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"A" Orte Radtouren "A" "Ohrenbacher und ... - Traum-a-land

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Weitere Beschwerde-Artikel der Bauern an den Gemeinde-Ausschuß von Rothenburg:<br />

"denn alle Pflanzung, die Gott der himmlische Vater nit gepflanzt hat, soll ausgereutet<br />

werden". Keine Zehnte <strong>und</strong> Gülte mehr, Schuldenvergleiche.<br />

1. April<br />

Einreichung von Klageartikel der Rothenburger Handwerker, Aufforderung zur<br />

Auslieferung der Gemeinderechnungen an den Gemeinde-Ausschuß.<br />

4. April<br />

Zug der Rothenburger Landwehrbauern in den Taubergr<strong>und</strong>, Besetzung Kloster<br />

Schäftersheim, Verbrüderung mit anderen Bauernscharen (Grünsfeld, Lauda,<br />

Weikersheim, Markelsheim, Mergentheim, Bütthard, Markt Bibart u.a.) sowie Zuzug des<br />

Mergentheimer Fähnleins (100 Mann): Gründung des Evangelischen B<strong>und</strong>es als<br />

Vereinigung des Rothenburger <strong>und</strong> des Tauber Haufens. Taubertäler Bauern<br />

übernehmen Führung des Haufens, Hauptleute: Lienhart aus Schwarzenbronn, Fritz<br />

Büttner aus Mergentheim, Stierlin aus Zimmern wurde Profoß. Brettheimer Haufen zieht<br />

zurück nach Rothenburg.<br />

11. April<br />

Eintreffen von Ruprecht Graf von Manderscheid, Beisitzer des kaiserlichen<br />

Kammergerichts <strong>und</strong> Friedrich von Lidwach, kaiserlicher Rat.<br />

12. April<br />

Gemeindeversammlung in der St. Jacobskirche.<br />

17. April (Ostermontag)<br />

Rothenburg: Erstürmung der Kirche "Unserer Lieben Frau von Cobalzell", Bildersturm.<br />

19. April<br />

Rothenburg: Vergrößerung des Gemeinde-Ausschusses, Entmachtung der Patrizier.<br />

20. April<br />

Rothenburg: Empörung <strong>und</strong> Bewaffnung von Bürgerfrauen, Drohung Häuser von Priester<br />

zu erstürmen.<br />

(Daß der Bauernkrieg natürlich auch ein Bäuerinnenkrieg war, dafür gibt es viele Belege.<br />

Sie nahmen zwar weniger an den Zügen der großen Haufen teil, waren aber an den<br />

jeweiligen örtlichen Geschehnissen voll beteiligt. Die männlichen Darstellungsformen<br />

haben aber bisher darüber weggesehen. In vielen Stellen bei Bensen oder auch bei<br />

Zimmermann sind einzelne verstreute Hinweise zu finden. Deren Sprache ist für Männer<br />

typisch ("aufsässige Weiber").<br />

Allerdings läßt sich aus den Darstellungen entnehmen, daß die Frauen selbst aktiv<br />

wurden, wenn ihre Belange zuwenig berücksichtigt wurden, es ihnen zu langsam vor sich<br />

ging oder eine falsche Richtung eingeschlagen wurden. Frauen hatten also durchaus die<br />

Möglichkeiten im BäuerInnenkrieg genutzt, selbst Subjekt der Ereignisse zu werden. Die<br />

feminine Geschichte des BäuerInnenkrieges steht allerdings noch aus <strong>und</strong> wird eine völlig<br />

neue Sichtweise erbringen:<br />

"Am 20. Apri schloß sich Anna Ul einem Haufen aufsässiger Weiber an, die, mit<br />

Mistgabeln <strong>und</strong> Spießen bewaffnet, einen mit Hafer beladenen Wagen zu plündern<br />

begannen, welcher dem Priester Konrad (Volkmair) gehörte, der gerade geschäftlich<br />

unterwegs war. Während seiner Abwesenheit besorgte sein Verwandter Barthel Horn<br />

seine Geschäfte; er hatte zehn Malter Hafer gekauft, die er gerade in Volkmairs Haus<br />

einlagern wollte. - Nachdem die Weiber das Getreide geraubt hatten, brachen sie auch<br />

noch die verschlossene Türe auf <strong>und</strong> stürmten Volkmaiers Haus. Auf der Straße entstand<br />

Geschrei, man solle doch das ganze Haus ausplündern, keinen kleinen Nagel<br />

zurücklassen. Man begann, seine Geschäftspapiere zu vernichten, seine Möbel zu

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