09.12.2012 Aufrufe

"A" Orte Radtouren "A" "Ohrenbacher und ... - Traum-a-land

"A" Orte Radtouren "A" "Ohrenbacher und ... - Traum-a-land

"A" Orte Radtouren "A" "Ohrenbacher und ... - Traum-a-land

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ehemaligen Zollhaus findet sich noch ein Wappen. Die Bedeutung des <strong>Orte</strong>s ergab sich<br />

als eine Station auf der Straße Italien - Mitteldeutsch<strong>land</strong>.<br />

An die Gebäude des Johanniterordens erinnern der R<strong>und</strong>bogeneingangsrest der<br />

ehemaligen Johanniter-Kommende mit Pilgerspital, die Hofanlage mit Gebäuden <strong>und</strong> die<br />

ev.-luth. Filialkirche St. Johannis, erbaut 1254, hin. Die ehemalige, mächtige<br />

Johanniterspitalkirche ist heute ein kleines, dennoch massives Kirchlein. Die Fenster mit<br />

den Kreuzschlitzen des Ordens, Säulen <strong>und</strong> Kapitelle sind noch erhalten, am massigen<br />

Turm zeichnen sich noch die Reste des ehemaligen Kirchenschiffes ab. Deshalb steht<br />

heute der Turm Richtung Westen, nicht wie üblich nach Osten. Romanische Bögen zeigen<br />

die Erbauungszeit. Vor der Kirche ein Bildstock von 1595.<br />

Spurenorte/Gebäude:<br />

- Ein Sammlungspunkt der <strong>Ohrenbacher</strong> Bauern <strong>und</strong> der Bauern aus den<br />

umliegenden anderen Herrschaften war das Centgericht "Ohrenbach / Rode". "Im Wald<br />

südlich der Steinach, dem sogenannten 'Hartwald' bei Reichardsroth, gab es schon um<br />

800 das 'Centgericht Ohrenbach'. An der heutigen B 25, dem alten 'Kaiserweg', der<br />

damals von Würzburg über Augsburg nach Italien führte, entstanden eine Raststätte,<br />

einige Bauerngüter <strong>und</strong> ein Hof des Gerichtes. Im Jahre 1387 wurde das 'Centgericht<br />

Rode' an die Stadt Rothenburg verkauft. Später 1430 erwarb der Rothenburger<br />

Bürgermeister Heinrich Toppler ein großes Landgebiet mit 30 Dörfern <strong>und</strong> Weilern, die in<br />

die Landhege der Stadt einbezogen wurden. Innerhalb unserer Gemeinde stehen aus<br />

dieser Zeit noch zwei teilweise erhaltene Zollstationen (Landtürme)."<br />

(Verwaltungsgemeinschaft Rothenburg ob der Tauber, o. J., S. 20)<br />

- Zur logistischen Versorgung des sich versammelnden Haufens diente das Spital St.<br />

Johannes Bapt. des Johanniterordens mit Spitalhof <strong>und</strong> Spitalkirche aus dem 12./13.<br />

Jahrh<strong>und</strong>ert. "Die Bauern verkauften einen Teil des dem Johanniterkomtur Caspar von<br />

Stein abgenommenen Getreides <strong>und</strong> Viehs <strong>und</strong> bezahlten vom Erlös die Fahne, die sie<br />

hatten anfertigen lassen. Wo diese aufgerichtet wurde, da war der Aufstand proklamiert.<br />

Hier wie an vielen anderen <strong>Orte</strong>n kam dem Aufrichten der Fahne - wie schon in der<br />

B<strong>und</strong>schuhbewegung - eine große Bedeutung zu, da dieser Akt mobilisierend wirkte."<br />

(Günter Vogler, Die Gewalt soll gegeben werden dem gemeinen Volk. Der deutsche<br />

Bauernkrieg 1525, Berlin 1983, S. 96)<br />

Bauernkrieg:<br />

Nach der Bildung der Haufen in Brettheim <strong>und</strong> Ohrenbach mahnten diese die<br />

umliegenden Dörfer auf. Insbesondere diejenigen, die in den jeweiligen<br />

Centgerichtsbereichen, Amtsbezirken lagen. Auch die Bauern der Rothenburger<br />

Besitzungen (z. B. Dottenheim, Westheim, Oberstetten u.a.), die außerhalb der<br />

Rothenburger Landwehr lagen, zogen zu. Die Aufstandszentren sogen auch Bauern <strong>und</strong><br />

Bäuerinnen anderer Herrschaften, besonders aus den direkt benachbarten ansbachischbrandenburgischen<br />

Gebieten der Markgrafschaft an. Die Bildung zweier Haufen auf dem<br />

Gebiet der Rothenburger Landwehr entspricht auch der Einteilung in zwei Landvogteien.<br />

Die rechts der Tauber liegende hieß "im Gau", die linke <strong>und</strong> größere "im Zwerchmayer".<br />

In der Sammlungszeit vor dem 26. März müssen erste Kontakte zwischen den<br />

Rothenburger Bauern <strong>und</strong> den schon lange vorher Kontakte knüpfenden, auf eine<br />

günstige Gelegenheit wartenden Georg Metzler aus Ballenberg, Wendelin Hipler aus<br />

Öhringen, Pater Ambrosius aus Waldmannshofen, Florian Geyer von Giebelstadt <strong>und</strong><br />

vielen weiteren im Odenwald (Bau<strong>land</strong>), Jagsttal, Hohenlohe, Taubertal <strong>und</strong> Gau, erfolgt<br />

sein. Nach der Sammlung des Bauernhaufens in Reichardsroth, der wohl um die 4000<br />

Personen umfaßte, trennte sich die Rothenburger Landwehr. Ein Teil wandte sich nach<br />

Neusitz, um direkt vor die Stadt Rothenburg zu ziehen. Der andere Teil zog aus dem<br />

Gebiet der Landwehr hinaus.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!