Gesamtzuluft- und Gesamtabluftvolumenstrom<br />

selbsttätig aus. Wechselnde Belastungsfälle<br />

(variable Abluftvolumenströme) werden automatisch erkannt<br />

und ausgeregelt. E<strong>in</strong>e Gebäudeleittechnik (GLT)<br />

wird für die zentrale Zuluft– bzw. Abluftregelung nicht benötigt.<br />

Jeder Laborraum arbeitet ebenfalls autark und die Zuluftvolumenstromregler<br />

mit LON-Interface VAV-L-250-S<br />

und VAV-L-315-S summieren aus den laborspezi schen<br />

Gebäudeleittechnik<br />

15


Gebäudelüftungsanlagen und Gebäudeleittechnik<br />

Kapitel 6.0<br />

Abluftistwerten, die als SNVT (Standard Network Variable<br />

Type) auf dem LON-Netzwerk zur Verfügung stehen, die<br />

benötigte Laborraumzuluft. E<strong>in</strong> LON-Regler VAV-L kann<br />

die Abluftistwerte von maximal 16 angeschlossenen Verbrauchern<br />

(z.B. Laborabzügen) addieren. Be nden sich<br />

mehr als 16 Laborabzüge <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Laborraum, so wird die<br />

Raumzuluft auf mehrere Zuluftvolumenstromregler VAV-L<br />

verteilt.<br />

Der Zuluftvolumenstrom ist parametrierbar und gegenüber<br />

dem Abluftvolumenstrom um z.B. 10 % verm<strong>in</strong>dert.<br />

Dadurch wird im Laborraum e<strong>in</strong> Unterdruck e<strong>in</strong>gehalten,<br />

wodurch das Überströmen von schadstoffhaltiger Luft <strong>in</strong><br />

Nebenräume vermieden wird.<br />

Auf e<strong>in</strong>e zusätzliche Raumabluft über LON-Regler ist <strong>in</strong><br />

diesem Beispiel aus Gründen der E<strong>in</strong>fachheit verzichtet<br />

worden. Die im Abschnitt 8.1 ausführlich beschriebene Variante<br />

ist auch hier problemlos <strong>in</strong>tegrierbar.<br />

10.2 Anb<strong>in</strong>dung an die Gebäudeleittechnik<br />

Die Anb<strong>in</strong>dung an die Gebäudeleittechnik (GLT) erfolgt<br />

über Router. Etwa alle 20 bis 30 Knoten (Netzwerkteilnehmer)<br />

sollte e<strong>in</strong> Router <strong>in</strong>stalliert werden, damit nicht<br />

zuviel Datenverkehr auf dem LON-Netzwerk herrscht und<br />

alle benötigten Daten <strong>in</strong> ausreichender Geschw<strong>in</strong>digkeit<br />

an die entsprechenden Regler gelangen. Alle 64 Knoten<br />

muss unbed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong> Router gesetzt werden, da die Spezi<br />

kation des FTT-10A Transceivers diese physikalische<br />

Grenze vorgibt.<br />

Im vorliegendem Beispiel wird jeder Laborraum durch e<strong>in</strong>en<br />

eigenen Router abgetrennt. Diese Variante ist zwar<br />

etwas aufwändiger, dafür aber e<strong>in</strong>deutig strukturiert. Bei<br />

längeren Leitungen muss alle 300 m jeweils e<strong>in</strong> Router<br />

vorgesehen werden, um Leitungsre exionen und somit<br />

e<strong>in</strong>e fehlerhafte Datenübertragung zu vermeiden.<br />

Über die Gebäudeleittechnik kann jeder Laborabzug mit<br />

se<strong>in</strong>en spezi schen Daten, wie z.B. Abluftistwert, Betriebszustand,<br />

Störmeldung, Parameter usw. visualisiert<br />

werden.<br />

Mit der von SCHNEIDER entwickelten Software PAD-<br />

3000 s<strong>in</strong>d die idealen Voraussetzungen für die Visualisierung<br />

von Laborabzügen gegeben. Dieses Programm kann<br />

auch als Task <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e bereits vorhandene Gebäudeleittechnik<br />

(z.B. ABB, Siemens, Honeywell, Sauter, Johnson Control,<br />

Kieback & Peter usw.) e<strong>in</strong>gebunden werden. Ebenso<br />

kann jeder Laborabzug, gesamte Laborräume oder das<br />

gesamte Laborgebäude über das LON-Netzwerk <strong>in</strong> den<br />

abgesenkten Betrieb (Nachtabsenkung bzw. arbeitsfreie<br />

Zeit) geschaltet werden. Die <strong>in</strong> den abgesenkten Betrieb<br />

geschalteten Verbraucher reduzieren den Abluftvolumenstrom<br />

auf e<strong>in</strong>en parametrierbaren m<strong>in</strong>imalen Wert, wodurch<br />

e<strong>in</strong> großes Energiee<strong>in</strong>sparpotenzial erreicht wird.<br />

Die Beleuchtung des Laborabzugs kann bei entsprechender<br />

Verschaltung ebenfalls ausgeschaltet werden.<br />

Neben dem Gebäude- und Facility Management ist auch<br />

e<strong>in</strong>e Fernwartung und Ferndiagnose möglich. So können<br />

z.B. die Drosselklappen der Abluft- und Zuluftvolumen-<br />

16<br />

stromregler geschlossen bzw. geöffnet werden um somit<br />

das Gesamtsystem und die Sensorik zu testen.<br />

Bild 6.15: Leitwarte<br />

Die Fernwartung und Ferndiagnose ist auch über das Infranet<br />

und Internet möglich und gewährleistet damit e<strong>in</strong>e<br />

sehr hohe Standzeit und Betriebssicherheit.<br />

Bild 6.16: Lüftungsregelung im gesamten Gebäude<br />

10.2.1 Fazit<br />

Durch das sehr hohe E<strong>in</strong>sparpotenzial an Energiekosten<br />

amortisiert sich dieses Anlagenkonzept <strong>in</strong>nerhalb kürzester<br />

Zeit (siehe Kapitel 13.0, Wirtschaftlichkeitsbetrachtung).<br />

Die konsequente LON-Vernetzung ermöglicht den<br />

wirtschaftlichen E<strong>in</strong>satz der Gebäudeleittechnik und gewährleistet<br />

somit e<strong>in</strong> großes Energiee<strong>in</strong>sparpotenzial bei<br />

gleichzeitiger Verbesserung der Standzeit und Betriebssicherheit.<br />

Die Gebäudeleittechnik kann ebenso das Nutzerverhalten<br />

am Laborabzug erfassen. So kann z.B. die Frontschieberstellung<br />

(geschlossen oder geöffnet) erfassst werden.<br />

Messung und Abrechnung von Luftverbrauchsdaten für<br />

jeden Laborabzug s<strong>in</strong>d problemlos möglich.<br />

Durch die e<strong>in</strong>gesparten Energiekosten amortisiert sich<br />

das Gesamtsystem, je nach Nutzerverhalten, sehr schnell<br />

(ca. 1 bis 2 Jahre) und bei Ansatz e<strong>in</strong>es Gleichzeitigkeitsfaktors<br />

können auch die Bau<strong>in</strong>vestitionskosten <strong>in</strong> erheblichem<br />

Maße reduziert werden.<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>


11.1 Zusätzliches E<strong>in</strong>sparpotenzial mit<br />

Kanaldruckoptimierer DPO im LON-<br />

Netzwerk<br />

In Bild 6.17 ist e<strong>in</strong>e variable Volumenstromregelung von<br />

4 Laborräumen im LON-Netzwerk dargestellt, die im Wesentlichen<br />

der Darstellung <strong>in</strong> Bild 6.14 entspricht.<br />

Anstelle der Kanaldruckregelung DPC wird hier die Kanaldruckoptimierung<br />

DPO von SCHNEIDER e<strong>in</strong>gesetzt,<br />

was <strong>in</strong> LON-vernetzten Projekten s<strong>in</strong>nvoll ist und wodurch<br />

nochmals e<strong>in</strong> erhebliches E<strong>in</strong>sparpotenzial der elektrischen<br />

Energie realisiert wird.<br />

Über das LON-Netzwerk werden autark die Klappenpositionen<br />

sämtlicher Regelungen (Laborabzug, Raumabluft,<br />

etc.) zyklisch abgefragt und der Frequenzumformer<br />

Bild 6.17: Variable Volumenstromregelung von 4<br />

Laborräumen im LON-Netzwerk<br />

Abluft<br />

Zuluft<br />

Labor 1<br />

Labor 3<br />

LON-Volumenstromregler<br />

VAV-L-250-S<br />

Filter<br />

Laborabzug 1<br />

LON-Volumenstromregler<br />

VAV-L-250-S<br />

M<br />

M<br />

Laborabzug 1<br />

Wärmerückgew<strong>in</strong>nung<br />

Wärmerückgew<strong>in</strong>nung<br />

LON-Netzwerk<br />

FC500p<br />

V-L<br />

LON-Netzwerk<br />

FC500p<br />

V-L<br />

M<br />

Laborabzug 2<br />

M<br />

Laborabzug 2<br />

FU<br />

Abluft<br />

Ventilator<br />

Lufterwärmung<br />

FC500p<br />

V-L<br />

FC500p<br />

V-L<br />

DPO-L<br />

Luftkühlung<br />

Labor 2<br />

Labor 4<br />

Gebäudelüftungsanlagen und Gebäudeleittechnik<br />

LON-Netzwerk<br />

Zuluft<br />

Ventilator<br />

Schalldämpfer<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Filter<br />

LON-Volumenstromregler<br />

VAV-L-315-S<br />

FU<br />

M<br />

Laborabzug 1<br />

LON-Volumenstromregler<br />

VAV-L-315-S<br />

M<br />

Laborabzug 1<br />

DPO-L<br />

LON-Netzwerk<br />

FC500p<br />

V-L<br />

LON-Netzwerk<br />

FC500p<br />

V-L<br />

M<br />

Laborabzug 2<br />

M<br />

Laborabzug 2<br />

FC500p<br />

V-L<br />

FC500p<br />

V-L<br />

M<br />

Laborabzug 3<br />

M<br />

Laborabzug 3<br />

FC500p<br />

V-L<br />

Router Router<br />

LON-Netzwerk<br />

LON-Netzwerk<br />

Router Router<br />

FC500p<br />

V-L<br />

Gebäudeleittechnik<br />

Kapitel 6.0<br />

(FU) für den Abluftventilator solange abwärts geregelt, bis<br />

die „schwächste“ Regelklappe noch auf 80° steht (90° =<br />

Regelklappe voll geöffnet, 0° = Regelklappe komplett geschlossen)<br />

und damit noch im Regelbereich ist.<br />

11.1.1 Fazit<br />

Durch den E<strong>in</strong>satz von zwei Kanaldruckoptimierern DPO<br />

ist nach dem neuesten Stand der Technik die gesamte<br />

Gebäudelüftungsanlage derart optimiert, dass so wenig<br />

Energie wie möglich vernichtet wird und alle Regelungen<br />

noch im Regelbereich s<strong>in</strong>d.<br />

Die Zuluft- und Abluftventilatoren werden immer im optimalen<br />

(m<strong>in</strong>imalen) Betriebspunkt betrieben, wodurch e<strong>in</strong>e<br />

erhebliche Ersparnis der elektrischen Energie erreicht<br />

wird.<br />

17


Gebäudelüftungsanlagen und Gebäudeleittechnik<br />

Kapitel 6.0<br />

12.1 Produktübersicht Kanaldruckregelung,<br />

Kanaldruckoptimierung<br />

Die Tabelle zeigt die Übersicht der von SCHNEIDER<br />

verfügbaren Produkte <strong>in</strong> der Produktgruppe Kanaldruckregelung<br />

und Kanaldruckoptimierung.<br />

Die Gesamtproduktübersicht <strong>LabSystem</strong> nden Sie <strong>in</strong><br />

Kapitel 1, Abschnitt 6.1<br />

Produktgruppe Produkt Kurzbeschreibung Kapitel<br />

Kanaldruckregler CDP Strangdruckregler mit motorischer Drosselklappe 6.0<br />

DPC Kanaldruckregler mit Ansteuerung für Frequenzumrichter des Abluft- bzw.<br />

des Zuluftventilators<br />

6.0<br />

Kanaldruckoptimierer<br />

18<br />

Technische Datenblätter, weiterführende Informationen<br />

und Ausschreibungstexte über die Produkte CDP, DPC<br />

und DPO nden Sie als Download im Internet unter<br />

www.schneider-elektronik.de.<br />

DPO Energieoptimierter Drosselklappenbetriebspunkt durch <strong>in</strong>telligentes Drosselklappenmanagement<br />

mit Ansteuerung für Frequenzumrichter des Abluft-<br />

bzw. des Zuluftventilators<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

6.0


<strong>LabSystem</strong><br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Re<strong>in</strong>raumtechnik - Raumduckregelungen<br />

7.0<br />

Re<strong>in</strong>raumtechnik - Raumduckregelungen<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Kapitel 7.0<br />

Abschnitt Titel Seite<br />

1.1 Was ist Re<strong>in</strong>raumtechnik? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

1.2 Good Manufactur<strong>in</strong>g Practice . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

1.3 M<strong>in</strong>destanforderungen an die Räumlichkeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

1.4 Re<strong>in</strong>raumhirarchien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

1.5 Der Raumdruck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

1.6 Das Raumleck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

1.7 Druckdifferenz gegenüber der Umgebung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

1.8 Raumdruckverhältnis bei unterschiedlichem Zu- und Abluftvolumenstrom . 4<br />

2.0 Luftaustausch und Luftführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

2.1 Lam<strong>in</strong>ar Flow . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

2.2 Turbulente Mischströmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

2.3 Pr<strong>in</strong>zipieller Aufbau e<strong>in</strong>es Re<strong>in</strong>raumes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

2.3.1 Berechnung des Volumenstroms . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

3.1 Re<strong>in</strong>raumklassen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

3.2 Klassifi zierung von Sicherheitslaboren nach GenTSV . . . . . . . . . . . . . 7<br />

4.1 Raumdruck- und Volumenstromregler von SCHNEIDER . . . . . . . . . . . . 7<br />

5.1 Raumdruckregler CRP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

5.1.1 Regelgeschw<strong>in</strong>digkeit des CRP-Reglers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

5.1.2 Regelgenauigkeit des CRP-Reglers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

5.2 Raumdruckregelung mit CRP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

5.2.1 Raumschema 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

5.2.2 Raumschema 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

6.1 Regelung von dichten Räumen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

6.2 Raumdruckverhältnisse e<strong>in</strong>es volumenstromgeregelten dichten Raumes . . 11<br />

6.2.1 Berechnung der Druckdifferenz ∆p . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

1


2<br />

Re<strong>in</strong>raumtechnik - Raumduckregelungen<br />

Kapitel 7.0<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Abschnitt Titel Seite<br />

6.2.2 E<strong>in</strong>fl uss der Regeltoleranz e<strong>in</strong>es Volumenstromreglers . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

6.2.3 Rechenbeispiel mit e<strong>in</strong>em Raumleck von 0,001 m² (10 cm²) bei gleichem Zuluftund<br />

Abluftvolumenstrom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

6.2.4 Rechenbeispiel mit e<strong>in</strong>em Raumleck von 0,01 m² (100 cm²) bei gleichem Zuluftund<br />

Abluftvolumenstrom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

6.2.5 Rechenbeispiel für e<strong>in</strong>en defi nierten Raumüberdruck von 10 Pa mit e<strong>in</strong>em<br />

Raumleck von 0,01 m² (100 cm²) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

6.2.6 Fazit Raumdruckregelung mit Volumenstromreglern . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

6.3 Raumdruckregelung e<strong>in</strong>es dichten Raumes . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

6.3.1 E<strong>in</strong>fl uss der Regeltoleranz e<strong>in</strong>es Raumdruckreglers . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

6.3.2 Rechenbeispiel mit e<strong>in</strong>em Raumleck von 0,001 m² (10 cm²) bei konstantem<br />

Zuluftvolumenstrom und Raumdruckregler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

6.3.3 Rechenbeispiel mit e<strong>in</strong>em Raumleck von 0,01 m² (100 cm²) bei konstantem<br />

Zuluftvolumenstrom und Raumdruckregler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

6.4 Raumdruckregler CRP mit doppelter Regelgenauigkeit . . . . . . . . . . . . 14<br />

6.5 Betrachtung der Regelgeschw<strong>in</strong>digkeit des Raumdruckreglers CRP . . . . . 15<br />

6.6 Regelung von dichten Räumen mit dem volumenstrompriorisierten<br />

Raumdruckregler VCP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

6.6.1 Rechenbeispiel mit e<strong>in</strong>em Raumleck von 0,001 m² (10 cm²) bei konstantem<br />

Zuluftvolumenstrom und volumenstrompriorisiertem Raumdruckregler VCP . . . . 16<br />

7.1 Volumenstrompriorisierter Raumdruckregler VCP . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

7.1.1 Regelgeschw<strong>in</strong>digkeit des VCP-Reglers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

7.1.2 Regelgenauigkeit des VCP-Reglers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

7.1.3 Raumschema VCP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />

8.1 Raumdrucküberwachung PM100 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />

9.1 Volumenstromregler VAV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />

9.1.1 Regelgeschw<strong>in</strong>digkeit des VAV-Reglers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />

9.1.2 Regelgenauigkeit des VAV-Reglers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />

10.1 Leistungsmerkmale Raumdruckregler CRP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />

10.2 Leistungsmerkmale volumenstrompriorisierter Raumdruckregler VCP . . . 24<br />

10.3 Leistungsmerkmale Raumdrucküberwachung PM100 . . . . . . . . . . . . . 25<br />

10.4 Leistungsmerkmale Volumenstromregler VAV . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />

11.1 Produktübersicht Raumdruckregler, Volumenstromregler,<br />

Raumdrucküberwachung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>


1.1 Was ist Re<strong>in</strong>raumtechnik?<br />

Zunehmend höhere <strong>in</strong>dustrielle Anforderungen führen <strong>in</strong><br />

vielen Produktionszweigen zu e<strong>in</strong>er außerordentlichen<br />

Verfe<strong>in</strong>erung der angewandten Technologien und Verfahrenstechniken,<br />

wobei die e<strong>in</strong>gesetzten Methoden hierbei<br />

stetig präziser und wirkungsvoller gestaltet werden. Um<br />

dem marktbed<strong>in</strong>gten Anspruch gerecht zu werden, Spitzenqualität<br />

bei gleichzeitiger Massenfertigung herzustellen,<br />

s<strong>in</strong>d jedoch wesentlich genauere Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

der Fertigung e<strong>in</strong>zuhalten, wie beispielsweise die<br />

Produktionsstätte staub- und keimfrei zu halten.<br />

Re<strong>in</strong>raumtechnik als Kette aller Maßnahmen zur Vermeidung<br />

oder Verm<strong>in</strong>derung schädlicher E<strong>in</strong>fl üsse auf das<br />

Produkt oder den Menschen ist als Produktionsvoraussetzung<br />

aus ke<strong>in</strong>em der heutigen High-Tech-Industriebereiche<br />

mehr wegzudenken.<br />

Re<strong>in</strong>raumtechnik<br />

hält Partikel aus der Umgebungsluft vom Arbeitsbereich<br />

fern<br />

gewährleistet Luftfi lterung und Strömungsführung<br />

bietet Unter- und Überdruckabstufung zwischen<br />

Räumen und Raumarten<br />

hält bestimmte Luftzustände wie Temperatur und<br />

Luftfeuchtigkeit e<strong>in</strong><br />

ermöglicht, dem Prozess hochre<strong>in</strong>e Medien zuzuführen<br />

gewährleistet e<strong>in</strong>e re<strong>in</strong>raumkompatible Produktionstechnik<br />

und Prozessführung<br />

garantiert e<strong>in</strong>e Oberfl ächenre<strong>in</strong>heit der Produkte,<br />

Arbeitsfl ächen und Packmittel<br />

führt die Prozessabluft ab und entsorgt diese<br />

fördert prozess- und produktangepasste Verhaltensweisen<br />

des Personals und vermittelt die dazu notwendige<br />

Motivation und Schulung<br />

Die <strong>in</strong>ternationalen Normen ISO 14644-1 und die VDI<br />

2083 defi nieren die Klassifi zierung der Luftre<strong>in</strong>heit. Die<br />

US Federal Standard 209b wurde durch die Normen DIN<br />

ISO 14644-1 und DIN ISO 14644-2 abgelöst. In der Tabelle<br />

7.1 ist für jede ISO-Klasse der Höchstwert der Partikelkonzentration<br />

(Partikel je m³) aufgelistet.<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Re<strong>in</strong>raumtechnik - Raumduckregelungen<br />

Kapitel 7.0<br />

In der Re<strong>in</strong>raumtechnik müssen für Pharma-, Gen- und<br />

Biotechnologie, Apotheken und Labore Lüftungsanlagen<br />

gemäß GMP-Anforderungen (Richtl<strong>in</strong>ien zur Qualitätssicherung<br />

der Produktionsabläufe und -umgebung <strong>in</strong> der<br />

Produktion von Arzneimitteln, Wirkstoffen und Mediz<strong>in</strong>produkten<br />

sowie bei Lebens- und Futtermitteln) geplant<br />

und <strong>in</strong>stalliert werden. Dies erfordert e<strong>in</strong> großes Maß an<br />

Wissen und Know-how.<br />

In Tabelle 7.2 s<strong>in</strong>d die Korrelationen der US-, VDI und<br />

ISO-Klassen aufgelistet.<br />

US-FS 209b VDI-2083 DIN ISO 14644<br />

Class 0,01 -- ISO Class 1<br />

Class 0,1 -- ISO Class 2<br />

Class 1 VDI Class 1 ISO Class 3<br />

Class 10 VDI Class 2 ISO Class 4<br />

Class 100 VDI Class 3 ISO Class 5<br />

Class 1.000 VDI Class 4 ISO Class 6<br />

Class 10.000 VDI Class 5 ISO Class 7<br />

Tabelle 7.2 Korrelation der US-, VDI Und ISO-Klassen<br />

Die US-Class 100 entspricht der VDI Class 3 und defi nieren<br />

e<strong>in</strong>e Partikelkonzentration von max. 100 Partikel mit<br />

e<strong>in</strong>er Größe über 0,5 μm je foot³, während die DIN ISO<br />

Class 5 e<strong>in</strong>e Partikelkonzentration von max. 3520 Partikel<br />

mit e<strong>in</strong>er Größe über 0,5 μm je m³ def<strong>in</strong>iert.<br />

1.2 Good Manufactur<strong>in</strong>g Practice<br />

Unter GMP (Good Manufactur<strong>in</strong>g Practice = gute Herstellungspraxis)<br />

versteht man Richtl<strong>in</strong>ien zur Qualitätssicherung<br />

der Produktionsabläufe und - umgebung <strong>in</strong> der<br />

Produktion von Arzneimitteln, Wirkstoffen und Mediz<strong>in</strong>produkten,<br />

aber auch bei Lebens- und Futtermitteln.<br />

In der pharmazeutischen Herstellung spielt die Qualitätssicherung<br />

e<strong>in</strong>e zentrale Rolle, da hier Qualitätsabweichungen<br />

direkte Auswirkungen auf die Gesundheit der<br />

Verbraucher haben können.<br />

Höchstwert der Partikelkonzentration [Partikel je m³]<br />

Klasse 0,1 μm 0,2 μm 0,3 μm 0,5 μm 1 μm 5 μm<br />

ISO 1 10 2<br />

ISO 2 100 24 10 4<br />

ISO 3 1.000 237 102 35 8<br />

ISO 4 10.000 2.370 1.020 352 83<br />

ISO 5 100.000 23.700 10.200 3.520 832 29<br />

ISO 6 1.000.000 237.000 102.000 35.200 8.320 293<br />

ISO 7 352.000 83.200 2.930<br />

ISO 8 3.520.000 832.000 29.300<br />

ISO 9 35.200.000 8.320.000 293.000<br />

Tabelle 7.1 ISO-Klassifi zierung der Luftre<strong>in</strong>heit<br />

3


4<br />

Re<strong>in</strong>raumtechnik - Raumduckregelungen<br />

Kapitel 7.0<br />

E<strong>in</strong> GMP-gerechtes Qualitätsmanagementsystem dient<br />

der Gewährleistung der Produktqualität und der Erfüllung<br />

der für die Vermarktung verb<strong>in</strong>dlichen Anforderungen der<br />

Gesundheitsbehörden.<br />

1.3 M<strong>in</strong>destanforderungen an die Räumlichkeiten<br />

Re<strong>in</strong>raumklassen orientieren sich an der ergänzenden<br />

Leitl<strong>in</strong>ie zur Herstellung steriler Arzneimittel zum EU-<br />

GMP-Leitfaden. Kritische Arbeitsschritte müssen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Bereich der Re<strong>in</strong>raumklasse A (höchste Anforderung)<br />

durchgeführt werden.<br />

Der kontrollierte Bereich sollte vorzugsweise die Kriterien<br />

der Klasse B erfüllen, bei entsprechendem Nachweis<br />

kann e<strong>in</strong> Raum der Klasse C ausreichend se<strong>in</strong>. Bei der<br />

Verwendung e<strong>in</strong>es Isolators ist die Re<strong>in</strong>raumklasse D ausreichend.<br />

Der Zugang <strong>in</strong> den kontrollierten Bereich sollte über e<strong>in</strong>en<br />

Raum mit Schleusenfunktion erfolgen, die Türen müssen<br />

dabei gegene<strong>in</strong>ander verriegelt se<strong>in</strong>. Material sollte getrennt<br />

vom Personal e<strong>in</strong>geschleust werden (z. B. Materialschleuse).<br />

1.4 Re<strong>in</strong>raumhirarchien<br />

Der Re<strong>in</strong>straumzugang erfolgt meist über e<strong>in</strong>e Folge verschiedener<br />

Re<strong>in</strong>raumbereiche mit fallender Re<strong>in</strong>raumklasse.<br />

Zwischen diesen Bereichen erfolgt <strong>in</strong> der Regel<br />

e<strong>in</strong> Kleidungswechsel. Um Verschmutzungen von Gegenständen,<br />

die mit dem Fußboden <strong>in</strong> Berührung kommen<br />

(z.B. Schuhsohlen), zu m<strong>in</strong>imieren, befi nden sich an den<br />

jeweiligen Zugängen spezielle klebrige Fußmatten. Der<br />

Zugang zum Re<strong>in</strong>straum selbst folgt zusätzlich über Personal-<br />

und Materialschleusen, <strong>in</strong> denen wiederum starke<br />

Luftströmungen und Filtersyteme vorhandene Partikel<br />

aufwirbeln und absaugen, so dass ke<strong>in</strong>e zusätzliche Verunre<strong>in</strong>igung<br />

von außerhalb e<strong>in</strong>getragen wird.<br />

1.5 Der Raumdruck<br />

Um aus Umwelt-, Hygiene- oder Sicherheitsgründen den<br />

Luftaustausch e<strong>in</strong>es Labores mit der Umwelt zu verh<strong>in</strong>dern,<br />

werden Türen, Fenster und Maueröffnungen abgedichtet.<br />

Dadurch wird neben dem Luftaustausch aber<br />

auch der Druckausgleich zur Umgebung verh<strong>in</strong>dert, was<br />

zu unzulässig hohen Druckdifferenzen führen kann.<br />

Die Verhältnisse gegenüber der Umgebung bleiben nur<br />

konstant, wenn die Zu- und Abluftvolumenströme gleich<br />

groß s<strong>in</strong>d. Ausgehend von e<strong>in</strong>er typischen, maximalen Abweichung<br />

der Volumenstromregler von +/-5% Prozent im<br />

Regelbetrieb s<strong>in</strong>d die üblichen Raumdichtheiten im heutigen<br />

Baustandard noch ke<strong>in</strong> Problem. Sobald jedoch im<br />

verstärkten Maße auf die Dichtheit der Bauhülle geachtet<br />

wird, treten unerwünscht hohe Druckdifferenzen auf.<br />

Der resultierende Raumdruck hängt von folgenden Parametern<br />

ab:<br />

Größe der Raumleckfl äche<br />

Fläche der Überströmöffnung<br />

E<strong>in</strong>gestelltes Verhältnis des Zu- und Abluftvolumenstroms<br />

Regelgenauigkeit der Volumenstromregler bzw.<br />

Volumenstromdifferenz (Zuluft - Abluft)<br />

Laufzeit und mögliche Hysterese der e<strong>in</strong>gesetzten<br />

Stellantriebe<br />

1.6 Das Raumleck<br />

In der Regel wird das Raumleck hauptsächlich von Türspalten<br />

und Durchführungen von Rohren <strong>in</strong> Wänden,<br />

Undichtheiten der Fenster und im Raum<strong>in</strong>neren von Unterputzleitungen<br />

(z.B. Elektro<strong>in</strong>stallation im Rohr verlegt)<br />

verursacht.<br />

Mit der zunehmend dichteren Bauweise fehlen diese „natürlichen“<br />

Ausgleichsöffnungen immer mehr. Zunehmend<br />

dichtere Räume s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Bezug auf ihre Raumdruckhaltung<br />

sehr schwierig zu regeln (siehe hierzu Abschnitt 6.1 ff).<br />

Um dies zu verh<strong>in</strong>dern, werden bewusst defi nierte Überströmöffnungen<br />

e<strong>in</strong>gebaut, welche aber nicht zu schmal<br />

und scharfkantig se<strong>in</strong> dürfen, da dies zu Pfeifgeräuschen<br />

führen würde.<br />

Muss bei abgeschalteter Anlage e<strong>in</strong> Luftwechsel <strong>in</strong> die falsche<br />

Richtung verh<strong>in</strong>dert werden, so ist die Öffnung mit<br />

e<strong>in</strong>er gewichts- oder federbelasteten Rückschlagklappe<br />

zu versehen.<br />

1.7 Druckdifferenz gegenüber der<br />

Umgebung<br />

In Anwendung der Strömungslehre verhält sich der Druckabfall<br />

über das Raumleck nahezu quadratisch zum Durchfl<br />

uss. Daher kann die resultierende Druckdifferenz gegenüber<br />

der Umgebung <strong>in</strong>folge e<strong>in</strong>er unausgeglichenen<br />

Volumenstrombilanz bestimmt werden. Erfolgt e<strong>in</strong> Ausgleich<br />

über e<strong>in</strong>e defi nierte Überströmöffnung, so ist der<br />

Widerstand des Überströmelementes mit dieser Druckdifferenz<br />

gleichzusetzen (siehe hierzu Bernoulli-Formel, Abschnitt<br />

6.1 ff)<br />

1.8 Raumdruckverhältnis bei unterschiedlichem<br />

Zu- und Abluftvolumenstrom<br />

Soll z.B. e<strong>in</strong> permanenter Überdruck zur Umgebung aufrecht<br />

erhalten werden, so ist dementsprechend e<strong>in</strong> Luftüberschuss<br />

e<strong>in</strong>zuplanen. Der Abluftvolumenstromregler<br />

muss gegenüber dem Zuluftvolumenstromregler um den<br />

abströmenden Teil ger<strong>in</strong>ger ausgelegt werden. Die Volumenstromdifferenz<br />

errechnet sich wie folgt:<br />

Volumenstromdifferenz = Zuluft - Abluft<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>


Die Raumdruckregelung mit Volumenstromreglern ist nur<br />

bei ausreichend großem Raumleck geeignet, was durch<br />

das folgende Beispiel verdeutlicht wird:<br />

Annahmen:<br />

Raumzuluft 1500 m³/h<br />

Raumbaluft 1360 m³/h<br />

Volumenstromdifferenz 140 m³/h<br />

Raumleckfl äche 0,01 m²<br />

Regelabweichung e<strong>in</strong>es Reglers ± 5 %<br />

Konsolidierte Regelabweichung<br />

beider Regler ± 7,5 %<br />

Bei diesem Beispiel wird ersichtlich, dass nun e<strong>in</strong> Volumenstrom<br />

von 140 m³/h durch „Undichtigkeiten“ entweichen<br />

muss. Die Größe der Öffnung bestimmt die resultierende<br />

Druckdifferenz gegenüber der Umgebung (ohne<br />

Berücksichtigung der Regelabweichung).<br />

Berücksichtigt man die Regelungenauigkeit der Volumenstromregler,<br />

so ist mit e<strong>in</strong>er Schwankungsbreite (Differenz-<br />

Volumenstrom) von 140 m³/h +/- 112,5 m³/h zu rechnen.<br />

Daraus resultieren z.B. bei e<strong>in</strong>er Öffnungsfl äche von 0,01<br />

m² die <strong>in</strong> der Tabelle 7.1 aufgelisteten Druckschwankungen<br />

(siehe Diagramm 7.1 <strong>in</strong> Abschnitt 6).<br />

Volumenstrom<br />

Zuluft<br />

[m³/h]<br />

Differenz-<br />

Volumenstrom<br />

[m³/h]<br />

Der Druckdifferenzbereich von 0,67 bis 56,9 Pa ist für<br />

e<strong>in</strong>e stabile Raumdruckregelung nicht akzeptabel. Mögliche<br />

Maßnahmen s<strong>in</strong>d Vergrößerung des Raumlecks oder<br />

Regelung der Raumdruckhaltung über Raumdruckregler<br />

CRP (siehe Abschnitt 5.1 ff) bzw. bei kritischen Raumdruckregelungen<br />

mit sehr kle<strong>in</strong>er Raumleckfl äche über<br />

den patentierten volumenstrompriorisierten Raumdruckregler<br />

VCP von SCHNEIDER.<br />

2.0 Luftaustausch und Luftführung<br />

Druckdifferenz<br />

[Pa]<br />

VMIN 1500-112,5 27,5 0,67<br />

VMED 1500 140 17,5<br />

VMAX 1500+112,5 252,5 56,9<br />

Tabelle 7.1: Druckschwankungen bei e<strong>in</strong>em Raumleck<br />

von 0,01 m² und den gegebenen Werten<br />

Tabelle 7.2 zeigt den Luftwechsel bei verschiedenen Re<strong>in</strong>raumklassen.<br />

E<strong>in</strong> Laborraum benötigt im Tagbetrieb typischerweise e<strong>in</strong>en<br />

8-fachen Raumluftwechsel mit 25m³/(h x m²). Man erkennt<br />

hier sofort die hohen Anforderungen der Re<strong>in</strong>räume<br />

mit Raumluftwechselraten von 20 bis 600, d.h. 2,5 bis 75<br />

mal höheren Luftdurchsatz als bei Laborräumen.<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Re<strong>in</strong>raumtechnik - Raumduckregelungen<br />

Re<strong>in</strong>raumklasse<br />

nach US-FS-209b<br />

Volumenstrom<br />

[m³/(hxm²)]<br />

Kapitel 7.0<br />

Luftwechsel<br />

[Anzahl/h]<br />

10 1.600-1.800 500-600<br />

100 1.600-1.800 500-600<br />

1.000 700-1.100 200-300<br />

10.000 60-120 20-40<br />

100.000 60 20<br />

Alle Angaben s<strong>in</strong>d grobe Richtwerte<br />

Tabelle 7.2: Luftwechsel bei verschiedenen Re<strong>in</strong>raumklassen<br />

Je ger<strong>in</strong>ger die Partikelbelastung se<strong>in</strong> darf, desto häufi<br />

ger muss die Luft ausgetauscht werden!<br />

2.1 Lam<strong>in</strong>ar Flow<br />

Die grundliegende Idee der turbulenzarmen Verdrängungsströmung<br />

(Lam<strong>in</strong>arströmung, engl. lam<strong>in</strong>ar fl ow)<br />

ist, dass Partikel mit den Strömungsl<strong>in</strong>ien mittransportiert<br />

werden. Da alle Strömungsl<strong>in</strong>ien von oben nach unten<br />

gerichtet s<strong>in</strong>d, ist e<strong>in</strong>e Querausbreitung der Partikel nicht<br />

möglich und Verunre<strong>in</strong>igungen werden sofort aus der Luft<br />

entfernt.<br />

Zusammen mit e<strong>in</strong>er <strong>in</strong> der Regel mehrstufi gen Filterung<br />

und großem Luftdurchsatz soll die Re<strong>in</strong>heit der Luft sichergestellt<br />

werden.<br />

Die partikelbelastete Luft wird von der partikelarmen<br />

Luft verdrängt und durch den gelochten Boden entlang<br />

der Stroml<strong>in</strong>ien abgeführt<br />

Die Strömungsgeschw<strong>in</strong>digkeit wird mit ca. 0,45 m/s<br />

± 0,05 m/s möglichst hoch gewählt<br />

Dadurch hohe Raumluftqualität möglich<br />

Sehr kosten<strong>in</strong>tensiv<br />

Lam<strong>in</strong>are Verdrängungsströmung und turbulente<br />

Mischströmung werden aus Kostengründen häufi g<br />

mite<strong>in</strong>ander komb<strong>in</strong>iert<br />

5


6<br />

Re<strong>in</strong>raumtechnik - Raumduckregelungen<br />

Kapitel 7.0<br />

2.2 Turbulente Mischströmung<br />

Die grundliegende Idee der turbulenten Verdünnungs-<br />

oder Mischströmung basiert darauf, dass die gefi lterte<br />

Re<strong>in</strong>luft turbulent (verwirbelnd) <strong>in</strong> den Re<strong>in</strong>raum e<strong>in</strong>geführt<br />

wird und e<strong>in</strong>e stetige Verdünnung der Partikelkonzentration<br />

bewirkt.<br />

Die verdünnte Luft wird durch e<strong>in</strong>en gelochten Boden<br />

abgeführt<br />

Turbulente Strömung führt zu e<strong>in</strong>er höheren Verweildauer<br />

der partikelbelasteten Luft<br />

Daher ist die erzielte Re<strong>in</strong>heitsklasse im Vergleich zur<br />

lam<strong>in</strong>aren Strömung schlechter<br />

Turbulente Mischströmung ist aber preiswerter als Lam<strong>in</strong>arströmung<br />

2.3 Pr<strong>in</strong>zipieller Aufbau e<strong>in</strong>es Re<strong>in</strong>raumes<br />

E<strong>in</strong> Überdruck von ca. 30 Pa im Re<strong>in</strong>raum verh<strong>in</strong>dert das<br />

E<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gen von Partikeln. Personen- und Materialverkehr<br />

erfolgen über separate Schleusen. Dies ist notwendig, da<br />

das Personal sonst unnötigen Schmutz <strong>in</strong> den Re<strong>in</strong>raum<br />

br<strong>in</strong>gt beziehungsweise durch Öffnen der Türen Schmutz<br />

„e<strong>in</strong>geweht“ werden kann.<br />

Zudem muss der Raum aus Sicherheitsgründen von m<strong>in</strong>destens<br />

zwei, besser noch von drei Seiten von außen e<strong>in</strong>zusehen<br />

se<strong>in</strong>.<br />

Folgende Informationen müssen für die Planung e<strong>in</strong>es<br />

Re<strong>in</strong>raumes defi niert se<strong>in</strong>:<br />

Re<strong>in</strong>raumklasse<br />

Abmaße des Re<strong>in</strong>raumes<br />

Anzahl der Personen die dauerhaft im Re<strong>in</strong>raumbereich<br />

arbeiten<br />

Zugangsmöglichkeit<br />

Beleuchtung<br />

Diese Angaben kommen vorwiegend vom Nutzer und werden<br />

vom Planer spezifi ziert.<br />

Aus der Re<strong>in</strong>raumklasse ergibt sich die benötigte Filterdeckenfl<br />

äche, zum Beispiel bei Re<strong>in</strong>raumklasse 7 nach DIN<br />

ISO 14644-1 e<strong>in</strong>e Fläche von 10 - 20 % und e<strong>in</strong>e Luftwechselzahl<br />

von 133.<br />

Mit dem Raumvolumen, der Personenanzahl und der Luftwechselzahl<br />

wird der Zuluft- und Abluftvuftvolumenstrom<br />

errechnet.<br />

2.3.1 Berechnung des Volumenstroms<br />

Zur Berechnung des benötigten Volumenstroms für e<strong>in</strong>en<br />

Re<strong>in</strong>raum der Klasse 7 gemäß DIN ISO 14644 werden<br />

folgende Annahmen getroffen:<br />

Annahmen:<br />

Raumfl äche: 60 m²<br />

Raumvolumen: 210 m³<br />

Der Norm entsprechend ergeben sich folgende Anforderungen:<br />

Filterdeckenfl äche: 10…20%<br />

Luftwechselzahl: 133/h<br />

Nach der Berechnungsformel:<br />

Volumenstrom = Raumvolumen x Luftwechselzahl<br />

ergibt sich<br />

210 m³ x 133/h = 27.930 m³/h<br />

Dass heisst, e<strong>in</strong> Re<strong>in</strong>raum mit der Raumfl äche von 60 m²<br />

und e<strong>in</strong>er Raumhöhe von 3,50 m benötigt <strong>in</strong> der geforderten<br />

Re<strong>in</strong>raumklasse 7 gemäß DIN ISO 14644 e<strong>in</strong>en<br />

Volumenstrom von 27.930 m³/h. Auf Grund des geforderten<br />

Überdrucks von 30 Pa ergibt sich bei e<strong>in</strong>er bekannten<br />

Raumleckfl äche der Differenzvolumenstrom (siehe Diagramm<br />

7.1 <strong>in</strong> Abschnitt 6) und der erforderliche Raumabluftvolumenstrom.<br />

Man erkennt jetzt schon, dass es schwierig ist, e<strong>in</strong>e stabile<br />

Raumdruckhaltung von 30 Pa bei diesen hohen Volumenströmen<br />

stabil auszuregeln.<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>


3.1 Re<strong>in</strong>raumklassen<br />

Die Re<strong>in</strong>raumklassen A (hohes Risiko) bis D gelten für die<br />

Herstellung steriler Arzneimittelprodukte <strong>in</strong> Re<strong>in</strong>räumen.<br />

Für die Herstellung steriler Produkte gelten besondere<br />

Anforderungen, um das Risiko e<strong>in</strong>er Kontam<strong>in</strong>ation mit Mikroorganismen,<br />

Partikeln und Pyrogenen möglichst ger<strong>in</strong>g<br />

zu halten. Vieles hängt von der Fertigkeit, Schulung und<br />

dem Verhalten des betreffenden Personals ab. Die Qualitätssicherung<br />

ist hier von besonderer Bedeutung und die<br />

Herstellung muss streng nach sorgfältig festgelegten und<br />

validierten Methoden und Verfahren erfolgen. Die Sterilität<br />

oder andere Qualitätsaspekte dürfen sich nicht alle<strong>in</strong>e auf<br />

den letzten Herstellungsschritt oder die Prüfung des Endproduktes<br />

stützen.<br />

Klasse A (hohes Risiko)<br />

Die lokale Zone für Arbeitsvorgänge mit hohem Risiko,<br />

zum Beispiel Abfüllbereich, Stopfenbehälter, offene<br />

Ampullen und Fläschchen, Herstellung aseptischer<br />

Verb<strong>in</strong>dungen. Normalerweise werden solche Bed<strong>in</strong>gungen<br />

durch e<strong>in</strong> lam<strong>in</strong>ares Luftströmungssystem sichergestellt.<br />

Lam<strong>in</strong>are Luftströmungssysteme sollten<br />

für e<strong>in</strong>e gleichmäßige Luftströmungsgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

von 0,36-0,54 m/s (Richtwert) am Arbeitsplatz sorgen.<br />

Die Aufrechterhaltung der Lam<strong>in</strong>arität sollte nachgewiesen<br />

und validiert se<strong>in</strong>. Gerichtete Luftströmung und<br />

ger<strong>in</strong>gere Geschw<strong>in</strong>digkeiten können <strong>in</strong> geschlossenen<br />

Isolatoren und Handschuhboxen verwendet werden.<br />

Klasse B<br />

für aseptische Zubereitung und Abfüllung; dies ist die<br />

H<strong>in</strong>tergrundumgebung für e<strong>in</strong>e Zone der Klasse A.<br />

Klassen C und D<br />

Re<strong>in</strong>e Bereiche für die weniger kritischen Schritte bei<br />

der Herstellung steriler Produkte.<br />

3.2 Klassifi zierung von Sicherheitslaboren<br />

nach GenTSV<br />

Die GenTSV (Gentechnik-Sicherheitsverordnung) gilt für<br />

gentechnische Anlagen, d.h. für E<strong>in</strong>richtungen, <strong>in</strong> denen<br />

gentechnische Arbeiten im geschlossenen System durchgeführt<br />

werden. Dabei werden physikalische Schranken<br />

verwendet, um den Kontakt der verwendeten Organismen<br />

mit Menschen und Umwelt zu begrenzen. Sicheres gentechnisches<br />

Arbeiten <strong>in</strong> <strong>Laboratorien</strong> wird durch geeignete<br />

biologische, technische und organisatorische Sicherheitsmaßnahmen<br />

gewährleistet. Hierfür s<strong>in</strong>d bauliche und<br />

technische Voraussetzungen für <strong>Laboratorien</strong> mit den Sicherheitsstufen<br />

S1 bis S4 (hohes Risiko) vorgeschrieben.<br />

Im Speziellen wird auf die sichere E<strong>in</strong>haltung von Druckstufen<br />

über mehrere Zonen Wert gelegt.<br />

S1- Labor<br />

Im Gentechniklabor der Sicherheitsstufe 1 s<strong>in</strong>d Arbeiten<br />

zuzuordnen, welche nach dem Stand der Wissenschaft<br />

ke<strong>in</strong> Risiko für die menschliche Gesundheit<br />

oder für die Umwelt s<strong>in</strong>d.<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Re<strong>in</strong>raumtechnik - Raumduckregelungen<br />

Kapitel 7.0<br />

S2- Labor<br />

In e<strong>in</strong>em Labor mit der Sicherheitsstufe 2 werden gentechnische<br />

Arbeiten verrichtet, bei denen nach dem<br />

Stand der Wissenschaft von e<strong>in</strong>em ger<strong>in</strong>gen Risiko<br />

für die menschliche Gesundheit oder Umwelt auszugehen<br />

ist.<br />

S3- Labor<br />

In e<strong>in</strong>em Labor mit der Sicherheitsstufe 3 ist von e<strong>in</strong>em<br />

mäßigen Risiko für die menschliche Gesundheit<br />

oder Umwelt auszugehen. Bei der Sicherheitsstufe 3,<br />

also S3-Labor, handelt es sich beispielsweise um Arbeiten,<br />

bei denen mit Erregern von Krankheiten mit<br />

mäßigem Risikopotenzial der Ansteckung zu rechnen<br />

ist.<br />

S4- Labor (hohes Risiko)<br />

S4-Labore s<strong>in</strong>d gentechnische Arbeiten zuzuordnen,<br />

es ist nach dem Stand der Wissenschaft von e<strong>in</strong>em<br />

hohen Risiko oder dem begründeten Verdacht e<strong>in</strong>es<br />

solchen Risikos für die menschliche Gesundheit oder<br />

Umwelt auszugehen. Im Bereich e<strong>in</strong>es Gentechniklabors<br />

mit der Sicherheitsstufe S4 ist mit Erregern von<br />

Krankheiten (z.B. Ebola-Virus) zu rechnen, von denen<br />

e<strong>in</strong> hohes Ansteckungsrisiko ausgeht.<br />

4.1 Raumdruck- und Volumenstromregler<br />

von SCHNEIDER<br />

SCHNEIDER bietet komplette Systemlösungen zur Volumenstrom-<br />

und Raumdruckregelung <strong>in</strong> Labor- und<br />

Re<strong>in</strong>raumanwendungen. Der Vorteil für den Anwender<br />

ist e<strong>in</strong> funktionierendes, sicheres, fl exibles und robustes<br />

Gesamtsystem ohne Kompatibilitätsprobleme. Auf Grund<br />

der hohen Anforderungen an die Raumdichtigkeit sollten<br />

generell auf der Zu- und Abluftseite Systeme mit Raumdruck-<br />

und Volumenstromreglern e<strong>in</strong>gesetzt werden. Somit<br />

ist e<strong>in</strong>e sichere E<strong>in</strong>haltung von Druckstufen, auch über<br />

mehrere Zonen, möglich.<br />

Zur Raumdruck- und Volumenstromregelung werden folgende<br />

<strong>LabSystem</strong>-Produkte e<strong>in</strong>gesetzt:<br />

Raumdruckregler CRP<br />

Volumenstrompriorisierter<br />

Raumdruckregler VCP<br />

Raumdrucküberwachung PM100<br />

Variabler Volumenstromregler VAV<br />

7


8<br />

Re<strong>in</strong>raumtechnik - Raumduckregelungen<br />

Kapitel 7.0<br />

5.1 Raumdruckregler CRP<br />

Raumdruckregler werden zur konstanten Druckhaltung<br />

e<strong>in</strong>gesetzt, d.h. e<strong>in</strong> defi nierter Raumüber- oder Raumunterdruck<br />

wird mittels Drosselabsperrklappe mit Stellantrieb<br />

autark ausgeregelt. Je nach Anwendungsfall vermeidet<br />

man dadurch das E<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gen bzw. Austreten von schadstoffhaltiger<br />

oder ungere<strong>in</strong>igter Luft mit zu hohen Staubanteilen.<br />

Laborräume werden daher standardmäßig im<br />

Unterdruck, Re<strong>in</strong>räume im Überdruck gehalten.<br />

Es handelt sich dabei um e<strong>in</strong> mikroprozessor gesteuertes,<br />

schnelles Regelsystem für die konstante Druckregelung<br />

von Räumen. E<strong>in</strong> schneller Regelalgorithmus vergleicht<br />

den konstanten Sollwert mit dem gemessenen Raumdruck<br />

des statischen Differenzdrucksensors und regelt schnell,<br />

präzise und stabil aus. Der konstante Raumunterdruck ist<br />

frei parametrierbar und wird spannungsausfallsicher im<br />

EEPROM gespeichert. Die Regelkurve wird, bezogen auf<br />

die Sollwertvorgabe, selbsttätig berechnet.<br />

Bild 7.1: Raumdruckregler mit Drosselklappe aus<br />

Stahlblech<br />

5.1.1 Regelgeschw<strong>in</strong>digkeit des CRP-Reglers<br />

Bei der gesamten Anlagenplanung steht der Schutz für<br />

das Personal und für die Umwelt stets im Vordergrund.<br />

Raumdruckänderungen müssen dazu schnell erkannt und<br />

durch die erforderliche Zu- oder Abluft ausgeregelt werden,<br />

daher setzt SCHNEIDER permanent auf e<strong>in</strong>e hohe<br />

Regelgeschw<strong>in</strong>digkeit. Die Ausregelzeit beträgt < 3 sec.<br />

Motorlaufzeit für e<strong>in</strong>en Drehw<strong>in</strong>kel von 90° und ist von 3 s<br />

bis 24 s frei parametrierbar (Laufzeitverzögerung). Somit<br />

können die strengen Anforderungen des Anwenders und<br />

die gesetzlichen Bestimmungen erfüllt werden.<br />

Der Raumdruckregler CRP erkennt automatisch das Öffnen<br />

von Türen und Fenstern und verzögert selbsttätig die<br />

Ausregelung des geforderten Raumdrucks um e<strong>in</strong>e parametrierbare<br />

Zeit (0...240 s). Wird z.B. die Tür <strong>in</strong>nerhalb<br />

dieser Zeit wieder geschlossen, fi ndet die Ausregelung<br />

erst nach dem Schließen der Tür wieder statt. Dieses<br />

neuartige Regelungskonzept von SCHNEIDER verr<strong>in</strong>gert<br />

unnötige Regelungszyklen und erhöht somit die Standzeit<br />

und Betriebssicherheit signifi kant. Auf Türkontakte kann<br />

bei langsamen Regelzeiten verzichtet werden.<br />

5.1.2 Regelgenauigkeit des CRP-Reglers<br />

Die Regelgenauigkeit e<strong>in</strong>es Raumdruckreglers hängt<br />

im Wesentlichen vom Messbereich und von der<br />

Messgenauigkeit des statischen Differenzdrucksensors<br />

sowie von der Positionieraufl ösung des Stellmotors ab.<br />

Um e<strong>in</strong>e Positionieraufl ösung von < 0,5 ° zu erreichen, setzt<br />

SCHNEIDER konsequent auf die direkte Ansteuerung des<br />

Stellmotors (Fast-Direct-Drive) aus der Reglerelektronik.<br />

Neben der sehr guten Positionieraufl ösung wird zusätzlich<br />

e<strong>in</strong> schnelles und stabiles Regelverhalten erreicht.<br />

Die Fast-Direct-Drive Ansteuerung hat wesentliche Vorteile<br />

gegenüber der analogen Motoransteuerung (0...10V<br />

DC), da die <strong>in</strong>terne Steuerelektronik des analog (stetig)<br />

angesteuerten Stellmotors über e<strong>in</strong>e Hysterese verfügt,<br />

die dazu führen kann, dass bei kle<strong>in</strong>en auszuregelnden<br />

Volumenstrom- oder Druckdifferenzen die Regelung<br />

schw<strong>in</strong>gt.<br />

E<strong>in</strong> im Stellmotor (Fast-Direct-Drive) <strong>in</strong>tegriertes Rückführungspotentiometer<br />

meldet den Istwert der aktuellen<br />

Drosselklappenstellung an die Regelelektronik und<br />

e<strong>in</strong> spezieller Regelalgorithmus “fährt” die benötigte<br />

Raumdruckhaltung ohne Überschw<strong>in</strong>gen schnell und<br />

direkt an.<br />

Bei Ansteuerung des Stellmotors wird gleichzeitig geprüft,<br />

ob auch e<strong>in</strong>e tatsächliche Stellklappenverstellung (Dampercontrol)<br />

erfolgt. Dieses Regelkonzept mit <strong>in</strong>tegrierter<br />

Überwachungsfunktion des Stellmotors übertrifft die<br />

hohen Sicherheitskriterien, die an Raumdruckregelungen<br />

gestellt werden.<br />

Die Positioniergenauigkeit e<strong>in</strong>es stetig angesteuerten<br />

Stellmotors (0...10V DC) liegt bei ca. ± 1,0° was im Vergleich<br />

zum Fast-Direct-Drive Stellmotor von SCHNEIDER<br />

(Positioniergenauigkeit < 0,5°) e<strong>in</strong>e wesentliche Verschlechterung<br />

der Positionieraufl ösung darstellt, d.h. bei<br />

e<strong>in</strong>em stetig angesteuerten Stellmotor ist die Regelgenauigkeit<br />

ger<strong>in</strong>ger und die Schw<strong>in</strong>gungsneigung größer. Dieses<br />

Verhalten wirkt sich natürlich bei der Raumdruckhaltung<br />

von dichten Räumen negativ aus.<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>


5.2 Raumdruckregelung mit CRP<br />

5.2.1 Raumschema 1<br />

Das <strong>in</strong> Bild 7.2 dargestellte Raumschema 1 zeigt e<strong>in</strong>e<br />

Applikation mit jeweils konstanten Volumenstromreglern<br />

(CAV) für die Raumabluft der verschiedenen Räume.<br />

Die Raumdruckregler CRP regeln selbsttätig den parametrierbaren<br />

Raumüberdruck (+) für jeden Raum autark aus.<br />

In Tabelle 7.3 s<strong>in</strong>d die parametrierten Werte und die Bezugsmessung<br />

des statischen Differenz-Drucktransmitters<br />

dargestellt.<br />

Der CRP der Schleuse misst und regelt die Druckdifferenz<br />

zwischen dem Flur (-) und der Schleuse (+), der CRP des<br />

Raums 1 misst und regelt die Druckdifferenz zwischen der<br />

Schleuse und dem Raum 1. Der Überdruck des Raums 1<br />

folgt somit dem Überdruck der Schleuse mit e<strong>in</strong>er Druckdifferenz<br />

von +10 Pa. Der CRP des Raums 2 bezieht sich<br />

wieder direkt auf den Flur und hält e<strong>in</strong>en konstanten Überdruck<br />

von +30 Pa.<br />

Diese Ausführung ist nicht zu empfehlen, da die Raum-<br />

Bild 7.2: Raumschema 1 Raumdruckregelung<br />

Flur<br />

(-) = Unterdruck<br />

Schleuse<br />

(+) = Überdruck<br />

24V AC<br />

- +<br />

dP<br />

CRP<br />

Raumzuluft<br />

(variabel)<br />

CAV<br />

Instabile Raumdruckregelung<br />

von Raum 1 durch<br />

Messung gegen Schleuse<br />

Raumabluft<br />

(konstant)<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Re<strong>in</strong>raumtechnik - Raumduckregelungen<br />

Raum Bezugsmessung<br />

gegen<br />

parame-<br />

trierter<br />

Wert [Pascal]<br />

Kapitel 7.0<br />

Druckdifferenz<br />

gegen Flur<br />

(Atmosphäre)<br />

[Pascal]<br />

Schleuse Flur +10 +10<br />

Raum 1 Schleuse +10 +20<br />

Raum 2 Flur +30 +30<br />

Tabelle 7.3: Beispielwerte und Bezugsmessung<br />

Raumschema 1<br />

druckhaltung sehr <strong>in</strong>stabil ist, weil es bei e<strong>in</strong>er Messung<br />

der Räume gegene<strong>in</strong>ander (z.B. Raum 1 gegen Schleuse)<br />

zu verstärkten Schw<strong>in</strong>gungsneigungen kommt. Raumdruckänderungen<br />

z.B. der Schleuse wirken sich auf den<br />

Raum 1 aus.<br />

Beliebige Bezugsmessungen und CRP-Konfi gurationen<br />

(Raumzuluft oder Raumabluft) s<strong>in</strong>d, je nach Applikation,<br />

realisierbar, wobei aber immer die Regelstabilität (ger<strong>in</strong>ge<br />

Schw<strong>in</strong>gungsneigung) <strong>in</strong> Betracht gezogen werden sollte.<br />

CAV<br />

24V AC<br />

- +<br />

dP<br />

CRP<br />

24V AC<br />

- +<br />

dP<br />

CRP<br />

Raumabluft<br />

(konstant)<br />

Raumzuluft<br />

(variabel)<br />

Raumzuluft<br />

(variabel)<br />

Raum 1<br />

(+) = Überdruck<br />

gegen Schleuse<br />

Raum 2<br />

(+++) = Überdruck<br />

gegen Flur<br />

CAV Raumabluft<br />

(konstant)<br />

9


Re<strong>in</strong>raumtechnik - Raumduckregelungen<br />

Kapitel 7.0<br />

5.2.2 Raumschema 2<br />

Das <strong>in</strong> Bild 7.3 dargestellte Raumschema 2 zeigt e<strong>in</strong>e<br />

Applikation mit jeweils konstanten Volumenstromreglern<br />

(CAV) für die Raumabluft der verschiedenen Räume.<br />

Die Raumdruckregler CRP regeln selbsttätig den parametrierbaren<br />

Raumüberdruck (+) für jeden Raum autark aus.<br />

In Tabelle 7.4 s<strong>in</strong>d die parametrierten Werte und die Bezugsmessung<br />

des statischen Differenz-Drucktransmitters<br />

dargestellt.<br />

Alle Raumdruckregler CRP s<strong>in</strong>d auf der (-) = Unterdruck-<br />

Seite zusammengefasst und messen gegen e<strong>in</strong>en geme<strong>in</strong>samen<br />

Referenzpunkt. Diese bevorzugte Messart<br />

gewährleistet die beste Stabilität, wenn der Referenzraum<br />

bzw. Referenzpunkt folgende Bed<strong>in</strong>gungen erfüllt:<br />

Druckstabiler, unbelüfteter Raum, ohne Volumenstrom-<br />

bzw. Druckregelung, ohne W<strong>in</strong>dlast und ohne<br />

Verb<strong>in</strong>dungen (z.B. Kabelkanäle, Elektrorohrleitungen<br />

etc.) zu ventilierten Räumen.<br />

Bei Referenzpunkten gegenüber der Aussenatmosphäre<br />

muß dieser frei vom dynamischen W<strong>in</strong>ddruck<br />

und über e<strong>in</strong> pneumatisches RC-Glied ausreichend<br />

gedämpft se<strong>in</strong>.<br />

Diese Ausführung ist aus der bereits erwähnten Regelungsstabilität<br />

dem Raumschema 1 vorzuziehen.<br />

Bild 7.3: Raumschema 2 Raumdruckregelung<br />

10<br />

Schleuse<br />

(+) = Überdruck<br />

gegen geme<strong>in</strong>samen<br />

Referenzpunkt<br />

24V AC<br />

- +<br />

dP<br />

CRP<br />

Raumzuluft<br />

(variabel)<br />

CAV<br />

Geme<strong>in</strong>samer<br />

(-) = Referenzpunkt<br />

Raumabluft<br />

(konstant)<br />

Raum Bezugsmessung<br />

gegen<br />

geme<strong>in</strong>same<br />

Referenz<br />

parame-<br />

trierter<br />

Wert<br />

[Pascal]<br />

In beiden Raumschemata können die Konstantvolumenstromregler<br />

(CAV) durch variable Volumenstromregler<br />

ersetzt werden, wenn variable Raumluftwechselraten gefordert<br />

s<strong>in</strong>d. So werden z.B. <strong>in</strong> Räumen mit Tierbelegung,<br />

je nach Nutzung, 12 bis 30-fache Raumluftwechselraten<br />

benötigt.<br />

Die Raumluftwechselrate wird z.B. über die GLT (analog<br />

oder über den Feldbus) vorgegeben und die Raumzuluft<br />

folgt autark, um die geforderte Raumdruckhaltung zu gewährleisten.<br />

Ebenso ist e<strong>in</strong>e umschaltbare Raumdruckhaltung<br />

(z.B. von 10 Pa auf 25 Pa) denkbar.<br />

SCHNEIDER verfügt auf diesem Anwendungsgebiet über<br />

e<strong>in</strong> umfangreiches Know how und erstklassige Referenzen.<br />

CAV<br />

- +<br />

dP<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Druckdifferenz<br />

gegen Flur<br />

(Atmosphäre)<br />

[Pascal]<br />

Schleuse Ja +10 +10<br />

Raum 1 Ja +20 +20<br />

Raum 2 Ja +30 +30<br />

24V AC<br />

- +<br />

dP<br />

Tabelle 7.4: Beispielwerte und Bezugsmessung<br />

Raumschema 2<br />

CRP<br />

24V AC<br />

CRP<br />

Raumabluft<br />

(konstant)<br />

Raumzuluft<br />

(variabel)<br />

Raumzuluft<br />

(variabel)<br />

Raum 1<br />

(++) = Überdruck<br />

gegen geme<strong>in</strong>samen<br />

Referenzpunkt<br />

Raum 2<br />

(+++) = Überdruck<br />

gegen geme<strong>in</strong>samen<br />

Referenzpunkt<br />

CAV Raumabluft<br />

(konstant)


6.1 Regelung von dichten Räumen<br />

Dichte Räume (Re<strong>in</strong>räume) und Sicherheitslabors unterliegen,<br />

je nach Sicherheitsklasse und damit der Raumdichtheit,<br />

bestimmten Anforderungen <strong>in</strong> Bezug auf die Regelungstechnik.<br />

Dazu gehören:<br />

Schnelle Raumdruckhaltung bei ev. auftretenden<br />

Störgrößen, wie z.B. Kanaldruckschwankungen oder<br />

das Öffnen bzw. Schließen von Türen.<br />

Stabile Raumdruckhaltung ohne Über- und Unterschw<strong>in</strong>gungen.<br />

Stellmotor mit möglichst kle<strong>in</strong>er Hysterese oder besser<br />

ohne Hysterese und hoher Positioniergenauigkeit<br />

(Fast-Direct-Drive von SCHNEIDER).<br />

Präzise und genaue Raumdruckregelung.<br />

Auswahl e<strong>in</strong>es geeigneten Referenzraumes bzw. Referenzpunktes<br />

(wie unter 5.2.2 beschrieben).<br />

Kurze Raumdruckmessleitungen, um die Ausregelzeit<br />

des Reglers nicht durch unerwünschte RC-Glieder zu<br />

verlangsamen.<br />

Die Raumdruckhaltung <strong>in</strong> dichten Räumen muß mit<br />

e<strong>in</strong>er Raumdruckregelung erfolgen.<br />

Volumenstromregelungen (bei Raumüberdruck gilt:<br />

Zuluftvolumenstrom > Abluftvolumenstrom) s<strong>in</strong>d ungeeignet.<br />

6.2 Raumdruckverhältnisse e<strong>in</strong>es volumenstromgeregelten<br />

dichten Raumes<br />

Die Raumdruckhaltung e<strong>in</strong>es dichten Raumes (ohne Leckagen)<br />

über Volumenstromregler führt zu gravierenden<br />

Problemen, da die erforderliche Regelgenauigkeit nicht<br />

erreicht werden kann.<br />

Das nachfolgende Berechnungsbeispiel zeigt den Zusammenhang<br />

zwischen Volumenstromregelung und dem<br />

Druckanstieg <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em dichten Raum.<br />

Raumleck<br />

200 m 3 /h<br />

VAV oder CAV<br />

7,00 m<br />

7,00 m<br />

Re<strong>in</strong>raum<br />

(+) = Überdruck<br />

Raumhöhe = 3,06 m<br />

Raumvolumen = 150 m 3<br />

Raumzuluft 1.500 m 3 /h Raumabluft 1.300 m 3 /h<br />

VAV oder CAV<br />

Bild 7.4: Raumdruckregelung mit Volumenstromreglern<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Re<strong>in</strong>raumtechnik - Raumduckregelungen<br />

6.2.1 Berechnung der Druckdifferenz ∆p<br />

Kapitel 7.0<br />

Mit der Bernoulli-Formel wird die Druckdifferenz gegenüber<br />

der Umgebung berechnet:<br />

Bernoulli-Formel:<br />

Δp =<br />

ρ<br />

2<br />

Δp = Druckdifferenz [Pa]<br />

ρ = Spezifische Dichte [kg/m³]<br />

•<br />

VDIFFERENZ = Volumenstromdifferenz<br />

Zuluft - Abluft [m³/h]<br />

A = Raumleckfläche [m²]<br />

μ = Ausflussbeiwert = 0,72<br />

(scharfkantige Öffnung)<br />

Die Formel zeigt sehr anschaulich die E<strong>in</strong>flüsse der Volumenstromdifferenz<br />

und des Raumlecks auf den Druckabfall<br />

∆p. Der Druckabfall über das Raumleck verhält sich<br />

quadratisch zur Volumenstromdifferenz (Zuluft - Abluft). Je<br />

ungenauer die Volumenstromdifferenz ausgeregelt wird<br />

oder je kle<strong>in</strong>er das Raumleck ist, umso größer wird der<br />

Druckabfall und kann sehr schnell dramatische Werte annehmen<br />

(bei Raumleck → 0 folgt Δp → ∞).<br />

Bei e<strong>in</strong>em sehr kle<strong>in</strong>en Raumleck (Raumleck e<strong>in</strong>es ideal<br />

dichten Raumes = 0 m²) ergeben sich sehr hohe Druckwerte,<br />

die maximal bis zu den Kanaldruckwerten reichen<br />

können (z.B. 400 Pa), da der ideal dichte Raum wie e<strong>in</strong><br />

Kanal betrachtet werden muss.<br />

E<strong>in</strong>e Druckdifferenz von 400 Pa<br />

entspricht e<strong>in</strong>er Kraft von 40 kg/m²<br />

Das bedeutet, dass bei e<strong>in</strong>er Druckdifferenz von 400 Pa<br />

z.B. auf e<strong>in</strong>e Tür e<strong>in</strong>e Kraft von ca. 80 kg wirken können,<br />

d.h. sie kann nicht mehr geöffnet werden oder hält nicht<br />

mehr <strong>in</strong> der Türrahmenverankerung (je nach Über- oder<br />

Unterdruck).<br />

6.2.2 E<strong>in</strong>fluss der Regeltoleranz e<strong>in</strong>es Volumenstromreglers<br />

•<br />

VDIFFERENZ<br />

A μ 3600<br />

Die Regelabweichung (Genauigkeit) e<strong>in</strong>es Volumenstromreglers<br />

liegt bei typisch ± 5 %. Bei überdimensionierten<br />

Volumenstromreglern und/oder ungünstiger E<strong>in</strong>bausituation<br />

(ungünstige oder zu ger<strong>in</strong>ge Anströmstrecke des<br />

Messsystems) kann die Regelabweichung noch größere<br />

Werte annehmen. Es soll nun der Zusammenhang zwischen<br />

Regeltoleranz, Raumleckfläche und dem Raumdruck<br />

berechnet werden.<br />

2<br />

11


Re<strong>in</strong>raumtechnik - Raumduckregelungen<br />

Kapitel 7.0<br />

6.2.3 Rechenbeispiel mit e<strong>in</strong>em Raumleck von<br />

0,001 m² (10 cm²) bei gleichem Zuluft- und<br />

Abluftvolumenstrom<br />

Die Fläche von 10 cm² entspricht e<strong>in</strong>em quadratischen<br />

Raumleck mit e<strong>in</strong>er Seitenlänge von 3,16 x 3,16 cm oder<br />

e<strong>in</strong>em rechteckigen Raumleck von 1 mm x 1 m, was e<strong>in</strong>em<br />

Türspalt von ca. 1mm entspricht.<br />

Gegeben:<br />

Raumvolumen: 150 m³<br />

Kanaldruck Zuluft/Abluft: 400 Pa<br />

Raumleckfläche: 0,001 m² (10 cm²)<br />

Raumluftwechsel 10-fach: 1500 m³/h<br />

Volumenstrom Zuluft: 1500 m³/h<br />

Volumenstrom Abluft: 1500 m³/h<br />

Regeltoleranz e<strong>in</strong>es Reglers: ± 5 %<br />

Regeltoleranz beider Regler: < ± 7,5 %<br />

Berechnung des maximalen Fehlers (Volumenstromdifferenz):<br />

Nach der Bernoulli-Formel ergibt sich e<strong>in</strong>e theoretische<br />

Druckdifferenz (Raum zur Umgebung) von:<br />

Da die errechnete Druckdifferenz (1.130,28 Pa) den tatsächlichen<br />

Kanaldruck nicht überschreiten kann, ist hier<br />

als Maximalwert 400 Pa anzusetzen.<br />

12<br />

Δp = 1,2<br />

2<br />

Druckdifferenz [Pa]<br />

7,5<br />

1500 • —— = ± 112,5 m³/h<br />

100<br />

112,5<br />

0,001 0,72 3600<br />

60<br />

55<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0,001 m 2<br />

20<br />

40<br />

0,002 m 2<br />

2<br />

60<br />

= 1.130,28 Pa<br />

80<br />

100<br />

120<br />

0,005 m 2<br />

140<br />

Dieses Beispiel zeigt sehr deutlich, dass e<strong>in</strong>e Druckregelung<br />

mit Volumenstromreglern und den gegebenen Regeltoleranzen<br />

(± 5 %) sowie der gegebenen Raumleckfläche<br />

(10 cm²) nicht möglich ist.<br />

6.2.4 Rechenbeispiel mit e<strong>in</strong>em Raumleck von<br />

0,01 m² (100 cm²) bei gleichem Zuluft- und<br />

Abluftvolumenstrom<br />

Wird die Raumleckfläche um das 10-fache auf 100 cm²<br />

vergrößert, so entspricht dies e<strong>in</strong>em quadratischen Raumleck<br />

mit e<strong>in</strong>er Seitenlänge von 10 x 10 cm oder e<strong>in</strong>em<br />

rechteckigen Raumleck von 1 cm x 1 m, was e<strong>in</strong>em Türspalt<br />

von ca. 1 cm entspricht.<br />

Mit den unter 6.2.3 gegebenen Werten ergibt sich nach<br />

der Bernoulli-Formel folgende Druckdifferenz:<br />

Die errechnete Druckdifferenz von ± 11,3 Pa bedeutet,<br />

dass alle<strong>in</strong> auf Grund der Fehlertoleranz der Volumenstromregler<br />

der Raumdruck nicht zuverlässig auf z.B. 10<br />

Pa gehalten werden kann.<br />

Das Diagramm 7.1 ist die graphische Darstellung der<br />

Bernoulli-Formel und beschreibt den Raumdruck = f (Volumenstrom).<br />

Hier erkennt man sehr anschaulich den<br />

Zusammenhang zwischen der Druckdifferenz (Raum zur<br />

Umgebung), der Volumenstromdifferenz (Zuluft-Abluft)<br />

und der Raumleckfläche.<br />

160<br />

Δp = 1,2<br />

2<br />

180<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

200<br />

112,5<br />

0,01 0,72 3600<br />

220<br />

240<br />

0,01 m 2<br />

260<br />

280<br />

300<br />

VDIFFERENZ [m3/h]<br />

2<br />

= 11,30 Pa<br />

Diagramm 7.1: Raumdruck = f(Volumenstrom)<br />

0,02 m 2


6.2.5 Rechenbeispiel für e<strong>in</strong>en def<strong>in</strong>ierten Raumüberdruck<br />

von 10 Pa mit e<strong>in</strong>em Raumleck<br />

von 0,01 m² (100 cm²)<br />

Soll e<strong>in</strong> Raumüberdruck von 10 Pa nicht unterschritten<br />

werden, so ergibt sich bei der gegebenen Raumleckfläche<br />

von 100 cm² aus dem Diagramm 7.1 e<strong>in</strong> Differenzvolumenstrom<br />

von:<br />

Zuluft - Abluft = 107 m³/h<br />

Unter Berücksichtigung der maximalen Regeltoleranz von<br />

± 112,5 m³/h ergibt sich e<strong>in</strong> praktisch auszuregelnder Wert<br />

für den Zuluft-Volumenstromregler von:<br />

Gegeben:<br />

•<br />

VZULUFT = 1500 + 107 + 112,5 = 1719,5 m³/h<br />

Raumvolumen: 150 m³<br />

Kanaldruck Zuluft/Abluft: 400 Pa<br />

Raumleckfläche: 0,01 m² (100 cm²)<br />

Raumluftwechsel 10-fach: 1500 m³/h<br />

Volumenstrom Zuluft: 1719,5 m³/h<br />

Volumenstrom Abluft: 1500 m³/h<br />

Regeltoleranz e<strong>in</strong>es Reglers: ± 5 %<br />

Regeltoleranz beider Regler: < ± 7,5 %<br />

Unter Berücksichtigung des maximalen Fehlers können<br />

sich folgende Werte e<strong>in</strong>stellen:<br />

Volumenstrom<br />

Zuluft<br />

[m³/h]<br />

Differenz-<br />

Volumenstrom<br />

[m³/h]<br />

Druckdifferenz<br />

[Pa]<br />

VMIN 1607 107 10<br />

VMAX 1832 332 98<br />

Dieses Beispiel zeigt sehr deutlich, dass e<strong>in</strong>e Druckregelung<br />

mit Volumenstromreglern und den gegebenen Regeltoleranzen<br />

(± 5 %) sowie der gegebenen<br />

Raumleckfläche (100 cm²) nicht möglich<br />

ist, da hier der Raumdruck zwischen 10<br />

bis 98 Pa liegen würde, was natürlich<br />

nicht akzeptabel wäre.<br />

Erst bei e<strong>in</strong>er Raumleckfläche von 0,1<br />

m² (1000 cm²), was e<strong>in</strong>em quadratischen<br />

Raumleck mit e<strong>in</strong>er Seitenlänge von<br />

31,6 x 31,6 cm oder e<strong>in</strong>em rechteckigen<br />

Raumleck von 10 cm x 1 m stellt sich bei<br />

e<strong>in</strong>em Differenz-Volumenstrom von 332<br />

m³/h bei den gegebenen Werten e<strong>in</strong>e<br />

Druckdifferenz von ca. 1 Pa e<strong>in</strong>, was zu<br />

vernachlässigen ist.<br />

24V AC<br />

VAV-A<br />

Raumzuluft<br />

(Volumenstrom)<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Re<strong>in</strong>raumtechnik - Raumduckregelungen<br />

Kapitel 7.0<br />

6.2.6 Fazit Raumdruckregelung mit Volumenstromreglern<br />

E<strong>in</strong>e Raumdruckregelung mit Volumenstromreglern ist erst<br />

ab e<strong>in</strong>er ausreichend großen Raumleckfl äche im Verhältnis<br />

zu e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en Differenz-Volumenstrom möglich.<br />

Bei e<strong>in</strong>em 20- oder 30 fachen Raumluftwechsel wird das<br />

Problem der Raumdruckhaltung noch gravierender.<br />

Bei e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en Raumleckfl äche muss der Raumdruck<br />

unbed<strong>in</strong>gt mit e<strong>in</strong>er Raumdruckregelung konstant ausgeregelt<br />

werden.<br />

SCHNEIDER bietet hier die Produkte CRP (konstanter<br />

Raumdruckregler) für die e<strong>in</strong>fachen Raumdruckhaltungsanwendungen<br />

und den patentierten volumenstrompriorisierten<br />

Raumdruckregler VCP für die anspruchsvollen<br />

Anwendungen <strong>in</strong> dichten Räumen mit sehr kle<strong>in</strong>en Raumleckfl<br />

ächen.<br />

6.3 Raumdruckregelung e<strong>in</strong>es dichten<br />

Raumes<br />

Die Raumdruckregelung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>fachen Raumdruckhaltungsanwendungen<br />

efolgt mit dem CRP (konstanter<br />

Raumdruckregler). Allerd<strong>in</strong>gs erreicht man hier sehr<br />

schnell se<strong>in</strong>e Grenzen, wenn dichte Räume mit kle<strong>in</strong>en<br />

Raumleckfl ächen geregelt werden sollen.<br />

Entscheidend für die Regelgenauigkeit ist der benötigte<br />

Volumenstrom (Raumluftwechselrate), die richtige Dimensionierung<br />

und die Regelgenauigkeit des Raumdruckreglers<br />

sowie die Positioniergenauigkeit des Stellklappenmotors<br />

Der Zuluft-Volumenstrom, d.h. die Raumluftwechselrate<br />

wird <strong>in</strong> diesem Beispiel über den Volumenstromregler<br />

geregelt (z.B. 20-facher Raumluftwechsel). Für diese Betrachtung<br />

gelten die bereits bekannten Raumdaten. Der<br />

Raumdruckregler CRP folgt der Zuluft und soll e<strong>in</strong>en konstante<br />

Raumüberdruck von 10 Pa ausregeln.<br />

Bild 7.5: Raumdruckregelung mit Raumdruckregler<br />

Re<strong>in</strong>raum<br />

(+) = Überdruck<br />

+ dP<br />

CRP-A<br />

24V AC<br />

Raumabluft<br />

(druckgeregelt)<br />

Legende:<br />

CRP-A = Raumdruckregelung<br />

VAV-A = Volumenstromregler Zuluft<br />

2 4V AC = 24V AC bauseitige Versorgungsspannung<br />

für Raumdruckregler<br />

CRP-A und<br />

Volumenstromregler VAV-A<br />

-<br />

Flur<br />

(-) = Unterdruck<br />

13


Re<strong>in</strong>raumtechnik - Raumduckregelungen<br />

Kapitel 7.0<br />

6.3.1 E<strong>in</strong>fluss der Regeltoleranz e<strong>in</strong>es Raumdruckreglers<br />

Die Regelabweichung (Genauigkeit) e<strong>in</strong>es Raumdruckreglers<br />

hängt im Wesentlichen von der Positioniergenauigkeit<br />

des Stellklappemotors (Auflösung) und des auszuregelnden<br />

Volumenstromes ab.<br />

Die Auflösung e<strong>in</strong>es elektrischen Stellklappenmotors liegt<br />

bei typisch ± 1 °. Bei ungenauen Differenz-Drucktransmittern<br />

oder ungünstiger Referenzpunktmessung kann die<br />

Regelabweichung noch größere Werte annehmen. Es soll<br />

nun der Zusammenhang zwischen Regeltoleranz, Raumleckfläche<br />

und dem Raumdruck berechnet werden.<br />

6.3.2 Rechenbeispiel mit e<strong>in</strong>em Raumleck von<br />

0,001 m² (10 cm²) bei konstantem Zuluft-<br />

volumenstrom und Raumdruckregler<br />

Die Fläche von 10 cm² entspricht e<strong>in</strong>em quadratischen<br />

Raumleck mit e<strong>in</strong>er Seitenlänge von 3,16 x 3,16 cm oder<br />

e<strong>in</strong>em rechteckigen Raumleck von 1 mm x 1 m, was e<strong>in</strong>em<br />

Türspalt von ca. 1mm entspricht.<br />

Gegeben:<br />

Raumvolumen: 150 m³<br />

Kanaldruck Zuluft/Abluft: 400 Pa<br />

Raumleckfläche: 0,001 m² (10 cm²)<br />

Raumluftwechsel 20-fach: 3000 m³/h<br />

Volumenstrom Zuluft: 3000 m³/h<br />

Raumüberdruck: 10 Pa<br />

Volumenstrom Abluft: 3000 m³/h - x<br />

Regeltoleranz des Raumdruckreglers:<br />

± 1 °<br />

Berechnung des maximalen Fehlers:<br />

Für die vere<strong>in</strong>fachte Betrachtung wird hier e<strong>in</strong> l<strong>in</strong>earer<br />

Fehler von 90 Schritten mit jeweils 1° angenommen. Bei<br />

genauer Betrachtung muss hier noch der S<strong>in</strong>us für die jeweilige<br />

Klappenstellung mit e<strong>in</strong>bezogen werden.<br />

Nach der Bernoulli-Formel ergibt sich e<strong>in</strong>e theoretische<br />

Druckdifferenz von:<br />

14<br />

Δp = 1,2<br />

2<br />

3000<br />

——— = ± 33,3 m³/h<br />

90°/1°<br />

33,3<br />

0,001 0,72 3600<br />

2<br />

= 99 Pa<br />

Die errechnete Druckdifferenz (± 99 Pa) zeigt den maximal<br />

möglichen Fehler und verdeutlicht zugleich, dass<br />

e<strong>in</strong>e Druckregelung mit dem Raumdruckregler und den<br />

gegebenen Regeltoleranzen (± 1 °) sowie der gegebenen<br />

Raumleckfläche (10 cm²) bei e<strong>in</strong>er 20-fachen Raumluftwechselrate<br />

nicht möglich ist.<br />

6.3.3 Rechenbeispiel mit e<strong>in</strong>em Raumleck von<br />

0,01 m² (100 cm²) bei konstantem Zuluft-<br />

volumenstrom und Raumdruckregler<br />

Wird die Raumleckfläche um das 10-fache auf 100 cm²<br />

vergrößert, so entspricht dies e<strong>in</strong>em quadratischen Raumleck<br />

mit e<strong>in</strong>er Seitenlänge von 10 x 10 cm oder e<strong>in</strong>em<br />

rechteckigen Raumleck von 1 cm x 1 m, was e<strong>in</strong>em Türspalt<br />

von ca. 1 cm entspricht.<br />

Mit den unter 6.3.2 gegebenen Werten ergibt sich nach<br />

der Bernoulli-Formel folgende Druckdifferenz:<br />

Δp = 1,2<br />

2<br />

33,3<br />

0,01 0,72 3600<br />

Die errechnete Druckdifferenz von ± 0,99 Pa bedeutet,<br />

dass bei der gegebenen Raumleckfläche e<strong>in</strong>e Raumdruckregelung<br />

mit e<strong>in</strong>er Fehlertoleranz von ± 0,99 Pa möglich<br />

ist. Bei Verkle<strong>in</strong>erung der Raumleckfläche auf z.B. 50 cm²<br />

ist mit e<strong>in</strong>er Fehlertoleranz von ± 4 Pa zu rechnen und<br />

somit nicht mehr geeignet e<strong>in</strong>en Raumdruck von 10 Pa mit<br />

ausreichender Genauigkeit auszuregeln.<br />

6.4 Raumdruckregler CRP mit doppelter<br />

Regelgenauigkeit<br />

Durch die e<strong>in</strong>zigartige direkte Ansteuerung des<br />

Stellmotors (Fast-Direct-Drive) aus der Reglerelektronik<br />

erreicht SCHNEIDER mit dem Raumdruckregler CRP<br />

e<strong>in</strong>e Positionieraufl ösung des Stellmotors < 0,5 °. Neben<br />

der sehr guten Positionieraufl ösung wird zusätzlich e<strong>in</strong><br />

schnelles, stabiles und hysteresefreies Regelverhalten<br />

erreicht.<br />

Die Berechnung des maximalen Fehlers bei E<strong>in</strong>satz<br />

e<strong>in</strong>es CRP ergibt sich wie folgt:<br />

3000<br />

——— = ± 16,67 m³/h<br />

90°/0,5°<br />

Mit dem Raumdruckregler CRP wird bei der unter 6.3.3 auf<br />

50 cm² reduzierten Raumleckfläche die Fehlertoleranz von<br />

± 4 Pa auf ± 1 Pa reduziert. Somit wird bei den gegebenen<br />

Bed<strong>in</strong>gungen und bei E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>es CRP-Raumdruckreglers<br />

von SCHNEIDER der gewünschte Raumdruck von 10<br />

Pa mit ausreichender Genauigkeit ausgeregelt.<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

2<br />

= 0,99 Pa


Dieses Berechnungsbeispiel zeigt sehr deutlich, dass die<br />

Positioniergenauigkeit des Stellklappenmotors die Regelgenauigkeit<br />

und Stabilität des Systems wesentlich bee<strong>in</strong>fl<br />

usst.<br />

6.5 Betrachtung der Regelgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

des Raumdruckreglers CRP<br />

Für die Betrachung des Druckanstiegs über die Zeit <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em absolut dichten Raum werden wieder die bereits<br />

bekannten Annahmen getroffen.<br />

Gegeben:<br />

Raumvolumen: 150 m³<br />

Kanaldruck Zuluft: 400 Pa<br />

Kanaldruck Abluft: 300 Pa<br />

Raumleckfläche: 0 (absolut dicht)<br />

Raumluftwechsel 20-fach: 3000 m³/h<br />

Volumenstrom Zuluft: 3000 m³/h<br />

Regeltoleranz des Raumdruckreglers<br />

CRP: ± 0,5 °<br />

Regelabweichung CRP: ± 16,67 m³/h<br />

Der Druckanstieg = f(Zeit) wird mit folgender Formel<br />

berechnet:<br />

pATMOSPHÄRE • (VRAUM+V)<br />

pDRUCKANSTIEG = —————————— – pATMOSPHÄRE<br />

VRAUM<br />

•<br />

16,67 m³/h / 3600 = 0,0046 m³/s<br />

101325 Pa • (150 m³ + 0,0046 m³/s)<br />

pDRUCKANSTIEG = ————————————————— – 101325 Pa<br />

150 m³<br />

= 3,1 Pa/s<br />

========<br />

Bei e<strong>in</strong>er Regelabweichung von 16,67 m³/h erfolgt e<strong>in</strong><br />

Druckanstieg von 3,1 Pa/s (siehe Diagramm Druckanstieg<br />

= f (Zeit), Diagramm 7.2).<br />

Damit ist der Zusammenhang der Regelgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

auf die Regelgenauigkeit sehr deutlich dargestellt. Benötigt<br />

der Regler z.B. e<strong>in</strong>e Ausregelzeit von 10 s, beträgt die<br />

Regelabweichung bereits 31 Pa, was natürlich nicht akzeptabel<br />

wäre.<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Re<strong>in</strong>raumtechnik - Raumduckregelungen<br />

Kapitel 7.0<br />

Die Raumdruckregler CRP von SCHNEIDER benötigen<br />

e<strong>in</strong>e Regelzeit < 1 s um die Regelabweichung auszuregeln.<br />

Es ist bei der Planung e<strong>in</strong>er Raumdruckregelung<br />

unbed<strong>in</strong>gt darauf zu achten, dass dieser Wert nicht wesentlich<br />

überschritten wird.<br />

Bei langsamen Raumdruckreglern würde nach 129 s der<br />

Raumdruck den Kanaldruck von 400 Pa (400/3,1 = 129)<br />

erreichen, was nochmals die Wichtigkeit e<strong>in</strong>es schnellen<br />

Raumdruckreglers verdeutlicht.<br />

Diagramm 7.2: Druckanstieg = f (Zeit)<br />

Druckdifferenz [Pa]<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

2<br />

4<br />

6<br />

8<br />

10<br />

Zeit [s]<br />

15


Re<strong>in</strong>raumtechnik - Raumduckregelungen<br />

Kapitel 7.0<br />

6.6 Regelung von dichten Räumen mit dem<br />

volumenstrompriorisierten Raumdruckregler<br />

VCP<br />

Wie bereits <strong>in</strong> den vorhergehenden Berechnungsbeispiel<br />

(siehe 6.3.2) aufgezeigt, kann selbst mit dem Raumdruckregler<br />

CRP e<strong>in</strong> sehr dichter Raum mit e<strong>in</strong>er Raumleckfläche<br />

von 0,001 m² (10 cm²) nicht ausreichend genau ausgeregelt<br />

werden.<br />

Der maximal mögliche Fehler beträgt hier ± 24,8 Pa bei<br />

den gegebenen Regeltoleranzen (± 0,5 ° = ± 16,67 m³/h<br />

bei e<strong>in</strong>er 20-fachen Raumluftwechselrate vom 3000 m³)<br />

sowie der gegebenen Raumleckfläche (10 cm²).<br />

SCHNEIDER bietet für derart anspruchsvolle Anwendungen<br />

den patentierten volumenstrompriorisierten Raumdruckregler<br />

VCP an.<br />

Das Pr<strong>in</strong>zip ist hierbei, dass die Regelung des Abluftvolumenstromes<br />

über e<strong>in</strong>en eigenen Regelkreis und die<br />

Raumdruckregelung über e<strong>in</strong>en zweiten Bypassregelkreis<br />

erfolgt. Beide Regelkreise kommunizieren mite<strong>in</strong>ander und<br />

werden <strong>in</strong> Abhängigkeit des erforderlichen Drucks und des<br />

Volumenstroms vom VCP optimal mite<strong>in</strong>ander verknüpft.<br />

E<strong>in</strong> gegene<strong>in</strong>ander Regeln, wie bei vone<strong>in</strong>ander unabhängigen<br />

Reglern üblich, wird hier vermieden. E<strong>in</strong> gegenseitiges<br />

Schw<strong>in</strong>gen und <strong>in</strong>stabiles Regelverhalten wird durch<br />

dieses neuartige Konzept sehr effektiv vermieden.<br />

6.6.1 Rechenbeispiel mit e<strong>in</strong>em Raumleck von<br />

0,001 m² (10 cm²) bei konstantem Zuluft-<br />

volumenstrom und volumenstrompriorisierten<br />

Raumdruckregler VCP<br />

Für die Raumdruckregelung e<strong>in</strong>es dichten Raumes gelten<br />

wieder die bereits bekannten Annahmen:<br />

Bild 7.6: Volumenstrompriorisierter Raumdruckregler<br />

VCP<br />

16<br />

24V AC<br />

VAV-A<br />

Raumzuluft<br />

(variabel)<br />

Re<strong>in</strong>raum<br />

(+) = Überdruck<br />

Kabeltyp: IY(St)Y 4x2x0,8<br />

Raumabluft<br />

(volumenstromgeregelt)<br />

24V AC VCP-A<br />

+ dP<br />

Raumabluft<br />

(druckgeregelt)<br />

-<br />

Kabeltyp: IY(St)Y 4x2x0,8<br />

Flur<br />

(-) = Unterdruck<br />

Gebäudeleittechnik<br />

Gegeben:<br />

Legende:<br />

VCP-A = Volumenstrompriorisierte Raumdruckregelung,<br />

Analoge<strong>in</strong>gang<br />

0(2)...10V DC für Volumenstromsollwert<br />

VAV-A = Volumenstromregler Zuluft, variabel,<br />

Analoge<strong>in</strong>gang 0(2)...10V DC für<br />

Volumenstromsollwert<br />

24V AC = 24V AC bauseitige Versorgungsspannung<br />

für Raumdruckregler VCP-A<br />

und Volumenstromregler VAV-A<br />

Raumvolumen: 150 m³<br />

Kanaldruck Zuluft: 400 Pa<br />

Kanaldruck Abluft: 300 Pa<br />

Raumleckfläche: 0,001 m² (10 cm²)<br />

Raumluftwechsel 20-fach: 3000 m³/h<br />

Volumenstrom Zuluft: 3000 m³/h<br />

Volumenstrom Abluft: 3000 m³/h<br />

Regeltoleranz e<strong>in</strong>es<br />

Volumenstromreglers: ± 4 %<br />

Regeltoleranz beider<br />

Volumenstromregler: < ± 6 %<br />

Raumüberdruck: 10 Pa<br />

Volumenstrom Abluft: 3000 m³/h - x<br />

Regeltoleranz des Raumdruckreglers<br />

VCP (Bypass): ± 0,5 °<br />

Regelabweichung VCP Bypass): ± 1 m³/h<br />

Berechnung des maximalen Fehlers:<br />

Die Regelabweichung des Zuluftvolumenstromreglers<br />

und des Abluftvolumenstromreglers des VCP (1. Regelkreis)<br />

beträgt zusammen ± 5 % oder ± 150 m³/h. Daraus<br />

folgt, dass der Raumdruckregelkreis des VCP (2. Regelkreis)<br />

max. 150 m³ regeln muss, um den Raumdruck von<br />

10 Pa auszuregeln.<br />

180<br />

——— = ± 1 m³/h<br />

90°/0,5°<br />

Nach der Bernoulli-Formel ergibt sich nun e<strong>in</strong>e theoretische<br />

Druckdifferenz von:<br />

Δp = 1,2<br />

2<br />

1<br />

0,001 0,72 3600<br />

Die Regelabweichung von 0,09 Pa ist marg<strong>in</strong>al<br />

und bedeutet, dass bei dem Volumenstrom<br />

von 3000 m³/h und der Raumleckfläche<br />

von 10 cm² die Raumdruckregelung<br />

e<strong>in</strong>e Fehlertoleranz von nur ± 0.09 Pa hat.<br />

Dies ist e<strong>in</strong> hervorragender Wert und mit e<strong>in</strong>em<br />

elektronischem Regler derzeit nur mit<br />

dem VCP realisierbar.<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

2<br />

= 0,09 Pa


7.1 Volumenstrompriorisierter Raumdruckregler<br />

VCP<br />

Die Bypassregelung für dichte <strong>Laboratorien</strong> und Re<strong>in</strong>räume<br />

Typ VCP ist e<strong>in</strong> schnelles Regelsystem für e<strong>in</strong>e priorisierte<br />

Regelung von Raumzuluft- und Raumabluftvolumenströmen<br />

mit <strong>in</strong>ternem zweitem Regelkreis für e<strong>in</strong>e<br />

konstante Druckregelung. Dieses volumenstrompriorisierte<br />

Regelsystem <strong>in</strong> runder Bauform sorgt mikroprozessorgesteuert<br />

für e<strong>in</strong>en gleichmäßigen Raumdruck <strong>in</strong> <strong>Laboratorien</strong><br />

(S1-S3), Re<strong>in</strong>räumen (Klasse A-D), Tierställen und<br />

Schleusen.<br />

E<strong>in</strong> schneller Regelalgorithmus vergleicht den Sollwert<br />

mit dem gemessenen Istwert e<strong>in</strong>es statischen Differenz-<br />

Drucktransmitters und regelt den Volumenstrom unabhängig<br />

gegenüber Druckschwankungen im Kanalnetz, aus.<br />

E<strong>in</strong> zweiter <strong>in</strong>terner Regelkreis sorgt gleichzeitig dafür,<br />

dass der vorgegebene Raumdruck über e<strong>in</strong>e im Bypass<br />

angeordnete weitere Stellklappe mit Stellantrieb ausgeregelt<br />

wird. Der Volumenstrom wird solange <strong>in</strong>nerhalb parametrierbarer<br />

Grenzen (VMIN und VMAX) geschoben, bis der<br />

gewünschte Raumdruck ausgeregelt werden kann. Der<br />

externe Raumdrucktransmitter misst kont<strong>in</strong>uierlich den<br />

Raumdruck und stellt dem Regler das Analogsignal zur<br />

Verfügung. Der parametrierte, konstante Raumunter- oder<br />

Raumüberdruck wird somit e<strong>in</strong>gehalten. Die Regelkurve<br />

wird, bezogen auf die externe Sollwertvorgabe (0)2…10<br />

V DC selbsttätig berechnet. Störungen (z.B. Sollvolumenstrom<br />

wird nicht erreicht) werden erkannt und mit dem<br />

Störmelderelais signalisiert.<br />

Alle parametrierten Werte werden spannungsausfallsicher<br />

im EEPROM gespeichert.<br />

Bild 7.7: Volumenstrompriorisierter Raumdruckregler<br />

VCP mit Drosselklappen aus Stahlblech<br />

Die beiden 3-Punkt-Antriebe ohne Hysterese s<strong>in</strong>d als<br />

schnelllaufende Stellantriebe mit direkter Ansteuerung<br />

(Direct Drive Modus) und <strong>in</strong>tegrierter Stellw<strong>in</strong>kelerfassung<br />

der Klappenposition ausgeführt und benötigen für 90 °<br />

Drehw<strong>in</strong>kel nur 3 Sekunden. Die schnelle und stabile Regelung<br />

wird durch die Verwendung von nur e<strong>in</strong>em Regler<br />

für zwei mite<strong>in</strong>ander optimal betriebene Regelkreise und<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Re<strong>in</strong>raumtechnik - Raumduckregelungen<br />

Kapitel 7.0<br />

die direkte Ansteuerungn der beiden Stellmotoren unterstützt.<br />

Die verwendeten wartungsarmen Stellklappen s<strong>in</strong>d nach<br />

DIN 1946 T4 und EN 1751 T2 luftdicht schließend und<br />

mit alterungsbeständigem, silikonfreiem Dichtungsgummi<br />

ausgeführt.<br />

Optional kann der volumenstrompriorisierte Raumdruckregler<br />

VCP mittels e<strong>in</strong>es Feldbusmoduls vernetzt werden,<br />

um e<strong>in</strong>en direkten Zugriff der Gebäudeleittechnik zu<br />

ermöglichen. Es s<strong>in</strong>d die Feldbusse BACnet, LON oder<br />

Modbus nachrüstbar.<br />

7.1.1 Regelgeschw<strong>in</strong>digkeit des VCP-Reglers<br />

Bei der gesamten Anlagenplanung steht der Schutz für<br />

das Personal und für die Umwelt stets im Vordergrund.<br />

Raumdruckänderungen müssen dazu schnell erkannt und<br />

durch die erforderliche Zu- oder Abluft ausgeregelt werden,<br />

daher setzt SCHNEIDER permanent auf e<strong>in</strong>e hohe<br />

Regelgeschw<strong>in</strong>digkeit. Die Ausregelzeit beträgt < 3 sec.<br />

Motorlaufzeit für e<strong>in</strong>en Drehw<strong>in</strong>kel von 90° und ist von 3 s<br />

bis 24 s frei parametrierbar (Laufzeitverzögerung). Somit<br />

können die strengen Anforderungen des Anwenders und<br />

die gesetzlichen Bestimmungen erfüllt werden.<br />

Der volumenstrompriorisierte Raumdruckregler VCP erkennt<br />

automatisch das Öffnen von Türen und Fenstern<br />

und verzögert selbsttätig die Ausregelung des geforderten<br />

Raumdrucks um e<strong>in</strong>e parametrierbare Zeit (0...240 s).<br />

Wird z.B. die Tür <strong>in</strong>nerhalb dieser Zeit wieder geschlossen,<br />

fi ndet die Ausregelung erst nach dem Schließen der<br />

Tür wieder statt. Dieses neuartige Regelungskonzept von<br />

SCHNEIDER verr<strong>in</strong>gert unnötige Regelungszyklen und<br />

erhöht somit die Standzeit und Betriebssicherheit signifi<br />

kant. Auf Türkontakte kann bei langsamen Regelzeiten<br />

verzichtet werden.<br />

7.1.2 Regelgenauigkeit des VCP-Reglers<br />

Die Regelgenauigkeit e<strong>in</strong>es Raumdruckreglers hängt<br />

im Wesentlichen vom Messbereich und von der<br />

Messgenauigkeit des statischen Differenzdrucksensors<br />

sowie von der Positionieraufl ösung des Stellmotors ab.<br />

Um e<strong>in</strong>e Positionieraufl ösung von < 0,5 ° zu erreichen, setzt<br />

SCHNEIDER konsequent auf die direkte Ansteuerung des<br />

Stellmotors (Fast-Direct-Drive) aus der Reglerelektronik.<br />

Neben der sehr guten Positionieraufl ösung wird zusätzlich<br />

e<strong>in</strong> schnelles und stabiles Regelverhalten erreicht.<br />

Die Regelgenauigkeit ist <strong>in</strong> diesem Kapitel, Abschnitt 6.1<br />

bis 6.6.1 detailliert beschrieben und kann dort nachvollzogen<br />

werden.<br />

17


Re<strong>in</strong>raumtechnik - Raumduckregelungen<br />

Kapitel 7.0<br />

7.1.3 Raumschema VCP<br />

Das <strong>in</strong> Bild 7.8 dargestellte Raumschema VCP zeigt e<strong>in</strong>e<br />

Applikation mit variablen Volumenstromreglern (VAV) für<br />

die Raumzuluft der verschiedenen Räume.<br />

Der Raumdruckregler CRP-L regelt selbsttätig den parametrierbaren<br />

Raumüberdruck (+) für den nicht kritischen<br />

Raum (Schleuse) autark aus. Der CRP sollte aber nur e<strong>in</strong>gesetzt<br />

werde, wenn e<strong>in</strong>e entsprechend große Raumleckfl<br />

äche vorhanden ist.<br />

Der volumenstrompriorisierte Raumdruckregler VCP wird<br />

<strong>in</strong> den Räumen 1 und 2 e<strong>in</strong>gesetzt, da diese nur über e<strong>in</strong>e<br />

sehr kle<strong>in</strong>e Raumleckfl äche verfügen (z.B. Raumleckfl<br />

äche = 0,001 m ²) und e<strong>in</strong>e hohe Raumluftwechselrate<br />

Bild 7.8: Raumschema VCP Raumdruckregelung<br />

18<br />

Flur<br />

(-) = Unterdruck<br />

Legende:<br />

24V AC<br />

VAV-L<br />

Raumzuluft<br />

(variabel)<br />

24V AC<br />

-<br />

Schleuse<br />

(+) = Überdruck<br />

gegen Flur<br />

LON-NETZWERK, FTT-10A, LON A/B<br />

Kabeltyp: IY(St)Y 2x2x0,8<br />

CRP-L = Raumdruckregelung, LON<br />

VAV-L = Volumenstromregler Zuluft, variabel,<br />

LON<br />

R = Abschlusswiderstand, LON-Netzwerk<br />

24V AC = 24V AC bauseitige Versorgungsspannung<br />

für Raumdruckregler CRP-L<br />

und Volumenstromregler VAV-L<br />

Achtung! Leitungen für LON A/B müssen<br />

paarig mite<strong>in</strong>ander verdrillt se<strong>in</strong>.<br />

Gebäudeleittechnik<br />

R<br />

+ dP<br />

CRP-L<br />

Raumabluft<br />

(druckgeregelt)<br />

gefordert ist. In Tabelle 7.5 s<strong>in</strong>d die parametrierten Werte<br />

und die Bezugsmessung des statischen Differenz-Drucktransmitters<br />

dargestellt.<br />

Alle Raumdruckregler CRP und die Raumdruckregler des<br />

VCP s<strong>in</strong>d auf der (-) = Unterdruck-Seite zusammengefasst<br />

und messen gegen e<strong>in</strong>en geme<strong>in</strong>samen Referenzpunkt,<br />

der die <strong>in</strong> Abschnitt 5.2.2 bereits aufgelisteten Bed<strong>in</strong>gungen<br />

erfüllen muss, um e<strong>in</strong>e stabile Regelung zu gewährleisten.<br />

Um variable Raumluftwechselraten zu realisieren, s<strong>in</strong>d <strong>in</strong><br />

diesem Raumschema komplett variable Volumenstromregler<br />

e<strong>in</strong>geplant,. So werden z.B. <strong>in</strong> Räumen mit Tierbelegung,<br />

je nach Nutzung, 12 bis 30-fache Raumluftwechselraten<br />

benötigt.<br />

24V AC<br />

24V AC<br />

Raum 1<br />

(++) = Überdruck<br />

gegen Flur<br />

VAV-L<br />

Raumzuluft<br />

(variabel)<br />

Raum 2<br />

(+++) = Überdruck<br />

gegen Flur<br />

VAV-L<br />

Raumzuluft<br />

(variabel)<br />

Raumabluft<br />

(volumenstromgeregelt)<br />

24V AC VCP-L<br />

+ dP<br />

Raumabluft<br />

(druckgeregelt)<br />

Raumabluft<br />

(volumenstromgeregelt)<br />

24V AC VCP-L<br />

+ dP<br />

Raumabluft<br />

(druckgeregelt)<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

-<br />

-


Diese nutzungsabhängigen Volumenströme (Raumluftwechsel)<br />

und Raumdruckhaltung werden <strong>in</strong> diesem<br />

Schema von der GLT über das LON-Netzwerk an die entsprechenden<br />

Regler vorgegeben und der druckgeregelte<br />

Anteil der Raumabluft wird autark ausgeregelt, um die geforderte<br />

Raumdruckhaltung zu gewährleisten. Ebenso ist<br />

e<strong>in</strong>e umschaltbare Raumdruckhaltung (z.B. von 10 Pa auf<br />

25 Pa) denkbar.<br />

Der patentierte volumenstrompriorisierte Raumdruckregler<br />

VCP von SCHNEIDER kann auf Grund der Regelstrategie<br />

von zwei mite<strong>in</strong>ander kommunizierenden Regelkreisen<br />

selbst bei hohen Raumluftwechselraten und sehr kle<strong>in</strong>er<br />

Raumleckfl äche den Raumdruck präzise und stabil ausregeln.<br />

Die beiden Regelkreise (Volumenstrom und Raumdruck)<br />

werden von e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>samen Mikroprocessor im<br />

Multitask<strong>in</strong>g-Betrieb angesteuert. Sie s<strong>in</strong>d aufe<strong>in</strong>ander<br />

abgestimmt und suchen sich selbsttätig den optimierten<br />

Regel- und Betriebsbereich. Da die beiden Regelkreise<br />

mite<strong>in</strong>ander kommunizieren, wird e<strong>in</strong> gegene<strong>in</strong>ander<br />

Regeln, wie bei zwei vone<strong>in</strong>ander unabhängigen Regelkreisen<br />

üblich, vermieden. E<strong>in</strong> gegenseitiges Schw<strong>in</strong>gen<br />

und <strong>in</strong>stabiles Regelverhalten wird durch dieses neuartige<br />

Konzept sehr effektiv vermieden.<br />

SCHNEIDER verfügt auf diesem Anwendungsgebiet über<br />

e<strong>in</strong> umfangreiches Know how und erstklassige Referenzen.<br />

Bild 7.9: Mechanische Abmessungen des volumenstrompriorisierten<br />

Raumdruckreglers VCP<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Re<strong>in</strong>raumtechnik - Raumduckregelungen<br />

Tabelle 7.5: Beispielwerte und Bezugsmessung<br />

Raumschema VCP<br />

Raum Bezugsmessung<br />

gegen<br />

geme<strong>in</strong>same<br />

Referenz<br />

parame-<br />

trierter<br />

Wert<br />

[Pascal]<br />

Kapitel 7.0<br />

Druckdifferenz<br />

gegen Flur<br />

(Atmosphäre)<br />

[Pascal]<br />

Schleuse Ja +10 +10<br />

Raum 1 Ja +20 +20<br />

Raum 2 Ja +30 +30<br />

Das Bild 7.9 zeigt verschiedene verschiedene Duchmesser<br />

des volumenstrompriorisierten Raumdruckreglers VCP<br />

mit den mechanischen Abmessungen. Der Volumenstromregler<br />

(erster Regelkreis) befi ndet sich auf dem Hauptrohr<br />

und der Raumdruckregler (zweiter Regelkreis) befi ndet<br />

sich auf dem Bypassregler.<br />

19


Re<strong>in</strong>raumtechnik - Raumduckregelungen<br />

Kapitel 7.0<br />

8.1 Raumdrucküberwachung PM100<br />

E<strong>in</strong>satz als Raumdrucküberwachung für Räume die e<strong>in</strong>e<br />

konstante Raumdruckhaltung erfordern. Re<strong>in</strong>räume oder<br />

Laborräume müssen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em konstanten Überdruck oder<br />

Unterdruck gegenüber benachbarten Räumen (z.B. Flur)<br />

gehalten werden. Je nach Anwendungsfall vermeidet<br />

man dadurch das E<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gen bzw. Ausdr<strong>in</strong>gen von<br />

schadstoffhaltiger oder ungere<strong>in</strong>igter Luft mit zu hohen<br />

Staubanteilen.<br />

PM100 ist geeignet, den erforderlichen Raumunter- bzw.<br />

Raumüberdruck zu überwachen und signalisiert e<strong>in</strong><br />

Überschreiten bzw. Unterschreiten des zu überwachenden<br />

Sollwertes. Die Sollwertvorgabe erfolgt über die digitalen<br />

E<strong>in</strong>gänge, durch Parametrierung über das Servicemodul<br />

SVM100 oder optional über den Feldbus.<br />

Folgende Ausbaustufen s<strong>in</strong>d verfügbar:<br />

Differenzdruckmessung mit Statusanzeige (rot/grün)<br />

und Alarmquittierung sowie zwei potenzialfreien<br />

Kontakten für Grenzwertüberwachung (optional)<br />

Differenzdruckmessung mit Statusanzeige (rot/grün)<br />

und Alarmquittierung und numerischer Digitalanzeige<br />

des Raumdrucks sowie zwei potenzialfreien<br />

Kontakten für Grenzwertüberwachung (optional)<br />

Zusätzlich zur Digitalanzeige ist noch e<strong>in</strong> externes Display<br />

als Zweitanzeige anschließbar.<br />

20<br />

PM100-L-1-W-2<br />

DIS220<br />

Bild 7.10: Raumdrucküberwachung PM100 mit Zweitanzeige<br />

(Tochterdisplay für zweiten Raum)<br />

E<strong>in</strong> schneller Regelalgorithmus vergleicht den Sollwert<br />

mit dem gemessenen Raumdruck des statischen<br />

Differenzdrucksensors und alarmiert e<strong>in</strong>e Über- bzw.<br />

Unterschreitung.<br />

Die zu überwachenden Sollwerte s<strong>in</strong>d frei parametrierbar<br />

und werden spannungsausfallsicher im EEPROM gespeichert.<br />

Dieses neuartige Überwachungskonzept von SCHNEIDER<br />

m<strong>in</strong>imiert Fehlalarme, die durch Fremdstörungen (Türen,<br />

Fenster etc.) verursacht werden und erhöht somit die<br />

Betriebssicherheit signifi kant.<br />

Die Raumdrucküberwachung PM100 von SCHNEIDER<br />

ist als redundante Überwachung zu e<strong>in</strong>er vorhandenen<br />

Raumdruckregelung (z.B. Raumdruckregelung CRP/VCP<br />

von SCHNEIDER) e<strong>in</strong>setzbar. Die potenzialfreien Kontakte<br />

signalisieren bei der Grenzwertüberwachung den oberen<br />

und unteren Grenzwert.<br />

Über die optionale Feldbus-Schnittstelle kann die<br />

Raumdrucküberwachung PM an die Gebäudeleittechnik<br />

(GLT) angeschlossen werden, wodurch alle relevanten<br />

Daten und Informationen verfügbar s<strong>in</strong>d.<br />

Alarmverzögerungszeit<br />

Die Alarmverzögerungszeit ist von 0...240 s frei parametrierbar.<br />

Der Alarmzustand muss m<strong>in</strong>destens für diese e<strong>in</strong>gestellte<br />

Zeit anstehen, damit e<strong>in</strong>e Alarmierung ausgelöst<br />

wird. Diese Zeit reduziert Fehlalarmauslösungen z.B. bei<br />

<strong>in</strong>stabilem Luftnetz.<br />

Türkontakterkennung für Raumdrucküberwachung<br />

PM, Raumdruckregelung CRP und volumenstromproirisierte<br />

Raumdruckregelung VCP<br />

E<strong>in</strong>e zusätzliche <strong>in</strong>terne Verzögerungszeit von 0...240 s<br />

wird gestartet, wenn der Differenz-Drucktransmitter e<strong>in</strong>en<br />

plötzlichen Drucke<strong>in</strong>bruch (z.B. Öffnen e<strong>in</strong>er Tür oder e<strong>in</strong>es<br />

Fensters) feststellt. Die Überwachung bzw. Regelung<br />

des Raumdrucks wird ausgesetzt und erst nach Ablauf<br />

dieses Timers wieder aufgenommen.<br />

Dies verh<strong>in</strong>dert Fehlalarme bzw. das Regeln durch Raumdrucke<strong>in</strong>bruch<br />

bei Betreten e<strong>in</strong>es Raumes. Das Öffnen<br />

und Schließen e<strong>in</strong>er Tür bei zügigem Betreten e<strong>in</strong>es Raumes<br />

liegt unter 10 s. D.h. bei e<strong>in</strong>er parametrierten Verzögerungszeit<br />

PM/CRP/VCP von z.B. 15 s werden plötzliche<br />

Drucke<strong>in</strong>bruche <strong>in</strong>nerhalb dieser Zeit nicht alarmiert bzw.<br />

ausgeregelt.<br />

Bild 7.11: Raumschema PM100 Raumdrucküberwachung<br />

e<strong>in</strong>es üner Volumenstromregler druckgeregelten<br />

Raumes<br />

VAV-A<br />

Laborraum<br />

(-) = Unterdruck<br />

Raumzuluft<br />

(variabel)<br />

Raumabluft<br />

(variabel)<br />

Flur<br />

(+) = Überdruck<br />

VAV-A<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

T<br />

dP<br />

+<br />

-<br />

Master/Slave<br />

PM


9.1 Volumenstromregler VAV<br />

Microprozessor gesteuertes schnelles adaptives Regelsystem<br />

für die variable Regelung von Raumzuluft- und<br />

Raumabluftvolumenströmen, speziell geeignet für Re<strong>in</strong>räume<br />

und <strong>Laboratorien</strong>. E<strong>in</strong> schneller Regelalgorithmus<br />

vergleicht den Sollwert mit dem gemessenen Istwert e<strong>in</strong>es<br />

statischen Differenz-Drucktransmitters und regelt, unabhängig<br />

gegenüber Druckschwankungen im Kanalnetz,<br />

schnell, präzise und stabil aus. Der m<strong>in</strong>imale und maximale<br />

Volumenstromsollwert ist frei parametrierbar und wird<br />

spannungsausfallsicher im EEPROM gespeichert.<br />

Sollwertvorgabe Analog oder LON<br />

Der variable Volumenstromregler VAV ist <strong>in</strong> zwei Ausführungen<br />

lieferbar, wobei das Hauptunterscheidungsmerkmal<br />

<strong>in</strong> der Sollwertvorgabe besteht.<br />

Tabelle 7.5 veranschaulicht die Produktvarianten mit der<br />

entsprechenden Ansteuerart.<br />

Tabelle 7.6:<br />

Produkt<br />

Ansteuerart VAV-A VAV-L<br />

Analog 0(2)...10V Ja Ne<strong>in</strong><br />

Digital (Relaiskontakt) Ja Ja<br />

LON, FTT-10A Ne<strong>in</strong> Ja<br />

Betriebsarten und Sollwertvorgabe<br />

Folgende Ansteuer- und Betriebsarten werden, je nach<br />

Ausführung, unterstützt:<br />

Tabelle 7.7:<br />

Ansteuerart<br />

Betriebsart<br />

variabel (VAV) konstant (CAV)<br />

Analog 0(2)...10V Ja Ne<strong>in</strong><br />

Digital (Relaiskontakt) Ne<strong>in</strong> Ja (1-3-Punkt)<br />

Alle Soll- und Istwerte s<strong>in</strong>d als analoge E<strong>in</strong>– bzw. Ausgänge<br />

0(2)...10V DC (Ausführung VAV-A) oder über das LON-<br />

Netzwerk (Ausführung VAV-L) als Standard Variablen<br />

(SNVT) verfügbar. Die LonMark-Spezifi kationen nach der<br />

Masterliste werden e<strong>in</strong>gehalten. Die LON-Variante VAV-L<br />

ist <strong>in</strong> der Technischen Dokumentation VAV-L separat beschrieben.<br />

Bauformen<br />

Die von SCHNEIDER angebotenen Volumenstromregler<br />

VAV-A und VAV-L s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> runder und eckiger Bauform<br />

verfügbar und zeichnen sich durch die schnelle Regelgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

(Ausregelzeit ≤ 3 sec für 90 ° Stellw<strong>in</strong>kel)<br />

und stabile Regelung aus.<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Re<strong>in</strong>raumtechnik - Raumduckregelungen<br />

VAV-A-250-S-0-0-MM<br />

Kapitel 7.0<br />

VAV-A-250-P-0-0-MM<br />

VAV-A-318-400-S-0<br />

9.1.1 Regelgeschw<strong>in</strong>digkeit des VAV-Reglers<br />

Bei der gesamten Anlagenplanung steht der Schutz für<br />

das Personal und für die Umwelt stets im Vordergrund.<br />

Raumdruckänderungen müssen dazu schnell erkannt und<br />

durch die erforderliche Zu- oder Abluft ausgeregelt werden,<br />

daher setzt SCHNEIDER permanent auf e<strong>in</strong>e hohe<br />

Regelgeschw<strong>in</strong>digkeit. Die Ausregelzeit beträgt < 3 sec.<br />

Motorlaufzeit für e<strong>in</strong>en Drehw<strong>in</strong>kel von 90° und ist von 3 s<br />

bis 24 s frei parametrierbar (Laufzeitverzögerung). Somit<br />

können die strengen Anforderungen des Anwenders und<br />

die gesetzlichen Bestimmungen erfüllt werden.<br />

9.1.2 Regelgenauigkeit des VAV-Reglers<br />

Die Regelgenauigkeit e<strong>in</strong>es Volumenstromreglers<br />

hängt im Wesentlichen vom Messsystem und von der<br />

Messgenauigkeit des statischen Differenzdrucksensors<br />

sowie von der Positionieraufl ösung des Stellmotors ab.<br />

Beim Messsystem setzt SCHNEIDER konsequent<br />

auf die patentierte Messdüse und optional auf die<br />

Venturidüse. Beide Messsysteme verfügen über das<br />

R<strong>in</strong>gkammermesspr<strong>in</strong>zip und mitteln den zu messenden<br />

Wert über die im Luftstrom angeordneten Messlöcher.<br />

Dadurch ist e<strong>in</strong> sehr stabiles und reproduzierbares<br />

Messsignal verfügbar, wodurch der Volumenstrom mit<br />

e<strong>in</strong>er sehr großen Messgenauigkeit ausgeregelt werden<br />

kann<br />

21


Re<strong>in</strong>raumtechnik - Raumduckregelungen<br />

Kapitel 7.0<br />

Das Messsystem von SCHNEIDER ist selbstre<strong>in</strong>igend und<br />

damit wartungsfrei und unempfi ndlich gegen schlechte<br />

Anströmbed<strong>in</strong>gungen.<br />

Um e<strong>in</strong>e Positionieraufl ösung von < 0,5 ° zu erreichen, setzt<br />

SCHNEIDER konsequent auf die direkte Ansteuerung des<br />

Stellmotors (Fast-Direct-Drive) aus der Reglerelektronik.<br />

Neben der sehr guten Positionieraufl ösung wird zusätzlich<br />

e<strong>in</strong> schnelles und stabiles Regelverhalten erreicht.<br />

Volumenstrommessung mit statischem Differenz-<br />

Drucktransmitter<br />

Über e<strong>in</strong>e geeignete Messe<strong>in</strong>richtung (Venturidüse, Messblende,<br />

Messdüse oder Messkreuz) wird der Wirkdruck<br />

mittels e<strong>in</strong>es statischen Differenzdruck-Transmitters erfasst.<br />

Über den gesamten Messbereich 3...300 Pa (optional<br />

8...800 Pa) wird mit sehr hoher Genauigkeit und Stabilität<br />

gemessen. Dadurch kann e<strong>in</strong> Volumenstrombereich<br />

von 10:1 ausgeregelt werden.<br />

Der statische Differenzdruck-Transmitter wird, im Gegensatz<br />

zum thermo-anemometrischen Messpr<strong>in</strong>zip, nicht von<br />

der Luft durchströmt und eignet sich daher besonders zum<br />

Messen <strong>in</strong> staubhaltigen und schadstoffhaltigen (korrosiven)<br />

Medien (die Tauglichkeit muss im E<strong>in</strong>zelfall geprüft<br />

werden). Das thermo-anemometrische Messpr<strong>in</strong>zip eignet<br />

sich nur sehr e<strong>in</strong>geschränkt für derartige Medien, da<br />

der Sensor verschmutzt oder von der korrosiven Luft angegriffen<br />

wird und somit die Messung sehr ungenau oder<br />

fehlerhaft werden kann.<br />

Bild 7.x: Raumschema VAV-A mit Ansteuerung vom<br />

Raumgruppencontroller GC10<br />

22<br />

ABZUG #1<br />

Raumzuluft-<br />

Volumenstromregler<br />

dp<br />

M<br />

VAV-A<br />

FC<br />

ABZUG #2<br />

FC<br />

Kabeltyp: IY(St)Y 4x2x0,8<br />

Kabeltyp: IY(St)Y 4x2x0,8<br />

A<strong>in</strong>1<br />

S<strong>in</strong>1<br />

T/N<br />

Aout1<br />

24V AC<br />

A<strong>in</strong>2<br />

S<strong>in</strong>2<br />

T/N<br />

Optional:<br />

Transformator<br />

T = 24V AC/<br />

30 VA<br />

Netze<strong>in</strong>speisung<br />

230V AC +-10%<br />

ABZUG<br />

#3 bis #8<br />

A<strong>in</strong>3<br />

S<strong>in</strong>3<br />

T/N<br />

ABZUG #9<br />

…<br />

…<br />

...<br />

Gruppencontroller<br />

GC10<br />

LON-NETZWERK, FT-X1 (FTT-10A), LON A/B<br />

A<strong>in</strong>9<br />

S<strong>in</strong>9<br />

T/N<br />

FC<br />

A<strong>in</strong>10<br />

Optional:<br />

LON300<br />

LON-Feldbusmodul<br />

FT-X1 (FTT-10A)<br />

freie Topologie<br />

Optional:<br />

Raumbediengerät<br />

RBG100<br />

LED-Nachtbetrieb<br />

Taste-Aufhebung Nachtbetrieb<br />

D<strong>in</strong>1<br />

K2<br />

Aout2<br />

24V AC<br />

Kabeltyp: IY(St)Y 4x2x0,8<br />

Kabeltyp: IY(St)Y 2x2x0,8<br />

Raumabluft-<br />

Volumenstromregler<br />

dp<br />

VAV-A<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

M<br />

Kabeltyp: IY(St)Y 4x2x0,8<br />

Raumsammelstörmeldung<br />

Umschaltung Tag/Nacht-Betrieb<br />

(raumweise)<br />

Volumenstrome<strong>in</strong>stellung V MIN, V MED, V MAX<br />

Die Volumenstrome<strong>in</strong>stellung (Parametrierung) erfolgt mit<br />

dem Servicemodul SVM100. Der gewünschte Volumenstrom<br />

wird dabei als numerischer Wert <strong>in</strong> m 3 /h e<strong>in</strong>gegeben.<br />

Dabei bedeutet:<br />

H<strong>in</strong>weise zur Reglerdimensionierung (Abmessungen<br />

und Volumenstrom)<br />

Wegen der Regelgenauigkeit ist darauf zu achten, dass<br />

bei m<strong>in</strong>imalem Volumenstrom V MIN die Strömungsgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

im Volumenstromregler von 2 m/s nicht unterschritten<br />

wird.<br />

In Laborraumanwendungen ist wegen der Geräuschentwicklung<br />

darauf zu achten, dass bei maximalem Volumenstrom<br />

V MAX die Strömungsgeschw<strong>in</strong>digkeit im Volumenstromregler<br />

von 7,5 m/s nicht überschritten wird.<br />

Die Volumenströme V MIN, V MED und V MAX lassen sich im<br />

Bereich von 50...2<strong>5.0</strong>00 m 3/h frei parametrieren, wobei<br />

auf geeignete Abmessungen der Volumenstromregler <strong>in</strong><br />

Bezug auf den Volumenstrombereich unter gleichzeitiger<br />

Berücksichtigung der Strömungsgeschw<strong>in</strong>digkeiten zu<br />

achten ist.<br />

Zwangssteuerung über digitale E<strong>in</strong>gänge<br />

Über e<strong>in</strong>e geeignete Beschaltung der digitalen E<strong>in</strong>gänge<br />

E<strong>in</strong>gang 1 und E<strong>in</strong>gang 2 lassen sich die Funktionen V MAX<br />

und Klappenstellung ZU direkt ausführen.<br />

Die Beschaltung der digitalen E<strong>in</strong>gänge ist wie folgt:<br />

0 = Kontakt offen (ke<strong>in</strong>e Spannung)<br />

1 = Kontakt geschlossen (Spannung<br />

liegt an)<br />

Legende:<br />

FC = Laborabzugsregelung, vollvariabel, Analogausgang<br />

0(2)...10V DC<br />

GC10 = Gruppencontroller, 10 Analoge<strong>in</strong>gänge<br />

LON300 = LON-Modul, FTT-10A (optional)<br />

RBG100 = Raumbediengerät zur Aufhebung des<br />

Nachtbetriebs (optional)<br />

VAV-A = schneller variabler Volumenstromregler mit<br />

Analogansteuerung 0...10V DC<br />

A<strong>in</strong>1 … A<strong>in</strong>10 = 10 Analoge<strong>in</strong>gänge 0...10V DC<br />

S<strong>in</strong>1 … S<strong>in</strong>10 = 10 Störmeldee<strong>in</strong>gänge, verschaltet als<br />

Sammelstörmeldung über Zusatzklemmenplat<strong>in</strong>e<br />

T/N = Tag/Nachtbetrieb Digestorien (raumweise)<br />

verschaltet als parallele Tag/Nacht-<br />

Ansteuerung über Zusatzklemmenplat<strong>in</strong>e<br />

D<strong>in</strong>1 = Digitale<strong>in</strong>gang Taste Aufhebung-<br />

Nachtbetrieb<br />

K2 = Relaiskontakt zur Ansteuerung<br />

LED-Tag/Nacht<br />

Aout1 … Aout4 = Analogausgänge 0...10V DC<br />

24V AC = 24V AC Versorgungsspannung für<br />

Volumenstromregler VAV-A<br />

Achtung! Kabeladern für LON A/B müssen<br />

paarig mite<strong>in</strong>ander verdrillt se<strong>in</strong>.<br />

Maximale Kabellänge nicht überschreiten.<br />

Gebäudeleittechnik


10.1 Leistungsmerkmale<br />

Raumdruckregler CRP<br />

Microprozessorgesteuerte Raumdruckregelung<br />

Digitale Raumdruckanzeige <strong>in</strong> Pascal (optional)<br />

Zusätzliche externe digitale Raumdruckanzeige <strong>in</strong><br />

Pascal (optionale Zweitanzeige)<br />

Externes Bedientableau mit Statusanzeige und<br />

Alarm-quittierung<br />

Integrierte optionale Grenzwertüberwachung des<br />

Raumunter-/Raumüberdrucks mit akustischer<br />

Alarmierung<br />

Konstante Druckhaltung frei programmierbar<br />

Alle Systemdaten werden netzspannungsausfallsicher<br />

im EEPROM gespeichert<br />

Laufzeit des Stellmotors


Re<strong>in</strong>raumtechnik - Raumduckregelungen<br />

Kapitel 7.0<br />

10.2 Leistungsmerkmale<br />

volumenstrompriorisierter Raumdruckregler<br />

VCP<br />

Microprozessorgesteuerte volumenstrompriorisierte<br />

Raumdruckregelung<br />

Optionale digitale Raumdruckanzeige <strong>in</strong> Pa und<br />

Volumenstromanzeige <strong>in</strong> m³/h<br />

Zusätzliche externe digitale Raumdruck- und<br />

Volumenstromanzeige (optionale Zweitanzeige)<br />

Optionales externes Bedientableau mit Statusanzeige<br />

und Alarmquittierung<br />

Integrierte optionale Grenzwertüberwachung des<br />

Raumunter-/Raumüberdrucks mit akustischer<br />

Alarmierung<br />

Konstante Druckhaltung und Volumenstrom<br />

(Raumwechsel) frei programmierbar<br />

Alle Systemdaten werden netzspannungsausfallsicher<br />

im EEPROM gespeichert<br />

Laufzeit der Stellmotore


10.3 Leistungsmerkmale<br />

Raumdrucküberwachung PM100<br />

Microprozessorgesteuertes Überwachungssystem<br />

Digitale Raumdruckanzeige <strong>in</strong> Pascal (optional)<br />

Zusätzliche externe digitale Raumdruckanzeige <strong>in</strong><br />

Pascal (optionale Zweitanzeige)<br />

Grenzwertüberwachung des Raumunter-/Raumüberdrucks<br />

mit akustischer Alarmierung und Quittiertaste<br />

Alle Systemdaten werden netzspannungsausfallsicher<br />

im EEPROM gespeichert<br />

Freie Parametrierbarkeit der Systemdaten über das<br />

Servicemodul SVM-100, wie z.B. Alarmverzögerungszeit,<br />

Raumunter-/Raumüberdruck<br />

Abruf aller Istwerte über das optionale LON-Netzwerk<br />

Statischer Differenzdrucksensor mit hoher Langzeitstabilität<br />

zur kont<strong>in</strong>uierlichen Messung des Istwertes<br />

im Bereich von 5 Pa bis 100 Pa oder ± 50 Pa (extern)<br />

Überwachung des bauseitigen Lüftungssytems<br />

Geeignet als redundante Raumunter-/Raumüberdrucküberwachung<br />

Analoger Istwertausgang 0(2)...10V DC / 10mA)<br />

Zwei digitale E<strong>in</strong>gänge für Sollwertumschaltung<br />

Relaiskontakt 1 x A für oberen Grenzwert<br />

Relaiskontakt 1 x A für unteren Grenzwert<br />

Programmierbuchse auf der Plat<strong>in</strong>e<br />

Externe bauseitige Versorgungsspannung 24V AC<br />

Internes Netzteil 230V AC (optional)<br />

10.4 Leistungsmerkmale VAV<br />

Schneller adaptiver Regelalgorithmus für präzise und<br />

stabile Regelung<br />

Regelzeit ≤ 3 sec für 90 ° Stellw<strong>in</strong>kel<br />

Geeignet für Zuluft- und Abluftvolumenstromregelung<br />

<strong>in</strong> <strong>Laboratorien</strong> und Re<strong>in</strong>räumen<br />

Alle Systemdaten werden netzspannungsausfallsicher<br />

im EEPROM gespeichert<br />

Freie Parametrierbarkeit der Systemdaten sowie<br />

Abruf aller Istwerte<br />

Überwachung des bauseitigen Lüftungssytems<br />

durch <strong>in</strong>tegrierte Überwachungsfunktion des<br />

auszuregelnden Zuluft-/ Abluftsollwertes<br />

Geschlossener Regelkreis (closed loop)<br />

Statischer Differenz-Drucktransmitter nach dem Wirkdruckverfahren<br />

zur kont<strong>in</strong>uierlichen Messung des<br />

Ist-wertes im Bereich von 3...300 Pa (optional 8...800<br />

Pa) mit hoher Langzeitstabilität.<br />

Analoger Sollwerte<strong>in</strong>gang 0(2)...10V DC/1mA<br />

Analoger Istwertausgang 0(2)...10V DC/10mA<br />

Schnelle, stabile und präzise Regelung durch direkte<br />

Ansteuerung des Stellmotors mit Rückführungspoti<br />

Regelparameter werden onl<strong>in</strong>e adaptiv optimiert<br />

Reaktionszeit und Ausregelung des Abluftvolumenstroms<br />

≤ 3 sec<br />

Störmelderelais mit potenzialfreiem Kontakt<br />

Zwei digitale E<strong>in</strong>gänge für BSK/RK-Kontakte oder<br />

Zwangssteuerung (z.B. Klappe Zu, E<strong>in</strong>/Aus)<br />

Direkte Zwangssteuerung über digitale E<strong>in</strong>gänge für<br />

Funktionen V MIN, V MED, V MAX und Stellklappe = ZU<br />

(CAV-Betrieb). Über V MIN kann z.B. e<strong>in</strong>e Nachtabsenkung<br />

(reduzierter Betrieb) realisiert werden<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Re<strong>in</strong>raumtechnik - Raumduckregelungen<br />

LON, FTT-10A<br />

PM100-L-1-W-2<br />

PM100-L-1-A-2<br />

VAV-A-250-S-0-0-MM<br />

Kapitel 7.0<br />

DIS220<br />

VAV-A-250-P-0-0-MM<br />

VAV-A-318-400-S-0<br />

25


Re<strong>in</strong>raumtechnik - Raumduckregelungen<br />

Kapitel 7.0<br />

11.1 Produktübersicht Raumdruckregler,<br />

Volumenstromregler, Raumdrucküberwachung<br />

Die Tabelle zeigt die Übersicht der von SCHNEIDER<br />

verfügbaren Produkte <strong>in</strong> der Produktgruppe Raumdruckregelung,<br />

Raumdrucküberwachung und volummenstrompriorisierter<br />

Raumdruckregler.<br />

Die Gesamtproduktübersicht <strong>LabSystem</strong> fi nden Sie <strong>in</strong><br />

Kapitel 1, Abschnitt 6.1<br />

26<br />

Technische Datenblätter, weiterführende Informationen<br />

und Ausschreibungstexte über die Produkte VAV, CAV,<br />

CRP, VCP und PM100 fi nden Sie als Download im Internet<br />

unter www.schneider-elektronik.de.<br />

Produktgruppe Produkt Kurzbeschreibung Kapitel<br />

Schnelllaufende<br />

Raumzu-/Raumabluftregler<br />

Mechanische<br />

selbsttätige Volumenstromregler<br />

Schnelllaufende<br />

Raumdruckregler<br />

Raumdrucküberwachung<br />

VAV Volumenstromregler für Laborraumzu- bzw. Laborraumabluft, Analoge<strong>in</strong>gang<br />

0(2)...10V DC für Sollwert, optionales Feldbusmodul, Regelgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

< 3 s<br />

CAV Volumenstromregler für Bodenabsaugungen und Sicherheitsschränke,<br />

mechanisch, selbsttätig, ohne Hilfsenergie<br />

CRP Raumdruckregler für undichte Räume, Analoge<strong>in</strong>gang 0(2)...10V DC für<br />

Sollwert, optionales Feldbusmodul, Regelgeschw<strong>in</strong>digkeit < 3 s<br />

7.0<br />

VCP Volumenstrompriorisierter Raumdruckregler für dichte Räume 7.0<br />

PM100 Raumdrucküberwachung mit <strong>in</strong>ternem statischen Differenzdrucktranmitter<br />

3...100 Pa oder externem Sensor ± 50 Pa, -20...+80 Pa<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

<strong>5.0</strong><br />

7.0<br />

<strong>5.0</strong><br />

7.0


<strong>LabSystem</strong><br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Ex-Laborabzugsüberwachung Ex-Regler<br />

8.0<br />

Ex-Laborabzugsüberwachung Ex-Regler<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Kapitel 8.0<br />

Abschnitt Titel Seite<br />

1.1 E<strong>in</strong>leitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

1.2 Ex-Laborabzugsüberwachung FM100-Ex . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

1.3 Ex-Laborabzugsregelung FC500-K-Ex . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

1.4 Schnelllaufende variable Ex-Volumenstromregler VAV-Ex . . . . . . . . . . . 4<br />

1.5 Konstante Ex-Volumenstromregler CAV-Ex . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

1.6 Schaltbare Ex-Verbraucher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

2.1 Funktionsbeschreibung Ex-Laborabzugsregelung FC500-K-Ex . . . . . . . . 5<br />

2.1.1 LON-Netzwerk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

2.1.2 Gebäudeleittechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

2.1.3 Ex-Funktionsanzeige und Bedienpanel. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

2.2 Betriebsarten der Ex-Laborabzugsregelung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

2.3 Regelung im Ex-gefährdeten Bereich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

2.4 Konstantregelung 1-, 2- oder 3-Punkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

2.4.1 Schnelles Aufwärtsregeln und langsames Abwärtsregeln . . . . . . . . . . . . . 7<br />

2.4.2 Regelparameter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

2.4.3 Selbstlernmodus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

2.4.4 Test- und Diagnosefunktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

2.5 Mess- und Regelkomponenten <strong>in</strong> Ex-Ausführung . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

2.5.1 Wartungsfreie Messe<strong>in</strong>richtung mit <strong>in</strong>tegrierter Drosselklappe <strong>in</strong> Ex-Ausführung . 8<br />

2.5.2 Kompakte Bauweise der Regele<strong>in</strong>heit <strong>in</strong> Ex-Ausführung . . . . . . . . . . . . . 8<br />

2.5.3 Schneller Stellmotor <strong>in</strong> Ex-Ausführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

2.5.4 Statischer Differenz-Drucktransmitter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

2.5.5 Volumenstrommessung mit statischem Differenz-Drucktransmitter . . . . . . . . 9<br />

3.1 H<strong>in</strong>weise zur Reglerdimensionierung (Abmessungen und Volumenstrom) . 9<br />

3.2 Dimensionierung VAV für Raumapplikationen . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

3.3 Planungswerte Kanalvordruck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

4.1 Ex-Funktionsanzeige . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

5.1 Anschlussplan Laborabzugsregelung <strong>in</strong> Ex-Ausführung . . . . . . . . . . . 11<br />

1


2<br />

Ex-Laborabzugsüberwachung Ex-Regler<br />

Kapitel 8.0<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Abschnitt Titel Seite<br />

6.1 Die richtige Installation von Ex-Komponenten . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

6.1.1 Stromkreise der Zündschutzarten d, e, q, o, m, p . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

6.1.2 Stromkreise der Zündschutzarten „i“ (Eigensicherheit) . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

6.1.3 Vorschlag zum Aufbau e<strong>in</strong>er Schalt- und Regelanlage . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

7.1 Leistungsmerkmale FC500-K-Ex . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

8.1 Produktübersicht Ex-Laborabzugsregelung, Ex-Volumenstromregler,<br />

Ex-Laborabzugsüberwachung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>


1.1 E<strong>in</strong>leitung<br />

Für den E<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> Lüftungsanlagen <strong>in</strong> Ex-gefährdeten<br />

Bereichen nach ATEX Gruppe II, Zone 1, 2, 21 und 22 bietet<br />

SCHNEIDER die komplette Systemlösung für Raumzuluft-<br />

/Raumabluftregelungen, Laborabzugsüberwachung und<br />

Laborabzugsregelung aus e<strong>in</strong>er Hand.<br />

Der Vorteil für den Anwender ist e<strong>in</strong> funktionierendes Gesamtsystem<br />

ohne Kompatibilitätsprobleme.<br />

Folgende <strong>LabSystem</strong>-Produkte von SCHNEIDER werden<br />

<strong>in</strong> Ex-gefährdeten Bereichen nach ATEX, Gruppe II, Zone<br />

1, 2, 21 und 22 e<strong>in</strong>gesetzt:<br />

Ex-Laborabzugsüberwachung FM100-Ex<br />

Ex-Laborabzugsregelung FC500-K-Ex<br />

Schnellaufende variable<br />

Ex-Volumenstromregler, LON VAV-L-Ex<br />

Schnellaufende variable<br />

Ex-Volumenstromregler, Analog VAV-A-Ex<br />

Konstant Ex-Volumenstromregler,<br />

mechanisch, ohne Hilfsenergie CAV-xxx-Ex<br />

Drosselklappe für Absperrfunktion,<br />

Auf/Zu DK-xxx-Ex<br />

Sämtliche Volumenstromregler von SCHNEIDER s<strong>in</strong>d <strong>in</strong><br />

Edelstahl (V4A) oder wahlweise <strong>in</strong> PPs-EL (Polypropylän,<br />

elektrisch leitfähig) verfügbar.<br />

Der jeweilige Anwendungsfall bestimmt den E<strong>in</strong>satz des<br />

entsprechenden Produktes unter Berücksichtigung des<br />

besten Preis-/Leistungsverhältnisses.<br />

1.2 EX-Laborabzugsüberwachung FM100-Ex<br />

Das Ex-geschützte Überwachungssysteme FM100-Ex<br />

von SCHNEIDER ist für die lufttechnische Funktionsüberwachung<br />

von Laborabzügen und Absaugsystemen <strong>in</strong> Exgefährdeten<br />

Bereichen, Zone 1, 2, 21 und 22 konzipiert.<br />

E<strong>in</strong> Überwachungssystem ist für alle Laborabzüge nach<br />

DIN EN 14175 vorgeschrieben.<br />

E<strong>in</strong> sicherer Laborbetrieb erfordert hohe Anforderungen<br />

an die Überwachungskomponenten:<br />

Überwachung mit optischer und akustischer Alarmierung<br />

bei Unter schreitung der M<strong>in</strong>destabluftmenge<br />

nach DIN EN 14175<br />

Überwachung und Störungsmeldung der <strong>in</strong>ternen<br />

Gerätefunktionen und des Sensors<br />

Volumenstrommessung im Abluftstutzen, dadurch<br />

unabhängig von der Kon struktion und der Bauart des<br />

Frontschiebers bzw. des Laborabzuges<br />

Alle Systemparameter spannungsausfall sicher (im<br />

EEPROM) gespeichert<br />

Überwachung des reduzierten Betriebs<br />

(Nachtbetrieb)<br />

Erkennung und optische Alarmierung von Netzausfall<br />

(Betriebs-LED bl<strong>in</strong>kt)<br />

Relaisausgänge mit potentialfreien Kontakten zur<br />

externen Signalisierung von Stör– und Betriebsmeldungen<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Ex-Laborabzugsüberwachung Ex-Regler<br />

Bild 8.1: Laborabzugsregelung FC500-K-Ex<br />

Kapitel 8.0<br />

Die Ex-Laborabzugsüberwachung FM100-Ex eignet sich<br />

zum E<strong>in</strong>bau <strong>in</strong> alle Bauarten und Konstruktionen von<br />

Laborabzügen und ist somit auch für Nachrüstungen ideal<br />

geeignet.<br />

In der Regel wird die Ex-Laborabzugsüberwachung<br />

FM100-Ex (Controller) im sicheren Bereich im eigenen<br />

Schaltschrank montiert und im Ex-Bereich befi ndet sich<br />

die Funktionsanzeige mit akustischer Alarmierung und der<br />

Differenz-Drucktransmitter.<br />

Bild 8.2: Laborabzugsüberwachung FM100-Ex<br />

im eigenen Schaltschrank<br />

1.3 Ex-Laborabzugsregelung FC500-K-Ex<br />

Mikroprozessor gesteuertes, schnelles Regelsystem zur<br />

konstanten 1-3-stufi gen Abluftregelung e<strong>in</strong>es Laborabzuges<br />

<strong>in</strong> Abhängigkeit von der Frontschieberöffnung<br />

sowie zur variablen Regelung von Zuluft- und Abluftvolumenströmen<br />

<strong>in</strong> VVS-Anlagen. Die Ex-geschützte<br />

Laborabzugsregelung FC-500-K-Ex wurde für den E<strong>in</strong>satz<br />

<strong>in</strong> Ex-gefährdeten Bereichen (<strong>Laboratorien</strong>) nach ATEX,<br />

Gruppe II, Zone 1, 2, 21 und 22 konzipiert.<br />

3


4<br />

Ex-Laborabzugsüberwachung Ex-Regler<br />

Kapitel 8.0<br />

Folgende Betriebsart der Ex-Laborabzugsregelung ist<br />

realisierbar:<br />

konstante Regelung (1-/2-/3-Punkt) FC500-K-Ex<br />

Die <strong>in</strong>tegrierte Funktionsüberwachung nach EN 14175<br />

bietet maximale Sicherheit für das Laborpersonal. Bei<br />

Unterschreitung des auszuregelnden Abluftsollwertes<br />

erfolgt e<strong>in</strong>e akustische und optische Alarmierung.<br />

Für alle Ex-Laborabzugsbauarten und Ex-absaugende<br />

E<strong>in</strong>heiten geeignet. In der Regel wird die Ex-<br />

Laborabzugsregelung FC500-K-Ex (Controller) im<br />

sicheren Bereich im eigenen Schaltschrank montiert und<br />

im Ex-Bereich befi ndet sich die Ex-Funktionsanzeige<br />

mit akustischer Alarmierung, der Ex-Differenz-<br />

Drucktransmitter und der schnelllaufende Ex-Stellmotor<br />

mit dem Regelkörper.<br />

Die optionale Vernetzung über das Feldbusmodul bietet<br />

maximale Flexibilität und Sicherheit. Die Netzwerke BACnet,<br />

LON und Modbus werden unterstützt und s<strong>in</strong>d jederzeit<br />

nachrüstbar.<br />

1.4 Schnellaufende variable Ex-Volumenstromregler<br />

VAV-Ex<br />

Schnellaufende variable Ex-Volumenstromregler werden<br />

vorzugsweise für die Raumzuluft- und Raumabluftregelung<br />

<strong>in</strong> Ex-gefährdeten Laborräumen e<strong>in</strong>gesetzt. Der Exgeschützte<br />

Volumenstromregler VAV-Ex wurde für den<br />

E<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> Ex-gefährdeten Bereichen (<strong>Laboratorien</strong>) nach<br />

ATEX, Gruppe II, Zone 1, 2, 21 und 22 konzipiert.<br />

SCHNEIDER produziert die Ex-Volumenstromregler mit<br />

den Nennweiten DN160, DN250 und DN315 <strong>in</strong> Edelstahl<br />

(V4A) und PPs-EL. Die Sollwertansteuerung erfolgt, je<br />

nach Reglerausführung, entweder analog 0(2)...10V DC<br />

oder über das Netzwerkmodul.<br />

Es s<strong>in</strong>d zwei verschiedene Ex-Reglerausführungen verfügbar<br />

die, abhängig von der Projektgröße, e<strong>in</strong>gesetzt<br />

werden können.<br />

Der Analogregler VAV-A-Ex (xxx steht für die Nennweite<br />

NW <strong>in</strong> mm) wird mit e<strong>in</strong>em analogen Sollwert 0(2)...10V<br />

DC angesteuert, der von raumluftbilanzierenden Geräten<br />

(Laborcontroller LCO500, Gruppencontroller GC10,<br />

Raumregelmodul RAM500) generiert wird.<br />

Der LON-Regler VAV-L-Ex errechnet die Raumluftbilanz<br />

eigenständig, <strong>in</strong>dem er die Abluftistwerte der zu bilanzierenden<br />

absaugenden E<strong>in</strong>heiten (Laborabzüge, schaltbare<br />

Verbraucher usw.) über das LON-Netzwerk als Standard<br />

Variable Type (SNVT) erhält. Das erfordert natürlich e<strong>in</strong><br />

LON-vernetztes Gesamtsystem.<br />

Für den Ex-gefährdeten Bereich, wie Raumzu- / und<br />

Raumabluft, alle Ex-Laborabzugsbauarten und Ex absaugende<br />

E<strong>in</strong>heiten geeignet. In der Regel wird der Ex-<br />

Volumestromregler VAV-Ex im sicheren Bereich im eigenen<br />

Schaltschrank montiert und im Ex-Bereich befi ndet sich<br />

die Funktionsanzeige mit akustischer Alarmierung, der<br />

Differenz-Drucktransmitter und der schnelllaufende Ex-<br />

Stellmotor mit dem Regelkörper.<br />

Die optionale Vernetzung über das Feldbusmodul bietet<br />

maximale Flexibilität und Sicherheit. Die Netzwerke BACnet,<br />

LON und Modbus werden unterstützt und s<strong>in</strong>d jederzeit<br />

nachrüstbar.<br />

1.5 Konstante Ex-Volumenstromregler<br />

CAV-Ex<br />

Konstante Ex-Volumenstromregler CAV-Ex werden <strong>in</strong><br />

dauerabgesaugten E<strong>in</strong>heiten, die sich im Ex-gefährdeten<br />

Bereich befi nden, e<strong>in</strong>gesetzt. Lagerschränke, Unterbauabsaugungen<br />

oder Bodenabsaugungen müssen<br />

permanent mit konstanter Luftmenge abgesaugt werden.<br />

Mechanische (ohne Hilfsenergie) und elektronische konstante<br />

Ex-Volumenstromregler regeln, unabhängig vom<br />

Kanalvordruck, e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>gestellten Volumenstrom aus.<br />

Mechanische konstante Ex-Volumenstromregler s<strong>in</strong>d <strong>in</strong><br />

Stahlblech mit optionaler 2-K-Lackausführung und PPs-<br />

EL verfügbar. Elektronische konstante Volumenstromregler<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Stahlblech mit optionaler 2-K-Lackausführung,<br />

PPs-EL und Edelstahl (V4A) verfügbar.<br />

Der Ex-geschützte Volumenstromregler VAV-Ex wurde für<br />

den E<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> Ex-gefährdeten Bereichen (<strong>Laboratorien</strong>)<br />

nach ATEX, Gruppe II, Zone 1, 2, 21 und 22 konzipiert.<br />

Die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> die Raumbilanz erfolgt als fester Offsetwert.<br />

Bild 8.3: Konstanter Ex-Volumenstromregler,<br />

mechanisch, ohne Hilfsenergie, PPs-EL<br />

CAV-Ex-160-Pel<br />

1.6 Schaltbare Ex-Verbraucher<br />

Quellenabsaugungen und Absaugessen, die sich im Exgefährdeten<br />

Bereich befi nden und bedarfsweise elektrisch<br />

zu- oder abgeschaltet werden können, zählen zu den<br />

schaltbaren Ex-Verbrauchern.<br />

Konstante Ex-Volumenstromregler (mechanisch oder elektronisch)<br />

werden, gekoppelt mit e<strong>in</strong>er AUF/ZU-Klappe, mit<br />

e<strong>in</strong>em Ex-geschützten Stellantrieb und e<strong>in</strong>em Schalter zu<br />

oder abgeschaltet.<br />

Die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> die Raumbilanz erfolgt über e<strong>in</strong>en po-<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>


tenzialfreien Kontakt des Schalters als geschalteter Offsetwert.<br />

Die Ex-geschützte motorisch verstellbare Drosselklappe<br />

mit Ex-Stellmotor wurde für den E<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> Ex-gefährdeten<br />

Bereichen (<strong>Laboratorien</strong>) nach ATEX, Gruppe II, Zone 1,<br />

2, 21 und 22 konzipiert.<br />

2.1 Funktionsbeschreibung<br />

Ex-Laborabzugsregelung FC500-K-Ex<br />

Die e<strong>in</strong>zelnen Regelungsstufen (maximal 3) werden über<br />

bauseitige, am Frontschieber montierte, Ex-geschützte<br />

Kontakte aufgeschaltet. Aus der Anzahl der betätigten<br />

Kontakte (maximal 2) wird der angeforderte Volumenstrom<br />

als Sollwertvorgabe errechnet.<br />

E<strong>in</strong> schneller Regelalgorithmus vergleicht den Sollwert<br />

mit dem gemessenen Istwert e<strong>in</strong>es Differenzdrucksensors<br />

und regelt, unabhängig gegenüber Druckschwankungen<br />

im Kanalnetz, schnell, präzise und stabil aus. Die voreilende<br />

Abluftbedarfsanforderung wird sofort errechnet und<br />

verbessert entscheidend die Reaktionszeit der gesamten<br />

Regelstrecke, e<strong>in</strong>schließlich der Raumabluft.<br />

Die <strong>in</strong>tegrierte Überwachungse<strong>in</strong>richtung für die lufttechnische<br />

Funktion des Laborabzugs ist Bestandteil der Regelung.<br />

Der auszuregelnde bedarfsabhängige Volumenstrom<br />

wird dynamisch überwacht und bietet somit maximale Sicherheit<br />

für das Bedienpersonal. Der dynamische Überwachungswert<br />

ist frei parametrierbar und wird als Differenzwert<br />

(Offset) e<strong>in</strong>gegeben. Bei Unterschreitung des<br />

Differenzwertes zum auszuregelnden Abluftsollwert erfolgt<br />

e<strong>in</strong>e akustische und optische Alarmierung.<br />

Der Regler FC-500-K-Ex besteht aus der Elektronik <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em Gehäuse aus Stahlblech, e<strong>in</strong>er Messdüse mit <strong>in</strong>tegrierter<br />

Stellklappe aus Edelstahl V4A oder PPs-El<br />

(elektrisch leitfähig) mit Stellantrieb, e<strong>in</strong>em Differenz-<br />

Drucktransmitter und e<strong>in</strong>em Klemmenkasten. Die ex-geschützte<br />

Funktionsanzeige ist mit e<strong>in</strong>er grünen und e<strong>in</strong>er<br />

roten LED sowie e<strong>in</strong>em Summer und e<strong>in</strong>er Quittiertaste<br />

ausgerüstet. Sie darf im Ex-Raum direkt am Laborabzug<br />

montiert werden.<br />

Der Regler FC500-K-Ex wird zusammen mit allen Bauteilen<br />

(Netzteil, Barrieren, Relais usw.) <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em eigenen<br />

Schaltkasten geliefert und muss ausserhalb des Ex-Raumes<br />

im sicheren Bereich montiert werden.<br />

2.1.1 LON-Netzwerk<br />

Die LON-Vernetzung bietet maximale Flexibilität und Sicherheit.<br />

Die Anb<strong>in</strong>dung an die Gebäudeleittechnik (GLT)<br />

ermöglicht die komplette lufttechnische Steuerung und<br />

Überwachung aller Laborräume.<br />

Die LonMark-Spezifi kationen werden erfüllt, wodurch e<strong>in</strong>e<br />

problemlose E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung von verschiedenen Gewerken<br />

gewährleistet ist. Bei allen <strong>LabSystem</strong> Produkten von<br />

SCHNEIDER ist die LON-Interfaceplat<strong>in</strong>e FTT-10A jederzeit<br />

e<strong>in</strong>fach nachrüstbar. BACnet und Modbus wird über<br />

das optionale Netzwerkmodul ebenfalls unterstützt.<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Ex-Laborabzugsüberwachung Ex-Regler<br />

2.1.2 Gebäudeleittechnik<br />

Kapitel 8.0<br />

Die Gebäudeleittechnik (GLT) bilanziert den Luftbedarf des<br />

gesamten Gebäudes und kann zusätzlich alle Raumregelungen<br />

auf Plausibilität prüfen. Tag/Nacht-Umschaltung,<br />

Visualisierung von Störmeldungen und Istwerten sowie<br />

Fernwartung und Fehlerferndiagnose lassen sich e<strong>in</strong>fach<br />

<strong>in</strong>tegrieren. Raumbezogene Luftverbrauchserfassung und<br />

<strong>in</strong>dividuelle Abrechnung ist ebenfalls realisierbar.<br />

2.1.3 Ex-Funktionsanzeige und Bedienpanel<br />

Das Funktions- und Bedienpanel ist im Anbaugehäuse<br />

mit EG-Baumusterprüfbesche<strong>in</strong>igung verfügbar und hat<br />

folgende Funktionen:<br />

Akustischer und optischer Alarm (rote LED) für zu<br />

ger<strong>in</strong>ge Abluft/Zuluft<br />

Optische Anzeige (grüne LED) für ausreichende<br />

Abluft/Zuluft<br />

RESET-Taste zur Quittierung des akustischen Alarms<br />

Bild 8.4: Funktionsanzeige im Aufbaugehäuse mit<br />

akustischer Alarmierung und Resettaste,<br />

geeignet für Ex-Laborabzugsüberwachung<br />

und Ex-Laborabzugsregelung<br />

2.2 Betriebsarten der Ex-Laborabzugsregelung<br />

Für die Ex-geschützte Laborabzugsregelung ist folgende<br />

Betriebsart möglich:<br />

konstante Regelung (1-/2-/3-Punkt) FC500-K-Ex<br />

5


6<br />

Ex-Laborabzugsüberwachung Ex-Regler<br />

Kapitel 8.0<br />

2.3 Regelung im Ex-gefährdeten Bereich<br />

Bereiche, <strong>in</strong> denen e<strong>in</strong>e gefährliche explosionsfähige Atmosphäre<br />

auftreten kann, werden nach der Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />

des Auftretens dieser Ex-Atmosphäre <strong>in</strong> Zonen<br />

e<strong>in</strong>geteilt.<br />

Im Falle von Gasatmosphären erfolgt e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>teilung <strong>in</strong><br />

die Zone 0 , Zone 1 und Zone 2. Bei Staubatmosphären<br />

wird <strong>in</strong> die Zone 20, Zone 21 und Zone 22 e<strong>in</strong>geteilt.<br />

Gas Staub Bemerkung<br />

Zone 0 Zone 20 Gefahr ständig<br />

oder langzeitig<br />

oder häufi g<br />

Zone 1 Zone 21 Gefahr gelegentlich<br />

Zone 2 Zone 22 Gefahr selten<br />

PPs-El<br />

Drosselklappe<br />

mit<br />

Messsystem<br />

V4A<br />

Drosselklappe<br />

mit<br />

Messsystem<br />

Abluft<br />

Ex-Laborabzug<br />

Zuluft<br />

-<br />

+<br />

-<br />

+<br />

Ex-Motor<br />

Ex-Statischer Differenz<br />

Drucktransmitter<br />

Ex-Motor<br />

p<br />

p<br />

Okay<br />

Low<br />

Reset<br />

EN 14175<br />

Ex-Statischer Differenz<br />

Drucktransmitter<br />

Ex-Bedienpanel<br />

Laborraum<br />

Zone 1, 2, 21 und 22<br />

Im Bild 8.5 ist e<strong>in</strong>e Laborabzugsregelung und e<strong>in</strong>e Raumzuluftregelung<br />

im Ex-gefährdeten Bereich dargestellt.<br />

Die im Ex-bereich montierten elektrischen Komponenten<br />

wie Ex-Stellmotor, Ex-Differenz-Drucktransmitter und Ex-<br />

Funktionsanzeige müssen über e<strong>in</strong>e EG-Baumusterprüfbesche<strong>in</strong>igung<br />

für die entsprechende Zone verfügen.<br />

Die Controller des Laborabzugsreglers FC500-K-Ex und<br />

des Zuluftvolumenstromreglers VAV-A-Ex werden im eigenen<br />

Schaltschrank im sicheren Bereich außerhalb der<br />

Ex-Zone montiert. Die elektrische Anschaltung der Ex-<br />

Komponenten erfolgt teilweise direkt bzw. über Sicherheitsbarrieren.<br />

Bild 8.5: Laborabzugsregelung FC500-K-Ex<br />

Zuluft-Volumenstromregler VAV-A-Ex<br />

Sicherheitsbarriere<br />

Sicherer Bereich<br />

Controller<br />

FC500-Ex<br />

230 VAC ma<strong>in</strong><br />

Tag/Nacht-Betrieb<br />

Digitale<strong>in</strong>-/ausgänge<br />

Analogausgang 0...10V DC<br />

BACnet/LON-Netzwerk<br />

Serielles Interface<br />

Laptop<br />

VAV-A(L)-Ex<br />

24V AC<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

SVM100<br />

F1 F2 F3<br />

4 2 3<br />

4 5 6<br />

7 8 9<br />

* 0 ,<br />

Service<br />

module<br />

BACnet/LON-Netzwerk<br />

Analoge<strong>in</strong>gang 0...10V DC<br />

Tag/Nacht-Betrieb<br />

Digitale<strong>in</strong>-/ausgänge<br />

Analogue output 0...10V DC


2.4 Konstantregelung 1-, 2- oder 3-Punkt<br />

Die Regelung FC500-K-Ex regelt den Abluftvolumenstrom<br />

<strong>in</strong> Abhängigkeit der Frontschieberstellung des Laborabzugs.<br />

Die Abluft des Laborabzugs wird entweder über<br />

e<strong>in</strong>e motorisch betriebene Drosselklappe (Abzüge an<br />

zentrales Abluftsystem angeschlossen) oder mittels e<strong>in</strong>es<br />

eigenen Abluftmotors mit Frequenzumrichter geregelt.<br />

Kanaldruckschwankungen werden schnell, präzise und<br />

stabil ausgeregelt. Die Abluftvolumenströme V1, V2 und<br />

V3 s<strong>in</strong>d frei parametrierbar.<br />

1-Punkt-Konstantregelung<br />

Bei e<strong>in</strong>er 1-Punkt-Konstantregelung wird der Abluftvolumenstrom<br />

auf V1, unabhängig von der Frontschieberstellung,<br />

konstant geregelt.<br />

2-Punkt-Konstantregelung<br />

E<strong>in</strong>e 2-Punkt-Konstantregelung regelt <strong>in</strong> Abhängigkeit von<br />

der Frontschieberstellung den Abluftvolumenstrom auf V1<br />

(Frontschieber = ZU) oder V2 (Frontschieber = NICHT<br />

ZU).<br />

Die Fronschieberstellung (ZU) wird über e<strong>in</strong>en Endschalter<br />

erkannt. E<strong>in</strong>e Umschaltung auf e<strong>in</strong>en reduzierten<br />

Betrieb (Nachtbetrieb und arbeitsfreie Zeit) ist manuell am<br />

Laborabzug oder über Fernsteuere<strong>in</strong>gang möglich.<br />

3-Punkt-Konstantregelung<br />

E<strong>in</strong>e 3-Punkt-Konstantregelung regelt <strong>in</strong> Abhängigkeit<br />

von der Frontschieberstellung den Abluftvolumenstrom<br />

auf V1 (Frontschieber = ZU) oder V2 (Frontschieber <<br />

50 cm GEÖFFNET) oder V3 (Frontschieber > 50 cm<br />

GEÖFFNET). Die Frontschieberstellungen (ZU und > 50<br />

cm) werden über jeweils e<strong>in</strong>en Endschalter signalisiert.<br />

E<strong>in</strong>e Umschaltung auf Nachtbetrieb ist ebenfalls möglich.<br />

Verfügt der Laborabzug über e<strong>in</strong>en Querschieber, so<br />

muss die Querschieberstellung (ZU) ebenfalls erfasst und<br />

<strong>in</strong> der 2-Punkt- oder 3-Punkt-Betriebsart so berücksichtigt<br />

werden, dass der Abluftvolumenstrom entsprechend<br />

erhöht wird, wenn der Querschieber geöffnet wird.<br />

Lufte<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit v [m/sec]<br />

0,8<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,2<br />

ZU<br />

V1<br />

V2<br />

Frontschieber<br />

= Lufte<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

= Abluftvolumenstrom<br />

Bild 8.6: 3-Punkt Konstantregelung<br />

V3<br />

AUF<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

600<br />

450<br />

300<br />

150<br />

Abluftvolumenstrom V [m 3 /h]<br />

Ex-Laborabzugsüberwachung Ex-Regler<br />

Kapitel 8.0<br />

2.4.1 Schnelles Aufwärtsregeln und langsames<br />

Abwärtsregeln<br />

Bei allen auszuregelnden Volumenströmen wird immer<br />

mit maximaler Regelgeschw<strong>in</strong>digkeit aufwärts geregelt,<br />

d.h. wenn der Frontschieber geöffnet wird, folgt der<br />

errechnete und benötigte Volumenstrom nach und wird<br />

verzögerungsfrei erhöht.<br />

Bei Schließen des Frontschiebers kann mit mit e<strong>in</strong>er <strong>in</strong><br />

Sekundenschritten e<strong>in</strong>stellbaren Regelgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

von 2...24 s abwärts geregelt werden. E<strong>in</strong>e langsame<br />

Abwärtsregelung hat den Vorteil, dass die Raumzuluft<br />

mit ausreichender Zeitreserve bedarfsgerecht nachgeführt<br />

werden kann und der Laborraum unter allen<br />

Betriebsbed<strong>in</strong>gungen immer im Unterdruck bleibt.<br />

E<strong>in</strong>e langsame Abwärtsreglung des Volumenstroms<br />

verbessert die Arbeitssicherheit für das Laborpersonal<br />

und vermeidet Schw<strong>in</strong>gungsneigungen des gesamten<br />

Regelsystems.<br />

2.4.2 Regelparameter<br />

Alle projektspezifi schen Regelparameter, wie z.B. die<br />

obere und untere Grenze für den Maximal- und den<br />

M<strong>in</strong>imalvolumenstrom, lassen sich vor Ort problemlos mit<br />

dem Servicemodul oder e<strong>in</strong>em Laptop abrufen, ändern<br />

und überwachen. E<strong>in</strong> zyklisch sequenzielles Abfragen<br />

und Überprüfen der Regel istwerte und Regelsollwerte<br />

garantiert e<strong>in</strong>e sehr schnelle, stabile und bedarfsgerechte<br />

Volumenstromregelung.<br />

2.4.3 Selbstlernmodus<br />

E<strong>in</strong> softwaregesteuerter automatischer Selbst lernmodus<br />

(teach <strong>in</strong>) erleichtert und optimiert die Inbetriebnahme. Alle<br />

erforderlichen System daten und Regelparameter werden<br />

im Selbst lernmodus vom Regler FC500-K-Ex vollautomatisch<br />

ermittelt und selbsttätig programmiert.<br />

2.4.4 Test- und Diagnosefunktionen<br />

Für die Inbetriebnahme, Diagnose und e<strong>in</strong>fache Fehlersuche<br />

ist es sehr wichtig, e<strong>in</strong>en umfassenden und genauen<br />

Überblick über alle gemessenen Istwerte zu haben.<br />

Folgende Testfunktionen s<strong>in</strong>d ausführbar:<br />

Digitale E<strong>in</strong>gänge anzeigen<br />

Zeigt den momentanen Status aller digitalen<br />

E<strong>in</strong>gänge<br />

Analoge E<strong>in</strong>gänge<br />

Zeigt alle analogen E<strong>in</strong>gänge mit den momentanen<br />

Signalspannungen<br />

Analoge Ausgänge<br />

Zeigt alle analogen Ausgänge mit den momentanen<br />

Signalspannungen<br />

Motor/Stellklappe testen<br />

Mit dieser Testfunktion kann der Motor/Stellklappe<br />

AUF und ZU gefahren werden<br />

Diese Test- und Diagnosefunktionen erleichtern und vere<strong>in</strong>fachen<br />

wesentlich die Inbetriebnahme und Fehlersuche.<br />

7


8<br />

Ex-Laborabzugsüberwachung Ex-Regler<br />

Kapitel 8.0<br />

2.5 Mess- und Regelkomponenten <strong>in</strong><br />

Ex-Ausführung<br />

Die richtige Konzeption der Mess- und Regelkomponenten<br />

ist entscheidend für die Schnelligkeit, Stabilität und<br />

Genauigkeit der gesamten Regelstrecke. Die Produkte von<br />

SCHNEIDER s<strong>in</strong>d nach dem neuesten Stand der Technik<br />

entwickelt und erfüllen diese Anforderungen.<br />

2.5.1 Wartungsfreie Messe<strong>in</strong>richtung mit <strong>in</strong>tegrier<strong>in</strong>tegrier- ter Drosselklappe <strong>in</strong> Ex-Ausführung<br />

SCHNEIDER-Elektronik setzt konsequent auf die patentierte<br />

Messe<strong>in</strong>richtung. Das hat folgende Vorteile:<br />

Sehr hohe Messgenauigkeit (besser als 3%)<br />

Integriertes R<strong>in</strong>gkammermessverfahren<br />

Sehr gute Schallwerte durch günstige Anströmung<br />

Wartungsfreier Betrieb durch selbstre<strong>in</strong>igendes Messsystem<br />

Kompakte Bauweise (z.B. DN250, Baulänge=500mm)<br />

Unempfi ndlich gegen ungünstige Anströmverhältnisse<br />

Durch die kompakte Bauweise sowie die Unempfi ndlichkeit<br />

gegen ungünstige Anströmverhältnisse ist die direkte<br />

Montage auf dem Abluftstutzen des Laborabzugs möglich.<br />

MD-250-V4-MM-Ex<br />

Bild 8.7: Regele<strong>in</strong>heit <strong>in</strong> Ex-Ausführung<br />

Drosselklappe mit <strong>in</strong>tegrierter wartungsfreier<br />

Messe<strong>in</strong>richtung und schnellem Stellmotor,<br />

Stellzeit 7,5 s für 90°,<br />

Ausführung: Muffe/Muffe<br />

2.5.2 Kompakte Bauweise der Regele<strong>in</strong>heit <strong>in</strong><br />

Ex-Ausführung<br />

Um die baulichen Gegebenheiten <strong>in</strong> <strong>Laboratorien</strong><br />

zu berücksichtigen, haben wir mit der kompakten<br />

Messe<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong> Produkt entwickelt, das direkt auf<br />

den Abluftstutzen des Laborabzuges montiert werden<br />

kann. Auf e<strong>in</strong>e besondere Anströmstrecke kann verzichtet<br />

werden.<br />

In der Tabelle 1 fi nden Sie die Zusammenhänge zwischen<br />

Nennweite (DN), Baulänge (L) und maximalem Volumenstrom<br />

V MAX bei e<strong>in</strong>er Strömungsgeschw<strong>in</strong>digkeit von 7,5<br />

m/s.<br />

Nennweite<br />

DN [mm]<br />

Baulänge<br />

L [mm]<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Volumenstrom<br />

VMAX [m 3/h]<br />

160 410 509<br />

200 450 798<br />

250 500 1263<br />

315 600 2025<br />

400 700 3259<br />

Tabelle 8.1: Nennnweiten wartungsfreie Messe<strong>in</strong>richtung<br />

mit <strong>in</strong>tegrierter Drosselklappe <strong>in</strong><br />

Ex-Ausführung<br />

2.5.3 Schneller Stellmotor <strong>in</strong> Ex-Ausführung<br />

Der bedarfsgerechte Abluftvolumenstrom wird über die<br />

Drosselklappe e<strong>in</strong>geregelt. Der schnelllaufende Ex-Motor<br />

mit Baumusterprüfbesche<strong>in</strong>igung (7,5 s Stellzeit für 90 °)<br />

wird direkt auf die Achse der Drosselklappe montiert und<br />

verfügt über e<strong>in</strong> Drehmoment von 4 Nm. Der Stellmotor ist<br />

für die Zone 1, 2, 21 und 22 geeignet.<br />

E<strong>in</strong> analoger Rückführungswert meldet den Istwert der<br />

aktuellen Drosselklappenstellung an die Regelelektronik.<br />

E<strong>in</strong> spezieller Regelalgorithmus “fährt” den benötigten<br />

Abluftvolumenstrom ohne Überschw<strong>in</strong>gen schnell und<br />

direkt an.<br />

Bei Ansteuerung des Stellmotors wird gleichzeitig geprüft,<br />

ob auch e<strong>in</strong>e tatsächliche Stellklappenverstellung (Dampercontrol)<br />

erfolgt. Dieses Regelkonzept mit <strong>in</strong>tegrierter<br />

Überwachungsfunktion des Stellmotors übertrifft die<br />

hohen Sicherheitskriterien, die an Laborabzugregelungen<br />

gestellt werden.<br />

Bild 8.8: Ex- Stellmotor mit EG-Baumusterprüfbesche<strong>in</strong>igung


2.5.4 Statischer Differenz-Drucktransmitter<br />

Für verschmutzte oder aggressive Luft eignet sich die<br />

statische Wirkdruckmessung, da der statische Differenz-<br />

Drucktransmitter von der Luft nicht durchströmt wird.<br />

Der Sensor hat e<strong>in</strong>en Messbereich von ± 250 Pa. Dieser<br />

Sensor verfügt ebenfalls über e<strong>in</strong>e Baumusterprüfbesche<strong>in</strong>igung<br />

und ist für die Zone 1, 2, 21 und 22 geeignet.<br />

Bild 8.9: Ex-Sensor mit EG-Baumusterprüfbesche<strong>in</strong>igung<br />

2.5.5 Volumenstrommessung mit statischem<br />

Differenz-Drucktransmitter<br />

Grundlage der Volumenstrombestimmung ist die Wirkdruckmessung<br />

am Staukörper, der <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er Venturidüse,<br />

Messblende oder e<strong>in</strong>es Messkreuzes e<strong>in</strong>gebaut<br />

wird. SCHNEIDER setzt konsequent die wartungsfreie<br />

Messe<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>. Neben e<strong>in</strong>er sehr hohen Messgenauigkeit<br />

ist noch besonders die Unempfi ndlichkeit von<br />

e<strong>in</strong>er An- und/oder Abströmstrecke hervorzuheben.<br />

Der auf e<strong>in</strong>en Staukörper auftretende Luftstrom generiert,<br />

proportional zur Luftgeschw<strong>in</strong>digkeit, e<strong>in</strong>en entsprechenden<br />

Widerstandsdruck. Die daraus resultierende Druckdifferenz<br />

wird als Wirkdruck bezeichnet. Über den<br />

gesamten Messbereich 0...250 Pa wird mit sehr hoher<br />

Genauigkeit und Stabilität gemessen. Dadurch kann e<strong>in</strong><br />

Volumenstrombereich von 10:1 ausgeregelt werden.<br />

Der Volumenstrom wird nach folgender Formel berechnet:<br />

.<br />

V = c .<br />

p<br />

.<br />

V = Volumenstrom<br />

c = geometrische Konstante<br />

des Staukörpers (Blendenfaktor)<br />

p = Differenzdruck<br />

= Dichte der Luft<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Ex-Laborabzugsüberwachung Ex-Regler<br />

3.3 Planungswerte Kanalvordruck<br />

Kapitel 8.0<br />

3.1 H<strong>in</strong>weise zur Reglerdimensionierung<br />

(Abmessungen und Volumenstrom)<br />

Wegen der Regelgenauigkeit ist darauf zu achten, dass<br />

bei m<strong>in</strong>imalem Volumenstrom V MIN die Strömungsgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

im Volumenstromregler von 1,05 m/s nicht<br />

unterschritten wird.<br />

In Laborraumanwendungen ist wegen der Geräuschentwicklung<br />

darauf zu achten, dass bei maximalem Volumenstrom<br />

V MAX die Strömungsgeschw<strong>in</strong>digkeit im Volumenstromregler<br />

von 7,5 m/s nicht überschritten wird.<br />

3.2 Dimensionierung VAV für Raumapplikationen<br />

Die Volumenströme V MIN, V MED und V MAX lassen sich im<br />

Bereich von 50...2<strong>5.0</strong>00 m 3/h frei parametrieren, wobei<br />

auf geeignete Abmessungen der Volumenstromregler <strong>in</strong><br />

Bezug auf den Volumenstrombereich unter gleichzeitiger<br />

Berücksichtigung der Strömungsgeschw<strong>in</strong>digkeiten zu<br />

achten ist.<br />

Volumenstrombestimmung für Laborraumanwendungen<br />

unter Berücksichtigung der Strömungsgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

v<br />

Volumenstrom Strömungsgeschw<strong>in</strong>digkeit v<br />

VMIN v ≥ 1,05 m/s<br />

VMAX v ≤ 7,5 m/s<br />

Der Kanalvordruck am Laborabzugsregler berechnet sich<br />

bei dem gegebenen Volumenstrom aus der Addition des<br />

Reglerdruckverlustes (∆pv•Faktor 3) plus den Druckverlust<br />

des angeschlossenen Laborabzugs (Reglerdruckverlust<br />

∆pv siehe Tabelle 3 auf Seite 17).<br />

Rechenbeispiel:<br />

Gegeben: Wartungsfreie Messe<strong>in</strong>richtung DN250<br />

max. Volumenstrom = 720 m 3 /h<br />

Laborabzugdruckverlust laut<br />

Herstellerangaben z.B. 40 Pa<br />

Berechnet: Strömungsgeschw<strong>in</strong>digkeit = 4,08 m/s<br />

Tabelle 3: ∆pv = 14 Pa<br />

∆pv•3 = 14•3 = 42 Pa<br />

Die Multiplikation mit dem Faktor 3 gewährleistet e<strong>in</strong>e über<br />

den gesamten auszuregelnden Volumenstrombereich<br />

sichere Drosselklappenstellung und Regelung.<br />

Berechneter m<strong>in</strong>imaler Kanalvordruck: 42 + 40 = 82 Pa<br />

Gewählter m<strong>in</strong>imaler Kanalvordruck<br />

bei DN250 und e<strong>in</strong>em maximalen<br />

Volumenstrom von 720 m 3 /h: ca. 100 Pa<br />

9


Ex-Laborabzugsüberwachung Ex-Regler<br />

Kapitel 8.0<br />

4.1 Ex-Funktionsanzeige<br />

10<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

B<br />

A<br />

Bild 8.10: Ex-Funktionsanzeige<br />

und Summer mit Baumusterprüfbesche<strong>in</strong>igung<br />

Installations- und Montageh<strong>in</strong>weise<br />

unbed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>halten!<br />

Laborabzugsregelung<br />

FC500-K-Ex, VAV-Ex und<br />

FM100-Ex immer ausserhalb<br />

der Ex-Zone montieren!<br />

Anzeige- und Bedienelemente<br />

Nr. Funktion Bedeutung<br />

1 LED OK (grün) Volumenstrom okay<br />

2 LED LOW (rot) Volumenstrom zu ger<strong>in</strong>g<br />

3 Taste RESET Reset akustische Alarmierung<br />

4 Ex-Summer Akustische Alarmierung (im Gehäuse<br />

e<strong>in</strong>gebaut)<br />

Abmessungen und Ausführung<br />

Abmessungen A=280 mm, B=80 mm,<br />

Aufbauhöhe=72 mm + 20 mm (Tasten und<br />

Leuchten)<br />

Abstand Befestigungslöcher 4 Bohrungen Ø 5,7 mm<br />

Material Gehäuse Aufbaugehäuse, Ployester hart, glasfaserverstärkt<br />

Farbe dunkelgrau<br />

Schutzart IP 66<br />

Gewicht ca. 950 g<br />

Anschlusskabel Bauseits. Achtung gültige Vorschriften<br />

beachten!<br />

Servicebuchse, RS232,<br />

9-polig, D-SUB<br />

Servicemodul- oder Laptopanschluss zur<br />

Parametrierung und Istwertabfrage<br />

Servicebuchse befi ndet sich im Schaltschrank<br />

FC500-K-Ex<br />

Bestellvarianten<br />

Bestellnummer: 0200 Komplett im Aufbaugehäuse, vertikal<br />

E<strong>in</strong>stellvarianten (Parametrierung FAZ-Typ mit SVM100 oder Laptop)<br />

Basisvariante<br />

FAZ-Typ 17: Ex<br />

Ohne I/O-Tastenfunktion<br />

Ausführungsh<strong>in</strong>weise der bauseitigen Anschlusskabel beachten!<br />

Zwei getrennte Kabel von der Ex-Funktionsanzeige zum Schaltschrank<br />

(Funktionsüberwachung) verlegen.<br />

Gültige Normen unbed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>halten.<br />

E<strong>in</strong>zelleiter <strong>in</strong> fl exiblem Kabel > 0,1mm².<br />

Entsprechend den mechanischen thermischen und chemischen E<strong>in</strong>fl üssen.<br />

Kabel vorzugsweise fl ammwidrig und ölbeständig ausführen.<br />

E<strong>in</strong>deutige Kennzeichnung des eigensicheren Anschlusskabels (z.B.<br />

hellblaue E<strong>in</strong>färbung).<br />

Getrennte Verlegung von eigensicheren und nichteigensicheren Kabeln.<br />

Die Trennung bei der geme<strong>in</strong>samen Führung eigensicherer und nichteigensicherer<br />

Kabeln <strong>in</strong> Kabelkanälen kann durch Zwischenlagen aus Isolierstoff<br />

oder durch Verlegung <strong>in</strong> Schlauchleitungen sichergestellt werden.<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>


5.1 Anschlussplan Laborabzugsregelung <strong>in</strong> Ex-Ausführung<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Ex-Laborabzugsüberwachung Ex-Regler<br />

Kapitel 8.0<br />

11


Ex-Laborabzugsüberwachung Ex-Regler<br />

Kapitel 8.0<br />

6.1 Die richtige Installation von<br />

Ex-Komponenten<br />

Für das Errichten elektrischer Anlagen <strong>in</strong> gasexplosionsgefährdeten<br />

Bereichen der Gruppe II gilt die IEC 60 079-<br />

14 (EN 60079-14), bzw. VDE 0165.<br />

6.1.1 Stromkreise der Zündschutzarten d, e,<br />

q, o, m, p<br />

Die Installation im Schaltschrank ist identisch mit e<strong>in</strong>er<br />

„normalen“ Installation, jedoch müssen bezüglich der<br />

angeschlossenen EEx-Geräte deren Besonderheiten beachtet<br />

und e<strong>in</strong>gehalten werden. Dies bezieht sich z.B.<br />

auf Spannungen, Ströme, Sicherungen, Motorschutze<strong>in</strong>richtungen,<br />

usw. . Gerätespezifi sche Anforderungen s<strong>in</strong>d<br />

den entsprechenden Prüfbesche<strong>in</strong>igungen, Zertifi katen,<br />

Normen und Vorschriften, sowie den Betriebsanleitungen<br />

zu entnehmen. Das Arbeiten an Stromkreisen <strong>in</strong>nerhalb<br />

des Ex-Bereiches (z.B. Anschlussarbeiten im EEx-e Klemmenkasten)<br />

darf nur im stromlosen/spannungslosen Zustand<br />

erfolgen. E<strong>in</strong> EEx-e Klemmenkasten darf nur nach<br />

vorheriger Abschaltung des jeweiligen Stromkreises geöffnet<br />

werden.<br />

6.1.2 Stromkreise der Zündschutzart „i“<br />

(Eigensicherheit)<br />

Für die Planung und Realisierung der Schalt- und Regelanlagen<br />

die im sicheren Bereich <strong>in</strong>stalliert werden, jedoch<br />

Stromkreise be<strong>in</strong>halten die <strong>in</strong> den Ex-Bereich führen s<strong>in</strong>d<br />

besondere Rahmenbed<strong>in</strong>gungen zu berücksichtigen. Dies<br />

gilt <strong>in</strong>sbesondere bei eigensicheren Stromkreisen. Eigensichere<br />

Stromkreise s<strong>in</strong>d von nichteigensicheren Stromkreisen<br />

räumlich zu trennen. Es müssen M<strong>in</strong>destabstände<br />

Fadenmaß) e<strong>in</strong>gehalten werden, es dürfen ke<strong>in</strong>e unzulässigen<br />

äußeren Induktivitäten oder Kapazitäten wirken oder<br />

über Leitungen entstehen. Die maximal zulässigen elektrischen<br />

Kenngrößen des EEx-i Betriebsmittels s<strong>in</strong>d unter<br />

12<br />

Ex-Funktionsanzeige<br />

nach EN 14175<br />

Ex-Stellmotor,<br />

Laufzeit 3 s<br />

Nicht eigensicheres<br />

Kabel<br />

Eigensicheres Kabel<br />

MD-250-MM-Ex Wartungsfreie Messe<strong>in</strong>richtung<br />

M<br />

Klemmdose<br />

FC500-K-Ex<br />

-<br />

p<br />

+<br />

allen Umständen e<strong>in</strong>zuhalten. Verknüpfungen zwischen<br />

eigensicheren und nichteigensicheren Stromkreisen s<strong>in</strong>d<br />

unzulässig. Verknüpfungen zwischen zwei unterschiedlichen<br />

eigensicheren Stromkreisen s<strong>in</strong>d zulässig, müssen<br />

jedoch vorher berechnet werden. Eigensichere Stromkreise<br />

müssen als solche gekennzeichnet se<strong>in</strong>.<br />

Eigensichere Stromkreise werden <strong>in</strong> der Farbe „hellblau“<br />

gekennzeichnet. Diese farbliche Kennzeichnung<br />

ist an allen eigensicheren Leitungen und Teilen zu empfehlen<br />

um e<strong>in</strong>e Verwechslung und/oder Verknüpfung mit<br />

nichteigensicheren Stromkreisen unter allen Umständen<br />

zu vermeiden. Beispiele: Leitungen, Kabel, Kabelkanäle,<br />

Klemmen, Klemm- und Anschlussdosen, Kabelverschraubungen,<br />

etc.<br />

Zwischen eigensicheren und nichteigensicheren Stromkreisen<br />

ist als Abstand e<strong>in</strong> Fadenmaß von m<strong>in</strong>destens<br />

50 mm, zwischen zwei eigensicheren Stromkreisen e<strong>in</strong><br />

Fadenmaß von m<strong>in</strong>destens 6 mm e<strong>in</strong>zuhalten. Bei der<br />

Installation s<strong>in</strong>d die Kabel eigensicherer Stromkreise von<br />

nichteigensicheren Stromkreisen getrennt vone<strong>in</strong>ander zu<br />

verlegen!<br />

6.1.3 Vorschlag zum Aufbau e<strong>in</strong>er Schalt-<br />

und Regelanlage<br />

E<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>deutige räumliche Trennung zwischen Bauteilen/<br />

Betriebsmitteln von eigensicheren und nichteigensicheren<br />

Bauteilen/Betriebsmitteln ist erforderlich. Es wird empfohlen,<br />

für diese Bereiche e<strong>in</strong>e entsprechende Platzreserve<br />

vorzusehen, da bei e<strong>in</strong>er späteren Nachrüstung ansonsten<br />

erhebliche Kosten entstehen könnten.<br />

Grosse Transformatoren, Frequenzumrichter, große Relais<br />

und andere elektrische Geräte die E<strong>in</strong>fl uss durch<br />

Induktivitäten oder Kapazitäten auf eigensichere Stromkreise<br />

ausüben könnten s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> genügendem Abstand zu<br />

<strong>in</strong>stallieren. Vorsorglich sollten die EEx-i Geräte mit e<strong>in</strong>er<br />

geeigneten Abdeckung versehen werden um vor unsachgemäßer<br />

Bedienung geschützt zu<br />

se<strong>in</strong>.<br />

Statischer Differenz-<br />

Drucktransmitter +- 250 Pa<br />

Ex-Bereich<br />

Sicherer Bereich<br />

Die e<strong>in</strong>schlägigen Normen und Vorschriften<br />

s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>zuhalten.<br />

Bild 8.11: Schema Laborabzugsregelung<br />

<strong>in</strong> Ex-Ausführung<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>


7.1 Leistungsmerkmale FC500-K-Ex<br />

Laborabzugsregelung für den Ex- gefährdeten<br />

Bereich<br />

Geeignet für die Zonen 1, 2, 21, und 22<br />

Microprozessor gesteuertes Regelsystem für<br />

konstante Volumenströme (3-Punkt)<br />

Eigenes <strong>in</strong>tegriertes Netzteil 230V AC<br />

Alle Systemdaten werden netzspannungsausfallsicher<br />

im EEPROM gespeichert<br />

Separate Klemmenplat<strong>in</strong>e für übersichtliches<br />

Aufl egen der Kabel und schnelle Inbetriebnahme<br />

Steckbare Hauptplat<strong>in</strong>e für e<strong>in</strong>fachen Service<br />

Parametrierung und Abruf aller Systemwerte über<br />

Servicemodul SVM100 oder Software PC2500<br />

Statischer Differenzdrucktransmitter nach ATEX mit<br />

EG-Baumusterprüfbesche<strong>in</strong>igung, ± 250 Pa mit hoher<br />

Langzeitstabilität zur Messung des Abluftistwertes<br />

(Volumenstrom)<br />

Schnelllaufender Stellmotor nach ATEX mit EG-Baumusterprüfbesche<strong>in</strong>igung,<br />

Stellzeit 7,5 s für 90°<br />

Volumenstrombereich 10:1<br />

Regele<strong>in</strong>heit <strong>in</strong> Edelstahl (V4A) oder wahlweise PPs-<br />

EL, DN250, Baulänge nur 500 mm<br />

Integrierte Funktionsüberwachung im Aufbaugehäuse<br />

nach ATEX mit EG-Baumusterprüfbesche<strong>in</strong>igung zur<br />

Überwachung des sicheren Laborabzugsbetriebs<br />

nach EN 14175 mit akustischer und optischer<br />

Alarmierung<br />

Überwachung des bauseitigen Lüftungssytems<br />

Wartungsfreie Messe<strong>in</strong>richtung und Drosselklappe<br />

Schneller prädiktiver Regelalgorithmus<br />

Regelparameter werden onl<strong>in</strong>e adaptiv optimiert<br />

Reaktionszeit und Aufwärtsregelung des Abluftvolumenstroms<br />

≤ 3 sec (VMIN → VMAX)<br />

Parametrisierung der Abwärtsregelzeit zur<br />

Ausregelung des Abluftvolumenstroms ≤ 3...24 sec<br />

(VMAX → VMIN)<br />

Geschlossener Regelkreis (closed loop control)<br />

Notfallbetrieb (Override) = VNOTFALL<br />

Nachtabsenkung (reduzierter Betrieb) = VNACHT<br />

Notstromakkumulator (optional) für<br />

Netzausfallanzeige<br />

Integrierte Akkumulatorladeschaltung mit Tiefentladeschutzschaltung<br />

Feldbusmodul LON, BACnet oder Modbus<br />

nachrüstbar<br />

Geeignet für alle Laborabzugsbauarten<br />

Regelung FC500-K-Ex wird außerhalb des Ex-<br />

Bereiches im eigenen Schaltschrank montiert.<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Ex-Laborabzugsüberwachung Ex-Regler<br />

Kapitel 8.0<br />

13


Ex-Laborabzugsüberwachung Ex-Regler<br />

Kapitel 8.0<br />

8.1 Produktübersicht Ex-Laborabzugsregelung,<br />

Ex-Volumenstromregler,<br />

Ex-Laborabzugsüberwachung<br />

Die Tabelle zeigt die Übersicht der von SCHNEIDER<br />

verfügbaren Produkte <strong>in</strong> der Produktgruppe Ex-<br />

Laborabzugsregelung, Ex-Volumenstromregler und Ex-<br />

Laborabzugsüberwachung.<br />

Die Gesamtproduktübersicht <strong>LabSystem</strong> fi nden Sie <strong>in</strong><br />

Kapitel 1, Abschnitt 6.1<br />

14<br />

Technische Datenblätter, weiterführende Informationen<br />

und Ausschreibungstexte über die Produkte FC500-K-<br />

Ex, VAV-Ex und FM100-Ex fi nden Sie als Download im<br />

Internet unter www.schneider-elektronik.de.<br />

Produktgruppe Produkt Kurzbeschreibung Kapitel<br />

Laborabzugsregelung<br />

mit <strong>in</strong>tegrierter<br />

Überwachung nach<br />

DIN EN 14175,<br />

geeignet für den<br />

Ex-gefährdeten<br />

Bereich<br />

Schnelllaufende<br />

Raumzu-/Raumabluftregler,<br />

geeignet<br />

für den Ex-gefährdeten<br />

Bereich<br />

Laborabzugsüberwachung<br />

nach DIN<br />

EN 14175, geeignet<br />

für den Ex-gefährdeten<br />

Bereich<br />

FC500-K-Ex Bedarfsgerechte, frontschieberabhängige schnelllaufende Laborabzugsregelung<br />

mit statischem Differenzdrucktransmitter und optionalem<br />

Feldbusmodul, Betriebsarten: konstant (1-Punkt, 2-Punkt oder 3-Punkt)<br />

VAV-Ex Volumenstromregler für Laborraumzu- bzw. Laborraumabluft, Analoge<strong>in</strong>gang<br />

0(2)...10V DC für Sollwert, optionales Feldbusmodul, Regelgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

< 3 s<br />

FM100-Ex Volumenstromüberwachung mit statischem Differenzdrucktransmitter,<br />

wahlweise E<strong>in</strong>strömungsüberwachung mit Strömungssensor<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

8.0<br />

8.0<br />

8.0


<strong>LabSystem</strong><br />

Inbetriebnahme und Parametrierung<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Inbetriebnahme und Parametrierung<br />

9.0<br />

Kapitel 9.0<br />

Abschnitt Titel Seite<br />

1.1 E<strong>in</strong>leitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />

2.1 Parametrierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />

3.1 Servicemodul SVM100 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

4.1 Software PC2500 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

4.1.1 Softwareupdate über das Internet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

4.1.2 USB-Stick mit allen verfügbaren Daten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

4.1.3 Selbst<strong>in</strong>stallierende Software . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

4.1.4 Datenexport der Messergebnisse und E<strong>in</strong>stellwerte . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

4.1.5 M<strong>in</strong>destsystemanforderungen an die Hardware . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

4.2 Prüfprotokoll . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

5.1 Produktübersicht Inbetriebnahme und Parametrierung . . . . . . . . . . . . 7<br />

1


2<br />

Inbetriebnahme und Parametrierung<br />

Kapitel 9.0<br />

1.0 E<strong>in</strong>leitung<br />

Schnelle und übersichtliche Parametrierung der <strong>in</strong> Betrieb<br />

zu nehmenden Produkte s<strong>in</strong>d die wesentlichen Voraussetzungen<br />

für e<strong>in</strong>e schnelle und kosteneffi ziente Erst<strong>in</strong>betriebnahme.<br />

Das Servicemodul SVM100 zeichnet sich durch se<strong>in</strong>e<br />

Kompaktheit und den direkten Zugriff auf alle Parameter<br />

der SCHNEIDER Produkte aus. Das Servicemodul ist als<br />

Handheld Term<strong>in</strong>al konzipert und durch optionalen Akkubetrieb<br />

immer e<strong>in</strong>satzbereit. Die Menüstruktur ist durchgängig<br />

für alle Produkte gleich und somit leicht erlernbar.<br />

Die Software PC2500 läuft auf allen Personal Computern<br />

unter dem W<strong>in</strong>dows ® -Betriebssystem, vorwiegend auf<br />

akkubetriebenen Laptops. Hier steht die Übersichtlichkeit<br />

und die Dokumentation der e<strong>in</strong>gestellten Parameter<br />

im Vordergrund. Jede Parametergruppe befi ndet sich auf<br />

e<strong>in</strong>er eigenen Monitorseite und stellt somit alle Parameter<br />

und Werte „auf e<strong>in</strong>en Blick“ zur Verfügung. Die Software<br />

PC2500 eignet sich hervorragend <strong>in</strong> der Produktion zur<br />

Tabelle 9.1: Produktliste der über das Servicemodul<br />

SVM100 und der Software PC2500<br />

parametrierbaren Produkte<br />

Vorparametrierung und zur Parameterduplizierung der<br />

Produkte. Wem der Laptop nicht zu unhandlich ist, hat<br />

hier auch e<strong>in</strong> hervorragendes Tool für Erst<strong>in</strong>betriebnahmen<br />

und Wartungen mit entsprechender Dokumentationsausgabe.<br />

2.1 Parametrierung<br />

Mit dem Servicemodul SVM100 oder dem PC-Programm<br />

PC2500 lassen sich alle SCHNEIDER Produkte frei parametrieren.<br />

Sämtliche lufttechnischen Werte wie z.B. E<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit,<br />

Volumenströme, Alarmgrenzwerte,<br />

Alarmverzögerungszeiten etc. können vom technischen<br />

Personal den jeweiligen Forderungen und Normen angepasst<br />

werden.<br />

Für den Nutzer ergibt sich daraus e<strong>in</strong>e hohe Investitionssicherheit,<br />

da sich ändernde Anforderungen fl exibel, schnell<br />

und e<strong>in</strong>fach realisiert werden können.<br />

Produktgruppe Produkt Servicemodul PC2500 Bemerkungen<br />

Geräteauswahl<br />

Funktionstaste<br />

Laborabzugsüberwachung LC100 LC F1 LC100 Produktion 2005 e<strong>in</strong>gestellt<br />

FM100 FM F1 FM100 aktuelles Produkt<br />

FM500 FM F1 FM500 aktuelles Produkt<br />

iM50 nicht unterstützt iM50 aktuelles Produkt<br />

Laborabzugsregelungen LMR201 LMR F2 LMR201 Produktion 2001 e<strong>in</strong>gestellt<br />

LCR300 LCR F2 LCR300 Produktion 2006 e<strong>in</strong>gestellt<br />

FC500 FC F2 FC500 aktuelles Produkt<br />

iCM nicht unterstützt iCM aktuelles Produkt<br />

LR300 LR F3 LR300 Produktion 2006 e<strong>in</strong>gestellt<br />

Raumgruppencontroller GZA300 GZA F4 GZA300 Produktion 2006 e<strong>in</strong>gestellt<br />

LCO500 LCO F4 LCO500 aktuelles Produkt<br />

GC10 GC F4 GC10 aktuelles Produkt<br />

Automatischer Frontschieber ASC200 ASC F5 ASC200 Produktion 2001 e<strong>in</strong>gestellt<br />

Controller<br />

ASC300 ASC F5 ASC300 Produktion 2008 e<strong>in</strong>gestellt<br />

SC500 ASC F5 SC500 aktuelles Produkt<br />

Volumenstromregler VAV<br />

Raumzuluft / Raumabluft<br />

VAV VAV F6 VAV aktuelles Produkt<br />

Raumdruckregler CRP CRP CRP F6 CRP aktuelles Produkt<br />

Raumdruckmonitor PM100 PM PM F6 PM100 aktuelles Produkt<br />

Constant duct pressure CDP CDP CDP CDP aktuelles Produkt<br />

Duct pressure optimizer DPO DPO DPO DPO aktuelles Produkt<br />

Laborabzugsregelungen LMS LMS F7 nicht unterstützt Produktion 2000 e<strong>in</strong>gestellt<br />

Diverses DIV F8 nicht unterstützt<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>


3.1 Servicemodul SVM100<br />

Das Servicemodul SVM100 ist zur Parametrierung und<br />

zur Istwertanzeige des gesamten Produktspektrums von<br />

SCHNEIDER geeignet. Es eignet sich hervorragend für<br />

den rauen Felde<strong>in</strong>satz und gewährleistet dem Servicetechniker<br />

größtmögliche Flexibilität und schnellen Zugriff<br />

auf alle Parameter.<br />

In der Tabelle 9.1 s<strong>in</strong>d alle vom Servicemodul SVM100<br />

und der Software PC2500 unterstützten Produkte aufgelistet.<br />

LIEFERUMFANG SERVICEMODUL SVM100<br />

Der Lieferumfang des Servicemoduls SVM100 be<strong>in</strong>haltet<br />

folgende Komponenten:<br />

Pos. Anzahl Gegenstand<br />

1 1 Servicemodul SVM100<br />

2 1 Adapterkabel mit 5-poligen M<strong>in</strong>i-<br />

DIN-Stecker<br />

3 1 Steckernetzteil 9V DC<br />

Die Parametrierung des ausgewählten Gerätes ist <strong>in</strong> der<br />

produktspezifi schen Bedienungsanleitung ausführlich beschrieben.<br />

Das Servicemodul SVM100 ist als Ausführung für Akkubetrieb<br />

und komplett mit Akkuladegerät im praktischen Servicekoffer<br />

erhältlich.<br />

Zu allen Ausführungen wird das Steckernetzteil 9V DC<br />

und das Adapterkabel DSUB auf M<strong>in</strong>i-DIN mit geliefert.<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Inbetriebnahme und Parametrierung<br />

Bild 9.1: Servicemodul SVM100<br />

Bild 9.2: Servicemodul SVM100-A für Akkubetrieb<br />

Kapitel 9.0<br />

Bild 9.3: Servicemodul SVM100-A-SK für Akkubetrieb<br />

mit Akkuladegerät, komplett im Servicekoffer<br />

3


4<br />

Inbetriebnahme und Parametrierung<br />

Kapitel 9.0<br />

4.1 Software PC2500<br />

PC-Software für schnelle, optimale und fehlerfreie Inbetriebnahme<br />

von folgenden SCHNEIDER-Gerätegruppen:<br />

Laborabzugsüberwachungen<br />

Laborabzugsregelungen<br />

Raumgruppenreglern<br />

Automatischen Frontschieber Controllern<br />

Volumenstromreglern<br />

In der Tabelle 9.1 s<strong>in</strong>d alle vom Servicemodul und der<br />

Software PC2500 unterstützten Produkte aufgelistet.<br />

Das Bedienungskonzept der Software PC2500 ist durchgängig<br />

und die klar strukturierte Bildschirmseite führt den<br />

Anwender menügesteuert durch die entsprechenden Parameter<br />

und Regelvorgaben. Die Bedienerführung lässt<br />

sich multil<strong>in</strong>gual umschalten. Die PC-Software ist unter<br />

WINDOWS lauffähig auf Laptops ideal für Inbetriebnahmen<br />

und Messungen vor Ort geeignet.<br />

Messprotokolle können gedruckt und zur Archivierung gespeichert<br />

werden.<br />

Der Anschluß an die <strong>in</strong> der Tabelle 9.1 aufgelisteten Geräte<br />

erfolgt über e<strong>in</strong>e serielle Schnittstelle (RS 232). E<strong>in</strong> USB-<br />

RS232 Seriell-Wandler ist im Lieferumfang enthalten.<br />

LIEFERUMFANG SOFTWARE PC2500<br />

Der Lieferumfang des Software PC2500 be<strong>in</strong>haltet folgende<br />

Komponenten:<br />

Pos. Anzahl Gegenstand<br />

1 1 Software PC2500 im USB-Stick<br />

2 1 USB-RS232 Seriell-Wandler<br />

3 1 Verlängerungskabel RS 232<br />

2 1 Adapterkabel mit 5-poligen M<strong>in</strong>i-<br />

DIN-Stecker<br />

Die Parametrierung des ausgewählten Gerätes ist <strong>in</strong> der<br />

produktspezifi schen Bedienungsanleitung ausführlich beschrieben.<br />

4.1.1 Softwareupdate über das Internet<br />

Die Software PC2500 kann ohne zusätzliche Kosten<br />

jederzeit über das Internet auf den neuesten Stand<br />

upgedated werden. E<strong>in</strong>zige Voraussetzung ist e<strong>in</strong><br />

Internetzugriff des mit dem USB-Stick bestückten<br />

Computers.<br />

Der Nutzer ist durch das Internetupdate sicher, immer die<br />

neueste Softwareversion für alle Geräte von SCHNEIDER<br />

bei sich zu haben.<br />

Bild 9.4: Software PC2500 im USB-Stick<br />

Bild 9.5: USB-RS 232 Seriell-Wandler<br />

Bild 9.6: Verlängerungskabel RS 232<br />

Bild 9.7: Adapterkabel mit 5-poligen M<strong>in</strong>i-DIN-Stecker<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>


Bild 9.8: Monitorseite der Systemwerte<br />

4.1.2 USB-Stick mit allen verfügbaren Daten<br />

Neben der Software PC2500 befi nden sich auch noch alle<br />

technischen Datenblätter und Bedienungsanleitungen der<br />

von SCHNEIDER angebotenen Produkte auf dem USB-<br />

Stick.<br />

Bei technischen Fragen wie z.B. Verdrahtungsproblemen,<br />

ist diese ebenfalls immer auf dem aktuellen Stand gehaltene<br />

Dokumentation jederzeit somit auf dem Laptop verfügbar.<br />

4.1.3 Selbst<strong>in</strong>stallierende Software<br />

Die Software PC2500 ist selbst<strong>in</strong>stallierend, sobald der<br />

Stick <strong>in</strong> die USB-Buchse des Computers e<strong>in</strong>gesteckt<br />

wird.<br />

Diese Computerunabhängigkeit gewährleistet e<strong>in</strong>e sehr<br />

hohe Sicherheit bei der Inbetriebnahme. Sollte der Computer<br />

zu e<strong>in</strong>em Servicee<strong>in</strong>satz nicht mitgenommen werden<br />

können (z.B. Auslandse<strong>in</strong>satz) oder defekt werden,<br />

kann der USB-Stick jederzeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en unter WINDOWS<br />

lauffähigen Computer e<strong>in</strong>gesteckt werden. Nach der kur-<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Inbetriebnahme und Parametrierung<br />

Kapitel 9.0<br />

zen Selbst<strong>in</strong>stallation der Software ist das neue System<br />

sofort betriebsbereit.<br />

4.1.4 Datenexport der Messergebnisse und<br />

E<strong>in</strong>stellwerte<br />

Es stehen drei Export-Möglichkeiten zur Protokollierung<br />

der Konfi guration zur Verfügung.<br />

Ausgabe e<strong>in</strong>er Text-Datei. Diese lässt sich nachträglich<br />

mit jedem Texteditor bearbeiten und an die eigenen<br />

Bedürfnisse anpassen. Ebenso kann diese Datei<br />

auch ausgedruckt werden.<br />

Ausgabe <strong>in</strong> e<strong>in</strong> für Excel importfähiges Format. Um<br />

die Messergebnisse und Konfi gurationsdaten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Tabellenkalulationssoftware oder Datenbank weiterbearbeiten<br />

zu können, wird der Export <strong>in</strong> e<strong>in</strong> importfähiges<br />

Format angeboten. Es werden hier TAB-Zeichen<br />

anstelle von Leerzeichen verwendet.<br />

Ausgabe e<strong>in</strong>er PDF-Datei. Das Ausgabeprotokoll lässt<br />

sich sehr e<strong>in</strong>fach auf kundenspezifi sche Bedürfnisse<br />

anpassen.<br />

5


6<br />

Inbetriebnahme und Parametrierung<br />

Kapitel 9.0<br />

4.1.5 M<strong>in</strong>destsystemanforderungen an die<br />

Hardware<br />

Folgende M<strong>in</strong>destsystemanforderungen an die Computerhardware<br />

müssen gegeben se<strong>in</strong>:<br />

USB - Anschluss<br />

RS 232 - Anschluss<br />

DirectX 7 oder höher<br />

W<strong>in</strong>dows 98, NT, ME, 2000, XP, Vista<br />

Bildschirmaufl ösung: m<strong>in</strong>. 800x600<br />

Pentium III 500MHz oder äquivalente CPU<br />

256MB RAM<br />

50MB freier Speicherplatz auf der Festplatte (nur für<br />

die Installation von Zusatzprogrammen und Treiber)<br />

Prüfprotokoll FC500<br />

4.2 Prüfprotokoll<br />

Bei Wartungs- und Servicearbeiten am Laborabzug und<br />

an Volumenstromreglern müssen die Messergebnisse und<br />

parametrierten E<strong>in</strong>stellwerte dokumentiert werden.<br />

Hierfür bietet sich <strong>in</strong> hervorragender Weise das Wartungsprotokoll<br />

an (siehe Bild 9.9), dass über jeden Standarddrucker<br />

ausgedruckt werden kann.<br />

Kunde Mustermann Ort Musterstadt Raum EG-0-01-1234<br />

Geräte-Nr. 17/09 1276 Abzugs-Typ TIA1800 Abzugs-Nr. TIA-EG-0-01-1234<br />

Systemwerte<br />

FAZ-Typ 30: BS1 6 LEDs mit EIN/AUS<br />

Blendenfaktor Abluft 92<br />

Blendenfaktor Zufluft 71<br />

Regeltyp Abluft Vollvariabel<br />

Regeltyp Zuluft Ohne Zuluft<br />

Rampenzeit Abluft aufwärts 3 Sekunden<br />

Rampenzeit Abluft abwärts 6 Sekunden<br />

Rampenzeit Zuluft aufwärts 8 Sekunden<br />

Rampenzeit Zuluft abwärts 12 Sekunden<br />

Schaltwert LED bei Frontschieber > 50cm 55 %<br />

Raumregelmodul aktiv Aus<br />

Drucksensor Huba 300<br />

Sollwerte Abluft<br />

Istwert Abluft 101 cbm/h<br />

Sollwert Abluft Maximum 600 cbm/h<br />

Sollwert Abluft Arbeitshöhe 600 cbm/h<br />

Sollwert Abluft M<strong>in</strong>imum 200 cbm/h<br />

Sollwert Abluft Überschreitung 800 cbm/h<br />

Sollwert Abluft Unterschreitung dynamisch 50 cbm/h<br />

Sollwert Abluft Betrieb = Vmax / Notfall 600 cbm/h<br />

Sollwert Abluft Betrieb = Temperatur zu hoch 600 cbm/h<br />

Sollwert Abluft Betrieb = Aus 0 cbm/h<br />

Sollwert Abluft Vm<strong>in</strong> / Nachtabsenkung 200 cbm/h<br />

Sollwerte E<strong>in</strong>strömung<br />

Istwert E<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit 0 m/s<br />

Offset Strömungssensor 0 m/s<br />

Regelwert Tag 0,4 m/s<br />

Alarmwert Tag 0,3 m/s<br />

Regelwert Nacht 0,3 m/s<br />

Alarmwert Nacht 0,2 m/s<br />

Regelwert Betrieb = Aus 0 m/s<br />

Regelwert Betrieb = Notfall / Vmax 0,7 m/s<br />

Regelwert Betrieb = Temperatur zu hoch 0,7 m/s<br />

Sollwerte PTC<br />

Istwert Temperatur 80 °C<br />

Abzugstemperatur Stufe 1 0 °C<br />

Temperatur-Überwachung Stufe 2 0 °C<br />

Zeitparameter<br />

Alarmverzögerung 10 Sekunden<br />

Bild 9.9: Prüfprotokoll (Auszug)<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>


5.1 Produktübersicht Inbetriebnahme und<br />

Parametrierung<br />

Die Tabelle zeigt die Übersicht der von SCHNEIDER<br />

verfügbaren Produkte <strong>in</strong> der Produktgruppe Inbetriebnahme/Parametrierung.<br />

Die Gesamtproduktübersicht <strong>LabSystem</strong> fi nden Sie <strong>in</strong><br />

Kapitel 1, Abschnitt 6.1<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Inbetriebnahme und Parametrierung<br />

Kapitel 9.0<br />

Technische Datenblätter, weiterführende Informationen<br />

und Ausschreibungstexte über die Produkte SVM100 und<br />

PC2500 fi nden Sie als Download im Internet unter www.<br />

schneider-elektronik.de.<br />

Produktgruppe Produkt Kurzbeschreibung Kapitel<br />

Inbetriebnahme SVM100 Servicemodul zur Parametrierung aller SCHNEIDER-Produkte 9.0<br />

PC2500 Laptop-Software zur Parametrierung aller SCHNEIDER-Produkte 9.0<br />

7


8<br />

Inbetriebnahme und Parametrierung<br />

Kapitel 9.0<br />

frei für Notizen<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>


<strong>LabSystem</strong><br />

Netzwerk-Technologien<br />

LON® BACnet® Modbus®<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Netzwerk-Technologien<br />

10.0<br />

Kapitel 10.0<br />

Abschnitt Titel Seite<br />

1.1 LON-Was ist das? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

2.1 Neuron®-Chip . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

2.2 Lontalk®-Protokoll . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

2.3 Transceiver . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

2.4 Netzausdehnung <strong>in</strong> freier Topologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

2.5 Netzausdehnung <strong>in</strong> Bus- / L<strong>in</strong>ienstruktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

2.6 Maximale Knotenanzahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

2.7 Repeater . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

2.8 Router . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

2.8.1 Router als Telegramm lter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

2.9 LON und Internet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

2.10 Das Objekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

2.11 B<strong>in</strong>d<strong>in</strong>g (Verknüpfung) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

2.12 Entwicklungswerkzeuge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

2.13 Lonmark® und Interoperatibilität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

2.14 Vorteile der LON-Technologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

3.1 Gewerke übergreifendes System . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

4.1 SCHNEIDER Elektronik und LON . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

5.1 LON-Netzwerk mit Anschaltung an das Internet . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

6.1 BACnet-Was ist das? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

6.1.1 Die Managementebene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

6.1.2 Die Automationsebene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

6.1.3 Die Feldebene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

6.2 Native BACnet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

1


2<br />

Netzwerk-Technologien<br />

Kapitel 10.0<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Abschnitt Titel Seite<br />

6.3 Interoperabilität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

6.4 Der Datentransport . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

6.5 MS/TP (Master-Slave/Token-Pass<strong>in</strong>g) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

6.6 EIA RS 485 Standard . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

6.6.1 Netzausdehnung <strong>in</strong> Bus- / L<strong>in</strong>ienstruktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

7.1 Modbus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

8.1 SCHNEIDER Elektronik und die Vernetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

9.1 Kle<strong>in</strong>es Netzwerk-Wörterbuch A-Z . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>


1.1 LON-Was ist das?<br />

LON bedeutet Local Operat<strong>in</strong>g Network und wurde im<br />

Jahre 1990 von der Echelon® Corporation (USA) vorgestellt.<br />

Die LonWorks ® -Technologie bildet e<strong>in</strong> sehr exibles Kommunikationssystem<br />

für die Gebäude- und Prozessautomatisierung.<br />

Es umfasst das Kommunikationsprotokoll<br />

LonTalk, e<strong>in</strong>e spezielle Hardware <strong>in</strong> Form des Neuron-<br />

Chips sowie e<strong>in</strong>e Reihe von Werkzeugen zur Entwicklung,<br />

Installation und Wartung von LonWorks-Netzen und ist<br />

somit e<strong>in</strong>e vollständige Plattform zur Erstellung von LON-<br />

Automationsnetzwerken.<br />

Das Kommunikationsprotokoll LonTalk wurde im Jahre<br />

1998 <strong>in</strong> der amerikanischen Norm EIA-709.1 „Control<br />

Network Speci cation“ und <strong>in</strong> der europäischen Norm<br />

EN13154-2 standardisiert. Es werden alle 7 Schichten des<br />

ISO/OSI-Modells unterstützt, wodurch e<strong>in</strong>e größtmögliche<br />

Flexibilität und Leistungsfähigkeit gegenüber anderen<br />

Feldbussystemen erreicht wird. Tabelle 7.6 (siehe Seite<br />

11) zeigt die e<strong>in</strong>zelnen Protokollschichten des ISO-OSI-<br />

Modells.<br />

Die Netzwerke bestehen aus dezentral <strong>in</strong>telligenten Geräten,<br />

so genannten Knoten (engl.: nodes) und be<strong>in</strong>halten<br />

immer m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong> Neuron-Chip, welche die Funktionen<br />

e<strong>in</strong>es spezi schen Anwendungsprozesses erfüllen<br />

und auf der Basis e<strong>in</strong>es geme<strong>in</strong>samen Kommunikationsprotokolls<br />

Nachrichten austauschen können.<br />

LON-Geräte (Knoten) können auf e<strong>in</strong>er Vielzahl verschiedener<br />

Übertragungsmedien mite<strong>in</strong>ander kommunizieren.<br />

Unter anderem s<strong>in</strong>d dies:<br />

Verdrillte Zweidraht-Leitung (twisted pair), FTT-10A<br />

Netzübertragung (Powerl<strong>in</strong>e)<br />

Lichtwellenleiter ( ber optic)<br />

Funk (Radio Frequency RF)<br />

Koaxialleiter (Coax)<br />

Die standardisierten Übertragungsraten s<strong>in</strong>d vom e<strong>in</strong>gesetzten<br />

Übertragungsmedium abhängig und reichen von<br />

300 bit/s bis zu 1,25 Mbit/s. Im Bereich der Gebäudeautomation<br />

werden vorwiegend LON-Netzwerke mit 78 kbit/s<br />

und dem Transceiver FTT 10-A verwendet.<br />

Die LonWorks ® -Technologie schließt alle für die Entwicklung,<br />

den Aufbau, den Betrieb und die Wartung erforderlichen<br />

Hilfsmittel e<strong>in</strong>. Dies s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>sbesondere:<br />

Neuron ® -Chip als Hardware-Basis<br />

LonTalk ® - Protokoll als Kommunikationsprotokoll<br />

Verschiedene Transceiver zur physikalischen Kopplung<br />

mit dem Übertragungsmedium<br />

Entwicklungswerkzeuge wie LonBuilder ® , Node-<br />

Builder ® , LonMaker ® , Path nder ® und andere<br />

2.1 Neuron ® -Chip<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Netzwerk-Technologien<br />

Kapitel 10.0<br />

Der Neuron ® -Chip ist e<strong>in</strong> speziell entwickelter Mikroprozessor<br />

(CPU) mit e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>heitlichen und preiswerten<br />

Kommunikationsanb<strong>in</strong>dung für beliebige technische Anwendungen<br />

auf der Feld- und Automationsebene. Neuron-<br />

Chips s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> zwei Basisvarianten verfügbar:<br />

Neuron-3120 für Geräte mit e<strong>in</strong>fachen Anwendungen (e<strong>in</strong><br />

bis drei KByte Applikationsspeicher auf dem Chip).<br />

Neuron 3150 für Geräte mit komplexen Applikationen (bis<br />

zu 58 KByte externer Speicher).<br />

Neben den beiden Basis-Chips s<strong>in</strong>d weitere Varianten<br />

mit z.B. größerem EEPROM-Speicher, <strong>in</strong>tegriertem A/D-<br />

Wandler usw. verfügbar.<br />

Die Neuron-Chips 3120 und 3150 verfügen über drei unabhängig<br />

arbeitende 8-bit-Prozessoren (CPU) und unterstützen<br />

alle 7 Schichten des ISO/OSI-Modells:<br />

CPU 1 = Media Access Control CPU<br />

koord<strong>in</strong>iert den Zugriff auf das Übertragungsmedium über<br />

den Transceiver. CPU 1 realisiert die Schicht 2 des ISO/<br />

OSI-Modells.<br />

CPU 2 = Network CPU<br />

ist der Netzwerkprozessor und ist unter anderem für das<br />

Versenden von Netzwerkvariablen verantwortlich. CPU 2<br />

realisiert die Schichten 3 bis 6 des ISO/OSI-Modells.<br />

CPU 3 = Applikation CPU<br />

steht ausschließlich für die Applikationssoftware der technischen<br />

Anwendung zur Verfügung und realisiert damit die<br />

Schicht 7 des ISO/OSI-Modells.<br />

Der Datenaustausch zwischen den Prozessoren erfolgt<br />

über geme<strong>in</strong>same Speicherbereiche im RAM.<br />

Bild 10.1: Neuron-Chip<br />

Kommunikations-<br />

Schnittstelle<br />

CPU 1<br />

Media<br />

Access<br />

CPU 2<br />

Network<br />

Input/Output<br />

Schnittstelle<br />

CPU 3<br />

Application<br />

Netzwerk-Puffer Applikations-Puffer<br />

3


4<br />

Netzwerk-Technologien<br />

Kapitel 10.0<br />

2.2 Lontalk ® -Protokoll<br />

Das Kommunikationsprotokoll, welches seit 1996 offen<br />

gelegt und für jeden zugänglich ist, wird als LonTalk ® -Protokoll<br />

bezeichnet.<br />

Es ist die geme<strong>in</strong>same Sprache des LON und ist im ROM<br />

des Neuron-Chips fest e<strong>in</strong>programmiert. Dadurch ist sichergestellt,<br />

dass das Protokoll, unabhängig vom Gerätehersteller,<br />

immer exakt dasselbe ist. Das LonTalk ® -<br />

Protokoll ist für alle Knoten e<strong>in</strong>heitlich und garantiert dem<br />

Anwender die Kompatibilität der Geräte untere<strong>in</strong>ander.<br />

Die LON-Technologie ist der Weltstandard für Interoperabilität<br />

und mehr als 4000 Hersteller weltweit produzieren<br />

Geräte und Systeme für die LonWorks ® -Technologie. Allen<br />

Produkten ist geme<strong>in</strong>sam, dass sie mite<strong>in</strong>ander kommunizieren<br />

können und die gleiche Sprache sprechen und<br />

verstehen.<br />

Alle SCHNEIDER Produkte s<strong>in</strong>d mit e<strong>in</strong>er Netzwerk-Interface-Plat<strong>in</strong>e<br />

modular nachrüstbar. Wir unterstützen die<br />

Netzwerke LON ® , BACnet ® und Modbus ® , wodurch e<strong>in</strong>e<br />

sehr große Flexibilität gewährleistet ist.<br />

2.3 Transceiver<br />

E<strong>in</strong> LON-Netzwerk kann mit unterschiedlichen Übertragungsmedien<br />

aufgebaut werden. Das B<strong>in</strong>deglied zwischen<br />

dem Neuron ® -Chip und der Busleitung (Übertragungsmedium)<br />

ist der Transceiver.<br />

Der weltweite Standard ist der FTT 10-A Transceiver und<br />

ermöglicht e<strong>in</strong>e Anb<strong>in</strong>dung an e<strong>in</strong>e 2-Draht Leitung.<br />

Der große Vorteil des FTT 10-A Transceivers ist die freie<br />

Netzwerktopologie, d. h. Nachrüstungen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> bestehenden<br />

Gewerken problemlos realisierbar.<br />

Bild 10.2: Verschiedene Netzwerktopologien<br />

BUS/LINIE<br />

105 Ohm 105 Ohm<br />

RING<br />

= LON-KNOTEN<br />

= ABSCHLUSSWIDERSTAND<br />

52,5 Ohm<br />

STERN<br />

52,5 Ohm<br />

FREIE<br />

TOPOLOGIE<br />

52,5 Ohm<br />

Die physikalischen Restriktionen der verschiedenen Transceiver<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Tabelle 10.1 dargestellt.<br />

Tabelle 10.1: Verschiedene Transceivertypen<br />

PRODUKT Bit Rate Topologie Knoten pro Leitungs- Typ Anwendungs-<br />

(bps)<br />

Segment länge gebiete<br />

TPT/XF-1250 1,25 M Bus 64 130m Trafo isoliert Industrie, Backbones<br />

FTT-10A 78 k Bus 64 2700m Trafo isoliert Gebäude, Industrie<br />

FTT-10A 78 k Frei 64 500m Trafo isoliert Gebäude, Industrie<br />

LPT-10 78 k Bus 128 2200m L<strong>in</strong>k Power Sensoren, Aktoren<br />

LPT-10 78 k Frei 128 500m L<strong>in</strong>k Power Sensoren, Aktoren<br />

Der <strong>in</strong> der Gebäudeautomation vorwiegend e<strong>in</strong>gesetzte<br />

Transceivertyp ist FTT 10-A <strong>in</strong> freier Topologie. Erfolgt die<br />

Verkabelung mit dem Beldenkabel, ist die Leitungslänge<br />

auf maximal 500 m begrenzt. Mit dem Kabeltyp JY(St)Y<br />

2 x 2 x 0,8 ist die maximale Leitungslänge auf 320 m begrenzt.<br />

ACHTUNG!<br />

Nur den Kabeltyp JY(St)Y 2 x 2 x 0,8 oder<br />

Belden 85102 oder Belden 8471 e<strong>in</strong>setzen.<br />

Den Kabeltyp JY(St)Y 2 x 2 x 0,6 nicht e<strong>in</strong>setzen!<br />

Sobald die empfohlene Leitungslänge überschritten wird,<br />

ist e<strong>in</strong> Repeater oder Router zu setzen, der e<strong>in</strong>e physikalische<br />

Trennung des Leitungsnetzes bewirkt und den<br />

Datenverkehr auf die unbed<strong>in</strong>gt erforderlichen Daten begrenzt<br />

(Router).<br />

Der Transceivertyp LPT 10-A verfügt über e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tegrierte<br />

Spannungsversorgung und generiert 5 VDC mit e<strong>in</strong>er maximalen<br />

Strombelastung von 100 mA. Damit ist dieser Typ<br />

ideal zur Ansteuerung und Stromversorgung von Sensoren<br />

und Aktoren geeignet. Die 5 VDC werden mittels e<strong>in</strong>es<br />

DC/DC-Wandlers aus der eigentlichen LON-Datenleitung<br />

generiert, der e<strong>in</strong>e Gleichspannung von 42 VDC überlagert<br />

ist. Spannungsversorgung und Datentransfer erfolgt<br />

über nur e<strong>in</strong>e 2-Draht-Leitung und stellt somit e<strong>in</strong>e sehr<br />

kostengünstige Lösung dar.<br />

Die Transceivertypen FTT 10-A und LPT 10-A s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>nerhalb<br />

der Netzwerktopologie auch gemischt e<strong>in</strong>setzbar,<br />

wobei die Knotenzahl pro Segment auf maximal 64 bzw.<br />

128 begrenzt ist.<br />

Die Busadern A und B des LON-Kabels können beliebig,<br />

d.h. polaritätsirrelevant, angeschlossen werden und vere<strong>in</strong>fachen<br />

somit die Verdrahtung, Inbetriebnahme und<br />

Fehlersuche.<br />

ACHTUNG!<br />

Enthält das Netz R<strong>in</strong>gstrukturen, so muss die<br />

Polarität der Busadern A und B beachtet werden.<br />

Um bei Nachrüstungen auch die Möglichkeit von R<strong>in</strong>gstrukturen<br />

zu behalten, ist es empfehlenswert, schon bei der<br />

Erst<strong>in</strong>stallation die Polarität der Busadern zu beachten.<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>


2.4 Netzausdehnung <strong>in</strong> freier Topologie<br />

In Bild 7.3 ist e<strong>in</strong> typisches LON-Netzwerk <strong>in</strong> freier Topologie<br />

dargestellt.<br />

Bild 10.3: LON-Netzwerk <strong>in</strong> freier Topologie<br />

Je nach verwendetem Kabeltyp erreichen Netzwerke gemäß<br />

der freien Topologie folgende Maximalwerte:<br />

FTT 10-A / LPT 10-A <strong>in</strong> freier Topologie<br />

Kabeltypen max.<br />

Entfernung<br />

von Knoten<br />

zu Knoten<br />

Tabelle 10.2: Kabellängen <strong>in</strong> freier Topologie<br />

max. Kabelgesamtlänge<br />

TIA 568A Kategorie 5 250 m 450 m<br />

JY(St)Y 2 x 2 x 0,8 320 m 500 m<br />

UL Level IV, 22 AWG 400 m 500 m<br />

Belden 8471 400 m 500 m<br />

Belden 85102 500 m 500 m<br />

Für e<strong>in</strong>e sichere Übertragung <strong>in</strong> Netzwerken mit freier Topologie<br />

s<strong>in</strong>d folgende Punkte zu beachten:<br />

Es muss immer e<strong>in</strong> Abschlusswiderstand (Term<strong>in</strong>ator)<br />

mit R1 = 52,5 oder e<strong>in</strong> LPT 10-A mit <strong>in</strong>tegriertem<br />

Term<strong>in</strong>ator angeschlossen werden.<br />

Der Abstand von jedem beliebigen Transceiver zu jedem<br />

anderen Transceiver darf die maximale Entfer-<br />

nung zwischen zwei Knoten nicht überschreiten.<br />

Bei verschiedenen Signalpfaden, z.B. <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er r<strong>in</strong>gförmigen<br />

Topologie, ist immer der längere Übertra-<br />

gungsweg für die Betrachtung zugrunde zu legen.<br />

Die maximale Kabellänge ist die Gesamtsumme aller<br />

im Segment angeschlossenen Netzwerkleitungen.<br />

Schirm e<strong>in</strong>seitig über RC-Glied mit Erde verb<strong>in</strong>den<br />

(R = 470kOhm, ± 5%, 0,25W, C = Folienkondensator<br />

0,1F, ± 10%, 100V).<br />

Kabelspezi kationen und Anschluss siehe Lonworks<br />

FTT-10A, Free Topology Transceiver User´s Guide<br />

von Echelon.<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Netzwerk-Technologien<br />

Kapitel 10.0<br />

FTT 10-A / LPT 10-A <strong>in</strong> freier Topologie<br />

mit JY(St)Y 2 x 2 x 0,8<br />

maximal 320 m<br />

K K<br />

K<br />

K<br />

K<br />

K<br />

K<br />

Bild 10.4: Kabeltyp JY(St)Y 2 x 2 x 0,8 <strong>in</strong> freier Topologie<br />

2.5 Netzausdehnung <strong>in</strong> Bus- / L<strong>in</strong>ienstruktur<br />

Der Sonderfall der Bus- oder L<strong>in</strong>ienstruktur erlaubt e<strong>in</strong>e<br />

deutliche Erhöhung der maximal zulässigen Leitungslänge.<br />

In dieser Struktur wird die größtmögliche Leitungslänge<br />

für FTT / LPT-Netzwerke erzielt.<br />

Die Busleitung wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Strang verlegt. Der Anschluss<br />

der Knoten erfolgt über kurze Stichleitungen (maximal 3<br />

m). E<strong>in</strong>e Polarität der Busadern muss nicht beachtet werden.<br />

Je nach verwendetem Kabeltyp erreichen Netzwerke gemäß<br />

der Bus- / L<strong>in</strong>ienstruktur folgende Maximalwerte:<br />

Tabelle 10.3: Kabellängen <strong>in</strong> Bus- / L<strong>in</strong>ientopologie<br />

K<br />

maximal 320 m<br />

= Netzwerkknoten<br />

= Busterm<strong>in</strong>ator = 52,5 Ohm<br />

Maximaler Abstand zwischen beliebigen Knoten: 320 m<br />

Maximaler Abstand zwischen beliebigen Knoten und<br />

Busterm<strong>in</strong>ator bzw. LPT 10-A: 320 m<br />

Maximale Kabelgesamtlänge: 500 m<br />

FTT 10-A / LPT 10-A <strong>in</strong> Bus- / L<strong>in</strong>ientopologie<br />

Kabeltypen max.<br />

Länge der Stichleitungen<br />

TIA 568A<br />

Kategorie 5<br />

JY(St)Y 2 x<br />

2 x 0,8<br />

UL Level IV,<br />

22 AWG<br />

max. Kabelgesamtlänge<br />

FTT FTT/LPT<br />

3 m 900 m ke<strong>in</strong>e<br />

Angabe<br />

3 m 900 m 750 m<br />

3 m 1400 m 1150 m<br />

Belden 8471 3 m 2700 m 2200 m<br />

Belden<br />

85102<br />

3 m 2700 m 2200 m<br />

5


6<br />

Netzwerk-Technologien<br />

Kapitel 10.0<br />

Für e<strong>in</strong>e sichere Übertragung <strong>in</strong> Netzwerken mit Bus- / L<strong>in</strong>ientopologie<br />

s<strong>in</strong>d folgende Punkte zu beachten:<br />

Die Busleitung muss an beiden Enden mit Busterm<strong>in</strong>atoren<br />

abgeschlossen werden R1 = R2 = 105 .<br />

Wahlweise kann anstelle e<strong>in</strong>es Busterm<strong>in</strong>ators an e<strong>in</strong><br />

Busleitungsende e<strong>in</strong> LPT 10-A angeschlossen werden.<br />

Der zweite Term<strong>in</strong>ator ist <strong>in</strong> jedem Fall erforderlich.<br />

Die maximale Leitungslänge der Stichleitungen darf<br />

3 m nicht überschreiten.<br />

Bei E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>es physikalischen Repeaters können<br />

maximal 5400 m erreicht werden.<br />

FTT 10-A / LPT 10-A <strong>in</strong> Bus- /<br />

L<strong>in</strong>ientopologie mit Belden 8471<br />

max. 2700 m (FTT) oder 2200 m (FTT/LPT)<br />

K<br />

K K K K K<br />

K<br />

= Netzwerkknoten<br />

max. 3 m<br />

= 2 x Busterm<strong>in</strong>ator = 2 x 105 Ohm<br />

Maximaler Abstand zwischen den Busterm<strong>in</strong>atoren mit FTT-Transceivern: 2700 m<br />

Maximaler Abstand zwischen den Busterm<strong>in</strong>atoren mit FTT/LPT-Transceivern: 2200 m<br />

Maximale Länge der Stichleitungen: 3 m<br />

Ke<strong>in</strong>e beliebige Verzweigung zulässig (ke<strong>in</strong>e freie Topologie)<br />

Bild 10.5: Kabeltyp Belden 8471 und Belden 85102 <strong>in</strong><br />

Bus- / L<strong>in</strong>ientopologie<br />

H<strong>in</strong>weis zum Kabeltyp JY(St)Y 2 x 2 x 0,8<br />

Maximale Gesamtlänge der Busleitung: 900 m<br />

Maximale Länge der Stichleitungen: 3 m<br />

Bei geschirmten Kabeln sollte der Schirm e<strong>in</strong>seitig (ke<strong>in</strong>e<br />

Erdschleifen) über e<strong>in</strong> RC-Glied mit Erde verbunden<br />

werden (R = 470 , ± 5 %, 0,25 W,<br />

C = Folienkondensator 0,1 F, 10 %, 100 V)<br />

In Tabelle 10.4 wird werden die Kabelspezi kationen<br />

der verschiedenen Kabeltypen aufgelistet. Der Kabeltyp<br />

JY(St)Y 2 x 2 x 0,8 ist <strong>in</strong> Europa weit verbreitet und ab<br />

Lager verfügbar, während das Beldenkabel <strong>in</strong> USA produziert<br />

wird und somit längere Lieferzeiten hat. Das Beldenkabel<br />

ist wesentlich teurer als das JY(St)Y-Kabel.<br />

FTT 10-A / LPT 10-A <strong>in</strong> Bus- / L<strong>in</strong>ientopologie<br />

Kabeltypen Leiterdurchmesser<br />

TIA 568A<br />

Kategorie 5<br />

JY(St)Y 2 x 2<br />

x 0,8<br />

geschirmt<br />

UL Level IV,<br />

22 AWG<br />

ungeschirmt<br />

Belden 8471<br />

ungeschirmt<br />

Belden 85102<br />

ungeschirmt<br />

Tabelle 10.4: Kabelspezi kationen verschiedener<br />

Kabeltypen<br />

2.6 Maximale Knotenanzahl<br />

Unabhängig von Topologie und gewähltem Kabeltyp gelten<br />

folgende Regeln für den Anschluss von FTT 10-A und<br />

LPT 10-A an e<strong>in</strong> Busleitungssegment:<br />

maximal 64 FTT-Knoten pro Busleitungssegment.<br />

maximal 128 LPT-Knoten pro Busleitungssegment.<br />

Bei gemischter Bestückung mit FTT und LPT:<br />

• maximal 128 Knoten pro Segment<br />

• LPT zählen e<strong>in</strong>fach<br />

• FTT zählen doppelt (stärkere Busbelastung)<br />

Beispielrechnungen:<br />

AWG Leiter<br />

querschnitt<br />

1. 100 LPT-Knoten, 10 FTT-Knoten:<br />

1 x 100 + 2 x 10 = 100 + 20 = 120 zulässig<br />

2. 30 LPT-Knoten, 40 FTT-Knoten:<br />

1 x 30 + 2 x 40 = 30 + 80 = 110 zulässig<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Rloop<br />

/km<br />

0,51 mm 24 0,21 mm 2 28<br />

0,80 mm 20,4 0,503<br />

mm 2<br />

0,643<br />

mm<br />

22 0,324<br />

mm 2<br />

73<br />

106<br />

1,29 mm 16 1,31 mm 2 28<br />

1,29 mm 16 1,31 mm 2 28


2.7 Repeater<br />

E<strong>in</strong> Netzwerksegment ist auf 64 Knoten (bei E<strong>in</strong>satz von<br />

FTT-Transceivern) begrenzt. Erfordert e<strong>in</strong> Projekt mehr<br />

als 64 Knoten, so wird e<strong>in</strong> weiteres Netzwerksegment <strong>in</strong>stalliert.<br />

Die e<strong>in</strong>zelnen Netzwerksegmente werden durch<br />

Repeater und/oder Router mite<strong>in</strong>ander verbunden.<br />

Repeater s<strong>in</strong>d Geräte mit zwei Busanschlüssen. Bei der<br />

maximalen Knotenanzahl (= 64) muss 1 Knoten für den<br />

Repeater abgezogen werden, d.h. e<strong>in</strong> Netzwerksegment<br />

besteht aus maximal 63 angeschlossenen Teilnehmern<br />

(Knoten). Die Aufgabe der Repeater besteht dar<strong>in</strong>, Datentelegramme<br />

der e<strong>in</strong>en Busseite aufzunehmen, zu verstärken<br />

und auf der gegenüberliegenden Seite wieder abzusenden.<br />

Repeater werden e<strong>in</strong>gesetzt:<br />

wenn die maximale Netzausdehnung e<strong>in</strong>es Segments<br />

erreicht ist oder<br />

wenn die maximale Knotenzahl e<strong>in</strong>es Segments überschritten<br />

wird.<br />

Repeater besitzen ke<strong>in</strong>e Filterfunktion und leiten jedes<br />

empfangene Telegramm weiter. Der Datenverkehr e<strong>in</strong>es<br />

Netzwerksegments läuft somit ungeh<strong>in</strong>dert <strong>in</strong> das benachbarte<br />

Netzwerksegment. Zuviel Datenverkehr führt<br />

zu unregelmäßigen Verzögerungen <strong>in</strong> der Reaktions-zeit.<br />

Mit Repeatern ist nur e<strong>in</strong>e Kopplung von zwei Netzwerksegmenten<br />

mit derselben Transceiverfamile möglich, während<br />

Router auch e<strong>in</strong>e Kopplung von unterschiedlichen<br />

Übertragungsmedien zulassen.<br />

Es dürfen maximal drei Repeater <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er logischen Reihe<br />

h<strong>in</strong>tere<strong>in</strong>ander geschaltet werden. Danach ist e<strong>in</strong> Router<br />

zur Regeneration des Datentelegramms notwendig. Nach<br />

dem Router können wieder maximal drei Repeater gesetzt<br />

werden usw.<br />

K<br />

max. 63 Knoten<br />

K<br />

K<br />

K<br />

Repeater als Verstärker<br />

K<br />

K<br />

K<br />

Netzwerksegment 1<br />

FTT 10-A, 78 kbit/s<br />

1 Knoten<br />

Repeater<br />

Erhöhung der maximalen Knotenanzahl durch Kopplung von Netzwerksegmenten<br />

Erweiterung der maximalen Netzwerkausdehnung<br />

Maximal drei Repeater <strong>in</strong> Reihe; danach e<strong>in</strong> Router; dann wieder maximal drei Repeater<br />

<strong>in</strong> Reihe usw.<br />

Bild 10.6: Repeater als Datensignalverstärker<br />

K<br />

K<br />

K K<br />

1 Knoten<br />

K<br />

K<br />

K<br />

K<br />

K<br />

K K<br />

2.8 Router<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

K<br />

max. 63 Knoten<br />

Netzwerksegment 2<br />

FTT 10-A, 78 kbit/s<br />

Netzwerk-Technologien<br />

Kapitel 10.0<br />

Router verfügen ebenfalls über zwei Busanschlüsse und<br />

können daher, wie Repeater, zur Signalverstärkung e<strong>in</strong>gesetzt<br />

werden. Router können mit zwei unterschiedlichen<br />

Transceivern ausgestattet werden und können somit verschiedene<br />

Übertragungsmedien verb<strong>in</strong>den, z.B. Twisted-<br />

Pair Segment mit Power-L<strong>in</strong>e Segment (TP PL) oder<br />

Medien mit unterschiedlicher Übertragungsgeschw<strong>in</strong>digkeit,<br />

z.B. Twisted-Pair mit 78kbit/s mit Twisted-Pair mit<br />

1250 kbit/s (TP 78 TP 1250).<br />

2.8.1 Router als Telegramm lter<br />

Der Haupanwendungsbereich besteht allerd<strong>in</strong>gs <strong>in</strong> der<br />

Telegramm-Filterfunktionalität, wodurch bestimmte Telegramme<br />

nicht an andere Netzwerksegmente gelangen,<br />

wenn dort ke<strong>in</strong> Teilnehmer adressiert ist. Dadurch wird<br />

der Datenverkehr auf das erforderliche Maß reduziert und<br />

die Reaktionszeit des Gesamtsystems wird gesteigert.<br />

Das Datentelegramm bleibt während der „Filterfunktion“<br />

<strong>in</strong>nerhalb des eigenen Netzwerksegments, während bei<br />

der „Weiterleitenfunktion“ das Datentelegramm an andere<br />

Netzwerksegmente gelangt.<br />

Der Router wird daher hauptsächlich zur logischen Netzwerkstrukturierung<br />

e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

Netzwerke mit Routern<br />

1 Knoten 1 Knoten<br />

Router<br />

K K<br />

1 Knoten 1 Knoten<br />

Router<br />

K K<br />

1 Knoten 1 Knoten<br />

Router<br />

K K<br />

Gebäudeleittechnik<br />

Segment 1<br />

Segment 2<br />

Bild 10.7: Netzwerkstrukturierung mit Routern<br />

max. 63 Knoten<br />

Logische Netzwerkstrukturierung<br />

Visualisierung, Steuerung und Fernwartung über die Gebäudeleittechnik<br />

Filtern und Weiterleiten von bestimmten Datentelegrammen <strong>in</strong> andere Segmente<br />

Verb<strong>in</strong>dung von Leitungssegmenten mit unterschiedlichen Transceiverfamilien<br />

K<br />

K<br />

Segment 3<br />

K<br />

K K<br />

max. 63 Knoten<br />

K<br />

K<br />

K<br />

K<br />

K<br />

K<br />

K<br />

K K<br />

K<br />

K K<br />

K<br />

K K<br />

K<br />

7


8<br />

Netzwerk-Technologien<br />

Kapitel 10.0<br />

2.9 LON und Internet<br />

Zahlreiche Hersteller bieten Internet Server mit LON-Interface<br />

an. Dadurch ist der Zugriff über das Internet auf<br />

LON-Knoten von beliebigen Gewerken möglich.<br />

Fernwartung, Ferndiagnose und Alarmmeldungen können<br />

somit problemlos über das Internet realisiert werden, wodurch<br />

die Zuverlässigkeit des Gesamtsystems wesentlich<br />

gesteigert wird. Die erforderliche Datensicherheit wird<br />

durch die Authenti zierung gewährleistet. Das ist e<strong>in</strong>e<br />

passwortgesteuerte Prozedur auf der Basis e<strong>in</strong>es Zufallsgenerators.<br />

E<strong>in</strong>e zufällig erzeugte 64-Bit Zahl wird vom<br />

Sender und Empfänger verglichen und bei Gleichheit der<br />

Verschlüsselung erkennt der Empfänger, ob der Sender<br />

authorisiert ist und nimmt nun das Telegramm an oder verwirft<br />

es.<br />

Bild 10.8: Internet Server<br />

2.10 Das Objekt<br />

Jeder Knoten wird durch e<strong>in</strong> Objekt (Funktionse<strong>in</strong>heit)<br />

beschrieben. In Bild 7.9 ist e<strong>in</strong>e übliche allgeme<strong>in</strong>e gra-<br />

sche Beschreibung dargestellt. Objekte repräsentieren<br />

die Netzwerkschnittstelle e<strong>in</strong>er Anwendung oder Teile der<br />

Anwendung e<strong>in</strong>es Knotens gegenüber anderen Knoten<br />

oder Objekten. Durch LonMark s<strong>in</strong>d das Node-Objekt und<br />

fünf allgeme<strong>in</strong>e Objekte de niert, die In Applikationen verwendet<br />

werden sollen:<br />

Open Loop Sensor Objekt<br />

Closed Loop Sensor Objekt<br />

Open Loop Actuator Objekt<br />

Closed Loop Actuator Objekt<br />

Controller Objekt<br />

Das Objekt selbst wird durch e<strong>in</strong> abgerundetes Rechteck<br />

dargestellt. E<strong>in</strong>gangsvariable werden als Pfeile auf der l<strong>in</strong>ken<br />

Seite (nvi#) und Ausgangsvariablen auf der rechten<br />

Seite (nvo#) dargestellt.<br />

E<strong>in</strong>gangs<br />

Netzwerk<br />

Variablen<br />

Kurzbezeichnung<br />

nvi<br />

nvo<br />

nci<br />

nro<br />

Objektname & -nummer<br />

nvi# SNVT Verb<strong>in</strong>dliche nvo# SNVT<br />

Netzwerkvariablen<br />

Optionale<br />

nvi# SNVT nvo# SNVT<br />

Netzwerkvariablen<br />

Hardware E<strong>in</strong>gänge<br />

Konfigurations-Eigenschaften<br />

herstellerspezifische<br />

Netzwerkvariablen<br />

Bezeichnung<br />

E<strong>in</strong>gangsvariable<br />

Ausgangsvariable<br />

Konfigurationsvariable<br />

Ausgangsvariable (nur lesbar)<br />

Bild 10.9: Allgeme<strong>in</strong>e Darstellung e<strong>in</strong>es Objekts<br />

2.11 B<strong>in</strong>d<strong>in</strong>g (Verknüpfung)<br />

Die logischen Verknüpfungen zwischen e<strong>in</strong>zelnen Knoten<br />

wird durch das B<strong>in</strong>d<strong>in</strong>g festgelegt. Die Knoten stellen ihre<br />

Daten dem Netzwerk <strong>in</strong> Form von Netzwerkvariablen zur<br />

Verfügung. Beim B<strong>in</strong>d<strong>in</strong>g wird die Ausgangs-Netzwerkvariable<br />

(nvo#) des sendenden Knotens mit e<strong>in</strong>er oder mehreren<br />

E<strong>in</strong>gangs-Netzwerkvariablen (nvi#) e<strong>in</strong>es oder mehrerer<br />

Empfängerknoten verknüpft, wodurch e<strong>in</strong> gezielter<br />

Datenaustausch gewährleistet ist. In der Tabelle 10.5 ist<br />

auszugsweise für die Laborabzugsregelung FC500 der<br />

<strong>LabSystem</strong>-Serie e<strong>in</strong>e Netzwerkvariablenliste (SNVT)<br />

dargestellt.<br />

Tabelle 10.5: Auszug der SNVT-Liste für FC500<br />

<strong>Schneider</strong> <strong>LabSystem</strong> Parameterliste für Laborabzugregelung FC500 laut SNVT-Masterliste 10.0<br />

B<strong>in</strong>d<strong>in</strong>gfähige Netzwerkvariablen Stand 01.01.2003<br />

SNVT / SCPT / UNVT / UCPT<br />

Nr. Name Nr. Name Wertebereich E<strong>in</strong>heit Datentyp Beschreibung<br />

1 nviZyklus 87 SNVT_elapsed_tm 0 .. 65535 Timer Vorgabe für Sendezyklus Istwert<br />

2 nviBetrieb 83 SNVT_state 0 .. 65535 16Bit-Status E<strong>in</strong>gabe der Betriebsart, Bedeutung<br />

der Bits siehe Anlage<br />

3 nvoBetriebFB 83 SNVT_state 0 .. 65535 16Bit-Status Ausgabe der Betriebsart, Bedeutung<br />

der Bits siehe Anlage<br />

4 nvoStatus 83 SNVT_state 0 .. 65535 16Bit-Status Ausgabe von Statusmeldungen,<br />

Bedeutung der Bits siehe Anlage<br />

5 nvoAlarm 22 SNVT_lev_disc On / Off Schalter Alarmmeldung<br />

6 nvoIst_Volumen 15 SNVT_ ow 0 .. 65534 [ l/s ] 2Byte-Integer Istwert Volumenstrom<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

nci#<br />

Hardware Ausgänge<br />

Speicherklasse<br />

RAM<br />

RAM<br />

EEPROM<br />

ROM<br />

Ausgangs<br />

Netzwerk<br />

Variablen


2.12 Entwicklungswerkzeuge<br />

Die Entwicklungswerkzeuge dienen zur Erstellung von<br />

Neuron-Programmen <strong>in</strong> der Programmiersprache Neuron-<br />

C und der Inbetriebnahme e<strong>in</strong>zelner Knoten sowie ganzer<br />

Netze (B<strong>in</strong>d<strong>in</strong>g).<br />

2.13 Lonmark ® und Interoperatibilität<br />

Die LONMARK ® Interoperability Association erstellt Functional-Pro<br />

les und die SNVT-Masterlist (Standard Network<br />

Variable Type). Geräte und Systeme, die nach diesen Regeln<br />

entwickelt wurden, erreichen e<strong>in</strong>en sehr hohen Grad<br />

an Interoperatibilität. Damit ist die Fähigkeit geme<strong>in</strong>t, e<strong>in</strong>e<br />

Aufgabe <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er verteilten Anwendung mit Geräten von<br />

unterschiedlichen Herstellern geme<strong>in</strong>sam zu bewältigen.<br />

SCHNEIDER beachtet bei der Produktentwicklung besonders<br />

die SNVT-Masterlist und erreicht damit e<strong>in</strong>e hohe<br />

Interoperatibilität und hohe Flexibilität für den Betreiber.<br />

2.14 Vorteile der LON-TECHNOLOGIE<br />

Die Vorteile der LON-Technologie s<strong>in</strong>d zusammen gefasst:<br />

Dezentrale Automatisierung<br />

Sensoren und Aktoren s<strong>in</strong>d mit e<strong>in</strong>er eigenen Intelligenz<br />

(CPU) ausgestattet und tauschen die relevanten Informationen<br />

direkt mite<strong>in</strong>ander aus. Die Informationsverarbeitung<br />

ndet direkt vor Ort statt, wodurch die Notwendigkeit<br />

e<strong>in</strong>er zentralen Verarbeitung entfällt.<br />

Reduzierung der Investitionskosten<br />

Durch m<strong>in</strong>imalen Verdrahtungsaufwand (2-Draht Leitung)<br />

und Mehrfachnutzung von Aktoren und Sensoren.<br />

Betriebskostenersparnis<br />

Durch anlagen– und gewerkeübergreifende Nutzung von<br />

Informationen sowie der Realisierung exibler Regelstrategien.<br />

E<strong>in</strong>sparungen bei der Wartung und Instandhaltung<br />

Durch e<strong>in</strong>heitliche und anlagenübergreifende Diagnosemöglichkeiten<br />

sowie e<strong>in</strong> systemübergreifendes zentrales<br />

Gebäudemanagement.<br />

Flexibilität bei Nachrüstungen<br />

Bei Änderungen, und Erweiterungen der Funktionalität<br />

sowie bei Nachrüstungen erweist sich die LON-Technologie<br />

als äußerst exibel. Durch E<strong>in</strong>satz der freien Netzwerktopologie<br />

können herstellerunabhängige Produkte<br />

direkt angeschlossen werden.<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Netzwerk-Technologien<br />

Kapitel 10.0<br />

Gebäudetransparenz<br />

Durch Betriebskostenerfassung und Fernüberwachung<br />

und Ferndiagnose, auch über das Internet, wird e<strong>in</strong>e sehr<br />

hohe Gebäudetransparenz für den Betreiber erreicht.<br />

Zukunftssicherheit<br />

Durch den E<strong>in</strong>satz von herstellerübergreifenden Produkten<br />

ist die kont<strong>in</strong>uierliche Weiterentwicklung der Anwendertechnik<br />

gewährleistet.<br />

3.1 Gewerke übergreifendes System<br />

Die LonWorks ® -Technologie bietet e<strong>in</strong>e kostengünstige<br />

Lösung, um Gebäude als Gewerke übergreifende Systeme<br />

zu betreiben. Sensoren und Aktoren von unterschiedlichen<br />

Gewerken, wie z.B. Elektro<strong>in</strong>stallation, Sänitär, Heizung-Lüftung-Klima,<br />

Sonnenschutz und Zutrittskontrolle<br />

lassen sich geme<strong>in</strong>sam nutzen.<br />

Neben e<strong>in</strong>er erheblichen Investitionskostenersparnis wird<br />

zusätzlich noch die Flexibilität und der Nutzungsgrad gesteigert.<br />

4.1 SCHNEIDER Elektronik und LON<br />

Wir entwickeln und produzieren seit 1996 Produkte <strong>in</strong> Lon-<br />

Works ® -Technologie, haben zahlreiche Großprojekte erfolgreich<br />

realisiert und verfügen über beste Referenzen.<br />

Die Interoperatibilität und die weltweit zunehmende Akzeptanz<br />

haben uns überzeugt. Deshalb arbeiten wir <strong>in</strong> der<br />

LNO (LON Nutzer Organisation) aktiv und engagiert mit.<br />

9


Netzwerk-Technologien<br />

Kapitel 10.0<br />

5.1 LON-Netzwerk mit Anschaltung an das<br />

Internet<br />

Das Bild 10.10 zeigt e<strong>in</strong> gesamtes LON-Netzwerk <strong>in</strong> freier<br />

Topologie. Sämtliche LON-Knoten, e<strong>in</strong>schließlich der<br />

Laborabzugsregelungen FC500-V-L und des Laborcontrollers<br />

LCO500 s<strong>in</strong>d mit den Transceivern FTT-10A oder<br />

LPT-10 realisiert.<br />

Mit dem Laborcontroller LCO500 können kostengünstige<br />

Mischsysteme realisiert werden, wobei <strong>in</strong>nerhalb des<br />

Laborraums die Ansteuerung analog erfolgt, während<br />

ausserhalb des Laborraums der LCO500 an das LON-<br />

Netzwerk angebunden werden kann. Bei Datendurchgriff<br />

Bild 10.10: LON-Netzwerk mit Internetanb<strong>in</strong>dung<br />

10<br />

INTERNET<br />

Steuern<br />

Messen<br />

Druck<br />

Laborabzüge<br />

INTERNET<br />

LON-INTERNET<br />

Web-Server<br />

Labor-Controller<br />

LCO500<br />

FC500<br />

Gebäudeleittechnik<br />

ETHERNET<br />

Service- und<br />

Bedienstation<br />

Messen<br />

Temperatur<br />

Schalten<br />

Regeln<br />

Schalten<br />

Anzeigen<br />

Überwachen<br />

bis auf den Laborabzug, belastet der Laborcontroller das<br />

LON-Netzwerk mit nur e<strong>in</strong>em Knoten (node), womit die<br />

Anzahl der benötigten Router erheblich reduziert wird.<br />

Neben der autarken Bilanzierungsfunktion für die Raumzuluft<br />

und Raumabluft kann der Laborcontroller LCO500<br />

digitale E<strong>in</strong>gänge (Alarme, Taster usw.) und digitale Relaisausgänge<br />

(Licht, Motore usw.) über das LON-Netzwerk<br />

ansteuern. E<strong>in</strong>e Fernwartung der Laborabzüge und deren<br />

Regelungen ist über das Internet und/oder das Intranet<br />

problemlos möglich.<br />

SCHNEIDER bietet mit der Fernwartungssoftware<br />

PAD3000 die Gesamtfunktionalität aus e<strong>in</strong>er Hand.<br />

INTRANET<br />

Labor-Controller<br />

LCO500<br />

Fernwartung<br />

LON-ETHERNET<br />

Router<br />

LON-Netzwerk<br />

Laborabzüge<br />

INTERNET<br />

Alarmieren<br />

Labor-Controller<br />

LCO500<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

FC500<br />

Laborabzüge<br />

FC500<br />

In-house<br />

Fernwartung<br />

LonWorks<br />

Application<br />

Messen<br />

Temperatur<br />

Anzeigen


6.1 BACnet ® - Was ist das?<br />

BACnet ® bedeutet Build<strong>in</strong>g Automation and Control network<br />

und ist e<strong>in</strong> herstellerunabhängiges Netzwerkprotokoll<br />

(Datenübertragungsprotokoll) für die Gebäudeautomation.<br />

Ziel der Entwicklung des BACnet ® -Protokolls war, e<strong>in</strong>en<br />

e<strong>in</strong>heitlichen rmenneutralen Standard für die Datenkommunikation,<br />

also e<strong>in</strong>e technische Sprachregelung für den<br />

Datenaustausch, <strong>in</strong> und mit Systemen der Gebäudeautomation<br />

bereitzustellen. BACnet ® ist seit 1995 e<strong>in</strong>e Norm<br />

der ASHRAE (American Society of Heat<strong>in</strong>g, Refrigerat<strong>in</strong>g<br />

and Air-Condition<strong>in</strong>g Eng<strong>in</strong>eers) und wurde als ANSI-<br />

Norm (135) übernommen. Seit 2003 ist BACnet ® auch<br />

ISO-Norm (16484-5).<br />

6.1.1 Die Managementebene<br />

Das BACnet ® -Protokoll sollte als Standard auf der Managementebene<br />

e<strong>in</strong>gesetzt werden, um <strong>in</strong> den Schaltwarten<br />

auch heterogener großer Gebäudeautomationsanlagen<br />

e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Steuerung, Regelung und<br />

Überwachung zu ermöglichen. Die Verwaltung der Anlagen<br />

sollte mit BACnet ® erfolgen.<br />

6.1.2 Die Automationsebene<br />

In der darunterliegenden Automationsebene s<strong>in</strong>d neben<br />

BACnet ® durchaus auch andere Protokolle wie LON-<br />

Talk ® , PROFIBUS und Modbus vorstellbar. Um die verschiedenen<br />

Netzwerke (z.B. LON und BACnet) mite<strong>in</strong>ander<br />

zu verb<strong>in</strong>den, werden Gateways e<strong>in</strong>gesetzt. Allerd<strong>in</strong>gs<br />

s<strong>in</strong>d diese „Vermittler zwischen zwei Welten“ nicht immer<br />

problemlos, da Protokollübersetzungen <strong>in</strong> Gateways meist<br />

unvollkommen s<strong>in</strong>d.<br />

6.1.3 Die Feldebene<br />

Wiederum e<strong>in</strong>e Ebene tiefer be ndet sich die Feldebene<br />

mit den angeschlossenen Feldbusmodulen. Hier wird über<br />

das entsprechende Interface der Zugang zu den physikalischen<br />

Größen geschaffen, wie z.B. abrufen und setzen<br />

von digitalen und analogen E<strong>in</strong>- bzw. Ausgängen. Wenn<br />

andere Protokollstandards wie BACnet e<strong>in</strong>gesetzt werden,<br />

müssen hier ebenfalls Gateways zwischen die verschiedenen<br />

Netzwerke geschaltet werden.<br />

Das Ebenenmodell ist <strong>in</strong> Bild 10.11 dargestellt.<br />

Standard:<br />

BACnet<br />

Standard:<br />

BACnet<br />

LonMark<br />

PROFIBUS<br />

Standard:<br />

BACnet<br />

LonMark<br />

PROFIBUS<br />

EIB<br />

Modbus<br />

Gebäudeleittechnik<br />

Bild 10.11: Ebenenmodell<br />

6.2 Native BACnet ®<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Netzwerk-Technologien<br />

Kapitel 10.0<br />

Feldebene<br />

Laborabzüge<br />

Native BACnet ® ist dann gegeben, wenn der „BACnet ®<br />

operat<strong>in</strong>g stack“, d.h. die Kommunikationssoftware direkt<br />

auf dem Microcontroller implementiert ist, d.h. wenn die<br />

Feldmodule ohne externe Hardwarekomponenten (z.B.<br />

physikalische Gateways) direkt über BACnet ® kommunizieren<br />

können. Unter native Bacnet ® versteht sich hier<br />

als durchgängige „Muttersprache“ von der Managementebene<br />

bis zu den Feldmodulen <strong>in</strong> der Feldebene e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>heitliches<br />

Kommunikationsprotokoll.<br />

BACnet<br />

LON<br />

GATEWAY<br />

Gebäudeleittechnik<br />

BACnet<br />

LON<br />

BACnet Devices<br />

Laborabzüge<br />

FC500<br />

Managementebene<br />

Automationsebene<br />

FC500<br />

Managementebene<br />

Feldebene<br />

Bild 10.12: Verb<strong>in</strong>dung von verschiedenen Netzwerken<br />

11


Netzwerk-Technologien<br />

Kapitel 10.0<br />

Das vermeidet unnötige zusätzliche Technik (Gateways)<br />

und damit verbundene Kosten und verbessert die Systemleistung<br />

(Performance) und die Interoperabilität.<br />

In Bild 10.12 ist e<strong>in</strong>e Vernetzung von zwei verschiedenen<br />

Netzwerken (LON mit BACnet) dargestellt. In diesem Beispiel<br />

ist <strong>in</strong> der Feldebene ke<strong>in</strong> native BACnet ® realisiert,<br />

d.h. e<strong>in</strong>e Protokollumwandlung des LON- und des<br />

BACnet-Protokolls erfolgt im Gateway.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs erhöht sich der Hardwareaufwand der Feldmodule.<br />

Hier muss immer e<strong>in</strong>e sehr leistungsfähige CPU<br />

(central processor unit) e<strong>in</strong>gesetzt werden, um die BACnet<br />

® -Datenkommunikation <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em eigenen Task problemlos<br />

bedienen zu können.<br />

Aus wirtschaftlichen Gründen sollte projektspezi sch entschieden<br />

werden, ob es unbed<strong>in</strong>gt notwendig ist bis auf<br />

die Feldebene mit native BACnet ® zu kommunizieren.<br />

SCHNEIDER bietet mit se<strong>in</strong>en nachrüstbaren Busmodulen<br />

das komplette Leistungsspektrum von BACnet, LON<br />

und Modbus bis zur Feldebene, d.h. bis zum Laborabzug.<br />

Bild 10.13: Nachrüstung e<strong>in</strong>es LON-Busmoduls<br />

6.3 Interoperabilität<br />

BACnet gewährleistet Interoperabilität zwischen Geräten<br />

verschiedener Hersteller, wenn sich alle am Projekt beteiligten<br />

Partner auf bestimmte von der Norm de nierte<br />

BIBBs e<strong>in</strong>igen. E<strong>in</strong> BIBB (BACnet Interoperability Build<strong>in</strong>g<br />

Block) de niert, welche Services und Prozeduren auf der<br />

Server- und Client-Seite unterstützt werden müssen, um<br />

e<strong>in</strong>e bestimmte Anforderung des Systems zu realisieren.<br />

Das zu e<strong>in</strong>em Gerät gehörende und vom Hersteller zu<br />

erstellende Dokument PICS (Protocol Implementation<br />

Conformance Statement) listet alle unterstützten BIBBs,<br />

Objekttypen, Zeichensätze und Optionen der Kommunikation<br />

auf.<br />

Die fünf BACnet-Interoperatilitätsbereiche (IOB) de nieren<br />

verschiedene Dienste (Services), die zur Kommuni-<br />

12<br />

kation zwischen Geräten der Gebäudeautomation verwendet<br />

werden. Diese Dienste gliedern sich <strong>in</strong> folgende<br />

Gruppen:<br />

Geme<strong>in</strong>same Datennutzung, DS (=data shar<strong>in</strong>g)<br />

Alarm- und Ereignisverarbeitung, AE (=alarm and<br />

event management)<br />

Zeitplan, SCHED (=schedul<strong>in</strong>g)<br />

Trendaufzeichnung, T (=trend<strong>in</strong>g)<br />

Geräte- und Netzwerk-Management, DM (=device<br />

and network management)<br />

In der Norm s<strong>in</strong>d verschiedene Objekttypen sowie die Prozeduren<br />

für die Alarmverarbeitung de niert.<br />

Anhand der BIBB-Liste und der PICS (Protokoll-Umsetzungsbestätigung)<br />

ist der Planer e<strong>in</strong>es <strong>in</strong>teroperablen<br />

Systems <strong>in</strong> der Lage zu prüfen, ob die Interoperabilität<br />

erreichbar se<strong>in</strong> wird.<br />

6.4 Der Datentransport<br />

BACnet ® bietet verschiedene Medien für den Datentransport<br />

an, was e<strong>in</strong>e sehr große Flexibilität des Gesamtsystems<br />

garantiert.<br />

In der Tabelle 10.6 s<strong>in</strong>d die unterschiedlichen Medien mit<br />

den spezi schen Normen und Übertragungsgeschw<strong>in</strong>digkeiten<br />

zusammen gefasst.<br />

BACnet-Datentransport<br />

LAN Norm Geschw<strong>in</strong>digkeit<br />

<strong>in</strong> kB/s<br />

Ethernet<br />

TCP/IP<br />

ISO/IEC 8802-3 10.000 - 100.000<br />

ARCNET ATA/ANSI 878.1 156 - 7.500<br />

LonTalk EIA/CEA 709.1-B 4,8 - 1.250<br />

MS/TP EIA RS 485 9,6 - 76,8<br />

PTP EIA RS 232-C 9,6 - 56<br />

Tabelle 10.6: Auszug der SNVT-Liste für FC500<br />

Die Übertragungsgeschw<strong>in</strong>digkeiten der e<strong>in</strong>zelnen Medien<br />

s<strong>in</strong>d von oben nach unten sortiert. Analog verhält es<br />

sich mit den Kosten pro Knoten (Feldmodul). Ethernet ist<br />

die schnellste Datenübertragung mit max. 100 Mb/s, wobei<br />

hier die höchsten Kosten pro Knoten anfallen.<br />

ARCNET ist zu teuer für Feldmodule (Low-end-controller),<br />

bietet allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong> sehr gutes Geschw<strong>in</strong>digkeitspotenzial.<br />

LonTalk mit dem Transceiver FTT-10A und e<strong>in</strong>er Übertragungsrate<br />

von 78,4 kB/s ist e<strong>in</strong>e akzeptable Lösung, allerd<strong>in</strong>gs<br />

mit folgenden Nachteilen: Abhängigkeit von e<strong>in</strong>er<br />

Firma und Lizenzkosten pro Knoten.<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>


MS/TP (Master-Slave/Token-Pass<strong>in</strong>g) ist für Feldmodule<br />

der beste Kompromiss. Die max. Datenübertragungsgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

ist mit 76,8 kB/s für die meisten Anwendungen<br />

ausreichend und das EIA RS 485 Interface lässt sich<br />

als low-cost-Lösung auf Microprozessoren realisieren. Allerd<strong>in</strong>gs<br />

s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>ige Restriktionen bei der Netzstruktur zu<br />

beachten und unbed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>zuhalten. Free topology, wie<br />

bei LON ist nicht möglich.<br />

6.5 MS/TP (Master-Slave/Token-Pass<strong>in</strong>g)<br />

Das Master-Slave/Token-Pass<strong>in</strong>g-Protokoll wurde ebenfalls<br />

von der ASHRAE entwickelt und steht ausschließlich<br />

für BACnet zur Verfügung.<br />

Die Ankopplung an den Feldbus erfolgt über das kostengünstige<br />

EIA RS 485 Interface. MS/TP kann im re<strong>in</strong>en<br />

Master/Slave-Modus, mit Token-Übergabe zwischen<br />

gleichberechtigten Knoten (Peer-to-Peer Token-pass<strong>in</strong>g-<br />

Methode) oder <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Komb<strong>in</strong>ation beider Methoden betrieben<br />

werden.<br />

6.6 EIA RS 485-Standard<br />

Der EIA RS 485 Standard de niert e<strong>in</strong> bidirektionales<br />

Bussystem mit bis zu 32 Teilnehmern. Da mehrere Sender<br />

auf e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samen Leitung arbeiten, muß durch e<strong>in</strong><br />

Protokoll sichergestellt werden, daß zu jedem Zeitpunkt<br />

maximal e<strong>in</strong> Datensender aktiv ist (z.B. MS/TP). Alle anderen<br />

Sender müssen sich zu dieser Zeit <strong>in</strong> hochohmigem<br />

Zustand be nden.<br />

In der ISO-Norm 8482 ist die Verkabelungstopologie mit<br />

e<strong>in</strong>er max. Länge von 500 Metern standardisiert. Die Teilnehmer<br />

werden an dieses <strong>in</strong> Reihe (L<strong>in</strong>ientopologie) verlegte<br />

Buskabel über e<strong>in</strong>e max. 5 Meter lange Stichleitung<br />

angeschlossen. E<strong>in</strong> Abschluß des Kabels mit Term<strong>in</strong>ierungs-Widerständen<br />

(2 x 120 Ohm) ist an beiden Enden<br />

grundsätzlich erforderlich, um Re exionen zu verh<strong>in</strong>dern.<br />

Wenn ke<strong>in</strong>e Datenübertragung statt ndet (Datensender<br />

<strong>in</strong>aktiv) sollte sich auf dem Bussystem e<strong>in</strong> de nierter Ruhepegel<br />

e<strong>in</strong>stellen. Dies wird erreicht, <strong>in</strong>dem man Leitung<br />

B über 1k Ohm auf Masse (pull down) und Leitung A über<br />

1k Ohm auf +5V DC (pull up) anschließt.<br />

Obwohl für große Entfernungen <strong>in</strong> <strong>in</strong>dustrieller Umgebung<br />

bestimmt, zwischen denen Potentialverschiebungen<br />

unvermeidbar s<strong>in</strong>d, schreibt die EIA RS 485-Norm direkt<br />

ke<strong>in</strong>e galvanische Trennung vor. Da jedoch die Empfängerbauste<strong>in</strong>e<br />

emp ndlich auf e<strong>in</strong>e Verschiebung der<br />

Massepotentiale reagieren, ist für zuverlässige Installationen<br />

e<strong>in</strong>e galvanische Trennung, wie sie von der ISO9549<br />

de niert wird, unbed<strong>in</strong>gt empfehlenswert.<br />

Bei der Installation muß unbed<strong>in</strong>gt das mite<strong>in</strong>ander verdrillte<br />

Leitungspaar (A und B) jeweils e<strong>in</strong>zeln aufgelegt werden.<br />

Auf korrekte Polung der Aderpaare muß unbed<strong>in</strong>gt<br />

geachtet werden, da e<strong>in</strong>e falsche Polung zur Invertierung<br />

der Datensignale führt. Besonders bei Schwierigkeiten im<br />

Zusammenhang mit der Installation neuer Endgeräte sollte<br />

jede Fehlersuche mit der Überprüfung der Buspolarität<br />

begonnen werden.<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Netzwerk-Technologien<br />

Kapitel 10.0<br />

Grundätzlich abgeschirmte Leitungen <strong>in</strong> L<strong>in</strong>ientopologie<br />

(daisy cha<strong>in</strong>) verlegen und den Schirm e<strong>in</strong>seitig auf Masse<br />

(GND) au egen.<br />

6.6.1 Netzausdehnung <strong>in</strong> Bus- / L<strong>in</strong>ienstruktur<br />

Die Busleitung wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Strang verlegt. Der Anschluss<br />

der Knoten erfolgt über kurze Stichleitungen (maximal 5<br />

m). Immer das mite<strong>in</strong>ander verdrillte Leitungspaar (A und<br />

B) jeweils e<strong>in</strong>zeln au egen. E<strong>in</strong>e Polarität der Busadern<br />

muss unbed<strong>in</strong>gt beachtet werden.<br />

Für e<strong>in</strong>e sichere Übertragung <strong>in</strong> Netzwerken mit Bus- / L<strong>in</strong>ientopologie<br />

s<strong>in</strong>d folgende Punkte zu beachten:<br />

Die Busleitung muss an beiden Enden mit Busterm<strong>in</strong>atoren<br />

abgeschlossen werden R1 = R2 = 120 .<br />

Schirm e<strong>in</strong>seitig mit Erde verb<strong>in</strong>den.<br />

Der zweite Term<strong>in</strong>ator ist <strong>in</strong> jedem Fall erforderlich.<br />

Die maximale Leitungslänge der Stichleitungen darf<br />

5 m nicht überschreiten.<br />

Die maximale Leitungslänge beträgt 500 m.<br />

Es dürfen max. 32 Teilnehmer an e<strong>in</strong>e Bus- / L<strong>in</strong>ienstruktur<br />

angeschlossen werden.<br />

EIA RS 485 <strong>in</strong> Bus- / L<strong>in</strong>ientopologie<br />

(daisy cha<strong>in</strong>)<br />

+5V<br />

A<br />

B<br />

1 k<br />

120<br />

1 k<br />

GND<br />

1 2 3<br />

FeldFeldFeldmodulmodulmodul AB AB AB<br />

Adern mite<strong>in</strong>ander verdrillt.<br />

Kabel abgeschirmt.<br />

max. 500 m<br />

max. 5 m<br />

Maximaler Abstand zwischen den Busterm<strong>in</strong>atoren: 500 m<br />

Maximale Länge der Stichleitungen: 5 m<br />

Immer verdrilltes, abgeschirmtes Kabel e<strong>in</strong>setzen<br />

Ke<strong>in</strong>e beliebige Verzweigung zulässig (ke<strong>in</strong>e freie Topologie)<br />

Bild 10.14: EIA RS 485 <strong>in</strong> Bus- / L<strong>in</strong>ientopologie<br />

In Bild 10.14 ist die Bus- /L<strong>in</strong>ientopologie des EIA RS 485<br />

Standards mit den maximalen Leitungslängen dargestellt.<br />

In Tabelle 10.7 s<strong>in</strong>d verschiedene für den EIA RS 485<br />

Standard geeignete Kabel spezi ziert.<br />

AB<br />

Feldmodul<br />

max. 5 m<br />

120<br />

max. 32<br />

Teilnehmer<br />

13


Netzwerk-Technologien<br />

Kapitel 10.0<br />

Tabelle 10.7: Kabelspezi kationen verschiedener<br />

Kabeltypen<br />

Alle Kabel müssen geschirmt und der Schirm auf Masse<br />

(GND) aufgelegt se<strong>in</strong>.<br />

7.1 Modbus<br />

Modbus ist e<strong>in</strong> von Gould-Modicon 1979 entwickeltes Anwendungsprotokoll<br />

für den Austausch von Nachrichten<br />

zwischen Feldmodulen mit <strong>in</strong>tegrierten Modbus-Controllern.<br />

Das Modbus-Protokoll ist auf der Anwendungsschicht des<br />

OSI-Referenzmodells angesiedelt und unterstützt den<br />

Master-Slave-Betrieb zwischen <strong>in</strong>telligenten Geräten.<br />

Das Modbus-Protokoll de niert den Nachrichtentyp über<br />

die die Modbus-Controller untere<strong>in</strong>ander kommunizieren.<br />

Es beschreibt wie e<strong>in</strong> Modbus-Controller über e<strong>in</strong>e<br />

Anfrage Zugang zu e<strong>in</strong>em anderen Controller aufnimmt,<br />

wie dieser die Anfrage beantwortet und wie Fehler erkannt<br />

und dokumentiert werden.<br />

Das Modbus-Protokoll arbeitet auf Anfrage-Antwort-Basis<br />

und bietet verschiedene Dienste, die durch Funktions-Codes<br />

spezi ziert werden. Während der Kommunikation bestimmt<br />

das Modbus-Protokoll wie jeder Controller die Geräte-Adresse<br />

erfährt und Nachrichten erkennt, die für ihn<br />

bestimmt s<strong>in</strong>d. Außerdem bestimmt es die auszulösenden<br />

Aktionen und welche Informationen der Modbus-Controller<br />

aus dem Nachrichten uss entnehmen kann. Wenn<br />

e<strong>in</strong>e Antwort erfoderlich ist, dann wird diese im Controller<br />

aufgebaut und mit dem Modbus-Protokoll zu der entsprechenden<br />

Station gesendet.<br />

Der Modbus ist preiswert über EIA RS 485 realisierbar und<br />

eignet sich damit sehr gut für die laborraum<strong>in</strong>terne Vernetzung.<br />

Die <strong>in</strong> Abschnitt 6.6 beschriebenen Standards für<br />

die Verkabelung müssen unbed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>gehalten werden.<br />

14<br />

EIA RS 485 <strong>in</strong> Bus- / L<strong>in</strong>ientopologie<br />

Kabeltypen Hersteller Leiterdurchmesser<br />

[mm]<br />

AWG Leiterquerschnitt<br />

[mm²]<br />

Rloop<br />

/km<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

max. Leitungslänge<br />

der Busleitung [m]<br />

Li2YCYPiMF Lapp 0,80 20,4 0,503 78,4 500<br />

JY(St)Y 2 x 2 x 0,8<br />

geschirmt<br />

Diverse 0,80 20,4 0,503 73 300<br />

9843 paired Belden 24 78,7 500<br />

FPLTC222-005 Northwire 22 52,8 400<br />

EIB-YSTY Diverse 1,0 0,80 31,2 500<br />

8.1 SCHNEIDER Elektronik und die<br />

Vernetzung<br />

Durch die jederzeit nachrüstbaren Feldbusmodule für<br />

LON, BACnet und Modbus ist das gesamte System sehr<br />

exibel und kostenoptimiert auf verschiedene Netzwerke<br />

adaptierbar.<br />

Wir bieten das gesamte System aus e<strong>in</strong>er Hand, ohne<br />

Kompatibilitätsprobleme.


9.1 Netzwerk-Wörterbuch A-Z<br />

A<br />

Adresse, auch Neuron-ID genannt, ist e<strong>in</strong>e weltweit nur<br />

e<strong>in</strong>mal vorhandene Neuron-Chip-Identi kationsnummer<br />

(48-Bit-Adresse) und wird bereits bei der Herstellung fest<br />

zugeordnet (Hardware-Adresse). Sie dient u.a. zur Identi<br />

kation des Knotens während der Inbetriebnahme und<br />

wird durch Betätigen der Service-Taste auf das LON-Netzwerk<br />

gesendet.<br />

B<br />

BACnet ® ist e<strong>in</strong> standardisiertes Protokoll der ASHRAE<br />

(amerikanische Vere<strong>in</strong>igung von HLK-Herstellern). BACnet<br />

nutzt u.a. LON ® als Transportmedium, wobei jedoch<br />

wichtige nützliche Eigenschaften von LON (<strong>in</strong>sbesondere<br />

Nutzung von Netzwerkvariablen) verlorengehen.<br />

BatiBUS war e<strong>in</strong>er der ersten Feldbusse für den Bereich<br />

der Gebäudeautomation und hat se<strong>in</strong>e Verbreitung hauptsächlich<br />

<strong>in</strong> Frankreich. Die Übertragungsgeschw<strong>in</strong>-digkeit<br />

beträgt 4800 bit/s und als Übertragungsmedium wird e<strong>in</strong>e<br />

e<strong>in</strong>fache Twisted-Pair-Verkabelung e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

B<strong>in</strong>d<strong>in</strong>g ist die logische Verknüpfung zwischen e<strong>in</strong>zelnen<br />

Knoten. Die auszutauschenden Daten zwischen den Knoten<br />

wird durch das B<strong>in</strong>d<strong>in</strong>g festgelegt. Die Knoten stellen<br />

ihre Daten dem LON-Netzwerk als Netzwerkvariablen<br />

zur Verfügung. Beim B<strong>in</strong>d<strong>in</strong>g wird die Ausgangsvariable<br />

(nvo) des sendenden Knotens mit e<strong>in</strong>er oder mehreren<br />

E<strong>in</strong>gangsvariablen (nvi) e<strong>in</strong>es oder mehrere Empfängerknoten<br />

verknüpft. Dadurch wird e<strong>in</strong> de nierter Datenaustausch<br />

zugeordnet.<br />

Bridges übertragen die Nachrichten jeweils auf die andere<br />

Seite, wenn die Herkunftsdoma<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Nachricht mit<br />

e<strong>in</strong>er der Doma<strong>in</strong>s der Bridge übere<strong>in</strong>stimmt, unabhängig<br />

vom Ziel der Nachricht. E<strong>in</strong>e Bridge wird zur Kopplung von<br />

Doma<strong>in</strong>s verwendet, z.B. zur Weiterleitung gewerkeübergreifender<br />

Systemnachrichten.<br />

C<br />

Channel Durch Router und Repeater werden Netzwerke<br />

physisch strukturiert - sie trennen das Netz <strong>in</strong> mehrere<br />

Channel. Channel bezeichnen dabei e<strong>in</strong> physikalisches<br />

Netzwerksegment, z.B. e<strong>in</strong> Bussegment <strong>in</strong> TP/FT-10. Zu<br />

e<strong>in</strong>em Channel können, unter der Beachtung der physikalischen<br />

Begrenzungen für das zugrunde gelegte Medium,<br />

beliebig viele Knoten gehören.<br />

Con gured Router übertragen e<strong>in</strong>e gültige Nachricht<br />

auf die jeweils andere Seite, wenn die Herkunftsdoma<strong>in</strong><br />

mit e<strong>in</strong>er der Doma<strong>in</strong>s des Routers übere<strong>in</strong>stimmt. Jede<br />

Seite des Con gured Routers besitzt hierfür e<strong>in</strong>e eigene<br />

Übertragungstabelle. Dar<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d für jedes der 255 möglichen<br />

Subnets und jede der 255 Gruppen e<strong>in</strong>er Doma<strong>in</strong><br />

die zu übertragenden Sender e<strong>in</strong>er Nachricht mit e<strong>in</strong>em<br />

Übertragungs ag gekennzeichnet. Diese Tabellen werden<br />

von e<strong>in</strong>em Netzwerkmanagement-Tool generiert und im<br />

EEPROM des Routers dauerhaft gespeichert.<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Netzwerk-Technologien<br />

Kapitel 10.0<br />

Der E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>es Con gured Router emp ehlt sich, wenn<br />

der Netzwerkverkehr gezielt separiert werden soll. So entstehen<br />

Inseln mit relativ hohem <strong>in</strong>neren Netzwerkverkehr<br />

und relativ wenig externer Kommunikation. Dadurch wird<br />

das Gesamtnetz nicht mit Nachrichten, die nur „lokalen“<br />

Charakter tragen, belastet.<br />

CSMA ist e<strong>in</strong> Zugriffsverfahren aus dem LAN-Bereich<br />

und steht für Carrier Sense Multiple Access. Beim CSMA<br />

„horcht“ der Knoten zunächst am Netz, bevor er aktiv wird.<br />

Beim CSMA/CD (Collision Detect) wird von vornhere<strong>in</strong> mit<br />

Kollisionen gerechnet und nach Möglichkeit mit verschiedenen<br />

Verfahren begegnet.<br />

LonWorks arbeitet mit predektiven p-persistant CSMA-<br />

Verfahren, welches auch <strong>in</strong> großen Netzen kurze Reaktionszeiten<br />

bei hohen Durchsatzraten erlaubt.<br />

D<br />

Doma<strong>in</strong>s stellen die größten Adressierungse<strong>in</strong>heiten dar.<br />

Sie werden verwendet, um ganze - vone<strong>in</strong>ander unabhängige<br />

- Teilsysteme zu realisieren, z.B. Beleuchtungssystem,<br />

Zugangskontrolle (soweit diese nicht untere<strong>in</strong>ander<br />

kommunizieren müssen). Damit bilden Doma<strong>in</strong>s virtuelle<br />

Netzwerke <strong>in</strong>nerhalb des physischen Netzaufbaus. Jedes<br />

Gerät kann über zwei Doma<strong>in</strong>-Adressen angesprochen<br />

werden. E<strong>in</strong>er Doma<strong>in</strong> können maximal 255 Subnets mit<br />

je 127 Geräten (entspricht zusammen 32.385 Geräten)<br />

zugeordnet werden.<br />

E<br />

Echelon ® ist Technologiegeber der LONWORKS Technologie.<br />

Im Dezember 1990 machte Echelon se<strong>in</strong>e Entwicklungen<br />

erstmals <strong>in</strong>ternational bekannt. Das Kapital<br />

für diese <strong>in</strong>novative und risikoreiche Entwicklung gaben<br />

Venture-Kapitalgeber <strong>in</strong> den USA, u.a. die Halbleiterhersteller<br />

Motorola und Toshiba. Im Internet ist Echelon unter<br />

http://www.echelon.com zu nden.<br />

EIB Der Europäische Installations Bus wurde für die Gebäudetechnik<br />

weiter entwickelt und ist aus dem <strong>in</strong>stabus,<br />

e<strong>in</strong>em Standard aus der Installationstechnik, hervorgegangen.<br />

Die Übertragungsgeschw<strong>in</strong>digkeit beträgt 9600<br />

bit/s und als Übertragungsmedium wird e<strong>in</strong>e geschirmte<br />

Zweidrahtleitung verwendet.<br />

Ethernet ist e<strong>in</strong>e Local Area Network (LAN) Technologie<br />

und wird vorzugsweise <strong>in</strong> der Computervernetzung e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

Der Datentransfer zwischen den Computersystemen<br />

erfolgt mit e<strong>in</strong>er Geschw<strong>in</strong>digkeit von 10 und 100<br />

million bits per seconds (Mbps). Als Transportmedium<br />

kann Koaxialkabel, Twisted pair und Lichtleitertechnik e<strong>in</strong>gesetzt<br />

werden. Ethernet ist das weltweit am häu gsten<br />

verbreitete LAN und ermöglicht e<strong>in</strong>e herstellerneutrale<br />

Computervernetzung.<br />

F<br />

Free Topologie ist e<strong>in</strong>e Netzwerktopologie, die erstmals<br />

mit dem FTT10-Transceiver möglich wurde. In Free To-<br />

15


Netzwerk-Technologien<br />

Kapitel 10.0<br />

pologie können L<strong>in</strong>ien-, Stern- oder R<strong>in</strong>g-Strukturen mite<strong>in</strong>ander<br />

gemischt aufgebaut werden. Damit muss bei der<br />

Planung e<strong>in</strong>es Netzes nicht mehr auf l<strong>in</strong>ienförmige Busstrukturen,<br />

mit ihren relativ kurzen Stichleitungen, Rücksicht<br />

genommen werden. Unbed<strong>in</strong>gt beachtet werden<br />

müssen jedoch die maximalen Übertragungsabstände,<br />

die je nach Kabelqualität schnell erreicht s<strong>in</strong>d. Durch den<br />

E<strong>in</strong>satz von Routern oder Repeatern können jedoch auch<br />

diese Limits überwunden werden.<br />

G<br />

Gruppen bilden e<strong>in</strong>e weitere Form der Adressierung, die<br />

von der Doma<strong>in</strong>-Subnet-Node-Adressierung unabhängig<br />

ist. Es lassen sich bis zu 255 Gruppen je Doma<strong>in</strong> bilden,<br />

deren Mitglieder durch die Gruppen-Adressierung geme<strong>in</strong>sam<br />

ansprechbar s<strong>in</strong>d. In jeder Gruppe können beliebig<br />

viele Geräte Mitglied se<strong>in</strong>, wobei wiederum jedes Gerät <strong>in</strong><br />

max. 15 Gruppen Mitglied se<strong>in</strong> kann.<br />

I<br />

Industrial Ethernet setzt auf Ethernet auf und verbreitet<br />

sich zunehmend <strong>in</strong> der Feldbusebene. Allerd<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d<br />

die Kosten für den Feldbusteilnehmer (Knoten) z.Zt. noch<br />

sehr hoch. E<strong>in</strong> Vorteil ist die hohe Datenübertragungsrate,<br />

welche e<strong>in</strong>e schnelle Reaktion <strong>in</strong> Echtzeit ermöglicht.<br />

Interoperabilität ist Ziel und bestimmende Eigenschaft<br />

der LONWORKS Technologie. Unabhängig von gewählten<br />

Übertragungsmedien, Vernetzungstopologien, Hardwaredetails<br />

oder Betriebssystemfunktionen sollen LON-<br />

WORKS Knoten mite<strong>in</strong>ander ‚spielen‘. Tatsächlich ist es<br />

weitgehend egal, ob man Daten z.B. über 78-kBit/s-Twisted-Pair<br />

oder über RS485 austauscht. Auf der Ebene des<br />

Anwendungsprogrammes spürt man von diesen Realisierungsdetails<br />

nichts. Der Entwickler e<strong>in</strong>es LONWORKS<br />

Tabelle 10.8: ISO-OSI-Modell<br />

Schicht/<br />

Layer<br />

16<br />

Bezeichnung Funktionalität<br />

7 Application Layer<br />

Anwendungsschicht<br />

6 Presentation Layer<br />

Darstellungsschicht<br />

5 Session Layer<br />

Sitzungsschicht<br />

4 Transport Layer<br />

Transportschicht<br />

3 Network Layer<br />

Vermittlungsschicht<br />

2 Data L<strong>in</strong>k Layer<br />

Sicherungsschicht<br />

1 Physical Layer<br />

Bitübertragungsschicht<br />

basierten Systems kann die Entwurfsebenen Hardware -<br />

Software - logische Kommunikationsstruktur - physisches<br />

Netz vone<strong>in</strong>ander weitgehend entkoppelt betrachten und<br />

de nieren.<br />

ISO-OSI-Modell ist e<strong>in</strong> von der ISO (International Organisation<br />

for Standardization) entwickeltes Modell für die<br />

Kommunikation zwischen Knoten <strong>in</strong> Netzwerken. Dieses<br />

Modell wurde OSI (Open System Interconnection) genannt<br />

und beruht auf den <strong>in</strong> der Tabelle 10.8 beschriebenen<br />

7 Schichten für die Kommunikation.<br />

K<br />

Knoten siehe Node<br />

Kommunikationsdienste für die Anwendung<br />

Sprach- und Zeichenanpassung<br />

L<br />

Learn<strong>in</strong>g Router s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e Sonderform des Con gured<br />

Router. Dabei werden alle Nachrichten mit Gruppenadressierung<br />

übertragen. Gleichzeitig ist e<strong>in</strong> Lernprozeß aktiv.<br />

Nach e<strong>in</strong>em Reset s<strong>in</strong>d alle Übertragungs ags gesetzt und<br />

es werden somit alle Nachrichten übertragen. Der Learn<strong>in</strong>g<br />

Router prüft bei jeder e<strong>in</strong>treffenden Nachricht die Subnet-<br />

Nummer und löscht das entsprechende Übertragungs ag<br />

auf der anderen Seite, so dass nach und nach zwei Übertragungstabellen<br />

wie beim Con gured Router entstehen.<br />

Diese werden jedoch nur im RAM gehalten, s<strong>in</strong>d also nach<br />

jedem Reset verloren. Die entstandenen Tabellen lassen<br />

sich jedoch mit e<strong>in</strong>em entsprechenden Tool auslesen und<br />

weiter bearbeiten, so dass der Router anschließend als<br />

Con gured Router betrieben werden kann. Learn<strong>in</strong>g Router<br />

s<strong>in</strong>d nicht so leistungsfähig wie Con gured Router, jedoch<br />

ist e<strong>in</strong>e Installation ohne Kenntnis der Netztopologie<br />

und der Kommunikationsstrukturen möglich.<br />

Auf- und Abbau von Sitzungen, Teilnehmeridenti kation<br />

Auf- und Abbau von End-to-End-Verb<strong>in</strong>dungen, Flußsteuerung<br />

Rout<strong>in</strong>g<br />

Rahmenbildung, Po<strong>in</strong>t-to-Po<strong>in</strong>t-Datensicherung, Mediumszugriffsteuerung<br />

Festlegung aller physikalischen und mechanischen Parameter<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>


LNO Die LNO - LON NUTZER ORGANISATION e.V.<br />

Die LNO ist die Vere<strong>in</strong>igung für Unternehmen, Institutionen<br />

und Distributoren, die mit der Technologie LON-<br />

WORKS im deutschsprachigen Raum arbeiten. Mitglied<br />

der LNO kann werden, wer Geräte und Systeme entwickelt,<br />

vertreibt oder nutzt, die zur Kommunikation das<br />

LonTalk ® Protokoll verwenden. Mitglieder können juristische<br />

Personen, Personengesellschaften oder natürliche<br />

Personen se<strong>in</strong>, die ihren Wohn-, Firmen- oder Institutssitz<br />

<strong>in</strong> der Bundesrepublik Deutschland, Schweiz, Österreich,<br />

Holland, Belgien oder Luxemburg haben.<br />

Die LNO ist e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>getragener Vere<strong>in</strong>, der nach dem deutschen<br />

Vere<strong>in</strong>srecht geführt wird. Aktuelle Informationen<br />

der LNO und die Mitgliederliste können unter http://www.<br />

lno.de abgerufen werden.<br />

LNS/LCA „LONWORKS Networks Services Architecture“/<br />

“LONWORKS Component Architecture“. Von Echelon<br />

entwickelte Softwareplattform mit Funktions- und Datenschnittstellen<br />

zur Realisierung von Werkzeugen für LON,<br />

z.B. für Handterm<strong>in</strong>als, Bedienstationen, für PC-Visualisierungen<br />

und PC-Projektierungswerkzeuge.<br />

LON ® ist die Abkürzung von Local Operat<strong>in</strong>g Network.<br />

Entwicklungsziel von Echelon war e<strong>in</strong> 8-Bit-Microcontroller,<br />

ähnlich e<strong>in</strong>em 80C51, der um Hardwaree<strong>in</strong>heiten für<br />

die Vernetzung on-chip ergänzt wurde. Die Designer von<br />

LON hatten erkannt: Der größte Entwicklungsaufwand <strong>in</strong><br />

verteilten Systemen entsteht bei der Gestaltung der Kommunikationsschnittstellen.<br />

Der Entwickler soll jedoch über<br />

se<strong>in</strong>e Aufgabe nachdenken und nicht über die Implementierung<br />

des Datenaustausches zwischen Prozessoren und<br />

Betriebssystemen.<br />

LonBuilder ® ist das HighEnd-Entwicklungssystem der<br />

Firma Echelon. Man kann damit Hardware emulieren,<br />

Applikationssoftware compilieren und nach Download<br />

austesten. Module können durch den E<strong>in</strong>satz von Flash-<br />

EEPROM‘s downloadfähig gemacht werden.<br />

LONMARK ® Association ist e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>ternationale Vere<strong>in</strong>igung<br />

von mehr als 200 Unternehmen, die die Standardisierung<br />

von LON für bestimmte Aufgabenbereiche und<br />

Geräte mit dem Ziel der Sicherung der Interoperabilität<br />

vornehmen. In den LONMARK Task Groups wird die <strong>in</strong>haltliche<br />

Arbeit geleistet. So gibt es Standards (functional<br />

pro les) u.a. für Jalousiesteuerungen, für Beleuchtung,<br />

Sensoren, Aktoren. Über den Stand der Tätigkeit kann<br />

man sich unter http://www.lonmark.org <strong>in</strong>formieren.<br />

LonTalk ® ist das Protokoll, durch das Echelons Systemlösung<br />

spezi ziert ist. LonTalk de niert, wie LON-Knoten auf<br />

den e<strong>in</strong>zelnen Ebenen des ISO-OSI-Modells mite<strong>in</strong>ander<br />

kommunizieren. LonTalk beschreibt Hardware-, Betriebssystem-<br />

und Compilerfunktionen präzise, wobei die Implementierung<br />

verborgen bleibt - der Entwickler soll se<strong>in</strong>e<br />

Anwendung realisieren und nicht die Ebenen 1 bis 7.<br />

LONWORKS ® ist die Systembezeichnung für die gesamte<br />

Technologie. Dar<strong>in</strong> e<strong>in</strong>geschlossen s<strong>in</strong>d z.B. die<br />

Neuron® Chips, die Buskoppelbauste<strong>in</strong>e (Transceiver),<br />

die Entwicklungswerkzeuge, Softwarepakete, Support.<br />

Mit LONWORKS werden dezentrale Informationsverarbeitungsstrukturen<br />

möglich, die ohne Zentralsteuerung<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Netzwerk-Technologien<br />

Kapitel 10.0<br />

(z.B. SPS) auskommen. Insofern unterscheidet sich LON-<br />

WORKS von bisherigen Feldbuslösungen.<br />

LPT-10 L<strong>in</strong>k Power<br />

Auch dieses Übertragungsmedium ist e<strong>in</strong>e Twisted-Pair-<br />

Variante. Sie entspricht technisch der Variante „Freie<br />

Topologie FTT10“ mit dem zusätzlichen Vorteil, dass die<br />

Versorgungsspannung der Geräte über die Busleitung mit<br />

übertragen werden kann. Man spart also e<strong>in</strong> Adernpaar<br />

im Kabel e<strong>in</strong> und auch die Verwechselungsgefahr beim<br />

Anschliessen (was ist Bus, was ist Spannung?) wird ver<strong>in</strong>gert.<br />

LPT-10 ist LONMARK zerti ziert.<br />

Ke<strong>in</strong> Vorteil ohne Nachteile: LPT-10 erfordert die Verwendung<br />

spezieller L<strong>in</strong>k-Power-Stromversorgungen (E<strong>in</strong>gangsspannung<br />

z.B. 48 - 56 V, Ausgangsspannung etwa<br />

42 V/1,5A), die zudem meist nicht ganz billig s<strong>in</strong>d. Sehr<br />

oft haben Schaltschränke oder Geräte neben der 230-<br />

Volt-Spannungsebene ohneh<strong>in</strong> bereits 24-Volt als Versorgungsspannung.<br />

Mit L<strong>in</strong>k-Power wird also e<strong>in</strong>e zusätzliche<br />

Versorgungsspannungsebene notwendig. Außerdem<br />

gibt es Begrenzungen h<strong>in</strong>sichtlich der Belastbarkeit - e<strong>in</strong><br />

L<strong>in</strong>k-Power-Netzteil kann nur e<strong>in</strong>e begrenzte Anzahl von<br />

Geräten versorgen (wichtig z.B. bei Geräten mit Leuchtdioden<br />

oder Relais, welche oft e<strong>in</strong>en höheren Strombedarf<br />

haben). Installationsvorteile hat man vor allem im Gebäude<br />

bei der Verdrahtung von Tastern und Schaltern. L<strong>in</strong>k-Power-Signale<br />

können auch auf TP/FT-10-Geräte geschaltet<br />

werden, wenn diese entsprechende Blockkondensatoren<br />

enthalten, die die Versorgungsspannung absperren.<br />

H<strong>in</strong>weis: Wirtschaftlichkeitsbetrachtung über den E<strong>in</strong>satz<br />

LPT-10 erforderlich. Stromversorgungen sauber dimensionieren<br />

und mit Reserve auslegen entsprechend dem<br />

Worst-Case-Fall für alle Geräte am Segment! LPT-10-Verträglichkeit<br />

von TP/FT-10-Geräten prüfen.<br />

M<br />

Modbus ® ist e<strong>in</strong> standardisiertes Protokoll der Gould Modicon<br />

und wurde 1979 entwickelt. Es ist e<strong>in</strong> <strong>in</strong>dustrieller<br />

Standard, wird jedoch <strong>in</strong> Zukunft durch leistungsfähigere<br />

standardisierte Protokolle abgelöst werden (z.B. BACnet).<br />

N<br />

Netzwerkvariable siehe NV<br />

Neuron-C ist die Programmiersprache entsprechend<br />

ANSI-C-Standard für die Applikationsprogrammierung von<br />

Neuron-Chips. Neuron-C enthält zusätzlich Betriebssystemfunktionen<br />

für die ereignisgesteuerte Programmierung<br />

und für Netzwerkvariablen zur prozeßnahen Programmierung,<br />

sowie komplexere Objekte für I/O-Interfaces.<br />

Neuron-Chip ist e<strong>in</strong> speziell entwickelter Mikroprozessor<br />

(CPU) mit e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>heitlichen und preiswerten Kommunikationsanb<strong>in</strong>dung<br />

für beliebige technische Anwendungen<br />

auf der Feld– und Automationsebene.<br />

Neuron-ID siehe Adresse<br />

17


Netzwerk-Technologien<br />

Kapitel 10.0<br />

Node (Knoten) ist die Bezeichnung für e<strong>in</strong> Gerät oder e<strong>in</strong>e<br />

Baugruppe mit e<strong>in</strong>em Neuron-Chip als Mikro-kontroller,<br />

evtl. ergänzt um externen Speicher und I/O-Funktionalität.<br />

Nodes s<strong>in</strong>d die kle<strong>in</strong>ste Adressierungs-e<strong>in</strong>heit.<br />

NodeBuilder ® ist e<strong>in</strong> low end-Entwicklungssystem von<br />

Echelon. Siehe LonBuilder®.<br />

NV‘s (Netzwerkvariablen) s<strong>in</strong>d typgebundene Variablen <strong>in</strong><br />

der Neuron-C-Programmiersprache zur Realisierung logischer<br />

Kommunikationskanäle zwischen Knoten.<br />

P<br />

PLT-21 ist e<strong>in</strong> Transceiver für die Power-L<strong>in</strong>e Datenübertragung.<br />

Neben der Möglichkeit, Daten auf dem normalen<br />

230 V-Netz oder anderen spannungsführenden<br />

Leitungen zu übertragen, kann der PLT-21-Transceiver<br />

auch Daten auf spannungslosen Leitungen senden und<br />

empfangen. Dies bietet sich <strong>in</strong>sbesondere dort an, wo<br />

bereits nicht mehr genutzte Leitungen verlegt s<strong>in</strong>d, die<br />

jedoch nicht den Spezi kationen für die Anwendung von<br />

FTT10-Transceivern entsprechen. Insbesondere <strong>in</strong> öffentlichen<br />

Versorgungsnetzen sollten Powerl<strong>in</strong>e-Transceiver<br />

verantwortungsbewußt e<strong>in</strong>gesetzt werden. Störquellen,<br />

die im Übertragungsband des PLT-21 stören, können dem<br />

Transceiver e<strong>in</strong> belegtes Band vortäuschen und so im ungünstigsten<br />

Fall die Kommunikation komplett verh<strong>in</strong>dern.<br />

Bereits e<strong>in</strong> älterer PC mit e<strong>in</strong>em defekten Schaltnetzteil<br />

kann e<strong>in</strong> Netz zum Erliegen br<strong>in</strong>gen.<br />

Der PLT-22 Transceiver bietet <strong>in</strong> solchen Fällen die Möglichkeit,<br />

automatisch auf e<strong>in</strong>e andere Übertragungsfrequenz<br />

zu wechseln. Jedoch ist dies als e<strong>in</strong>e Chance für<br />

weniger Übertragungskon ikte aufzufassen, e<strong>in</strong>e Garantie<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em von wechselnden Bed<strong>in</strong>gungen geprägten<br />

öffentlichen Stromnetz gibt es jedoch nicht.<br />

Power-L<strong>in</strong>e stellt die Datenübertragung über das 230 V-<br />

Netz nach CENELEC dar. Verschiedene Hersteller bieten<br />

Router an, die den Übergang auf Power-L<strong>in</strong>e ermöglichen.<br />

Prog-ID Jedes Gerät enthält e<strong>in</strong>e spezielle Software, die<br />

die Applikation realisiert. Grundsätzlich kann e<strong>in</strong> Gerät mit<br />

unterschiedlicher Software ausgeliefert werden (Funktionsvarianten<br />

etc.). Um diese unterscheidbar zu machen,<br />

wird die PROG-ID verwendet. Das ist e<strong>in</strong>e Zeichenkette,<br />

die an besonderer Stelle im Speicher abgelegt ist. Projektierungstools<br />

verwenden die PROG-ID, um Geräte mit<br />

gleicher Hardware, jedoch unterschiedlicher Funktion<br />

vone<strong>in</strong>ander zu unterscheiden. LONMARK hat Vorschriften<br />

de niert, wie die PROG-ID zu codieren und zu verwenden<br />

ist.<br />

R<br />

Repeater s<strong>in</strong>d physikalische Verstärker ohne eigene Verarbeitungsfunktion.<br />

Sie werden verwendet, um größere<br />

Übertragungsentfernungen zu realisieren oder wenn die<br />

maximale Knotenzahl von 64 Geräten je Twisted-Pair-<br />

Segment überschritten wird.<br />

18<br />

H<strong>in</strong>weis: In TP/FT-10-Netzen darf sich zwischen zwei<br />

Knoten nur e<strong>in</strong> physikalischer Repeater be nden. Anderenfalls<br />

s<strong>in</strong>d Router als Repeater kon guriert e<strong>in</strong>zusetzen.<br />

Der Repeater zählt wie e<strong>in</strong> Knoten, so dass je Segment 63<br />

Knoten + 1 Repeater verwendet werden können.<br />

Es ist auch möglich, Router als Repeater e<strong>in</strong>zusetzen. Damit<br />

entfallen die E<strong>in</strong>schränkungen wie bei physikkalischen<br />

Repeatern und es ist auch e<strong>in</strong> Medienwechsel möglich.<br />

Router verb<strong>in</strong>den benachbarte Subnets, wobei der Router<br />

mit Adressen und Protokollen der Schicht 3 arbeitet.<br />

Diese Schicht ist hardwareunabhängig, so dass Router<br />

damit <strong>in</strong> der Lage s<strong>in</strong>d, den Übergang auf e<strong>in</strong> anderes<br />

Übertragungsmedium vorzunehmen. Router können <strong>in</strong><br />

den Betriebsarten Repeater, Bridge, Learn<strong>in</strong>g Router und<br />

Con gured Router betrieben werden. Router, als Repeater<br />

kon guriert, unterliegen im Gegensatz zu physikalischen<br />

Repeatern nicht der E<strong>in</strong>schränkung, dass sich zwischen<br />

zwei Knoten nur e<strong>in</strong> Repeater be nden darf.<br />

S<br />

Service P<strong>in</strong> ist e<strong>in</strong> spezieller E<strong>in</strong>gang/Ausgang des Knotens<br />

für Service-Zwecke. In der Regel wird dieses P<strong>in</strong><br />

vom Modulhersteller auf e<strong>in</strong>en Taster und e<strong>in</strong>e LED nach<br />

außen geführt. Bei Betätigung des Service-Tasters sendet<br />

der Neuron-Chip e<strong>in</strong>e Broadcast-Nachricht, welche<br />

die Neuron-ID und die Programm-ID enthält. Auf diese<br />

Weise kann e<strong>in</strong> Knoten z.B. bei e<strong>in</strong>em Tool angemeldet<br />

werden (Zuordnung e<strong>in</strong>es physischen Knotens zu e<strong>in</strong>em<br />

logischen Knoten im Projekt). Als Ausgang signalisiert das<br />

Service-P<strong>in</strong> den aktuellen Zustand des Neuron (Applikation<br />

und Kon guration) und erlaubt so e<strong>in</strong>e grundsätzliche<br />

Diagnose.<br />

SNVT (Standard Network Variable Type) s<strong>in</strong>d von der<br />

LonMark Association standardisierte typgebundene Netzwerkvariablen<br />

<strong>in</strong> der Neuron-C-Programmiersprache zur<br />

Realisierung logischer Kommunikationskanäle zwischen<br />

LON-Knoten.<br />

Subnets (Teilnetze) s<strong>in</strong>d nach der Doma<strong>in</strong> die nächst<br />

kle<strong>in</strong>ere Adressierungse<strong>in</strong>heit. Durch Subnetadressierung<br />

können bestimmte Gruppen von Geräten (z.B. e<strong>in</strong>es Raumes<br />

oder e<strong>in</strong>er Fertigungszelle) angesprochen werden.<br />

Subnets können maximal 127 Geräte enthalten.<br />

T<br />

Term<strong>in</strong>atoren dienen dem impedanzmäßig korrekten Abschluß<br />

e<strong>in</strong>es Netzwerkes auf der Basis der Twisted-Pair-<br />

Technologie. In Abhängigkeit von den verwendeten Transceivern<br />

und der Topologie (Bus oder Free Topologie) s<strong>in</strong>d<br />

unterschiedliche Term<strong>in</strong>atoren gemäß Spezi kation von<br />

Echelon zu verwenden. Term<strong>in</strong>atoren werden teilweise<br />

auch <strong>in</strong> Geräte <strong>in</strong>tegriert und s<strong>in</strong>d dann <strong>in</strong> der Regel über<br />

Schalter oder Jumper aktivierbar. Fehlende oder falsche<br />

Term<strong>in</strong>ierung e<strong>in</strong>es Netzes muß sich nicht sofort augensche<strong>in</strong>lich<br />

auswirken, sondern kann die Ursache von unregelmäßig<br />

auftretenden Kommunikationsproblemen se<strong>in</strong>.<br />

Term<strong>in</strong>atoren gemäß Spezi kation s<strong>in</strong>d als fertig e<strong>in</strong>setzbare<br />

Baugruppe erhältlich. Netzwerke <strong>in</strong> Free Topologie<br />

werden mit e<strong>in</strong>em Term<strong>in</strong>ator (52,5 ) abgeschlossen.<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>


Netzwerke <strong>in</strong> Bus-/L<strong>in</strong>ienstruktur werden an den Enden<br />

mit jeweils e<strong>in</strong>em Term<strong>in</strong>ator (2 x 105 ) abgeschlossen.<br />

TP/XF-78 Twisted Pair 78 kBit/sec<br />

Dieses Übertragungsmedium mit Übertragerkopplung war<br />

<strong>in</strong> den ersten Jahren von LON sehr verbreitet. In Form e<strong>in</strong>er<br />

L<strong>in</strong>ienbustopologie können bis zu 64 Geräte an e<strong>in</strong>em<br />

Segment angeschaltet werden - die Geräte werden wie<br />

an e<strong>in</strong>er Perlenkette aufgereiht. Die Länge der Busleitung<br />

e<strong>in</strong>es Segments kann bis zu 2000 m betragen. TP/XF-78<br />

ist LONMARK zerti ziert.<br />

H<strong>in</strong>weis: TP/XF-78 sollte nicht mehr für Neuentwicklungen<br />

verwendet werden.<br />

TP/XF-1250 Twisted Pair 1250 kBit/sec<br />

Parallel zu TP/XF-78 wurde TP/XF-1250 e<strong>in</strong>geführt. Das<br />

ist ebenfalls e<strong>in</strong> L<strong>in</strong>ienbus mit Übertragerkopplung mit<br />

bis zu 64 Geräten je Segment, jedoch begrenzt auf e<strong>in</strong>e<br />

Länge von 130 m ... 400 m. Die wesentlich höhere physikalische<br />

Übertragungsrate br<strong>in</strong>gt nur wenig Gew<strong>in</strong>n an<br />

Datendurchsatz und Reaktionsgeschw<strong>in</strong>digkeit. Anwendungen<br />

bleiben deshalb auf Ausnahmen beschränkt (z.B.<br />

<strong>in</strong> zeitkritischen Backbone-Bussen <strong>in</strong> Schaltschränken<br />

oder für spezielle Übertragungsaufgaben mit großen Datenpaketen),<br />

zumal besondere Anforderungen an die Topologie<br />

im Detail gestellt werden.<br />

Achtung! TP/XF-1250 ist nicht LONMARK zerti ziert!<br />

Spezielle Verdrahtungsrichtl<strong>in</strong>ien genauestens beachten!<br />

TP/RS-485 Twisted Pair RS-485<br />

Verschiedene Gerätehersteller versuchten <strong>in</strong> den Anfangsjahren<br />

von LON, die Kosten für den Buskoppelbauste<strong>in</strong><br />

(Transceiver) durch E<strong>in</strong>satz von RS-485 absolut zu m<strong>in</strong>imieren.<br />

Tatsächlich ergeben sich mit RS-485 z.B. Probleme<br />

bei der galvanischen Trennung und bei der Führung<br />

des Massebezugspotenzials zwischen verschiedenen<br />

Geräten. Will man RS-485-Schnittstellen CE-konform realisieren,<br />

muß man praktisch vergleichbaren Aufwand treiben,<br />

wie bei den anderen Twisted-Pair-Varianten. RS-485<br />

wird deshalb von Echelon nicht mehr unterstützt.<br />

TP/FT-10 Twisted Pair Free Topologie TP/FT-10<br />

Dies ist zweifellos das heute verbreitetste Übertragungsmedium.<br />

Der TP/FT-10 Channel läßt sowohl L<strong>in</strong>ienbustopologie<br />

zu, als auch freie Topologie. Als L<strong>in</strong>ienbus könnnen<br />

wieder 64 Teilnehmer an e<strong>in</strong> bis zu 2700 m langes<br />

Segment angeschlossen werden. Die Übertragungsrate<br />

beträgt 78 kBit/sec. In freier Topologie kann man mit 64<br />

Geräten e<strong>in</strong>e Ausdehnung des Netzwerkes bis zu 400 m<br />

erzielen. TP/FT-10 läßt die größten Freiheitsgrade <strong>in</strong> der<br />

räumlichen Anordnung zu. TP/FT-10 ist LONMARK zerti-<br />

ziert.<br />

Transceiver s<strong>in</strong>d die Buskoppelbauste<strong>in</strong>e zwischen Neuron-Chip<br />

und Übertragungsmedium. Als wichtigste Vertreter<br />

seien genannt: TP/XF-78, TP/XF-1250, TP/FT-10,<br />

LPT-10, LPT-10 und PLT-21. Weiterh<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d Transceiver<br />

für die Funkübertragung oder für die Kopplung mit LWL-<br />

Systemen verfügbar.<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Netzwerk-Technologien<br />

Kapitel 10.0<br />

W<br />

W<strong>in</strong>k ist die Möglichkeit e<strong>in</strong>es Knotens, sich auf verschiedene<br />

Weise bemerkbar zu machen (optisch, akustisch<br />

etc.) nachdem er e<strong>in</strong>e W<strong>in</strong>knachricht erhalten hat. So<br />

kann e<strong>in</strong> Installations-Tool nach unkon gurierten Knoten<br />

im Netz suchen und an den ersten sich meldenden Knoten<br />

e<strong>in</strong>e W<strong>in</strong>k-Nachricht senden. Dieser macht sich dann,<br />

wenn es <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Applikation vorgesehen ist, auf de nierte<br />

Weise bemerkbar, so dass der Techniker die Zuordnung<br />

zum physischen Knoten herstellen kann.<br />

19


Netzwerk-Technologien<br />

Kapitel 10.0<br />

20<br />

frei für Notizen<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>


<strong>LabSystem</strong><br />

Sicherheit im Laborbetrieb<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Sicherheit im Laborbetrieb<br />

11.0<br />

Kapitel 11.0<br />

Abschnitt Titel Seite<br />

1.1 E<strong>in</strong>leitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />

2.1 Schadstoffausbruchverhalten am Laborabzug . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />

3.1 Laborcontroller LCO500 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

3.2 Sicherheit durch Systemvernetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

3.3 Laborabzugregelung und bedarfsgerechter Abluftvolumenstrom . . . . . . 3<br />

4.1 Robustheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

5.1 Raumluftwechselrate . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

1


2<br />

Sicherheit im Laborbetrieb<br />

Kapitel 11.0<br />

1.1 E<strong>in</strong>leitung<br />

E<strong>in</strong> sicherer Laborbetrieb steht bei allen Anlagen- und<br />

Systemplanungen im Vordergrund. An die Laborabzugregelung<br />

und die Laborraumregelung (Zuluft und Abluft)<br />

werden hohe Anforderungen gestellt:<br />

Überwachung und Störungsmeldung der <strong>in</strong>ternen Gerätefunktionen<br />

bei Fehlfunktion.<br />

Bedarfsgerechte Raumzu- und Raumabluftregelung<br />

<strong>in</strong> Abhängigkeit der Frontschieberstellung des jeweiligen<br />

Laborabzugs.<br />

Defi nierte Raumregelung und Schutzdruckhaltung<br />

(Unterdruck oder Überdruck) ohne Druckschwankungen<br />

und Zugersche<strong>in</strong>ungen. Dadurch Erhöhung der<br />

Sicherheit und des Wohlbefi ndens der Laboranten.<br />

Alle Systemparameter s<strong>in</strong>d spannungsausfallsicher<br />

im EEPROM gespeichert und mit dem Servicemodul<br />

oder dem Laptop mit der Software PC2500 frei programmierbar.<br />

Externe anwenderspezifi sche Umschaltung auf Maximalvolumenstrom<br />

(Notfunktion).<br />

Laborabzugregelung mit geschlossenem Regelkreis<br />

(closed loop).<br />

Schadstoffresistente Sensoren.<br />

Ständige Überprüfung der Plausibilität der Sensoren.<br />

Schnelle Ausregelzeiten ( < 2 s).<br />

Stabile Regelung ohne Über- und Unterschw<strong>in</strong>gen.<br />

LON, BACnet oder Modbus Netzwerkanb<strong>in</strong>dung für<br />

übergeordnete Gebäudeleittechnik (GLT).<br />

Reduzierter Betrieb (Nachtbetrieb) mit konstanter Volumenstromregelung.<br />

Erfüllung der amerikanischen und europäischen Normen<br />

wie z.B. ASHRAE, British Standard, Norm Francaise,<br />

DIN, DIN EN etc.<br />

Durch unsere langjährige Erfahrung auf dem Gebiet der<br />

Laborregelungstechnik erfüllen alle SCHNEIDER Produkte<br />

diese Merkmale und bilden e<strong>in</strong> perfektes Gesamtsystem<br />

aus e<strong>in</strong>er Hand ohne Kompatibilitätsprobleme.<br />

Bild 8.1: Laboranten bei der Arbeit am Laborabzug<br />

2.1 Schadstoffausbruchverhalten am<br />

Laborabzug<br />

Messungen an Laborabzügen haben bezüglich des<br />

Schadstoffausbruchverhaltens ergeben, dass e<strong>in</strong>e Laborabzugregelung<br />

nach maximal 4 s den erforderlichen<br />

Abluftvolumenstrom ausgeregelt haben muss, nachdem<br />

der Frontschieber geöffnet worden ist (siehe auch DIN EN<br />

14175, Teil 6: Abzüge mit variablem Luftstrom; Deutsche<br />

Fassung EN 14175-6:2006).<br />

Die Laborabzugregelungen von SCHNEIDER haben e<strong>in</strong>e<br />

Ausregelzeit von < 2 s und s<strong>in</strong>d somit sehr sicher. Über-<br />

und Unterschw<strong>in</strong>gen beim schnellen Ausregeln wird durch<br />

e<strong>in</strong>en speziell entwickelten Regelagorithmus vermieden.<br />

Nach Schließen des Frontschiebers wird der reduzierte<br />

Abluftvolumenstrom nach e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>stellbaren Abregelzeit<br />

von 2...24 s ausgeregelt. Dieses unterschiedliche Regelverhalten<br />

vermeidet e<strong>in</strong> Schw<strong>in</strong>gen der Raumluft, ist e<strong>in</strong>e<br />

zusätzliche Sicherheit für den Nutzer und gewährleistet<br />

die E<strong>in</strong>haltung der Schutzdruckhaltung (Unterdruck) des<br />

Laborraumes auch bei Zuluftvolumenstromreglern mit<br />

langsamlaufendem Stellmotor (Bestandsregelungen).<br />

Um Schw<strong>in</strong>gungsneigungen bei variablen Raumzuluftvolumenstromreglern<br />

zu vermeiden, wählt man hier e<strong>in</strong>e<br />

etwas langsamere Ausregelzeit (ca. 5 s). Beim schnellen<br />

Hochregeln des Abluftvolumenstroms (Frontschieber wird<br />

geöffnet) bleibt der Laborraum dadurch defi niert im Unterdruck<br />

und beim langsamen Abregeln des Abluftvolumenstroms<br />

hat der Zuluftvolumenstromregler ausreichend<br />

Zeit dem Abluftvolumenstrom zu folgen und dadurch die<br />

Schutzdruckhaltung des Laborraums jederzeit zu gewährleisten.<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>


Zuluft<br />

M<br />

p<br />

VAV-A<br />

Bild 8.2: Laborraumregelung mit defi nierter<br />

Unterdruckhaltung<br />

3.1 Laborcontroller LCO500<br />

Um die Sicherheitsanforderungen von Laborräumen noch<br />

besser zu erfüllen hat SCHNEIDER Elektronik den Laborcontroller<br />

LCO500 entwickelt.<br />

Zusätzlich zur <strong>Raumluftregelung</strong> (Zuluft und Abluft) kann<br />

auch noch die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit mit eigenen<br />

Regelkreisen geregelt werden. Darüber h<strong>in</strong>aus lassen<br />

sich Alarmmeldungen z. B. von Gas-, Feuer-, Rauch-<br />

und Luftqualitätsmeldern anschließen und werden über<br />

das LON-Netzwerk an die Gebäudeleittechnik gesendet<br />

(siehe Kapitel <strong>5.0</strong>, Abschnitt 1.4, 4.7, ff.<br />

Bild 8.3: Laborcontroller LCO500<br />

M<br />

Laborabzug<br />

p FC500<br />

CAV<br />

Bodenabsaugung<br />

Abluft<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Sicherheit im Laborbetrieb<br />

Kapitel 11.0<br />

3.2 Sicherheit durch Systemvernetzung<br />

Die gesamte Funktionalität e<strong>in</strong>es sicheren Laborbetriebes<br />

wird nur durch die Systemvernetzung erreicht. SCHNEI-<br />

DER unterstützt vorzugsweise die Netzwerk-Technologien<br />

LON, BACnet und Modbus und verfügt <strong>in</strong> dieser Technik<br />

über e<strong>in</strong> langjähriges und umfassendes Know how.<br />

Zum Thema Sicherheit lesen Sie auch bitte im Kapitel 6.0<br />

den Abschnitt 3.2 - Fernwartung und Sicherheit sowie den<br />

Abschnitt 4.1 - Feuer– und Raucherkennung.<br />

Die Netzwerk-Technologien s<strong>in</strong>d im Register 7.0 ausführlich<br />

beschrieben.<br />

Bild 8.4: LON-Netzwerk <strong>in</strong> freier Topologie<br />

3.3 Laborabzugregelung und bedarfs-<br />

gerechter Abluftvolumenstrom<br />

Die Laborabzugregelungen FC500 und iCM regeln den<br />

bedarfsgerechten frontschieberabhängigen Abluftvolumenstrom.<br />

Der Schadstoffausbruch des geregelten Laborabzugs<br />

ist auf e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>imum reduziert und liegt weit unter<br />

den <strong>in</strong> den Normen spezifi zierten zulässigen Werten.<br />

Die Laborabzugsregelung FC500 ist im Kapitel 3.0 ausführlich<br />

beschrieben.<br />

4.1 Robustheit<br />

Unter Robustheit e<strong>in</strong>es Laborabzugs versteht man das<br />

gesicherte Rückhaltevermögen e<strong>in</strong>es Laborabzugs unter<br />

Berücksichtigung von Störe<strong>in</strong>fl üssen. E<strong>in</strong> Störe<strong>in</strong>fl uss ist<br />

z.B., wenn bei geöffnetem Frontschieber e<strong>in</strong> Laborant am<br />

Laborabzug vorbei geht und <strong>in</strong>folge des erzeugten Luftwirbels<br />

e<strong>in</strong>en Schadstoffausbruch verursacht.<br />

E<strong>in</strong> optional am Laborabzug <strong>in</strong>stallierter Präsenzmelder<br />

erfasst den Laborant im Arbeitsbereich des Laborabzugs<br />

und signalisiert der Regelung FC500 diesen lufttechnische<br />

Störe<strong>in</strong>fl uss. In diesem Fall kann der Abluftvolumenstrom<br />

des betreffenden Laborabzugs um e<strong>in</strong>en beliebigen<br />

Offsetwert erhöht werden. Durch diese Maßnahme kann<br />

die Robustheit e<strong>in</strong>es Laborabzugs wesentlich gesteigert<br />

werden.<br />

Das verstehen wir unter <strong>in</strong>telligenten Lösungen. Maximierung<br />

des sicheren Laborbetriebs und gleichzeitige M<strong>in</strong>imierung<br />

der Betriebskosten.<br />

3


4<br />

Sicherheit im Laborbetrieb<br />

Kapitel 11.0<br />

5.1 Raumluftwechselrate<br />

Die Raumluftwechselrate ist für unterschiedliche Raumbed<strong>in</strong>gungen<br />

<strong>in</strong> der DIN 1946, Teil 7 beschrieben.<br />

Laborraum<br />

Für Laborräume beträgt der erforderliche Abluftvolumenstrom<br />

m<strong>in</strong>destens 25m³/(m² x h), bezogen auf die Hauptnutzfl<br />

äche nach DIN 277, Teil 1. Damit wird der bei Tagbetrieb<br />

vorgeschriebene 8-fache Raumluftwechsel erreicht.<br />

Bei Nachtbetrieb ist der reduzierte 4-fache Raumluftwechsel<br />

ausreichend.<br />

St<strong>in</strong>kraum<br />

Bei St<strong>in</strong>kräumen ist e<strong>in</strong> Abluftvolumenstrom von m<strong>in</strong>destens<br />

60m³/(m² x h) erforderlich.<br />

Radionuklidlaborraum<br />

Für Radionuklidlaboratorien ist DIN 25425, Teil 1 zu beachten.<br />

Bodenabsaugung<br />

E<strong>in</strong>e Bodenabsaugung ist so auszulegen, dass das abgesaugte<br />

Luftvolumen m<strong>in</strong>destens 2,5m³/(m² x h), bezogen<br />

auf die Hauptnutzfl äche nach DIN 277, Teil 1, beträgt. Für<br />

e<strong>in</strong>e Deckenabsaugung sollte das abgesaugte Luftvolumen<br />

m<strong>in</strong>destens 10m³/(m² x h), bezogen auf die Hauptnutzfl<br />

äche, betragen.<br />

Raumlufttemperatur<br />

Die Raumlufttemperatur sollte ca. 22° C betragen und<br />

die Temperaturdifferenz zwischen Zuluft und Abluft sollte<br />

4° C nicht überschreiten. Damit wird die Zugbelästigung<br />

vermieden und der Behaglichkeitsfaktor im Laborbetrieb<br />

berücksichtigt.<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>


<strong>LabSystem</strong><br />

Normen und Richtl<strong>in</strong>ien<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Normen und Richtl<strong>in</strong>ien<br />

12.0<br />

Kapitel 12.0<br />

Abschnitt Titel Seite<br />

1.1 E<strong>in</strong>leitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />

2.1 Nationale Normen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />

2.1.1 Vergleich der nationalen Normen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />

3.1 Europäische Norm EN 14175 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

3.1.1 Nachweis der Sicherheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

4.1 Sicherheitsanforderungen an Laborabzüge nach EN 14175 . . . . . . . . . . 4<br />

1


2<br />

Normen und Richtl<strong>in</strong>ien<br />

Kapitel 12.0<br />

1.0 E<strong>in</strong>leitung<br />

Im Zuge der europäischen Harmonisierung werden nationale<br />

Normen für Laborabzüge durch europäische Normen<br />

ersetzt oder ergänzt. Bei der Festschreibung der europäischen<br />

Norm EN wird unter den Mitgliedsländern e<strong>in</strong>e<br />

geme<strong>in</strong>same Plattform erarbeitet, wobei die nationalen<br />

Belange der e<strong>in</strong>zelnen Länder weitgehend berücksichtigt<br />

werden.<br />

Folgende Mitgliedstaaten beteiligen sich aktiv an der europäischen<br />

Labornormung im technischen Komitee 332:<br />

Dänemark<br />

Deutschland<br />

F<strong>in</strong>nland<br />

Frankreich<br />

Niederlande<br />

Österreich<br />

Schweden<br />

Schweiz<br />

Spanien<br />

UK<br />

Die Übernahme e<strong>in</strong>er europäischen Norm EN als nationale<br />

Norm erfolgt normalerweise von allen CEN-Mitgliedsstaaten<br />

<strong>in</strong>nerhalb von 6 Monaten.<br />

Die existierende nationale Norm wird damit durch die europäische<br />

Norm desselben Inhalts ersetzt. Es folgt dann<br />

die Veröffentlichung <strong>in</strong> der nationalen Sprache.<br />

2.1 Nationale Normen<br />

Nachfolgend s<strong>in</strong>d die nationalen existierenden Normen<br />

aufgeführt. Bei Bedarf können Sie hier weitergehende Informationen<br />

erhalten.<br />

Europa:<br />

Dänemark: DS 457 (1993)<br />

Deutschland: DIN 12924, Teil 1-4 (1991/93)<br />

und DIN 12925 (1995)<br />

F<strong>in</strong>nland: nordtest nt VVS 095 (1993)<br />

Norwegen: nordtest nt VVS 095 (1993)<br />

Frankreich: NF X 15-203 und 206 (1978)<br />

NF X 15-210 (8/1996) und<br />

XP X 15-203 (1996)<br />

UK: BS 7258 Parts 1-4 (1994)<br />

Andere Länder:<br />

Australien: AS 2243.8 (1986)<br />

Kanada: Z 316.5-94 (1994)<br />

USA: ANSI/ASHRAE 110-1995 (1995)<br />

Der technische Inhalt der existierenden Normen bezieht<br />

sich im Wesentlichen auf folgende Themen:<br />

Pr<strong>in</strong>zip des Rückhaltevermögens<br />

Prüfraum<br />

Prüfgas (Zusammensetzung)<br />

Messgerät<br />

Gasejektor<br />

Probengitter<br />

Prüfmethodik<br />

Grenzwerte<br />

2.1.1 Vergleich der nationalen Normen<br />

In der Tabelle 12.1 s<strong>in</strong>d die <strong>in</strong> den verschiedenen Ländern<br />

gültigen Anforderungen zusammengefasst.<br />

Der Vergleich der Normen zeigt, dass nur <strong>in</strong> Deutschland<br />

ke<strong>in</strong>e Anforderungen bezüglich der E<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

gestellt werden. Nach dem Stand der Technik müssen<br />

<strong>in</strong> Deutschland die Laborabzüge typgeprüft se<strong>in</strong> und<br />

mit den Abluftvolumenströmen, mit denen die Typprüfung<br />

bestanden wurde, betrieben werden. Damit die Abluftvolumenströme<br />

nicht unterschritten werden, wird die Abzugsfunktion<br />

überwacht.<br />

E<strong>in</strong> ähnliches Prozedere gilt auch <strong>in</strong> Norwegen und F<strong>in</strong>nland,<br />

wobei diese Länder jedoch zusätzliche M<strong>in</strong>destwerte<br />

für die E<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit (0,3 m/s bis 0,5 m/s)<br />

fordern.<br />

In den anderen Ländern s<strong>in</strong>d Typprüfungen nicht vorgeschrieben.<br />

Die Laborabzüge werden durch sogenannte<br />

On-Site-Tests vor Ort geprüft.<br />

Wie <strong>in</strong> der Tabelle 12.1 dargestellt, s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den ausländischen<br />

nationalen Normen Anforderungen für die E<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeiten<br />

defi niert. Aus den geforderten<br />

E<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeiten ergeben sich Abluftvolumenströme<br />

von ca. 900m³/hm (pro laufendem Meter Abzugsbreite<br />

bei 0,5m Öffnungshöhe und 0,5m/s E<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit).<br />

Diese Werte liegen um mehr als das<br />

Doppelte über den nach der deutschen Typprüfung ermittelten<br />

Abluftvolumenströmen.<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>


DIN 12924<br />

Deutschland<br />

BS 7258<br />

UK<br />

3.1 Europäische Norm EN 14175<br />

ASHRAE<br />

110-1985<br />

USA<br />

Die europäische Norm EN 14175, Teil 1-6 ersetzt für<br />

Deutschland die nationale DIN-Norm. Die wesentlichen<br />

Unterschiede zur nationalen Norm <strong>in</strong> Bezug auf die Laborabzugsüberwachung<br />

s<strong>in</strong>d folgende Punkte:<br />

Verzicht auf die Pufferbatterie zur Erhaltung e<strong>in</strong>er gesicherten<br />

Spannungsversorgung bei Netzspannungsausfall.<br />

Generierung e<strong>in</strong>es optischen und akustischen Signals,<br />

wenn der Frontschieber über die Arbeitsöffnungshöhe<br />

von 50 cm geschoben wird. Dazu muss e<strong>in</strong> mechanischer<br />

Anschlag entriegelt werden.<br />

Die Laborabzugsüberwachung FM100, FM500 und die<br />

Laborabzugsregelungen FC500 und iCM mit <strong>in</strong>tegrierter<br />

Überwachung nach EN 14175 von SCHNEIDER erfüllen<br />

diese neue Norm bereits seit Jahren und signalisieren das<br />

Überschreiten der Arbeitsöffnungshöhe des Frontschiebers<br />

mit der im Laborabzug <strong>in</strong>tegrierten Funktionsanzeige.<br />

Für den Labormöbelhersteller ist somit diese neue Forderung<br />

mit nur sehr ger<strong>in</strong>gen Mehrkosten realisierbar. Bei<br />

der Laborabzugsüberwachung FM100 und FM500 muss<br />

nur e<strong>in</strong> Schalter am Laborabzug an der Position (Frontschieberhöhe<br />

≥ 50 cm) montiert werden.<br />

Bei der Laborabzugsregelung FC500 erfolgt die Erkennung<br />

vollautomatisch, da der Wegsensor die Frontschieberposition<br />

bereits erfasst.<br />

NFX 15-203<br />

Frankreich<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Normen und Richtl<strong>in</strong>ien<br />

DS 457<br />

Dänemark<br />

Kapitel 12.0<br />

Die e<strong>in</strong>zelnen Teile der EN 14175 s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Tabelle 12.2<br />

aufgelistet.<br />

An lufttechnischen Prüfungen wurden <strong>in</strong> die europäische<br />

Norm EN 14175 folgende Punkte neu aufgenommen:<br />

E<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

Robustheit des Rückhaltevermögens<br />

Luftaustauschvermögen<br />

Druckverlust<br />

NT VVS 095<br />

F<strong>in</strong>nland/<br />

Norwegen<br />

E<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

ne<strong>in</strong> ja ja ja ja ja<br />

Conta<strong>in</strong>ment-<br />

Test, statisch<br />

ja ja ja -- ja ja<br />

Conta<strong>in</strong>ment-<br />

Test, dynamisch<br />

ja -- ja -- ja ja<br />

Anreicherung ja -- -- -- -- --<br />

Überwachung ja -- -- -- -- --<br />

Typtest ja -- -- -- -- ja<br />

On-Site-Test -- ja ja ja ja --<br />

typischeLuftströme ca. 400m 3 /hm<br />

0,4m/s oder<br />

700m 3 /hm<br />

Tabelle 12.1: Vergleich der nationalen Normen<br />

0,5m/s oder<br />

900m 3 /hm<br />

0,5m/s oder<br />

800m 3 /hm<br />

EN 14175 Titel<br />

0,4m/s oder<br />

700m 3 /hm<br />

0,5m/s oder<br />

600-900m 3 /hm<br />

Teil 1 Begriffe und Maße<br />

Teil 2 Anforderung an Sicherheit und Leistungsvermögen<br />

Teil 3 Baumusterprüfverfahren<br />

Teil 4 Vor-Ort Prüfverfahren<br />

Teil 5 Empfehlung für Installation und Wartung<br />

Teil 6 Abzüge mit variablem Luftstrom<br />

Tabelle 12.2: EN 14175, Teil 1-6<br />

Die lufttechnische Prüfung wurde vollständig geändert. Es<br />

wurde e<strong>in</strong>e zusätzliche Messebene für das Rückhaltevermögen<br />

aufgenommen, wobei aber ke<strong>in</strong>e Grenzwerte für<br />

das Rückhaltevermögen festgelegt wurden.<br />

Die Prüfung von Anreicherungen im Abzugs<strong>in</strong>nenraum<br />

entfällt.<br />

3


4<br />

Normen und Richtl<strong>in</strong>ien<br />

Kapitel 12.0<br />

In der Tabelle 12.3 s<strong>in</strong>d die Anforderungen der europäischen<br />

Norm EN 14175 aufgelistet.<br />

3.1.1 Nachweis der Sicherheit<br />

Dem Laborbetreiber stehen zwei gleichwertige Prüfmethoden<br />

offen, um die Sicherheit e<strong>in</strong>es Abzugs im Rahmen<br />

se<strong>in</strong>er Betreiberpfl ichten nachzuweisen:<br />

Baumusterprüfung nach EN 14175-3<br />

On-Site-Test nach EN 14175-4<br />

EN 14175<br />

E<strong>in</strong>strömgeschw<strong>in</strong>digkeit ja<br />

Conta<strong>in</strong>ment-Test, statisch ja<br />

Conta<strong>in</strong>ment-Test, dynamisch ja<br />

Anreicherung --<br />

Überwachung ja<br />

Typtest ja<br />

On-Site-Test ja<br />

Typische Luftströme 0,5m/s oder<br />

600-900m3 /hm<br />

Tabelle 12.3: Anforderungen der europäischen Norm<br />

EN 14175<br />

Konformitätsbesche<strong>in</strong>igungen für Abzüge s<strong>in</strong>d nur nach<br />

e<strong>in</strong>er Baumusterprüfung möglich.<br />

4.1 Sicherheitsanforderungen an Laborabzüge<br />

nach EN 14175<br />

In <strong>Laboratorien</strong> ist der Laborabzug die wichtigste Sicherheitse<strong>in</strong>richtung.<br />

Für die Erfüllung der Schutzfunktionen e<strong>in</strong>es Abzugs stellt<br />

der Abluftvolumenstrom, den e<strong>in</strong> Abzug benötigt, das<br />

wichtigste Kriterium zur Prüfung des Rückhaltevermögens<br />

dar.<br />

Nach der DIN 12924-1 wurde für den entsprechenden Laborabzug<br />

e<strong>in</strong> Anschlusswert für den benötigten m<strong>in</strong>imalen<br />

Abluftvolumenstrom ermittelt, der die vorgegebenen Prüfgas-Höchstwerte<br />

für Schwefelhexafl uorid e<strong>in</strong>gehalten hat.<br />

Hierbei wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em speziellen Prüfraum untersucht, wie<br />

viel von e<strong>in</strong>em als Spürgas im Abzug freigesetzten Gemisch<br />

von Schwefelhexafl uorid und Stickstoff aus dem<br />

Abzug austritt.<br />

Die EN 14175 nennt ke<strong>in</strong>en expliziten Abluftvolumenstrom<br />

mehr. Dafür enthält die Baumusterprüfung e<strong>in</strong>e Messreihe<br />

von bestimmten Spürgaskonzentrationen bei den jeweils<br />

zugehörigen e<strong>in</strong>gestellten Abluftvolumenstromwerten. Der<br />

Laborabzug kann also bei verschiedenen Abluftvolumenströmen<br />

betrieben werden.<br />

Das Rückhaltevermögen für gefährliche Stoffe im Abzugs<strong>in</strong>neren<br />

und die Robustheit gegen äußere Luftströmungen,<br />

die den Abzug stören, ist e<strong>in</strong>deutig vom Abzugsvolumenstrom<br />

abhängig. Bei zu ger<strong>in</strong>gen Volumenströmen<br />

kann die Schutzfunktion des Laborabzugs stark reduziert<br />

werden.<br />

Der Robustheitstest wird <strong>in</strong> der EN 14175 beschrieben<br />

und testet die Fähigkeit e<strong>in</strong>es Laborabzugs das Rückhaltevermögen<br />

bei e<strong>in</strong>er externen genormten Störung aufrecht<br />

zu erhalten. Für den Robustheitstest wird durch e<strong>in</strong>e<br />

sich vor dem Laborabzug mit 1m/s bewegende Platte mit<br />

den Abmessungen 1900x400x20mm (HxBxT) e<strong>in</strong> Schadstoffausbruch<br />

provoziert. Gemessen werden die sich im<br />

Abstand von 50 mm vor dem Frontschieber e<strong>in</strong>stellenden<br />

Spürgaskonzentrationen bei verschiedenen Frontschieberstellungen<br />

bei stehender und bei fahrender Platte.<br />

Zur Beurteilung des Rückhaltevermögens werden die<br />

Messungen „äußeren Messebene“ und die Messungen für<br />

den Robustheitstest heran gezogen.<br />

Der m<strong>in</strong>imale Volumenstrom muss so gewählt werden,<br />

dass der Wert der Spürgaskonzentration von 0,65 ppm<br />

Schwefelhexafl uorid und die jeweils höchste zulässige<br />

Spitzenkonzentration von 3,25 ppm für den Robustheitstest<br />

nicht überschritten wird.<br />

Das sicherste Arbeiten am Laborabzug ist bei geschlossenem<br />

Frontschieber gewährleistet. Je weiter der Frontschieber<br />

geöffnet wird, desto mehr werden das Rückhaltevermögen<br />

und die Robustheit des Abzuges bee<strong>in</strong>trächtigt.<br />

SCHNEIDER bietet zwei Produkte an, die die Arbeitssicherheit<br />

wesentlich verbessern und zusätzlich Energiekosten<br />

sparen:<br />

Der Frontschieber Controller SC500 schließt den<br />

Frontschieber automatisch nach e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>stellbaren<br />

Zeit, wenn sich ke<strong>in</strong> Laborpersonal vor dem Laborabzug<br />

befi ndet.<br />

Die Laborabzugsregelungen FC500 und iCM, die den<br />

sicheren Abluftvolumenstrom bedarfsgerecht, <strong>in</strong> Abhängigkeit<br />

der Frontschieberstellung, ausregeln.<br />

So beträgt der Abluftvolumenstrom bei geschlossenem<br />

Frontschieber ca. 200-300 m³/h (je nach Abzugsbreite),<br />

während bei geöffnetem Frontschieber Abluftvolumenströme<br />

von ca. 400--1000 m³/h erforderlich<br />

s<strong>in</strong>d, um die EN 14175 e<strong>in</strong>zuhalten.<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>


Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />

13.0<br />

Kapitel 13.0<br />

Abschnitt Titel Seite<br />

1.1 E<strong>in</strong>leitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />

2.1 De nition der Gesamtanlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />

2.2 De nition e<strong>in</strong>es Laborraums . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />

3.1 Vergleich der Betriebsarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

3.1.1 Ungeregelter Betrieb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

3.1.2 Tag/Nacht-Betrieb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

3.1.3 Vollvariable Regelung ohne Automatischen Frontschieber Controller SC500 . . . 3<br />

3.1.4 Vollvariable Regelung mit Automatischen Frontschieber Controller SC500 . . . . 3<br />

3.2 Gleichzeitigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

4.1 Annahmen für die Wirtschaftlichkeitsberechnung . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

5.1 Luftmengenbilanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

6.1 Betriebskostenvergleich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

7.1 Investitionskostenvergleich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

8.1 Fazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

1


2<br />

Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />

Kapitel 13.0<br />

1.1 E<strong>in</strong>leitung<br />

In diesem Kapitel wird e<strong>in</strong>e Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />

unter verschiedenen Betriebsbed<strong>in</strong>gungen aufgestellt.<br />

Folgende Anlagetypen und Betriebsarten werden betrachtet:<br />

Anlage im Konstantbetrieb Tag/Nacht (1-Punkt)<br />

Anlage im Tag/Nacht-Betrieb (2-Punkt)<br />

Anlage mit vollvariabler Regelung von SCHNEIDER<br />

ohne Automatischen Frontschieber Controller<br />

Anlage mit vollvariabler Regelung von SCHNEIDER<br />

mit Automatischem Frontschieber Controller<br />

Im Bild 13.1 s<strong>in</strong>d die unterschiedlichen Kostenarten dargestellt.<br />

Bei der Kostenübersicht der unterschiedlichen<br />

Anlagetypen werden aus Gründen der E<strong>in</strong>fachheit nur die<br />

Investitionskosten ( xe Kosten) und die Energiekosten<br />

(variable Kosten) mite<strong>in</strong>ander verglichen. Die Wartungs-<br />

und Betriebskosten sowie die Instandhaltungskosten können<br />

<strong>in</strong> Bezug auf die Energiekosten vernachlässigt werden.<br />

Als Richtwerte können für die Wartungs- und Betriebskosten<br />

5 % der Anlagekosten/Jahr und für die Instandhaltungskosten<br />

3 % der Anlagekosten/Jahr angesetzt werden.<br />

An Energiekosten werden nur diejenigen Kosten berücksichtigt,<br />

die zur Erwärmung und zur Kühlung der Luft anfallen.<br />

Die elektrischen Betriebskosten der Regelung und<br />

sonstigen elektronischen Komponenten können ebenfalls<br />

vernachlässigt werden.<br />

Bild 13.1: Kostenarten<br />

2.1 De nition der Gesamtanlage<br />

Die Gesamtanlage setzt sich aus 10 identisch ausgestatteten<br />

Laborräumen zusammen.<br />

Die zentrale Gesamtlüftungsanlage verfügt über e<strong>in</strong> Heiz-<br />

und Kühlregister zur Konditionierung der Zuluft. Die Zuluft<br />

und die Gesamtabluft wird über- bzw. unterdruckgeregelt<br />

gefahren, d.h. sowohl der Zuluftmotor als auch der Abluftmotor<br />

wird jeweils über e<strong>in</strong>en eigenen Frequenzumrichter<br />

angesteuert.<br />

2.2 De nition e<strong>in</strong>es Laborraums<br />

Der Laborraum hat e<strong>in</strong>e Grund äche von 60 m² und e<strong>in</strong>e<br />

Raumhöhe von 3 m. Der nach DIN 1946, Teil 7 erforder-<br />

liche m<strong>in</strong>imale Raumluftwechsel ergibt sich nach der<br />

Faustformel:<br />

25m³/h x m²<br />

25m³ pro Stunde Abluftvolumenstrom,<br />

multipliziert mit der<br />

Hauptnutz äche des Labors <strong>in</strong><br />

m².<br />

Dadurch ergibt sich <strong>in</strong> unserem Fall e<strong>in</strong> geforderter m<strong>in</strong>imaler<br />

Abluftvolumenstrom von 1500 m³/h.<br />

Der Laborraum setzt sich aus folgenden abgesaugten E<strong>in</strong>heiten<br />

zusammen:<br />

Anzahl abgesaugte E<strong>in</strong>heit<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

VMAX<br />

<strong>in</strong> m³/h<br />

VMIN<br />

<strong>in</strong> m³/h<br />

2 Tischabzug 1200 450 200<br />

3 Tischabzug 1500 650 200<br />

1 Tischabzug 1800 750 250<br />

1 begehbarer Abzug 1500 850 250<br />

6 Unterbauabsaugung 60 60<br />

1 Schrankabsaugung 150 150<br />

Tabelle 10.1: Au istung der abgesaugten E<strong>in</strong>heiten<br />

Der VMIN-Wert wird nur bei e<strong>in</strong>em geregelten Abzug oder<br />

beim geregelten Tag/Nacht-Betrieb <strong>in</strong> Ansatz gebracht.<br />

Beim ungeregelten Betrieb ist immer VMAX <strong>in</strong> der Luftmengenbilanz<br />

zu berücksichtigen.<br />

Der VMIN-Wert kann noch weiter reduziert werden, was<br />

allerd<strong>in</strong>gs aus Gründen der Robustheit nicht empfehlenswert<br />

ist.<br />

Die Unterbau- und die Schrankabsaugung s<strong>in</strong>d mit jeweils<br />

e<strong>in</strong>em eigenen mechanischen Volumenstromregler ausgestattet<br />

und als Dauerabsaugung ausgelegt.


3.1 Vergleich der Betriebsarten<br />

3.1.1 Konstantbetrieb Tag/Nacht (1-Punkt)<br />

Bei dieser Betriebsart erfolgt ke<strong>in</strong>e Umschaltung <strong>in</strong> den<br />

reduzierten Nachtbetrieb (arbeitsfreie Zeit). Die Abzüge<br />

werden immer mit 100 % Abluftmenge betrieben. In dieser<br />

Betriebsart fallen die maximalen Betriebskosten an.<br />

3.1.2 2-Punkt-Tag/Nacht-Betrieb<br />

Diese Betriebsart ist bereits e<strong>in</strong>e klassische 2-Punkt-Anlagenregelung.<br />

Die Abzüge werden im Tagbetrieb mit 100 %<br />

Abluftmenge betrieben. Im Nachtbetrieb und <strong>in</strong> der sonstigen<br />

arbeitsfreien Zeit werden die Abzüge mit reduzierter<br />

Abluftmenge betrieben. In dieser Betriebsart wird bereits<br />

e<strong>in</strong> erhebliches E<strong>in</strong>sparpotenzial der Betriebskosten realisiert.<br />

3.1.3 Vollvariable Regelung ohne Automatischen<br />

Frontschieber Controller SC500<br />

Die Abzüge werden im Tagbetrieb mit variablen Abluftmengen<br />

zwischen VMIN und VMAX <strong>in</strong> Abhängigkeit der Frontschieber-<br />

und Seitenschieberstellung betrieben. Ohne<br />

Automatischen Frontschieber Controller SC500 wird e<strong>in</strong>e<br />

Gleichzeitigkeit von 40 % angesetzt, d.h. bei 60 % der<br />

Abzüge s<strong>in</strong>d die Frontschieber geschlossen und bei 40<br />

% der Abzüge s<strong>in</strong>d die Frontschieber geöffnet. In dieser<br />

Betriebsart werden, im Verhältnis zum Tag/Nacht-Betrieb,<br />

nochmals die Betriebskosten gesenkt.<br />

3.1.4 Vollvariable Regelung mit Automatischen<br />

Frontschieber Controller SC500<br />

Die Abzüge werden im Tagbetrieb mit variablen Abluftmengen<br />

zwischen VMIN und VMAX <strong>in</strong> Abhängigkeit der<br />

Frontschieber- und Seitenschieberstellung betrieben. Mit<br />

Automatischen Frontschieber Controller wird e<strong>in</strong>e Gleichzeitigkeit<br />

von 10 % angesetzt, d.h. bei 90 % der Abzüge<br />

s<strong>in</strong>d die Frontschieber geschlossen und bei 10 % der Abzüge<br />

s<strong>in</strong>d die Frontschieber geöffnet. In dieser Betriebsart<br />

wird das maximale E<strong>in</strong>sparpotenzial der Betriebskosten<br />

erreicht.<br />

3.2 Gleichzeitigkeit<br />

Unter Gleichzeitigkeit versteht man, dass im geregelten<br />

Betrieb nicht alle Abzüge mit der Abluftmenge VMIN betrieben<br />

werden. Es s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Praxis immer Front- und/oder<br />

Seitenschieber geöffnet, wodurch die Regelung <strong>in</strong> Abhängigkeit<br />

der Front- und Seitenschieber die benötigte Abluftmenge<br />

ausregelt.<br />

Durch den E<strong>in</strong>satz des Automatischen Frontschieber Controllers<br />

SC500 von SCHNEIDER lässt sich die Gleichzeitigkeit<br />

wesentlich verbessern, da <strong>in</strong> der Regel<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />

alle Frontschieber geschlossen s<strong>in</strong>d.<br />

Kapitel 13.0<br />

Neben dem zusätzlichem Sicherheitsaspekt wird noch e<strong>in</strong><br />

erhebliches E<strong>in</strong>sparpotenzial der Betriebskosten erzielt.<br />

Als praktische Annahmen werden folgende Werte angesetzt:<br />

Automatischer Frontschieber<br />

Controller<br />

SC500<br />

Gleichzeitigkeit<br />

GZ <strong>in</strong> %<br />

ohne 40<br />

mit 10<br />

Tabelle 10.2:<br />

Gleichzeitigkeit ohne und mit Automatischen Frontschieber<br />

Controller<br />

Beispiel:<br />

Bei e<strong>in</strong>er Gleichzeitigkeit von GZ = 40 % s<strong>in</strong>d bei 4 von<br />

10 Abzügen die Frontschieber geöffnet.<br />

Die Abluftmenge errechnet sich nach der Formel:<br />

VABLUFT = (VMAX - VMIN) * GZ + VMIN<br />

Damit ergeben sich <strong>in</strong> unseren Laborraum folgende Abluftwerte:<br />

VMAX<br />

<strong>in</strong> m³/h<br />

VMIN<br />

<strong>in</strong> m³/h<br />

VABLUFT<br />

konstant<br />

GZ = 100%<br />

VABLUFT<br />

geregelt<br />

GZ = 40%<br />

VABLUFT<br />

geregelt<br />

GZ = 10%<br />

4450 1500 4450 2680 1795<br />

4.1 Annahmen für die Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />

Folgende Annahmen werden getroffen:<br />

10 gleiche Laborräume<br />

Laborraum laut Luftmengenbilanz<br />

Laborraumgröße 60 m²<br />

Tagbetrieb (8-facher Raumluftwechsel=1500 m³/h)<br />

Nachtbetrieb (4-facher Raumluftwechsel=750 m³/h)<br />

Arbeitszeit = 2600 h/Jahr (260 Tage * 10 h)<br />

arbeitsfreie Zeit = 6160 h/Jahr<br />

(260 Tage * 14 h + 105 Tage * 24 h)<br />

Zulufttemperatur: 22° C bei Heizbetrieb (50 % rel.<br />

Feuchte) und 18°C bei Kühlbetrieb<br />

1,00 € pro 1000m³ erwärmte und gekühlte Luft<br />

Anlagekosten: 25,00 € pro m³ für die zentrale<br />

Lüftungsanlage mit Heiz– und Kühlregister<br />

3


4<br />

Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />

Kapitel 13.0<br />

5.1 Luftmengenbilanz<br />

In der Tabelle 13.3 ist die Luftmengenbilanz für die verschiedenen<br />

Betriebsarten aufgeführt.<br />

Anzahl<br />

Tabelle 13.3: Luftmengenbilanz<br />

Anmerkungen:<br />

1)<br />

Der Nachtbetrieb errechnet sich aus den VMIN-Werten der<br />

abgesaugten E<strong>in</strong>heiten. Bei diesen Abluftmengen ist auch<br />

im Nachtbetrieb e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>geschränkte Nutzung der Abzüge<br />

möglich.<br />

2)<br />

abgesaugte<br />

E<strong>in</strong>heit<br />

Regelfabrikat<br />

SCHNEIDER<br />

VMAX<br />

pro E<strong>in</strong>heit<br />

<strong>in</strong> m³/h<br />

Der 4-fache Raumluftwechsel bei Nachtbetrieb ist mit 50<br />

m³/h gefordert. Die Abluftmenge ist die Addition der dauerabgesaugten<br />

E<strong>in</strong>heiten (360 + 150 = 510 m³/h) und e<strong>in</strong>es<br />

begehbaren Abzugs 1500 (250 m³/h). Alle anderen<br />

Abzüge s<strong>in</strong>d ausgeschaltet ( = 0 m³/h). Wird während des<br />

Nachtbetriebs gearbeitet, können die abgeschalteten Abzüge<br />

bzw. der gesamte Laborraum <strong>in</strong> den Tagbetrieb geschaltet<br />

werden.<br />

VMIN<br />

pro E<strong>in</strong>heit<br />

<strong>in</strong> m³/h<br />

konstant<br />

Tag/Nacht<br />

Betriebsarten<br />

VABLUFT <strong>in</strong> m³/h<br />

2-Punkt<br />

Tag/Nacht<br />

geregelt<br />

GZ = 40%<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

geregelt<br />

GZ = 10%<br />

2 Tischabzug 1200 FC500-V 450 200 900/900 900/400 600 450<br />

3 Tischabzug 1500 FC500-V 650 200 1.950/1.950 1.950/600 1.140 735<br />

1 Tischabzug 1800 FC500-V 750 250 750/750 750/250 450 300<br />

1 begehbarer<br />

Abzug 1500<br />

FC500-V 850 250 850/850 850/250 490 310<br />

6 Unterbauabsaugung CAV-80 60 60 360/360 360/360 360 360<br />

1 Schrankabsaugung CAV-100 150 150 150/150 150/150 150 150<br />

Abluftmenge Tag/Laborraum <strong>in</strong> m³/h 4.960 4.960 3.190 2.305<br />

Abluftmenge Nacht/Laborraum <strong>in</strong> m³/h<br />

4.960 2.010<br />

siehe 1)<br />

510 + 250<br />

siehe 2)<br />

510 + 250<br />

siehe 2)<br />

Abluftmenge gesamt Tag für 10 Laborräume <strong>in</strong> m³/h 49.600 49.600 31.900 23.050<br />

Abluftmenge gesamt Nacht für 10 Laborräume <strong>in</strong> m³/h 49.600 20.100 7.060 7.060<br />

Auslegung Abluftanlage <strong>in</strong> m³/h<br />

50.000<br />

(100 %)<br />

50.000<br />

(100 %)<br />

40.000<br />

(80 %)<br />

30.000<br />

(60 %)<br />

Auslegung Zuluftanlage <strong>in</strong> m³/h (ca. 90 % der Abluft) 4<strong>5.0</strong>00 4<strong>5.0</strong>00 36.000 27.000


6.1 Betriebskostenvergleich<br />

In der Tabelle 13.4 s<strong>in</strong>d die Betriebskosten für die verschiedenen<br />

Betriebsarten aufgeführt.<br />

Betriebskostenvergleich<br />

Tabelle 13.4: Betriebskosten<br />

Dieser Betriebskostenvergleich zeigt e<strong>in</strong>deutig das enorme<br />

E<strong>in</strong>sparpotenzial der unterschiedlichen Betriebsarten.<br />

Die 2-Punkt-Tag/Nacht-Betriebsart ist das absolute M<strong>in</strong>imum<br />

e<strong>in</strong>er energetisch geplanten Anlage und spart bereits<br />

41,8 % der Betriebskosten e<strong>in</strong>, bezogen auf die Konstantbetriebsart<br />

Tag/Nacht (1-Punkt).<br />

Der geregelte Abzug mit e<strong>in</strong>er Gleichzeitigkeit von 40 %<br />

(ohne Automatischen Frontschieber Controller) spart zum<br />

2-Punkt-Tag/Nacht-Betrieb nochmals 50 % der Betriebskosten<br />

e<strong>in</strong>.<br />

Der geregelte Abzug mit e<strong>in</strong>er Gleichzeitigkeit von 10 %<br />

(mit Automatischen Frontschieber Controller SC500) ist<br />

die effektivste Betriebsart und spart zum 2-Punkt-Tag/<br />

Nacht-Betrieb <strong>in</strong>sgesamt 59,1 % der Betriebskosten e<strong>in</strong>.<br />

konstant<br />

Tag/Nacht<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />

Betriebsarten<br />

VABLUFT <strong>in</strong> m³/h<br />

2-Punkt<br />

Tag/ Nacht<br />

geregelt<br />

GZ = 40%<br />

Kapitel 13.0<br />

geregelt<br />

GZ = 10%<br />

Tagbetrieb<br />

Luftmenge <strong>in</strong> m³/h 49.600 49.600 31.900 23.050<br />

Betriebsstunden/Jahr (10 h/Tag * 260 Tage/Jahr) 2.600 2.600 2.600 2.600<br />

Kosten für erwärmte und gekühlte Luft pro 1000 m³ 1,00 € 1,00 € 1,00 € 1,00 €<br />

Kosten/Jahr 128.960,00 € 128.960,00 € 82.940,00 € 59.930,00 €<br />

Nachtbetrieb<br />

Luftmenge <strong>in</strong> m³/h 49.600 20.100 7.060 7.060<br />

arbeitsfreie Stunden/Jahr (14 h/Tag * 260 Tage/Jahr<br />

= 3.640 h + 24 h/Tag * 105 Tage/Jahr = 2.520 h)<br />

6.160 6.160 6.160 6.160<br />

Kosten für erwärmte und gekühlte Luft pro 1000 m³ 1,00 € 1,00 € 1,00 € 1,00 €<br />

Kosten/Jahr 305.536,00 € 123.816,00 € 43.489,60 € 43.489,60 €<br />

Gesamtbetriebskosten/Jahr 434.496,00 € 252.776,00 € 126.429,60 € 103.419,60 €<br />

prozentuale E<strong>in</strong>sparung 0,0 % 41,8 % 70,9 % 76,2 %<br />

Jährliche absolute E<strong>in</strong>sparung 0,00 € 181.720,00 € 308.066,40 € 331.076,40 €<br />

Die Investitionskosten dieser Betriebsart (Gesamtkosten<br />

der Komponenten) belaufen sich auf 204.850,00 € (siehe<br />

Seite 6).<br />

Damit ist e<strong>in</strong>e Amortisation über die Betriebskosten bereits<br />

nach ca. 7,5 Monaten Betriebszeit gegeben.<br />

5


6<br />

Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />

Kapitel 13.0<br />

7.1 Investitionskostenvergleich<br />

In der Tabelle 13.5 s<strong>in</strong>d die Investitionskosten für die verschiedenen<br />

Betriebsarten aufgeführt.<br />

Investitionskostenvergleich<br />

Tabelle 13.5: Investitionskosten<br />

Der Investitionskostenvergleich bezieht sich auf den Konstantbetrieb<br />

Tag/Nacht (1-Punkt) und zeigt e<strong>in</strong>deutig das<br />

enorme E<strong>in</strong>sparpotenzial der unterschiedlichen Betriebsarten.<br />

Die 2-Punkt-Tag/Nacht-Betriebsart ist das absolute M<strong>in</strong>imum<br />

e<strong>in</strong>er energetisch geplanten Anlage und wird als Basis<strong>in</strong>vestition<br />

angesehen. Die im Verhältnis zur konstanten<br />

Tag/Nacht-Betriebsart etwas höhere Gesamt<strong>in</strong>vestition<br />

(47.600,- €) amortisiert sich durch die Betriebskostenersparnis<br />

bereits nach ca. zwei Monaten Betriebszeit der<br />

Gesamtanlage.<br />

konstant<br />

Tag/Nacht<br />

Betriebsarten<br />

VABLUFT <strong>in</strong> m³/h<br />

2-Punkt<br />

Tag/ Nacht<br />

geregelt<br />

GZ = 40%<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

geregelt<br />

GZ = 10%<br />

Auslegungsluftmenge <strong>in</strong> m³/h 50.000 50.000 40.000 30.000<br />

Anlagekosten pro m³ <strong>in</strong> € 25,- 25,- 25,- 25,-<br />

Gesamtkosten der Lüftungsanlage <strong>in</strong> € 1.250.000,- 1.250.000,- 1.000.000,- 750.000,-<br />

Funktionsanzeige SCHNEIDER FM100 (7*10) * 450,00 €<br />

Mechanischer Regler SCHNEIDER CAV-80/100, konstant,<br />

31.500,- 31.500,- -- --<br />

DD-Lack, 6*Unterbau-, 1*Schrankabsaugung und 7*Laborab- 12.600,- 12.600,- 12.600,- 12.600,züge<br />

(6*10 + 1*10) * 180,00 € + (7*10) * 200,00 €<br />

14.000,-<br />

--<br />

--<br />

--<br />

Volumenstromregler SCHNEIDER VAV-A-250, PPs,<br />

2-stu g (7*10) * 800,- €<br />

-- 56.000,- -- --<br />

Laborabzugsregelung SCHNEIDER FC500-V<br />

(7*10) * 1.300,00 €<br />

-- -- 91.000,- 91.000,-<br />

Automatischer Frontschieber Controller<br />

SCHNEIDER SC500 (7*10) * 1.285,00 €<br />

-- -- -- 89.950,-<br />

Gruppencontroller für Zuluft/Abluft SCHNEIDER GC10<br />

(10 E<strong>in</strong>gänge, 4 Ausgänge) = 10*850,00 €<br />

-- -- 8.500,- 8.500,-<br />

Verkabelung (7+10) * 80 € für VAV-A-250<br />

-- 5.600,-<br />

--<br />

--<br />

und (7+10) * 120 € für FC500-V<br />

--<br />

-- 8.400,- 8.400,-<br />

Montage (7+10) * 100 € für SC500<br />

--<br />

--<br />

-- 7.000,-<br />

Inbetriebnahme (7+10) * 50 € für CAV-80/100/VAV-A-250 3.500,- 3.500,-<br />

--<br />

--<br />

(7+10) * 100 € für FC500-V<br />

--<br />

-- 7.000,- 7.000,-<br />

(7+10) * 80 € für SC500<br />

--<br />

--<br />

-- 5.600,-<br />

Gesamtkosten der Komponenten (Funktionsanzeige,<br />

Regelung, Frontschieber Controller, Inbetriebnahme) <strong>in</strong> €<br />

61.600,- 109.200,- 127.500,- 230.050,-<br />

Gesamt<strong>in</strong>vestitionskosten <strong>in</strong> € 1.311.600,- 1.359.200,- 1.127.500,- 980.050,-<br />

prozentuale E<strong>in</strong>sparung bzw. (-) = erhöhte Investition 0,0 % -3,6 % 14,04 % 25,27 %<br />

Absolute E<strong>in</strong>sparung bzw. (-) = erhöhte Investition <strong>in</strong> € 0,- -47.600,- 184.100,- 331.550,-<br />

Die vollvariabel geregelte Betriebsart (FC500-V) mit Automatischen<br />

Frontschieber Controller SC500 bietet bei<br />

den Gesamt<strong>in</strong>vestitionskosten das größte E<strong>in</strong>sparpotenzial.<br />

Durch die Auslegung der Lüftungsanlage bei e<strong>in</strong>em<br />

Gleichzeitigkeitsfaktor GZ = 10% ergibt sich e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>sparung<br />

der Gesamt<strong>in</strong>vestitionskosten von 25,27 % oder<br />

331.550,- €, bezogen auf den Konstantbetrieb Tag/Nacht<br />

(1-Punkt).<br />

Bei der vollvariablen Betriebsart wird die Sicherheit und<br />

das Wohlbe nden erhöht und zusätzlich bei der Geamt<strong>in</strong>vestition<br />

gespart.


8.1 Fazit<br />

Die vollvariabel geregelte Betriebsart (FC500-V) mit Automatischem<br />

Frontschieber Controller SC500 ist das sicherste<br />

System, da der Frontschieber automatisch geschlossen<br />

wird, sobald ke<strong>in</strong> Nutzer am Laborabzug arbeitet.<br />

Sowohl bei den Gesamt<strong>in</strong>vestitionskosten als auch bei<br />

den Betriebskosten bietet die geregelte Betriebsart mit<br />

e<strong>in</strong>er Gleichzeitigkeit von 10% (SC500) das größte E<strong>in</strong>sparpotenzial.<br />

Die <strong>LabSystem</strong> Produkte von SCHNEIDER sparen Investitions-<br />

und Betriebskosten und bieten den zusätzlichen<br />

Nutzen e<strong>in</strong>er verbesserten Sicherheit für den Menschen.<br />

SCHNEIDER. Die Experten <strong>in</strong> der Laborlüftungstechnik.<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />

Kapitel 13.0<br />

7


8<br />

Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />

Kapitel 13.0<br />

frei für Notizen<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>


<strong>LabSystem</strong><br />

Referenzprojekte<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Referenzprojekte<br />

14.0<br />

Kapitel 14.0<br />

Abschnitt Titel Seite<br />

1.1 Referenzliste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />

1


2<br />

Referenzprojekte<br />

Kapitel 14.0<br />

1.1 Referenzliste<br />

Viele erfolgreich realisierte Großprojekte sprechen für<br />

sich.<br />

Diese Referenzliste ist nur e<strong>in</strong> Auszug.<br />

Detaillierte Informationen fi nden Sie auf unserer<br />

Homepage www.schneider-elektronik.de.<br />

Chemie/Pharmazie Land<br />

Abbott GmbH & Co. KG Deutschland<br />

Actelion Pharmaceuticals Deutschland<br />

ALTANA AG Deutschland<br />

BASF AG<br />

Deutschland<br />

Ch<strong>in</strong>a<br />

BAYER AG<br />

Deutschland<br />

Ch<strong>in</strong>a<br />

Indien<br />

Bayer Scher<strong>in</strong>g Pharma Deutschland<br />

BTZ Deutschland<br />

Boehr<strong>in</strong>ger Ingelheim Pharma Deutschland<br />

BBZ Deutschland<br />

BIOTECHNOLOGIEZENTRUM Deutschland<br />

BYK GULDEN Deutschland<br />

B. Braun Melsungen AG Deutschland<br />

BHZ Deutschland<br />

CILAG AG Deutschland<br />

CLARIANT Deutschland<br />

Clondiag Deutschland<br />

DELO Industrie Klebestoffe Deutschland<br />

GOEDECKE Deutschland<br />

Giveaudon Deutschland<br />

GRÜNENTHAL Deutschland<br />

ITP Deutschland<br />

LEG Deutschland<br />

Merck KGaA Deutschland<br />

MTP Deutschland<br />

Pfi zer Pharma Deutschland<br />

Polymer Latex Deutschland<br />

PPG Deutschland<br />

SOLVAY S.A. Deutschland<br />

Sanofi -Aventis Deutschland Deutschland<br />

PHILIPS Niederlande<br />

DSM Niederlande<br />

HIGH TECH PARK Shanghai Ch<strong>in</strong>a<br />

F. Hoffmann-La Roche AG<br />

Ch<strong>in</strong>a<br />

Schweiz<br />

Novartis International AG Schweiz<br />

Labormöbelhersteller Land<br />

Arge Labor- & Objekte<strong>in</strong>richtungen Deutschland<br />

Bense Laborbau Deutschland<br />

Caspar & Co. LABORA Deutschland<br />

C+P Möbelsysteme Deutschland<br />

Die Laborfabrik Deutschland<br />

Hohenloher Deutschland<br />

Götz & Pfeifer Deutschland<br />

Köttermann Deutschland<br />

Laborbausysteme Heml<strong>in</strong>g Deutschland<br />

Lamed Labore<strong>in</strong>richtungen Deutschland<br />

Weber & Kunz Deutschland<br />

Wesemann Deutschland<br />

Arredi Tecnici VILLA spa Italien<br />

Bicasa spa Italien<br />

S + B Rotterdam B.V. Niederlande<br />

V<strong>in</strong>itex Laboratorium<strong>in</strong>richt<strong>in</strong>gen Niederlande<br />

Burd<strong>in</strong>ola Spanien<br />

Flores Vales Spanien<br />

ENLAB Industrial Laboratory Systems Türkei<br />

Tolkim Laboratory Systems Türkei<br />

Labconco USA<br />

Thermo Fisher Scientifi c USA<br />

Potteu Labo Belgien<br />

UltraLab Ch<strong>in</strong>a<br />

S & B UK Ltd. England<br />

CSC Chemical Systems Control Irland<br />

Mott Manufactur<strong>in</strong>g Kanada<br />

Prutscher Laboratory Systems Österreich<br />

Laborial Portugal<br />

Premier Laboratory Systems Schotland<br />

Renggli AG Schweiz<br />

S<strong>in</strong>gapor<br />

Labquip<br />

Malaysia<br />

Thailand<br />

Northward Taiwan<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>


Universitäten • Fachhochschulen<br />

Campus Riedberg<br />

ETH-Zürich<br />

FH Lausitz<br />

FH-Sigmar<strong>in</strong>gen<br />

FH-Weihenstephan<br />

MH Hannover<br />

RWTH Aachen<br />

Uni Bielefeld<br />

Uni Bonn<br />

Uni Bremen<br />

Uni Dresden<br />

Uni Eppendorf<br />

Uni Erfurt<br />

Uni Freiburg<br />

Uni Giessen<br />

Uni Golm<br />

Uni Gött<strong>in</strong>gen<br />

Uni Greifswald<br />

Uni Halle<br />

Uni Hohenheim<br />

Uni Leipzig<br />

Uni Münster<br />

Uni Osnabrück<br />

Uni Potsdam<br />

Uni Regensburg<br />

Uni Ste<strong>in</strong>furt<br />

Uni Stuttgart<br />

Uni Tüb<strong>in</strong>gen<br />

Uni Wismar<br />

Uni Wuppertal<br />

Uni Würzburg<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong><br />

Referenzprojekte<br />

Kapitel 14.0<br />

Institute<br />

Max-Planck-Institut<br />

Paul-Ehrlich Institut<br />

Fritz-Haber-Institut<br />

Fraunhofer-Institut<br />

Charité - Berl<strong>in</strong><br />

Adlershof - Berl<strong>in</strong><br />

Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie<br />

Wasserwirtschaftsamt Krumbach<br />

Bergmann Kaserne Hamburg<br />

IFZ Gießen<br />

Kernforschungszentrum Karlsruhe<br />

Wissenschaftszentrum Straub<strong>in</strong>g<br />

Zolltechnische Prüfungs- und Lehranstalt, Markt-<br />

Schwaben<br />

3


4<br />

Referenzprojekte<br />

Kapitel 14.0<br />

frei für Notizen<br />

<strong>LabSystem</strong> Planungshandbuch ● Lufttechnik für <strong>Laboratorien</strong>

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