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Paul Washers Predigten und das Missionswerk »HeartCry« plötzlich in vielen<br />
Ländern bekannt wurden.<br />
Viele Leser werden einwenden, dass sich diese Predigt sehr stark auf amerikanische<br />
Verhältnisse und Praktiken bezieht und daher für die Situation im<br />
deutschsprachigen Raum nicht ganz zutreffend ist.<br />
Das stimmt nur bedingt. Auch in Deutschland gibt es nicht wenige konservative<br />
Gemeinden, wo junge Menschen in der traditionellen Annahme aufwachsen,<br />
dass man sich bekehrt, wenn nach einer speziellen Verkündigung,<br />
nach entsprechenden Chorliedern und während einer besonderen Atmosphäre<br />
einem Aufruf folgt, nach vorn zu kommen, um ein Gebet zu sprechen und<br />
»Jesus in das Herz aufzunehmen«. Oft kommen dann tatsächlich viele, aber<br />
meist sind sie von eigenen Emotionen und von Tränen der Anwesenden bewegt,<br />
ohne das Evangelium wirklich verstanden zu haben, ohne einen biblischen<br />
Begriff von »Buße und Glauben« zu haben und ohne die Konsequenzen überdacht<br />
zu haben.<br />
Natürlich kennen wir auch solche, an deren Herzen der Heilige Geist in solchen<br />
Versammlungen gewirkt hat und denen eine Wiedergeburt geschenkt<br />
worden ist. Aber die Zahl derer, die immer wieder »nach vorn« kommen und<br />
bis heute nicht wissen, ob sie bekehrt sind, weil ihr Glaube sich nicht auf Gottes<br />
Wort stützt, sondern auf ein Ritual oder eine emotionale Erfahrung, ist leider<br />
ungleich größer.<br />
Tatsache ist aber auch, dass in evangelikalen Gemeinden, bei Jugendtreffen<br />
und Großveranstaltungen oft eine Art von Evangelisation praktiziert<br />
wird, die mehr einer Unterhaltungs-Show ähnelt. Die Zuhörer werden durch<br />
stimmungsvolle, sinnliche Effekte manipuliert, etwas zu tun, dessen Bedeutung<br />
sie nicht verstanden, nicht durchdacht und oft am nächsten Morgen bereut<br />
oder vergessen haben.<br />
Daher ist diese »Shocking Message« trotz aller Einseitigkeit ein sehr nötiger<br />
Aufruf zur Selbstprüfung, ob echter, biblischer Glaube vorhanden ist. Ein Glaube,<br />
der sich nicht auf ein Datum, ein Handzeichen oder eine unterschriebene<br />
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