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Neujahrsansprache Gommern Jens Hünerbein (parteilos) am 20. Januar 2017

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<strong>Neujahrsansprache</strong> Bürgermeister der Einheitsgemeinde Stadt<br />

<strong>Gommern</strong> <strong>Jens</strong> <strong>Hünerbein</strong> (<strong>parteilos</strong>) <strong>am</strong> <strong>20.</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2017</strong> in der<br />

Vers<strong>am</strong>mlungsstätte <strong>am</strong> Volkshaus im Wortlaut:<br />

"Wir haben es auch im Jahr 2016<br />

geschafft, die Finanzmittel die wir<br />

hatten und insbesondere die wir nicht<br />

hatten auszugeben."<br />

Foto: J. Geyer<br />

Allen Anwesenden ein herzliches Willkommen zum Neujahrsempfang der Stadt <strong>Gommern</strong>.<br />

Es ist auch gute Tradition im Rahmen dieser Veranstaltung den ehren<strong>am</strong>tlich Tätigen in<br />

unserer Stadt ein herzliches Dankeschön zu sagen. Denn ohne diese vielen lauten und<br />

leisen Helferinnen und Helfer wäre unsere Gemeinde nicht so lebens- und liebenswert,<br />

wie sie heute ist.<br />

Ich möchte zu Beginn mit einem Zitat des Altkanzlers Helmut Schmidt beginnen:<br />

"Sie mögen in diesem Augenblick ein triumphierendes Machtgefühl empfinden.<br />

Aber sie sollen sich nicht täuschen. Der Terrorismus hat auf die Dauer keine<br />

Chance."<br />

Dieses Zitat ist zwar schon einige Jahrzehnte alt, jedoch aktueller denn je. Als ich zum<br />

Jahreswechsel die ZDF-Sendung Album 2016 Bilder eines Jahres gesehen habe, wurde<br />

mir nochmals klar, dass wir von einer friedlichen Welt und Europa weit weggerückt sind.<br />

Zwei Drittel des Beitrages bestanden aus Anschlägen, Krieg und Gewalttaten. Ist dies nur<br />

Pressemache, da sich solche Nachrichten besser verkaufen oder Realität. Seit dem<br />

Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt und kürzlich in Istanbul ist es bittere<br />

Realität. Aber, meine sehr geehrten D<strong>am</strong>en und Herren, wir lassen uns unsere<br />

demokratischen, freiheitlichen Grundrechte nicht nehmen, wir lassen uns nicht<br />

einschüchtern, wir kämpfen gegen den Terrorismus und lassen ihm keine Chance.<br />

Doch kommen wir nun zu erfreulicheren Themen, und zwar zur Entwicklung unserer<br />

Einheitsgemeinde im Jahr 2016. Wir haben es auch im Jahr 2016 geschafft, die<br />

Finanzmittel die wir hatten und insbesondere die wir nicht hatten auszugeben. Denn mit<br />

einen Haushaltsdefizit von 2,8 Mio. € in das Jahr 2016 zu starten, hat doch erhebliche<br />

Bauschmerzen bereitet. Trotzdem ist es gelungen einige größere und kleinere Projekte<br />

umzusetzen, die ich heute hier gerne nochmals in Erinnerung rufen möchte. Zweifelsohne<br />

war die größte Einzelbeschaffung in 2016 die Königin der Feuerwehrfahrzeuge. So wurde<br />

im August eine nagelneue Drehleiter mit Gelenkarm in den Dienst gestellt. An dieser<br />

Stelle möchte ich nochmals wiederholt darauf hinweisen, dass wir dieses Fahrzeug nicht<br />

für die Feuerwehrk<strong>am</strong>eraden beschafft haben, sondern um ein 30 Jahre altes Fahrzeug<br />

zu ersetzen und somit den erhöhten Sicherungsbedürfnissen unserer Bevölkerung<br />

gerecht zu werden. An dieser Stelle sei auch angemerkt, dass wir hier auch in Zukunft<br />

investieren müssen, da die ges<strong>am</strong>te Technik langs<strong>am</strong> überaltert. Gleichzeitig wollen wir<br />

mit moderner, zeitgemäßer Technik auch die ehren<strong>am</strong>tlich Tätigen in den Feuerwehren<br />

honorieren, wobei ich mir unserer Pflichtaufgabe grundsätzlich bewusst bin.


Danke K<strong>am</strong>eraden, dass ihr für uns da seid und meine sehr geehrten D<strong>am</strong>en und Herren,<br />

hier brauchen wir dringend Nachwuchs. Denn was nützen die modernsten Fahrzeuge und<br />

Gerätehäuser, wenn keiner mehr da ist, diese zu bedienen. Das zweitgrößte Projekt in<br />

2016 war die Umsetzung des 2. Bauabschnittes im Birkenweg in Menz und im Jahr <strong>2017</strong><br />

ist dann der dritte und letzte Bauabschnitt geplant. Sicher freut man sich, wenn man eine<br />

moderne Straße vor der Tür hat, jedoch verfliegt diese schnell, wenn die<br />

Kostenbeteiligung umgelegt wird. Ebenfalls wurde im Rahmen der Stadtsanierung die<br />

August-Bebel-Straße in <strong>Gommern</strong> grundhaft ausgebaut. Auch im Bereich des Abbaus des<br />

Instandhaltungsstaus hinsichtlich unserer Straßen waren wir nicht untätig. So konnte der<br />

Thälmannplatz in Pöthen repariert werden, genauso wie Teile der Dorfstraße in Ladeburg.<br />

Ebenfalls werden die kleineren Ortsteile nicht vergessen, so erhielt die ges<strong>am</strong>te Ortslage<br />

Hohenlochau eine Dünnschichtbitumendecke. Das Hochwasser 2013 ist nunmehr, wie<br />

auch der Sachsen-Anhalt-Tag bereits wieder 3,5 Jahre her. Jedoch beschäftigt uns die<br />

Schadensbeseitigung aus dem Hochwasser 2013 noch heute. So konnte in 2016 im<br />

Beisein des d<strong>am</strong>aligen Wirtschaftsministers der wiederhergestellte Elb-Radwanderweg<br />

zwischen Lübs und Prödel/Dornburg seiner Bestimmung übergeben werden. Weiterhin<br />

wurde neben dem Beginn der Sanierungsarbeiten <strong>am</strong> Oberlauf des Wolbgrabens bei<br />

Dornburg Richtung Leitzkau auch der Unterlauf wieder hergestellt werden. Ebenfalls<br />

wurde die Böschungsmauer bei den Kanuten <strong>am</strong> Steinhafen erneuert und kurz nach<br />

Fertigstellung gleich beschmiert. Nach der sofortigen Entfernung der Schmierereien wird<br />

die Projektgruppe der Sekundarschule im Sommer diese mit ordentlichen Grafitti<br />

versehen. Das Abschlussprojekt im Rahmen der Hochwasserschadensbeseitigung wird in<br />

diesem Jahr der Ersatzneubau der Schäferbrücke bei Vogelsang bilden. Dann wurden gut<br />

1,3 Mio. €, die zu 100 % gefördert wurden, in den letzten 3 Jahren investiert. In 2016<br />

konnte ebenfalls der erste gemeins<strong>am</strong>e Flächennutzungsplan für die ges<strong>am</strong>te<br />

Einheitsgemeinde zum Abschluss gebracht werden. Mit der abschließenden Genehmigung<br />

können wir hoffentlich in den nächsten Wochen rechnen. Dieses Planungswerk bildet die<br />

Grundlage für die Entwicklung unserer Stadt in den nächsten Jahren. Sicher hätten wir<br />

uns bei der Entwicklung an der einen oder anderen Stelle mehr erhofft, jedoch spielten<br />

hier die oberen Landesbehörden nicht mit. Schade, aber so scheint man im Land die<br />

Entwicklung im ländlichen Raum zu sehen. Apropos Planung, nach langer Zeit hat der<br />

Bebauungsplan "Große Gartenstraße" (ehemalige Rote Schule) Rechtskraft und die<br />

Grundstücksfragen konnten mit dem Landkreis einvernehmlich geklärt werden. Nun kann<br />

es endlich losgehen und diese bauliche Lücke geschlossen werden. Im Frühjahr werden<br />

hier die Erschließungsarbeiten beginnen und dann sollen die ersten Häuser entstehen.<br />

Auch die planerische Gestaltung des Mehrgenerationenspielplatzes nimmt in<br />

Zus<strong>am</strong>menarbeit mit einer Projektgruppe, bestehend aus Schülern des Gymnasiums und<br />

Vertretern des Seniorenbeirates Formen an. Dies freut mich außerordentlich. Jedoch<br />

bleiben wir hier nicht stehen. Am Rande des Ehlemarktes soll sich ebenfalls ein weiteres<br />

Baugebiet entwickeln, der Stadtrat hat in seiner letzten Sitzung 2016 den Weg durch<br />

einen Aufstellungsbeschluss zum B-Plan freigemacht. Nach wie vor belasten hohe<br />

Energiekosten den Haushalt. Seit mehreren Jahren arbeiten wir an einer<br />

energieeffizienten Lösung für unsere Straßenbeleuchtung. So konnten wir nunmehr die<br />

ges<strong>am</strong>te Ortschaft Vehlitz mit moderner Dimmtechnik ausstatten. Nedlitz und Menz<br />

gelten nach abgeschlossener Umsetzung nunmehr ebenfalls als energieeffizient<br />

umgestellt. Dieses Projekt soll ebenfalls die Fortsetzung in diesem Jahr finden. Hier<br />

konzentrieren wir uns auf die Stadt <strong>Gommern</strong>, wo ebenfalls im Wesentlichen<br />

Dimmtechnik zu Einsatz kommen soll. Aber auch in unsere kommunalen Immobilien<br />

wurde investiert. Zum Beispiel, hier in unserer Vers<strong>am</strong>mlungsstätte ist der ostalgische<br />

Charme aus den Sanitäranlagen ausgezogen. Diese befinden sich nunmehr in einem<br />

zeitgemäßen Zustand. Auch für die touristische Aufwertung wurde einiges veranlasst.<br />

Angefangen vom Ersatz der kleinen Badetreppe <strong>am</strong> Kulk bis hin zur konzeptionellen<br />

Grundlagenentwicklung für den C<strong>am</strong>pingplatz in Dannigkow. Das wohl größte touristische<br />

Projekt ist die Sanierung der Klusbrücke bei Wahltz. Circa 350 T€ werden hier mit<br />

Fördermitteln zum Erhalt dieses Bauwerkes investiert. Gerade im Lutherjahr <strong>2017</strong> ist dies<br />

von wesentlicher Bedeutung, denn der Ort um die Klusbrücke wurde im vergangenen<br />

Jahr offiziell in das Landesprojekt "Luther war hier" aufgenommen. Nun erwartet die<br />

Lutherstadt Wahlitz bestimmt in diesem Jahr mehrere Hunderttausende an Touristen.


Ergänzen möchte ich noch, dass Luther bereits auch vor 1517 als externer Fischzähler<br />

bereits in Leitzkau tätig war. Also kann man zus<strong>am</strong>menfassen, wir sind Lutherland<br />

<strong>Gommern</strong>. Im Hochbaubereich konnte die sanierte Fahrzeughalle mit Anbau der<br />

Feuerwehr Dannigkow in 2016 übergeben werden. Jedoch kann man viele Maßnahmen<br />

nicht planen, denn unverhofft kommt oft. So traf das alte Sprichwort "Bis das der TÜV<br />

uns scheidet" unverhofft auf den Mannschaftstransporter der FF Karith zu, sodass hier<br />

Ersatz beschafft werden musste. So freuten sich die K<strong>am</strong>eraden ein neu gebrauchtes<br />

Fahrzeug in Empfang zu nehmen. Auch in der Grundschule bestand unverhoffter<br />

Handlungsbedarf. Die Brandmeldeanlage musste nach einer Begehung dringend erneuert<br />

werden. Leuchtende Augen gab es bei unseren über 300 Grundschülern, als die neuen<br />

Spielgeräte in Beschlag genommen wurden, natürlich darunter eine Nestschaukel. Die<br />

Kinder durften selber bestimmen, welche Geräte hier aufgestellt werden sollten. Ebenfalls<br />

wurde die Skateranlage <strong>am</strong> Volkshaus repariert und durch zwei neue Anlagen ergänzt.<br />

Die Liste der kommunalen Aktivitäten lässt sich sicher noch gut fortsetzen, jedoch<br />

möchte ich dies an dieser Stelle belassen. Über diese vielen guten Erneuerungen hinaus<br />

konnte man an der einen oder anderen Stelle weitere Aktivitäten feststellen. So haben<br />

unsere Unternehmen auch in 2016 gut investiert, um die Arbeitsplätze zu sichern oder<br />

auszubauen. An etlichen privaten Gebäuden wurden Sanierungsarbeiten sichtbar<br />

durchgeführt, das eine oder andere leer stehende Gebäude wurde wieder mit Leben<br />

erfüllt und mehrere Neubauten konnten verzeichnet werden. Aber auch in der<br />

Wohnungswirtschaft wurde kräftig investiert. So hat die Wohnungsgenossenschaft an der<br />

Völkerfreundschaft weitere Aufzüge angebaut und möchte dieses Projekt mit den noch<br />

fehlenden 7 Aufzügen in <strong>2017</strong> beenden. Die Wohnungsgesellschaft hat in der Albert-<br />

Schweitzer-Str. 12a die Senioren- und Demenz-WG in Begleitung des für den Städtebau<br />

zuständigen Minister Webel feierlich eingeweiht. Dies war für die Gesellschaft eine der<br />

größten Investitionen der letzten 10 Jahre. Dass diese Wohnform Zukunft hat, zeigt, dass<br />

zwischenzeitlich mehr als 70 % belegt sind. Ich hoffe, dass sich beide<br />

Wohnungsunternehmen weiterhin gut entwickeln, um für unsere Einwohner eine sichere<br />

und vernünftige Wohnqualität zu sichern. Leider konnten wir im vergangenen Jahr auch<br />

einige Projekte nicht umsetzen. Der Umbau des Bürgerhauses in Menz musste aufgrund<br />

der nicht realisierbaren Fördermittel verschoben werden, vom Kioskprojekt <strong>am</strong> Plattensee<br />

wurde ebenfalls Abstand genommen, da das Gebiet konzeptionell überarbeitet wurde.<br />

Leider fanden sich keine Mittel, für die in Aussicht gestellte Rettungstreppe und Lift in<br />

Nedlitz, hier sind wir jedoch für <strong>2017</strong> guter Hoffnung. Abschließend darf ein Thema nicht<br />

fehlen, die Kehrmaschine. Nach der Stadtratsentscheidung ist das Thema vom Tisch und<br />

mehr möchte ich hierzu nicht ausführen. Auch im Kultur- und Veranstaltungsbereich, war<br />

2016 wieder ein gut gefülltes Jahr. Neben den zahlreichen Veranstaltungen des<br />

Förderkreises Leitzkau, der dem Schloss viel kulturelles Leben einhaucht, hat der GCC<br />

wieder Hunderte Besucher in den Faschingsbann gezogen. Viele Veranstaltungen auf den<br />

Ortschaften zogen das Publikum an. Mit dem Stadtfest, Rock <strong>am</strong> Rathaus und<br />

Gurkenmarkt, wie auch die Gewerbemesse, den Berufsinformationstag und die<br />

Unternehmerst<strong>am</strong>mtische hatte auch der Stadtförderverein "Wir für <strong>Gommern</strong>" wieder<br />

alle Hände voll zu tun. Allen Mitwirkenden vor und hinter den Kulissen, egal ob auf dem<br />

Dorfe oder in der Stadt gilt mein herzlicher Dank, denn Sie sind es die unsere Kultur und<br />

Veranstaltungslandschaft sehr bereichern und d<strong>am</strong>it ein großes Stück für den guten Ruf<br />

unserer Einheitsgemeinde beitragen. Jedoch möchte ich noch kurz auf zwei Highlights<br />

eingehen. Am 22.06.2016 gab es eine große Veranstaltung im Rahmen unseres<br />

Schulzentrums. 25 Jahre neue Schulformen in <strong>Gommern</strong> war der Anlass für einen<br />

gemeins<strong>am</strong>en Projekttag. Über 1.000 Schüler aller drei Schulen waren gemeins<strong>am</strong> in<br />

Projekten eingebunden. Die Sekundarschule nutzte dieses Event für eine unfreiwillige<br />

Brandschutzübung der Brandmeldeanlage. Das Menschenbild auf dem Sportplatz mit<br />

1.000 Schülern bleibt in langer Erinnerung. Auch der Street Day im September <strong>am</strong><br />

Volkshaus für unsere Jugend war ein voller Erfolg. Das Projekt wurde von unseren RBB´s<br />

initiiert und von den Youngstars umgesetzt.<br />

Meine sehr geehrten D<strong>am</strong>en und Herren, vieles wird an Zahlen festgemacht und<br />

gemessen, daher möchte ich Ihnen als Zahlenfreund einige Entwicklungen in unserer<br />

Einheitsgemeinde zahlenmäßig nicht vorenthalten.


Ein wesentlicher Indikator, wie unsere Einheitsgemeinde wahrgenommen wird, ist die<br />

Bevölkerungsentwicklung und auch hier können wir für das Jahr 2016 eine positive Bilanz<br />

ziehen. Im Ergebnis bleibt festzuhalten, dass wir nicht weniger geworden sind. Der<br />

Wanderungssaldo ist auch 2016 positiv. Es sind 574 Personen in die Einheitsgemeinde<br />

gezogen und 502 Personen haben uns verlassen. Das zeigt, dass unsere<br />

Einheitsgemeinde nach wie vor ein sehr attraktiver Wohn- und Lebensstandort ist. Jedoch<br />

wird dieser gute Saldo leider vom Geburtendefizit eingeschränkt, jedoch erstmalig nicht<br />

aufgezehrt. Im Jahr 2016 wurden 73 Kinder geboren und leider sind 140 Personen<br />

verstorben. Somit beträgt die Einwohnerzahl 10718 und d<strong>am</strong>it 5 Personen mehr als<br />

2015. Mit 5483 weiblichen Einwohnern haben wir zu 5.235 männlichen Einwohnern,<br />

einen leichten weiblich dominierenden Überhang. Kurz möchte ich nochmals auf die<br />

Geburten eingehen. Nach der 5. regionalisierten Bevölkerungsentwicklungsprognose<br />

hätten im Jahr 2016 nur 56 Kinder geboren werden dürfen, soviel zum Thema<br />

Bevölkerungsprognosen und es zeigt, dass wir hier scheinbar fruchtbaren Boden haben,<br />

den wir weiter fördern sollten. Übrigens die älteste Bürgerin wurde im Jahr 1915 geboren<br />

und die meisten Einwohner in der Einheitsgemeinde (246) haben das Geburtsjahr 1959.<br />

Insbesondere freut mich, wenn ich unsere Alterspyr<strong>am</strong>ide ansehe, dass diese in den<br />

jungen Geburtsjahren sich nicht verschlankt, sondern stabil bis etwas breiter wird.<br />

Übrigens gibt es sehr viele Paare, die sich in <strong>Gommern</strong> trauen lassen. So haben unsere<br />

Standesbe<strong>am</strong>ten in 2016 111 Eheschließungen und eine Lebenspartnerschaft begründet<br />

und der Trend setzt sich <strong>2017</strong> fort, da bereits 55 Eheschließungen vorgemerkt sind.<br />

Hierbei dominieren natürlich die Ambientetrauungen in der Wasserburg und im Schloss<br />

Leitzkau.<br />

Hinsichtlich der Auslastung unserer Kindertagesstätten ist es sehr erfreulich, dass derzeit<br />

457 (441) Kinder unsere 8 Kindertagesstätten besuchen. 242 (226) Kinder besuchen<br />

den Hort in <strong>Gommern</strong>. In unserer Grundschule werden derzeit 330 (310)Schüler in 16<br />

Klassen beschult. Somit sind die derzeitigen Raumkapazitätsgrenzen mehr als erreicht.<br />

Die Umwelt-Sekundarschule "Fritz Heicke", die nunmehr auch die Außenanlagen und den<br />

Schulhof durch den Landkreis gestaltet bekommen hat, beherbergt derzeit 275 (277)<br />

Schülerinnen und Schüler. Im Gymnasium werden 494 (494) Schüler in 22 Klassen<br />

beschult.<br />

Garant für die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger sind unsere Freiwilligen<br />

Feuerwehren. An dieser Stelle gilt diesen ehren<strong>am</strong>tlich selbstlos Tätigen mein aufrichtiger<br />

Dank, verbunden mit dem Wunsch immer gesund vom Einsatz oder Ausbildung<br />

zurückzukehren. Bitte macht weiter so. Im Jahr 2016 wurden unsere K<strong>am</strong>eradinnen und<br />

K<strong>am</strong>eraden zu 112 Feuerwehreinsätzen gerufen und somit zu 58 weniger als im Vorjahr.<br />

Wir haben in den 12 Ortsfeuerwehren insges<strong>am</strong>t 263 aktive K<strong>am</strong>eraden, das hört sich<br />

zwar gut an, aber viele von diesen K<strong>am</strong>eraden arbeiten auswärts und sind somit <strong>am</strong> Tage<br />

nur schwer verfügbar bei Einsätzen. 114 Kinder und Jugendliche sind in den Kinder- und<br />

Jugendfeuerwehren organisiert. Auch hier könnten es mehr sein.<br />

In Deutschland sind derzeit so viele Personen in sozialversicherungspflichtigen<br />

Angestelltenverhältnissen, wie seit der Wiedervereinigung nicht mehr. Dies widerspiegelt<br />

auch eine Arbeitslosenquote von 7,8 % für den Arbeitsmarktbereich Burg. Auch in<br />

diesem Jahr sind wir von Großinsolvenzen oder sonstigen Betriebsschließungen verschont<br />

geblieben. Sicher wird es in einigen Branchen Defizite geben, jedoch ist die<br />

Arbeitsmarktsituation zufriedenstellend. Zum Jahresende 2016 hatten wir in <strong>Gommern</strong><br />

133 Arbeitslose zu verzeichnen und d<strong>am</strong>it 20 weniger als 2015. Weiterhin leben 248<br />

Personen vom ALG II und auch dies ist erfreulich, da es zum Vergleich 2015 67 Personen<br />

weniger sind. Leider gibt es immer noch 207 Personen, die ihr Einkommen durch<br />

Sozialleistungen aufstocken müssen. Unabhängig hiervon können wir die<br />

Arbeitslosenquote in <strong>Gommern</strong> als weit unter dem Landesdurchschnitt von 9 %<br />

einschätzen.


Meine sehr geehrten D<strong>am</strong>en und Herren, nach dem ich Sie nunmehr mit viel<br />

Zahlenmaterial überschüttet habe, werfe ich noch einen kurzen Ausblick auf das Jahr<br />

<strong>2017</strong>.<br />

Was hat die Einheitsgemeinde vor. Die begonnene Klusbrückensanierung soll<br />

abgeschlossen werden. Das größte Einzelvorhaben wird ein Erweiterungsbau an unserer<br />

Grundschule sein, in der Hoffnung, dass die beantragten Fördermittel bewilligt werden.<br />

Ebenfalls über eine Förderung wollen wir Kurzeitunterkünfte für den Plattensee in<br />

Dannigkow beschaffen, um die Touristen auf dem Elb-Radweg für einige Tage hier zu<br />

halten. Die schändliche Ruine in Kressow soll verschwinden, d<strong>am</strong>it die durchreisenden<br />

Autofahrer auf der B 184 nicht mit solchen Erinnerungen unsere Einheitsgemeinde<br />

durchqueren. Etliche Maßnahmen werden fortgeführt, wie der Birkenweg Menz, die<br />

Sanierung des Wolpgrabens, die Umrüstung der Straßenbeleuchtung. Der Lift in Nedlitz<br />

wird kommen. In die Gemeindehäuser und kommunalen Wohnungen wird ebenfalls<br />

investiert, wie auch in die Unterhaltung unserer Straßen. Ebenfalls wird unsere<br />

Kulturlandschaft wieder durch die verschiedensten Veranstaltungen geprägt. Wir werden<br />

in diesem Jahr hier in <strong>Gommern</strong> das 20-jährige Städtepartnerschaftsjubiläum mit unserer<br />

französischen Partnerstadt Saint Jean de la Ruelle begehen und Anfang Juni feiert<br />

Dannigkow sein 875-jähriges Jubiläum. Weiterhin wird mit verschiedenen Planungen<br />

begonnen, wie zum Bsp. Dem Ausbau der Mühlenstraße in Leitzkau, dem Bürgerhaus in<br />

Menz und der Archivverlegung in der Magdeburger Straße in <strong>Gommern</strong>. Ebenfalls wird es<br />

noch viele mittlere und kleinere Projekte geben. Jedoch muss dieses alles neben den<br />

vielen weiteren Aufgaben, die die Stadt zu erfüllen hat, finanziert werden. Auch der<br />

<strong>2017</strong>er-Haushalt weist ein Defizit aus. Zwar konnten wir dieses um fast 1,2 Mio. €<br />

reduzieren aber 1,6 Mio. € sind immer noch im Minus. Hierzu müssen wir gegensteuern.<br />

Und da kommen wir zu den unangenehmeren Seiten der Kommunalpolitik in <strong>2017</strong>. Leider<br />

kommen wir um eine Steuerdiskussion in <strong>2017</strong> nicht herum, insbesondere um das Ausund<br />

Aufgabenspektrum im freiwilligen Bereich zu halten. Gerade diese Leistungen<br />

machen aber unsere gute Lebensqualität aus. Weiterhin werden wir im Jahr <strong>2017</strong> mit der<br />

förmlichen Abrechnung des Sanierungsgebietes in <strong>Gommern</strong> beginnen. Ebenfalls steht<br />

zur Beratung die Niederschlagswasserbeseitigungssatzung nebst Gebührensatzung an. Es<br />

wird also spannend in <strong>2017</strong> und ich hoffe, dass wir in der konstruktiven Diskussion mit<br />

dem Stadtrat zu vernünftigen wirtschaftlichen Lösungen im Sinne unserer Stadt kommen.<br />

Meine sehr geehrten D<strong>am</strong>en und Herren,<br />

nicht nur die Stadt <strong>Gommern</strong> wird sich weiterentwickeln, sondern auch viele andere<br />

Projekte werden starten. So wird Dornburg im Zeichen des Deichbaus stehen. 1,2 km<br />

Elbdeich werden saniert. Höher, breiter effektiver. Der Bund wird die B 184 zwischen<br />

Dannigkow und Leitzkau verbreitern. In den neuen Bundesverkehrswegeplan hat es die<br />

avisierte Ortsumgehung Wahlitz, Menz, Königsborn in den weiteren Bedarf geschafft, das<br />

ist gut so. Leider mussten wir sehr enttäuscht zur Kenntnis nehmen, dass die<br />

Ortsumgehung B 246a <strong>Gommern</strong> komplett raus ist, dass bedeutet, dass sich der<br />

immense Autoverkehr für viele Jahrzehnte durch die Altstadt von <strong>Gommern</strong> quälen wird.<br />

Die vielen Beschwerden aus der Bevölkerung und der kommunalen Politik wurden in<br />

Berlin ignoriert, aber im Herbst sind ja Bundestagswahlen.<br />

Ein Blick noch auf unseren Landkreis. Es ist äußerst positiv zu bewerten, dass nunmehr<br />

erstmalig die Kreisumlage prozentual gesenkt wurde. Dies ist zwar ein kleiner Schritt,<br />

aber in die richtige Richtung und ich hoffe, dass dort noch mehr machbar in den<br />

Folgejahren ist. Nun soll auch endlich die Reparatur eines Teilstückes der Kreisstraße<br />

zwischen Prödel und Dornburg erfolgen. Zum Thema Kreisstraße mahne ich an dieser<br />

Stelle gerne eindringlich und wiederholt die dringende Sanierung der Ortsdurchfahrt<br />

Pöthen an. Ich bin mir sicher, sehr geehrter Herr Landrat, dass Sie auf diese Anmahnung<br />

heute schon gewartet haben, und hoffe, dass diese wie avisiert dann 2019 erfolgen wird.<br />

An dieser Stelle möchte ich deutlich das Engagement des Landkreises und hier<br />

insbesondere des Landrates zum Breitbandausbau in der Stadt <strong>Gommern</strong> herausheben.


Durch diese Intensionen sind wir guter Hoffnung, dass in <strong>2017</strong> und 2018 die<br />

unterversorgten Gebiete, wie das Stadtgebiet <strong>Gommern</strong>, die Ortschaften Vogelsang,<br />

Ladeburg, Leitzkau, Hohenlochau, Dornburg und Lübs sowie die Gewerbe und<br />

Industriegebiete <strong>Gommern</strong> und Wahlitz ausgebaut werden. Ebenfalls stehen wir im<br />

Kontakt zur Telekom, die die weiteren Ortschaften, die als ausgebaut gelten, aufschalten<br />

will. Für Nedlitz ist ein Eigenausbau durch einen Telekommunikationsanbieter für die<br />

nächsten Jahre avisiert und ich hoffe und wünsche, dass sich genügend<br />

Anschlussteilnehmer finden, um das Glasfaserprojekt in Wahlitz durch die MDCC zum<br />

Erfolg zu führen. Doch der größte Wurf, so hoffe ich, wird die umfassende Sanierung des<br />

Gymnasialstandortes in <strong>Gommern</strong> werden. Somit werden ordentliche Lernbedingungen<br />

für die 500 Schülerinnen und Schüler geschaffen und d<strong>am</strong>it das einzigartige<br />

Schulzentrum in <strong>Gommern</strong> gesichert. Seien sie sich unserer Unterstützung bei der<br />

Umsetzung, der für die Stadt auch sehr wichtigen Baumaßnahme gewiss, denn die ist gut<br />

angelegtes Geld für die Zukunft der Bildungsstruktur in <strong>Gommern</strong>.<br />

Meine sehr geehrten D<strong>am</strong>en und Herren,<br />

mein Dank gilt auch allen Mitbürgerinnen und Mitbürgern, die sich für die Allgemeinheit<br />

engagieren, die in sozialen Einrichtungen, in den Feuerwehren, in den Kirchengemeinden<br />

oder Vereinen, sei es auf sportlichem oder auf kulturellem Gebiet, ehren<strong>am</strong>tlich ihre<br />

Freizeit und ihre Persönlichkeit eingebracht haben. Das Erreichte beruht darauf, dass<br />

man in guter vertrauensvoller Zus<strong>am</strong>menarbeit Probleme gemeins<strong>am</strong> anpackt und dass<br />

sich Viele für das Geschehen in unserer Einheitsgemeinde verantwortlich fühlen. Ich hoffe<br />

weiterhin auf ihre Initiative und Kreativität, auf die Tatkraft und ihr Engagement bei der<br />

Bewältigung der anstehenden Aufgaben im neuen Jahr.<br />

Persönlich möchte ich allen danken, die mich im Jahr 2016 in meinem Amt in vielfältiger<br />

Weise unterstützt haben, insbesondere bei meiner F<strong>am</strong>ilie, Freunden und Wegbegleitern,<br />

den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung und des Bauhofes.<br />

Schließen möchte ich mit Albert C<strong>am</strong>us, franz. Philosoph:<br />

"Die wahre Großzügigkeit der Zukunft gegenüber besteht darin, in der<br />

Gegenwart alles zu geben."<br />

In diesem Sinne lassen Sie uns auch in <strong>2017</strong> alles geben, d<strong>am</strong>it wir weiterhin auf eine<br />

gute Zukunft blicken können. Daher wünsche ich Ihnen für das Jahr <strong>2017</strong> vollen<br />

Tatendrang, Gesundheit, Frieden, Glück und Harmonie. Mögen all Ihre persönlichen und<br />

beruflichen Wünsche und Ziele in Erfüllung gehen.<br />

Bleiben Sie der Einheitsgemeinde Stadt <strong>Gommern</strong> gewogen.<br />

Vielen Dank!<br />

copyright 01/<strong>2017</strong> by <strong>Jens</strong> <strong>Hünerbein</strong> / Einheitsgemeinde Stadt <strong>Gommern</strong>

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