CVJM Regensburg - Aktuell 2017-01 Jan-April
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Angedacht<br />
Axel Felser<br />
mmer wieder, wenn ich sie am wenigsten brauchen kann, tauchen sie auf:<br />
I die Sorgen! Mal deutlich und klar, mal unbestimmt und verschwommen: Wie<br />
geht es den Menschen, die ich liebe? Welchen Weg wird mein Leben<br />
nehmen? Kann ich für andere Menschen da sein, wenn sie mich brauchen?<br />
War dieses Muttermal auf meinem Arm immer schon da oder ist es<br />
womöglich…?<br />
So in etwa geht es dann los – erst<br />
mit einem kleinen Gedanken, der<br />
dann aber zunehmend auch an<br />
Fahrt gewinnen kann. Gerade<br />
abends, wenn ich im Bett liege und<br />
den Tag an mir vorüberziehen lasse,<br />
bin ich besonders anfällig dafür,<br />
mich um alles und jeden zu sorgen.<br />
Das hätte ich eigentlich nie so von<br />
mir gedacht - aber Sorgen<br />
bestimmen mein Leben manchmal<br />
mehr, als es mir lieb ist.<br />
Nun kann ich mir in solchen<br />
Situationen immer wieder sagen:<br />
„Das ist doch nicht weiter schlimm –<br />
dir geht es doch gut. Sei dankbar für<br />
das, was du hast, und für den<br />
Wohlstand, in welchem du leben<br />
darfst. Hör auf dich zu sorgen!“<br />
Aber dieser Versuch, den Sorgen mit<br />
Vernunft zu begegnen, hilft mir oft<br />
nur bedingt weiter. Kurz<br />
weggeschoben – und dann sind sie<br />
doch wieder da. Und das macht<br />
mich unruhig.<br />
Vor ein paar Wochen las ich in den<br />
Losungen einen Vers aus dem ersten<br />
Brief des Petrus:<br />
Alle eure Sorge werft auf ihn; denn<br />
er sorgt für euch. (1 . Petrus 5,7)<br />
Je länger ich über diesen Vers<br />
nachdachte, desto mehr Ruhe und<br />
Frieden zogen in mein Herz ein.<br />
Warum?<br />
1 . Ich darf in der Gewissheit leben,<br />
dass ich die Sorgen meines<br />
Lebens nicht allein tragen muss,<br />
sondern sie bei Gott abgeben<br />
darf. Erst in dem Moment, in<br />
dem ich anfing, loszulassen und<br />
sie Gott hinzulegen, spürte ich,<br />
wie es leichter um mein Herz<br />
wurde. Viel zu oft will ich die<br />
Dinge selbst lösen, will ich die<br />
Kontrolle behalten, selbst<br />
entscheiden – aber das<br />
verhindert, dass ich mich Gott<br />
anvertraue und es Ihm vor die<br />
Füße lege, was mich bewegt<br />
und besorgt.<br />
2. Der Teilsatz „denn er sorgt für<br />
euch“ eröffnete in mir die<br />
Gewissheit, dass Gott für mich<br />
sorgt – wer, wenn nicht Er, weiß,<br />
was ich brauche? Wer, wenn<br />
nicht Er, sieht weiter, als ich<br />
sehen kann und daher auch,<br />
ob es sich überhaupt lohnt, sich<br />
Sorgen zu machen? Im<br />
Rückblick haben sich Dinge, um<br />
die ich mir viele Gedanken<br />
gemacht habe, als weit<br />
weniger tragisch herausgestellt.<br />
Während ich also immer wieder über<br />
diesen Vers nachdachte, fiel mir<br />
auch ein Zitat wieder ein, das ich vor<br />
einigen Jahren bereits auf der<br />
Rückseite der Zeitschrift AUFATMEN<br />
gelesen hatte:<br />
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