10.12.2012 Aufrufe

eID-KARTE PocKETguIDE 2012 - Bundesdruckerei GmbH

eID-KARTE PocKETguIDE 2012 - Bundesdruckerei GmbH

eID-KARTE PocKETguIDE 2012 - Bundesdruckerei GmbH

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>eID</strong>-<strong>KARTE</strong><br />

<strong>PocKETguIDE</strong><br />

<strong>2012</strong><br />

1


InhAlT<br />

07 einleitunG<br />

<strong>eID</strong>-Karten als Türöffner für die Welt<br />

von morgen<br />

09 Kapitel 1<br />

Die eiD-Karte im porträt:<br />

faKten unD funKtionen<br />

Warum wir moderne <strong>eID</strong>-Karten brauchen –<br />

und was sie auszeichnet<br />

15 Kapitel 2<br />

anwenDunGsfelDer<br />

im ÜberbliCK<br />

Welche Karten in der Praxis zum Einsatz<br />

kommen – und welche Anforderungen für<br />

sie gelten<br />

23 Kapitel 3<br />

merKmale siCherer<br />

DoKumente<br />

Mit welchen Sicherheitsmerkmalen man<br />

ID-Karten ausstatten kann – und was dabei<br />

zu beachten ist<br />

40 Kapitel 4<br />

Der Chip als tresor<br />

Der eiD-Karte<br />

Was den integrierten Chip auszeichnet –<br />

und wie er in hochsichere ID-Systeme<br />

eingebunden werden kann<br />

45 Kapitel 5<br />

Vom Konzept bis zur<br />

VerifiKation<br />

Wie eine <strong>eID</strong>-Karte entsteht und gehandhabt<br />

wird – und wie die <strong>Bundesdruckerei</strong> diesen<br />

Prozess begleitet<br />

50 G l o s s a r


EInlEITung<br />

<strong>eID</strong>-Karten als Türöffner für die Welt<br />

von morgen<br />

Heute ein Geschäftstermin in Berlin, morgen eine Urlaubsreise ans<br />

Meer. Immer online, im Büro ebenso wie unterwegs, stets auf dem<br />

Sprung zwischen analoger und digitaler Welt. Dieser Lebensstil<br />

ist für viele Menschen heute selbstverständlich geworden. Umso<br />

wichtiger sind ID-Dokumente, die mit diesen Entwicklungen<br />

Schritt halten und die optimal gerüstet sind für eine Welt, die immer<br />

komplexer wird: Dokumente, mit denen man sich im Internet<br />

authentisieren kann, mit denen man sich bei Fahrzeugkontrollen<br />

ausweist, Zutritt zu einem Sicherheitsbereich bekommt oder seine<br />

Identität im Kontakt mit Behörden belegt. Fälschungssicher und<br />

zugleich einfach zu handhaben müssen sie sein, für Bürger ebenso<br />

wie für Behörden oder Unternehmen.<br />

Wie lässt sich die Identität einer Person heute zweifelsfrei, schnell<br />

und sicher feststellen und gleichzeitig schützen? Wie kann man<br />

in Zeiten umfassender Mobilität gewährleisten, dass ausnahmslos<br />

vertrauenswürdige und dazu befugte Adressaten Einblick in<br />

persönliche Daten erhalten – und wie lassen sich Anonymität und<br />

Sicherheit im Netz in Einklang bringen?<br />

Mit ihren international nachgefragten Produkten für das moderne<br />

Identitätsmanagement gibt die <strong>Bundesdruckerei</strong> Antworten auf<br />

diese Fragen. Gerade die ID-Karten im standardisierten ID1-Format<br />

eröffnen neue Perspektiven. Sie sind ausgestattet mit bewährten<br />

und innovativen optischen Sicherheitsmerkmalen, die sowohl das<br />

Trägermaterial an sich, die Polycarbonatkarte, als auch die optisch<br />

personalisierten Daten fälschungssicher schützen.<br />

Die Integration eines Hochsicherheits-Chips trägt zur Sicherheit<br />

der personenindividuellen Daten bei, wie zum Beispiel des Lichtbilds,<br />

da sich die Personendaten sowohl optisch sichtbar als auch<br />

7


elektronisch gespeichert auf der ID-Karte befinden. Außerdem<br />

ermöglicht der Chip eine Vielzahl von Funktionen, so etwa die<br />

elektronische Unterschrift (Qualifizierte Elektronische Signatur,<br />

QES), die Vertragsabschlüsse im Netz auf einem rechtssicheren<br />

Weg erleichtert. Gleichzeitig sind die Kommunikationswege derart<br />

gut durch Verschlüsselung geschützt, dass Missbrauch wirksam verhindert<br />

wird. Die <strong>eID</strong>-Funktionen der Ausweiskarte ermöglichen<br />

neue Wege im Umgang mit eBusiness und eGovernment. Sie haben<br />

das Potenzial, im Netz wie in der realität Türöffner zu sein und<br />

dabei höchste Sicherheitsstandards zu erfüllen. Klar ist: Den handlichen<br />

Multifunktionskarten „made in Berlin“ gehört die Zukunft.<br />

Die Experten der <strong>Bundesdruckerei</strong> unterstützen Sie darin, in der<br />

Vielfalt der Möglichkeiten die richtige Lösung für Ihren Bedarf zu<br />

finden. Was Sie beachten sollten, welche Kombi nationen möglich<br />

sind und wie wir Sie von der Konzeption bis zur Verifikation der<br />

Karten unterstützen: All das lesen Sie auf den folgenden Seiten.<br />

Kapitel 1<br />

DIE <strong>eID</strong>-K A rT E IM<br />

PorT r äT: FA K T EN U N D<br />

FUNKTIoNEN<br />

Die Entwicklung und Produktion innovativer<br />

<strong>eID</strong>-Karten gehört zu den Kernkompetenzen<br />

der <strong>Bundesdruckerei</strong>. Sie können mit einer<br />

Vielzahl von Funktionen ausgestattet werden<br />

und erfüllen hohe Sicherheitsstandards.<br />

Kunststoffkarten sind heute weit verbreitet. Vor allem das ID1-<br />

Format ist beliebt: Die Standardmaße dafür, 85,60 Millimeter mal<br />

53,98 Millimeter (3 3/8'' × 2 1/8''), hat die Internationale organisation<br />

für Normung (ISo) in der Norm ISo/IEC 7810 festgelegt.<br />

Das Seitenverhältnis der ID1-Karten entspricht damit in etwa dem<br />

Goldenen Schnitt (1,618 : 1). Die Karten sind aus verschiedenen<br />

Kunststoffen wie Polycarbonat (PC), Polyethylenterephthalat (PET)<br />

oder Polyvinylchlorid (PVC) gefertigt, nicht ganz einen Millimeter<br />

dick und mit abgerundeten Ecken versehen. Mit Speicher- oder<br />

Prozessorchips ausgestattet, sind sie weltweit zum Beispiel als<br />

Bank- oder Geldkarten, Telefonkarten oder Krankenversicherungskarten<br />

im Umlauf, zunehmend aber auch als vom Staat ausgegebene<br />

Identitätsdokumente.<br />

8 Einleitung 9


Abbildung 1: id-KArtenformAte<br />

ID1-Format<br />

-19,40 mm<br />

ID2-Format<br />

85,60 mm<br />

Die wichtigsten Vorteile: das praktische Format, die große Bandbreite<br />

an möglichen Sicherheitsmerkmalen – und vor allem, dass<br />

die Karten ganz nach Bedarf multifunktional einsetzbar sind.<br />

Sie können als Sichtausweise für hoheitliche Zwecke verwendet<br />

werden, oft zusätzlich versehen mit einem Sicherheits-Chip. Man<br />

kann sie als <strong>eID</strong>-Karten konzipieren, die sichere Identitäten im<br />

Internet gewährleisten, und zusätzlich noch eine Signaturfunktion<br />

integrieren, um digital Dokumente zu signieren oder rechtsverbindlichen<br />

Geschäftsverkehr im Internet zu ermöglichen. Ihre<br />

Funktionen lassen sich kombinieren und erweitern, die Technologie<br />

kann passgenau auf das Umfeld abgestimmt werden, in dem<br />

die Karte zum Einsatz kommen soll.<br />

ausweis- unD reisefunKtion:<br />

siChere mobilität national unD international<br />

Diese Vielseitigkeit ist wichtig, weil gerade Identitätskarten mit<br />

hoheitlicher Ausweisfunktion heute gestiegenen Anforderungen<br />

genügen müssen. Die Sensibilität für Sicherheitsfragen ist deutlich<br />

gewachsen. Viele Länder legen großen Wert auf hoheitliche<br />

53,98 mm -20,02 mm<br />

Ausweisdokumente, die dank moderner Technologie höchste<br />

Standards in Sachen Fälschungssicherheit erfüllen. Gleichzeitig<br />

wünschen sich Bürger wie Kontrolleure, dass Ausweise möglichst<br />

unkompliziert zu handhaben sind – und dabei nicht mehr Daten<br />

als nötig kontrolliert werden. <strong>eID</strong>-Karten aus Polycarbonat (PC)<br />

erfüllen diese Anforderungen in höchstem Maße: Dank ihres<br />

Materials sind sie äußerst robust, was für die häufig lange<br />

Geltungsdauer hoheitlicher Ausweise von besonderer Bedeutung<br />

ist. Ihre Sicherheitsmerkmale können optimal auf das jeweilige<br />

Anwendungsfeld abgestimmt werden, Fälschungen sind dank<br />

der vielfältigen Schutzmechanismen kaum möglich. Mit den<br />

entsprechenden Lesegeräten lassen sich die Karten einfach prüfen,<br />

je nach Datenschutzgrundlage kann dabei auch auf Datenbanken<br />

zurückgegriffen werden. Damit wird es deutlich leichter als bei<br />

herkömmlichen Ausweisen, Identitätsmissbrauch zu erkennen.<br />

<strong>eID</strong>-Karten im ID1-Format eignen sich deshalb zum Beispiel<br />

optimal als Personalausweise oder nationale Identitätskarten.<br />

Auch als Führerschein, der ebenfalls ein hoheitliches Ausweisdokument<br />

darstellt, setzen immer mehr Länder <strong>eID</strong>-Karten ein.<br />

In diesem Fall dokumentiert die Karte nicht nur, dass ihr Inhaber<br />

die Befugnis zum Führen eines Fahrzeugs hat, sondern dient<br />

auch als Identitätsnachweis. Umso wichtiger ist es, die Karte mit<br />

innovativen Sicherheitsmerkmalen und biometrischen Daten vor<br />

Missbrauch zu schützen.<br />

Europäische Staaten, die ihren Bürgern reibungslose, sichere<br />

Mobilität ermöglichen möchten, bauen vor diesem Hintergrund<br />

meist auf <strong>eID</strong>-Dokumente, die anerkannten Standards entsprechen<br />

(siehe Kapitel 2). Federführend ist hier die Internationale<br />

Zivilluftfahrt-organisation (International Civil Aviation organization,<br />

ICAo), eine Unterorganisation der Vereinten Nationen.<br />

ICAo-konforme reisedokumente sind heute mit einer maschinenlesbaren<br />

Zone versehen, die die auf dem Ausweis aufgedruckte<br />

Information noch einmal in standardisierter Form enthält, und<br />

zeigen ein biometrisches Foto des Inhabers. Viele Länder integrieren<br />

zusätzlich einen kontaktlosen Chip mit den verschlüsselten<br />

Daten in das Dokument, um es noch sicherer zu machen. Die ICAo<br />

empfiehlt das bereits seit Ende der 1990er-Jahre. Der Chip ist eingebettet<br />

zwischen mehrere Kunststoffschichten. Versucht jemand,<br />

ihn zu manipulieren, wird die elektronische Funktion sofort<br />

unbrauchbar.<br />

10 Kapitel 1 11


eiD-funKtion:<br />

iDentitätsmanaGement im netz<br />

Mobilität beschränkt sich heute längst nicht mehr auf die analoge<br />

Welt. Das ist die zweite große Herausforderung, der ID-Karten<br />

heute gerecht werden müssen: In der digitalen Sphäre, in der<br />

Menschen unter beliebig vielen Pseudonymen online unterwegs<br />

sein können, werden sichere Identitäten zum gefährdeten Gut.<br />

Herkömmliche Ausweisdokumente stoßen hier klar an ihre<br />

Grenzen. Im Netz ist die unmittelbare, physische Vorlage einer<br />

ID-Karte unmöglich; die Identität des Gegenübers ist nur schwer<br />

zu prüfen. Ausweiskopien allein sind zu unsicher, weil sie sich<br />

sehr leicht manipulieren lassen. Insofern ist es wenig erstaunlich,<br />

dass Betrüger heute nur noch ein Drittel der Identitätsdiebstähle<br />

in der physischen, analogen Welt verüben und etwa Waren mit den<br />

Daten eines gestohlenen Ausweises bestellen. Zwei Drittel derartiger<br />

Taten spielen sich bereits im Netz ab. Viele Internet nutzer<br />

erleichtern Dieben unbeabsichtigt das böse Spiel, weil sie zum<br />

Beispiel in sozialen Netzwerken allzu freigiebig mit ihren persönlichen<br />

Daten umgehen. Fast jeder weiß, dass persönliche Daten im<br />

Netz meist kaum geschützt sind – und nimmt es, wenn auch mit<br />

ungutem Gefühl, in Kauf.<br />

Hier setzen ID-Karten wie der neue deutsche Personalausweis der<br />

<strong>Bundesdruckerei</strong> an. Über die <strong>eID</strong>-Funktion können die Inhaber<br />

der Karten sich im Netz zu erkennen geben, ohne befürchten zu<br />

müssen, dass Unbefugte Zugriff auf ihre Daten bekommen. Sie<br />

benötigen nur ihren Ausweis, ein Lesegerät, das möglichst der<br />

Sicherheitsklasse II oder III entsprechen sollte, sowie eine PIN –<br />

und entscheiden stets selbst, welche Daten genau sie preisgeben<br />

möchten. Dass diese bei den richtigen, vertrauenswürdigen Transaktionspartnern<br />

landen, stellt ein komplexes ID-Management-<br />

System mit Berechtigungszertifikaten sicher. Zentrales Element<br />

dieses Systems ist in Deutschland zum Beispiel der so genannte<br />

<strong>eID</strong>-Service, den die <strong>Bundesdruckerei</strong> anbietet. Er ermöglicht es<br />

Unternehmen und Behörden, die über die entsprechenden Sicherheitszertifikate<br />

verfügen, die auf dem Chip des Personalausweises<br />

gespeicherten Daten auszulesen. So können sich bei Transaktionen<br />

beide Partner darauf verlassen, dass ihr virtuelles Gegenüber derjenige<br />

ist, für den er sich ausgibt. Anders als bei herkömmlichen<br />

ID-Karten muss man nicht allein auf die Fälschungssicherheit der<br />

Sicherheitsmerkmale und den Wiedererkennungswert des Dokuments<br />

vertrauen. Zusätzliche Sicherheit geben eine komplexe<br />

technische Infrastruktur und eine überprüfende Instanz wie der<br />

<strong>eID</strong>-Service der <strong>Bundesdruckerei</strong>, der im Pocketguide <strong>eID</strong>-Service<br />

des Unternehmens ausführlich beschrieben ist.<br />

<strong>eID</strong>-Karten eröffnen Karteninhabern ebenso wie Staat und Privatwirtschaft<br />

ein großes Spektrum an Möglichkeiten. Anwender<br />

müssen sich etwa nicht mehr Dutzende von Benutzernamen und<br />

Passwörtern merken, um sich bei Diensten im Netz zu authentisieren.<br />

Statt mühevoll Formulare von Behörden oder privaten<br />

Anbietern auszufüllen, können die Bürger die nötigen persönlichen<br />

Daten für viele eGovernment- und eBusiness-Angebote<br />

per <strong>eID</strong>-Funktion direkt ins Dokument einfügen lassen. Das spart<br />

Zeit, weil der Weg zum Amt oder zur Post überflüssig wird, und<br />

verhindert fehlerhafte Angaben. Damit erleichtert die <strong>eID</strong>-Funktion<br />

zum Beispiel die online-Eröffnung von Konten, für die man sich<br />

in den meisten Ländern über ein hoheitliches Ausweisdokument<br />

identifizieren muss, oder die Authentisierung für behördliche Leistungen.<br />

Zudem unterstützt die <strong>eID</strong>-Funktion moderner ID-Karten,<br />

je nach individuellem Konzept, die Bürger beim bewussten<br />

Umgang mit ihren Daten: <strong>eID</strong>-Karten ermöglichen es zum Beispiel,<br />

bei Bestellungen im Internet nur die für ein Angebot wirklich<br />

nötigen Angaben zu übermitteln. online-Shops erfahren so zwar,<br />

ob jemand die Altersvorgabe etwa zum Bestellen von Spirituosen<br />

erfüllt – nicht aber, wie alt genau der potenzielle Kunde ist.<br />

Erfolgreich umgesetzt hat die <strong>Bundesdruckerei</strong> diese datensparsame<br />

Lösung zum Beispiel beim neuen deutschen Personalausweis.<br />

Um nicht in jedem Forum, jedem Netzwerk allen Mitnutzern<br />

seine Identität offenlegen zu müssen, kann die Pseudonym-Funktion<br />

des Ausweises genutzt werden, sofern Diensteanbieter den<br />

Zugang zu ihrem Angebot auf diese Weise zulassen.<br />

reChtssiCher VerträGe absChliessen:<br />

DiGitale siGnaturen<br />

Ermöglicht es die <strong>eID</strong>-Funktion, sich sicher im Netz erkennen<br />

zu geben, so geht die elektronische Signaturfunktion noch einen<br />

Schritt weiter. Mit derart ausgestatteten <strong>eID</strong>-Karten können Nutzer<br />

im virtuellen raum durch eine digitale Unterschrift rechtssicher<br />

Verträge abschließen. So ist es in Deutschland möglich, elektronische<br />

Dienstausweise mit einer Signaturfunktion zu versehen,<br />

damit Mitarbeiter zum Beispiel Angebote zu öffentlichen Ausschreibungen<br />

digital unterschreiben können. Die so genannte<br />

12 Kapitel 1 13


Qualifizierte Elektronische Signatur, die der neue deutsche Personalausweis<br />

vorsieht, ist eine besonders sichere Form der Signatur<br />

und innerhalb Deutschlands sogar juristisch mit per Hand ausgeführten<br />

Unterschriften gleichgestellt. Sie ist notwendig bei<br />

Verträgen, die der Schriftform bedürfen, etwa bei bestimmten<br />

Miet- oder Versicherungsverträgen. Einige öffentliche Anbieter in<br />

der Bundesrepublik stellen Bürgern kurzfristig gültige Ad-hoc-<br />

Zertifikate zur Verfügung, um damit im Netz Anträge zu unterschreiben.<br />

Damit sind Qualifizierte Elektronische Signaturen<br />

nicht mehr nur mit speziellen Signaturkarten möglich, sondern für<br />

den privaten Einsatz auch mit dem entsprechend freigeschalteten<br />

eige nen Identitätsdokument. Das macht elektronische Vertragsabschlüsse<br />

für viele Bürger noch attraktiver. Die Europäische Union<br />

begrüßt solche Entwicklungen: Sie hat sich zum Ziel gesetzt, die<br />

elektronische Signatur auch international bald als Standard zu<br />

etablieren. Bis 2020, so die EU-Kommission, soll die elektronische<br />

rechnungstellung die vorherrschende Fakturierungsmethode in<br />

den Mitgliedstaaten sein 1 . Erreichbar ist das nur, wenn die EU-<br />

Staaten in Zukunft noch stärker auf multifunktionale <strong>eID</strong>-Karten<br />

setzen, um online-Transaktionen für Bürger, Unternehmen und<br />

Behörden einfacher und sicherer zu gestalten.<br />

Kapitel 2<br />

A N W EN DU NGSF ELDEr<br />

IM ÜBErBLICK<br />

Nationale Ausweisdokumente, Führerscheine,<br />

Dienstausweise: <strong>eID</strong>-Karten kommen in der<br />

Praxis in diversen Anwendungsfeldern zum<br />

Einsatz. Wichtig ist, bei der Konzeption die<br />

jeweiligen Anforderungen zu beachten.<br />

Der ID-Markt expandiert. Die Ansprüche der einzelnen Staaten<br />

an die Funktionalität von ID-Dokumenten steigen, was wiederum<br />

neue Sicherungsverfahren nötig macht, um Missbrauch und Manipulation<br />

vorzubeugen. Gleichzeitig entwickeln Forscher in der<br />

Informationstechnologie, aber auch in den Nano-, Bio- und Neurowissenschaften<br />

neue Lösungen, damit ID-Dokumente auch zukünftig<br />

höchste Sicherheitsanforderungen erfüllen. Dazu zählen<br />

neue Materialien und Sicherheitsmerkmale ebenso wie innovative<br />

Chips, die mehr Speicherkapazität und rechenleistung garan tieren.<br />

Noch handelt es sich bei der Hälfte der weltweit ausgegebenen ID-<br />

Karten um konventionelle Modelle, so der „Global National <strong>eID</strong><br />

Industry report“ der Unternehmensberatung Acuity 2 . Experten<br />

prognostizieren deshalb, dass der Markt für ID-Dokumente in der<br />

nächsten Zeit um 17 Prozent jährlich wachsen wird 3 .<br />

14 Kapitel 1 15


Welche Vorgaben solche Karten erfüllen müssen, legen auf internationaler<br />

Ebene Experten, etwa Gremien der Internationalen<br />

Zivilluftfahrt-organisation (International Civil Aviation organization,<br />

ICAo), der Europäischen Union und der Internationalen<br />

organisation für Normung (International organization for Standardization),<br />

fest. Insbesondere für hoheitliche ID-Dokumente<br />

gibt die ICAo, eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen,<br />

die grundsätzlichen Leitlinien vor. Sie ist 1944 von 190 Mitgliedsländern<br />

gegründet worden, um durch multilaterale regelungen die<br />

Luftfahrt zu unterstützen und zu mehr Sicherheit beizutragen. Im<br />

„Chicagoer Abkommen“ bekam die ICAo noch im gleichen Jahr<br />

das Mandat, auch internationale Standards und Spezifikationen<br />

für reisedokumente zu definieren. Die <strong>Bundesdruckerei</strong> ist in den<br />

unterschiedlichen Gremien der ICAo vertreten und kann so ihre<br />

Erfahrung in der Herstellung von Dokumenten in die Entwicklung<br />

neuer Standards einbringen.<br />

welChe orGanisation ist wofÜr zustänDiG?<br />

Gremien und ihnen untergeordnete Arbeitsgruppen, die bei der<br />

Entwicklung von Dokumentenstandards mitwirken:<br />

Abbildung 2: orgAnisAtionen zur stAndArdisierung<br />

Von id-doKumenten<br />

WG 3<br />

WG 8<br />

IsO/IeC/JTC 1<br />

sC 17<br />

Cards and Personal<br />

Identification<br />

TF 1<br />

Doc 9303<br />

Supplement<br />

IsO 14443<br />

Proximity Cards<br />

IsO/IeC 7816-4<br />

Identification cards<br />

Integrated circuit<br />

cards – Part 4<br />

ICAO<br />

TAg/MRTD<br />

IsO/IeC/JTC 1<br />

sC 27<br />

IT Security Techniques<br />

WG 2<br />

IsO 9796<br />

Information<br />

Technology –<br />

Security<br />

Techniques<br />

WG 3<br />

IsO/IeC/JTC 1<br />

sC 37<br />

Biometrics<br />

IsO/IeC 19794-4<br />

Fingerprint<br />

Image Data<br />

IsO/IeC 19794-5<br />

Face Image Data<br />

IsO/IeC 19794-6<br />

Iris Image Data<br />

> international Civil aviation organization (iCao), montréal<br />

Internationale organisation zur Förderung der Luftfahrt, legt<br />

Standards für internationale reisedokumente fest<br />

> technical advisory Group on machine readable travel<br />

Documents (taG/mrtD)<br />

Entwirft und verabschiedet Spezifikationen für maschinenlesbare<br />

reisedokumente, die von der ICAo in Dokument 9303 [6]<br />

veröffentlicht werden. Zu den Mitgliedern zählen unter ande rem<br />

Vertreter des Airports Council International (ACI), der International<br />

Air Transport Association (IATA), der Interna tionalen<br />

kriminalpolizeilichen organisation (INTErPoL) und der ISo.<br />

> new technologies working Group (ntwG)<br />

Prüft für die TAG/MrTD, welche neuen Technologien sich für<br />

den Einsatz bei ID-Dokumenten eignen<br />

> air transport Committee (atC)<br />

Unterstützt die ICAo dabei, die Sicherheit im Flugverkehr zu<br />

stärken<br />

> Comité européen de normalisation (Cen), brüssel<br />

Europäisches Pendant zur ISo<br />

> Cen / technical Committee (tC) 224<br />

Entwickelt EU-weite Normen für elektronische ID- und Signaturkarten<br />

sowie die damit verknüpften Systeme und Anwendungen<br />

> international organization for standardization (iso), Genf<br />

Weltweit führende organisation zur Entwicklung und Veröffentlichung<br />

von Standards, in der sich 162 nationale Standardisierungsorganisationen<br />

zusammengeschlossen haben. Versteht<br />

sich als Brücke zwischen öffentlichem und privatem Sektor und<br />

setzt Vorgaben von organisationen wie der ICAo in konkrete<br />

technische Normen um.<br />

> iso working Group 8 (wG8)<br />

Entwickelt Standards für kontaktlos arbeitende Chipkarten<br />

> international electrotechnical Commission (ieC), Genf<br />

Weltweit führende organisation zur Entwicklung und Veröffentlichung<br />

von Standards speziell für die Elektrotechnologie<br />

16 Kapitel 2 17


iso/ieC Joint technical Committee (JtC) 1<br />

Gemeinsames Gremium von ISo und IEC zur Entwicklung von<br />

Normen für die Informationstechnik<br />

> standardization Committee (sC) 17<br />

Arbeitet für das Gremium ISo/IEC JTC 1 an der Normierung<br />

elektronischer Identitätskarten<br />

> organisationen der europäischen union<br />

Legen fest, was für Anforderungen ID-Dokumente der Mitgliedsländer<br />

der Europäischen Union zu erfüllen haben<br />

> brussels interoperability Group (biG), brüssel<br />

Technische Arbeitsgruppe der EU-Kommission, die sich für die<br />

Interoperabilität europäischer Ausweisdokumente einsetzt<br />

reiseDoKumente<br />

International gültige reisedokumente sind, wie in Kapitel 1 erläutert,<br />

heute nicht mehr als reine Sichtausweise konzipiert, sondern<br />

vielfach bereits mit einem integrierten Chip ausgestattet. Laut<br />

ICAo-Vorgabe enthalten sie eine Maschinenlesbare Zone (MrZ).<br />

Die Spezifikationen dafür sind im ICAo-Dokument 9303 festgehalten.<br />

Die aktuelle Fassung dieses Standards umfasst drei Teile,<br />

nämlich reisepässe (Teil 1), Visa (Teil 2) und sonstige amtliche<br />

reisedokumente (Teil 3). Im Einzelnen fordert die ICAo zurzeit<br />

Folgendes:<br />

> maschinenlesbarkeit (9303 part 3, Volume 1 – richtlinie<br />

für iCao-konforme iD1-mrtDs)<br />

Die Maschinenlesbare Zone ICAo-konformer ID-Karten enthält<br />

in der regel zwei bis drei Zeilen mit Informationen.<br />

Aufgedruckt sind sie in einem Standardformat und der Standardschrift<br />

oCr-B, die Ende der 1960er-Jahre speziell zur<br />

Abbildung 3: mAschinenlesbAre zone id1-KArte<br />

Erleichterung der maschinellen Zeichenerkennung entwickelt<br />

wurde. Angegeben sind hier Name, Geburtsdatum und weitere<br />

Daten des Dokumenteninhabers. Prüfziffern ermöglichen eine<br />

Kontrolle des korrekten Einlesens der Daten mittels optischer<br />

Prüfgeräte. Grenzbeamte und andere berechtigte Stellen erfassen<br />

die Daten der maschinenlesbaren Zone mittels optischer<br />

Lesegeräte, wie sie auch die <strong>Bundesdruckerei</strong> anbietet, und<br />

übermitteln sie direkt an ein IT-System. Das steigert die Effizienz<br />

bei der Dokumentenprüfung – und verhindert, dass der<br />

Kontrolleur versehentlich per Hand falsche Daten ins System<br />

eingibt. Damit das Dokument im Sinne der ICAo als maschinenlesbar<br />

gilt, muss das zusätzlich vorgeschriebene Foto des<br />

Inhabers bestimmte Abmessungen haben und auf besondere<br />

Art angeordnet sein. Bis 2015, fordert die ICAo, sollen die<br />

Mitgliedsländer alle konventionellen reisepässe durch ihre<br />

moderneren, maschinenlesbaren Pendants ersetzen.<br />

> biometrische identifizierung (9303 part 3, Volume 2 –<br />

richtlinie für iCao-konforme eiD-Karten / iD1-emrtDs)<br />

Die ICAo sieht drei biometrische Identifizierungsmöglichkeiten<br />

vor. Zum einen die Gesichtserkennung, die bereits verbindlich<br />

vorgeschrieben ist, zum anderen Fingerabdrücke und<br />

Iriserkennung als optionen. Sind solche Merkmale einer Person<br />

im Chip des Ausweises gespeichert, kann deren Identität bei<br />

jeder Ein- und Ausreise bestätigt werden, indem die Grenz beamten<br />

die Merkmale entweder mit dem Bild auf dem Ausweis<br />

beziehungsweise mit den Daten auf dem Chip oder mit den<br />

Informationen aus einer Datenbank vergleichen. Dass die Daten<br />

echt und unverfälscht auf dem Chip vorliegen und lediglich<br />

berechtigte Stellen sie auslesen können, stellen kryptografische<br />

Verfahren sicher.<br />

> Konzeption des sicherheits-Chips (9303 part 3, Volume 2 –<br />

richtlinie für iCao-konforme eiD-Karten / iD1-emrtDs)<br />

Für den internationalen reiseverkehr zugelassen sind nur kontaktlose<br />

Chips. Damit sie überall auf der Welt zuverlässig funktionieren,<br />

vor missbräuchlichen Zugriffen geschützt sind und<br />

flexibel mit unterschiedlichen IT-Strukturen korrespondieren,<br />

hat die ICAo zusätzlich eine standardisierte Datenstruktur<br />

und bestimmte Sicherheitsprotokolle definiert. In Kapitel 4 sind<br />

diese Vorgaben detailliert erläutert.<br />

18 Kapitel 2 19


ob Staaten die ICAo-Empfehlungen auf ihre <strong>eID</strong>-Karten anwenden,<br />

bleibt ihnen freigestellt. Empfehlenswert ist es in jedem Fall,<br />

wenn <strong>eID</strong>-Karten für den internationalen reiseverkehr genutzt<br />

werden sollen. In diesem Fall sollten zum Beispiel auch nationale<br />

<strong>eID</strong>-Dokumente oder elektronische Aufenthaltstitel den Vorgaben<br />

der ICAo entsprechend ausgerüstet sein.<br />

eleKtronisCher aufenthaltstitel<br />

Aufenthaltstitel, bislang häufig als Klebeetikett im reisepass angebracht,<br />

lassen sich unkompliziert als <strong>eID</strong>-Karte im ID1-Format<br />

realisieren. Für die Europäische Union ist in der EU-Verordnung<br />

380/2008 verbindlich festgelegt, dass sich in Zukunft alle EU-<br />

Mitglieder mit Ausnahme von Dänemark an die gleichen Kriterien<br />

halten müssen, wenn sie Angehörigen von Drittstaaten Aufenthaltstitel<br />

ausstellen. So sind ab Mai <strong>2012</strong> auf den Chips der Dokumente<br />

zum Beispiel die Fingerabdrücke des Inhabers zu speichern,<br />

sofern dieser älter ist als sechs Jahre. Außerdem ist eine erweiterte<br />

Zugriffskontrolle mithilfe des Sicherheitsprotokolls Extended<br />

Access Control (EAC) Pflicht. In Deutschland ist der elektronische<br />

Aufenthaltstitel, den die <strong>Bundesdruckerei</strong> produziert, bereits 2011<br />

eingeführt worden. Er ist, wie der neue deutsche Personalausweis,<br />

durch vielfältige Sicherheitsmerkmale optimal vor Fälschung und<br />

Missbrauch geschützt. Das Dokument verfügt über eine <strong>eID</strong>-Funktion<br />

und ist außerdem für die Nutzung der Qualifizierten Elektronischen<br />

Signatur vorbereitet.<br />

fÜhrersCheine im iD1-format<br />

Immer mehr Nationen weltweit ersetzen Führerscheine aus Papier<br />

durch die widerstandsfähigeren ID-Karten aus Kunststoff. In<br />

Australien, Kanada, Indien, Japan, den USA und einigen anderen<br />

Ländern sind elektronische Führerscheine schon auf dem Markt,<br />

teilweise jedoch nur regional. In der ISo-Norm 18013, Teil 1–4,<br />

sind bereits Mindestanforderungen an die Sicherheit und die Datenstruktur<br />

solcher Karten definiert. Verbindliche Vorgaben fehlen<br />

allerdings – ob sie die Standards beherzigen, bleibt den einzelnen<br />

Ländern überlassen.<br />

Die Europäische Union dagegen hat in der Direktive 2006/226/EC<br />

bindende Leitlinien für den EU-Kartenführerschein herausge-<br />

geben. Vorgesehen ist eine Polycarbonatkarte mit einheitlichen Sicherheitsmerkmalen.<br />

Einige davon sind obligatorisch, so etwa die<br />

Lasergravur und der Verzicht auf optische Aufheller. Zusätzlich<br />

muss jedes Land drei weitere Sicherheitsmerkmale aus einer Liste<br />

auswählen. Jede Nation entscheidet zudem selbst, ob ein Chip zur<br />

Speicherung weiterer Daten aufgenommen werden soll, um den<br />

Bürgern zum Beispiel das Bezahlen von Verkehrsvergehen mit der<br />

Karte zu ermöglichen. Ab 2013 soll der EU-Kartenführerschein alle<br />

110 bislang in den Mitgliedsländern existierenden Führerscheintypen<br />

ablösen. Den deutschen EU-Kartenführerschein produziert die<br />

<strong>Bundesdruckerei</strong> bereits seit 1999. Er erfüllt schon heute sämtliche<br />

EU-Anforderungen und alle aktuellen internationalen Sicherheitsstandards<br />

für elektronische ID-Dokumente. Bürgern, ordnungskräften<br />

und Behörden bringt der EU-Kartenführerschein mehr<br />

Transparenz: Fälschungen lassen sich leichter erkennen, die Inhaber<br />

können zudem darauf vertrauen, dass ihr Dokument überall in<br />

der Europäischen Union anerkannt wird.<br />

eleKtronisCher Dienstausweis<br />

<strong>eID</strong>-Karten können auch dazu beitragen, den Wandel in der Arbeitswelt<br />

sicherer und bequemer zu gestalten: Weil viele Unternehmen<br />

sich heute daran messen lassen, ob sie Sicherheits- und Qualitätsstandards<br />

einhalten, müssen die Prozesse zum Beispiel in Logistik<br />

oder Produktion nachzuverfolgen sein. Mit einem Sicherheits-Chip<br />

versehene Dienstausweise ermöglichen es etwa, nur Mitarbeitern<br />

mit spezieller Berechtigung Zutritt zu bestimmten räumen zu verschaffen.<br />

Wer im Home-office arbeitet, kann sich mit einer entsprechenden<br />

<strong>eID</strong>-Karte ebenso unkompliziert im virtuellen raum<br />

des Unternehmens authentisieren wie ein Kollege, der auf Zeit zu<br />

einem Kunden ins Projektbüro entsandt wurde. Mitarbeiter, Unternehmen<br />

und Umwelt profitieren: Die Sicherheit der Daten bleibt<br />

gewährleistet, ohne dass permanente Vor-ort-Präsenz nötig ist.<br />

Je nach Konzeption der Karte ist es möglich, Arbeitszeiten damit<br />

elektronisch zu erfassen, in der Kantine bargeldlos zu bezahlen<br />

oder Dokumente am rechner mit einer elektronischen Signatur zu<br />

versehen. Elektronische Dienstausweise können sowohl mit kontaktlosen<br />

als auch mit kontaktbehafteten Chips oder einem Hybridmodell<br />

ausgestattet werden. Die <strong>Bundesdruckerei</strong> unterstützt<br />

Unternehmen und Behörden dabei, derartige Ausweise genau an<br />

ihre besonderen Bedürfnisse anzupassen.<br />

20 Kapitel 2 21


weitere hoheitliChe anwenDunGen<br />

Seit 2006 müssen bestimmte Nutzfahrzeuge in der EU zum Beispiel<br />

mit digitalen Fahrtenschreibern ausgestattet sein, um transparent<br />

auf so genannten Tachograph-Karten zu dokumentieren, dass die<br />

Fahrer die vorgeschriebenen Pausenzeiten einhalten. Seit Ende<br />

2010 sind die Karten auch für viele LKW aus anderen Ländern verbindlich.<br />

Ebenfalls international im Kommen sind Dokumente wie<br />

der elektronische Fahrzeugschein oder elektronische Ursprungsdokumente,<br />

für die die ICAo derzeit Empfehlungen entwickelt.<br />

eGoVernment-lösunGen Der zuKunft<br />

Mehr Bürgernähe und Transparenz, weniger bürokratische Hürden<br />

und effizientere Kontrollen – diesen Zielen verschreiben sich<br />

weltweit immer mehr regierungen. So setzt sich zum Beispiel die<br />

Europäische Union massiv dafür ein, das Potenzial von <strong>eID</strong>-Karten<br />

für ein effizienteres Zusammenspiel von Privatwirtschaft und<br />

Behörden zu nutzen. Über die Hälfte der 27 EU-Staaten plante<br />

bereits im Jahr 2011 nationale <strong>eID</strong>-Projekte. Schrittweise will man<br />

fast überall herkömmliche ID2-Ausweise durch die langlebi geren<br />

<strong>eID</strong>-Karten mit mehreren Funktionen ersetzen. Die einzelnen<br />

Kartenkonzepte unterscheiden sich dabei teilweise beträchtlich.<br />

Viele Länder setzen eigene Vorstellungen zum Beispiel beim<br />

Sicherheitslevel, beim Datenschutz oder bei der Nutzung zentraler<br />

Datenbanken um. Während sich multifunktionale <strong>eID</strong>-Karten in<br />

Ländern wie Estland bereits weitgehend durchgesetzt haben, stehen<br />

andere Nationen noch ganz am Anfang. In Europa geht der Trend<br />

zu einheitlichen Kartenkonzepten, mit denen die Bürger möglichst<br />

grenzübergreifend eGovernment- und eCommerce-Dienste<br />

nutzen können. Das EU-Projekt Secure idenTity across borders<br />

linKed, kurz STorK, hat zum Beispiel das Ziel, eine EU-weite<br />

Plattform einzuführen. Sie soll den Bürgern, die nationale <strong>eID</strong>-<br />

Karten besitzen, leichteren Zugang zu online-Dienstleistungen in<br />

ihren Nachbarländern verschaffen. So arbeiten die Partner zum<br />

Beispiel an grenzüberschreitenden eLearning-Projekten oder einem<br />

Service, mit dem man unkompliziert von jedem ort innerhalb<br />

Europas aus online seine Adressdaten ändern kann.<br />

Kapitel 3<br />

M Er K M ALE SICHErEr<br />

DoKUMENTE<br />

Fälschungssicherheit – das ist die wichtigste<br />

Anforderung, der moderne ID-Dokumente<br />

gerecht werden müssen. Der technologische<br />

Fortschritt hat in den vergangenen Jahrzehnten<br />

zahlreiche neue Möglichkeiten geschaffen,<br />

Ausweise sicher vor unbefugten Zugriffen und<br />

Manipulationen zu schützen.<br />

Neben traditionell bewährten Sicherheitsmerkmalen wie zum<br />

Beispiel Guillochen kommen zunehmend Hightech-Lösungen<br />

zum Einsatz. optisch variable und maschinell lesbare Elemente<br />

machen ID-Karten immer fälschungssicherer. Die Vielzahl der<br />

Merkmale wird unterschieden in Substratmerkmale, Farben, drucktech<br />

nische Anwendungsformen, haptische und mechanische Anwendungsformen<br />

sowie Folien und overlays. Sicherheitsmerkmale<br />

werden auf allen Ebenen in die mehrschichtig aufgebauten Dokumente<br />

integriert. So ergänzen sie sich gegenseitig und erhöhen die<br />

Sicherheit von ID-Karten weiter. Dank ihres Chips verfügen <strong>eID</strong>-<br />

Karten zusätzlich über elektronische Sicherheitsmerkmale, die in<br />

Kapitel 4 erläutert werden.<br />

22 Kapitel 2 23


Welche Sicherheitsmerkmale man genau wählt, hängt von zahlreichen<br />

Faktoren ab. Ein Land, das auf Ausweise gemäß den<br />

ICAo-Vorgaben setzt, hat andere Anforderungen zu beachten als<br />

eines, das eine ID-Karte für den Gebrauch innerhalb der eigenen<br />

Grenzen erstellen lassen möchte. Entscheidend ist, welche Kriterien<br />

der Ausweis erfüllen soll: Wofür genau soll er verwendet werden?<br />

Wie sieht der Kostenrahmen aus? Wie hoch ist der Sicherheitsanspruch?<br />

Wie haltbar und strapazierfähig soll das Dokument sein?<br />

Will man Anwendungen gemeinsam mit Partnern bereitstellen,<br />

die spezielle technische Vorgaben benötigen? Sollen die Ausweise<br />

zentral oder dezentral personalisiert werden? Die <strong>Bundesdruckerei</strong><br />

berät ihre Auftraggeber zu all diesen Fragen und unterstützt sie<br />

dabei, die optimale Lösung für die jeweilige Aufgabenstellung zu<br />

finden. Aus diesem Grund sind auch nicht alle möglichen Sicherheitsmerkmale<br />

in dieser Publikation erläutert: Dokumentenschutz<br />

ist ein sensibles Thema, besonders innovative Lösungen erörtern<br />

die Experten der <strong>Bundesdruckerei</strong> im direkten Dialog.<br />

Je Komplexer, Desto siCherer:<br />

Das prÜfniVeau<br />

Um die Echtheit von Dokumenten feststellen zu können, müssen<br />

Grenzbeamte, Mitarbeiter von Behörden und in einigen Fällen<br />

auch Geschäftspartner in der Lage sein, eingebrachte Sicherheitsmerkmale<br />

zu erkennen und zu überprüfen. Je komplexer die<br />

Merkmale sind, desto höher ist das Prüfniveau. Die Experten der<br />

<strong>Bundesdruckerei</strong> unterscheiden drei Level.<br />

> Um die Merkmale des level 1 zu prüfen, sind einfache Vorkenntnisse<br />

der Effekte ausreichend. Sie sind mit bloßem Auge<br />

und ohne Hilfsmittel zu erkennen.<br />

> level 2 wird noch einmal unterteilt in level 2 a und 2 b. Merkmale<br />

des Level 2 a sind mit einfachen Hilfsmitteln wie Lupe,<br />

UV-Lampe oder Filter zu erkennen. Für Level 2 b benötigt der<br />

Prüfer spezielle Kenntnisse und Hilfsmittel, wie zum Beispiel<br />

Infrarotkameras, Verifikationsgeräte oder Laser.<br />

> Detaillierte Kenntnisse der Sicherheitsmerkmale sind bei level 3<br />

erforderlich. Sie sind nur mit spezieller Laborausstattung oder<br />

Sensoren wie einem Mikroskop, einem Spektrometer oder einem<br />

röntgengerät zu erkennen und zu prüfen.<br />

Siehe Tabelle „Funktion und Niveau der Sicherheitsmerkmale auf<br />

einen Blick“ (Seite 37).<br />

substrate<br />

Das Trägermaterial der <strong>eID</strong>-Karte, das sogenannte substrat,<br />

besteht in den meisten Fällen aus polycarbonat, das nahezu<br />

unzerbrechlich, hitzebeständig und abriebfest ist. Der neue deutsche<br />

Personalausweis, der EU-Führerschein und der elektronische<br />

Dienstausweis, den die <strong>Bundesdruckerei</strong> anbietet, bestehen zum<br />

Beispiel aus Polycarbonat. In das Substrat werden während der<br />

Herstellung sogenannte Halbzeuge zur Veredelung eingebracht.<br />

Abbildung 4: polycArbonAt<br />

Ein Beispiel dafür sind melierfasern. Die Kunststofffasern werden<br />

beim Zusammentragen zwischen den einzelnen Polycarbonatfolien<br />

zufällig verteilt. Die verschiedenfarbigen Fasern sind ca. 0,3 Millimeter<br />

lang und mit bloßem Auge oder unter UV-Licht zu sehen.<br />

Abbildung 5: melierfAsern<br />

24 Kapitel 3 25


Meist kommen Melierfasern in papierbasierten Dokumenten zum<br />

Einsatz, gelegentlich auch in ID-Karten. Beim rumänischen<br />

EU-Aufenthaltstitel sind die Fasern gleichmäßig über die ganze<br />

Fläche der Karte verteilt, sie sind nur unter UV-Licht zu sehen und<br />

fluo reszieren in Grün und rot. ähnliches gilt für Sicherheitsfäden:<br />

Ein sicherheitsfaden aus Metall oder Kunststoff kann innen oder<br />

außen auf der Karte angebracht werden. Sicherheitsfäden können<br />

gefärbt, fluo reszierend, mit Mikrotext bedruckt, holografisch und<br />

maschinenlesbar sein. Der Sicherheitsfaden des neuen Personalausweises<br />

zum Beispiel verläuft horizontal auf der Ausweisrückseite<br />

und ist mit der Dokumentennummer sowie dem Namen des Ausweisinhabers<br />

personalisiert. Ebenso wie Melierfasern schützen<br />

auch Sicherheitsfäden die Karte vor reproduktionsversuchen und<br />

Totalfälschungen. Es ist nahezu unmöglich für Fälscher, sie nachzubilden<br />

oder sich gleichwertige Materialien zu beschaffen.<br />

Abbildung 6: sicherheitsfAden<br />

farben<br />

Der Einsatz besonderer farben sorgt für charakteristische Effekte<br />

und hohe Fälschungssicherheit von ID-Karten. Farben lassen sich<br />

nach dem Level ihrer Überprüfbarkeit unterscheiden.<br />

level-1-effektfarben<br />

Level-1-Effektfarben sind optisch variable, irisierende sowie Thermochrome<br />

Farben. In optisch variable farben (engl. optically<br />

Variable Ink, oVi) sind spezielle Pigmente eingebettet, die eine<br />

besondere Struktur aufweisen. Dadurch ändert sich die Farbe je<br />

nach Betrachtungswinkel oder Lichteinfall. Beim neuen deutschen<br />

Personalausweis ist die Titelzeile „Bundesrepublik Deutschland“<br />

mit optisch variablen Farben gedruckt. Kippt man die Karte,<br />

ändert der Schriftzug seine Farbe von Grün nach Blau. Weitere<br />

Beispiele sind die slowakische ID-Karte, bei der die Farbe des<br />

Ländercodes der Slowakei von Magenta zu Gold wechselt, oder der<br />

isländische Führerschein – hier wird die blaue Landkarte Islands<br />

durch Kippen rot.<br />

Abbildung 7: oVi<br />

irisierende farben enthalten winzige Glimmer plättchen, die wie<br />

ein Spiegel fungieren und das einfallende Licht je nach Betrachtungswinkel<br />

unterschiedlich zurückwerfen. Die Farbe schimmert<br />

perlmuttartig.<br />

Abbildung 8: irisierende fArbe<br />

thermochromatische farben verändern sich, wenn man sie erwärmt,<br />

zum Beispiel indem man sie in die Hände nimmt. Wenn<br />

die Farbe eine bestimmte Temperatur erreicht hat, wird sie transparent<br />

und eine darunterliegende Information wird sichtbar oder<br />

ein anderer Farbton entsteht. Dieser Effekt ist reversibel und kann<br />

26 Kapitel 3 27


eliebig oft wiederholt werden. Alle Level-1-Effektfarben schützen<br />

die Karte vor reproduktionsver suchen und sind mit bloßem Auge<br />

oder einfachen Hilfsmitteln zu erkennen.<br />

Abbildung 9: thermochromAtische fArbe<br />

level-2- und -3-effektfarben:<br />

farben für ein noch höheres prüfniveau<br />

Weniger leicht zu überprüfen sind Level-2-Effektfarben. Um sie<br />

zu kontrollieren, benötigt man Hilfsmittel wie Infrarot- oder UV-<br />

Lichtquellen. Zu den Level-2-Effektfarben gehören zum Beispiel<br />

UV-Fluoreszenz-, Bi-Fluoreszenz-, Up-Conversion-, UV-Absorber-,<br />

UV-Phosphoreszenz-, Ir-Effekt-, photochrome, metamerische und<br />

magnetische Farben. uV-fluoreszierende farben enthalten Pigmente,<br />

die unter einer UV-Lampe sichtbar werden. Die Körperfarbe<br />

der UV-fluoreszierenden Farbe kann sichtbar oder unsichtbar<br />

sein. Auf der Vorderseite des deutschen Personalausweises sind der<br />

Abbildung 10: uV-fluoreszierende fArbe<br />

Bundesadler und der Schriftzug „Bundesrepublik Deutschland“ in<br />

Endlosschrift als UV-Aufdruck aufgebracht, ebenso wie der Ländername<br />

auf dem slowakischen Führerschein.<br />

bi-fluoreszierende farben erscheinen nur unter mindestens zwei<br />

unterschiedlichen UV-Lichtquellen andersfarbig, zum Beispiel unter<br />

UV-A- und UV-C-Strahlen.<br />

Abbildung 11: bi-fluoreszierende fArbe<br />

ir-effektfarben weisen nur unter Ir-Beleuchtung unterschiedliche<br />

Charakteristika auf. Entweder sie absorbieren das Infrarotlicht<br />

gezielt, was die Farben sichtbar werden lässt. oder sie sind Irtransparent<br />

und zeigen somit keine Farben. Diese Farbart eignet<br />

sich hervorragend, um personalisierte Daten vor Verfälschungen<br />

zu schützen.<br />

Abbildung 12: ir-effeKtfArbe<br />

UV A UV b<br />

28 Kapitel 3 29


level-3-effektfarben erschweren die Totalfälschung einer ID-<br />

Karte und können nur mithilfe forensischer Hilfsmittel aus gelesen<br />

werden. Die eigens in der <strong>Bundesdruckerei</strong> entwickelte Fluoreszenzfarbe<br />

innosec ® Colour Cx ermöglicht zum Beispiel eine spezielle<br />

Verteilung des emittierten Lichts, sodass ein einzigartiges<br />

Profil im Spektrum entsteht. Innosec ® Colour CX bietet damit viele<br />

unterschiedliche und vor allem kundenindividuelle Codierungsvarianten.<br />

Abbildung 13: innosec ® colour cX<br />

DruCKteChnisChe anwenDunGsformen<br />

Verschiedene Druckmotive hinterlassen einmalige Muster und<br />

raster, die <strong>eID</strong>-Karten vor Kopien schützen. Eine Erfindung aus<br />

dem 17. Jahrhundert, die Guillochen, wird heute für alle modernen<br />

Kunststoffkarten eingesetzt. Die Ziermuster bestehen aus feinen<br />

Abbildung 14: guillochen<br />

Linien, die kunstvoll ineinander verschlungen sind. Der Betrachter<br />

kann Guillochen mit bloßem Auge oder – wenn die Linien mit<br />

fluo reszierenden Farben gedruckt sind – mithilfe von UV-Licht erkennen.<br />

Auf der Vorderseite des neuen deutschen Personalausweises<br />

zum Beispiel bilden Guillochen den Bundesadler nach, auf der<br />

rückseite formen sie das Brandenburger Tor. Wie in diesem Fall<br />

können Guillochen auch mehrfarbig sein.<br />

Im sogenannten irisdruckverfahren verwendet der Drucker zwei<br />

oder mehr Farben, die fließend ineinander übergehen. Dieser Farbverlauf<br />

ist nur durch visuelle Betrachtung zu erkennen und bietet in<br />

Verbindung mit UV-sichtbaren Farben einen hohen Schutz gegen<br />

Kopien oder Totalfälschungen.<br />

Abbildung 15: irisdrucK<br />

anti-Kopier-muster sind versteckte Informationen, die im Untergrunddruck<br />

eingebettet und mit bloßem Auge nicht zu erkennen<br />

sind. Beim Kopieren rufen sie sogenannte Interferenzmuster hervor,<br />

Abbildung 16: Anti-Kopier-muster<br />

30 Kapitel 3 31


die sich eindeutig vom original unterscheiden. linienraster erzeugen<br />

ein Bild im Hintergrund, dessen Linien bei einem Kopierversuch<br />

zulaufen und so zu störenden Bildelementen führen.<br />

Abbildung 17: linienrAster<br />

Weit verbreitet ist das Aufdrucken eines mikrotextes, so beim<br />

isländischen oder beim slowakischen Führerschein, auf denen<br />

die jeweiligen Ländernamen in Mikroschrift zu lesen sind. Sie<br />

kann positiv oder negativ gedruckt sein und besteht aus winzigen<br />

Buchstaben, Zahlen, Motiven oder Symbolen von 0,15 bis 0,30 Millimetern<br />

Höhe. Lesbar sind Mikroschriften mithilfe einer Lupe.<br />

Mikroschriften erschweren Kopierversuche und Verfälschungen<br />

von ID-Dokumenten.<br />

Abbildung 18: miKroteXt<br />

POsITIVeR MIkROTexT negATIVeR MIkROTexT<br />

Vor Totalfälschungen schützt zudem das Durchsichtsregister: Teile<br />

des ganzen Motivs werden dabei derart auf Vorder- und rückseite<br />

des Dokuments aufgedruckt, dass der Betrachter das vollständige<br />

Motiv erst im Durch- bzw. Gegenlicht erkennen kann.<br />

Abbildung 19: durchsichtsregister<br />

haptisChe unD meChanisChe<br />

anwenDunGsformen<br />

Bei diesen Verfahren tragen Laser oder Prägeformen Bilder und<br />

Texte auf die Kunststoffkarten auf, die sich erfühlen lassen. Die<br />

Experten der <strong>Bundesdruckerei</strong> unterscheiden zwischen auf- und<br />

abtragenden sowie durchdringenden Ausprägungen. Auf- beziehungsweise<br />

abtragende Prägungen auf der oberfläche von ID-<br />

Karten sind deutlich fühlbar. Sie können als hoch- oder tiefprägung,<br />

aber auch als Kombination aus beiden Verfahren erstellt<br />

werden. Der deutsche Personalausweis verfügt über eine Sicherheitsprägung,<br />

die aus Mikroschriften und einer Deutschlandkarte<br />

auf der rückseite besteht. Dadurch entsteht eine reliefartig fühlbare<br />

oberfläche.<br />

Abbildung 20: hoch- und tiefprägung<br />

32 Kapitel 3 33


taktile lasergravuren, wie sie bei der Kartennummer des rumäni<br />

schen EU-Aufenthaltstitels zum Einsatz kommen, werden mithilfe<br />

eines Lasers in die Karte eingraviert. Sie liegen erhaben auf<br />

der Kartenoberfläche und sind somit ebenfalls deutlich fühlbar.<br />

Beide Merkmale schützen die Dokumente vor Kopierversuchen<br />

und Verfälschungen.<br />

Abbildung 21: tAKtile lAsergrAVur<br />

Zu den so genannten durchdringenden Merkmalen gehört die<br />

imageperforation. Dabei brennt ein Laser kleine Löcher in das<br />

Dokument, die in ihrer Gesamtheit Bilder, Zeichen oder Logos<br />

ergeben. Imageperforationen sind sicht- und fühlbar und bieten<br />

Schutz vor Kopie und Verfälschung.<br />

Abbildung 22: imAgeperforAtion<br />

Die Changeable oder multiple laser images (Cli/mli) stellen<br />

eine besondere Form der haptischen und mechanischen Anwendungsformen<br />

dar. Auf der oberfläche der ID-Karte sind zylindrische<br />

Linsen angebracht. In diese schreibt ein Laser in unterschiedlichen<br />

Winkeln verschiedene Informationen ein. Je nach Blickwinkel sieht<br />

der Betrachter jeweils andere Darstellungen, zum Beispiel Fotos,<br />

Logos oder auch Personendaten. Dieses Sicherheitsmerkmal ermöglicht<br />

es, personenindividuelle Daten des Karteninhabers auf besonders<br />

sichere Weise vor Kopien sowie Verfälschungen zu schützen.<br />

Abbildung 23: cli<br />

folien unD oVerlays<br />

Neben den Sicherheitsmerkmalen, die in oder auf der Kunststoffkarte<br />

selbst angebracht sind, schützen sogenannte Folien und<br />

overlays zusätzlich die Personendaten, die auf den Dokumenten<br />

zu sehen sind. Folien und overlays können vollflächig oder partiell<br />

auf oder in der Karte verwendet werden. Das innenliegende<br />

hologramm etwa befindet sich, wie der Name schon sagt, innerhalb<br />

des Kartenaufbaus und schützt das Lichtbild des Dokumenteninhabers.<br />

Beispielsweise besitzen die slowakische ID-Karte und<br />

Abbildung 24: innenliegendes hologrAmm<br />

34 Kapitel 3 35


der slowakische Führerschein innenliegende Hologramme. Diese<br />

haben eine kinematische Struktur und können maschinenprüfbare<br />

Elemente enthalten.<br />

Ein weiteres Sicherheitsmerkmal, das aufgrund seiner kinematischen<br />

Strukturen zum Schutz kunststoff basierter Dokumente<br />

zum Einsatz kommt, ist das Volumenhologramm. Es ist ein auf<br />

der oberfläche aufgebrachtes Hologramm, dessen Besonderheit in<br />

der optischen Erscheinung liegt. Die holo grafischen Informationen<br />

werden direkt in das Volumen des holo grafischen Materials<br />

geschrieben, sodass diese nur unter einem bestimmten Betrachtungswinkel<br />

sichtbar sind. Anders als weniger komplexe Prägehologramme<br />

weisen Volumenhologramme keinen farblichen<br />

regenbogeneffekt auf, sondern zeigen immer nur einen Farbton.<br />

Volumenhologramme zeichnen sich zudem durch hohe Brillanz<br />

aus und sind sehr schwer zu fälschen. Die deutschen ID-Dokumente,<br />

wie Personalausweis und Führerschein oder reise pass,<br />

sind mit dieser speziellen Form von Hologrammen geschützt.<br />

Abbildung 25: VolumenhologrAmm<br />

einKlanG Von DesiGn unD siCherheit<br />

Viele der genannten Sicherheitsmerkmale lassen sich miteinander<br />

kombinieren, um die Sicherheit eines ID-Dokuments zu erhöhen.<br />

Dabei sollten sowohl die Sicherheitsmerkmale als auch das Design<br />

der Dokumente die richtlinien der ICAo erfüllen. Die Herausforderung<br />

liegt darin, Sicherheitsanforderungen und Design in Einklang<br />

zu bringen. Zum einen sind ID-Dokumente quasi die Visitenkarten<br />

des Landes oder des Unternehmens, das sie ausgibt. Zum anderen<br />

erfordern neue natio nale und internationale richtlinien eine<br />

permanente Weiterentwicklung von Sicherheitsmerkmalen für ID-<br />

Karten, die unter Umständen das Aussehen der Karte verändern.<br />

Die Beratung zur optimalen Zusam menstellung der Merkmale sowie<br />

zur individuellen Gestaltung der Doku mente gehört zu den Kernkompetenzen<br />

der <strong>Bundesdruckerei</strong>.<br />

funKtion unD niVeau Der<br />

siCherheitsmerKmale auf einen bliCK<br />

36 Kapitel 3 37<br />

sicherheitsmerkmal<br />

substrat<br />

Kurzbeschreibung einsatzbereich<br />

Melierfasern Sicherheitsfasern, die in<br />

das Substrat gemischt<br />

werden<br />

Sicherheitsfäden<br />

Farben<br />

Optisch<br />

variable<br />

Farben<br />

(OVI)<br />

Irisierende<br />

Farben<br />

Thermochromatische<br />

Farben<br />

UV-fluoreszierende<br />

Farben<br />

Aus Metall oder<br />

Kunststoff, werden in<br />

oder auf dem Substrat<br />

angebracht, große<br />

Bandbreite<br />

Enthalten Pigmente, die<br />

je nach Betrachtungswinkel<br />

unterschiedlich<br />

farbig erscheinen<br />

Enthalten transparente<br />

Pigmente aus winzigen<br />

Glimmerplättchen,<br />

schimmern perlmuttartig<br />

Farbmittel reagieren<br />

auf Temperaturunterschiede<br />

Farben emittierten unter<br />

UV-Licht ein visuell<br />

sichtbares Spektrum<br />

Papier<br />

Kunststoff<br />

Papier<br />

Kunststoff<br />

Papier<br />

Kunststoff<br />

Papier<br />

Kunststoff<br />

Papier<br />

Kunststoff<br />

Papier<br />

Kunststoff<br />

schutz vor prüflevel<br />

Kopie<br />

Totalfälschung<br />

Kopie<br />

Totalfälschung<br />

Level 1<br />

Level 2<br />

Level 1<br />

Level 2<br />

prüfmethode<br />

Visuell<br />

UV-Lampe<br />

Visuell<br />

UV-Lampe<br />

Maschinensensor<br />

icAo<br />

ICAO<br />

optional<br />

ICAO<br />

optional<br />

Kopie Level 1 Visuell ICAO<br />

optional<br />

Kopie Level 1 Visuell ICAO<br />

optional<br />

Kopie Level 1 Visuell durch<br />

Temperaturveränderung<br />

Kopie Level 2 UV-Lampe<br />

VISOTEC<br />

Expert<br />

300/600<br />

–<br />

ICAO


sicherheitsmerkmal<br />

Bi-fluoreszierende<br />

Farben<br />

IR-Effektfarben<br />

Innosec ®<br />

Colour CX<br />

Kurzbeschreibung einsatzbereich<br />

Erscheinen unter zwei<br />

unterschiedlichen UV-<br />

Quellen andersfarbig<br />

Weisen unter IR-Beleuchtungunterschiedliche<br />

Charakteristika<br />

auf<br />

Spektrale Verteilung<br />

des Lichts erzeugt<br />

spezifische Charakteristika<br />

Drucktechnische Anwendungsformen<br />

Guillochen Ziermuster aus feinen<br />

ineinander verschlungenen<br />

Linien<br />

Irisdruck Einfärbeverfahren, bei<br />

dem zwei oder mehr<br />

Farben fließend ineinander<br />

übergehen<br />

Anti-Kopier-<br />

Muster<br />

Im Untergrunddruck<br />

eingebrachte Elemente<br />

erzeugen beim KopierversuchInterferenzmuster<br />

Linienraster Erzeugen Bild im<br />

Hintergrund<br />

Mikroschrift Besteht aus winzigen<br />

Zahlen, Buchstaben,<br />

Motiven oder Symbolen<br />

Durchsichtsregister<br />

Beidseitige Einzelabbildungen<br />

erzeugen<br />

im Durchlicht ein<br />

Gesamtbild<br />

Papier<br />

Kunststoff<br />

Papier<br />

Kunststoff<br />

Papier<br />

Kunststoff<br />

Papier<br />

Kunststoff<br />

Papier<br />

Kunststoff<br />

Papier<br />

Kunststoff<br />

Papier<br />

Kunststoff<br />

Papier<br />

Kunststoff<br />

Papier<br />

Kunststoff<br />

Haptische und mechanische Anwendungsformen<br />

Hoch-/Tiefprägung<br />

Taktile Lasergravur<br />

schutz vor prüflevel<br />

prüfmethode<br />

Kopie Level 2 UV-Lampe<br />

mit unterschiedlichenWellenlängen<br />

Kopie<br />

Verfälschung<br />

Kopie<br />

Totalfälschung<br />

Kopie<br />

Verfälschung<br />

Level 2 IR-Quelle +<br />

IR-Kamera<br />

VISOTEC<br />

Expert<br />

300/600<br />

Level 2<br />

Level 3<br />

Kopie Level 1<br />

Level 2<br />

UV-Lampe<br />

Spektrometer<br />

Level 1 Visuell<br />

Lupe<br />

Visuell<br />

UV-Lampe<br />

Kopie Level 1 Visuell<br />

Lupe<br />

Kopie Level 2 Visuell<br />

Lupe<br />

Kopie<br />

Verfälschung<br />

Kopie<br />

Totalfälschung<br />

Fühlbare Prägungen Kunststoff Kopie<br />

Verfälschung<br />

Erzeugung erhabener<br />

Bilder und Texte<br />

mithilfe eines Lasers<br />

MLI/CLI Laserbilder, die sich<br />

je nach Blickwinkel<br />

ändern<br />

Kunststoff Kopie<br />

Verfälschung<br />

Kunststoff Kopie<br />

Verfälschung<br />

Level 2 Visuell<br />

Lupe<br />

icAo<br />

ICAO<br />

optional<br />

ICAO<br />

–<br />

ICAO<br />

ICAO<br />

ICAO<br />

ICAO<br />

ICAO<br />

Level 1 Visuell ICAO<br />

optional<br />

Level 1 Visuell<br />

Fühlbar<br />

Level 1 Visuell im<br />

Streiflicht<br />

Fühlbar<br />

Level 1 Visuell<br />

Taktil<br />

ICAO<br />

optional<br />

ICAO<br />

ICAO<br />

optional<br />

38 Kapitel 3 39<br />

sicherheitsmerkmal<br />

Folien und Overlays<br />

Innenliegendes<br />

Hologramm<br />

Volumenhologramm<br />

Kurzbeschreibung einsatzbereich<br />

Holografische Struktur<br />

basierend auf metallisierter<br />

oder demetallisierter<br />

Folie, eingebettet<br />

in den Kartenaufbau<br />

(Regenbogeneffekt)<br />

Oberflächlich aufgebrachte<br />

holografische<br />

Folie, mit im Materialvolumen<br />

geschriebener<br />

Information, einfarbig/<br />

mehrfarbig möglich<br />

schutz vor prüflevel<br />

Kunststoff Kopie<br />

Verfälschung<br />

Totalfälschung<br />

Kunststoff Kopie<br />

Verfälschung<br />

Totalfälschung<br />

prüfmethode<br />

icAo<br />

Level 1 Visuell ICAO<br />

optional<br />

Level 1<br />

Level 2<br />

Level 3<br />

Visuell<br />

Maschinell<br />


Kapitel 4<br />

DEr CHIP ALS T rESor<br />

DEr <strong>eID</strong>-KArTE<br />

Komprimiert auf kleinem raum birgt er alle<br />

Möglichkeiten, die ein <strong>eID</strong>-Dokument eröffnen<br />

kann: Der Chip ist die Kommunikationszen trale<br />

der Karte. Für einzigartigen Schutz vor unbe-<br />

fugtem Auslesen sorgt seine Einbindung<br />

in hochsichere ID-Systeme.<br />

Der Chip macht die <strong>eID</strong>-Karte zum multifunktionalen Dokument.<br />

An ihn sind alle elektronischen Funktionen gebunden, außerdem<br />

kann er alle auf den Ausweis aufgedruckten Informationen zusätzlich<br />

in digitaler Form enthalten. Auch biometrische Daten lassen<br />

sich auf dem Chip speichern. Sie ermöglichen eine noch festere<br />

Bindung zwischen Inhaber und Dokument. Auf den Chips von<br />

reise dokumenten müssen gemäß ICAo heute sogar biometrische<br />

Daten gespeichert sein. Unter Berücksichtigung von Qualitätskriterien<br />

wird das Lichtbild des Inhabers erfasst. Zusätzlich können<br />

auch die Fingerabdrücke auf dem Ausweis hinterlegt werden. Die<br />

ent sprechenden Datensätze werden kryptografisch gesichert und<br />

auf dem Chip des Ausweises gespeichert. Bei der Kontrolle wird<br />

dann der auf dem Chip hinterlegte Fingerabdruck mit dem Lebendabdruck<br />

des Ausweisinhabers verglichen. Wenn es die Datenschutzrichtlinien<br />

des Staates zu lassen, können biometrische Daten<br />

zusätzlich in zentralen Datenbanken hinterlegt werden, um einen<br />

zuverläs sigen, automatisierten Vergleich zu ermöglichen.<br />

chipmodelle zur WAhl<br />

Welche Art von Speichermedium gewählt wird, hängt von den Anforderungen<br />

an die <strong>eID</strong>-Karte ab. So kann die Karte entweder mit einem<br />

kontaktbehafteten oder einem kontaktlosen Chip versehen werden.<br />

Auch Kombinationen sind denkbar, etwa ein Hybridmodell mit einem<br />

kontaktlosen und einem kontaktbehafteten Chip oder eine Dual-Interface-<br />

Lösung mit zwei Schnittstellen auf einem Chip. Soll das Reisedokument<br />

den ICAO-Vorgaben genügen, ist ein kontaktloses Speichermedium<br />

vorgeschrieben. Diese Chips haben eine deutlich längere Lebensdauer,<br />

sie sind weniger leicht zu manipulieren und zu beschädigen. Sie verfügen<br />

über keine eigene Energiequelle, sondern erhalten ihre Energie erst<br />

aus dem elektromagnetischen Feld des Lesegeräts.<br />

oberstes Gebot bei <strong>eID</strong>-Dokumenten ist der Schutz vor missbräuchlichem<br />

Zugriff auf den Chip, den Träger sensibler Daten.<br />

Deshalb wird das <strong>eID</strong>-Dokument in eine sogenannte Public-Key-<br />

Infrastruktur eingebunden, ein System, das digitale Zertifikate<br />

ausstellen, verteilen und prüfen kann. Nur wer eine entsprechende<br />

gültige hoheitliche Berechtigung besitzt, kann zum Beispiel die<br />

Fingerabdruckdaten auf dem Speichermedium auslesen. Die Zertifikate<br />

sichern so die Kommunikation zwischen Chip und verschiedenen<br />

Endgeräten wie PCs, Lesegeräten oder änderungsterminals<br />

ab. PKI sind in verschiedenen Ausprägungen möglich: Hoheitliche<br />

Ausweisdokumente setzen eine Einbindung in hoheitliche PKI<br />

voraus; <strong>eID</strong>-Karten, die als online-Ausweise und für Transaktionen<br />

unter Geschäftspartnern genutzt werden, sind in eine eigene<br />

PKI eingebettet. Auch Firmen oder Behörden, die <strong>eID</strong>-Karten als<br />

Dienstausweise nutzen, benötigen dafür eigene spezielle PKI. Die<br />

Experten der <strong>Bundesdruckerei</strong> kennen die jeweiligen Anforderungen<br />

und unterstützen ihre Partner bei der Implementierung.<br />

siCherheitsmeChanismen eines Chips laut iCao<br />

Um die Chips bestmöglich zu sichern und um zu gewährleisten,<br />

dass sie in unterschiedlichen IT-Systemen funktionieren, hat die<br />

ICAo verschiedene Standardverfahren und Sicherheitsmerkmale<br />

definiert. Viele davon sind auch für <strong>eID</strong>-Karten empfehlenswert,<br />

selbst wenn sie nicht als internationale reisedokumente dienen.<br />

> Die im Chip hoheitlicher, international verwendbarer reisedokumente<br />

gespeicherten Daten müssen einer standardisierten, logischen<br />

Datenstruktur (lDs) folgen, die eine reihe obligatorischer<br />

40 Kapitel 4 41


und optionaler Datenelemente enthält. Verpflichtend ist die<br />

Nutzung der Datengruppe DG1, einer digitalen Version der gedruckten<br />

maschinenlesbaren Zone mit biografischen Daten des<br />

Inhabers, Dokumentennummer und Ablaufdatum. Ebenfalls<br />

vorgeschrieben ist die Datengruppe DG2, die das digitale, für<br />

die automatische Gesichtserkennung optimierte Gesichtsbild<br />

enthält. Alle anderen Datenelemente sind optional.<br />

> Um den Chip vor unbefugten Zugriffen zu bewahren, empfiehlt<br />

die ICAo das als basic access Control (baC) bezeichnete<br />

Zugriffsprotokoll, das fast alle Länder für ihre reisepässe einsetzen.<br />

BAC schützt insbesondere vor Lauschangriffen und dem<br />

so genannten Skimming, dem heimlichen Auslesen von Speichermedien<br />

mittels verborgener Lesegeräte. Dafür generiert<br />

BAC mithilfe eines komplexen kryptografischen Verfahrens<br />

einen Schlüssel aus den Daten der Maschinenlesbaren Zone<br />

(MrZ). Beim neuen deutschen Personalausweis kommt hier das<br />

Verfahren Password Authenticated Connection Establishment<br />

(PACE) zum Einsatz. Es stellt sicher, dass der kontaktlose Chip<br />

erst nach Eingabe der auf dem Ausweis verzeichneten Card<br />

Access Number (CAN) zum Auslesen freigeschaltet wird. Die<br />

ICAo will dieses Verfahren unter dem Namen Supplemental<br />

Access Control (SAC) international etablieren, um BAC noch<br />

sicherer zu machen.<br />

> Die beiden obligatorischen Datengruppen müssen den Sicherheitsmechanismus<br />

der so genannten passiven authentisierung<br />

(pa) unterstützen. Dieser beinhaltet im Wesentlichen eine<br />

digitale Signatur der Hashwerte aller im Chip gespeicherten<br />

Datengruppen. Die Signatur erzeugt der Document Signer, in<br />

der regel der Hersteller des Ausweisdokuments, während der<br />

Personalisierung des Chips. optional ist außerdem die Speicherung<br />

des Document-Signer-Zertifikats des Ausweisherstellers.<br />

> Damit die Passive Authentisierung funktioniert, ist eine zweistufige<br />

public-Key-infrastruktur nötig. Die Zertifikate der<br />

obersten Ebene der PKI-Hierarchie, die die ICAo definiert hat,<br />

stellt die nationale Wurzelinstanz aus, die so genannte Country<br />

Signing Certification Authority (CSCA). In Deutschland etwa<br />

ist das Aufgabe des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik<br />

(BSI). CSCA-Zertifikate sind selbstsigniert.<br />

Man übermittelt sie auf diplomatischem Weg an andere Länder<br />

und an die ICAo, um mit ihrer Hilfe zu prüfen, ob die digitale<br />

Signa tur der verschiedenen <strong>eID</strong>-Dokumente echt ist. Über<br />

das Public Key Directory (PKD) der ICAo können berech tigte<br />

Stellen CS-Zertifikate beziehen und anhand von Sperrlisten<br />

prüfen, ob bestimmte Zertifikate zurückgezogen und damit als<br />

ungültig gemeldet wurden.<br />

Abbildung 25: pKi für pAssiVe Authentisierung<br />

CsCA – Country signing Certification Authority<br />

Oberste PKI-Instanz eines Landes für die digitale Signatur von<br />

<strong>eID</strong>-Dokumenten. Software wird durch hoheitliche Stellen betrieben.<br />

Link-Zertifikate, Masterlisten,<br />

Document-Signer-Zertifikate, Sperrlisten<br />

> Speziell um die besonders sensitiven biometrischen Daten wie<br />

den Fingerabdruck auf dem Chip zu schützen, ist die so genannte<br />

extended access Control (eaC) notwendig. Verpflichtend ist<br />

EAC bislang allerdings nur in den Ländern der Europäischen<br />

Union. Dieses Sicherheitsprotokoll gibt vor, dass sich zunächst<br />

der Chip am Dokumentenlesegerät authentisieren muss. Dieses<br />

Verfahren nennt sich Chip Authentication (CA) und dient<br />

indirekt auch als Schutz vor Versuchen, die Inhalte des Chips<br />

zu klonen. Im zweiten Schritt authentisiert sich das Lesegerät<br />

mit einem Berechtigungszertifikat beim Chip (Terminal<br />

Authentification, TA). Erst danach erhält es Zugriff auf den im<br />

Chip gespeicherten Fingerabdruck.<br />

Die eiD-funKtion Des Chips: mehrwert fÜr<br />

bÜrGer, behörDen unD wirtsChaft<br />

ob ICAo-konform oder nicht – wichtigstes Merkmal von <strong>eID</strong>-<br />

Karten ist die Möglichkeit, ihren Chip flexibel mit Funktionen<br />

auszustatten, die über die hoheitliche Anwendung hinausgehen.<br />

42 Kapitel 4 43<br />

ICAO PkD<br />

Public Key Directory der ICAO, das zentral Zertifikate und Sperrlisten<br />

zur Überprüfung von ePässen auf Authentizität speichert.<br />

Grenze<br />

Country-Signer-Zertifikate,<br />

Document-Signer-Zertifikate, Sperrlisten<br />

Lesegerät prüft den Chip des<br />

<strong>eID</strong>-Dokuments auf Authentizität.<br />

Bilateral (auf<br />

diplomatischem Weg)<br />

zugeführte Country-<br />

Signer-Zertifikate


So gewinnt zum Beispiel der neue deutsche Personalausweis seine<br />

Attraktivität vor allem dadurch, dass er sich als online-Ausweisdokument<br />

einsetzen lässt und Transaktionen zwischen Bürgern,<br />

Behörden und Privatwirtschaft erleichtert. Dafür können die oben<br />

genannten Sicherheitsmechanismen flexibel ergänzt werden: Der<br />

neue deutsche Personalausweis unterstützt zum Beispiel das<br />

restricted-Identification-Verfahren, mit dem sich automatisch<br />

Pseudonyme für den individuellen Chip und den jeweiligen Transaktionspartner<br />

erzeugen lassen.<br />

Von zentraler Bedeutung für die <strong>eID</strong>-Funktion ist die Einbindung<br />

des Chips in eine eigene, hochsichere <strong>eID</strong>-Systemarchitektur. Sie<br />

ist nicht als Ersatz, sondern als zusätzliches, eigenes System neben<br />

der oben erläuterten hoheitlichen PKI zu verstehen. Eckpfeiler des<br />

Systems sind beim neuen deutschen Personalausweis zum Beispiel,<br />

neben dem Ausweis selbst, die Lesegeräte, mit denen die Bürger<br />

die Daten ihres Ausweises auslesen und für online-Anwendungen<br />

freigeben können, eine spezielle Treibersoftware für ihren PC und<br />

die so genannten Berechtigungszertifikate für Diensteanbieter. Der<br />

<strong>eID</strong>-Service verknüpft diese Bausteine und ermöglicht es Bürgern<br />

und Diensteanbietern, über die online-Ausweisfunktion miteinander<br />

zu kommunizieren und Geschäfte abzuschließen. Welche<br />

Anforderungen für einen solchen Service gelten, ist international<br />

sehr unterschiedlich. Seine Funktionsweise aber orientiert sich<br />

überall an den gleichen Prinzipien. Dabei stehen online-Anbietern<br />

grundsätzlich zwei Modelle zur Wahl: So können sie die für<br />

den <strong>eID</strong>-Service nötige Hard- und Software selbst entwickeln und<br />

die Verwaltungsprozesse für die Kommunikation mit dem Chip<br />

der <strong>eID</strong>-Karte in Eigenregie steuern. Weil das mit relativ großem<br />

Aufwand verbunden ist, entscheiden sich viele Anbieter stattdessen<br />

für die Zusammenarbeit mit spezialisierten Dienstleistern wie<br />

der <strong>Bundesdruckerei</strong>. Sie stellen die entsprechende Infrastruktur<br />

bereit, damit der Anbieter und seine Partner die Vorteile der <strong>eID</strong>-<br />

Funktion komfortabel und kostengünstig nutzen können. Genau<br />

erläutert ist die Funktionsweise des <strong>eID</strong>-Service im gleichnamigen<br />

Pocketguide der <strong>Bundesdruckerei</strong>.<br />

Kapitel 5<br />

VoM KoNZEP T BIS ZU r<br />

VErIFIKATIoN<br />

Bis <strong>eID</strong>-Karten an die Nutzer ausgeliefert werden,<br />

sind viele Arbeitsschritte nötig. Die <strong>Bundesdruckerei</strong><br />

unterstützt ihre Kunden während des<br />

gesamten Prozesses. Von der Datenerfassung bis<br />

hin zur Überprüfung der Dokumente stellt sie<br />

Know-how und innovative Lösungen bereit.<br />

<strong>eID</strong>-Karten sind, wie im vorangegangenen Kapitel erläutert, in<br />

hochkomplexe ID-Systeme eingebunden. Das registrieren und<br />

Verwalten personenbezogener Daten gehört ebenso dazu wie die<br />

Herstellung und Ausgabe der Dokumente. Um sichere Identitäten<br />

gewährleisten zu können, muss diese gesamte Prozesskette wirkungsvoll<br />

vor Missbrauch und Manipulation geschützt werden.<br />

Als Hochsicherheitsunternehmen ist die <strong>Bundesdruckerei</strong> bestens<br />

dafür gerüstet: Sie verfügt über langjährige Erfahrung in der Konzeption<br />

und Integration digitaler Netzwerkstrukturen. Seit 2007<br />

betreibt die <strong>Bundesdruckerei</strong> erfolgreich die weltweit größte hoheitliche<br />

Public-Key-Infrastruktur. Auf Wunsch unterstützt sie ihre<br />

Kunden schon bei der Definition von Anforderungen an eine neue<br />

<strong>eID</strong>-Karte und baut darauf abgestimmt die gesamte Prozesskette<br />

für entsprechende ID-Systeme auf. Dabei orientiert sie sich stets<br />

am individuellen Bedarf des Kunden: Maßgeschneiderte Lösungen<br />

für private Unternehmen, die beispielsweise elektronische Dienstausweise<br />

benötigen, gehören ebenso zum Angebot wie Einführungen<br />

komplexer hoheitlicher <strong>eID</strong>-Dokumente in bevölkerungsreichen<br />

Staaten.<br />

44 Kapitel 4 45


Daten erfassen unD reGistrieren<br />

Bereits für die Erfassung der persönlichen Daten eines Ausweisinhabers,<br />

dem sogenannten Enrolment, bietet die <strong>Bundesdruckerei</strong><br />

komfortable Lösungen an, die komplexe Abläufe sicher und leicht<br />

handhabbar machen. Die ID-Enrolment-Plattform etwa enthält<br />

mehrere miteinander kombinierbare Bausteine, die sich individuell<br />

an die Bedürfnisse des Kunden anpassen lassen. Zur Hardware-<br />

Infrastruktur zählen neben Personal Computern und Servern<br />

auch Lesegeräte zum schnellen Auslesen der Daten auf bereits<br />

vorhandenen <strong>eID</strong>-Karten, Spezialkameras, mit denen man nach<br />

standardisierten Vorgaben Gesichtsbilder fotografiert sowie Unterschriftenpads<br />

zur elektronischen Erfassung von Signaturen und<br />

verschiedene Arten von Scannern. Sie nehmen zum Beispiel Fingerabdrücke<br />

als komprimierte Bilder auf oder lesen Formulare ein.<br />

Sind die Daten erfasst, prüft eine spezielle Software ihre Qualität<br />

und leitet sie weiter. All diese Schritte sichert die <strong>Bundesdruckerei</strong><br />

durch eine verlässliche und sichere PKI ab. Die erfassten Daten<br />

werden digital verschlüsselt und signiert. Ausschließlich Personen<br />

und Geräte, die in das System integriert sind, haben Zugriff darauf<br />

und können die Daten verarbeiten. So wird gewährleistet, dass in<br />

den nächsten Prozessschritten nur echte und authentische Daten<br />

verwendet werden. Das elektronische Enrolment der <strong>Bundesdruckerei</strong><br />

lässt sich unkompliziert in bestehende IT-Landschaften integrieren.<br />

Es erfüllt, wie von der ICAo empfohlen, höchste Anforderungen<br />

an die Datensicherheit. Bei der Einführung des neuen<br />

deutschen Personalausweises hat die <strong>Bundesdruckerei</strong> zum Beispiel<br />

alle 5.500 deutschen Pass- und Personalausweisbehörden mit der<br />

entsprechenden Infrastruktur ausgestattet.<br />

informationen Verarbeiten<br />

unD Übermitteln<br />

Im zweiten Schritt der Prozesskette, der Administration, werden<br />

die erfassten Daten verarbeitet und verwaltet. Dafür können, je<br />

nach Gesetzeslage und individuellen Vorgaben des Kunden, zentrale<br />

oder dezentrale Datenbanklösungen genutzt werden. Bereits<br />

die Übermittlung der Daten erfolgt digital codiert, sowohl Text als<br />

auch optische Informationen wie Fotos werden in Bits und Bytes<br />

umgewandelt und verschlüsselt. Um Zugriff auf die Daten zu<br />

erhalten, muss man sich vorab digital authentifizieren und gül tige<br />

Berechtigungszertifikate vorweisen. Zuständig für das Management<br />

solcher Zertifikate sind Zertifizierungsdiensteanbieter wie etwa<br />

D-TrUST, das akkreditierte Trustcenter der <strong>Bundesdruckerei</strong>.<br />

D-TrUST errichtet für Kunden überall auf der Welt eigene,<br />

maßgeschneiderte Trustcenter und passt seine Zertifizierungsdienste<br />

individuell an. Für elektronische Ausweisdokumente, die<br />

zum Beispiel digitale Signaturen ermöglichen, sind zusätzlich<br />

spezielle Karten- und Anwendungsmanagementsysteme inklusive<br />

entsprechender Software im Angebot.<br />

DoKumente entwiCKeln unD herstellen<br />

Für die Produktion von <strong>eID</strong>-Karten nutzt die <strong>Bundesdruckerei</strong><br />

modernste Anlagen und das Know-how erfahrener Spezialisten.<br />

So ist es möglich, den Kunden eine Kombination diverser Hightech-<br />

Verfahren anzubieten und für sie maßgeschneiderte Lösungen<br />

zu entwickeln. Die Forschungsabteilung der <strong>Bundesdruckerei</strong><br />

arbeitet dafür kontinuierlich an neuen Produktionsverfahren<br />

und entwickelt Methoden, um innovative Sicherheitsmerkmale<br />

in die <strong>eID</strong>-Karten zu integrieren. Alle verwendeten Materialien<br />

erfül len höchste Qualitätsanforderungen. Dank der langjährigen<br />

Erfahrung in der Herstellung von ID-Dokumenten ist die <strong>Bundesdruckerei</strong><br />

in der Lage, die Produktionsprozesse sehr effizient zu<br />

gestalten. Alle Fertigungsstätten sind nach den strengsten internationalen<br />

richtlinien sicherheitszertifiziert und -auditiert. Auch<br />

von seinen Lieferanten erwartet das Unternehmen hohe Professionalität:<br />

Die <strong>Bundesdruckerei</strong> kooperiert nur mit Zulieferern, die<br />

nachweislich für Qualität bürgen können.<br />

uniKate sChaffen unD ausGeben<br />

Erst mit den persönlichen Daten des Antragstellers wird ein ID-<br />

Dokument zum Unikat. Die <strong>Bundesdruckerei</strong> betreibt dafür eines<br />

der größten Spezialzentren der Welt. Je nach Konzept der <strong>eID</strong>-<br />

Karte bietet das Unternehmen maßgeschneiderte Lösungen zur<br />

Personalisierung an. Kunden haben die Wahl zwischen einzelnen<br />

Komponenten oder kompletten Personalisierungssystemen. Alle<br />

Lösungen können sowohl zentral als auch dezentral eingerichtet<br />

werden: Beim zentralen Einsatz verwaltet eine einzige, hochsichere<br />

Produktionsstätte die Daten. Sie bringt die persönlichen Daten<br />

optisch, zum Beispiel mit Laser-Personalisierungsmaschinen, auf<br />

das Dokument auf und beschreibt zeitgleich den Chip mit den<br />

biografischen oder biometrischen Daten. Wählt der Auftraggeber<br />

die dezentrale Variante, erfolgt sowohl die optische als auch elek-<br />

46 Kapitel 5 47


trische Personalisierung der Dokumente in mehreren, regionalen<br />

Büros des Kunden, die die Ausweise direkt nach der Beantragung<br />

selbst ausstellen. Die <strong>Bundesdruckerei</strong> liefert für alle Verfahren<br />

hochmoderne Techniken sowie die erforderlichen Blankodokumente.<br />

Die farbige Lichtbildpersonalisierung wird beispielsweise<br />

auch beim neuen deutschen Personalausweis genutzt. Hier erfolgt<br />

die Personalisierung während der Herstellung des Kartenkörpers<br />

über ein hochinnovatives Tintenstrahl-Druckverfahren. Zusätzlich<br />

werden die Personendaten über eine Lasergravur aufgebracht, die<br />

sich teilweise per Hand erfühlen lässt. Für Fälscher ist es auch mit<br />

größtem Aufwand nahezu unmöglich, die Kombination dieser<br />

unterschiedlichen Personalisierungsverfahren nachzustellen.<br />

Die Personalisierungslösungen lassen sich unkompliziert an neue<br />

Dokumententypen anpassen. Alle von der <strong>Bundesdruckerei</strong> dafür<br />

bereitgestellten Softwarepakete entsprechen internationalen Standards.<br />

Damit die ausgebenden Stellen die Dokumente prüfen und<br />

ändern können, bietet die <strong>Bundesdruckerei</strong> außerdem spezielle<br />

Lese- und änderungsterminals an.<br />

DoKumente prÜfen unD Verifizieren<br />

Um im Umlauf befindliche Dokumente schnell und sicher prüfen<br />

zu können, benötigen Behörden und Privatwirtschaft zuverlässige<br />

Geräte und Systeme. Ihren hoheitlichen Kunden stellt die <strong>Bundesdruckerei</strong><br />

dafür Lösungen wie zum Beispiel die VISoCorE ®<br />

Border Control Platform zur Verfügung. Die Services in diesem<br />

Paket sind modular wählbar und lassen sich flexibel anpassen,<br />

erweitern sowie zu- oder abschalten. Neben traditionellen Identitätsprüfungen<br />

durch Grenzschutzbeamte an staatlichen Grenzen<br />

oder auf Flughäfen ermöglichen die Module mobile Prüfungen<br />

zum Beispiel in Zügen. Auch vollautomatische Verfahren sind realisierbar,<br />

bei denen der reisende sein Identitätsdokument über<br />

Selbst bedienungsterminals prüfen lassen kann. Je nach Bedarf<br />

werden die Geräte in komplexe Netzwerksysteme eingebunden,<br />

die den Zugriff auf zentrale Datenbanken etwa für Visa regeln.<br />

Basierend auf ihrer langjährigen Erfahrung mit hoheitlichen<br />

Dokumentensystemen hat die <strong>Bundesdruckerei</strong> bedarfsgerechte<br />

Lösungen auch für die Privatwirtschaft entwickelt. Sie versetzen<br />

etwa Bankangestellte, das Boarding-Personal von Fluggesellschaften<br />

oder Mitarbeiter von Mobilfunkanbietern in die Lage, schnell<br />

und unkompliziert die Identität ihrer Kunden zu prüfen.<br />

zuKunftsthema eiD-manaGement<br />

Mit dem Angebot der <strong>eID</strong>-Services geht die <strong>Bundesdruckerei</strong> den<br />

nächsten Schritt: Er ermöglicht die sichere Überprüfung von digitalen<br />

Identitäten – und eröffnet damit vielfältige Möglichkeiten<br />

für innovative Multifunktionskarten. D-TrUST, der akkreditierte<br />

Zertifizierungsdiensteanbieter der <strong>Bundesdruckerei</strong>, unterstützt<br />

Länder und Unternehmen aus aller Welt dabei, die nötigen Strukturen<br />

für ein sicheres <strong>eID</strong>-Management aufzubauen. Im Zentrum<br />

steht dabei die Implementierung von speziellen <strong>eID</strong>-Servern. Sie<br />

übermitteln und verwalten Berechtigungszertifikate, prüfen, ob die<br />

Chips in den Ausweisen der Nutzer echt sind, und gleichen Sperrlisten<br />

ab. So können zum Beispiel <strong>eID</strong>-Karten effektiv gesperrt<br />

werden, ohne dass in einem zentralen register personenbezogene<br />

Daten gespeichert werden müssen. Damit schützt der <strong>eID</strong>-Service<br />

sensible Informationen der Bürger und bewahrt alle Nutzer des<br />

Systems vor wirtschaftlichem Schaden durch missbräuchlich eingesetzte<br />

Identitätsdokumente. Die komplexe IT-Struktur, die dafür<br />

nötig ist, bleibt sowohl für Bürger als auch für Diensteanbieter<br />

unsichtbar. Mehr Informationen zu diesen Themen enthalten die<br />

Pocketguides Trustcenter und <strong>eID</strong>-Service.<br />

lösunGen fÜr Die welt Von morGen<br />

Die <strong>Bundesdruckerei</strong> unterstützt Behörden und Unternehmen<br />

weltweit dabei, von den neuen Möglichkeiten moderner ID-Dokumente<br />

zu profitieren. Dafür baut sie ihr Know-how kontinuierlich<br />

aus und entwickelt mit ihrer hauseigenen Innovationsabteilung<br />

sowie namhaften Kooperationspartnern Lösungen, um die Identität<br />

einer Person zweifelsfrei, sicher und schnell festzustellen und<br />

gleichzeitig zu schützen. Lösungen, die in Zeiten umfassender<br />

Mobilität gewährleisten, dass ausnahmslos berechtigte Adressaten<br />

Einblick in persönliche Daten erhalten. In diesem Sinne sorgt sie<br />

dafür, dass sich Anonymität und Sicherheit in der analogen wie in<br />

der digitalen Welt in Einklang bringen lassen: eine entscheidende<br />

Voraussetzung dafür, dass Staat, Wirtschaft und Gesellschaft das<br />

volle Potenzial der digitalen revolution ausschöpfen können.<br />

48 Kapitel 5 49


glossAR<br />

a<br />

ausweis<br />

Dokument zur Identifikation und > Authentifizierung einer Person;<br />

enthält Informationen, die eine Echtheitsprüfung ermöglichen<br />

und die Identität des Dokumenteninhabers nachweisen. Ausweise<br />

werden ausschließlich von Behörden ausgestellt.<br />

authentifizierung<br />

Überprüfung und Bestätigung der Identität einer physisch anwesenden<br />

Person oder eines Internetnutzers, der sich zuvor<br />

> authentisiert hat.<br />

authentisierung<br />

Nachweis der eigenen Identität, etwa mithilfe von Wissen (z. B.<br />

Eingabe einer > Personal Identification Number), Besitz (Vorzeigen<br />

eines Ausweises) oder > biometrischen Merkmalen wie etwa<br />

> Fingerabdrücken.<br />

50 Glossar 51<br />

b<br />

basic access Control (baC)<br />

Zugriffsschutz für die auf > <strong>eID</strong>-Karten gespeicherten Daten.<br />

BAC stellt sicher, dass Zugriff auf die im Chip gespeicherten Daten<br />

nur nach der erfolgreichen > Authentisierung eines berechtigten<br />

> Lesegeräts erfolgen kann.<br />

berechtigungszertifikat<br />

Muss nachgewiesen werden, um den Chip einer > <strong>eID</strong>-Karte<br />

ausle sen zu können; ermöglicht den Zugriff auf zuvor festgelegte<br />

Datenkategorien.<br />

biometrie / biometrisches merkmal<br />

Vermessung von quantitativen körperlichen Merkmalen, auf deren<br />

Basis eine automatisierte Erkennung möglich wird. Wichtige biometrische<br />

Merkmale sind z. B. der > Fingerabdruck, die > Iriserkennung,<br />

das Gesicht oder die Unterschrift einer Person.<br />

bundesamt für sicherheit in der informationstechnik (bsi)<br />

Nationale, dem Bundesministerium des Innern (BMI) in Deutschland<br />

nachgeordnete Sicherheitsbehörde; zuständig für Fragen zur<br />

Sicherheit in der Informationsgesellschaft. Das BSI verantwortet<br />

unter anderem die Zulassung der > Lesegeräte, mit denen der Chip<br />

des neuen deutschen Personalausweises ausgelesen werden kann,<br />

und die Akkreditierung der > Zertifizierungsdiensteanbieter in<br />

Deutschland.<br />

C<br />

Certification authority (Ca)<br />

Zertifizierungsstelle, die > digitale Zertifikate vergibt; alternative<br />

englische Bezeichnung für > Zertifizierungsdiensteanbieter und<br />

> Trustcenter.<br />

Chip authentication (Ca)<br />

Verfahren, bei dem sich der Chip am > Lesegerät > authentisieren<br />

muss; ermöglicht es, geklonte Chips zu erkennen.


Country signing Certification authority Certificate<br />

(CsCa-zertifikat)<br />

Bestandteil der > Public-Key-Infrastruktur und wesentliches Sicherheitselement<br />

in elektronischen Ausweisdokumenten; enthält die<br />

Landeskennung der ausstellenden Behörde.<br />

D<br />

Digitales zertifikat<br />

Digitaler Datensatz, der bestimmte Eigenschaften von Personen<br />

oder objekten bestätigt und dessen Authentizität und Integrität<br />

durch > kryptografische Verfahren geprüft werden können.<br />

D-trust<br />

Akkreditierter > Zertifizierungsdiensteanbieter der <strong>Bundesdruckerei</strong>,<br />

der im speziell abgesicherten Wertdruckgebäude der <strong>Bundesdruckerei</strong><br />

betrieben wird; bietet Unternehmen und Behörden<br />

bewährte interoperable Signaturprodukte, Zertifizierungsdienstleistungen<br />

und elektronische Notariatsservices.<br />

Dual-interface-Karte<br />

> <strong>eID</strong>-Karte, die mit zwei Schnittstellen ausgestattet ist – einer<br />

kontaktbehafteten und einer kontaktlosen. Anders als bei der<br />

> Hybridkarte kann man hier über einen einzigen Chip auf beide<br />

Schnittstellen zugreifen.<br />

e<br />

eiD<br />

Electronic Identity; deutsch: elektronische Identität.<br />

eiD-Karte<br />

Chipkarte mit Ausweisfunktion, die sich mit einer Vielzahl von<br />

Funktionen wie zum Beispiel einer > elektronischen Signatur ausstatten<br />

lässt. Kann unter anderem als Ausweisdokument sowohl<br />

für die reale als auch für die virtuelle Welt konzipiert werden, als<br />

Führerschein dienen oder als Dienstausweis den Zutritt zu Sicherheitsbereichen<br />

er möglichen.<br />

eiD-pin<br />

Selbst gewählte Geheimnummer, mit der ein Nutzer jede Übertragung<br />

von Daten vom Chip seiner > <strong>eID</strong>-Karte an einen > <strong>eID</strong>-<br />

Server autorisieren muss.<br />

eiD-server<br />

Hard- und Software-Infrastruktur, die die Kommunikation zwischen<br />

Bürgern und Diensteanbietern auf Basis der online-Ausweisfunktion<br />

technisch ermöglicht.<br />

eiD-service<br />

regelt die gesamte Kommunikation mit dem <strong>eID</strong>-Karten-Chip<br />

und sorgt für eine optimale Absicherung der Transaktionen.<br />

eiD-systemarchitektur<br />

Eigene, hochsichere und neben der > Public-Key-Infrastruktur bestehende<br />

Struktur, in die der Chip einer <strong>eID</strong>-Karte eingebunden ist.<br />

Eckpfeiler sind neben der Karte selbst die > Lesegeräte, eine spezielle<br />

Treibersoftware für den PC des Nutzers und > Berechtigungszertifikate<br />

für den Diensteanbieter. Der > <strong>eID</strong>-Service verknüpft<br />

diese Bausteine.<br />

elektronische signatur<br />

Auch digitale Signatur genannt; bezeichnet elektronische Daten,<br />

die einer Mitteilung beigefügt oder mit ihr verbunden sind. Die<br />

elektronische Signatur garantiert die Echtheit und Integrität der<br />

Mitteilung. Sie stellt sicher, dass der Absender tatsächlich derjenige<br />

ist, der er zu sein vorgibt; außerdem bestätigt sie, dass die Mitteilung<br />

auf dem Übertragungsweg vom Absender zum Empfänger<br />

nicht verändert wurde.<br />

elektronische ursprungsdokumente<br />

Dokumente, die exportierende Unternehmen zum Nachweis der<br />

Herkunft einer Ware benötigen. In vielen Ländern können sie heute<br />

online mittels einer > elektronischen Signatur beantragt werden.<br />

enrolment<br />

Erfassung der für <strong>eID</strong>-Dokumente nötigen persönlichen Daten.<br />

Die <strong>Bundesdruckerei</strong> bietet dafür zum Beispiel spezielle Hardware-<br />

Lösungen an, wie > Lesegeräte, Spezialkameras, Unterschriftenpads<br />

und verschiedene Arten von Scannern.<br />

52 Glossar 53


extended access Control (eaC)<br />

Erweiterter Zugriffsschutz für die auf dem Chip von > <strong>eID</strong>-Karten<br />

gespeicherten Daten, der verschiedene Protokolle bündelt. Dazu<br />

gehören etwa die Protokolle der > Chip Authentication.<br />

f<br />

fingerabdruck-erkennung<br />

> Biometrisches Identifikationsverfahren, bei dem ein Fingerabdruck-Scanner<br />

zuerst das Bild des Fingerabdrucks aufnimmt und<br />

anschließend das Bild oder ein > Template des Fingerabdrucks auf<br />

dem Chip der > <strong>eID</strong>-Karte speichert.<br />

G<br />

Gesichtserkennung<br />

> Biometrisches Identifikationsverfahren, bei dem die Merkmale<br />

des Gesichts der zu prüfenden Person mit einem oder mehreren<br />

gespeicherten referenzfotos verglichen werden.<br />

h<br />

hybridkarte<br />

> <strong>eID</strong>-Karte, die sowohl mit einem > kontaktlosen als auch mit<br />

einem > kontaktbehafteten Chip ausgestattet ist. Anders als bei der<br />

> Dual-Interface-Karte werden zwei Chips in den Kartenkörper<br />

integriert.<br />

i<br />

iD1<br />

International gebräuchlichstes Format für Identitätskarten, von der<br />

> International organization for Standardization (ISo) unter ISo<br />

7815 standardisiert. ID1-Karten sind aus Kunststoff gefertigt und<br />

haben die Maße 85,60 x 53,98 x 0,76 Millimeter. Das Format wird<br />

unter anderem für nationale Ausweisdokumente, Führerscheine,<br />

Bank-, Kredit- und Debitkarten eingesetzt.<br />

iD2<br />

Das ID2-Format hat eine Größe von 105 × 74 Millimetern; das<br />

entspricht dem Format DIN A7. Es fand zum Beispiel beim alten<br />

deutschen Personalausweis Anwendung und wird nach wie vor<br />

international für Aufenthaltsgenehmigungen in Form von Visa genutzt.<br />

iD-system<br />

Zusammenspiel von Hochsicherheitstechnologien (Hard- und Software),<br />

das sensible Daten, die elektronisch auf Identitätsdokumenten<br />

gespeichert werden, wirksam vor dem Zugriff durch Unbefugte<br />

schützt und den Datenaustausch zwischen autorisierten Nutzern<br />

managt.<br />

international Civil aviation organization (iCao)<br />

Unterorganisation der Vereinten Nationen; 1944 von 190 Ländern<br />

gegründet, um durch multilaterale regelungen die Luftfahrt zu<br />

unterstützen und zu mehr Sicherheit beizutragen. Hat unter anderem<br />

das ICAo-Dokument 9303 erarbeitet, das Spezifikationen für<br />

maschinenlesbare reisedokumente enthält. Die <strong>Bundesdruckerei</strong> ist<br />

als einziges Unternehmen der Druckindustrie in der ICAo vertreten.<br />

Eine Übersicht über weitere wichtige internationale Gremien<br />

und organisationen ist auf Seite 16 abgebildet.<br />

international organization for standardization (iso)<br />

Internationale Vereinigung nationaler Normungsorganisationen,<br />

die Standards für alle Bereiche mit Ausnahme der Elektrik, Elektronik<br />

und Telekommunikation erarbeitet.<br />

iriserkennung<br />

> Biometrisches Identifikationsverfahren, bei dem ein Live-Foto der<br />

Augeniris von der zu prüfenden Person erfasst und dann mit dem<br />

zuvor gespeicherten referenzbild verglichen wird.<br />

54 Glossar 55<br />

K<br />

Kontaktbehafteter Chip<br />

Sicherheits-Chip mit sichtbarer Schnittstelle; kann nur bei direktem<br />

Kontakt mit einem > Lesegerät ausgelesen werden.


Kontaktloser Chip<br />

Sicherheits-Chip ohne sichtbare Schnittstelle; kann ausgelesen werden,<br />

ohne dass mechanischer Kontakt zum >Lesegerät besteht.<br />

Kryptografie<br />

Sammelbegriff für Verfahren zur Ver- und Entschlüsselung von<br />

Informationen. Sie schützen davor, dass Unbefugte auf Daten zugreifen,<br />

sie verändern und verfälschen können.<br />

l<br />

laser-personalisierungsmaschine<br />

Maschine, mit der die Produzenten von > <strong>eID</strong>-Karten wie etwa die<br />

<strong>Bundesdruckerei</strong> die persönlichen Daten optisch auf das Dokument<br />

aufbringen und zeitgleich den Chip mit den > biometrischen oder<br />

biografischen Daten beschreiben können.<br />

lesegerät<br />

Voraussetzung, um Daten aus Ausweisdokumenten auslesen zu<br />

können; muss sich mit einem > Berechtigungszertifikat authentisieren,<br />

um Zugriff auf den Chip des Dokuments zu erhalten.<br />

logical Data structure (lDs)<br />

Standardisierte, logische Datenstruktur, die eine reihe obligatorischer<br />

und optionaler Datenelemente für die Daten festlegt, die auf<br />

den Chips von internationalen reisedokumenten gespeichert sind.<br />

m<br />

machine readable travel Document (mrtD)<br />

Maschinenlesbares Ausweisdokument, dessen Format von der<br />

> ICAo spezifiziert wurde und das mit einer > Maschinenlesbaren<br />

Zone ausgestattet ist.<br />

maschinenlesbare zone (mrz)<br />

Sichtbarer Teil eines Ausweisdokuments, der durch optische Texterkennung<br />

erfasst werden kann. Die MrZ > ICAo-konformer<br />

> <strong>eID</strong>-Karten enthält in der regel in standardisierter Form Name,<br />

Geburtsdatum und weitere Daten des Dokumenteninhabers sowie<br />

Prüfziffern für die Identitätsprüfung.<br />

56 Glossar 57<br />

p<br />

passive authentisierung (pa)<br />

Prüft die Echtheit und Unverfälschtheit der Daten auf dem kontaktlosen<br />

Chip einer > <strong>eID</strong>-Karte. Dafür müssen sie mit einem digitalen<br />

Document-Signing-Zertifikat des Herstellers der Karte signiert sein.<br />

password authenticated Connection establishment (paCe)<br />

> Sicherheitsprotokoll, das den > kontaktlosen Sicherheits-Chip<br />

in einer > <strong>eID</strong>-Karte vor unbefugten Zugriffen schützt. Durch die<br />

ICAo als Supplemental Access Control (SAC) bezeichnet.<br />

personal identification number (pin)<br />

Nur dem rechtmäßigen Inhaber bekannte, persönliche Identifikationsnummer<br />

oder Geheimnummer; mit ihr > authentisiert sich<br />

eine natürliche Person gegenüber einer Maschine.<br />

prüfziffer<br />

Einfachste Form einer Prüfsumme, die mit speziellen Verfahren<br />

aus einer Vielzahl von Ziffern berechnet wird. Erlaubt es, Fehler<br />

bei der manuellen Eingabe von Ziffern zu erkennen; Beispiele sind<br />

Ausweisnummern, ISBN oder EAN-Codes.<br />

public-Key-infrastruktur (pKi)<br />

Bezeichnet ein System, das digitale Zertifikate ausstellen, verteilen<br />

und prüfen kann.<br />

Q<br />

Qualifizierte elektronische signatur (Qes)<br />

Elektronische Signatur, die auf einem zum Zeitpunkt ihrer Erzeugung<br />

gültigen qualifizierten Zertifikat beruht und mit einer<br />

siche ren Signaturerstellungseinheit erzeugt wird. Die QES ist in<br />

Deutschland der persönlichen Unterschrift rechtlich gleichgestellt.<br />

s<br />

secure identity across borders linked (storK)<br />

EU-Projekt mit dem Ziel, eine EU-weite Plattform für die Interoperabilität<br />

von elektronischen Identitäten einzuführen.


sicherheits-Chip<br />

Berührungslos lesbarer Computerchip, der in > <strong>eID</strong>-Karten integriert<br />

ist und durch verschiedene > Sicherheitsprotokolle vor dem<br />

Zugriff Unbefugter geschützt ist.<br />

sicherheitsmerkmale<br />

Verschiedene Verfahren und Hightech-Lösungen, die die Fälschungssicherheit<br />

von Ausweisdokumenten gewährleisten sollen.<br />

Unterschieden werden Substrate, Farben, drucktechnische Anwendungen,<br />

haptische und mechanische Anwendungsformen sowie<br />

Folien und overlays. Eine detaillierte Übersicht der Sicherheitsmerkmale,<br />

die für <strong>eID</strong>-Ausweise in Frage kommen, findet sich auf<br />

Seite 31 f.<br />

sicherheitsprotokoll<br />

Festgelegtes Schema von Datenabfolgen für die Kommunikation<br />

zwischen einem Chip und einem > Lesegerät. Sicherheitsprotokolle<br />

wie > Extended Access Control oder > Password Authenticated<br />

Connection Establishment gewährleisten Datenschutz,<br />

Fälschungssicherheit und Authentizität der Daten im Chip einer<br />

> <strong>eID</strong>-Karte.<br />

signaturzertifikat<br />

Elektronisches Zertifikat, das der Bürger benötigt, um eine > Qualifizierte<br />

Elektronische Signatur erzeugen zu können.<br />

supplemental access Control (saC)<br />

Siehe > PACE.<br />

t<br />

tachografkarte<br />

<strong>eID</strong>-Karte, die als digitaler Fahrtenschreiber zum Beispiel im Fernverkehr<br />

eingesetzt wird. Enthält die Identität des Fahrers und kann<br />

Tätigkeitsdaten wie etwa die Einhaltung vorgeschriebener Pausen<br />

dokumentieren.<br />

template<br />

Datei, die nur die wichtigsten Informationen für die Identifizierung<br />

eines zuvor erfassten > biometrischen Merkmals enthält und<br />

die daher vergleichsweise wenig Speicherplatz benötigt.<br />

trustcenter<br />

Akkreditierter Zertifizierungsdiensteanbieter (> ZDA)<br />

58 Glossar 59<br />

z<br />

zertifizierungsdiensteanbieter (zDa)<br />

Englisch: > Certification Authority; Dienstleister, der qualifizierte<br />

Zertifikate oder qualifizierte Zeitstempel ausstellen darf. In<br />

Deutschland sind ausschließlich akkreditierte ZDA befugt, > Berechtigungszertifikate<br />

zum Beispiel für Anbieter von Internetdiensten<br />

auszustellen, die ihren Kunden die Nutzung der online-<br />

Ausweisfunktion auf ihren Websites ermöglichen möchten.


fussnoTEn<br />

01 http://ec.europa.eu/internal_market/payments/einvoicing/index_de.htm.<br />

02 Vgl. The Global National <strong>eID</strong> Industry report – Acuity Market<br />

Intelligence (2011), S. 15.<br />

03 Vgl. Studie The Future of Personal Identification to 2016 der Printing<br />

Industry research Association (PIrA) von 2009.<br />

<strong>Bundesdruckerei</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Unternehmenskommunikation<br />

oranienstraße 91<br />

10969 Berlin<br />

www.bundesdruckerei.de<br />

Stand März <strong>2012</strong><br />

© <strong>2012</strong> <strong>Bundesdruckerei</strong> <strong>GmbH</strong>


www.bundesdruckerei.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!